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Die AfD braucht Krisen ? "Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für di


Lombard3
Themenstarter
Beiträge : 4292

Der Ex-AfD Fraktions Sprecher Lüth soll in einer heimlich gemachten Aufnahme gesagt haben:

"Das haben wir mit Gauland lange besprochen: Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD (…). Wenn jetzt alles gut laufen würde (…), dann wäre die AfD bei drei Prozent. Wollen wir nicht. Deshalb müssen wir uns eine Taktik überlegen."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lueth-ex-afd-fraktionssprecher-gibt-erklaerung-ab-a-7ff16f0a-fc9e-4ef0-8ee0-a18b17a8c393

Frage: Ist da etwas dran?

Benötigt die AfD eventuell Krisen wie die Flüchtlingskrisen oder andere Krisen (Corona mit Protesten gegen die Maßnahmen der Regierung) und hat sie ansonsten schlechte Chancen gewählt zu werden?

Anders gefragt: Ist die AfD eine Protest-Partei und sobald es nichts mehr zu protestieren gibt, wäre sie gar nicht attraktiv?

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12 Antworten
Groffin
Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @lombard3

Frage: Ist da etwas dran?

Selbstverständlich.

Veröffentlicht von: @lombard3

Anders gefragt: Ist die AfD eine Protest-Partei und sobald es nichts mehr zu protestieren gibt, wäre sie gar nicht attraktiv?

Was denn sonst?
Das Programm der AFD folgt in der Regel dem Kommunikationsmuster "wir sind gegen...(beliebiges Feindbild einsetzen)" und weniger "wir sind für..."

Mit Blick auf die Geschichte war es damals bei Hitler (ja Nazi-Vergleich!) ähnlich. Er hat weniger wegen seinen "guten Plänen" Erfolg gehabt, sondern weil nach der Wirtschaftskrise die etablierten Parteien in der Volksgunst unten durch waren.
Jede Krise birgt Ängste und Wut über die eigene Ohnmachtlosigkeit. Diese Gefühle werden kanalisiert und verstärkt. Komplexe Zusammenhänge werden auf einfache Phrasen heruntergebrochen und Zack!

Bei der letzten Landtagswahl in Thüringen wählten 53% (!) der AFD-Wähler die Partei nicht aus Überzeugung, sondern aus Enttäuschung (Protest) über die vorhandene Regierung.

groffin antworten
6 Antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4082

Die Republikaner wurden auch in Mitte der 90er oft aus Protest gewählt.
Zeitungen melden die AfD zerlegt sich gerade selbst.

Gegründet wurde sie doch als Protest-Partei gegen die Entscheidungen der EU und den Euro.

Dann haben sie die gewählt denen die CDU nicht mehr konservativ genug war. Interviews mit russlanddeutschen Politiker zeigen eine Enttäuschung über die CDU die man wählte da Kohl sie aus der Sowjetunion geholt hat.

Nun sind die Gründer praktisch weg in neuen Parteien. Die rechts der CSU wird man nich los, will sie so mein Eindruck auch nicht los werden.

So von den Republikaner habe ich seit mehr als 10 Jahren nichts mehr gehört. Von der AfD im Landtag höre ich nur dass sie ein Problem mit der Landtagspräsidentin haben ( Frau Arras hat türkische Wurzeln) und manche schon aus dem Sitzungssaal entfernt wurden.
Normale Parlamentsarbeit konnte ich in den Zeitungen nicht lesen.

jigal antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @groffin

Komplexe Zusammenhänge werden auf einfache Phrasen heruntergebrochen und Zack!

Die Erklärung wäre mir zu einfach. Bevor die AfD ihre zweite Welle erlebte, stand ja erst mal eine ganze Latte politischer Fehlleistungen.

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Lombard3
(@lombard3)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4292

Politische Fehlleistungen, Betonung auf _Alternative_

Veröffentlicht von: @qdspieler

stand ja erst mal eine ganze Latte politischer Fehlleistungen.

Genau das ist, was ich meine.

Die AfD addressiert Fehler anderer oder Missstände.

Was hat sie aber sonst auf dem Programm?

Sie betont ja auch gerade in ihrem Namen Alternative Partei Deutschland, dass sie eine Alternative ist.

