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Eigene Beiträge zur Energiewende schwierig - aber warum?

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2591

Hallo Community,

Deutschland steht vor einer riesigen Herausforderung! Wir müssen weg vom Öl, weg von der Karbonwirtschaft.

Wir haben eine Regierung, die sich genau dies zum Ziel gemacht hat und entsprechend schon mal angefangen ist, die alten Energiequellen unbrauchbar zu machen und so einen Zwang zum Umstieg vorzugeben.

Das geht scheppend, wenn man sich die Entwicklung des Aufkommens regenerativen Stroms stagnierte sogar in 2021.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick

Aber man hat ja Großes vor.

Eigentlich sollte es einen Ruck durch die ganze Wirtschaft und die angestrebte Neuorientierung geben. Ich will da gerne meinen Anteil leisten. Vor 2 Jahren haben wir uns ne Photovoltaikanlage aufs Dach gepackt, was mit qualvollen Vorgägngen bei Behörden einherging. Meine Frau, die das organisiert hat, hat mitunter schon gefordert, dass wir das Ding wieder vons Dach schmeißen. Ne Solarthermieanalge hatten wir eh schon. Was die Autos angeht, so fahren wir noch ganz konventionell - haben allerdings so wenige km je Jahr, dass der ökologisch Breakeven mit e-Autos im Grunde genommen nicht erreichbar ist.

Ich bin nicht reich - aber ich habe einen Teil von dem, was wir "auf der hohen Kante" haben in Aktienfonds gesteckt. Das meiste davon in Fonds mit einer Ausrichtung, die den umwelpolitischen Notwendigkeiten gerecht werden. OK, mit den Aktien geht es eh bergab und damit kann ich leben. Aber dass offenbar Unternehmen, die sich dem erforderlichen Umbau der Wirtschaft verschrieben haben in gleicher Weise in den Keller rutschen, verwundert mich schon etwas:

https://www.fondsweb.com/de/news/ansicht/artikel/22949

In dem Artikel wird darauf eingegangen, dass die sonst eher stabilen nachhaltigen Investments oft mit erhebliche vehemens in den Keller rauschen.

Ich denke, dass jeder einzelne mit den Mitteln, die er zur Verfügung hat, gefordert ist, in der Situation stützend und fördernd zu wirken. Mein Eindruck ist allerdings: das ist gar nicht gewollt und das, was mit großer Dringlichkeit und Intensität angegangen werden sollte, dümpelt lustlos vor sich hin. Haben wir aufgegeben? Wie denkt man sich eigentlich, dass es funktionieren soll? Ist mein Eindruck richtig, dass man von uns nur Askese und nicht auch aktive Beteiligung an dem Prozess, der uns wirklich alle angeht, erwünscht ist? Wenn da jetzt nicht ganz Gravierendes passiert, dann wird das abermals ein ziemlich kalter Winter - diesmal aber eher wörtlich zu nehmen.

Habt Ihr Euch schon überlegt, was ihr tun könntet? Arbeitet ihr vielleicht sogar bei Firmen, die da bemüht sind, Dinge voran zu bringen und es ist alles mehr als zäh? Sind Eure Erfahrung ähnlich wie die, die ich gemacht habe? Ich denke, dass jeder gefordert ist - aber es gibt kaum Möglichkeiten, etwas zu tun.

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GoodFruit
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Beiträge : 2591

Hallo GoodFruit,

schön, dass Du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen und Staat und Gesellschaft nicht mit einem auf das äußerste drängendem Problem, ja einer drohenden Katastrophe, allein zu lassen und Deinen Anteil geben möchtest, dass eben das Problem der Energieversorgung von Bevölkerung und Wirtschaft entschärft werden kann.

Leider sieht es so aus, dass die Jesus.de Community in die sozialistische Haltung "der Staat wird es schon machen ..." verfallen zu sein scheint und sich hier eher weniger Gedanken macht. Aber vielleicht ist Dein Beitrag auch einfach bisher nicht bemerkt worden und nun kommen all jene, die von ihren Versuchen, ihrem Scheitern aber auch ihren Erfolgen in der Situation einen Beitrag zu leisten, berichten werden.

Und falls dies überhaupt noch jemand liest und nicht bemerkt hat, dass GoodFruit hier ein Selbstgespräch führt, dem sei die Situation jetzt aufgeklärt.

Hey Leute! So wie es im Moment aussieht, ist die Lage unseres Landes mehr als fatal! Merkt das keiner? Ja, die Lage ist auch fatal, weil Änderungen, die einfach eh dran sind, über Jahre oder sogar Jahrzehnte versäumt wurden. Den Ausschlag gaben aber wohl politische Entscheidungen, die uns in den Zugzwang brachten, der jetzt leider nicht mit erforderlichen Zügen aller beantwortet zu werden scheint.

Ich meine, dass hier jeder Bundesbürger gebraucht wird, seinen Beitrag zu leisten - mit seinen geistigen und materiellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Und wenn es diese Möglichkeiten aktuell nicht gibt, dann wäre es dringend an der Zeit, sie zu schaffen - sei es, dass man sich kreativ einbringt oder aber dass Hürden beseitigt oder durchbrochen werden, Investitionen getätigt werden. Unsere Rettung darf nicht an einem starren Beamtenapparat scheitern sondern dieser muss sich an eben dieser Rettung aktiv beteiligen.

https://www.youtube.com/watch?v=riYe0otkNMM

Denkmalschutz hier angebracht?

https://www.youtube.com/watch?v=wR5X8lsF9nk

Denkmalschutz hier angebracht?

https://www.youtube.com/watch?v=Jn4OQbZboLM

Stört hier eine Einrichtung, die das Radfahren fördert? Ich habe selber lange in der Mensa gegessen. Der Denkmalschutz scheint die Betonwüste tatäschlich über Jahrzehnte unverändert erhalten zu haben ...

Kaum eine Behörde, kaum ein öffentliches Gebäude hat eine Solaranlage drauf. Wo ist die Hauruck Aktion, die diesen Missstand beseitigt? Aktuelle Maßnahmen der Regierung führen eher dazu, dass ein Missstand, der nicht mehr als ein Vorbote des Problems ist, erträglicher gemacht werden soll - und dann nur auf miese Art Brachialkapitalistisch ausgenutzt wurde. Das Geld verpufft (würde es doch wenigstens verwendet werden, um alternative Krafstoffe an die Zapfsäulen zu bringen!). Man haut Geld raus, dass das eigentliche Problem um kein Stück schmälert.

Aber bei diesem Thread soll es ja nicht darum gehen, die Regierung zu kritisieren sondern einmal selber aktiv zu werden und dann natürlich auch - wenn man merkt, dass man an politisch aufhebbrare Grenzen stößt, mit konkreten und sinnvollen Forderungen an die Regierung und Verwaltung den dringlichen Prozess des wirtschaftlichen Umbaus zu beschleunigen.

Es ist so wichtig, jetzt aufzuwachen! Die Politik hat uns ein Ei gelegt und wir müssen es ausbrüten. Tun wir es nicht, dann leiden am Ende alle darunter. Nichtstun ist zum jetzigen Zeitpunkt fatal.

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@goodfruit HalloGoodfruit, 

ich habe fürs erste eine sogenannte "Balkonvoltaik-Anlage" für meinen Haushalt bestellt,  aber die Lieferung lässt auf sich warten. 
Na gut - damit kann ich leben. Zumindest vorerst. 

Außerdem lasse ich meine Heizung und Warmwassererzeugung umstellen. Dann werde ich mit einer zweiten Balkonanlage völlig unabhängig und ohne Zustimmung meines Energieversorgers mein Wasser auf eine angenehme Duschtemperatur erwärmen. 
Das ist vorerst alles, was ich - meine Wohnung betreffend - tun kann. 

Ansonsten habe ich mich für ein sparsameres Auto enzschieden. Nach 30 Jahren als zufriedener VOLVO-Fahrer (zuletzt XC60-SUV) bin ich nun auf ein bescheidenes BMW-Cabrio (420 D) umgestiegen. Bei diesem Wetter geradezu ideal - und bei 2,5 Liter weniger Verbrauch immerhin ein erster Schritt. Denn auf E-Autos umzusteigen lohnt nur dann, wenn der Strom wirklich aus nachhaltigen Quellen stammt. 

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GoodFruit
(@goodfruit)
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Beiträge : 2591

@bepe0905 Bepe, danke, auf Dich ist wenigstens Verlass.

So wie es grad die aktuellsten Pressemeldungen aussagen, ist in der Dekarbonisierung der Rückwärtsgang drin:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energie-bundesregierung-bei-gasknappheit-kohlekraftwerke-anwerfen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220524-99-409938

Die FDP will Fracking erlauben, was ich für einen größeren Umweltfrevel halte, als wie dies jede Form der Kohleverbrennung sein könnte und auch Windparks können nicht so nachhaltig Schaden in der Umwelt anrichten. Als die FDP im Wahlkampf ankündigte, verstärkt auf Technologie zu setzen, habe ich da eher nicht dran gedacht ...

Holzbriketts mit denen wir unseren Gasverbrauch im Winter moderat halten, sind jedenfalls dies Jahr doppelt so teuer im VErgleich zu den vergangenen Jahren. Es scheint da auch viel aus der Ukraine oder aus Russland gekommen zu sein.

Es ist eine Freude zu sehen, wie Habeck versucht die Situation zu retten. Ich wünsche ihm für alle Maßnahmen großen Erfolg und würde gerne mithelfen. Da ist weder blinder Aktivismus noch durch Fatalismus getriebene Untätigkeit.

Ich sehe da wirklich eine nationale Aufgabe mit der Notwendigkeit, dass jeder mitmacht. Es bringt aber auch nichts, mit sinnlosen Investitionen Geld zu verbrennen. Wenn es da aber nichts gibt, mit dem man die Sache vorantreiben kann, dann frage ich mich ernsthaft, wie man sich überhaupt mit der Vehemenz in dieses Projekt stürzen konnte.

