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Ende dieses Jahres...

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MrOrleander
Themenstarter
Beiträge : 2216

... werden 3 der noch verbliebenen AKWs in Deutschland abgeschaltet.
Um deren Leistung durch Windenergie zu ersetzen, wäre der Neubau von rund 4.500 Anlagen erforderlich. Tatsächlich in der ersten Hälfte 2021 an Land neu gebaut: 240.

Wer von Euch glaubt (noch) an eine Energiewende in Deutschland, ohne inländische Gaskraftwerke sowie Kohle- und Atomstrom aus Ost und West? Und wie könnte die in Euren Augen gelingen?

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31 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 21490
Veröffentlicht von: @mrorleander

Wer von Euch glaubt (noch) an eine Energiewende in Deutschland, ohne inländische Gaskraftwerke sowie Kohle- und Atomstrom aus Ost und West? Und wie könnte die in Euren Augen gelingen?

Meiner Ansicht nach müssen die Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke unbedingt noch verlängert werden.

Zwar sehe ich in der Atomenergie keine Zukunftstechnologie, das heisst die Abschaltung aller Atomkraftwerke muss weiterhin das Ziel sein. Eine Umstellung auf CO2 neutrale Energieträger ist in Deutschland aber in der erforderlichen Zeit gar nicht möglich. Und nicht nur das: Selbst bei maximalem Ausbau umweltfreundlicher Energien (Von dem wir immer noch sehr weit entfernt sind!) ist Deutschland nicht in der Lage, seinen Energiebedarf komplett selbst zu decken.

Und die Zeit drängt. Dass es ausgerechnet die Grünen sind, die jetzt die Laufzeit von AKWs verlängern müssen ist nicht ohne Ironie (Zumal es auch die Grünen waren, die den ersten Kriegseinsatz Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg genehmigten...).

Ich wüsste allerdings nicht, wie die Klimaziele ohne die verbliebenen AKWs zu halten sind... selbst mit diesen Kraftwerken ist das kaum zu stemmen.

lucan-7 antworten


Chlodwig
Beiträge : 47

Hallo,

ich denke es war damals ein Fehler in die Atomkraft einzusteigen und es war ein Fehler so wieder auszusteigen. Meiner Meinung nach ist die Atomkraft hier in Deutschland durch. Das wird hier keiner mehr durchsetzen können. Das die erneuerbaren Energien hier viel zu wenig ausgebaut wurde, muss man der alten Regierung wirklich ankreiden und wird uns noch einige Probleme machen. Die Antwort kann jetzt wohl nur sein, probieren den Rückstand aufzuholen. Übergangsweise wird man aber wohl nicht ohne Gas auskommen. Wenigstens wurden die dafür mitverantwortlichen zumindest teilweise abgewählt.

chlodwig antworten
2 Antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Das Problem ist Anspruch und Realität.
Auch wenn Deutschland genug Fördermittel zur Verfügung stellt das 5000 windräder in einem Jahr gebaut werden könnten, glaube ich nicht das die Zahl nennenswert gesteigert worden wäre.

derneinsager antworten
Chlodwig
(@chlodwig)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 47

Ich denke in den letzten Jahren war nicht das Geld das Problem, sondern die Bürkratie und die Vorschriften, die gerade die Windenergie fast komplett ausgebremst haben. Wenn man bedenkt, dass gerade sogar Solaranlagen abgebaut werden, da es keine Anschlussreglung gibt, muss man sich über die Politik wirklich wundern.

chlodwig antworten
Miss.Piggy
Beiträge : 1911
Veröffentlicht von: @mrorleander

Um deren Leistung durch Windenergie zu ersetzen, wäre der Neubau von rund 4.500 Anlagen erforderlich.

Ich bin Laie, aber nach allem, was ich so höre und lese, können Windkrafträder keine AKW oder Kohlekraftwerke ersetzen, weil die Grundlastfähigkeit nicht gegeben ist:

"Photovoltaik- und Windkraftanlagen sind aufgrund ihrer dargebotsabhängigen und somit volatilen Einspeisung zunächst nicht grundlastfähig. In Verbindung mit zusätzlicher Speichertechnik sind diese dann nicht nur grundlastfähig, sondern auch im höchsten Maße regelbar."

