Der Untergangsprophet - Mikroplastik überall
Schönen Guten Morgen (noch),
Heute gelesen
Ziel ist, bis 20XXXXX 30% weniger Plastik. Also gut, 70% sind IMMER NOCH zuviel. Warum nicht stärker dagegen. 80% bis zum Jahr 20XXXX.
Ich trau mich nicht, für ein Plastikverseuchtes Essen beim Gebet zu danken. Vielleicht sollte ich mir eine FFP 3 Maske zulegen. Mit wechselbaren Filter.
Es ist verdammt schwierig vom Plastik wegzukommen 🙁
Ich seh düster.
M. der Untergangsprophet
Unsere Welt ist mittlerweile schon so verseucht, "wir Menschen" haben so sehr versagt" (als Verwalter Gottes) ... wir dürften nicht mehr atmen, geschweige denn essen, trinken, leben ...
Wie wäre ein Anfang - nur für dich ... keine Kleidung mehr aus Plastik (ich denke beim Kaufen immer dran, was wäre im Brandfall? Die meisten wissen, wie sich Plastik im Brandfall verhält - und wir tragen das als Kleidung auf unserer Haut, für die, die es nicht wissen: Polyester & Co.), denn beim Waschen gelangen diese Mikropartikel ins Wasser ... werden in den Aufbereitungsanlagen leider noch nicht (überall?) herausgefiltert und gelangen eben auf diese Weise auch ins Essen ... ins lebende wie auch ins Wasser z.B. aus dem Wasserhahn.
Essen hält dich dennoch am Leben. Mir ist bei solchen Überlegungen sehr bewusst, wie meine Zukunft ausschaut und was mein Leben hier auf der Erde anbelangt: Es ist endlich. In dieser Welt sind wir dem "Verfall" ausgeliefert.
Und ich denke zusätzlich an einen Gedanken, den ich bei Daniel Kolenda gefunden hatte, und der mir eben im Gedächtnis haften bleibt seither:
"Der Sinn deiner Existenz liegt nicht darin, eigene Erfolge zu erzielen. Deine Aufgabe liegt darin, etwas voranzutreiben, was größer ist als du selbst."
Gott hat zugesagt, für uns zu sorgen. Er hält sich dran und gibt uns alles, was wir brauchen (nicht zu verwechseln mit "alles, was wir wollen" oder was wir denken, was für uns wichtig ist). Und mein Job ist es, ein guter Verwalter zu sein (Gleichnis mit den Talenten mit Verweis auf Mose, Schöpfungsbericht).
Wenn jeder bei sich anfängt ... ist das wie mit dem Tropfen ins stille Wasser ... es zieht Kreise ...
Ich tue schon so weit was geht.
Da müsste ich mal bei der gemeinde anfangen. Plastikfuselbodenbelag, der Abrieb ist eine Katastrophe. Zuviel Plastik hier und da. Plastikflaschengetränke, Plastik im Spielzimmer. Plastik Plastik Plastik. Gefühlte 5 Tonnen im ganzem Haus. Von Möbel bis Musikinstrument. Von Haushalt bis Spielzeug.
Ich wollte ein Bienenhotel aufbauen. ABGELEHNT!
Eine gute Idee! Wenn sie umgesetzt wird. 😉 Gegen eine Spielzeugkiste aus Plastik ist nichts zu sagen. Plastik ist auch nicht gleich Plastik (Weichmacher & Co.)
Hat mit Plastik nichts zu tun, aber wegen des Vorbildes, das Gemeinden ja auch sein könn(t)en: in meiner vorherigen Gemeinde gab es - solange ich da war - nur noch Bio-fairtrade-Kaffee. Als Beispiel. Wasser nur aus dem Wasserhahn (auf Filter hat sich niemand eingelassen, aber der Kaffeeautomat (so mit selbst mahlen und so) hat ja einen. Wie viel der filtert bzgl. Mikroplastik hab ich nicht im Blick, kann ich also auch nichts drüber sagen.
Veröffentlicht von: @meriadocIch tue schon so weit was geht.
Gib mal Beispiele ... 🙂
Einkauf Metzgerei statt verpacktes
Papiertüten und Stofftüten
Obst in Papierverpackung
uswuswusw
Ich kaufe Kleidung bei Vaude. Gut, es wird Kunststoff recycelt und Kleidung gemacht. Aber vaude macht auch aus anderen Stoffen hochwertige Kleidung. Schweineteuer, aber jahrelang haltbar. Hab da eine Jacke gehabt und oft getragen. 10 Jahre lang.
Meine Vespa ist aus Metall....Nix Plastiktöfftöff.
Gut, ich hab kein Töfftöff. 😀 Nur'n Rad.
Metzgerei ist ein gutes Stichwort. In letzter Zeit gibt es an der Fleischtheke bei Edeka auch keine Papierverpackung um die Papierverpackung mehr (die aber leider auch innen Folie enthält), sondern leider eine Plastiktüte um die Papierverpackung (eben mit Folie) ... ^.^ - da bin ich nicht schnell genug, mir eine Alternative einfallen zu lassen und immer mitzunehmen, nachzufragen ...
Ja, Papiertüten und Stofftüten, hab ich auch. Und auch die Papiertüten erfahren noch Wiederverwendungen, damit sich's auch lohnt. 🙂 (bei denen hörte ich, dass das Bedrucken doch nicht sooo sinnvoll und eher umweltschädlich sein soll) Stoffbeutel hab ich mittlerweile wie Sand am Meer. Gut, dass die Obdachlosenhilfe davon immer welche gebrauchen kann. 👍
Obst in Papiertüten - ja, das gibt es bei mir beim Edeka (leider nicht bei jedem Edeka) auch.
Vorrangig geht es mir tatsächlich um Kleidung. Es gibt kaum noch etwas im niedrigeren Preissegment, das ohne "Chemiefasern" ist und ohne "Naturfasern", die in komplizierten Prozessen chemisch aufbereitet werden (z.B. Viskose, bei Modal bin ich mir grad nicht sicher). Auch die frühere "Kittelschürze" war aus Chemiefasern, war halt preiswert (und modern 😉 ). Aber auch Hunkemöller oder Intimissi (heißt der Laden bei uns) - beides höherwertige Unterwäsche - haben im Laden keine 100% Baumwolle gehabt, überall Polyester drin oder Polyacryl etc. ... ^.^
Verpackungen sind auch ein Riesenthema ... von Tee bis eben Trockengemüse (sagt man das so?) wie eben Bohnen, Linsen etc. ... aber zum Unverpacktladen mag ich jetzt auch nicht ständig eine Stunde hingurken mit den Öffentlichen ... *sch.....*
@neubaugoere Und wenn im Unverpacktladen 100g von irgendwas so viel kostet wie im Rewe ein ganzes Kilo, kann man 'unverpackt' auch keine Familie ernähren.