Bei mir sähe ich noch Möglichkeiten der Energiespeicherung als Maßnahme - eventuell in VErbindung mit einer zusätlichen Fläche Photovoltaik auf der anderen Dachseite (wäre dann zwar eher östlich ausgerichtet, aber das soll ja mit modernen Panelen auch funktionieren). Ich will bloß keinen Lithiumspeicher im Haus. Es gibt diese wunderbare Möglichkeit der Speicherung von STrom in Salzbatterien. Die arbeiten ausschließlich mit unproblematischen Rohstoffen und haben keine Gefahr des Durchgehens oder der Tiefentladung. Es gibt da ein Angebot aus China - aber da kommt scheinbar grad nichts rüber. Und dann wird in Österreich grad ein größeres Werk aufgebaut. Die liefern aber auch noch keine Batterein aus. Ich frage mich, ob hier die Bundesregierung oder die EU nicht so richtig fett fördern könnten, damit die in ganz großem Maßstab produzieren können.

In der Richtung wurde viel geforscht. Ich weiß, dass da auch ein Fraunhofer Institut eine Lösung in Arbeit hatte. Da wurde groß von berichtet - allerdings sollten die Sachen inzwischen längst am Markt sein. Sind sie aber nicht. Wenn es Geld ist, was da den Schritt in die Marktreife verhindert, dann wäre das jetzt ganz wichtig, dass dieses GEld von der Seite der Regierung oder der EU zur Verfügung gestellt wird. Das wäre sinnvoller als mit der Gießkanne Förderungen rauszuhauen, die dann auch noch mißbraucht werden. Und das ist sicher auch nur ein Beispiel für eine Technologie, die jetzt in großem Umfang kommen sollte.

Die Pläne un das ganzue Vorhaben der BUndesregierung war hefitg - jetzt müssen es denn auch die Maßnahmen und die Förderungen sein, die es dem Bürger ermöglichen, von sich aus den Wechsel mitzugestalten. Hier hatte ich eigetnlich auf die FDP gehofft, die ja technologische Lösungen anstrebte. Verzicht muss es sicher auch geben - aber das wird nicht in dem Umfang funktionieren, wie die Grünen es sich vorstellen. Mit Nichtstun statt Wirtschaften kann ich sicher keinen Staat machen. das ist weder Konzept und auch die Not sozialistischer Mangelwirtschaft hat noch nie zu mehr Umweltschutz geführt denn umweltfreudnlich wird es nur durch moderne Technik und nicht durch die Nutzung von altem Geraffel das entweder nicht läuft, weil es kaputt ist oder nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht.

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Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@goodfruit 

Anfangs war ich skeptisch - aber inzwischen bewundere ich Minister Harbeck. 
Er ist ein Politiker, der Klartext redet, wie wir es eigentlich bisher kaum erleben durften. 
Ohne Beschönigungen, ohne viele ausschweifende und beschwichtigende Worte. 
Und er setzt Schwerpunkte seiner Politik sogar gegen seine eigentliche Überzeugung - ganz einfach deshalb, weil es momentan nötig ist. 

Ein Grüner aus Überzeugung - der aber die Notwendigkeit einer funktionierenden Wirtschaft sieht und Ideologie zu Gunsten der real notwendigen Maßnahmen zurück stellt. 
Schade, dass wir solche Leute nicht schon vor Jahren in der Regierung hatten. 

Aber vielleicht ist erst jetzt die Zeit reif für eine solche Regierung.

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Tagesschimmer
Beiträge : 1236

@goodfruit Warum? Meine Antwort ist: Weil es nicht so klar ist. Aus der Corona-Krise haben wir gelernt, dass wir eben nicht alle Virologen sind und auch die echten Experten auf einen Diskurs angewiesen sind und trotzdem Fehler machen. Das gilt hier genauso. 

Was ist eigentlich die Energiewende? Geht es darum, andere/nachhaltige Energieträger zu finden? An welche Generationen und Lebewesen wird bei der Definition von Nachhaltigkeit gedacht? Wer legt fest, was ein Risiko ist, eher die Betroffenen oder die Nutznießer? Oder sollten wir einfach Energie sparen wo es nur geht, wer legt fest, was unzumutbar ist? Oder sollten wir mehr in Richtung Eigenversorgung denken? Vielleicht ist ja der Milliardär unser Vorbild, der sich auf einer Insel ein autarkes Reich baut, dabei aber weit weg Landschaften verwüstet? Braucht die Landbevölkerung, die die Windräder nicht neben ihrem Gartenzaun haben will, mehr Aufklärung? Wie wichtig sind geschlossene Waldflächen, Insekten und Ruhe? …

Solche Fragen werden doch überwiegend politisch beantwortet und als Kampagnen medial aufbereitet, sodass permanent ein komisches Gefühl mitschwingt, wenn man an echten Antworten interessiert ist. Oder bist du sicher, dass ein Ökostromanbieter wirklich ökologische Interessen vertritt? Woran mag es wohl liegen, dass nie der dicke Mindestlohnarbeiter aus dem Plattenbau ohne Auto und Urlaub, der nur kalt duscht und nicht heizt einen Umweltpreis gewinnt?

tagesschimmer antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21527

@tagesschimmer 

Solche Fragen werden doch überwiegend politisch beantwortet und als Kampagnen medial aufbereitet, sodass permanent ein komisches Gefühl mitschwingt, wenn man an echten Antworten interessiert ist.

Lass' es mich mal so ausdrücken: Wer an "echten Antworten" interessiert ist, sollte sich nicht an "komischen Gefühlen" orientieren.

Die größte Unsicherheit entsteht aus der Tatsache, dass wir die Welt nicht so erhalten können, wie sie jetzt ist - völlig egal, was wir tun. Die meisten Politiker wollen uns aber weis machen, dass das irgendwie doch möglich ist, aus Angst, mit der Wahrheit ihre Wähler zu verschrecken.

 

 

lucan-7 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15273

@lucan-7 

Die größte Unsicherheit entsteht aus der Tatsache, dass wir die Welt nicht so erhalten können, wie sie jetzt ist - völlig egal, was wir tun. Die meisten Politiker wollen uns aber weis machen, dass das irgendwie doch möglich ist, aus Angst, mit der Wahrheit ihre Wähler zu verschrecken.

👍

neubaugoere antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236

@lucan-7 Die echten Antworten sucht man dann woanders. Es ist aber für Laien in vielen Bereichen nur ein Abwägen der Vertrauenswürdigkeit, da politisch gefärbte Informationen heute die Regel sind. Soviel Ehrlichkeit sollte man sich gönnen, gerade dann, wenn es ums Verurteilen von Menschen geht, die nicht in der gewünschten Richtung mitlaufen. Daher mein Beispiel mit dem Plattenbaubewohner. Manchmal ist die vernünftige Anpassung an die veränderte Welt nicht so sexy wie gern dargestellt. Da haben die Politiker schon den richtigen Riecher.

tagesschimmer antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2591

@tagesschimmer Warum denn nur so dumpfe sozialistische Konzepte? Die Luft war in der DDR nicht sauberer als in der BRD - wenn ich mich recht erinnere ...

https://web.de/magazine/ratgeber/finanzen-verbraucher/energie/strom-ddr-zeiten-kurzer-ueberblick-31897696

Und den Freunden sozialistischen Wirtschaftens sei daran erinnert, dass der Pro-Kopf-Energieverbrauch in der DDR doppelt so hoch war wie in West-Europa oder in Japan. Quelle: https://www.ioew.de/uploads/tx_ukioewdb/IOEW_SR_003_Alternative_Energiepolitik_DDR_West-Berlin_01.pdf (Dort Seite IV - Seite 11 des PDFs). Der Plattenbau hauts also doch irgendwie nicht so raus ...

Warum denn keine Entwicklung von Technologien, die wirklich einen Unterschied machen und ein gutes Leben ohne die geforderten Einschränkungen und ohne negative Konsequenzen für die Umwelt haben? Mein Eindruck ist der, dass hier Menschen mit dem Ideal einer Totalaskese die Situation missbrauchen, um aus jedem Menschen einen bähmulligen Schopenhauer zu machen, den das Leben eine schwere Last ist - zugleich aber angsterfüllt aus Sorge, er könnte es verlieren.

Warum nicht Technologien schaffen, die das CO2 wierder aus der Atmosphäre entfernen - getrieben von regerativer Energie und deponiert, nachdem es einen Nutzen für den Menschen erfüllt hat.

WArum nicht Kunststoffe aus CO2 machen?

https://www.umweltdialog.de/de/umwelt/plastik-muell/2019/Plastik-2.0-Aus-Wasser-und-CO2-wird-Ethylen.php

https://www.fona.de/medien/pdf/Projektmappe_CO2plus.pdf

Damit kannst Du nicht nur CO2 dem System entziehen und daher gleichzeitig noch Anrechte auf CO2 Rechte erwerben. Das verwendete Plastik wird dann deponiert und bleibt so nachhaltig dem CO2 Kreislauf entzogen.

Dinge funktionieren auf so vielfältige Weise und es gibt so viele Möglichkeiten. Und überall, wo sich hier Fenster aufzutun scheinen, muss hier mit größten Nachdruck (also vor allem ganz viel Geld!) auf eine Marktreife zuentwickelt werden.

Gleichzeitig müssen wir den Ausbau ökologisch verantwortbarer Stromerzeugung fördern was das Zeug hält. Und die öffentliche Hand möge mit der Ausrüstung ihrer Immobilien vorangehen!

goodfruit antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 244
Veröffentlicht von: @goodfruit

@tagesschimmer Warum denn nur so dumpfe sozialistische Konzepte? Die Luft war in der DDR nicht sauberer als in der BRD - wenn ich mich recht erinnere ...

Welche dumpfen sozialistischen Konzepte meinst Du? Im Grunde hat Tagesschimmer doch recht. Eine Energiewende, die sich nur Reiche leisten können, wird nur auf mangelnde Akzeptanz stoßen. Und da endest Du dann doch an der Ökodiktatur.

ichsen antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2591

@ichsen Hallo Ichsen,

Schau Dir einfach mal an, in welchem Umfang da eine Umgestaltung erzielt werden muss. Wir werden auch mit neuer Technologie nicht um eine Phase des Sparen herumkommen. Doch ohne neue Technologien und mit Ökodiktatur wird das dann ein niemals endendes Sparen, weil Diktaturen immer die Freiheit, damit die Kreativität und damit neue Technologien verhindern. Schau Dir den Trabbi an - ich bin mir sicher, dass die Ingenieure den hätten kontinuierlich verbessern können. Ist aber nicht passiert weil: war nicht gewollt. Es sollte kärglich zugehen im Sozialismus. Und wenn Du Dir mal anschaust, ob diese Verteilmentalität wirklich sparsam war, dann wirst Du feststellen, dass dies einer der Punkte war, an denen die DDR zu Grunde gegangen ist. Ein Wettbewerb, ein Anreiz zu sparen über das Kontingent hinaus - das schafft neue Wege und erfolgreiche Ansätze das Problem wirklich zu lösen und nicht nur zu verdünnen.

