Der christliche Rechtsdrall
Diesen interessanten Artikel der christlichen Publizistin Liane Bednarz habe ich gerade gefunden und er bestätigt leider meinen Eindruck: Im christlichen, insbesondere evangelikalen und katholisch-traditionalistischen Milieu ist ein deutlicher Rechtsruck zu beobachten.
"Gerne wird in der Szene auch so getan, als lebten wir hier in einer Art Diktatur, gegen die man „Widerstand“ leisten müsse. Das war so, vor allem weil Angela Merkel ein Feindbild der Christen und Christinnen mit Rechtsdrall ist, nicht nur während der Flüchtlings-, sondern auch während der Corona-Krise.
Dabei zeigten ausgerechnet nicht wenige Christen, die dezidierte Abtreibungsgegner sind und sich als „Lebensschützer“ verstehen und von denen man eigentlich Rücksicht erwarten würde, ausgesprochene Ressentiments gegen die Corona-Schutzmaßnahmen und sympathisierten mit den „Querdenkern“, die von einer „Corona-Diktatur“ sprachen."
Wie denkt ihr darüber?
Meine eigenen Beobachtungen sind selbstverständlich nicht empirisch, aber ich pflege in den sozialen Netzwerken noch einen losen Kontakt zu einigen (ehemaligen) Mitgliedern hier. Dabei hat sich bei jenen aus dem evangelikalen Spektrum fast ausnahmslos eine solche Haltung offenbart, wie oben beschrieben - regelrecht ins Wahnhafte gesteigert und teilweise sogar in die QAnon-Bewegung abgedriftet.
Wo seht ihr euch?
Beste Grüße
Mo
Da ist leider viel Wahres dran in meiner Wahrnehmung, wobei auch Randgruppen wie Scientologen, Veganer, AfDler dazu gehören
Dazu kommen wohl auch Internet-Trolle mit Verbindung nach Moskau dazu...
Veröffentlicht von: @aimericdezidierte Abtreibungsgegner
Möchte-gern- Unterleibsherrscher suchen da anscheinend neue Allianzen
Veröffentlicht von: @alf-melmacDa ist leider viel Wahres dran in meiner Wahrnehmung, wobei auch Randgruppen wie Scientologen, Veganer, AfDler dazu gehören
Das ist richtig. Esoteriker möchte ich noch mit dazuzählen. Da hat sich eine beängstigende Querfront gebildet.
Doch was sich mir nie erschlossen hat: Wie ist es mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren, die eigenen, uneingeschränkten Freizeitaktivitäten höher zu bewerten als eine potenzielle Lebensgefährdung anderer Menschen? Nicht nur durch die Anti-AHA-Lockdown-Haltung, sondern auch durch militantes Impfgegnertum?
Eine christliche Internet-Bekannte, die ich wirklich sehr geschätzt habe, postet seit Anfang 2020 praktisch im Minutentakt wie besessen Verschwörungstheorien auf Facebook. Ihr ganzer Lebensinhalt scheint nur noch daraus zu bestehen, beweisen zu wollen, dass Corona eine einzige, große Verschwörung ist (sie leugnet nicht das Virus, aber dessen Gefährlichkeit) und Impfen eine noch größere - wahlweise sollen uns die Impfung töten, krank machen oder unsere DNA umbauen. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
Veröffentlicht von: @aimericEine christliche Internet-Bekannte, die ich wirklich sehr geschätzt habe, postet seit Anfang 2020 praktisch im Minutentakt wie besessen Verschwörungstheorien auf Facebook.
Und das machst Du mit?
Solche User landen nach dem dritten Beitrag auf der Blockierungsliste.
Veröffentlicht von: @tristesseVeröffentlicht von: @tristesseEine christliche Internet-Bekannte, die ich wirklich sehr geschätzt habe, postet seit Anfang 2020 praktisch im Minutentakt wie besessen Verschwörungstheorien auf Facebook.
Und das machst Du mit?
Solche User landen nach dem dritten Beitrag auf der Blockierungsliste.