Etwas anderes also. Aber was genau (außer gegen das zu sein, was andere wollen)?

lombard3 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lombard3

Was hat sie aber sonst auf dem Programm?

Ich würde sagen, dass das zu wenig ist. Sie hat zu wenig Personal, mit politischer Erfahrung. Das ist aber immer so bei neuen Parteien. Die meisten Parteien verschwinden daher auch recht schnell wieder.

Veröffentlicht von: @lombard3

Sie betont ja auch gerade in ihrem Namen Alternative Partei Deutschland, dass sie eine Alternative ist.

Vielleicht wird sie das ja mal. Viel hängt wohl auch davon ab wohin sich die CDU politisch entwickelt. Und wie sich unser Land entwickelt und wie man mit dem wirtschaftlichen Einbruch, der die nächsten Jahre kommen wird umgeht. Was zB passiert, wenn sich der Wert von Millionen von Lebensversicherungen quasi in Luft auflöst, weil die Inflation alles auffrisst.

Anonymous antworten
Lombard3
(@lombard3)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4292

Was hat die AfD sonst auf dem Program (wirtschaftsökonisch, sozialpolitisch)

Veröffentlicht von: @groffin

Selbstverständlich.

Ja, die Frage, die sich mir stellt ist, was die AfD eigentlich sonst auf dem Programm hat?

Da fällt bei den CDU, SPD, den Grünen, der FDP, den Linken immer etwas ein (egal ob man zustimmt oder nicht), bei AfD allerdings nicht.

lombard3 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 24559

Darüber kann man sich - wie auch bei anderen Parteien - auf deren HPs informieren.

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MrOrleander
Beiträge : 2282
Veröffentlicht von: @lombard3

Benötigt die AfD eventuell Krisen wie die Flüchtlingskrisen oder andere Krisen (Corona mit Protesten gegen die Maßnahmen der Regierung) und hat sie ansonsten schlechte Chancen gewählt zu werden?

Jede neue Partei benötigt Krisen, die von den bereits bestehenden Parteien nicht (oder scheinbar nicht) angemessen bewältigt werden können, denn warum sonst sollte sich jemand für etwas Neues interessieren. So haben die Grünen u.a. vom Kampf gegen Atomkraftwerke und der Angst vor dem Waldsterben profitiert und die AfD von der Abneigung gegen den Euro und später der Angst vor zu vielen Flüchtlingen.

Veröffentlicht von: @lombard3

Anders gefragt: Ist die AfD eine Protest-Partei und sobald es nichts mehr zu protestieren gibt, wäre sie gar nicht attraktiv?

Wenn sie Protestpartei bleibt, wird sie über kurz oder lang verschwinden. Denn - mal noch - wählen die meisten Menschen in Deutschland Parteien, denen sie die aktive Gestaltung politischer Prozesse zutrauen. Dafür braucht es Erfahrung, über welche die AfD in großen Teilen (noch) nicht verfügt. Ob sie dahin kommt, bleibt abzuwarten. Im Moment dominiert die Selbstdemontage.

mrorleander antworten
1 Antwort
Lombard3
(@lombard3)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4292

Jede Partei benötigt Krisen/Missstände

Veröffentlicht von: @mrorleander

Jede neue Partei benötigt Krisen, die von den bereits bestehenden Parteien nicht (oder scheinbar nicht) angemessen bewältigt werden können, denn warum sonst sollte sich jemand für etwas Neues interessieren.

Da ist wohl etwas dran, dass jede Partei ein Programm hat, in der sie die Abkehr von Bestehendem fordert.

lombard3 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

AfD sucht Krisen?

Ich habe genug welche.

An wem kann man sich da wenden? 😈

M.

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Orangsaya
Beiträge : 3018
Veröffentlicht von: @lombard3

Der Ex-AfD Fraktions Sprecher Lüth soll in einer heimlich gemachten Aufnahme gesagt haben:

So eine Form von Berichtserstattung überzeugt nicht. Ein kleiner Ausschnitt, der besagt, dass angeblich so etwas gesagt wurde, den Kontext zwischen dem davor und danach weggelassen, aber dafür kräftig kommentiert und Dinge, die andere AfD Politiker gesagt haben, in diesem Zusammenhang bringen. Der seriöse Aufbau einer Reprotage sieht anders aus, nämlich, dass das Geschehen nachvollziehbar transparent ist.