Was nun die teure Technologie angeht, so ist das tatsächlich so, dass jede neue Technologie zunächst einmal teuer ist. Klassisch wird das im Produktlebenszyklus beschrieben.

https://smartmarketingbreaks.eu/produktlebenszyklus/

Der Unternehmer muss erst einmal in Vorleistung gehen und das Produkt entwickeln. Dann kommt es auf dem Markt in nicht allzu großer Stückzahl. Der Unternehmer versucht seine Investition so schnell es geht zurückzuholen, indem er teuer verkauft. Dann setzt sich das Produkt durch und wird in großer Stückzahl gefertigt. Neben dem Ingenieur ist dann irgendwann auch der Betriebswirt an der Weiterentwicklung beteiligt (nicht immer gut für das Produkt aber gut für den Preis). 

Das ist aber etwas, was mit politischem Willen überwunden werden kann. Mir fehlen so viele Produkte am Markt, die schon kurz vor der Marktreife standen und dann nie verkauft wurden oder als Technologie in Großanlagen einfloss, von denen der einzelne Bürger nichts hat.

Jeder profitiert von jeder Technologie, die hilft, CO2 Output zu verringern. Wenn ein reicher Nachbar seinen Haushalt CO2 neutral führt, dann ist da ein Haushalt weniger, der CO2 emittiert - und Du hast mehr Kontingent und eine leichtere Last beim Sparen. Irgendwann wird die Technologie, die Dein Nachbar einsetzt ganz normal und Du kannst Dir das auch leisten. Nimm die Photovoltaik. Ich kann mich erinnern, dass die ersten Anlagen wirklich schweineteuer waren. Das waren Investitionsgüter und derjenige, der sich eine auf das Haus machte würde so zum richtigen Unternehmer. Heute sind sie so günstig, dass sie deutlich weniger kosten als die meisten Kleinwagen (wenn Du auf die Batterie verzichtest, die es wirklich nicht braucht). Für viele wäre das ein Verzicht auf einen Urlaub und schon wäre die Anlage drin. Ich bin übrigens schon viele Jahre nicht mehr in Urlaub gewesen!

Aber schön, dass Du dieses Arme/Reiche Thema ansprichst. Ja, das kenne ich vom Sozialismus/Kommunismus! Ich denke da Wahlwerbungen, bei denen Kampfformationen im Klassenkampf mit Trommeln durchs Bild schritten.

Auch das gehört zu einem alten Zopf, den die Menschheit abschneiden muss, um die Krise bewältigen zu können. Nicht Konkurrenz, nicht kompetitiver Wettbewerb sondern das Miteinander, das gegenseitige Gönnen können und die Freude am Erfolg auch der Anderen schafft ein Klima, in dem schon mal ganz viel Triebkraft für komplett schwachsinnige Anschaffungen (z.B. das riesige Auto um zu protzen) aus dem System genommen wird.

Und hier müssen dann sowohl Unternehmen als auch Politik die wirtschaftliche Wende herbeiführen. Es kann nicht sein, dass es kaum noch ein gutes Angebot an Kleinwagen gibt - dafür aber Autos im Format als seien wir in den 60igern (und Öl spielt keine Rolle) reichlich angeboten werden. Das wiederum liegt nachvollziehbar an politische Vorgaben für die Unternehmen, die in diesem Fahrzeugsegment das wirtschaftliche Optimum platzieren (vermutlich ohne das zu wollen).

Glaub mir: wenn es so hart kommen wird, wie es müsste - dann wärst Du um jeden Liter Gas, den irgendwer spart dankbar und zwar egal, ob der gespart wird, weil da ein armer Krauter frierend in seiner Hütte sitzt oder aber weil da jemand ein normales Leben dabei führt und eine Technologie im Einsatz hat, die ihm diese Entlastung aller ohne Verzicht an Lebensqualität erbringt.

 

goodfruit antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236

@goodfruit Mein obiger Beitrag enthält einige Gedankensprünge, die ihn vielleicht missverständlich machen. Deshalb schreibe doch bitte deutlich, wo du bei mir sozialistische Konzepte siehst. Bitte verwechsle das aber nicht mit sozialistischer Prägung. 

Ich gehörte zu der Mehrheit in der ehemaligen DDR, die Vorsicht gegenüber dem Staat gelernt hat, die erfahren hat, dass auch die besten Ideen, nur weil sie nicht von einem Genossen kamen, mit Hohn niedergemacht wurden und man am Ende als unmoralisch und abgrenzungswürdig dasteht. Wenn ich wieder solchen Lagerkampf-Tendenzen gegenüber stehe, wäge ich ab, ob ich hier wirklich eine Aufgabe habe oder ich mich ins Private zurückziehe.

Das hat sicher mit sozialistischer Prägung zu tun. Diese Art Prägung erwirbt man aber nicht auf der Seite der Mächtigen, die sich ja nach der Wende in Ost und West gleich in die Arme gefallen sind. Die sozialistischen Konzepte sehe ich auf der Seite der Mächtigen, die nach einem starken Staat rufen, der alles durchorganisiert, vereinheitlicht, abgrenzt.

Ich habe dir bereits unten geschrieben, dass ich auch immer wieder von technologischen und anderen vielversprechenden Entwicklungen höre, die aus „unerklärlichen“ Gründen über Jahre keine Chance bekamen. Diese Gründe werden manchmal aufgedeckt und es kommen Intrigen und Rechtsbrüche ans Licht. Nur ist die Situation dann so speziell und komplex, dass der Dreck, der zu Unrecht auf Entwickler geworfen wurde, oft haften bleibt. Die Welt hatte ihren Skandal und ist längst weitergezogen. 

Mein Fazit, wie unten schon formuliert: Es gibt gegenläufige Tendenzen und Möglichkeiten. Diese sind mittlerweile sehr professionalisiert, sodass es einzelne berufene Spitzenleute braucht und verlässliche Gruppen, die sie unterstützen. Auf der persönlichen Ebene sehe ich für mich nur geringe Einflussmöglichkeiten. 

——-

Danke für deine vielen Links, ich möchte ehrlich sein, mir ist das zu viel zum runterladen und zu lesen. Was den Plattenbau-Link betrifft habe ich mal eine Ausnahme gemacht und überhaupt nichts zum Thema gefunden. Sinnvoll fände ich eine (aktuelle!) Untersuchung zum Verbrauch in bestehenden besonders großen Mehrfamilienhäusern, in Gegenüberstellung zum Verbrauch, der in Einfamilienhäusern entsteht. Hier sollte auch Infrastruktur, versiegelte Fläche und Fahrtkosten einfließen. Ich lebe übrigens nicht gern in einem Plattenbau, aber ich halte das Leben in einem bestehenden, großen Haus auf geringer Fläche für nachhaltiger als das einzelne Wohnen all der Mieter in neuen Ökohäusern.

Nicht alle „sozialistischen“ Gedanken sind schlecht. Manche sind dem Gemeinschaftsgedanken der Bibel sehr ähnlich. Ich habe noch einen gewissen Einfluss auf meine Wohnungsgenossenschaft. Ich kann sie mir wie eine Dorfgemeinschaft vorstellen, wo nicht der, der die meisten qm bewohnt, die meisten Hilfen bekommt, sondern die von Steuergeldern geförderte Photovoltaikanlage auf seinem Dach eine Ausschüttung am Jahresende für die ganze Dorfbevölkerung bringt. 

 

tagesschimmer antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

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@tagesschimmer Hallo Tagesschimmer,

Wenn ich von der Notwendigkeit von Verzicht höre und dann der Plattenbau als Beispiel gebracht wird, dann sind das für mich zwei Schlagworte auf einmal, die mir den sozialistischen Weg der DDR als vorbildlich, als lösungsspendend anpreisen.

Hier wollte ich einfach mal die Realität dagegen stellen. Der Link, den ich gebracht habe, hat gezeigt, dass der Energieverbrauch in der DDR deutlich höher war als in westlichen Ländern und dass die Energie voweigend von ziemlich schmutzigen Energiequellen gespeist wurde. Mir war das in der Dimension neu - aber es mag verständlich sein, wenn Vollversorgung ohne marktwirtschaftliche Aspekte Grundlage für die Nutzung von Energie sind.

Es mag aber durchaus sein, dass der Begriff Plattenbau einfach nur extrem negativ besetzt ist (zumindest bei mir). Ich assoziiere den mit geringster Wohnqualität, Wegpferchen von Menschen, Bildung sozialer Brennpunkte und ein tristes Leben. Dabei kann es natürlich sein, dass es sehr moderne Konzepte gibt, die die Bausubstanz und den Raum so geschickt nutzen, dass daraus eine höchst attraktive Wohnlandschaft wird. Das würde ich dann aber auf gar keinen Fall als "Plattenbau" bezeichnen.

Was mich am Sozialismus insbesondere störrt, das ist der Ansatz, dass eine Planwirtschaft zur Versorgung der Bevölkerung je taugen könnte. Das funktioniert einfach nicht. Das hat noch nie funktioniert und das kann auch nicht funktionieren - einfach weil es keine feinen Rückkopplungsmechanismen enthält, die eine Bedarfsgerechte Versorgung zur Voraussetzung haben.

Dann funktioniert der Sozialismus nicht, weil er dazu neigt, absolute Wahrheiten zu verkündigen ohne die Möglichkeit ungestraft Kritik äußern zu können. An anderer Stelle in diesem Thread habe ich einen Beitrag zu Tonbandaufnahmen, die bei den Parteiausschlussverfahren aus der SED und die Gespräche darum zum Inhalt haben. Es wurden dort Parteimitglieder mit ihrer fachlichen Unfähigkeit, der Bereitschaft der Vorteilnahme im Amt und der Feigheit, Kritik zurückgehalten zu haben, obwohl sie angebracht gewesen wäre, konfrontiert. All diese Vorwürfe (so meine Einschätzung als Westler) sind relativ fies, weil so der Sozialismus ala DDR funktioniert hat. Jeder Parteisoldat, der die Führung fachlich kritisiert hätte, wäre vor dem Ende seiner Karriere gestanden. Mit den Vergünsitgungen wurden die Mitglieder einmal gekauft und dann natürlich auch verletzbar gemacht (es gab etwas, das besser nicht herauskommen sollte). Das war Teil des Systems und keine Gier - zumindest bei vielen. Die Landwirtschaftsministerin berichtete, wie ihr Gebäude in ihrer Jagd förmlich aufgezwungen wurden. Und was die fachliche Unfähigkeit angeht, so ist dies immer die logische Konsequenz von Systemen, die offene Möglichkeiten der Rückkopplung, der Korrektur und der Kontrolle unterbunden haben. Auch das typische sozialistische Attribute.