Ich bin eher jemand, der solche Menschen ungern in ihrer eigenen Echokammer belassen will. Letztendlich war es so, dass sie mich aufgrund meiner permanenten Gegenrede gebannt hat. 😉
Veröffentlicht von: @aimericIch bin eher jemand, der solche Menschen ungern in ihrer eigenen Echokammer belassen will. Letztendlich war es so, dass sie mich aufgrund meiner permanenten Gegenrede gebannt hat. 😉
Ich höre mir in der Apotheke zu viel Schwurbeleien über Corona und Chemtrails an, ich hab in den sozialen Netzwerken wenig Geduld 😊
Veröffentlicht von: @tristesseVeröffentlicht von: @tristesseIch bin eher jemand, der solche Menschen ungern in ihrer eigenen Echokammer belassen will. Letztendlich war es so, dass sie mich aufgrund meiner permanenten Gegenrede gebannt hat. 😉
Ich höre mir in der Apotheke zu viel Schwurbeleien über Corona und Chemtrails an, ich hab in den sozialen Netzwerken wenig Geduld 😊
Nachvollziehbar! Ich bin ja heilfroh, dass ich schon letztes Jahr in Rente gegangen bin ...
wow der mo in Rente! 😉
Veröffentlicht von: @aimericund Impfen eine noch größere - wahlweise sollen uns die Impfung töten, krank machen oder unsere DNA umbauen. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
Das ist aber leider Tatsache. Tony Marshall ist auf der Intensivstation gewesen wegen Corona, trotz Vollimpfung. Impftote gibt es auch, aber die gibt es bei jeder Impfung, egal gegen welche Krankheiten.
DNA umbauen? Naja, also das halte ich jetzt für Schwachsinn!
Veröffentlicht von: @helleDas ist aber leider Tatsache.
Ich glaube, Aimeric hatte eher die Panikmache im Sinn, wo es nicht um vereinzelte Impftote geht, sondern von Tausenden oder gar Millionen Toten die Rede ist. Legendär Wendlers Telegram-Nachricht, derzufolge die meisten Geimpften im September sterben: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/fail-querdenker-prophezeien-massensterben-von-geimpften100.html
Daß die Impfstoffe die DNA umbauen wird auch gern behauptet, oder aber, daß Bill Gates mittels Impfung einen Mikrochip einpflanzt. Deswegen sind ja auch die Einstichstellen magnetisch.
Veröffentlicht von: @aleschaDeswegen sind ja auch die Einstichstellen magnetisch.
Jetzt musste ich doch lachen. Davon höre ich zu ersten Mal. Gab es diesbezüglich wirklich Meldungen?
Veröffentlicht von: @aleschadaß Bill Gates mittels Impfung einen Mikrochip einpflanzt.
Der kommt auf den Handrücken, aber das ist ein anderes Thema.
Gruß Helle
Veröffentlicht von: @helleJetzt musste ich doch lachen. Davon höre ich zu ersten Mal. Gab es diesbezüglich wirklich Meldungen?
Aber ja:
Im Internet kursieren mehrere Videos, in denen sich Menschen einen Magneten an den Arm haften. Einige wollen damit nachweisen, dass die Einstichstelle nach einer Covid-19-Impfung magnetisch sei oder leiten daraus ab, dass ihnen beim Impfen ein Chip eingepflanzt worden sein muss.
Im US-Bundesstaat blamierte sich gar eine Krankenschwester so richtig bei einer Anhörung: https://www.volksverpetzer.de/corona-faktencheck/magnetisch-fail/
Veröffentlicht von: @helleund Impfen eine noch größere - wahlweise sollen uns die Impfung töten, krank machen oder unsere DNA umbauen. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.
Das ist aber leider Tatsache. Tony Marshall ist auf der Intensivstation gewesen wegen Corona, trotz Vollimpfung.
Ja - trotz Impfung. Natürlich gibt es Impfdurchbrüche - die liegen aktuell bei 0,2% aller Impfungen. Das ist sehr wenig. Es erscheint einem aber viel, weil gefühlt über jeden einzelnen berichtet wird (sog. confirmation bias).
Aber Tony Marshall, Patricia Kelly und so weiter sind eben nicht durch die Impfung krank geworden. Also nichts mit "leider Tatsache".
Manche Impfgegner behaupten aber, daß man durch die Impfung krank wird. Nicht, weil sie sich trotz Impfung infiziert haben.
Ging ja bis zur Behauptung, im September würden die meisten Geimpften sterben.
Veröffentlicht von: @aleschaGing ja bis zur Behauptung, im September würden die meisten Geimpften sterben.
Scheint als hätten die Zombies die Weltherrschaft übernommnomnomnomnom
Veröffentlicht von: @alescha
Genau - und was im Fernsehn kommt ist wahr 😌
Veröffentlicht von: @helleNein, sie erkrankten, weil sie trotz Vollimnpfung sich infiziert hatten.
Ja, und deswegen ist die Aussage "Impfen macht krank" Humbug. Sie sind nicht durch das Impfen krank, sondern trotzdem.
Veröffentlicht von: @aimericJa, und deswegen ist die Aussage "Impfen macht krank" Humbug. Sie sind nicht durch das Impfen krank, sondern trotzdem.
