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Muttertag: Kulturgut oder Nazierbe?

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 3254

Hallo zusammen!

Eben habe ich diesen Bericht hier gelesen, der sich mit der Reaktion eines Politikers auf die Erklärung einer Kindertagesstätte beschäftigt, keine Geschenke mehr zum Muttertag zu basteln.

https://www.fr.de/politik/kita-aus-tilman-kuban-cdu-politiker-loest-auf-twitter-shitstorm-auf-92266195.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Hier der Link auf den Twitter Beitrag des Politikers Tilman Kuban (CDU).

Oops, das kam für mich unerwartet. Ich war nie in einem Kindergarten, aber den Muttertag kannte ich und auch in der Schule haben wir gebastelt und meine Mutter tat sich gefreut - oder zumindest so getan. Nein, ich glaube, sie hat sich wirklich gefreut, denn Mütter haben eine andere Sicht auf die Kunstwerke der Kleinen als wie das ein Kunstsachverständiger hätte.

Für mich war es etwas, bei dem ich mit der Arbeit in der Schule an meine Mutter gedacht habe und mir da ganz besonders Mühe gegeben habe, weil ich meiner Mutter wirklich eine Freude machen wollte.

Sicher braucht es dafür keinen besonderen Tag - aber ohne diesen Tag würde es dann vielleicht ganz verbleiben.

Von meiner eigenen Geschichte und meiner Erfahrung her kann ich also nichts gegen diesen Tag sagen und ich kann da auch die Reaktion von Tilman Kuban verstehen.

Wo ist da ein Problem mit diesem Tag? In den Retweets auf Kuban Tilmans Beitrag bei Twitter bekommt man ein wenig einen Eindruck, worum es geht. Das klassische Vater-Mutter-Kind Bild ist vielen ein Dorn im Auge - und diese auch als "woke" bezeichnete kulturelle und politische Ausrichtung kommt hier sicherlich zum Tragen. Ganz zum Ärger derer, die traditionelle Werte erhalten möchten, wie es einer konservativen Grundhaltung entspricht. Ein Problem mit diesem Tag haben vermutlich Kinder, die von zwei Männern als Eltern großgezogen werden, ebenso wie Mütter, denen am Muttertag Geschenke, die auf eine klassische "Frau am Herd" hinweisen, gemacht werden. Im Thread ist da ein Pfannenwender mit Grußkarte als Muttertagsgeschenk zu sehen. Ich kann diese Probleme nachvollziehen - aber ich sehe auch Möglichkeiten, die Problematiken zu entschärfen und Geschenke als Ausdruck der Liebe zu denen, die einen 365 Tag im Jahr versorgen, helfen und anleiten, zu machen.

Was ist nun mit der Tradition, die hinter dem Muttertag steckt. Es gibt da viele gute Artikel im Netz. Ich habe mal einen herausgegriffen, weil ich hier das Wesentliche in knapper Form angesprochen finde:

https://www.br.de/nachrichten/wissen/wann-ist-muttertag-2023-und-wer-hat-ihn-erfunden,RyO1IQ0

Es lassen sich wohl Wurzeln in der griechischen und römischen Antike finden, aber die sind so weit weg, dass sie für die Entstehung des Tages kaum Bedeutung haben dürften.

Richtig los ging es auf Initiative von Ann Maria Jarvis 1858 mit "Mothers' Day Works Clubs". Ann Maria Jarvis war Pfarrfrau in den USA. Ihre Bewegung engagierte sich sozial und wollte die Not von Arbeiterfamilien lindern. In diesen Jahren gab es ja durch die aufkommende Industrialisierung große Veränderungen in der Arbeitswelt, hier in Europa in zahlreichen Werken der Naturalisten beschrieben und auf die Bühne gebracht - z.B. von Gerhard Hauptmann in "Die Weber". In den USA kamen 1861-1865 die Sezessionskriege als Belastung hinzu. In all diesen Krisen sind immer auch die Mütter in besonderer Weise getroffen. Der Muttertag entspringt also einer christlichen, sozialen und pazifistischen Bewegung. Gibt es da noch eine kulturell mögliche höhere Motivation?

Nach Deutschland kam dieser Tag motiviert durch Geschäftsinteressen der Blumenhändler (und wenn ich ehrlich bin, scheint dieses Interesse auch heute noch vielfach Motor der Bewegung zu sein).