Ja, es ist schwierig in der heutigen Zeit ... weil viele das nicht unterstützen, wird das auch nicht billiger ... eine Sache setzt sich ja erst massenhaft durch, wenn die Massen auch "mitspielen". Durch die anfänglichen Preise sind aber eben viele abgeschreckt. Angebot und Nachfrage. Ist die Nachfrage höher, gehen möglicherweise auch die Preise zurück. Es gibt nicht genug Pioniere ... (vermute ich). Wenn wir nicht irgendwo anfangen ... also jeder für sich ...
*soifz*
Soviel können Unverpacktläden gar nicht im Preis runtergehen, selbst wenn die Nachfrage steigen sollte. Große Unternehmen haben einen weltweit deutlich höheren Absatz.
Und bei den Mengen, die die dann einkaufen, können Unverpacktläden einfach nicht mithalten.
Auch mit Grundsicherung ist ein regelmäßiger Einkauf dort kaum zu bewerkstelligen. Wenn man nicht gerade noch andere Einkünfte nebenher hat oder sehr genügsam lebt.
Ich muss beio Rewe immerzu aufpassen. Da wird warmes Zeug (Leberkässemmel z.B.) immerzu in Alupapier eingepackt. Ich sag das jetzt im voraus. Leberkässemmel, bitte nicht in Alufolie einwickeln. Ess es eh gleich.
In Alufolie aufgeweichtes Brötchen mag ich sowieso ned so gern.
Du, bei manchen Sachen lassen sich Kunstfasern leider nicht vermeiden. Als Rad- und Rollerfahrer ist es nicht möglich bei Regen Woll- oder Baumwollhandschuhe zu tragen. Auch nicht bei Oberbekleidung. Aber, wie bereits erwähnt, kaufe ich receygelte Kleidung bei VAUDE. Irgendwas muss ja aus Plastik gemacht werden können. Verbrennen wäre Unsinn und schadet auch die Umwelt. So habe ich Regenjacke, Winterjacke nur von denen gekauft. Für nicht so arg kühle Tage 3 Jacken. Die reichen mir für die nächsten Jahre. Die halten wirklich sehr lange. Hab sogar eine Windshell Jacke verschenkt, die optisch einwandfrei ist und alles noch geht. 10 Jahre alt.
Interessant ist, VAUDE nimmt gebrauchte Kleidung wieder zurück. Da wird was neues gemacht. Finde ich mega. Finde ich bei Wolfskin nicht.
Das ist ja auch in Ordnung, denke ich, wenn die Dinge gut und lange genutzt werden. Es geht ja im Grunde eher um diese Wegwerfgesellschaft. Kaufen, 2x anziehen, wegwerfen. <-- darum
Sportbekleidung ... ja ... ich bin jemand, ich schwitze schnell und stark ... und wenn ich Plastik auf dem Körper trage, steige ich nach ner halben Stunde vom Rad und bin klatschnass. Das bin ich auch mit Baumwolle. Also kann ich auch Baumwolle tragen, mich waschen und "neu anziehen". Das ist umständlich, ja. Aber was soll ich machen ...
Das hier finde ich auch interessant
Weil über Abrieb und Waschen mache ich mir auch bei VAUDE Kleidungen so meine Gedanken.
Übrigens, man kann als Rad- und TöffTöffFahrer leider nicht auf dichte Kleidung verzichten. Vor allem wenns mal regnet. Aber ich fahre bei Regen weder das eine noch das andere. Aber es kommt vor.
Ich frage mich immer wieder und immer noch, ob Kleidung, die als regendicht UND atmungsaktiv beschrieben wird, wirklich funktionieren kann. Das bedeutet ja, von der einen Seite kann nix durch, aber von der anderen. Das ist doch in meiner Vorstellung nicht möglich. Aber ich weiß halt auch nicht alles.
Jedenfalls ist für mich jegliche Plastikkleidung eine anziehbare Sauna, fang ich sofort an zu schwitzen, wenn es nicht gerade ar.....kalt ist. 😀
Das mit den Waschmaschinen hab ich auch gelesen. Filter zum Nachrüsten - schweineteuer, GERADE für die, die viel Plastik im Haus haben - und neue Maschinen im höheren Preissegment und eben auch nicht jede Maschine. Leider. Wer weiß, ob das ausgeweitet wird und wie lang das, wenn, dauert.
@neubaugoere
Ich frage mich immer wieder und immer noch, ob Kleidung, die als regendicht UND atmungsaktiv beschrieben wird, wirklich funktionieren kann. Das bedeutet ja, von der einen Seite kann nix durch, aber von der anderen. Das ist doch in meiner Vorstellung nicht möglich. Aber ich weiß halt auch nicht alles.
Das funktioniert, keine Sorge. Wenn ich mich richtig erinnere, liegt der Trick aber wohl weniger darin, dass sich die beiden Textilseiten in ihrer Durchlässigkeit unterscheiden, sondern viel mehr in einer Mikroperforation, die flüssiges Wasser (also den Regen) zurückhält, gasförmige Stoffe (also auch das verdunstete Wasser aus dem Schweiß) aber durchlässt.
Diese Textilien machen schon Sinn.
... sonst würden sie sich nicht so gut verkaufen ... 😉
Mikroperforation ... perforation ... Löcher, natürlich mikro ... aber Löcher sind Löcher ... da stehen sicherlich Männlein, die das Wasser von außen zurückhalten und die Luft von innen aber rauslassen durch dieselben Löcher ...
Ich versteh's noch immer nicht wirklich.
da stehen sicherlich Männlein, die das Wasser von außen zurückhalten und die Luft von innen aber rauslassen durch dieselben Löcher ...
Ich versteh's noch immer nicht wirklich.
Du hast es doch sehr gut beschrieben. Und die Männlein, die in Deiner Funktionskleidung das Wasser von außen zurückhalten und die Luft von innen rauslassen, sind, wenn sie damit nicht beschäftigt sind, anderweitig fleißig und schieben dann in Deiner Hausinstallation den elektrischen Strom durch die Leitungen und versorgen Dich so mit Licht und Komfort. 🙂
Nicht wirklich.
In meinem Kopf ist das Bild eines Stücks LKW-Plane, das ich selbst durchlöchert habe. Von der einen Seite lasse ich Wasser rauf"fallen", das natürlich durchdringt durch die Löcher, ebenso, wie ich nen Gebläse davorstellen kann, und die Löcher lassen selbstverständlich auch die Luft durch. Wieso sollte das anders sein? <-- das ist es, was ich nicht verstehe. Löcher sind für mich Löcher, ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Zumal für mich diese Art von Bekleidung eher eine Sauna ist, denn ein Stück atmungsaktiver Stoff.
da stehen sicherlich Männlein, die das Wasser von außen zurückhalten und die Luft von innen
Flüssig und gasförmig sind physikalisch verschieden. Ein Tropfen wird zurückgehalten, ist zu groß für das Loch, aber ein Molekülchen kommt durch.
ob Kleidung, die als regendicht UND atmungsaktiv beschrieben wird, wirklich funktionieren kann.