Bei Strache ist es ähnlich. Es wurde sich sogar geweigert, das ganze Video öffentlich zu machen. Dummerweise ist das Video mittlerweile doch in die Öffentlichkeit gerutscht. Was beinhaltet dieses Video, trotz erzeugter Schnappspartystimmung, hatte Strache immer darauf hingewiesen, dass das so nicht geht, dass Recht und Gesetz eingehalten werden muss. Damit will ich Strache nicht im Ganzen entlasten, da bleibt noch genug übrig, wo man genauer hinschauen sollte. Wie z.B. die Spesen Affäre. Aber eine Staatskrise sollte so eine Mache, wie in Österreich nicht eintreffen.
Was die AfD betrifft, so hat sich offenbar, als interessierter ein Reporter eingeschmuggelt. Ich kenne diesen Lueth nicht und offenbar braucht man das nicht, denn die AfD hat ihn schließlich entlassen. Ich finde schon, was er sagte für fragwürdig und selbst, wenn man meint es war nicht ernst gemeint. Andere Menschen dann töten zu wollen, geht gar nicht Auch wenn es anders gemeint ist.

Was die AfD betrifft. So hat sie das alte Problem, dass schon Goethe sagte. "Die Geister die ich rief, werde ich mich nicht mehr los." Es zeichnete sich unter Lucke ab, dass es in der AfD Kräfte gab, die über die hiesige Toleranz hinaus rechtsnationale ins Boot holen. Lucke und Henkel hatten sich dem entgegengestellt und wurden von der eigenen Partei abgesägt. Unter Lucke hatte die AfD es geschafft, dass sie gerade anfing über die fünf Prozent Hürde zu kommen. Nachdem sie Lucke abgesägt haben, standen sie bei zwei, drei Prozent. Die AfD hatte erstaunlicherweise wieder zugenommen und für eine junge, kleine Partei Wahlsiege erreicht, die unvergleichlich in unserer Geschichte sind. Sie lagen spontan auf über 15 bis 20 Prozent und hatten die Perspektive über zwanzig Prozent zu kommen. Von der Seite stimmt es schon. Die AfD brauchte eine Krise und die Flüchtlingskrise hat ihr Wähler in die Hände gespielt. Das Schlimmste ist allerdings nicht der Sieg der AfD, sondern vielmehr der Vertrauensbruch, den die großen Parteien erlitten haben. Es waren während der Krise nicht nur die nackten Zahlen, dass unkontrollier- und unüberprüfbar 10 bis 13 tausend Menschen ins Land kamen, sondern auch die Brüche, die zuvor entstanden und ohne die große Krise, nicht so stark ins Gewicht gefallen wären, das Misstrauen verstärkte. Das ist das Problem in unserem Land.

Veröffentlicht von: @lombard3

Anders gefragt: Ist die AfD eine Protest-Partei und sobald es nichts mehr zu protestieren gibt, wäre sie gar nicht attraktiv?

Die AfD war nie eine Protestpartei, sondern eine Partei, die sich aus einem Unverständnis gegenüber der Entwicklungen der EU formierte. Sie wandte sich insbesondere gegen den Euro. Es waren eher Bürgerliche die mit Protest nie sonderlich was am Hut hatten. Die Grünen waren eine typische Protestbewegung. Aus Leuten, die das verfassungsmäßig garantierte Recht auf Demonstrationen, zumeist überstrapazierten, hatte sich die Partei entwickelt. Die AfD lässt sich nur besiegen, wenn die Menschen den alten Parteien wieder trauen. Die Umfragen der letzten Zeit, dass die CDU hier scheinbar eine Bewährung hat. Die SPD offenbar nicht. Da ist das Misstrauen eher gewachsen. Kein Wunder, wenn in der Partei bedeutungslose Politiker fordern dass große Betriebe, wie BMW enteignet werden sollen und mit solchen Flausen Karriere in der Partei machen können.

orangsaya antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ich glaub das.

M.

Anonymous antworten
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