Mit dieser Aussage wäre ich vorsichtig. Meine Schwiegermutter wurde als Folge der Impfung herzkrank. Von daher halte ich die Aussage "Impfen macht krank" für relativ, aber nicht für unrealistisch. Graphenoxid oder Aluminiumoxid sind schließlich keine harmlosen Stoffe. Schade, dass es immer noch Menschen gibt, die denken, dass alle Impfungen harmlos sind, insbesondere eine Impfung, deren Wirkung und Langzeitfolgen noch nicht genau erforscht sind.
Christliche Impfschwurbelei?
Veröffentlicht von: @helleMeine Schwiegermutter wurde als Folge der Impfung herzkrank.
Nachgewiesenermaßen durch die Impfung, oder gab es nur einen zeitlichen Zusammenhang und ihr reimt euch das jetzt selbst zusammen?
Veröffentlicht von: @helleGraphenoxid oder Aluminiumoxid sind schließlich keine harmlosen Stoffe.
In den geringen Mengen? Doch. Du nimmst mit deiner Nahrung mehr als zehnmal so viel Aluminium pro Tag (!) auf, wie eine Impfung enthält.
Abgesehen davon: Die mRNA-Impfstoffe enthalten gar keine Adjuvantien, also weder Aluminiumoxid und auch kein Graphenoxid.
Veröffentlicht von: @helleinsbesondere eine Impfung, deren Wirkung und Langzeitfolgen noch nicht genau erforscht sind.
Es gibt keine Langzeitfolgen bei Impfungen. Das ist allein aufgrund des Wirkprinzips einer Impfung gar nicht nötig - der Impfstoff wird innerhalb einer sehr kurzen Zeit verstoffwechselt, ein mRNA-Impfstoff ist sogar schon weg, sobald er seine Information "ausgeliefert" hat. Dass Jahre später plötzlich Folgen durch eine Impfung auftreten, ist unmöglich.
Veröffentlicht von: @hellechade, dass es immer noch Menschen gibt, die denken, dass alle Impfungen harmlos sind
Schade, dass es immer noch Menschen gibt, die ihr gefährliches Halb- oder gar Unwissen, das sie auf irgendwelchen Schwurbelseiten erworben haben, verbreiten und andere Menschen damit sinnlos verunsichern.
Veröffentlicht von: @aimericWo seht ihr euch?
Also, ich sehe mich noch immer eher mitte-links als rechts.
Allerdings vertrete ich auch nicht die von dir genannten Thesen. Ich kann manche Bedenken und Ängste verstehen (auch wenn ich sie nicht teile) und akzeptieren, wenn es allerdings in Richtung Verschwörung geht, dann hört mein Verständnis auf.
In meinem im christlichen Spektrum weitgefächerten Bekanntenkreis hab die von dir angesprochene Verschiebung zum Glück nur sehr begrenzt wahrgenommen - und ohne Abdriften in Verschwörungstherorien. Bisher hielt ich die Leute ja alle für vernünftig - dann kam Corona...
Mit meinem christlichen Glauben und meiner demokratisch-freiheitlichen Einstellung kann ich solche thesen nicht vereinbaren.
Corona ist ein Virus. Wir leben in der gefallenen Welt, da hat so ein Virus macht und Gott lässt ihm diese Macht Aber er hat uns auch den Verstand und kluge Köpfe gegeben, die Medikamente und Impfstoffe gegen das Virus entwickelt haben, bzw. dabei sind diese zu entwickeln. Klar kann ich vor neuem Angst haben, vorallem wenn ich es nicht verstehe. Aber als Mal des Teufels? die Impfung? Und warum dann Corona und nicht die Pockenimpfung? die hat doch schließlich Narben hinterlassen.
Demokratie bedeutet, dass ich auch Gesetzte und Regeln bis zu einem gewissen Maße mittragen muss, die mir wieder streben. Dafür hatte ich ja dann im September die Möglichkeit, was anderes zu wählen.
Wichtig ist dabei für mich, die Gleichheit aller, der Schutz der Schwachen, Freiheit ohne Gefährdung anderer und ermutlich noch weitere Punkte, die mir gerade nicht einfallen.
Mein Glaube hatte in Bezug auf mein Handeln bezgl. Corona nur soviel einfluss, dass ich das Vertrauen habe, dass Gott die Dinge lenkt und mein Leben in seiner Hand liegt. Und er mir meinen Verstand und mein Wissen gab um die Dinge, die so gesagt und getan werden prüfen zu können.