Ja, die Nazis haben sich diesen Tag auch geschnappt, in Sinne ihrer Ideologie verbogen und mit braunem Dreck beschmiert. Mütter wurden hier für ihre Gebärleistung und die Produktion von Kanonenfutter geehrt. Es ist nun einmal so, dass es in Deutschland eine kulturelle Krise zwischen 1933 und 1945 gegeben hat, in der so gut wie kein Kulturgut unbeschadet davon gekommen ist. Alles wurde in den Dreck gerissen und somit ist es auch möglich jegliche deutsche Tradition - egal welche Wurzeln sie auch haben mag - mit der "Nazikeule" niederzumachen. Damit würde die Tradition dann ein zweites Mal getötet - einmal durch die, die ihr den satanischen Odem eingehaucht haben und dann noch einmal von denen, die ihnen diese Vergewaltigung vorwerfen. Ich halte uns alle für reif genug, den Wert solcher Versuche einzuordnen und entscheiden ablehnen zu können. Es ist in der Regel nicht besonders schwer, den braunen Dreck von der Tradition abzuwischen und die ursprüngliche Bedeutung neu zu polieren - und ich meine, dass der Muttertag - warum nicht moderner als "Elterntag" - genau dies verdient hätte.

Und nun seid ihr dran: Was denkt ihr über diese Geschichte? Macht ihr euren Müttern Geschenke an diesem Tag? Erwartet Ihr Geschenke oder habt ihr mit Kindern Geschenke für diesen Tag gebastelt? Haltet Ihr die Einrichtung des Muttertags noch für zeitgemäß oder nicht?

Ich hoffe auf eine gute Diskussion zu diesem Thema.

Viel Spaß dabei!

Euer GoodFruit

Antwort
56 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 23802

@goodfruit 

Und nun seid ihr dran: Was denkt ihr über diese Geschichte?

Ich finde es durchaus begrüssenswert, Traditionen und Gebräuche von Zeit zu Zeit auf einen Prüfstand zu stellen und sich zu fragen, ob sie noch zeitgemäß sind oder Änderungen hier und da nicht angemessen sind. Man könnte also aus dem "Muttertag" einen "Elterntag" machen oder dergleichen. Und natürlich ist es richtig, angemessen zu reagieren wenn man mit Kindern arbeitet, die gar keine Mutter haben.

Aber darum geht es hier ja nicht. Hier geht es lediglich darum, sich auf billige Weise einer bestimmten politischen Seite zuzuschlagen und die "andere Seite" zu diffamieren. Den Wunsch nach einer sachlichen Auseinandersetzung sehe ich hier nicht. Da wird nur stumpf draufgehauen, dass jetzt sogar katholische Kindergärten dieses woke Genderzeug betreiben, und deshalb muss man selbst gewählt werden, um den Untergang des Abendland abzuwenden. Denn jede Änderung, egal auf welche Weise, führt automatisch in den Abgrund...

Das ist schlicht stumpfer Populismus. Und wie das jetzt unsere Kultur retten soll leuchtet mir erst recht nicht ein...

lucan-7 antworten
4 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@lucan-7 Ich finde es durchaus begrüssenswert, Traditionen und Gebräuche von Zeit zu Zeit auf einen Prüfstand zu stellen und sich zu fragen, ob sie noch zeitgemäß sind oder Änderungen hier und da nicht angemessen sind.

Nun, die Einrichtung des "Muttertages" steht hier nun ja offensichtlich auf dem Prüfstand. Und dazu gehört, dass man sich darüber Gedanken macht. Dazu möchte ich hier anregen.

Der Kindergarten, der sich für eine Abschaffung bei ihnen entschieden hat, hat das ja offenbar getan. Die Beweggründe waren, eine für Kinder, die in nicht klassischem Familienkontext aufwachsen, unangenehme oder herabsetzende Situation zu vermeiden.

Es gibt Kinder ohne Mütter wie es Kinder gibt ohne Väter - und das nicht, weil sie Waisen wären, sondern weil sie in anderem sozialen Kontext zur Welt gekommen sind und aufwachsen. Es stimmt sicher, dass der Begriff "Muttertag" und auch, welche Geschenke im Kontext mit Muttertag und Vatertag gemacht wurden, nur vor dem Hintergrund eines ganz klassischen Familienbildes stimmig sind. Von daher ist die Entscheidung des Kindergartens nachvollziehbar.

Auf der anderen Seite ist die Idee, die hinter dem Muttertag steht, zeitlos und nicht zwangsläufig an ein klassisches Familienbild gekoppelt. Es stellt nun mal eine besondere Aufgabe und auch Leistung dar, Kinder großzuziehen. Und warum sollte so ein Engagement nicht gewürdigt werden - auch von denen, die insbesondere Nutznießer dieses Engagements sind?

Statt abzuschaffen, gibt es ja immer noch die Möglichkeit zu reformieren.