Probiers doch einfach aus? Ne Runde joggen gehen mit Funktionsjacke. Dann wirst du den Unterschied schon merken.
Hab ich doch. Ist ne Sauna, nix atmungsaktiv.
Könnt Ihr Euch noch an die Zeit vor Corona zurückentsinnen?
Da waren 'wir' so umweltbewusst, dass 'wir' (fast) alle mit diesen wiederauffüllbaren Plastikbechern für den 'Coffee-to-go' in der Stadt rumliefen. Manches Obst wurde unverpackt gekauft, belegte Brötchen mussten nicht in drei Lagen Frischhaltefolie verpackt werden.
Und dann wurde alles zurückgedreht - man brauchte Gummihandschuhe, überall auf dem Weg konnte man Einwegmasken und -becher finden.
Sprich - das aufkeimende Umweltbewusstsein wurde um Jahre zurückgeworfen und die mögliche Einsparung von Einwegteilen war auch wieder im Eimer (bzw. natürlich nicht dort, sondern überall verstreut).
Also in Punkto Kaffee zum Mitnehmen ist meine Ansicht vor Corona die gleiche wie nach Corona:
(In der Stadt Langenau gesehen:)
"Es ist ziemlich faszinierend, dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, an dem es einfacher erscheint, in Skandinavien Bäume zu fällen, nach Asien zu verschiffen, unter hohem Wasserverbrauch und Energieaufwand Becher daraus zu formen, diese mit Plastik zu beschichten, welches zuerst gefördert, raffiniert und mit Chemikalien versetzt aufbereitet werden musste, alles zurück nach Europa zu schiffen, mit dem Lkw quer durchs Land zu transportieren, den Pappbecher fünf Minuten zu benutzen und in den Müll zu werfen,
anstatt die Keramiktasse zurück zur Abgabe zu bringen, wo sie einfach gespült wird."
(bildlich nett aufbereitet)
Mehrwegbecher gibt es schon gefühlt ewig ... das Problem ist das Bewusstsein gepaart mit Bequemlichkeit und vielleicht noch Prestigeverhalten jedes einzelnen.
Und was deine Corona-Worte angeht, frage ich mich gerade, was deine Buchstaben/Worte transportieren? Eine Schuldfrage? Geht es um Schuld?
Veröffentlicht von: @neubaugoereUnd was deine Corona-Worte angeht, frage ich mich gerade, was deine Buchstaben/Worte transportieren?
Eine Schuldfrage? Geht es um Schuld?
Wo liest Du eine Aussage über Schuld?
Es war nur so, dass Plastik halt wieder salonfähig war.
Keine Aussage, nicht in direkten Worten. Ich meinte, unterschwellig etwas zu "hören". Ich kann mich auch irren; dann hätte ich etwas, wo ich bei mir suchen könnte. 🙂
Ich auch nur, wenn ich zu meiner Freundin fahre - 2,5 Stunden Zugfahrt 2. Klasse. Der Kaffee der Bahn ist nicht so mein Geschmack und mir auch viel zu teuer.
@chai Jupp, die Beoabachtung habe ich ebenso gemacht.
Das Problem ist halt, dass Plastik so billig ist, d.h. die Umweltkosten von den Anbietern des Verpackungsdrecks auf die Allgemeinheit abgewälzt werden können.
Dass diese neue Rücksichtslosigkeit der konsumierenden Mehrheit mit und nach der Corona-Krise sich zunehmend verbreitete, deutet auf ein prinzipielles Dilemma hin: Je größer die "privaten" Probleme, desto wenig sind die Leute gewillt, ihre Handlungen auf das "Große und Ganze" hin zu hinterfragen. Einsamkeit macht rücksichtslos, ökonomischer Existenzdruck macht rücksichtslos, Frustration und Ohnmachtgefühle machen rücksichtslos: "Scheiß auf die Umwelt, ich hab keinen Bock, die Plastikverpackung für die Atemschutzmaske, die ich mir überziehen muss, jetzt auch noch bis zum nächsten Abfalleimer zu tragen!"
Ich machte mir zu Coronazeiten den Spaß, auf dem Weg, den ich mit meinem Rad bis zu meiner Arbeitsstelle zurücklegte - Landstraße zwischen insgesamt drei Dörfern - mal zu zählen, wieviele Atemschutzmasken so im Seitengraben, bzw. auf dem Seitenstreifen "entsorgt" herumlagen. Irgenwo bei über 60 auf knappen acht Kilometern war der "Spaß" dann für mich zuende. Mit hoher Sicherheit stammten die alle von Leuten, die sie aus ihren Autofenstern rausgeschmissen hatten, denn Fußgängern oder Radfahrern begegnete ich damals praktisch gar nicht.
Inzwischen sind's wieder die Coffee-to-go-Becher und die McDoof-Verpackungen, die aus den Autos heraus in die - eigentlich super schöne! 🙁 - Landschaft verteilt werden.
Und warum verhalten sich die Leute so rücksichtslos? Weil sie sich's leisten können, diesen kleinen Bequemlichkeitsluxus, der darin besteht, nachher, wenn man aus dem Auto steigt, nicht den Müll von dort extra zur Mülltonne tragen zu müssen. Und man will ja nicht den ganzen Dreck im Auto haben, nicht wahr?!
Würde, was ja möglich wäre, eine hinreichend hohe Zusatzsteuer auf Einweg-Verpackungen erhoben, die Pfandsysteme lukrativ machte, würden die Verbraucher sich entsprechend verhalten. Und die Hersteller auch. Aber das will man nicht, das würde ja noch mehr kosten und die "kleinen Verbraucher", so der Spin, hätten dann wieder mal die Zeche zu bezahlen.
Dass sie es am Ende auch sind, die den sich ergebenden Folgeproblemen besonders stark ausgesetzt sind, wird ihnen verschwiegen.
Für jemanden, der es sich leisten kann, sein Tafelwasser aus den saubersten französischen Mineralwasserquellen herankarren zu lassen und sich bei gesundheitlichen Problemen von den besten privaten Medizinern behandeln zu lassen, hat eine vermüllte Umwelt deutlich geringere Negativfolgen als für Ottonormalverbraucher.
Ich mag deinen Schreibstil. 🙂 Könnte nicht der Ansatz auch bei den herstellenden Industrien sein? (die immer noch ne Steuererleichterung erhalten und auch den "Müll" ins Abwasser teils ungefiltert leiten dürfen (also es sagt niemand was) oder eben Plastikherstellung an irgendeiner Stelle teurer machen? *denk* 🤔
@neubaugoere Ich mag deinen Schreibstil. 🙂
Danke, Du machst mich erröten... 😊
Könnte nicht der Ansatz auch bei den herstellenden Industrien sein?
Die mit-meinte ich, als ich von den Anbietern schrieb. Aber wir dürfen uns nichts vormachen: Die Anbieter, ob nun die produzierende Industrie oder der Handel, verhalten sich in aller Regel im Rahmen der Gesetze und des kapitalistischen Systems. Sie folgen ihrem jeweiligen Profitinteresse.