Ich könnte dir aber auch eine theologische Begründung für Coronaleugner schreiben. Ob dass die ist, die diese haben, weiß ich nicht. Die Schreiber auf j.de mit solchen Meinungen fand ich zu unlogisch um mir die Argumente zu merken. Und ich sage auch nicht dass diese Herleitung, dann meine Meinung widerspiegeln würde. Aber mir was einfallen lassen und es biblisch zu begründen mit rausgerissenen Versen, das kann ich schon auch.
Schön, Dich mal wieder hier zu sehen.
Leider Stimmt Deine Diagnose.
Die Genese: Die weitaus meisten Menschen tragen die Hucke voller unbewusster Ängste, die man bis zum Fall der Mauer gut in den Osten projizieren konnte. Es folgte eine lange Zeit der Orientierungslosigkeit, woran sich die Ängste knüpfen konnten. Jetzt haben sie wieder ihre Andockstelle. Und da fangen dann ansonsten intelligente Menschen an zu spinnen.
Veröffentlicht von: @queequegUnd da fangen dann ansonsten intelligente Menschen an zu spinnen.
Das ist das Beängstigende daran. Es sind nicht einmal die, von denen man denken würde: Da habe ich nichts anderes erwartet.
Es sind Leute, wo man sich fragt: Was ist da passiert, wann und wo sind sie plötzlich falsch abgebogen?
Ich habe rund 30 Jahre lang an verschiedenen Wohnorten eine Vielzahl von Gemeinden kennengelernt: Freikirchen wie FEG und EG, Baptisten ebenso wie landeskirchliche Gemeinschaften und Landeskirchen. Ich kann deinen Eindruck überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil, ich habe Gemeindeglieder wie auch ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter meistens als überdurchschnittlich reflektiert, verlässlich und geerdet erlebt. Viele sind mir zu guten Freunden geworden. Das heißt nicht, dass es immer perfekt zugeht, oder dass es nicht auch mal ernste Probleme gäbe, aber das wäre ja auch kein fairer Maßstab. Und natürlich gibt es leider immer auch wirklich unrühmliche Ausnahmen, sowohl, was einzelne Personen angeht als auch Gemeinden. Aber Querdenker & Co. sind in den Gemeinden glücklicher Weise eine echte Minderheit.
EIn weiterer Gedanken: Leider werden völlig legitime konservative Ansichten gerade aus der linken Ecke gerne als "rechts" diffamiert. Ich finde es zum Beispiel sehr befremdlich, wie *Lebensschützer* in Anführungszeichen gesetzt wird. Genau darum geht es doch: Es gibt doch kaum etwas Verantwortungsvolleres auf dieser Welt als wenn zwei Menschen ein neues Leben zeugen. Das ist doch kein Spielball, sondern da hat man Verantwortung für einen heranwachsenden Menschen! Gibt es etwas Verantwortungsvolleres als einen Menschen ins Dasein zu rufen? Tja, und wenn man das dann "aus Versehen" getan hat, bläst man dem kleinen Wesen sein Lebenslicht eben wieder aus - und bezeichnet das dann auch noch als sein gutes Recht. - Ja, dagegen erheben Christen die Stimme. Das dann abfällig als ("sogenannte", schwingt da mit) "Lebensschützer" zu bezeichnen und gar noch als "rechts" und mit "Querdenkern" in eine Kategorie zu werfen, ist schon eine sehr üble Masche.
Grün
owT
Veröffentlicht von: @joe390Das dann abfällig als ("sogenannte", schwingt da mit) "Lebensschützer" zu bezeichnen und gar noch als "rechts" und mit "Querdenkern" in eine Kategorie zu werfen, ist schon eine sehr üble Masche.
Ich denke nicht, dass es eine "Masche" ist... es liegt auch sehr an einer entsprechenden Berichterstattung. Leider gab es ja viele Christen, die Trump allein deshalb wählten, weil er sich gegen Abtreibung positioniert hat - alles andere war egal.
Dass der Umkehrschluss - alle Leute, die gegen Abtreibung sind, sind potentielle Trump-Wähler - nicht zutrifft wird dann gerne übersehen, weil immer nur die Extreme in den Fokus genommen werden.
Du brauchst nicht so zu tun, als müsstest du Widerstand leisten. 😉
Veröffentlicht von: @joe390Ich finde es zum Beispiel sehr befremdlich, wie *Lebensschützer* in Anführungszeichen gesetzt wird. Genau darum geht es doch: Es gibt doch kaum etwas Verantwortungsvolleres auf dieser Welt als wenn zwei Menschen ein neues Leben zeugen.