Diese Speichermöglichkeiten existieren wohl bei weitem noch nicht in ausreichendem Maß. Selbst wenn wir über Nacht 10.000 neue Windkrafträder aufstellen würden, hätten wir also trotzdem noch ein großes Problem, da es Zeiten gibt, in denen kein Wind weht.

Der Bau eines Gaskraftwerks hat wohl ca. 5 Jahre Vorlaufzeit und die bestehenden AKW kann man auch nicht einfach so weiterlaufen lassen. Ein AKW kann man nicht nach Belieben Ein- und Ausschalten. Es braucht Brennstäbe, die speziell für das jeweilige AKW produziert werden. Es braucht Fachkräfte, die zuvor mindestens 3 Jahre lang angelernt werden müssen. Und allein die Lizensierung eines neuen AKW dauert angeblich schon mindestens 2 Jahre.

Es wurde jetzt jahrelang auf den Ausstieg hingearbeitet. Da kann man nicht einfach sagen, wir lassen die bestehenden AKW doch weiterlaufen. Für die drei AKW, die in zwei Monaten abgeschaltet werden, ist der Zug definitiv abgefahren. Ob die anderen drei noch zu retten wären, weiß ich nicht.

miss-piggy antworten
4 Antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2216
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Ich bin Laie, aber nach allem, was ich so höre und lese, können Windkrafträder keine AKW oder Kohlekraftwerke ersetzen, weil die Grundlastfähigkeit nicht gegeben ist:

Sie könnten schon, aber dafür braucht es Speichermöglichkeiten. Ich wollte das Problem aber nicht noch zusätzlich dramatisieren: Schon der Bau benötigter Windkraftanlagen (und hier geht es zunächst einmal nur darum, vorhandene AKWs zu ersetzen, womit noch keine einzige KWh zusätzlich erzeugt würde) ist in meinen Augen nicht umzusetzen.

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Da kann man nicht einfach sagen, wir lassen die bestehenden AKW doch weiterlaufen.

Doch, das könnte man (und m.W. wurden die Betreiber diesbezüglich auch befragt, ohne damit schon eine Entscheidung treffen zu wollen).

mrorleander antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1911
Veröffentlicht von: @mrorleander

Sie könnten schon, aber dafür braucht es Speichermöglichkeiten.

Ja, aber die gibt es halt noch nicht. Und trotzdem wird immer so getan als ob mehr Windräder die Lösung wären.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Doch, das könnte man (und m.W. wurden die Betreiber diesbezüglich auch befragt, ohne damit schon eine Entscheidung treffen zu wollen).

Von wem wurden die Betreiber denn gefragt?

miss-piggy antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2216
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Von wem wurden die Betreiber denn gefragt?

Ich meinte, dazu etwas in der ZEIT gelesen zu haben. Ich schaue morgen noch mal nach.

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Ja, aber die gibt es halt noch nicht. Und trotzdem wird immer so getan als ob mehr Windräder die Lösung wären.

Naja, was bleibt einer Politik übrig, die sich von der derzeit einzigen CO2-freien und grundlastfähigen Stromerzeugung verabschiedet hat und womöglich schon 2030 auch die Kohlekraftwerke vom Netz nehmen möchte?
Wind- und Sonnenenergie werden auf längere Sicht ganz sicher einen erheblichen Teil des Primärenergiebedarfs Deutschlands decken. Aber was geschieht in der Zwischenzeit? Angesichts des drohenden Klimawandels?
Da sind Stromtrassen Richtung unserer westlichen und östlichen Nachbarn vermutlich sinnvoller, als die durch unzählige Einsprüche bislang erfolgreich verhinderten Trassen von Nord- nach Süddeutschland.

mrorleander antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1911
Veröffentlicht von: @mrorleander

Naja, was bleibt einer Politik übrig, die sich von der derzeit einzigen CO2-freien und grundlastfähigen Stromerzeugung verabschiedet hat und womöglich schon 2030 auch die Kohlekraftwerke vom Netz nehmen möchte?

Ich weiß nicht, ob die soweit denken. Sie sind ja nur für vier Jahre gewählt.

