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1 Jahr Corona...eine Bilanz

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Irrwisch
Themenstarter
Beiträge : 3582

Dieser Thread ist dazu gedacht, eine persönliche Bilanz zu ziehen.

Was hat sich für dich und mich in diesem zurück liegenden, so ganz anderen Jahr, geändert?
Was hat evtl. dich und mich verändert?
Was ist neu gewesen oder auch geworden?
Was vermissen du oder ich?
Was ist hinzu gekommen, positiv oder auch negativ?

Herzliche Einladung an alle hier

Eine gute und gesunde Zeit uns allen

Inge

Antwort
7 Antworten
Irrwisch
Themenstarter
Beiträge : 3582

meine Bilanz
Bisher bin ich ohne Ansteckung an Corona durch dieses Jahr gekommen.
Vor 2 Tagen habe ich mich zur Impfung angemeldet.

8 Menschen in meinem nahen Umfeld sind an Corona erkrankt.
Einer davon hat es nicht überlebt.
Die anderen 7 haben es gut überstanden.

Unser Garten hat sich in diesem zurück liegenden Jahr sehr verändert.
Der Teich ist Geschichte und auch die Eibe.
Dafür wird es aus demHolz der Eibe einen Bogen geben.
Die Fläche des Gartens hat uns mit der Neuanpflanzung und den bunten Farben letztes Jahr viel Freude gemacht.

Ich habe das große Decken entwerfen und stricken entdeckt.
Mein Strumpfwolle Bestand ist drastisch gewachsen.
Die Farben der Wolle geniesse ich, sie sind mein ganz persönlicher Farbkasten.

Immer wieder konnten wir, trotz Lockdown, schöne Fahrten unternehmen.
Der Rhein ist ein sehr ergiebiger Fluß.
Besonders der Mittelrhein in seiner großartigen Landschaft.
Aber auch das Treibholz an seinem Ufer bietet immer wieder neuen Anlass, dort hin zu fahren.

Aus dem Treibholz sind feine Gartensteelen entstanden, zusammen mit Keramik.

Eine Einnahmequelle ist total weggebrochen.

Es istschön, erleben zu dürfen, dass auch weniger Finanzen unser Leben nicht ärmer machen.
Sondern Reichtum auch ausserhalb des Geldes zufinden ist, wenngleich das Geld schon, wenn auch deutlich weniger, wichtig und auch vorhanden ist.

Schon sehr vermisse ich in dem harten Lockdown die Cafes und spontan dort einkehren zukönnen. Zu gerne mag ich Capuccino, der fehlt mir in der Tat.

Dass Schule bzw Schüler nicht ansteckend sein können, verbanne ich ins Reich der Wünsche und Träume. Ich habe es gravierend anders erlebt.

Ab und zu gemütlich beim Italiener eine Pizza mit einem guten Glas Rotwein geniessen zu können, das wäre wieder einmal fein.
Oder auch eine Einkehr bei unserem " Hochzeitsdönerladen".

Jetzt muss ich unterbrechen.
Es wartet das Frühstück

Liebe Grüße
Inge

irrwisch antworten


John-Michi
Beiträge : 522

schöne Idee 😊

was mir persönlich wirklich fehlt, ist meine Oma nochmal zu sehen, bevor sie uns alle komplett vergessen hat. Das stimmt mich durchaus traurig und vermutlich verlieren wir den Wettlauf mit der Zeit. Und gleichzeitig bin ich dankbar dafür wie liebevoll die Kräfte im Heim darum kämpfen den Bewohnern ein soweit wie möglich normales Leben zu schenken, auch mit Corona.