Es geht um den Widerspruch zwischen den behaupteten Lebensschutz, wenn es um ungeborenes Leben geht, und dem Lebensschutz, den dieser "Lebensschützer" betreibt, wenn es ihm inmitten dieser Pandemie sehr leicht möglich ist, indem er sich ein Stück Stoff vor die Nase hängt, grundlegende Benimmregeln beachtet und nach Möglichkeit sogar seine Impfungen wahrnimmt.
Da kann man durchaus ins Grübeln kommen, ob es Lebensschützern wirklich um den Schutz von Leben geht.
Veröffentlicht von: @johnnydDa kann man durchaus ins Grübeln kommen, ob es Lebensschützern wirklich um den Schutz von Leben geht.
Was mir auch übel aufgestossen ist: Sehr sehr viele Schwangere sind mit oder auch ohne ihr Kind weltweit an Corona gestorben während die ganzen Lebensschützer zu diesem Skandal völlig geschwiegen haben. Während in Brasilien wirklich extrem viele gestorben sind haben die Lebensschützer auch noch eine Demo dagegen gemacht das eine 10jährige ihr Kind abtreibt. Für miich ein Indiz das der Schwerpunkt der lebenschützer eher auf "selbstbestimmung der Frau verhindern" liegt als auf "Leben schützen"
Veröffentlicht von: @johnnydEs geht um den Widerspruch zwischen den behaupteten Lebensschutz, wenn es um ungeborenes Leben geht, und dem Lebensschutz, den dieser "Lebensschützer" betreibt, wenn es ihm inmitten dieser Pandemie sehr leicht möglich ist, indem er sich ein Stück Stoff vor die Nase hängt, grundlegende Benimmregeln beachtet und nach Möglichkeit sogar seine Impfungen wahrnimmt.
Da kann man durchaus ins Grübeln kommen, ob es Lebensschützern wirklich um den Schutz von Leben geht.
Genau das!
Ich bin sicher, dass es viele Lebensschützer gibt, die nicht in diese Schublade hineingehören.
Veröffentlicht von: @johnnydDa kann man durchaus ins Grübeln kommen, ob es Lebensschützern wirklich um den Schutz von Leben geht.
Das ist eine Pauschalisierung, die einfach nicht richtig ist.
Würdest Du fragend schreiben "ob es manchen Lebensschützern wirklich ..."... dann könnte ich Dir zustimmen.
Veröffentlicht von: @johnnydEs geht um den Widerspruch zwischen den behaupteten Lebensschutz, wenn es um ungeborenes Leben geht, und dem Lebensschutz, den dieser "Lebensschützer" betreibt, wenn es ihm inmitten dieser Pandemie sehr leicht möglich ist, indem er sich ein Stück Stoff vor die Nase hängt, grundlegende Benimmregeln beachtet und nach Möglichkeit sogar seine Impfungen wahrnimmt.
Genau diese Gleichsetzung entspricht nicht der Wahrheit. Ich habe oben 30 Jahre Gemeindeerfahrung geschildert. Menschen beschrieben, die ich sehr schätze und, wie gesagt, sehr geerdet und vernünftig erlebe. Und die auch in Sachen Abtreibung und Lebensschutz klar Position beziehen und denen das eine Herzensangelegenheit ist, und kein Fanatismus. Ich habe auch einiges an sehr reflektierten, persönlichen und Sachbüchern zu dem Thema gelesen, und bin beeindruckt, wie fundiert sie geschrieben sind, und wie die Autoren gerade nicht Öl ins Feuer gießen, sondern sehr besonnen auch auf Menschen zugehen, die eine andere Position vertreten. Diese alle sind nicht gleichzusetzen mit den verschörungstheoretischen und nicht selten ziemlich abgedrehten Querdenkern. Wo das passiert, sind sehr wohl ein paar klärende Worte angebracht.
Ist der Eindruck richtig, dass du so tust, als müsstest du alle Abtreibungsgegner verteidigen?
Es geht im Ausgangstext um Menschen, die sowohl dem Querdenker-Sumpf zuzuordnen als auch den Abtreibungsgegnern, so dass die Bezeichnung als Lebensschützer im offensichtlichen Widerspruch zu ihrem Verhalten steht.
Nahezu die gesamte deutsche Gesellschaft besteht aus Abtreibungsgegnern und ist nicht zugleich den Querdenkern zuzurechnen. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die sowohl eine völlige strafrechtliche Freigabe als auch faktische Möglichkeit zur Abtreibung erreichen wollen bis zur Geburt.
Lebensschützer halte ich für einen irreführenden Begriff; er lässt sich für die verschiedensten Positionen reklamieren und ist damit nichtssagend.