Schau nur mal, wie die "Querdenker" alle in einen Topf geworfen wurden, obwohl manche von ihnen qualifizierte Wissenwschaftler mit ernstzunehmenden Bedenken und mitunter sogar aussagekräftigen Veröffentlichungen waren. Hier konnte man das System, das jede Wahrheitsfindung unterbindet und so zwangsläufig in fachliche Inkompetenz und Fehlentscheidungen führt, leive und in Farbe bewundern. Inzwischen darf man ja zum Glück über unerwartete (weil so impfuntypische) Impfnebenwirkungen sprechen - vielleicht auch, weil es so viele getroffen hat.

Dieses Unterdrücken von umweltfreundlicher Technologie, was ich nur vermuten kann - aber wo mir doch einige Beispiele, bei denen ich so etwas für sehr wahrscheinlich halte, bekannt sind, ist eine Sache, die ich zunächst einmal nicht in sozialistischem Kontext sehe. Hier denke ich, dass autarke System unterbunden werden sollen, weil man die soziale und wirtschaftliche Kontrolle in der Hand zentraler Einrichtungen halten möchte. Das wiederum ist ein Ansatz, der optimalen umweltkonzepten, die immer maßgeschneider lokal entwickelt werden müssen und auf einem lokalen Miteinander, wie auch Du das ansprichst, basieren, komplett zuwider läuft. Man wählt lieber vierbeste Wege um Freiheit zu unterbinden.

Ich hielte diese Regierung für fähig (zumindest Grüne und FDP), wirklich umweltfreundliche Technologien unter ihrem Schutz in den Markt einzuführen und die Verbreitung zu fördern. Viele Dinge sollten auch noch einmal betrachtet werden - z.B. diese Kitesegel an Handelsschiffen, wo ich Zweifel an der Qualität des Gutachtens hege. Für so etwas braucht es immer mehrere unabhängige Versuchsreihen und nie nur eine.

Was den Sozialismus angeht, so kann ich viele ÜBerlegungen der Vordenker nachvollziehen und ich habe Achtung vor denen, die sich z.T. unter schwierigsten Bedingungen dafür eingesetzt haben. Nun haben wir ja aber viele Erfahrung mit solchen Systemen und ihre Probleme sind durchweg nachvollziehbar und erweisen sich als systemimmanent. Es kann nicht anders kommen, als dass diese Systeme scheitern. Und vor diesem Hintergund bin ich besorgt um die wachsende Tendenz, diese fatalen Weg noch einmal gehen zu wollen. Ich denke, dass man sich da auch nicht in die Irre führen lassen sollte. Es gibt ja poltische und wirtschaftliche Kräfte, die eine kreative Zerstörung bestehender Systeme fordern. Wenn ich als Bürger so etwas fordern würde, wäre ich zu Recht als Terroist eingestuft und käme ins Gefängnis. Es ist mir ein Rätsel, wie es Menschen auf diesem Planeten geben darf, die solche Forderungen ungestraft öffentlich äußern dürfen.

Viele Geschwister im Glauben sehen uns in der Endzeit. Ich sehe das anders aus folgendem Grund: In so einem Zustand, in dem sich die Braut unseres Herrn befindet, ist sie unmöglich heiratsfähig! Von daher vermute ich, dass hier NArrative ggeschaffen wurden, die zur Offenbarung passen und so sind denn die Christen mal kaltgestellt und kriechen sich in eine fatalistische Haltung zurück. Dabei hat Jesus uns Macht und Kraft geben (wir können Berge versetzen!). Ich meine, dass wir uns mehr diesem Aspekt des Christseins widmen sollten und Dinge aufbauen statt zu zerstören, wohlwollend dem nächsten Fördern, statt ihm etwas zu neiden oder wegnehmen zu wollen und uns mit Macht für freie Meinungsäußerung und gegen Pauschalverurteilungen, gegen nicht-hören-wollen von nicht systemkonformen Ansichten und für eine faire und ereignisoffene Diskussionskultur bemühen sollten.

 

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

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@lucan-7 Es ist sicher möglich, die erfolderliche Veränderung zu erreichen. Aber es ist das ein Weg, der beherzt und entschlossen angegangen werden muss und den wir nicht den Politikern allein überlassen dürfen. Sie haben zu viele Stakeholder glücklich zu machen - und viele wirken eher bremsend als fördernd.

Ich meine, dass wir selbst loslegen müssen, wo immer es geht. Und ich habe ja festgestellt, dass grad nicht besonder viel geht, obwohl es dringend müsste. Wenn es hier eine Ansprache an die Poltiker geben muss, dann die, dass sie gefälligst die Hürden beseitgen müssen, dass die Bürger die Sache angehen können und dass sie jede Technologie, die nützlich scheint mit größter Dringlichkeit zur Marktreife gebracht wird.

Sicher gibt es auch große Dinge, die der Einzelne nicht fördern kann (außer durch Investition über z.B. Aktien) - hier müssen dann die Politiker liefern. Aber da der Wechsel fundamental ist, muss auch jeder mit hineingenommen werden und Möglichkeiten bekommen, seinen Beitrag zu leisten.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21527

@goodfruit 

Aber es ist das ein Weg, der beherzt und entschlossen angegangen werden muss und den wir nicht den Politikern allein überlassen dürfen.

Na ja, was heißt "nicht allein den Politikern"... irgendwer muss die Sache organisieren und steuern, und "der Markt" wird es nicht tun. Nur die Politik kann hier die entscheidenden Weichen stellen, unsere eigenen Möglichkeiten sind je nach Lebenssituation sehr begrenzt.

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Das kommt darauf an, wie Du moderne und effiziente Führung definierst.

Wenn Du ein streng hierarchisches Bild vor Augen hast mit dem Politiker oder dem Experten, der klar vorgibt, was sein soll, dann halte ich das für ein nicht nur veraltetes sondern vor allen Dingen für ein sehr ineffizientes Konzept.

Die Notwendigkeit der Veränderung durchdringt ja alles - was bedeutet, dass jeder betroffen ist. Jeder muss erst einmal verstehen, was das Problem und was das Ziel ist. Das erfordert die Vermittlung von Sachkenntnis und nicht Führung oder Leitung. Und dann kann jeder nach dem Maß seiner Fähgikeiten sich einbringen. Nur so bekommst Du Konzepte, die im Detail passen, die nichts vergessen und die Spaß machen, weil der Bürger beteiligt ist, weil er eine schwirige Situation mit klären darf und vielleicht auch, weil er unternehmerischen Erfolg darin erleben darf.

Der Führer von heute ist weniger der peitschenschwingende Despot, der alles bestimmen will und daher immer nur "second best" liefert und darüber viele Bereiche unbeackert lässt und andere Dinge "in seiner Grenzenlosen Weisheit" komplett verbockt mit dem Ergebnis, dass das genaue Gegenteil des Ziels erreicht wird. Moderne Führung ist Anstoß und Moderation von notwendigen, gewünschten Prozessen. Du gibst Ideen, Du schaust, wer was wo macht und wie man ihn fördern kann, Du bremst vielleicht, wo Dinge aus dem Ruder laufen - dann aber behutsam und nicht richtend. Anders kann es nicht gehen, weil kein Mensch die Power einer großen Gemeinschaft hat und kein Mensch das Wissen und die Fähigkeiten aller. Dazu dann das Moment der Begeisterung, die Initiation eines Flows, der die Menschen über sich hinauswachsen lässt. All das verhindert Dikatur statt sich dieser enormen und für die Umgestaltung notwendigen Potentials zu bedienen.

Ich habe den Eindruck, dass heute viele Politiker ein Spielball zwischen Shareholdern sind. Kennst Du diese alten Flipperautomaten? Du schießt eine Kugel ins Rennen und dann stößt die an verschienen Grenzflächen an, an denen sie einen enormen Drive in eine bestimmte Richtung bekommen. Sie können dabei abstürzen - aber da ist dann ja der Mann/ die Frau am Automaten, der genau das zu verhindern sucht und die Kugel neu nach oben katapultiert. so wie die Kugel in diesen Automaten, kommen mir manche Politiker vor. Sie starten mit guten Aussichten nach ganz oben - und dann werden sie Spielball der Umstände und reagieren nur noch statt zu regieren. Und das passiert, wenn man sich zu sehr von mächtigen Shareholdern beeinflussen lässt statt die Aufgabe im Fokus zu behalten und darüber das System in die richtige Richtung zu ermutigen, zu fördern und zu formen.

Ja, in einer Diktatur ist die Möglichkeit des Einzelnen sehr begrenzt. Er muss funktionieren (Funktionär ...) und sich darüber hinaus am Riemen reißen, das öde Planspiel durchzuhalten, ohne dabei in eine Dienst-nach-Vorschrift-Haltung zu verfallen. Der Einzelne kann, ja darf, sich nicht kreativ einbringen, er kann nicht auf Problemlösungen verweisen und entweder neue Technologien mitenweckeln oder aber in seinen Alltag integrieren. Die Diktatur ist ein Spiel ohne Aussicht auf Sieger, ohne Hoffnung auf das Erreichen eines guten Niveaus. Ja, in einer Dikatatur ist der einzelne ohne Möglichkeiten.

Aber eben, weil ich uns schon in diese Richtung abdriften sehe - als Blinde ohne Ahnung von den Aufgaben, vor denen wir stehen und als fähige Menschen, die nicht einmal ahnen, was ihre Aufgabe im Moment wäre und wie sie ihr Potential zur Schaffung einer Gesellschaft, die modern unter ganz anderen Prämissen leben kann können. Deshalb gibt es diesen Thread. Wenn wir jetzt nicht aufwachen, passieren die Dinge um uns - und die Politiker sind nur die Kugeln in einem Flipper und wir dürfen versuchen, ihnen eine neue Runde zu emöglichen oder sie durchrauschen zu lassen. Aber die Politiker sind keine Moderatoren einer gesellschaftlichen Veränderung und wir sind nicht partizipiert in den Lösungen, die wir so dringend brauchen. So dümpeln wir denn auch Nichtlösungen, Katastrophen und Untergang zu - und die Damen und Herren Diktatoren ferein Party in den Trutzburgen. Klingt jetzt nach "Weltverschwörung" aber wenn selbst Du von einer "Ökodiktatur" als unausweichlichen Weg sprichst, dann ist die Geschichte von der Weltverschwörung wohl eher keine unbewiesene Theorie mehr, von der man sich schämen müsste, sie zu bedienen, sondern ein Schreckgespenst, dass es schleunigst zu vertreiben gilt!

