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Hat Gott Lieblingskinder?

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo,

gestern kam mir ein Gedanke, als ich wieder traurig im Bett lag und ich wollte es hier einmal zur Diskussion stellen. Es ist zwar auch eine theologische Frage, da sie bei mir aber einen speziellen Hintergrund hat, und ich eher sensible Antworten brauche, es in den anderen Foren aber teilweise ziemlich hart zu geht, stelle ich sie im MiFü-Forum.

Die Frage für mich ist, ob Gott Lieblingskinder hat. Wie ich darauf komme?
Ich habe in meinem Leben viel mitmachen müssen. Einige Traumatisierungen etc. In den letzten Jahren habe ich einiges aufgearbeitet bekommen, aber immer wieder werde ich auch durch Umstände vor neue, schwierige Herausforderungen gestellt. Es kommt sozusagen ständig eins oben drauf. Ich habe das Gefühl, es hat kein Ende.
Und natürlich kommt immer wieder die Frage: Warum, Gott? Ich sehe, wie andere gesegnet sind, vom Leben nicht vor diese Umstände gestellt werden, Dinge einfach so laufen, die ich mühsam erarbeiten muss oder gar nicht erst (bisher) bekomme. Da kam mir dann der Gedanke, ob Gott Lieblingskinder hat. Genau wie es in meiner Herkunftsfamilie ist, wo mein Bruder das Lieblingskind ist, dem sogar ohne Not von meinen Eltern geholfen wird, während ich in der Not keine Hilfe erfahre. Ist es einfach mein Schicksal, das Kind in der zweiten Reihe und weniger geliebt zu sein, auch bei Gott? Am Anfang dachte ich, das kann nicht sein, Gott liebt alle gleich. Aber dann gibt es die Geschichte mit Kain und Abel, es gibt die Bezeichnung, des Lieblingsjüngers Jesu. Vielleicht stimmt es ja doch?

Ein weiterer Schmerzenspunkt ist, dass ich den Eindruck habe, in der Zwischenzeit von einer im Leben sehr gesegneten, mir nahestehenden Person, geschnitten zu werden, weil sie selber mit meinem Unglück nicht mehr umgehen kann. Das tut mir sehr weh und ist ein zusätzliches Paket obendrauf. Es verstärkt meine Verzweiflung, für das, was mir widerfährt, geschnitten zu werden.

Was denkt Ihr zum Thema Gott und Lieblingskinder?

Antwort
7 Antworten
Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @anonyma-34120ef33

Es ist zwar auch eine theologische Frage, da sie bei mir aber einen speziellen Hintergrund hat, und ich eher sensible Antworten brauche, es in den anderen Foren aber teilweise ziemlich hart zu geht, stelle ich sie im MiFü-Forum.

Das halte ich für eine sehr vernünftige Entscheidung. Deine Wahrnehmungen und Empfindungen sind nun einmal so, wie sie sind und hier darfst du einigermaßen sicher sein, dass sie nicht niedergebibelt werden.

Veröffentlicht von: @anonyma-34120ef33

Es kommt sozusagen ständig eins oben drauf. Ich habe das Gefühl, es hat kein Ende.

Solche Zeiten habe ich auch erlebt, da dachte ich: "Der Deibl scheißt auf nen ganz großen Haufen."

Veröffentlicht von: @anonyma-34120ef33

Warum, Gott?

Diese Frage habe ich mir weitgehend abgewöhnt. Die bekommt man sowieso nicht zufriedenstellend beantwortet. Da gehe ich lieber zu den nächsten Fragen über:
Wie komme aus dem Schlamassel raus? Und falls das nicht oder nicht so schnell möglich ist: Wie kann ich den Schaden begrenzen?
Wo gibt es Ansätze zu Lösungen? Welche staatliche und kirchlichen Hilfsangebote gibt es?

Veröffentlicht von: @anonyma-34120ef33

Ich sehe, wie andere gesegnet sind, vom Leben nicht vor diese Umstände gestellt werden, Dinge einfach so laufen, die ich mühsam erarbeiten muss oder gar nicht erst (bisher) bekomme. Da kam mir dann der Gedanke, ob Gott Lieblingskinder hat.

Das sind Überlegungen, die verständlich sind, dir aber, meine ich, nicht wirklich weiterhelfen.
Da ich dich und deine Familie nicht kenne, kann ich natürlich nicht beurteilen, ob deine Eltern deinen Bruder tatsächlich lieber mögen als dich und du eher das ungeliebte "Kind in der zweiten Reihe" bist.
Das ist selbstverständlich möglich, dass du mit deiner Wahrnehmung richtig liegst. Das liegt aber nicht an dir, sondern an deinen Eltern, dass sie so und nicht anders empfinden.
Und was Gott betrifft, so glaube ich einfach nicht, dass er wie ein Mensch tickt.
Viel wichtiger ist es, sich die eigenen Ressourcen zu erschließen - also herauszufinden, was dich in deinem Leben glücklich macht und wo du anderen etwas geben kannst.
Was sind deine Talente? Was interessiert dich? Wann und wo erlebst du deine Momente der Erfüllung und Zufriedenheit?
Womit kannst du anderen Menschen helfen oder eine Freude machen?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es lohnt sich wirklich, nach den Schätzen im eigenen Acker zu graben - wenn man das allein nicht schafft, auch mit professioneller Hilfe.
Da löst sich dann der Neid auf andere, scheinbar gesegntere Menschen von allein auf...
Was das Verhältnis zu Gott angeht, so könnte ein Gespräch mit einem Seelsorger helfen - da würde ich mir jemanden suchen, dem ich hinreichend vertraue. Das muss nicht unbedingt jemand aus der eigenen Gemeinde sein, nicht mal unbedingt jemand aus der eigenen Konfession.

suzanne62 antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @suzanne62

es lohnt sich wirklich, nach den Schätzen im eigenen Acker zu graben

...

Veröffentlicht von: @suzanne62

Da löst sich dann der Neid auf andere, scheinbar gesegntere Menschen von allein auf...

Tolles Bild!!!

Anonymous antworten


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