Hi Joe,
ein sehr guter, entspannent und angenehm zu lesener Beitrag.
Vielleicht kannst du damit einigen unsicheren und von schwierigen Fragen geplagten usern einen Anstoß geben, eigene Gedanken und
Überzeugungen noch einmal zu überdenken.
Wir leben zweifelsfrei in einer von unendlich viel Fragen, Zweifeln, aber auch von Verzweiflungen gespickten Zeit.
Und da kommt dein Statement hoffendlich für Viele zur rechten Zeit.
Liebe Grüße und Gottes Segen
paramaribo1954
Rechte und Lebensschützer
Veröffentlicht von: @joe390Ich habe rund 30 Jahre lang an verschiedenen Wohnorten eine Vielzahl von Gemeinden kennengelernt: Freikirchen wie FEG und EG, Baptisten ebenso wie landeskirchliche Gemeinschaften und Landeskirchen. Ich kann deinen Eindruck überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil, ich habe Gemeindeglieder wie auch ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter meistens als überdurchschnittlich reflektiert, verlässlich und geerdet erlebt. Viele sind mir zu guten Freunden geworden. Das heißt nicht, dass es immer perfekt zugeht, oder dass es nicht auch mal ernste Probleme gäbe, aber das wäre ja auch kein fairer Maßstab. Und natürlich gibt es leider immer auch wirklich unrühmliche Ausnahmen, sowohl, was einzelne Personen angeht als auch Gemeinden. Aber Querdenker & Co. sind in den Gemeinden glücklicher Weise eine echte Minderheit.
Das ist beruhigend, zu wissen und ich hoffe, dass das allgemein zutreffend ist und jene, die abdriften, nur eine Randgruppe sind. Aber so ganz sicher bin ich mir da noch nicht.
Veröffentlicht von: @joe390EIn weiterer Gedanken: Leider werden völlig legitime konservative Ansichten gerade aus der linken Ecke gerne als "rechts" diffamiert. Ich finde es zum Beispiel sehr befremdlich, wie *Lebensschützer* in Anführungszeichen gesetzt wird. Genau darum geht es doch: Es gibt doch kaum etwas Verantwortungsvolleres auf dieser Welt als wenn zwei Menschen ein neues Leben zeugen. Das ist doch kein Spielball, sondern da hat man Verantwortung für einen heranwachsenden Menschen! Gibt es etwas Verantwortungsvolleres als einen Menschen ins Dasein zu rufen? Tja, und wenn man das dann "aus Versehen" getan hat, bläst man dem kleinen Wesen sein Lebenslicht eben wieder aus - und bezeichnet das dann auch noch als sein gutes Recht. - Ja, dagegen erheben Christen die Stimme. Das dann abfällig als ("sogenannte", schwingt da mit) "Lebensschützer" zu bezeichnen und gar noch als "rechts" und mit "Querdenkern" in eine Kategorie zu werfen, ist schon eine sehr üble Masche.
Absolut nicht (Woke mal ausgeklammert) - der Artikel geht sogar darauf ein.
Ich zitiere (Hervorhebungen durch mich):
Zeit für eine Positionsbestimmung.
Das klassische konservative Denken, so wie man es in der Bundesrepublik vor allem aus den „C“-Parteien, also der CDU und CSU kennt, ist klar einkreisbar. Im Habitus, also der Art des Blicks auf die Welt, sind Konservative nicht reaktionär, sondern bewahrend. Sie sind nicht gegen den Fortschritt, aber möchten diesen verträglich gestalten, also so verlangsamen, dass alle sich mitgenommen fühlen. Inhaltlich stehen sie für Werte wie Heimat, Familie, Nation und Tradition. Aber sie verstehen diese Werte nicht ausgrenzend, sondern gestehen zum Beispiel Zuwandererinnen und Zuwandern zu, hier bei uns eine neue oder zweite Heimat zu finden, solange sie sich integrieren. Zugleich vertreten Konservative all das zwar leidenschaftlich, sehen sich selbst aber dennoch als eine von vielen Stimmen im Konzert der pluralistischen Demokratie. Sie streiten für ihre Interessen, betrachten Andersdenkende aber nicht als Feinde.
[...]
Das rechte Denken unterscheidet sich hingegen ganz grundlegend von diesem Konservatismus. Es ist wichtig, die zentralen Unterschiede zu kennen, weil Rechte sich aus strategischen Gründen gerne als „konservativ“ selbstverharmlosen.Heutige Rechtspopulisten und Rechtspopulisten sowie die „Neue Rechte“, und auch das muss man wissen, grenzen sich dezidiert von der alten Rechten und deren Hitlerverehrung und Holocaustleugnung ab. Stattdessen knüpfen sie an völkische antidemokratische Rechtsintellektuelle der Weimarer Republik an, darunter etwa Oswald Spengler, der 1918 ein Buch mit dem Titel „Der Untergang des Abendlands“ publizierte, und den Staatsrechtler Carl Schmitt.