 

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Wenn Du ein streng hierarchisches Bild vor Augen hast mit dem Politiker oder dem Experten, der klar vorgibt, was sein soll, dann halte ich das für ein nicht nur veraltetes sondern vor allen Dingen für ein sehr ineffizientes Konzept.

Das Fass will ich an dieser Stelle nicht wieder aufmachen. Es gibt ein gewisses Kontingent an CO2, das wir maximal noch in die Luft blasen können. Man kann sich da jetzt über ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger streiten... aber das ist ein Punkt, wo die Politik so schnell wie möglich den Daumen drauf halten muss.

Der Unterschied zur Planwirtschaft ist, dass die Marktwirtschaft selbst ja nicht abgeschafft werden muss... die Regulierung muss nur so streng sein, dass unser Planet nicht irgendwann dabei drauf geht wie das jetzt der Fall ist.

Klingt jetzt nach "Weltverschwörung" aber wenn selbst Du von einer "Ökodiktatur" als unausweichlichen Weg sprichst, dann ist die Geschichte von der Weltverschwörung wohl eher keine unbewiesene Theorie mehr, von der man sich schämen müsste, sie zu bedienen, sondern ein Schreckgespenst, dass es schleunigst zu vertreiben gilt!

Im Gegensatz zu dir glaube ich nicht an Wunder, das mag uns hier unterscheiden.

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Die Kontingentierung von CO2 haben wir ja schon - sie muss allerdings gerechter werden.

Und wenn Du Dir eine ökologische Marktwirtschaft vorstellen kannst, dann brauchen wir auch keine Ökodiktatur.

Und ich hoffe hier auch nicht auf Wunder, sondern, dass dem einen oder anderen "Erleuchteten" (oder wer immer sich dafür hält) ein helles Licht aufgeht und er merkt, wohin der Weg, den er eingeschlagen hat, uns alle führen würde.

Es muss dringend etwas geschehen - aber so, wie es im Moment angegangen wird, wohl kaum!

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Die Kontingentierung von CO2 haben wir ja schon - sie muss allerdings gerechter werden.

Sie wird niemals völlig "gerecht" sein können. Aber in erster Linie muss sie auch durchgesetzt werden - und das ist im Moment nicht der Fall.

Und wenn Du Dir eine ökologische Marktwirtschaft vorstellen kannst, dann brauchen wir auch keine Ökodiktatur.

Kann ich nicht. Die Industrie wird immer die Energie verbrauchen, die am billigsten ist - und das sind die fossilen Träger Öl, Gas, Kohle. Marktwirtschaftlich gibt es keinen Grund, darauf zu verzichten.

Eine "ökologische Marktwirtschaft" kann also nur so aussehen, dass die Politik die Wirtschaft dazu zwingt, teure, aber ökologisch verträgliche Energie zu verwenden. Das ist ja anscheinend das, was du "Ökodiktatur" nennst.

Und ab dieser Stelle ist dann auch keine sinnvolle Diskussion mehr möglich. Wo sollen hier denn Einsicht und Vernunft herkommen, die die letzten 40 Jahre auch nicht vorhanden waren?

Wer billige Energie hat wird künftig im wirtschaftlichen Vorteil sein. Da kann man sich an zwei Fingern ausrechnen, wo das ohne "Ökodiktatur" hinführt...

 

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Lucan, die Notwendigkeit einer Ökodiktatur hast Du eingebracht - und nun erweckst Du hier den Eindruck, dass Du überhaupt nicht weißt, was eine Diktatur ist! Rahmenbedingungen schaffen kannst Du auch in jedem freiheitlichen Staat mit einer Marktwirtschaft! Warum also die Keule rausholen und alle Innovation plattmachen nur um alle zum eisernen Sparen verdammen zu können als einziger Versuch die Situation zu retten. Damit macht man dann wirklich alles kaputt! 

Ich finde es absolut dreckig die Notlage der Welt hier für einem politischen Umschwung nutzen zu wollen, der die Macht Einzelner auf ewig festigt während die Masse dauerhaft in Not und Mangel gehalten wird. Und wenn dieser Ansatz auch dafür verantwortlich sein sollte, dass hilfreiche Technik nicht an dem Markt kommt, dann wäre das in meinen Augen Hochverrat an der Menschheit!

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Das ist jetzt gerade wirklich etwas anstrengend... erst bezeichnest du das, was ich für notwendig halte, als "Ökodiktatur", und anschließend erhebst du Vorwürfe, ob ich überhaupt wüsste, was eine "Diktatur" bedeutet... als ob ich hier für "Öko-KZs" oder eine "Öko-Stasi" plädiere oder was immer du dir da in deiner Phantasie zusammenreimen magst...

Ich sage, wir brauchen klare politische Vorgaben, welcher Verbrauch der Wirtschaft noch gestattet werden darf. Das magst du "Diktatur" nennen oder sonstwie, aber "Freiheit" und "Marktwirtschaft" werden hier gar nichts regeln!

Klar gesagt: Es darf keine "Freiheit" geben, die Welt in einen Backofen zu verwandeln und damit Kriege, Naturkatastrophen und Hungersnöte auszulösen wie es momentan der Fall ist.

Falls du dich in die Hoffnung flüchten willst, dass das alles ja gar nicht so schlimm ist, und dass wir uns ja auch irgendwelchen alternativen Fakten zuwenden können, die weniger katastrophal erscheinen... nun, bitte sehr, aber ich halte das für keinen Lösungsansatz sondern für Schwurbelei.

die Freiheit zur Zerstörung der Welt darf nicht gestattet werden. Und wenn du das "Diktatur" nennst... bitte sehr! Dann bin ich halt für eine "Diktatur".

 

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Es sind ja eben die Diktatorischen Konzepte, die die Welt ruinieren. Wenn Mechanismen etabliert werden, die technische Lösungen verhindern (z.B. durch die Kreativität bremsende Unfreiheit oder sogar durch Sabotage sinnvoller technologischer Lösungen), dann bleibt nur Sparen. Die Welt wird in einen Zustand ewiger Not und Angst, ob das Kontingent reichen wird, versetzt. Das ist ein Terrorumfeld, da Angst alles blockiert.

Solche Dinge bringen letztendlich nichts. Wir können ganz einfach das, was wir an Energie über das Maß dessen, was wir mit aktueller Technologie regenerativ erzeugen und nutzen können, nicht auskommen. Und wenn es keine neuen Konzepte geben kann, die uns von dieser Not befreien, dann hast Du eine ewige Diktatur mit Menschen, die die Bezeichnung "Mensch" nicht mehr verdienen, weil ihnen das Attribut der Freiheit, das Gott in sie hineingelegt hat, nicht mehr haben.

Es ist die Ökodiktatur ein Weg, der den Mensch als Subjekt tötet - ganz gemäß Faucaults Prognose:

"Man braucht sich nicht sonderlich über das Ende des Menschen aufzuregen; das ist nur ein Sonderfall oder, wenn Sie so wollen, eine der sichtbaren Formen eines weitaus allgemeineren Sterbens. Damit meine ich nicht den Tod Gottes, sondern den Tod des Subjekts, des Subjekts als Ursprung und Grundlage des Wissens, der Freiheit, der Sprache und der Geschichte."

[...]

, dann kann man sehr wohl wetten, daß der Mensch verschwindet wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand."
[Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge]

zitiert aus:

https://foucaultundco.blogspot.com/2008/08/der-tod-des-menschen.html

An dieser Schwelle stehen wir und die Menschheit sollte sich gut überlegen, ob sie diese Schwelle überschreiten will. Der Verlust der Subjekthaftigkeit bedeutet, dass der Mensch nicht länger Akteur ist. Er ist zum Objekt geworden, über das frei verfügt wird. Die Herren der Welt sind die handelnden Subjekte und sie haben die Menschen versklavt. Der MEscn darf nur noch im Rahmen streng rationaler Zusammenhänge sein - rationale Zusammenhänge, die nicht jeder aus der Naturwissenschaft herleiten kann, sondern die die Herren der Welt in Form von Narrativen definieren. Kritik wäre da ein Verstoß gegen die erzwungene Objekthaftigkeit. Und auch alle nicht rationalen Anteile des Menschen - alles, was nicht appolinisch ist, also in dyonisischem Kontext steht - wird nicht mehr sein dürfen.

Hier eine Erklärung zum Begriffspaar:

https://www.wikiwand.com/de/Apollinisch-dionysisch

Damit verschwinden Liebe (Angriffe auf eine im juristischen Sinne legale aber gesellschaftlich apollinisch unerwünschte Liebe habe ich schon beobachten können), Freude, Kreativität, Kunst etc. aus dem Leben der Menschen. Ich habe große Zweifel, dass so ein Menschsein dann noch irgendeinen lebenswerten Aspekt bieten kann - außer natürlich für die subjekthafte Elite.

DAs Ergebnis wären Menschen, die sich in der psychisch komplett verkorksten Welt eines Schopenhauers wiederfinden würden, der an der eigenen Existenz gelitten hat, der das Leben und den Menschen gehasst und wie die Pest und doch gefangen war in einem Gefängnis aus Angst vor dem Tod. In wenige Worte zusammengefasst: Elend pur. Dabei konnte ein Schopenhauer noch reichlich schlemmen - was dem Homo öconomicus in einer Ökodiktatur verwehrt sein wird. Also: es wird schlimmer als Schopenhauer für fast alle!

In diesem Kontext ist eine Ökodiktatur philosophisch einzuordnen.

