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Eigene Beiträge zur Energiewende schwierig - aber warum?

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2561

Hallo Community,

Deutschland steht vor einer riesigen Herausforderung! Wir müssen weg vom Öl, weg von der Karbonwirtschaft.

Wir haben eine Regierung, die sich genau dies zum Ziel gemacht hat und entsprechend schon mal angefangen ist, die alten Energiequellen unbrauchbar zu machen und so einen Zwang zum Umstieg vorzugeben.

Das geht scheppend, wenn man sich die Entwicklung des Aufkommens regenerativen Stroms stagnierte sogar in 2021.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick

Aber man hat ja Großes vor.

Eigentlich sollte es einen Ruck durch die ganze Wirtschaft und die angestrebte Neuorientierung geben. Ich will da gerne meinen Anteil leisten. Vor 2 Jahren haben wir uns ne Photovoltaikanlage aufs Dach gepackt, was mit qualvollen Vorgägngen bei Behörden einherging. Meine Frau, die das organisiert hat, hat mitunter schon gefordert, dass wir das Ding wieder vons Dach schmeißen. Ne Solarthermieanalge hatten wir eh schon. Was die Autos angeht, so fahren wir noch ganz konventionell - haben allerdings so wenige km je Jahr, dass der ökologisch Breakeven mit e-Autos im Grunde genommen nicht erreichbar ist.

Ich bin nicht reich - aber ich habe einen Teil von dem, was wir "auf der hohen Kante" haben in Aktienfonds gesteckt. Das meiste davon in Fonds mit einer Ausrichtung, die den umwelpolitischen Notwendigkeiten gerecht werden. OK, mit den Aktien geht es eh bergab und damit kann ich leben. Aber dass offenbar Unternehmen, die sich dem erforderlichen Umbau der Wirtschaft verschrieben haben in gleicher Weise in den Keller rutschen, verwundert mich schon etwas:

https://www.fondsweb.com/de/news/ansicht/artikel/22949

In dem Artikel wird darauf eingegangen, dass die sonst eher stabilen nachhaltigen Investments oft mit erhebliche vehemens in den Keller rauschen.

Ich denke, dass jeder einzelne mit den Mitteln, die er zur Verfügung hat, gefordert ist, in der Situation stützend und fördernd zu wirken. Mein Eindruck ist allerdings: das ist gar nicht gewollt und das, was mit großer Dringlichkeit und Intensität angegangen werden sollte, dümpelt lustlos vor sich hin. Haben wir aufgegeben? Wie denkt man sich eigentlich, dass es funktionieren soll? Ist mein Eindruck richtig, dass man von uns nur Askese und nicht auch aktive Beteiligung an dem Prozess, der uns wirklich alle angeht, erwünscht ist? Wenn da jetzt nicht ganz Gravierendes passiert, dann wird das abermals ein ziemlich kalter Winter - diesmal aber eher wörtlich zu nehmen.

Habt Ihr Euch schon überlegt, was ihr tun könntet? Arbeitet ihr vielleicht sogar bei Firmen, die da bemüht sind, Dinge voran zu bringen und es ist alles mehr als zäh? Sind Eure Erfahrung ähnlich wie die, die ich gemacht habe? Ich denke, dass jeder gefordert ist - aber es gibt kaum Möglichkeiten, etwas zu tun.

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40 Antworten
GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2561
Veröffentlicht von: @orangsaya

Wer bist du? Im Thread bist du GoodFruit dein Beitrag ist ist allerdings eine Antwort auf Goodfruit, komisch.

Ich habe es in dem Beitrag aufgeklärt. Es war anfangs ein "Selbstgespräch" aus Frust, dass der Thread nicht in Schwung kommt ...

Veröffentlicht von: @orangsaya

Eine Altstadt, dessen Dächer mit Photovoltaik zugepflastert wurden, ist wahrlich eine grauenhafter Anblick. 

Kann ich verstehen - und wenn es wirklich eine schöne Altstadt mit gewachsenem Kern gibt, dann ist das sicher erhaltenswert. Ich denke z.B. an Göttingen oder Heidelberg, die im Krieg nicht zerbombt wurden und die wirklich wunderschön sind. Allerdings sieht man da beim Schlendern durch die Gassen die Dächer kaum - mir würden da Photovoltaikanlagen nicht stören.

Was mich aber aufregt sind jene Beispiele, die wir immer mal wieder in der SEndung "extra 3" des NDRs vorgeführt bekommen und die exemplarisch für eine Vielzahl ähnlich gelagerter Fälle sein dürften: Eine komplett langweilige Siedlung, der nur ein ausgesprochener Kenner der Siedlungsgeschichte etwas abgewinnen kann und die jeder "Normalo" als normal und dazu noch häßlich einstufen würde. Ein stinknormales Geländer, an der keine Photovoltaikanlage angebracht werden darf und das arber irgendwie in dem Fall als "schützenswert" eingestuft wird.