In der WELT geht es heute in einem Artikel darum, wie man die AKW weiterbetreiben könnte. Zwei Energiemanager (die anonym bleiben möchten aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung – armes Deutschland 🙄 ) schlagen vor, dass die neue Regierung schnellstmöglich das Atomgesetz ändern müsste, um Laufzeiten zu garantieren, die auch von nachfolgenden Regierungen nicht geändert werden können. Bei dem Hin und Her unter der Merkel-Regierung mag fast keiner mehr in Kraftwerke investieren. Notfalls müsste sogar der Staat die Kraftwerke übernehmen, wenn die Betreiber nicht bereit sind weiterzumachen.

Wäre ein Wille da und würde man schnell handeln, wäre wohl noch was zu retten.

miss-piggy antworten


DerNeinsager
Beiträge : 1449

Hi, gestern habe ich zugehört das Experten das Risiko eines Stromkollaps in Deutschland nach oben geschraubt haben. Ich weiß nicht ob das stimmt

derneinsager antworten
8 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21490
Veröffentlicht von: @derneinsager

Hi, gestern habe ich zugehört das Experten das Risiko eines Stromkollaps in Deutschland nach oben geschraubt haben. Ich weiß nicht ob das stimmt

Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.

Ich und meine Frau haben jedenfalls beschlossen, uns einen größeren Vorrat Kerzen, Betterien und Ersatzpatronen für den Campingcocher anzuschaffen... nur für den Fall der Fälle, der gar nicht so unwahrscheinlich ist.
Kostet ja nicht viel und nimmt auch nicht viel Platz weg.

lucan-7 antworten
staffan
(@staffan)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 438

So wird das wohl nichts ...
.. mit der Rolle des internationalen klimapolitischen Vorreiters, die so manche großspurig für Deutschland reklamieren, wenn dessen Bürger sich jetzt auf den immer wahrscheinlicheren Fall großflächiger Blackouts glauben vorbereiten zu müssen.

Wer soll sich so ein Land zum Vorbild nehmen, das trotz großen Reichtums seinen Einwohnern wohl bald keine sichere Stromversorgung mehr wird bieten können?

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich und meine Frau haben jedenfalls beschlossen, uns einen größeren Vorrat Kerzen, Betterien und Ersatzpatronen für den Campingcocher anzuschaffen... nur für den Fall der Fälle, der gar nicht so unwahrscheinlich ist.
Kostet ja nicht viel und nimmt auch nicht viel Platz weg.

staffan antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21490

Es betrifft ganz Europa

Veröffentlicht von: @staffan

Wer soll sich so ein Land zum Vorbild nehmen, das trotz großen Reichtums seinen Einwohnern wohl bald keine sichere Stromversorgung mehr wird bieten können?

Die Sache ist komplizierter. Es betrifft nicht Deutschland allein, sondern ganz Europa. Denn die Stromnetze sind ja alle meiteinander über Grenzen hinweg verbunden. Dabei muss beständig ein Lastenausgleich sichergestellt werden... und genau das ist die Schwachstelle an der Geschichte.

Beinahe Blackout in Europa

Bei der Umstellung auf alternative Energien werden wir künftig noch sehr viel mehr Schwankungen haben. Das heisst, die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs in großen Teilen Europas steigt...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Bei der Umstellung auf alternative Energien werden wir künftig noch sehr viel mehr Schwankungen haben

Wenn alle Länder in Europa den angeblich alternativlosen Weg der Energiepolitik Deutschlands gehen würden, dann gäbe es nicht mehr genügend Strom um eine stabile Versorgung zu garantieren. Wir können uns diesen Politik nur leisten, weil die anderen Länder noch genügend grundlastfähige Kraftwerke betreiben.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21490
Veröffentlicht von: @ostwind

Wir können uns diesen Politik nur leisten, weil die anderen Länder noch genügend grundlastfähige Kraftwerke betreiben.

Genau so ist es. Es gibt auch keinen Plan für die Umsetzung - weder lang- noch kurzfristig.

Dabei bräuchte man zumindest eine Idee, wie denn die Energieversorgung konkret in 40 oder 50 Jahren in Europa aussehen soll.

Aber ausser der Hoffnung, dass bis dahin irgendwelche wundersamen Technologien entwickelt werden, die das Dilemma irgendwie lösen werden, habe ich bisher nicht viel vernommen...

lucan-7 antworten
staffan
(@staffan)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 438

Das zu lesen ...
... überrascht mich jetzt:

Veröffentlicht von: @lucan-7

Dabei bräuchte man zumindest eine Idee, wie denn die Energieversorgung konkret in 40 oder 50 Jahren in Europa aussehen soll.