Positiv finde ich, dass vieles was normal war, es einfach nicht mehr ist. Ich genieße regelrecht das gemeinsame Mittagessen mit einem Bekannten und freue mich riesig darauf ihn zu sehen. Oder wenn man jemanden dann doch mal beim Einkaufen trifft usw. Diese kleinen Begegnungen haben für mich so viel mehr an Wert gewonnen, den ich zuvor nicht so sehr gesehen habe.
Auch die Gottesdienste sind dadurch irgendwie spannender geworden. Dadurch, dass einiges nicht mehr geht, konnte ich für mich prüfen: worauf kommt es mir wirklich an? Macht zb nur der Gesang einen Gottesdienst zum Gottesdienst? Oder was ist wirklich das Zentrale? klar, es fehlt etwas die alte Vertrautheit, unsere alten Räumlichkeiten. Aber ich glaube dennoch diese Reduktion hat uns hier wirklich gut getan, das Wesentliche ist wieder wesentlicher.

Ansonsten hab ich wieder neue Hobbies ausgegraben, die lange vergessen waren. Vermehrtes fotografieren, schnitzen und neuerdings eine Leidenschaft fürs Puzzeln. Insgesamt scheinen die kreativen Sachen mehr hervorzukommen, was da plötzlich für Möglichkeiten offenstehen 😀

was auch schön ist, wie sich der Blick verändert hat. Gerade am Anfang von Corona fand ich auffällig, wie viel bewusster und aufmunternder die Menschen einen angelächelt haben hinter der Maske. Das ist für mich eine persönliche Perle und ich hoffe sie glänzt auch weiterhin. Generell hab ich das Gefühl soziales Miteinander, auch unter Fremden, ist viel viel mehr geworden, voll cool.

john-michi antworten
Suzanne62
Beiträge : 7698

Nach einem Jahr Corona und fast drei Monaten Lockdown denke ich vor allem eins: Es reicht jetzt mal langsam.
Ich hoffe inständig auf weitere Öffnungsschritte - den Ausdruck "Lockerungen" mag ich überhaupt nicht, kommt er doch ursprünglich aus dem Strafvollzug und bezeichnet Zugeständnisse in bezug auf persönliche Bewegungsfreiheit, die den Gefangenen gemacht werden, wenn sie sich gut führen und keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darstellen.
Viele meiner Gedanken beginnen derzeit mit "ich würde gerne endlich mal wieder....."
Wenn man will, kann man das als "Jammern auf hohem Niveau" bezeichnen....aber ich sage ja nicht "ich muss das haben/machen und zwar sofort".
Zwar wünsche ich mir einen Plan für weitere Öffnungsschritte, aber nicht um den Preis, dass wieder um die 1000 Menschen pro Tag an diesem Drecksvirus sterben. Das wird aber mit Hilfe von Schnell- und Selbsttests und mit fortschreitenden Impfungen zu machen sein.
Jens Spahn ist - bei allen Patzern und Pannen, die auf sein Konto gehen - intelligent und ehrgeizig und hat, glaube ich, seine Ambitionen in Richtung Kanzlerkandidatur nicht aufgegeben - er wiß, dass er jetzt liefern muss.
Das alles lässt mich hoffen, nicht nur für mich selbst, sondern für uns als Gesellschaft insgesamt, dass wir bald wieder annähernd normal leben können.

suzanne62 antworten


BeLu
 BeLu
Beiträge : 5228

Dann will ich auch mal Bilanz ziehen.

Es ist jetzt schon über ein Jahr vergangen, seit ich meine Eltern und meine Geschwister das letzte Mal gesehen habe (also persönlich, nicht über Skype). Für Mitte März letzten Jahres hatte ich noch eine Reise nach Deutschland gebucht, habe die aber wegen der ersten Coronawelle nicht angetreten. Zu dem Zeitpunkt hoffte ich noch, das im Sommer oder Herbst 2020 nachholen zu können. Mittlerweile hoffe ich auf den Spätsommer dieses Jahres.