Die wirtschfatliche Einordnung habe ih ja bereits geliefert: auf Grund der Ausrichtung auf eine Planwirtschaft sozialistischen Typuses ist die wirtschaftliche Dysfunktion vorprogrammiert und das Erreichen der Planziele von vornherein ausgeschlossen. Das kann so nicht funktionieren. Und das nicht nur, weil es noch nie funktioniert hat, sondern weil aus der systemtheoretischen Unmöglichkeit, Dinge in einer dynamischen Welt bis ins Detail hinein zu planen, so etwas nicht funktionieren kann oder seinerseits so viel Energie verbraucht, dass dann kaum noch etwas zu verteilen ist. Da sind autonome sich selbst fine-tunende marktwirtschaftliche Konzepte nicht nur perfromanter sondern auch effizienter. Und sie würden es dem Menschen ermöglichen, nicht zum Tier zu verkommen. D.h., was bedeutet hier "zum Tier verkommen"? Das stimmt ja eigentlich nicht, da Tiere ja sehr wohl als Lebewesen über dyonisische Anteile verfügen und diese auch ausleben dürfen - außer in der From von Massentierhaltung, wo auf natürliche sozialstrukturen und Bedürfnisse der Tiere keine Rücksicht genommen wird.

Das alles muss durchdacht werden, bevor der Schritt über die Schwelle getan wird.

Und jetzt komm mir bitte nicht mit dem Zeitdruck: Wo Entscheidungen unter Zeitdruck erzwungen werden, dort ist nicht selten eine betrügerische Absicht dahinter, die krasse Fehlentscheidungen erzwingen möchte. Schau nur mal, wie Phishing funktioniert ...

Und dann wäre ja eine Entscheidung für eine Ökodiktatur auch eine Entscheidung für ein krass dysfunktionales Konzept! Keine Lösung also.

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@tagesschimmer Nun, die Situation ist doch die:

Jedes System benötigt Energie, damit es funktioniert. Unser menschliches Wirtschaften in den letzten Jahrzehnten (im Grunde genommen sogasr den letzten Jahrhunderten) hatte hier vor allem eine Quelle: Erdöl. Erdöl ist zugleich Rohstoff für eine Vielzahl chemischer Produkte - von der Plastiktüte bis zum Medikament. Erdgas und Kohle ist hier in der gleichen Liga mit gleicher Funktion.

Wir reden hier also nicht nur von einem Begleitumstand menschlichen Wirtschaftens sondern von dem Fundament. Wohin Du auch schaust hast Du es mit kohlenstoffbasierten Rohstoffen oder Energiequellen zu tun. Sie treiben unsere Heizungen, sie treiben die Traktoren auf dem Feld, sie sind wichtig bei der Herstellung von Düngemitteln, sie sind wichtig bei der Herstellung von Stahl - nimm was Du willst - es ist wirklich überall!

Die Sorge, dass diese Quelle für unser Fundament mal versiegen würde, gibt es schon lange. Das Stichwort der Diskussion darum war seinerzeit: "Peak-Oil" was meinte, dass das Maximum der Förderung von Erdöl erreicht sei und es nun bergab ging. War dann aber nicht so und irgendwie wurden immer neue Quellen gefunden und alte Quellen lieferten plötzlich wieder. Aber egal - die Annahme, dass Erdöl endlich ist, ist sicher nicht falsch.

Die aktuelle Problematik, warum Erdöl, Kohle und Gas aus unserem Wirtschaften verschwinden soll, ist aber die Umweltproblematik.

Zwar ist CO2 ein Gas, das zum Leben einfach dazu gehört. Es ist das der Stoff, den die Pflanzen aus der Luft nehmen um daraus Energieträger zu bauen (Zucker in der Photosynthese) und den dann Tiere fressen, damit sie ihren Stoffwechsel betreiben und dabei CO2 wieder an die Luft abgeben. Das ist ein System, das im Gleichgewicht sein sollte: zyklierendes Fließen. Wenn da immer mehr CO2 dazu kommt, dann verschieben sich die Verhältnisse. Und außerdem werden mehr und mehr physikalische und chemische Eigenschaften des CO2s zum Problem, die bei einer Konzentration des rein zyklischen biologischen Systms nicht haben würde: Es löst sich im Wasser der Ozeane (ein gigantischer Speicher!) und macht dabei das Wasser sauer, was erhebliche Ausw3irkungen auf die Lebewesen im Wasser hat (für mich der besorgniserregenste Effekt!) und ihm wird nachgesagt, für die aktuelle Klimaerwärmung mitverantwortlich zu sein.

Gute Gründe also, diese Wirtschaftsweise nicht nur zu überdenken, sondern so schnell es geht auszutauschen.

Das Problem: wir reden hier über unser wirtschaftliches Fundament und regenerative Alternativen sind noch nicht in ausreichender Zahl da und darüber hinaus auch nicht zuverlässig liefernd über die Zeit. Mal scheint die Sonne - mal nicht, mal ist es windig - mal weniger ...

Damit bin ich mit meiner Beschreibung der Situation am Ende. Es dürfte klar geworden sein, dass es hier ganz tiefgreifende Veränderungen geben muss und geben wird. Es betrifft jeden und als mündige Bürger hat auch jeder in meinen Augen hier eine Mitverantwortung, die Sache voranzutreiben.

Hier eine Übersicht, wo wir aktuell mit demCO2 Ausstoß liegen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/

Die Befürchtung, die ich habe, wenn wir das nicht hinbekommen ist die, dass unser Scheitern als Beleg unserer Unfähgikeit genommen wird, die Sache in den Griff zu bekommen - mit der Folge, dass sich eine Ökodikatatur etabliert, die dann planwirtschaftlich hart verteilt, was zu verteilen ist. So etwas geht immer mit einem Stopp an Innovationen einher, weil Unfreiheit die Quelle von Innovationen - die Kreativität - verschließt. Wir werden weniger verbrauchen, weil weniger zugetielt wird. Nach meiner Befürchtung, werden wir aber auch nicht weniger "dreckig" leben, weil Pannen durch inadequate Technik oder Arbeitsauffassung in totalitären Systemen dazu gehört. Hier ein Beispiel:

https://www.derstandard.de/story/2000136619651/gigantischer-methanausstoss-aus-russischem-kohlebergwerk-gemessen

So etwas macht dann natürlich viele Bemühungen zunichte. Oder denk mal an die Kohlefeuerung in der DDR und die alten Kohlekraftwerke, die ohne Filter unterwegs waren und den Wald krank gemacht haben. Wir dürfen uns hier keine schlechtere Lösung als Notwendigkeit verkaufen lassen und wir dürfen davor auf keinen Fall die Chance versäumen, die Sache als freie Bürger und Unternehmer mit moderner Technologie in den Griff zu bekommen.

Die techznologischen Möglichkeiten gibt es oft oder sie stehen kurz vor der Marktreife. Ich beklagen hier, dass viele davon noch nicht marktreif sind oder gar nicht erst für den einfachen Konsumenten angeboten werden. Ich erinnere mich an eine interessante Salzbatterie, die erst angekündigt wurde - und dann aber nur für große Anlagen angeboten wurde. Es gibt ein österreichisches Unternehmen, dass diese Batterien ab Herbst anbieten wird. Dieses Unternehmen kann nur produzieren, weil es vorher bei interessierten Bürgern Geld als Beteiligung eingeworben hat.  Keine staatliche Stelle, keine Bank hat hier die Grundlagen für diese wirklcih umweltfreudnliche Technologie zur Verfügung gestellt.

Ich frage mich hier, warum das so ist. Und ich frage mich, was jeder einzelne tun kann, um die Sache zu unterstützen.

Im Eingangsposting habe ich beschrieben, was ich schon gemacht habe - und ich habe meinen Unmut geäußert, dass da so wenig geht. Mikrogrids wären ein wichtiges Thema - also kleinräumige Netze, die lokal versorgen und vielleicht über ein übergordnetes größeres Netz temporär untersützung bekommen können oder aber ein "zu viel" daran abgeben können. Es braucht auch viele Speichermöglichkeiten als Puffer, die möglichst netzdienlich sein sollten (also, die das Netz für die Pufferung von Kapazitäten nutzen kann), aber auch für den einzelnen Haushalt separat interessant sind.

Wir kommen von sehr zentralen Energieversorgungen hinter denen große Unternehmen stehen, die sich die Butter nicht gerne vom Brot nehmen lassen. Aber die Problematik ist zu wichtig, um sich von solchen Interessen bremsen lassen zu dürfen.

 

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Die Befürchtung, die ich habe, wenn wir das nicht hinbekommen ist die, dass unser Scheitern als Beleg unserer Unfähgikeit genommen wird, die Sache in den Griff zu bekommen - mit der Folge, dass sich eine Ökodikatatur etabliert, die dann planwirtschaftlich hart verteilt, was zu verteilen ist.

An einer solchen "Ökodiktatur" gibt es allerdings keinen Weg vorbei. Marktwirtschaftlich lässt sich das nicht lösen, weil es für die Industrie keinen Anreiz gibt, auf billige Energie zu verzichten. Da muss es klare politische Vorgaben geben, welche die Wirtschaft zum Handeln zwingt.

Und obwohl das nicht unmittelbar etwas mit der "Planwirtschaft" des Kommunismus zu tun hat (Als ob es nichts anderes gäbe...) wird das selbstverständlich mit einer Reduzierung des allgemeinen Wohlstandes und Lebensstandarts einhergehen.

 

Anders ist das aber nicht zu machen. Man muss dabei nur höllisch aufpassen, dass diese Tatsache von bestimmten Leuten nicht ausgenutzt wird, um ihre eigenen Gewinne auf Kosten der Gesellschaft zu rechtfertigen, damit einige Leute, die jetzt schon zu reich sind, am Ende noch reicher werden...

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Wenn Du Dir Sorgen um das "immer reicher werden der Reichen" machst, dann schau Dir doch mal an, wer zu den Protagonisten der angestrebten Ökodiktatur gehören. Galubst Du, dass die reichsten der Reichen das alles Geld den Armen geben werden? In welchem Umfang bist Du eigentlich bereit, Dich veräppeln zu lassen?

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Wenn Du Dir Sorgen um das "immer reicher werden der Reichen" machst, dann schau Dir doch mal an, wer zu den Protagonisten der angestrebten Ökodiktatur gehören. Galubst Du, dass die reichsten der Reichen das alles Geld den Armen geben werden? In welchem Umfang bist Du eigentlich bereit, Dich veräppeln zu lassen?

Geht das jetzt auch etwas konkreter, oder ist das wieder so eine schwammige Aufforderung zum "Selberdenken"...?