Ich hab Dich immer so verstanden , dass praktisch jetzt sofort der große globale Klima-Lockdown kommen müsse, weil sonst wegen irgendwelcher Kipppunkte und so in 40 oder 50 Jahren alles auf der Erde verbrannt wäre. Oder ersoffen oder weggepustet wegen der zunehmenden Starkregen- und Sturmereignisse. Auf alle Fälle tot, egal wie.

Da machte doch jetzt eine Planung für die nächsten 50 Jahre eigentlich gar keinen Sinn, oder?😊

staffan antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21490
Veröffentlicht von: @staffan

Ich hab Dich immer so verstanden , dass praktisch jetzt sofort der große globale Klima-Lockdown kommen müsse, weil sonst wegen irgendwelcher Kipppunkte und so in 40 oder 50 Jahren alles auf der Erde verbrannt wäre. Oder ersoffen oder weggepustet wegen der zunehmenden Starkregen- und Sturmereignisse. Auf alle Fälle tot, egal wie.

Nö, das habe ich mit Sicherheit nirgendwo geschrieben. Es werden Katastrophen, sicherlich... aber die Menschheit wird deshalb nicht aussterben. Es wird nur verdammt ungemütlich. Hungerkatastrophen, Wirtschafskrisen, Kriege, Flüchtlinge... nichts das man sich wünschen würde.

Veröffentlicht von: @staffan

Da machte doch jetzt eine Planung für die nächsten 50 Jahre eigentlich gar keinen Sinn, oder?

Da das Leben irgendwie weitergehen muss macht es immer Sinn, die nächsten Jahre zu planen. Die Erderwärmung hört ja nicht auf, die geht immer weiter, so lange es noch Industrie gibt.

Lösungen brauchen wir also so oder so...

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ich denke, diese Info ist richtig.
Auch deshalb überlege ich, auf unserem Hausdach eine Photovoltaikanlage mit größerem Speicher installieren zu lassen (in erster Linie für den Eigenbedarf), obwohl sich das finanziell nicht lohnt.

deleted_profile antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @mrorleander

Wer von Euch glaubt (noch) an eine Energiewende in Deutschland, ohne inländische Gaskraftwerke sowie Kohle- und Atomstrom aus Ost und West? Und wie könnte die in Euren Augen gelingen?

Die Energiewende ist gescheitert. Ohne die grundlastfähigen Kohle,- und Atomkraftwerke wird Deutschland in Zukunft noch stärker von den Stromlieferungen der Nachbarländer abhängig sein.
Von den noch sechs laufenden Atomkraftwerken werden Ende dieses Jahres drei abgeschaltet, die restlichen dann bis Ende 2022. Selbst wenn, was natürlich nicht zu erwarten ist, die Politik einer Laufzeitverlängerung zustimmen würde, ist die Vorstellung von einem reibungslosen Weiterbetrieb reine Illusion. Die Betreiber haben den Ausstieg ja geplant, dh.Verträge und Genehmigungen laufen aus. Brennstäbe kauft man eben nicht von der Stange, sondern diese werden speziell für den jeweiligen Reaktor angfertigt. Es werden Ende des nächsten Jahres insesamt ca. 9.000 Megawatt Leistung fehlen. Diese kann von den erneuerbaren Energien nicht ersetzt werden, selbst wenn man den Ausbau beschleunigt. Bei den alljährlichen Dunkelflauten gibt es eben keinen Strom aus Wind oder Sonne. Dabei ist die Kernenergie weltweit nicht am Ende, sondern erlebt gerage einen neuen Aufschwung.

Durch falsche politische Entscheidungen hat sich Deutschland von dieser Entwicklung abgekoppelt.