Will man, dass sie sich anders verhalten, muss man eben die Gesetze ändern. Und ganz ehrlich: ich halte das letztlich für praktikabler als mit schönen Gardinenpredigten an das Gewissen des angeblich "mündigen Verbrauchers" zu apellieren oder auf irgendwelche "freiwilligen Selbstverpflichtungen" der Konzerne zu hoffen. Das bringt unter'm Strich, wie die Erfahrung zeigt, nämlich so gut wie nix. Die Umweltgesetze müssten deutlich strenger* werden - was wiederum aber in unserer politisch-geistig verflachenden Gesellschaft viel zu einfach als "Verbotswahn" oder als "Bevormundung der Bürger" diskreditiert werden kann.
*Ich würde aber, da ja nun mal Kapitalismus herrscht, als Gesetzgeber stets auf die - Achtung, Wortwitz-Haha!- steuernde Wirkung des Steuer-Instruments setzen, nicht auf glatte Verbote. Ja, man darf weiter Einwegverpackungen herstellen und benutzen. Aber auf die wird halt eine Umweltfolgen-Steuer erhoben, welche sie hinreichend teuer macht, um die Anbieter dazu zu bringen, nach Alternativen zu suchen, um ihre Kundschaft wegen der hohen Preise nicht zu verlieren.
Ja, das meine ich ... die Gesetze ändern ... ah, dann hab ich das vor lauter *tollem Stil* glatt übergelesen ... 😉
Die Steuern sind ein Ding zum Haare raufen ... Fass lieber nich uffmachen ... *erschrockenesGesichtmacht* 😉
Will man, dass sie sich anders verhalten, muss man eben die Gesetze ändern. Und ganz ehrlich: ich halte das letztlich für praktikabler als mit schönen Gardinenpredigten an das Gewissen des angeblich "mündigen Verbrauchers" zu apellieren
Hier hast du meine volle Zustimmung.
lg Tatokala
@jack-black Mir ist es immer wieder ein Rätsel, wieso jemand eine volle Tüte mit Fingerfood (egal, was es ist) in die Pampa fahren kann und dann nicht in der Lage ist, die leere Tüte wieder mit nach Hause zu nehmen und dort in den Müll zu schmeißen.
@jack-black Tja, und das Steuer-Thema - wenn die zu hoch sind, wird halt irgendwohin outgesourct.
@chai Nö, solche Steuern, die auf bestimmte Produkte draufgeschlagen werden, kannst Du nicht outsourcen. Nimm meinetwegen die Tabak- oder die Alkoholsteuer. Klar - es werden gewisse Anreize für Schwarzmärkte geschaffen. Aber wenn es um Produkte des täglichen Bedarfs geht? Ich bringe mal zwei Beispiele aus meiner persönlichen Erfahrung.
1. Tetrapacks. Da werden Kartons und unterschiedliche Plastikarten so zusammengemischt, dass die schwer zu recyceln sind. Wenn nun eine Verpackungsmaterial-Steuer auf Tetrapacks erhoben würde von - sagen wir mal: drei Euro pro Literpackung... Was würde dann passieren? Würden die Leute nix mehr trinken? Wohl eher nicht. Ich erinnere mich nun runde vierzig Jahre zurück. Damals wunderten wir Kinder uns immer, wenn wir unsere Oma besuchten, dass die ihre Milch nicht in Tetrapacks, sondern in Tüten kaufte. Einfache, wabbelige Milchtüten - die wurden in dem Laden ihres Vertrauens noch angeboten. Ja wie denn? Wie sollte man die denn richtig benützen, wenn man bei denen oben zum Öffnen der Verpackung die Ecke abschnitt - dann konnte man doch die erst halb geleerte Milchtüte gar nicht zurück in den Kühlschrank stellen?!
Nun - meine Oma hatte eine Henkel-Kanne aus Blech, in welche solche Milchtüten reingetan wurden. Das funktionierte problemlos. Man braucht also im Alltag nicht wirklich Tetra-Packs - sie sind nur eben ein kleines bißchen komfortabler, als wenn man Getränke in einfachen (und viel leichter zu recycelnden...) Tüten verkauft.
Aus den guten alten Öko-Läden wissen wir, dass man Getränke auch in auswaschbaren Flaschen verkaufen kann. Klar: die sind dann wieder etwas umständlicher zu transportieren und wenn man sie nach der Leerung nicht ausspült, fängt's drinnen an zu schimmeln... Aber hey - 3 Euro pro Liter?!
Auch mein zweites Beispiel dreht sich um Getränke.
2. Ich trinke gern Mineralwasser mit Kohlensäure. Früher mochte ich's nicht, heute saufe ich pro Woche mindestens einen Kasten leer.
Und die Flaschen sind alle aus Plastik. Ja, es handelt sich um Pfandflaschen (wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, dass die nicht einfach, wenn sie in den Pfandautomaten verfrachtet wurden, ähnlich wie die dünneren Pfandflaschen, die schon in dem Automaten zusammengedrückt werden, letztlich doch Einwegflaschen sind - die dann halt erst später vom Hersteller zerkleinert und eingeschmolzen werden...), aber jede dieser Pfandflaschen hat z.B. einen Plastikdeckel, der nicht einfach nur draufgedreht wurde, sondern der später dann nicht wiederverwendet wird. Meine Nachbarin weist mich immer wieder zu Recht darauf hin, dass das Wasser, das bei uns aus der Leitung kommt, doch sehr gut und lecker sei und dass ich für das Mineralwasser in Flaschen einfach nur Geld aus dem Fenster werfen würde.
Na gut - aber das Leitungswasser ist halt kein Mineralwasser und es prickelt nicht.
Aber: Als ich noch ein kleines Kind war, das immer rummaulte, weil es keine "Brause" zu trinken bekam, kaufte mein Vater irgendwann so einen Siphon mit Kohlesäuregas-Kartuschen. Damit konnte man aus durch Tri-Top (kennt das noch jemand?) gesüßtem Leitungswasser sowas wie Brause machen. Die schmeckte - da liesen wir kleinen Feinschmecker uns nichts vormachen! - zwar nicht so wie "echte" Brause, also Fanta... Aber mit dem Kompromis ließ sich leben. Wenn ich also darauf bestehen wollte, dass ich prickelndes Mineralwasser zu mir nehme - ich könnte mit Leitungswasser hernehmen, da eine Prise "Natursalz" reinstreuen und dann mit so einem Siphon die Sache zum Prickeln bringen.
Warum tue ich es nicht? Aus Bequemlichkeit. Und weil ich mir diese Bequemlichkeit leisten kann. Die Flasche Mineralwasser kostet irgendwa um 60 Cent rum - den "Luxus" gönne ich mir also. Einen Luxus, der auf Kosten der Umwelt geht. Jeden Tag produziere ich da zwei Plastikflaschen an Müll - mindestens aber zwei Flaschenverschlüsse aus Plastikmüll. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Wasser beispielsweise im Zusammenhang mit der Produktion dieser Plastikdrehdeckel verwendet wird. Ein Liter? Drei? Zehn?! Ich meine: das dafür benötigte Erdöl muss erstmal irgendwo aus der Erde geholt werden...