Jedes Kind wird von irgendwelchen Bezugspersonen begleitet - seien es Mütter, Väter, Betreuer in Ersatzfamilien, Menschen in Kommunen oder größeren Lebensgemeinschaften. Jedes Kind wird Menschen haben, denen es mal "Danke" sagen kann und wir als Gesellschaft sollten nicht vergessen, dass wir alle ohne Kinder auf eine demografische Katastrophe zulaufen und wir ohne Menschen, die bereit sind, Kinder zu bekommen und ins Erwachsenenalter hinein zu begleiten, eine Gesellschaft in einen kollektiven Selbstmord hineinläuft, der gegen Ende des Prozesses nur unschön und in Elend enden wird - es sei denn, wir bekommen die Roboter so weit, dass sie alte Menschen zu 100% versorgen können.

Ich möchte dazu aufrufen, sich Gedanken zu machen, ob es nicht doch sinnvoll ist, den Eltern in gewisser Weise eine Dankbarkeit zu zeigen und wie dies geschehen könnte, ohne dass automatisch vielleicht nicht mehr allgemein haltbare Gesellschaftskonzepte angesprochen werden.

Das ist schlicht stumpfer Populismus. Und wie das jetzt unsere Kultur retten soll leuchtet mir erst recht nicht ein...

Das Entsetzen über den Verlust einer kulturellen Einrichtung halte ich durchaus für berechtigt. Es wird hier ja ein Jahresgang, wie wir ihn über Jahrzehnte in unserem Land hatten, einfach abgeschafft. Dies mag berechtigt sein. Aber jemanden, der damit nicht automatisch gleich klarkommt, als Populisten zu beschimpfen, ist in meinen Augen ganz schlechter Stil und dem sozialen Frieden im Land nicht dienlich, weil es ohne Not polarisiert und Feindbilder schafft. Mir kommt die Reaktion auf den Tweet des Politikers viel eher als "Populismus" vor. Da entläd sich ein aufgebrachter Mob, der nicht erwarten darf, bei eher konservativ ausgerichteten Menschen Verständnis zu erwarten. Es liegt für mich da so der Verdacht im Raum, dass letzteres auch gar nicht gewollt ist, sondern dass ein Kulturkampf ins Land getragen werden soll, der komplett überflüssig ist und außer Zerstörung nichts nach sich zieht.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23802

@goodfruit 

Nun, die Einrichtung des "Muttertages" steht hier nun ja offensichtlich auf dem Prüfstand. Und dazu gehört, dass man sich darüber Gedanken macht. Dazu möchte ich hier anregen.

 

Das Entsetzen über den Verlust einer kulturellen Einrichtung halte ich durchaus für berechtigt.

"Entsetzen über den Verlust einer kulturellen Einrichtung"?

Das ist doch genau diese Überdramatisierung, die hier beabsichtigt wurde... EIN Kindergarten hat entschieden, dass keine Muttertagsgeschenke gebastelt werden! Die genauen Gründe kennen wir nicht, möglicherweise gab es hier Rücksichtnahme auf Kinder ohne Mutter, vielleicht auch andere Überlegungen.

Aber ebensowenig wie Weihnachten abgeschafft wird, wenn in irgendeiner Grundschule keine Adventskränze gebastelt werden geht der Muttertag verloren, weil sich irgendein Kindergarten dazu entschließt, die Kinder keine Geschenke basteln zu lassen sondern halt irgendwas anderes unternimmt!

Genau das macht doch den Populismus aus: Bei jeder Kleinigkeit wird gleich ganz dramatisch der Untergang all dessen proklamiert, was uns lieb und teuer ist... "Abschaffung der Familie", nur weil Homosexuelle jetzt auch heiraten dürfen und ähnlicher Quatsch.

Da muss man wirklich nicht über jeden Stecken springen, der einem hingehalten wird...

lucan-7 antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1871

@lucan-7 

 

Bei jeder Kleinigkeit wird gleich ganz dramatisch der Untergang all dessen proklamiert, was uns lieb und teuer ist

Sind solche "Kleinigkeiten" wirklich immer aus der Luft gegriffen? Was das Thema in diesem Thread betrifft, magst du ja recht haben. Aber die Kritik am traditionellen Familienbild und der entsprechenden Männer-/Frauenrollen-Zuteilung ist heutzutage doch ziemlich verbreitet und geht nicht auf eine Einzelstimme zurück. Somit entspricht es nach meinem Dafürhalten auch einer gewissen Logik, wenn die Tradition des Muttertags insgesamt in Frage gestellt wird, da dieser ja doch auf der Tradition der "klassischen" Familie beruht.

 

"Abschaffung der Familie"

Immerhin geht es in einem neuen Buch der Politologin Emilia Roig zwar nicht um die Abschaffung der Familie und dies auch nicht aufgrund der Einführung der Ehe für alle. Aber es geht doch immerhin um die Abschaffung der Ehe.