Es gibt sicher Gebäude, die Kulturgüter darstellen. Und in Einzelfällen passt da wirklich keine Photovoltaik drauf. Aber ich kann in vielen Fällen mir auch historische Bausubstanz mit modernen Applikationen vorstellen, die zeigen, dass dieses Gebäude den Schritt in die neue Welt geschafft hat.

Es gäbe so viel, was erhaltenswert wäre! Kleiner Exkurs: Ich bin in Norddeutschland auf dem LAnd aufgewachsen. Da ich jetzt weit weg lebe, bin ich nur selten dort. Und wenn ich mal wieder dort bin, dann sehe ich einen kulturellen VErfall von enormen Ausmaß. Ich denke an eine Kleinstadt, in der es viele schöne alteingesessene Geschäfte und einen wunderschönen großen Markt, der an Holland erinnerte, hatte. Ich hätte sie so gerne meinen Kindern in der Form gezeigt, in der ich sie als Kind kennengelenrt hatte! So bin ich denn in eins der letzten alten Geschäfte (die anderen hatten vorwiegend Tourizeugs ober waren ganz dicht) und habe mit der Geschäftsfrau geredet. Sie sagte mir, dass sie auch schließen würde, wenn sie das Rentenalter ereicht hätte. Sicher war es damals wunderschön - aber sollen wir hierein Freilichtmuseum aufmachen? fragte sie mich.

Belebte, bewirtschafte Räume müssen mit der Zeit gehen und grad wenn wir vor einer Mamutaufgabe stehen, dann hielte ich es für falsch, den Denkmalschutz zu kleinkariert zu betreiben.

Was die Umgestaltung ganzer Wohngebiete angeht, so kann das vorteilhaft sein oder auch nicht. Oft ist es ja nicht allein die Bausubstanz sondern die "Soße" drumherum. Gibt es Räume, wo Menschen draußen Zeit verbringen, sich vielleicht treffen können? Gibt es Möglichkeiten, sich kreativ einzubringen? Wird ein lokales Kleinklima geschaffen, das verhindert, dass die Siedlung an heißen Sommertagen zum Backofen wird?

In Deutschland wurden viele Städte nach dem Krieg schnell wieder aufgebaut. Und da war Schönheit kein wichtiges Kriterium (denke hier z.B. an Pforzheim). So eine Stadt würde ich für "frei gestaltbar" erklären - auch wenn es vielleicht baulich beondere Häuser geben mag. Gehen wir ein Stückchen weiter - sagen wir zum Kloster Maulbronn. Dort haben dann Photovoltaikanlagen nichts zu suchen.

goodfruit antworten


GoodFruit
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Beiträge : 2561
Veröffentlicht von: @lucan-7

An einer solchen "Ökodiktatur" gibt es allerdings keinen Weg vorbei. Marktwirtschaftlich lässt sich das nicht lösen, weil es für die Industrie keinen Anreiz gibt, auf billige Energie zu verzichten. Da muss es klare politische Vorgaben geben, welche die Wirtschaft zum Handeln zwingt.

Das Problem einer Ökodiktatur ist, dass sie keine wirklichen Lösungen bietet und darüber hinaus die erforderlichen Innovationen verhindert. Mir scheint das Konzept der Ökodiktatur ein feuchter Traum irgendwelcher narzistisch veranlagter Menschen zu sein, die geren mal zeigen wollen wo der Hammer hängt - um dann fatal zu scheitern, was aus systemtheoretischen Gründen absehbar ist.

Ich meine, dass ein marktwirtschaftlicher Weg sehr wohl möglich ist, weil eine kontrollierte Marktwirtschaft (wie es das die solziale Marktwirtschaft mal war) Möglichkeiten geug bietet, Entwicklungen in die richtige Richtung zu treiben. Hier ist für mich die einzig gangbare Lösung, weil sie die Innovatioen fördert, die eine wirkliche nicht mehr Kohlenstoffbasierte Wirtschaft bräuchte ohne dass das Leben zum Armutsdasein verurteilt wäre. Ich beklage, dass dieser Weg zu wenig gefördert wird.

Es scheint mir so zu sein, dass die Fans einer Ökodiktatur diesen Weg gradezu verbauen möchten! Innovationen werden blockiert, Produkte kommen nicht an den Markt, vielorts ist Zerstörung statt Aufbau, wo es große Chancen gäbe.

Mir scheint, dass die Fans einer Ökodiktatur marktwirtschaftlich Lösungen gradzu fürchten.

Und damit sind wir im Grunde genommen am Kerngedaknen dieses Threads: Mir geht es darum, dass der Bürger und die bürgerlichen Kräfte endlich aufwachen und den totalitär gesinnten Kräften das Heft es Handelsn aus der Hand reißen, solange diese noch nicht alle Fundamente für eine marktwirtschaftlich geprägte umweltverträgliche Wirtschaft zerstört haben.