Das Denken der heutigen Neuen Rechten fußt auf im Kern drei Säulen: Antipluralismus, Antiliberalismus und Ethnopluralismus. Bedauerlicherweise hat es auch Einzug in manche christlich-konservative Milieus gehalten. Innerhalb des Protestantismus finden sich diese Milieus im Evangelikalismus, und zwar sowohl innerhalb der Landeskirchen als auch in Freikirchen. Wohlgemerkt: Die meisten Evangelikalen sind nicht so, grenzen sich sogar davon ab. Es geht nur um eine Teilmenge. Innerhalb des Katholizismus sind Christinnen und Christen mit Rechtdrall unter Traditionalisten anzutreffen, also unter Leuten, die das Zweite Vatikanum kritisch sehen oder ablehnen sowie unter manchen Anhängern des früheren deutschen Papstes Benedikt XVI., die während seines Pontifikats ihre eigene „Papsttreue“ betonten, aber seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus alles andere als papsttreu sind und diesen etwa als „Plapperpapst“ verspotten.
Was nun die Lebensschützer angeht: Ich finde die Anführungszeichen in dem Zusammenhang durchaus gerechtfertigt, denn jemand, der sich zwar gegen Abtreibung positioniert, jedoch Infektionsschutzmaßnahmen und Impfungen dämonisiert und teilweise sogar in eine Art spirituelle Eugenik abdriftet, der sollte sich nicht "Lebensschützer" nennen. Das widerspricht sich. So jemand ist kein Lebensschützer, sondern tatsächlich nur ein sogenannter.
Veröffentlicht von: @aimeric... jemand, der sich zwar gegen Abtreibung positioniert, jedoch Infektionsschutzmaßnahmen und Impfungen dämonisiert...
Das finde ich auch nicht in Ordnung. Allesdings sind das meinem Eindruck nach in der Regel nicht die gleichen Leute. Insbesondere eine pauschale Gleichsetzung geht an den Tatsachen vorbei. Dazu habe ich Johnny oben schon etwas mehr geschrieben.
Veröffentlicht von: @joe390Veröffentlicht von: @joe390... jemand, der sich zwar gegen Abtreibung positioniert, jedoch Infektionsschutzmaßnahmen und Impfungen dämonisiert...
Das finde ich auch nicht in Ordnung. Allesdings sind das meinem Eindruck nach in der Regel nicht die gleichen Leute. Insbesondere eine pauschale Gleichsetzung geht an den Tatsachen vorbei. Dazu habe ich Johnny oben schon etwas mehr geschrieben.
Es sind leider sehr häufig die gleichen Leute, insbesondere in den USA.
Tatsächlich? Ist das eigene Erfahrung oder Hörensagen? - Natürlich kenne ich auch die schreienden Bilder von der anderen Seite des Atlantiks. Allerdings sind die halt auch ein gefundenes Fressen für reißerische Berichterstattung. Das ist dort nicht viel anders als hier, eher noch ausgeprägter.
Ich habe zwei Geschwister und eine Tochter in Amerika 😉
Meine Tochter ist noch keine 6 Wochen dort und hat jetzt schon die Nase gestrichen voll von den "Anti-Vaxxers".
Aber auch ohne diese persönlichen und damit nicht empirischen Erfahrungen: Selbst wenn man sich nur oberflächlich mit den verschiedenen Strömungen innerhalb der amerikanischen Gesellschaft befasst, stößt man recht schnell und eindeutig auf gewisse Schnittmengen.
Das wundert mich nicht...
Vermutlich werde ich mich mit meiner Vermutung an dieser Stelle recht unbeliebt machen. Aber das erste, was mir spontan einfiel, war: "Das wundert mich überhaupt nicht!".
Mein spontaner Gedanke war der, dass viele gläubige Menschen halt dazu neigen, Dinge ungeprüft zu glauben, die irgendwie zu ihrem Bauchgefühl passen. Deshalb sind solche Entwicklungen für mich nicht überraschend, sondern eigentlich zu erwarten.
Nun könnte ich es jetzt natürlich bequem bei der Aussage: "Gläubige sind halt für gewöhnlich ziemlich doof, denen kann man alles weismachen!" belassen und dann die Empörung (und gelbe Karte) über mich ergehen lassen... aber ganz so leicht will ich es mir dann doch nicht machen.