Würde morgen sich der Preis für meine Lieblingsmineralwassermarke verfünffachen - ich würde ganz sicher mein Konsumverhalten in diesem Punkt ändern. Sechs Euro am Tag, 42 Euro pro Woche - für Prickelwasser? Nö. Das geht billiger. Wie mein Vater damals schon bewies, als er, die Familienfinanzen im Blick, Brause selbst herstellte, um Geld zu sparen. In Zeiten, wo die Literflasche Fanta 49 Pfennige oder so kostete...
Wenn man's richtig anstellte, könnten Umweltkosten-Steuern vermutlich ziemlich gut dabei helfen, das Problem aus der Threadüberschrift zu lösen.
Wenn man's richtig anstellte, könnten Umweltkosten-Steuern vermutlich ziemlich gut dabei helfen, das Problem aus der Threadüberschrift zu lösen.
Auf jeden Fall könnten solche Steuern helfen seine Wählerzahlen deutlich zu reduzieren.
Wir, der wählende Souverän, wollen unsere Umwelt verschmutzen dürfen. Wir wollen unser Verhalten nicht ändern.
Der Souverän will vor allem nicht geschröpft oder unterschwellig bevormundet.
Ein Verbot von Tetrapaks wäre wahrscheinlich eher akzeptiert, als eine Lenkungsabgabe.
Ob jetzt Glasflaschen wirklich ökologischer sind, steht noch auf einem ganzen anderen Blatt.
@derelch Der Souverän will vor allem nicht geschröpft oder unterschwellig bevormundet (werden).
Ja genau. Bevormundet. Das ist dem Souverän äußerst wichtig, nicht bevormundet zu werden. Und diejenigen, die Profite machen, weil entstehende Folgekosten ihrer Geschäfsmodelle der Allgemeinheit aufgebürdet werden, z.B. indem umweltverschmutzungsbedingte Krankheiten kuriert werden müssen - die finden es gut, dass der Souverän lieber ehrpusselig-unbevormundet Schildbürgerpolitik durchwinkt.
Ein Verbot von Tetrapaks wäre wahrscheinlich eher akzeptiert, als eine Lenkungsabgabe.
Käme auf einen Versuch an. Ich wäre ja dafür. 🙂 Auch wenn "Verbotspolitik!" ja als Kampfruf zuverlässig dagegen zu wirken scheint.
Ob jetzt Glasflaschen wirklich ökologischer sind, steht noch auf einem ganzen anderen Blatt.
Das ist richtig - weswegen eben eine "integrierte" Lösung m.A.n. besser und richtiger wäre als ein Verbot einzelner Produkte. Wenn z.B. durch das höhere Gewicht von Glasflaschen entsprechend mehr Umweltschäden durch deren Transport auftreten, wenn die Säuberung der gebrauchten Flaschen zu einem Mehreinsatz umweldschädigender Geschirrspülmittel führt, wenn ständig Glasflaschen zerbrechen und Ersatz (um Glas flüssig zu machen, baucht's eine Menge Energie) produziert werden muss...
Eine Umweltfolgekosten-Steuer bräuchte, konsequent eingesetzt, sicherlich einiges an Micromanagement, insbesondere auch in der Bewertung, welche Materialen/Techniken überhaupt wie hohe Folgekosten erzeugen (on the fly könnten solche Bewertungen vielleicht feiner justiert werden, aber um "Planungssicherheit" zu haben, müsste die Industrie schon am Anfang recht konkret-verlässliche Zahlen bekommen, wenn sie neue, weniger umweltschädigende Produktionsmodelle entwickeln soll).
Und ich kann die Gegenargumente schon im Schlaf runterbeten. Neben "Bevormundung!" kommt dann gleich "Bürokratieaufwand!" und "Wie will man das seriös bemessen/festlegen/kontrollieren? Geht gar nicht". Und dass "die EU da nicht mitmacht" und der Verweis auf andere Weltregionen, wo die Leute auch nicht mitmachen werden, "Outsourcing" wurde ja schon als Begriff in den Raum geworfen...
Es geht halt nicht anders, wir müssen einfach damit leben, daran erkranken und schließlich sterben, dass die kapitalistischen Wirtschaftsverhältnisse zu einer verdreckten Umwelt führen.
Moloch rulez.
Und ich kann die Gegenargumente schon im Schlaf runterbeten. Neben "Bevormundung!" kommt dann gleich "Bürokratieaufwand!" und "Wie will man das seriös bemessen/festlegen/kontrollieren? Geht gar nicht". Und dass "die EU da nicht mitmacht" und der Verweis auf andere Weltregionen, wo die Leute auch nicht mitmachen werden, "Outsourcing" wurde ja schon als Begriff in den Raum geworfen...
Es geht halt nicht anders, wir müssen einfach damit leben, daran erkranken und schließlich sterben,
Ich kapiere einfach nicht, daß sich niemand daran zu erinnern scheint, daß eine Welt ohne Tetrapacks mal funktioniert hat und völlig normal war. Zumindest im Osten war das so. Ohne Nostalgie heraufbeschwören zu wollen.
@tatokala Zumindest im Osten war das so. Ohne Nostalgie heraufbeschwören zu wollen.
Dass es keine (?) oder weniger Tetrapacks im Osten gab, war allerdings - so ehrlich sollte man schon sein - nicht unbedingt einem stärkeren ökologischen Bewußtsein geschuldet. Um des Konsums willen waren die Ostblockstaaten, in denen der "Realsozialismus" wütete, bereiter noch als die reichen Industrieländer im Westen, ihre Natur (ich sag bloß: Braunkohleverstromung a la "Schwarze Pumpe"...) kaputt zu machen.
Ich weiß nicht, ob das Argument "Man kann doch auch locker auf überflüssigen Konsum - aka Luxus - verzichten, schließlich konnten es die Generationen vor uns auch!" so überzeugend ist, dass es die Leute zu Konsumänderungen bewegen kann. So ticken wir als Menschen nicht.
Mein Ansatz wäre dagegen der, das "Verursacherprinzip" zu betonen und umweltschädigendes Konsumverhalten als das darzustellen, was es im Grund genommen ist: Diebstahl an der Weltgemeinschaft. Die Luft, die durch die Flugreise derer, die sich dagegen wehren, sich "Flugscham einreden zu lassen", verpestet wird - die gehört uns allen, also anteilig auch mir. Wenn sie mir auf diese Weise meinen Anteil an der sauberen Luft dieser Welt stehlen - dann tun sie Unrecht.