Ich habe sehr viel Zeit in meiner Wohnung verbracht. Zum Einen, weil sich meine Arbeit ins Homeoffice verlagert hat, zum Anderen, weil der Bewegungsradius als Teil der hiesigen Coronaeinschränkungen zeitweise deutlich begrenzt war/ist. Im momentanen dritten Lockdown, der seit Jahresbeginn gilt und noch mindestens bis Ostermontag bleibt, sind es 5 km um die eigene Wohnung, wie auch schon im zweiten Lockdown im Oktober/November und zeitweise im ersten Lockdown. Im ersten Lockdown letztes Frühjahr galt 5 Wochen lang sogar eine 2-km-Grenze.

Der "Umzug" ins Homeoffice im März 2020 ging etwas Hals über Kopf. Da hieß es mittags, dass am Abend geschlossen wird und ab dann alle von zu Hause aus arbeiten. Also schnell noch alles zusammensuchen, was man für ein paar Wochen Homeoffice (zumindest war das die Erwartung) benötigt. Interessant finde ich, was jetzt plötzlich alles elektronisch geht, ohne Papier von A nach B zu schicken, was vorher unbedingt ein Papierexemplar erforderte. Mit dem Homeoffice kamen dann auch die Zoom- und Teams-Meetings, wobei ich sagen muss, dass eine Videokonferenz ein persönliches Treffen nicht immer vollständig ersetzt.

Ständig nur in der eigenen Wohnung zu sein, isoliert natürlich, gerade als alleinlebender Single. Da man sich während der Lockdowns auch nicht zu Hause besuchen soll, habe ich im ersten Lockdown 6 oder 7 Wochen lang kein einziges Gespräch von Angesicht zu Angesicht gehabt. Das war hart. Zum zweiten Lockdown hatte sich bei den Verantwortlichen die Erkenntnis durchgesetzt, dass es für Alleinlebende auf längere Zeit nicht gut ist, sie so komplett zu isolieren. Also wurde eine Ausnahmeregelung geschaffen, nach der sich Alleinlebende mit einem anderen Haushalt zusammenschließen und eine sogenannte "Social Bubble" oder "Support Bubble" bilden können. Mitglieder der gleichen Bubble können sich dann auch während des Lockdowns gegenseitig besuchen. Eine befreundete Familie hat mir netterweise angeboten, mit ihnen eine Bubble zu bilden, was ich auch gerne angenommen habe. Diese lieben Menschen haben mir damit sehr geholfen.

Es wird wohl noch mindestens einige Monate dauern, bis Corona "vorbei" ist. Aber durch die Impfungen gibt es zumindest Hoffnung, dass in absehbarer Zeit wieder etwas mehr "Normalität" einkehrt.

belu antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 4052

Ein Jahr Corona eine Bilanz:

Desinfektionsmittel ist wieder zu fast normalen Preisen zu bekommen.
Vor einem Jahr habe ich partikelfilternde Masken aufgesetzt um micht vor Feinstaub zu schützen. Eine Klassifizierung FFP2 / FFP3 war mir völlig unbekannt.
Corona betraf nur China und Ski gefahren bin ich sowieso nicht.
Inzwischen kennen ich die Heilige Korona Schutzpatronin für Geld und gegen Viehseuchen in Österreich-Ungarn.
Trockene Hände kenn ich nicht mehr, durch die Desinfektion habe ich genügend Hautschutz.
Manche Leute habe ich seither nicht mehr gesehen.
Der Preis für Einweghandschuhe hat sich teilweise verachtfacht und ist immer noch teilweise bei 15 Euro was etwa dem fünffachen Preis entspricht - zzgl. Märchensteuer.

Leute die ich für intelligent hielt, halte ich nicht mehr für intelligent.
Ich kaufe schneller ein, das was ich benötige. Ich merke zuhause es fehlt doch noch was und geh nicht mehr los.
Ich gehe nicht mehr in Parks und zu Zeiten spazieren in denen weniger los ist.

Nachtrag vom 02.03.2021 1747
Ich hoffe bald impfberechtigt zu sein und leichter Leben zu können, mit weniger Maske.

jigal antworten


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