Glaube mir: wenn Du die Konsequenzen einer Ökodiktatur sehen könntest, wolltest Du die auf gar keinen Fall! Du magst Dich als denkbefreiter Mensch noch glücklich schätzen - aber glaube mir: eine Rettung der Umwelt wird es durch solche Konzepte am allerwenigsten geben!

goodfruit antworten
GoodFruit
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Beiträge : 2561
Veröffentlicht von: @lucan-7

weil es für die Industrie keinen Anreiz gibt

Lucan, wenn Du Dir die Situation in Deutschland mal anschaust, wirst Du feststellen, dass es keine "billigen Energien" mehr gibt. Und da gibt es denn Industrien, für die das das Aus ist - wenn es keine schnellen und zuverlässigen teureren Lösungen gibt.

goodfruit antworten


GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2561
Veröffentlicht von: @lucan-7

An einer solchen "Ökodiktatur" gibt es allerdings keinen Weg vorbei. Marktwirtschaftlich lässt sich das nicht lösen, weil es für die Industrie keinen Anreiz gibt, auf billige Energie zu verzichten. Da muss es klare politische Vorgaben geben, welche die Wirtschaft zum Handeln zwingt.

Lucan,

jetzt noch eine Antwort von mir. Habe eben diesen Beitrag und das damit verbundene Radiofeature gesehen bzw. gehört:

https://www.hoerspielundfeature.de/die-verschollenen-tonbaender-des-politbueros-herrscher-am-100.html

Es ist das Zeitzeugnis, in dem die Partei als Imperator der letzten deutschen Diktatur sich von langgedienten Mitgliedern trennt. Anschuldigungen werden gemacht, ganz langgediente Mitgliedern wird der Prozess gemacht Persönlichkeiten, vor denen sogar ich mir hätte vorstellen können, Respekt zu haben, weil sie einmal mit viel Herzblut für die Sache dabei waren. Nichts zählte mehr. Es brauchte Sündenböcke und die mussten in die Wüste.

Die Anschuldigen hätten jeden treffen können - jeden, der im Kontext mit einer Diktatur unterwegs ist, weil es klassische Begleichterscheinungen einer Diktatur sind, die anders nicht sein können: Unfähgikeit, Gehorsam gegenüber der Partei trotz offensichtlicher Diskrepanz zur Wirklichkeit, Vorteilnahme im Amt. Das, was alternativlos war während das System regierte - der bedingslose gehorsam - wurde zum Vorwurf.

Ja, all diese Dinge konnte man leicht zum Vorwurf machen, da sie wahr waren. Aber es waren das keine persönlichen Vergehen dieser Beschuldigten an sich - es war das System, das solches Verhalten förderte bis forderte. Das wäre in einer Ökodiktatur kein Stück anders. Und man muss kein Prophet sein, um das klar sehen zu können - einfach, weil diese Dinge zu einer Diktatur dazu gehören.

Diese Dinge sind nicht gut - wie so vieles in einer Diktatur. Und diese Dinge enden immer im Zerfall des Systems und je länger so ein System existiert, umso schlimmer wird es.

Lucan, glaub mir: eine Ökodiktatur löst keine Probleme. Sie ist vielmehr einerseits komplett unfähig, die Probleme einer geforderten Wirtschaftsumstellung bewältigen zu können und schafft darüber unzählige neue.

Wenn Du Apparatschik in so einem System werden solltest: Herzlichen Glückwunsch. Materiell dürfte das ein gigantische Upgrade werden - ob Du es willst oder nicht. Man wird Dir das Glück aufdrängen und Du darfst nicht nei sagen, denn Du gehörst ihnen - bist euer erkauft. Aber glaubst Du im Ernst, dass Du da nachhaltig glücklich werden kannst? Glaubst Du, dass es auf die Dauer glücklich macht, die Wahrheit zu unterdrücken, Menschen, die dem Problem, weshalb die Diktatur mal gestartet war, mit ihren Konzepten beikommen könnten, in den materiellen oder geistigen Kerker zu werfen?

Das Sozialkreditsystem ist ein geistiges Panoptikum, ein Gefängnis für den Geist. Du selber bist da mit inhaftiert, auch wenn Du durch Beziehungen und Deiner Stellung im Apparat vor Verfolgung geschützt sein magst. Der Homo oeconomicus ersetzt den Homo sapiens. Geist, Liebe, Intuition, Kreativität - all das sind Dinge, die wie abgeschnitten sind. Dafür funktioniert man. Wenn es denn überhaupt funktioniert und nicht die sozialistische Lethargie und die unfähige Planwirtschaft alles dysfunktional macht. Aber das kann Dir egal sein. Als Apparatschik bist Du versorgt. Die Not der einfachen Menschen wirst Du nie kennenlernen - bis es vielleicht zu einer Veranstaltung kommt, die der in dem verlinkten Artikel behandelten nicht unähnlich ist.

 

goodfruit antworten
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