Gleiches lässt sich hinsichtlich des hier thematisierten Mikroplastiks sagen: Indem Plastik konsumiert (d.h. als Abfall freigesetzt) wird, wird den Mitmenschen ihr Anteil am sauberen Wasser, an sauberer Nahrung usw. usf. gestohlen. Wenn unser Nachbar seinen Hausmüll vor unserer Tür ablegt, dann hauen wir ihm auf die Fresse oder zerren ihn im zivilisierteren Fall vor Gericht. Wenn er aber seinen Plastikmüll oder seine Kolendioxidemissionen auf unsere (Mit-) Kosten entsorgt - dann lassen wir uns das brav gefallen?
Warum gilt hinsichtlich des Naturressourcen-Verbrauchs das Verursacherprinzip nicht richtig? Von mir aus sollen die Leute fliegen dürfen und Milch aus Tetrapacks saufen und sich alle zwei Tage eine neue Hose kaufen und in fetten SUVs durch die Innenstädte cruisen.
Wenn sie dafür auch den gerechten Preis zahlen. Solange sie das nicht tun, stehlen sie.
Diese Art Diebstahl ist allerdings momentan systemisch. Eine gerechte Besteuerung des Naturressourcen-Verbrauchs wäre letztlich nur eine Beendigung des - eigentlich doch moralisch unhaltbaren, oder?! - Zustands, dass ungestraft gestohlen werden kann.
@tatokalaZumindest im Osten war das so. Ohne Nostalgie heraufbeschwören zu wollen.
Dass es keine (?) oder weniger Tetrapacks im Osten gab, war allerdings - so ehrlich sollte man schon sein - nicht unbedingt einem stärkeren ökologischen Bewußtsein geschuldet.
Völlig richtig. Aber trotzdem könnte man sich mal unabhängig von den Gründen, die dazu führten, vom Ergebnis: im Vergleich zu heute nahezu plastikfreier Müll - inspirieren lassen, denn das zeigt ja, daß es nicht unmöglich ist. Aber dazu brauchte es Organisation und nicht die Industrie einfach machen lassen wie sie will... das meinte ich. Die Probleme hast du ja im Grunde schon aufgezählt. Nun ja, das geht dann wieder manchen zu sehr weg vom freien Kapitalismus in Richtung Planwirtschaft. Ökologisch verträglich zu wirtschaften ginge aber nur mit einer Mischung aus beidem. Tja, irgendwo muss man eben Abstriche machen.
War nur so mein Senf dazu.
@tatokala War nur so mein Senf dazu.
Den ich gut nachvollziehen kann. Allerdings musste ich hier eben an eine Diskussion denken, die wir Schüler (vermutlich vor allem ich... 😉 ) mit unserem damaligen Geschichts-Lehrer führten. Das war noch vor Glasnost und Perestroika, in Zeiten, wo gerade Atomkraft und saurer Regen die Gemüter erregten - also in den Anfangsjahren "grünen" Denkens. Keine Ahnung, ob wir da auch schon den Treibhauseffekt (heute: Klimawandelproblematik) vor Augen hatten. Jedenfalls meinte unser Lehrer sinngemäß, dass solche die Gesamtgesellschaft betreffenden strukturellen Problem eher in Diktaturen wie der Sowjetuntion gelöst werden könnten als in den demokratisch verfassten Gesellschaften des Westens. Weil sich "die Politik" der Diktaturen nicht so sehr um Umfrageergebnisse scheren brauche und also auch unpopuläre, wenngleich notwendige Gesetze erlassen (und umsetzen!) könne.
Dieses Argument ergab für mich damals Sinn, aber die späteren tatsächlichen Ereignisse kann man eher faktische Widerlegung betrachten. Insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, wie katastrophale Auswirkungen die sowjetische Planwirtschaft auf die Umwelt hatte.
Dein Argument ist durch unsere Erfahrungen mit dem "real existierenden Sozialismus" allerdings nicht komplett widerlegt, denn Du formulierst ja:
Ökologisch verträglich zu wirtschaften ginge aber nur mit einer Mischung aus beidem.
Die Frage stellt sich nur: Wie ließe sich so eine Mischung sinnvoll erreichen?
Die Idee, Plastikmüllproduktion einfach zu verbieten, erscheint mir da weniger zielführend als die Idee, Umweltressourcen verbrauchende Produktion höher zu besteuern. Im Hinterkopf dabei habe ich einerseits das desaströse Scheitern der Prohibition in den USA (deren einziger, sicherlich nicht beabsichtigter, "Erfolg" war die Etablierung des organisierten Verbrechens und der seither endlos tobende "war on drugs", in dessen ideologischem Kielwasser nun gerade ein Flugzeugträger in Richtung Venezuela schippert) und andererseits Diskussionen über "steuernde Steuern" in Deutschland, die an Schildbürgerei wenig zu wünschen übrig ließen. So wurde vor "zu hohen" Steuern auf Zigaretten oder eben auch auf Benzin gewarnt, weil sonst Steuervermeidungseffekte auftreten könnten, d.h. die Leute also weniger Zigaretten und/oder Benzin kaufen könnten und am Ende die erhofften Steuermehreinnahmen (die schon vorher berechnet und verplant wurden...) zu gering ausfallen könnten.
Diese "Warnungen" waren sozusagen Warnungen davor, dass eine erhöhte Besteuerung unerwünschten Konsumverhaltens tatsächlich das Konsumverhalten spürbar steuern könne. Was fiskalpolitisch dann halt ein Problem darstellte, aber hinsichtlich der Umweltverschmutzungsthematik m.A.n. als wünschenswerter, bzw. hoffnungsvoll stimmender Zusammenhang betrachtet werden sollte.
Ich kapiere einfach nicht, daß sich niemand daran zu erinnern scheint, daß eine Welt ohne Tetrapacks mal funktioniert hat und völlig normal war. Zumindest im Osten war das so. Ohne Nostalgie heraufbeschwören zu wollen.
Es gab auch im Osten Tetrapaks. 🤣
Aus Berlin bist du offensichtlich nicht. 😜
@derelch Es gab so eine blauweiße dreieckige Milchtüte - aber die gabs auch nicht immer. Ansonsten nix, soweit ich weiß.
Und natürlich bin ich nicht aus Berlin. 😜 Nicht aus "Unserer Hauptstadt".
Es gab so eine blauweiße dreieckige Milchtüte - aber die gabs auch nicht immer. Ansonsten nix, soweit ich weiß.
Die "dreieckigen" Tüten sind die Urform der Tetrapaks.
Und das es nichts anderes gab ... was hätte man in der DDR so abfüllen sollen? Orangensaft? 🤣
Im Vordergrund sollte doch stehen das Plastik in den Lebewesen zu reduzieren..?..da sind höhere Transportkosten vielleicht das kleinere Übel. Oder endlich mal Alternativen entwickeln.
@kappa Im Vordergrund sollte doch stehen das Plastik in den Lebewesen zu reduzieren..?