 

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7 Schau Dir einfach mal das Team um den Herrn Schwab an - wer da vorne mit dabei ist, welche Familien da dominieren. Und dann sag bitte nicht, Du hättest das nicht gewusst. Dort befinden sich all jene, die schon seit Jahrhunderten finanzielle Topelite ist oder die die Gunst der Stunde für unsäglich großen Reichtum nutzen konnten. All diese werden auf ihren Trutzburgen mit Sicherheit nicht sparen. Aber sie können ihre Dominanz so auf ewig festschreiben, weil es in der Zukunft keine genialen Entwicklungen in der Menschheit mehr geben wird und es keine Technologien geben wird, die das Problem, mit denen sie ihre Diktatur begründen, überflüssig machen würde.

Glaube mir: ich gönnen diesen Menschen ihr Vermögen von Herzen! Ich will ihnen nichts wegnehmen und wenn ich dazu beitragen kann, dass sie noch mehr Freude an ihrem Besitz haben, dann will ich das gerne tun. Aber es geht ja nicht allein um Geld sondern vor allem auch um Macht und hier sind wir in einem Themenbereich, wo ich nicht mehr so wohlwollend drauf bin.

Wir haben hier eine Demokratie, wir haben eine Verfassung und wir haben ein Rechtssystem. Aus dem Kreis der Eliten dürfen gerne Impulse kommen - aber sie haben kein Recht, Macht an sich zu reißen. Helmut Schmidt hat das einmal deutlich gemacht. Aber genau das würde mit einer Ökodiktatur passieren.

Eine Welt, die sich von den bösen Folgen der CO2 Belastung technologisch befreit, kann nur eine lokal organisierte Welt sein mit einem riesigen Flickteppich an autarken Gemeinschaften, die sich gegenseitig fördern und die Austauschen, wenn wo was fehlt. Jeder Flecken Erde ist anders und so sehen überall die Lösungen denn auch etwas anders aus. Da entstehen echte Gemeinschaften, die überhaupt keine zentralen Machtstrukturen mehr benötigen. Und das ist es vermutlich, was Menschen mit einer gewissen Machtbesessenheit fürchten. Und genau deshalb wird versucht uns eine Diktatur aufzudrängen, die einerseits einen neuen Menschen schafft, der eher einem Rindvieh in einem Maststall gleicht denn der freien und kreativen Kreatur, die Gott einmal geschaffen hat.

Ich will dagegen nicht aufbegehren. Wenn es so käme, dann wäre das in erster Linie nicht mein Problem sondern das Problem derer, die mit diesem Weg ganz viel Verantwortung und auch Schuld auf sich laden. Aber so lange es noch Möglichkeiten gibt, die kreative Rettung der Menschheit auf den Weg zu bringen, will ich mich auch dafür einsetzen.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Eine Welt, die sich von den bösen Folgen der CO2 Belastung technologisch befreit, kann nur eine lokal organisierte Welt sein mit einem riesigen Flickteppich an autarken Gemeinschaften, die sich gegenseitig fördern und die Austauschen, wenn wo was fehlt.

Nein. Das ist möglicherweise eine Welt, wie sie gestaltet werden könnte, NACHDEM das Problem mit dem CO2 Ausstoß gelöst ist - aber es ist kein Ansatz, das Problem selbst zu lösen. Weil sich bei einem "Flickenteppich an autarken Gemeinschaften" niemand wirklich zuständig fühlen wird. Das ist ja die Situation, die wir jetzt haben: Jeder versucht, für sich die maximalen Vorteile herauszuholen und noch so viel wie möglich an billiger Energie zu verbrauchen, um einen Vorsprung gegenüber den Anderen zu haben. Das ist genau die Situation, die uns das Ganze eingebrockt hat!

Deshalb muss es jetzt klare Vorgaben und Zwangsmaßnahmen geben, die die Erzeugung von CO2 und den Verbrauch fossiler Ressourcen massiv einschränken.

Mit deiner Heile-Welt-Phantasie kommen wir nicht weit. Weil Menschen so nicht sind. Wären Menschen so gut und edel, wie du es erhoffst, wären wir erst gar nicht in die Situation gekommen, in der wir jetzt sind...

 

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
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@lucan-7

Veröffentlicht von: @lucan-7

Jeder versucht, für sich die maximalen Vorteile herauszuholen und noch so viel wie möglich an billiger Energie zu verbrauchen, um einen Vorsprung gegenüber den Anderen zu haben. Das ist genau die Situation, die uns das Ganze eingebrockt hat!

Und nun schau bitte inmal aus welchem Kontext die Herrschaften kommen, die die Ökodiktatur als Lösujng anpreisen! Sind das nicht exakt die Menschen, die mit allen Mitteln versucht haben in einer komplett aus dem Ruder gelaufenen kapitalitischen Welt das Maxiimum für sich rauszuschlagen? Sind das nicht genau die Menschen, die in erster Linie die Triebkräfte für das Elend der Welt heute sind? Und denen traust Du zu, dass sie die Stiuation retten werden? Der Bock zum Gärtner ...

Warum denn so Kulturpessimistisch? Im Grunde genommen erlebe ich oft, wie Menschen an ihrem Gegockel und den Zwang, andere übertreffen zu müssen, leiden. Echtes gegenseitiges Wohlwollen ist so viel Schöner und ich halte es für absehbar, dass sich genau das in lokalen Versorgungsgemeinschaften durchsetzen wird. Denn da wird dann nicht nur logisch erkannt sondern auch gefühlt, dass es nur miteinander geht.

Ziele erreicht man nie durch Zwang sondern immer durch den gemeinsamen Willen und die kreative Leistung von Teams im Flow. Dann kann es schnell mal passieren, dass Ziele übererfüllt werden und Kapazitäten für eine noch schnellere Lösung des großen PRoblems möglich werden. Zwang bei Zielen führt immer zu einem Verkrampfen, zu negativen Stress und damit früher oder spaäter zu einem krachenden Scheitern! Es scheint mir, als seinen die Damen und Herren Ökodiktatoren da wissenschaftlich etwas verraltet aufgestellt ...

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@goodfruit 

Und nun schau bitte inmal aus welchem Kontext die Herrschaften kommen, die die Ökodiktatur als Lösujng anpreisen! Sind das nicht exakt die Menschen, die mit allen Mitteln versucht haben in einer komplett aus dem Ruder gelaufenen kapitalitischen Welt das Maxiimum für sich rauszuschlagen?

Ich weiss nicht in welcher Welt du lebst... aber die Milliardäre und Konzerne, die die Politik vor sich hertreiben, sind jene, die am meisten davon profitieren, wenn auch in den nächsten Jahrzehnten billige Energie zur Verfügung steht, um Konsumenten eine Menge nutzloser Produkte anzudrehen. Warum denkst du denn, dass die großen Erdölkonzerne sich dafür eingesetzt haben, den Klimawandel zu leugnen?

Von einer "Ökodiktatur", also einer Politik, die massiv in die Wirtschaft eingreift, um den Planeten zu retten, profitieren in erster Linie arme Regionen, Entwicklungsländer, Bauern Selbstversorger und Andere während die großen Konzerne massive Verluste machen werden.

Und ich weiss immer noch nicht, was genau dir bei dem Stichwort "Ökodiktatur" überhaupt vorschwebt. Irgendwas mit "Planwirtschaft" und "DDR" anscheinend, gesteuert von irgendwelchen grünen Milliardären, die irgendwie davon profitieren, dass sie Menschen unterdrücken... wie auch immer das gehen soll.

Ich verstehe darunter lediglich ein massives Eingreifen des Staates zum Schutz der Natur - genau so wie es verboten ist, Quecksiber auf Hausmülldeponien zu entsorgen muss es künftig verboten sein, CO2 zu produzieren!

 

 

 

lucan-7 antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
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Beiträge : 1236

@goodfruit Ich will dir mit einem Zitat von dir selbst antworten, denn das gibt etwa wieder, was ich denke.

Gäbe es eine Ökodiktatur, würde dies zum sofortigen Erliegen von Innovation kommen und dieser Thread ist ja eine Nachfrage, ob wir da vielleicht schon angekommen sind, weil ich immer wieder von sehr erfolgversprechenden Technologien höre, die leider nie im Markt ankommen. Das wäre das vorweggenommene Ende der Menschheit,

Es kommt wahrscheinlich auf das Geschick einzelner Menschen an, die wiederum einen Rückhalt in einer positiven Gruppe brauchen, ob solche Technologien zum Einsatz kommen. Die Tendenz, das verhindern zu wollen, sehe ich jedenfalls auch. Was ich nicht sehe: Dass das Ende vor der Zeit kommt. Da ist doch Gott der Souverän.

tagesschimmer antworten


Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @goodfruit

Hallo GoodFruit

Wer bist du? Im Thread bist du GoodFruit dein Beitrag ist ist allerdings eine Antwort auf Goodfruit, komisch.

 

Ich will nur mal kurz etwas zum Denkmalschutz sagen. Man hört zwar so manche kuriose Geschichte darüber. Denkmalschutz ist Erhaltung unseres Kulturguts. Das scheint den Menschen mal wichtig, wenn es ihm im Wege erscheint, dann ist Denkmalschutz überflüssig. Ich musste vor Jahren, als ich unterwegs war ins Krankenhaus. Das nächste Krankenhaus war die mittelalterliche Kleinstadt Korbach. Es ist ungefähr sieben Jahre her. Damals, als ich aus dem Krankenhaus schaute, sah ich das Stadtpanorama. Eines störte und ich fragte mich, wie das mit Denkmalschutz machbar war. Eine Altstadt, dessen Dächer mit Photovoltaik zugepflastert wurden, ist wahrlich eine grauenhafter Anblick. 

 

Du schreibst von der Betonwüste, die Mensa, die erhalten wurde. Gut, nicht alles was erhalten wird, finde ich schön. Aber vor siebzig Jahren hatten wir eine ähnliche Haltung zu Häusern aus der Gründerzeit. Die galten damals als hässlich und altbackend. Deswegen gab es Städte, bei die Häuser im großen Stiel abgerissen haben. Das nannte man Flächensanierung. Häuser mussten häufig auf einer Straßenseite weichen, damit die Stadt dem Fortschritt genügt und für die Autos breit genug sind. Es wurden riesige Wohnanlagen betoniert um den Wohnungsmangel in der Stadt genüge zu tun. 