Manfred Haferburg beschreibt das Szenario in diesem Artikel recht anschaulich:

https://www.achgut.com/artikel/russisch_roulette_mit_sechs_patronen_in_der_trommel

Anonymous antworten
6 Antworten
Chlodwig
(@chlodwig)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 47

Atomkraftwerke sind jetzt aber nicht besonders gut für unser zukünftiges Klima geeignet. Wenn die Wetterextreme zunehmen werden sie immer unzuverlässig. Wenn wir mal ein paar Jahre Hitze Sommer haben und die großen Flüsse wirklich wenig Wasser haben dürfen wir die AKWs abschalten, weil zu wenig Kühlwasser da ist. Wird es zu kalt, gefriert das Wasser und die AKWs müssen wieder abschalten. Das extremere Wetter macht auch ein Bau am Meer nicht gerade so erstrebenswert. Dazu kommt noch, dass Strom aus Atomkraft einfach sehr teuer ist. Ohne Subventionen hätte es die nie gegeben. Das man die letzten Meiler noch ein paar Jahre länger betreiben könnte und dafür eventuell ein paar Jahre früher aus Kohle raus kommt, wäre aus meiner Sicht richtig gewesen. Aber ich denke da hat die Politik versagt und jetzt müssen wir damit leben.

chlodwig antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @chlodwig

Atomkraftwerke sind jetzt aber nicht besonders gut für unser zukünftiges Klima geeignet. Wenn die Wetterextreme zunehmen werden sie immer unzuverlässig. Wenn wir mal ein paar Jahre Hitze Sommer haben und die großen Flüsse wirklich wenig Wasser haben dürfen wir die AKWs abschalten, weil zu wenig Kühlwasser da ist.

Abgesehen davon, dass es bisher keine statistisch relevanten Nachweise für eine Zunahme von Extremwetterereignissen gibt, brauchen die Reaktoren der 4. Generation (Dual-Fluid) für die Kühlung kein Wasser mehr. Mehr noch, sie könnten auch den Restmüll der bisherigen Atomkraftwerke verwenden. Der Abfall dieser Reaktoren müsste nur noch ca. 300 Jahre gelagert werden. Und die Ressourcen für den Betrieb reichen für einige tausend Jahre.

Anonymous antworten
Chlodwig
(@chlodwig)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 47

Von den Reaktoren der 4 Generation gibt es aber zur Zeit auch keinen statistisch relevanten Nachweis für Ihre Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Idee mag zwar gut sein, um den radioaktiven Abfall loszuwerden vieleicht sogar besser als die Transmuttation, aber als mögliche Energiequelle kommt das doch etwas spät. Bis man hier einen Reaktor mit einer komplett neuen Technologie in Betrieb nimmt, werden wir wohl vorher die Fusionsenergie haben, oder aber der Klimawandel ist schon so weit fortgeschritten, dass es dann auch keinen Unterschied mehr macht.

Das es am Beginn des Klimawandel noch keine Statistik über die Zunahme von Extremwetter Ereignissen gibt, liegt in der Natur der Statistik begründet. Entsprechende Theorien werden aber von der Natur zur Zeit ja eher übertroffen als unterboten. Von daher ist es ja eher eine Frage der Zeit, bis man das auch in der Statistik ablesen kann. Dann wäre es natürlich zu spät um noch was dagegen zu tun.

chlodwig antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2216
Veröffentlicht von: @chlodwig

aber als mögliche Energiequelle kommt das doch etwas spät.

Denkst Du denn, daß die notwendigen Speichertechnologien für Wind- und Sonnenstrom, so sie denn überhaupt schon ausgereift sind, frühzeitiger zu errichten wären?
Eine Power-to-Gas-Anlage läßt sich nicht von heute auf morgen errichten, benötigt auch eine entsprechende Anbindung an das Stromnetz. Pumpspeicherkraftwerke mit ihrem hohen Wirkungsgrad lassen sich nur in begrenzter Zahl in Deutschland bauen. Ein Tag Dunkelflaute würde aktuell über 400 dieser Anlagen benötigen, installiert sind 30.
Unter all diesen Umständen könnte es durchaus sein, daß neue AKWs sehr zügig gebaut werden könnten. Wenn schon für die komplette Industrialisierung unserer Natur qua Windkraftanlagen bald alle Hemmungen fallen sollten, was Planung und Einspruchsmöglichkeiten angeht, warum dann nicht auch für eine erprobte und vor allem grundlastfähige Technik?
Natürlich werden dafür ein paar Jahre ins Land gehen. Aber unser künftiger Kanzler rechnet bislang in dieser Zeit mit weiteren Gaskraftwerken. Ob das so schlau ist?

mrorleander antworten
Chlodwig
(@chlodwig)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 47
Veröffentlicht von: @mrorleander

Denkst Du denn, daß die notwendigen Speichertechnologien für Wind- und Sonnenstrom, so sie denn überhaupt schon ausgereift sind, frühzeitiger zu errichten wären?