Im Sinne des Thread-Themas sicherlich. Aber Umweltschutz muss m.A.n. immer im Zusammenhang betrachtet werden. Und höhere Transportkosten bedeutet übersetzt eben auch: mehr CO2-Emissionen.
Oder endlich mal Alternativen entwickeln.
Was für welche schweben Dir denn vor?
@jack-black Ich hab keine Ahnung, warum diese seltsamen Schlauchpackungen für die Milch wieder vom Markt verschwanden. Aber ganz ehrlich - ich mochte sie auch nicht.
Noch viel mehr ganz früher konnte man bei uns zum Tante-Emma-Laden laufen und die Milch mit der Blech- und später Plastik-Kanne holen.
Aber irgendwann machte der Tante-Emma-Laden zu - die Tante Emma war dann doch zu alt und ich hab auch keine Ahnung, wie hygienisch das dort (nach heutigen Maßstäben) zuging.
Zwischenzeitlich sieht man im Schwarzwald etliche Milchhäusle, wo man sich im Vorbeifahren einen Liter Milch in eine mitgebrachte oder zu kaufende Glasflasche zapfen kann - find ich eine feine Sache.
Was das Wasser betrifft - hier im Schwarzwald trink ich auch gern Wasser aus der Leitung, bei uns daheim wird das Leitungswasser auch nicht besser, wenn man Kohlensäure reinmischt. Also kauf ich zuhause Schwarzwaldwasser in Flaschen.
@chai Zwischenzeitlich sieht man im Schwarzwald etliche Milchhäusle, wo man sich im Vorbeifahren einen Liter Milch in eine mitgebrachte oder zu kaufende Glasflasche zapfen kann - find ich eine feine Sache.
👍 👍 👍
Und nun stell Dir mal vor, sowas wäre preislich konkurrenzfähig (also günstiger als die Tetrapacks aus dem Supermarkt, denn der Verlust an Komfort müsste ja noch ausgeglichen werden) ...
Veröffentlicht von: @jack-black@chai Zwischenzeitlich sieht man im Schwarzwald etliche Milchhäusle, wo man sich im Vorbeifahren einen Liter Milch in eine mitgebrachte oder zu kaufende Glasflasche zapfen kann - find ich eine feine Sache.
👍 👍 👍
Und nun stell Dir mal vor, sowas wäre preislich konkurrenzfähig (also günstiger als die Tetrapacks aus dem Supermarkt, denn der Verlust an Komfort müsste ja noch ausgeglichen werden) ...
Das ist - soweit ich es beurteilen kann, macht ja jeder Bauer seine Preise selber - durchaus konkurrenzfähig mit der Flaschenmilch aus dem Supermarkt. Da fallen ja die ganzen Transportwege und Zwischenverdiener weg.
Mein Problem ist der, dass es sich für uns nicht lohnt, wegen einem oder zwei Litern Milch in den Schwarzwald zu fahren ... 😉
@chai Mein Problem ist der, dass es sich für uns nicht lohnt, wegen einem oder zwei Litern Milch in den Schwarzwald zu fahren ...
Genau. 😀
Diese Art des "Direktvertriebs" wäre in Großstädten so ja ein Ding der Unmöglichkeit. Es müssten überall entsprechende Milchabfühll-Stationen (oder auch Brause-Abfüllstationen oder Saft-Abfüllstationen oder Wasser-Abfüllstationen...) in fußläufigen Abständen etabliert werden, damit die Mehrheit der Bevölkerung (die ja auch die Mehrheit des Verpackungsmülls verursacht) Grund hätte, ihr Konsumverhalten in dieser Hinsicht zu ändern.
Das würde selbstverständlich erstmal ziemliche Investitionen der Hersteller bedeuten - all die Abfüllstationen installieren und dann eine Infrastruktur hinsichtlich der - umweltschonenden! - Säuberung der Getränkebehälter (Flaschen aus Glas? Flaschen aus leicht zu reinigendem Plastik? Metall-Kanister?...) etablieren... Da wären Investitionen (in eine sauberere Umwelt!) fällig, die nur dann getätigt würden, wenn gesetzlich (auf dem Umweg über steuernde Steuern) sichergestellt wäre, dass sich mit umweltversauender Produktion eben kein Geld mehr verdienen ließe.
Dein Beispiel mit den Abfüllstationen ist somit eins, das einigen wenigen Kunden im Schwarzwald (wir haben hier in der niedersächsischen Tiefebene ebenfalls ein paar Milchbuden, wo die Bauern direkt verkaufen, vielleicht sogar mit ähnlichen Abfüll-Möglichkeiten, da sollte ich mich mal näher informieren) ein gutes Gewissen und einigen Bauern ein paar Euro nebenbei verschafft. Aber der Massenmarkt...
@jack-black Mir zeigt das Beispiel mit den Abfüllstationen, dass die Bedingungen nicht überall gleich sind.
Wenn der Bauer vor seinem Hof so eine Station einrichten kann, kommt ihm das zugute.
Wenn es so ist wie bei uns, muss die Milch von weither angekarrt werden und es müssen extra Räumlichkeiten angemietet werden, wenn man nicht einen Stand im örtlichen Rewe haben will (an dem der Rewe dann natürlich auch wieder verdient) und damit steigen die Preise pro Liter natürlich auch wieder.
Ist ja nicht so, als ob es bei uns noch Milchbauern gäbe.
@chai Wenn es so ist wie bei uns, (...) und damit steigen die Preise pro Liter natürlich auch wieder.
Genau. Damit solche Preise konkurrenzfähig sein könnten gegenüber dem Tetrapack-Modell müsste das Tetrapack-Modell eben (deutlich!) teurer werden.
Und ja: Selbstverständlich wird damit der Milch-Konsum insgesamt teurer. Insgesamt wird, wenn man so ein auf die Umwelt-Folgekosten achtendes Modell durchsetzen wollte, aller Naturressourcenverbrauch dadurch teurer. Fleisch wird teurer, Milch wird teurer, auch Brot und alle anderen Nahrungsmittel werden teurer. Teurer werden auch alle anderen physischen Konsumprodukte, vom Teppich, den Meriadoc oben nannte, über die Kleidung bis hin zu Möbeln oder überhaupt Wohnungen... Eben entsprechend dem tatsächlichen Preis, den ihre Produktion hat.
Entsprechend ist ja der Einwand von derElch sachlich richtig: Der Souverän, also wir als kapitalistisch verfasste Gesamtgesellschaft, wird das nicht machen. Wir ersticken lieber an unserem Müll, als dass wir uns im Konsum einschränken.
@jack-black Ich tu mich immer schwer mit diesem 'wir'.
Natürlich hast Du mit Deinen Aussagen nicht unrecht - aber wie sollen Teile dieses 'wir' höhere Lebensmittelpreise, höhere Preise für Konsumgüter und höhere Preise fürs Wohnen bezahlen, wenn nicht auch ihre Löhne drastisch steigen?
Ist ja nicht so, als ob alle von 'uns' absichtlich als Umweltferkel unterwegs sind.