Heute gibt es in einer anderen Spielart ähnliche Gedanken. Man erklärt das "Alte" für schlecht und hässlich. Wir brauchen heute keine breiteren Straßen für Autos, sondern für Fahrräder. Die Dächer, die denkmalgeschützt sind, sollen mit Photovoltaik  ersetzt werden, egal, was man der eigenen Kultur antut und man hält sich für ungemein fortschrittlich. Genauso, wie damals die Häuser aus der Gründerzeit abgerissen wurden. Was einfach übersehen wird, wir sind nicht der Nabel des Fortschritts und vergreifen uns an die Generationen, die folgen werden. 

 

Deswegen bin ich froh, dass es den Beamtenschimmel gibt und der Denkmalschutz schützt. Wir haben gelernt, auch wenn es deinen Vorstellung nicht dient. 

orangsaya antworten
DerElch
Beiträge : 663

@goodfruit 

 

Ich denke, dass jeder gefordert ist - aber es gibt kaum Möglichkeiten, etwas zu tun.

Es gibt eine Menge Möglichkeiten etwas zu tun, aber jede einzelne hat mit Verzicht zu tun und mit der Notwendigkeit lieb gewonnenen Luxus los zu lassen. Solaranlagen schön und gut. Der Schlüssel zu allem ist die Einsparung von Energie und Resourcen. Alles andere ist Greenwashing.  

derelch antworten
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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2591

@derelch Nun, Greenwashing ist, wo eine Bilanz geschönt wird, eine Rechnung nicht alle Faktoren enthält und dergleichen mehr. Energiesparen kann ich, indem ich auf Luxus verzichte - oder einen Luxus wähle, der die Energiebilanz vielleicht sogar negastiv macht. Ein Plus-energiehaus baue - also eins, das mehr Energie ins Netz gibt als es herausnimmt. Überall muss ich natürlich sauber Bilanzieren und schauen, wo der Breakeven für die Energie liegt. Eine technische Einrichtung, deren Herstellung so viel Energie benötigt, dass ihre Produktion an Energie im zu erwartenden Lebenszyklus des Produktes nicht wieder herienkommt, ist unbrauchbar.

Wenn Du behauptest, dass nur Energiesparen hilft und alles andere "Greenwashing" ist, dann bedeutet das, dass Du annimmst, dass es nicht möglich ist, eine Technologie zu haben, die wirklich CO2 neutral ist oder sogar CO2 dem System entzieht. Wenn Dur damit Recht hättest, dann wäre wirklich nur Energiesparen relevant. Hättest Du aber nicht Recht, dann würdest Du mit Deiner Haltung eine moderne Gesellschaft verhindern, die nicht nur die Umwelt nicht weiter belastet sondern sogar die Sünden der Vorväter (CO2 Verbrennung fossiler Energieträger) abbauen könnte.

Gäbe es eine Ökodiktatur, würde dies zum sofortigen Erliegen von Innovation kommen und dieser Thread ist ja eine Nachfrage, ob wir da vielleicht schon angekommen sind, weil ich immer wieder von sehr erfolgversprechenden Technologien höre, die leider nie im Markt ankommen. Das wäre das vorweggenommene Ende der Menschheit, das dann das Erleben des Klimakollapses nicht mehr erleben muss, weil sie sich vorher abgeschafft hat - durch Technologieverweigerung aus einer Angsthaltung heraus.

goodfruit antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 663

@goodfruit 

Ein Plus-energiehaus baue - also eins, das mehr Energie ins Netz gibt als es herausnimmt.

"Plus-Energiehäuser" sind ein schönes Beispiel für greenwashing. Es gibt hier mehrere Probleme.

1. Gibt es keine präzise Definition für diesen Begriff und
2. Wird die Grauenenergie in aller Regel nicht mit eingerechet.
3. Funktioniert das System nicht autark, sondern in Zusammenspiel mit herkömmlichen Energieträgern. Blöderweise treffen Energiebedarf und Energieproduktion nicht aufeinander.
4. Berechnungen zu Gebäuden zu Energieverbrauch und Co. sind theoretisch und in aller Regel zu tief.
5. Hochtechnologisierte Häuser sind mess- und regeltechnisch sehr schwierig in den Griff zu bekommen.
6. Werden im Grundsatz unökologische Wohnformen wie Einfamilienhäuser im Gesamtkontext nicht ökologisch, nur es ein "Plus-Energiehaus" ist.

 

Wenn Du behauptest, dass nur Energiesparen hilft und alles andere "Greenwashing" ist, dann bedeutet das, dass Du annimmst, dass es nicht möglich ist, eine Technologie zu haben, die wirklich CO2 neutral ist oder sogar CO2 dem System entzieht. Wenn Dur damit Recht hättest, dann wäre wirklich nur Energiesparen relevant. Hättest Du aber nicht Recht, dann würdest Du mit Deiner Haltung eine moderne Gesellschaft verhindern, die nicht nur die Umwelt nicht weiter belastet sondern sogar die Sünden der Vorväter (CO2 Verbrennung fossiler Energieträger) abbauen könnte.

Ich finde deine Schlussfolgerungen seltsam. Es gibt derzeit keine Technologie, die der Atmosphäre substanziell CO2 entzieht. Und selbst wenn es sie dann mal gibt, ist es trotzdem sinnvoller das CO2 garnicht erst zu erzeugen, statt es zu erzeugen und dann aufwändig und mit viel Energieaufwand wieder umzuwandeln.

Man lügt sich in die Tasche, wenn man glaubt, man kann einfach so weiter leben wie bisher.

 

Gäbe es eine Ökodiktatur, würde dies zum sofortigen Erliegen von Innovation kommen und dieser Thread ist ja eine Nachfrage, ob wir da vielleicht schon angekommen sind

Nein sind wir nicht. Nicht mal im Ansatz.

weil ich immer wieder von sehr erfolgversprechenden Technologien höre, die leider nie im Markt ankommen.

Wo hörst du das denn? Youtube?

 

derelch antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2591

@derelch

Veröffentlicht von: @derelch

"Plus-Energiehäuser" sind ein schönes Beispiel für greenwashing. Es gibt hier mehrere Probleme.

Nun, wir haben kein Plusenergiehaus - aber wir haben KfW50. Was den Energieverbrauch angeht, kommt das bei uns ziemlich gut hin. Da ist nichts zu kurz gerechnet. Es ist ei Fertighaus mit viel Naturmaterialien drin. Natürlich hat es Gas gebracuth, um die Bodenfliesen zu brennen etc.  Aber das muss bei jedem Haus und jeder Wohnung ja mit berücksichtigt werden. Unser Verbrauch für das Haus ist jedenfalls gut gedeckelt.

Veröffentlicht von: @derelch

Es gibt derzeit keine Technologie, die der Atmosphäre substanziell CO2 entzieht. Und selbst wenn es sie dann mal gibt, ist es trotzdem sinnvoller das CO2 garnicht erst zu erzeugen, statt es zu erzeugen und dann aufwändig und mit viel Energieaufwand wieder umzuwandeln.

Das Problem ist ja auch, dass wir zu wenig innovativ sind und dass man mit der Marktreife nicht vorankommt.

Nimm mal dieses Unternehmen: https://enadyne.de/

Die machen aus CO2 Grundstoffe für die chemische Industrie. Nun stell Dir einfach mal vor, dass die mit regenerativen Energiequellen Kunststoffrohstoffe der chemischen Industrie zur Verfügung stellen. Die stellen davon z.B. all das Verpackungsmaterial her, das Du jetzt in der gelben Tonne oder den gelben Sack entsorgst - denn bis auf wenige Kunststoffe ist das immer noch ein Entsorgen in den meisten fällen.

Nun hast Du da kein Kuststoff aus fossilen Quellen sondern aus Atmosphären CO2. Und wie wäre es dann, wenn dieser Kuststoff nicht verbrannt sondern dort eingelagert wird, wo wir mal die fossilen Energiequellen rausgeholt haben: in den Bergwerken. Damit ist das CO2 dann der Atmosphäre und auch der Biosphäre entzogen. Es ist ein Teil CO2 dann wieder da, wo es hergekommen ist: in der Erde.

Natürlich ist sparen wichtig - aber auf die Dauer ist reines sparen ein destruktiver Weg, der Kultur zerstört und im Grunde genommen keine Wirtschaft mehr zulässt. Extremes Sparen geht immer mit stark dystrophischen Konzetpen einher - und wenn man an die technologischen Möglichkeiten denkt, die das überwinden könnten, dann ist es einfach nur überflüssig. Wenn jetzt aber das Sparen mit einer Diktatur durchgesetzt werden solle, dann ist jegliche Innovation am Ende. Dann hat die Menschheit sich im Grunde genommen als kreativer Organismus abgeschafft und ist wie einTier in der Massentierhaltung geworden - gefüttert mit grad so viel, dass er nicht verreckt.

Es wäre vielleicht auch mal sinnvoll, unseren deutschen Weg und all unser Bemühen, den Unterschied zu machen, im globalen Kontext einzuordnen. Hier ein Vortrag, der mir gesetern von YouTube vorgestellt wurde:

https://www.youtube.com/watch?v=OaWM2Pd0sHY

In meinen Augen rückt dieser Vorgang einiges zu Recht. vor dem Hintergrund ist es im Grunde genommen anmaßend und intellektuell fast schon peinlich, uns zu extremen Sparen zu drängen. Man schaue sich nur mal an, was in China und Indien jetzt und in Zukunft an CO2 in die Atmosphäre kommt. Da können wir tun, was wir wollen - unabhängig davon, wie erfolgreich wir sind, wird das keinen Unterschied machen. Dann denke ich auch an das Methan-Leck in dem russischen Bergwerk. Das Zeugs muss da nur mal 1-2 Wochen ausgasen und Du hast einen Ausstoß größer ale alle Kühe in Deutschland im Jahr rülpsen können.

Ich schreibe hier als jemand, der bereit ist, Wege zu gehen, um aus der Karbonwirtschaft herauszukommen. Wenn wir als Deutsche da einen Beitrag leisten können, dann nur, wenn es uns gelingt, einen gangbaren Weg zu finden, der dies ermöglicht, ohne jegliche Kultürlichkeit der Menschen zu unterbinden. Wenn wir nicht mehr können, als uns zu schlecht gehaltenem Vieh zu degradieren, dann wird das kaum einen Beitrag an den Wechslen liefern können. Dieser Beitrag kann nur durch das Vorleben der Anwendung neuer Technologie zu sein, die diesen Weg möglich macht. Und das wiederum wäre eine kulturelle Leistung von sehr, sehr hohem Wert und Niveau.

 

goodfruit antworten


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