Was heisst schon frühzeitig. Wenn sie frühzeitig errichten wären, würden die ja schon laufen.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Pumpspeicherkraftwerke mit ihrem hohen Wirkungsgrad lassen sich nur in begrenzter Zahl in Deutschland bauen.

In Deutschland ja, Europa weit hat man da noch einige Möglichkeiten.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Ein Tag Dunkelflaute würde aktuell über 400 dieser Anlagen benötigen, installiert sind 30.

Daher wäre es wichtig unser Einzugsgebiet zu vergrößern. Dass es z.B. in ganz Europa eine Dunkelflaute gibt ist schon sehr unwahrscheinlich. Wenn wir die Gebiete einbeziehen, von denen wir heute unsere Energie bekommen wäre es noch unwahrscheinlicher.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Unter all diesen Umständen könnte es durchaus sein, daß neue AKWs sehr zügig gebaut werden könnten.

Unter diesen Umständen könnte man aber auch die Speichertechnologie und die erneuerbaren sehr zügig ausbauen. Ich hab da keine Zahlen, aber wie teuer wäre denn der Ausbau der neuen AKWs im vergleich zu den Erneuerbaren? Das der Strom aus AKWs einfach sau teuer ist kommt ja auch noch hinzu. Selbst bei der neusten Generation an Reaktoren müsste man den Müll ja 300 Jahre sicher Lagern. Wie teuer wäre das denn, oder sollen das unsere Nachfahren alles zahlen?

Nicht falsch verstehen, ich finde beide Lösungen schlecht. Die beste Lösung wäre aus meiner sicht gewesen, die erneuerbaren schon vor 15 Jahre so massiv zu fördern (zusammen mit Speichertechnologie und Netzausbau), dass wir heute kein Problem mehr sehen würden. Aber das wurde verpennt.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Wenn schon für die komplette Industrialisierung unserer Natur qua Windkraftanlagen bald alle Hemmungen fallen sollten, was Planung und Einspruchsmöglichkeiten angeht, warum dann nicht auch für eine erprobte und vor allem grundlastfähige Technik?

Bei grundlastfähig würde ich mitgehen. Erprobt nicht wirklich. Die neusten Generation von Reaktoren gibt es ja noch nichtmal. Wenn man an die alten denkt, ist die Endlagerung nicht gerade erprobt. (siehe Asse). Ich denke das war auch das Problem mit der ganzen Atomkraft. Es wurde einfach mit einer unausgegorenen Energie angefangen und das Problem der Endlagerung einfach ignoriert. Hätten sie von Anfang an die Endlagerung mitberücksichtigt und die Halbwertzeit mit z.B. transmutatin oder ähnliches auf realistische Werte gedrückt und das auch ehrlich auf den KWH Preis umgerechnet, wäre die Atomkraft nicht so in verruf gekommen und wir hätten heute weniger Probleme.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Natürlich werden dafür ein paar Jahre ins Land gehen. Aber unser künftiger Kanzler rechnet bislang in dieser Zeit mit weiteren Gaskraftwerken. Ob das so schlau ist?

Schlau ist das nicht, aber für schlaue Lösungen ist es zu spät. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät für schlaue Lösungen (Deckel, höhere Mauern usw.) und ich denke wir sitzen tief im Brunnen.

chlodwig antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2216
Veröffentlicht von: @ostwind

Manfred Haferburg beschreibt das Szenario in diesem Artikel recht anschaulich:

Ein interessanter Artikel.
Ich würde allerdings darin widersprechen, daß der absehbare Verzicht, der auf jedem Bürger dieses Landes zukommt (natürlich wie üblich abhängig vom Einkommen und der Lebenssituation: In gut gedämmter Innenstadtlage wird es sich leichter verzichten lassen, als auf dem Land), verschwiegen würde.
Es mag sein, daß Politiker das Wort nicht gern in den Mund nehmen, aber in der Forschergemeinde wird das benannt. Was heute an der Zapfsäule oder über die Öl- und Gasrechnung bezahlt wird, ist ein Vorgeschmack darauf, was künftig politisch gewollt ist. Und ja auch sinnvoll ist - da beißt die Maus keinen Faden ab.

mrorleander antworten


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