Zum einen habe ich dafür selber viel zu viele gläubige und gebildete Menschen kennengelernt... was ja auch einer der Gründe ist, weshalb ich mich überhaupt näher mit dem Glauben befasst habe. Pauschale Aussagen sind daher fehl am Platz.
Zum anderen betrifft es allerdings auch den Glauben selbst. Denn wie mir hier ja auch viele Christen immer wieder bestätigt haben geht es ja nicht nur einfach darum, eine alte Geschichte für wahr zu halten.
Es geht auch und vor allemum eine persönliche Veränderung... eine Herzenshaltung, die mit dem Glauben zum Ausdruck kommt.
Es wäre nun meinerseits vermessen, den hier erwähnten Leuten mal eben den "Glauben abzusprechen"... da müsste man sich wirklich jede individuelle Geschichte im Einzelfall anschauen.
Aber ich halte es nicht für zu weit hergeholt, dass zumindest ein Teil dieser Christen in erster Linie im wahrsten Sinne "leichtgläubig" ist, also biblische Inhalte aus persönlichen Gründen für bare Münze nimmt... aber den Anspruch einer veränderten Herzenshaltung, die damit eigentlich einher gehen sollten, nicht erfüllt.
Und nein, ich habe da jetzt niemanden konkret im Visier, weder hier im Forum noch ausserhalb davon... es ist einfach ein Eindruck, den ich habe, wenn ich derartiges lese...
Nachtrag vom 28.10.2021 1950
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: "Gläubige und gebildete Menschen" bezieht sich nicht auf die Schulbildung oder Studium, sondern auf die persönliche Lebenseinstellung, Offenheit und allgemeines Interesse.
Gefallene Welt
Ein Gedanke, der mir dazu kam, war, dass eine - sagen wir - erhöhte Anfälligkeit für ein solch negativ-misstrauisches Denken vielleicht auch durch die Überzeugung besteht, dass wir in einer "gefallenen Welt" leben.
Die Äußerungen meiner evangelikalen Bekannten bewegen sich durchaus in eine apokalyptische Richtung und hinter jeder politischen Handlung in der Coronakrise wird entweder der Satan persönlich oder die eine oder andere düstere, biblische Prophezeiung vermutet. Vielleicht so eine Art Endzeit-Panik, bei der ein innerer Druck besteht, sich vor Gott richtig zu positionieren. Und bei dem man sich selbst immer wieder bestätigen und beweisen muss, die richtige Position eingenommen zu haben. Die eigenen Zweifel im Keim ersticken.
Veröffentlicht von: @aimericEin Gedanke, der mir dazu kam, war, dass eine - sagen wir - erhöhte Anfälligkeit für ein solch negativ-misstrauisches Denken vielleicht auch durch die Überzeugung besteht, dass wir in einer "gefallenen Welt" leben.
Das mag auch dazu beitragen. In manchen Kreisen scheint man die Apokalypse kaum erwarten zu können und fabuliert eifrig die schlimmste aller Zeiten herbei, beispielsweise weil neuerdings ein paar Männer es wagen sich auf offener Straße zu küssen. Da wird dann gerne alles aufgesaugt, was hier ins Schema passt - wenn es schon die Realität nicht tut...
Sicherheit
Ich würde es eher in die Kategorie "Einfache Erklärung für Dinge, die mir Angst machen und denen ich nichts entgegensetzen kann" stecken.
Ähnlich den Verschwörungstheorien nur nicht so abgespacet wie Chemtrails, Microchips und Echsenmenschen.
Allerdings so alt, wie die antijüdischen Verschwörungstheorien. Kam im Laufe der Geschichte auch immer wieder gemeinsam auf.
Ich glaube zwar auch, dass wir in der Endzeit leben, aber ich glaube nicht, dass wir so einfach sehen werden, wann es tatsächlich soweit sein wird. Noch dass wir darauf irgendeinen Einfluss hätten. Gottes Zeitbezug ist ein ganz anderer as der von uns Menschen und Krankheiten gab es schon immer und nur weil wir aus einem Jahrhundert vermeintlicher Sicherheit und Macht auch über Krankheiten kommen, heißtes nicht, dass die Apokalypse heute näher ist als 1800 (abgesehn von den 221 Jahren), nur weil da Krankehiten sind über die wir die Macht verlieren und dak resistender Antibiotika werden das immer mehr werden.
Aber diese apokalyptische Hoffnung schafft ein Gefühl der Sicherheit und vieeicht haben sie ja auch recht. Nur wissen kann das kein Mensch.