@chai Ich tu mich immer schwer mit diesem 'wir'.
Naja - ich bin ja Teil des Systems, daher sage ich: wir.
(...) aber wie sollen Teile dieses 'wir' höhere Lebensmittelpreise, höhere Preise für Konsumgüter und höhere Preise fürs Wohnen bezahlen, wenn nicht auch ihre Löhne drastisch steigen?
Darauf habe ich zwei Antworten, die beide Ärger hervorrufen, weil entweder als "völlig realitätsfern" oder als "arrogant" empfunden.
1. Beendigung des kapitalistischen Systems. Enteignung der Besitzenden, insbesondere was die Produktionsmittel angeht - und eine Ablösung des Prinzips der Leistungsgerechtigkeit durch das Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit. Diese "realitätsferne" Antwort wird vermutlich das Beschreiben, was in nicht allzuferner Zukunft die einzige Alternative sein wird zur Auslöschung von uns (wir... 😉 ) Menschen durch die KI. Ich betrachte diese Entwicklung als praktisch alternativlos, denn "Löhne" ergeben nur innerhalb einer Ökonomie einen Sinn, in welcher Arbeit von Menschen geleistet wird. In absehbarer Zeit werden Maschinen (von KIs gesteuerte Roboter) alle Leitungen, zu denen Menschen fähig sind, deutlich kostengünstiger "liefern" können, was also menschliche Leistungen in ökonomischen Zusammenhängen überflüssig macht. Na, ich wiederhole da das, was ich in anderen Threads hier im Forum schon mehrfach erwähnt und mal mehr, mal weniger breit darzulegen versuchte. Hier also nur der Hinweis darauf, dass es eine Umverteilung geben muss, wenn aller Naturressourcenverbrauch seinen tatsächlichen Preis bekommen soll.
2. Wenn man das kapitalistische System beibehalten will (und gerade die davon Profitierenden, die also schon viel besitzen und deswegen "konservativ" denken, wollen das unbedingt und setzen diesbezüglich auch ihre Macht ein, insbesondere ihre Medienmacht), dann werden eben diejenigen, die besonders von den umweltschädlich produzierten Waren abhängig sind, eben noch weniger konsumieren können. Sie werden in kleineren Wohnungen leben müssen, sie werden jeden Cent einzeln umdrehen und überlegen müssen: gebe ich meinem Kind ab und an was Leckeres wie eine Banane oder eine Orange oder einen Pfirsich zu essen oder bekommt es einen neuen Schulranzen? Fahre ich für eine Woche in den Urlaub oder leiste ich mir eine Waschmaschine (und das gute Waschpulver...)?
Es werden sich die allermeisten sehr (!!!) stark in Konsumangelegenheiten einschränken müssen. Wie stark - das kann man ungefähr abschätzen, wenn man sich unseren durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck anschaut. Der fünfmal so groß wie der eines Kongolesen ist. Oder man kann's am "Erdüberlastungstag" ermessen, der für Deutschland heuer auf dem 3. Mai lag (global: 24. Juli).
Der Lebensstandard für die unteren - sagen wir mal großzügig - achtzig Prozent der Gesellschaft wird sich also verschlechtern, was Konsumfragen angeht. Und wer am Essen sparen muss, um dessen Gesundheit stet's hernach nicht besser. Also: ohne Umverteilung, d.h. ohne Wechsel des Wirtschaftssystems werden hierzulande (!) viele ihren Lebensstandard deutlich zurückfahren müssen. Wenn ich das so sage, wird mir üblicherweise Arroganz unterstellt nach dem Motto: "Dich wird es ja nicht so sehr betreffen!" Was stimmt, da ich über Wohneigentum mit Solaranlage und Wärmepumpe verfüge, samt Garten und Nähe zur Natur und Kleidung teilweise noch meines vor über 20 Jahren verstorbenen Vaters, die ich nach und nach auftrage... Ich geb nicht viel für den täglichen Konsum aus und könnte den noch weiter einschränken. Insbesondere aber habe ich keine Kinder, und sich selbst kann man Konsumverzeicht leichter abverlangen als geliebten Menschen... ^^. Aber ich verlange ja von niemandem, sich für solche Änderungen einzusetzen sondern weise nur auf die Alternativen hin. Die Leute müssen es schon selbst wollen: in einer Welt leben, in der sie und insbesondere ihre Kinder nicht u.a. durch Microplastik krank werden...
@jack-black vor allem würden Immobilien dadurch auf dem Land begehrter....naja vielleicht zumindest
@kappa vor allem würden Immobilien dadurch auf dem Land begehrter...
Wie kommst Du darauf, bzw. - was meinst Du, weswegen es so kommen könnte?
Ich find's schwer zu beurteilen. Falls, wie von mir angedacht, Ressourcenverbrauch höher besteuert werden sollte, gehört dazu auch die Nutzung von Grund und Boden*. Da auch Mobilität (Transport) teuer würde... Ich wohne ja auf dem Lande - und bin so ziemlich weit und breit der einzige, der kein eigenes Auto fährt (und das geht auch nur, weil ich für meinen Beruf eben keins brauche).
Es geht ja nicht darum, wieder zurück in's Mittelalter zu verfallen, wo die überwiegende Zahl der Menschen in der Landwirtschaft arbeitete, oder gar bis zurück zur allgemeinen Subistenzwirtschaft. Viele Produktivitätsfortschritte der letzten Jahrhunderte bedürfen gar nicht so sehr eines höhere Naturressourceneinsatzes und die Arbeitsteiligkeit hat schon immense Vorzüge.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass sich die Landwirtschaft noch weiter automatisiert, werden immer weniger Leute auf dem Lande gebraucht.
*Ein Grundproblem, bzw. eine Grundvoraussetzung des kapitalistischen Systems ist, dass die Produktionsmittel i.d.R. Privateigentum sind. Auch die landwirtschaftlichen Flächen.
*Ein Grundproblem, bzw. eine Grundvoraussetzung des kapitalistischen Systems ist, dass die Produktionsmittel i.d.R. Privateigentum sind. Auch die landwirtschaftlichen Flächen.
Wobei es ja auch schon andere Systeme mit weniger Privateigentum gab.Irgendwie war das aber auch nicht so befriedigend.
Ich möchte noch was zum dankbaren Annehmen des täglichen Brotes schreiben. C. ten Boom hat meiner Erinnerung nach auch in Gefangenschaft, im KZ, für das Essen gedankt, auch wenn es verdorben war. Und es dankbar im Glauben, dass Gott sie versorgt und sich um sie kümmert, gegessen.
Ich sehe das als eine gute Haltung, das Wissen, dass man mit seinem kleinen Leben in Gottes Hand ist und er einen tragen will und kann.
Sich nicht unnötig mit Dingen belasten, die man nicht ungeschehen machen kann. Und sich dann von Gott zeigen lassen, was man selbst tun kann, um nicht unnötig Dreck zu produzieren. Auch, wo man vielleicht verzichten darf.