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/neues-buch-von-emilia-roig-diese-frau-hat-mit-der-ehe-ein-gewaltiges-problem

Auch das könnte natürlich nun einfach als eine provokative, vielleicht auch ziemlich extreme Einzelstimme bezeichnet werden. Aber der Idee der Eheabschaffung wird doch immerhin von öffentlich-rechtlichen Medien eine Plattform geboten und diese dadurch verbreitet. Sollte nun eine Reaktion der Gegenseite auf ein solches Buch deiner Meinung nach einfach ausbleiben, um nicht zu jenen gezählt zu werden, die...

Bei jeder Kleinigkeit gleich ganz dramatisch den Untergang all dessen proklamieren, was uns lieb und teuer ist.

 

tamaro antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 23802

@tamaro 

Sind solche "Kleinigkeiten" wirklich immer aus der Luft gegriffen? Was das Thema in diesem Thread betrifft, magst du ja recht haben. Aber die Kritik am traditionellen Familienbild und der entsprechenden Männer-/Frauenrollen-Zuteilung ist heutzutage doch ziemlich verbreitet und geht nicht auf eine Einzelstimme zurück.

Man liest zwar viel dergleichen, aber wenn man dann hinschaut sind es eben doch nur Einzelstimmen irgendwelcher Aktivisten oder Intellektueller. Die werden dann von den Medien aufgegriffen, weil man damit halt Schlagzeilen produzieren kann.

Ich erinnere mich da an die Erziehungsmethoden, die in den 70ern propagiert wurden... auch damals gab es Versuche, Jungen und Mädchen völlig gleich zu erziehen, weil man von den Stereotypen Rollen weg wollte. Ist also nichts Neues.

Hat aber nicht funktioniert, weil diese Idee einfach an der Realität vorbeigeht. Die Leute wollen so etwas nicht, und Männer und Frauen haben nun mal das Bedürfnis, sich voneinander zu unterscheiden... oder auch in einer klassischen Ehe zusammen zu leben.

Dabei finde ich es gut, wenn Menschen dazu ermutigt werden, sich nicht nur an den Klischees zu orientieren. Und wenn Jungen gerne Krankenpfleger werden wollen und Mädchen Baggerfahrer, bitte sehr. Und wenn nicht, dann halt nicht.

Aufgrund dieser Ermutigungen und Freiheiten wird es immer mehr Menschen geben, die sich entsprechend abgrenzen... Männer, die in Frauenkleidern herumlaufen, Leute, die eine "Ehe" zu dritt führen oder was weiß ich.

Aber ich bezweifle, dass diese Dinge jemals mehrheitsfähig werden, egal was irgendwelche Aktivisten propagieren. Wenn wir "Freiheit" propagieren, dann dürfen wir uns nicht darüber beschweren, wenn diese Freiheit auch genutzt wird... das schließt aber auch die Freiheit ein, sein Leben weiter so zu führen, wie man es halt bisher kannte.

Und das scheint mir doch immer noch die große Mehrheit zu sein.

lucan-7 antworten


neubaugoere
Beiträge : 16480

@goodfruit 

Hej 🙂

mir ist, ehrlich gesagt, die "Geschichte" ziemlich schnurz, wer's nun erfunden hat und wer aufgeschnappt und ausgenutzt. Ich - Ostkind - hab den Muttertag nicht gekannt. Ich stehe mit solcherlei Feiertagen eher auf "Kriegsfuß", weil ich sie für unnötig halte.

Den Ansatz des "Problems", aus meiner Sicht, finde ich schon in genau dieser deiner Aussage:

Sicher braucht es dafür keinen besonderen Tag - aber ohne diesen Tag würde es dann vielleicht ganz verbleiben.

Ich kann dieses "sonst wird die Mama nachher noch ganz vergessen" nicht mit einem einzigen Tag, an dem ich mir mal besonders Mühe geben, beantworten. - Verstehst du das Problem bzw. was ich meine?

Der Ansatz muss m.E. von woanders kommen. Nämlich, dass ich meinen Lieben immerzu meine Liebe zeige.

Ich habe also früher den Muttertag seit wir ein geeintes Deutschland haben, immer ignoriert und eher "bekämpft", dann war es mir schnuppe und mittlerweile überwiegt die Liebe zu meinen Eltern, zu meiner Mutter und die mag den halt. Also eigentlich auch nicht mehr als jeden anderen Tag, an welchem wir als Familie zusammenkommen; denn darum geht es ihr zumindest schlichtweg am Ende. Sie freut sich, wenn ich da bin. Sie freut sich, wenn ich was mitbringe. Sie freut sich, wenn ich nichts mitbringe und einfach nur da bin. - Also mache ich ihr einfach eine Freude, eben auch (!) an diesem Tag, den andere "Muttertag" nennen.

In diesem Jahr machen uns zumindest die "Eisenbahner" mit ihrem Streik einen Strich durch die Rechnung 😀 , was ich nicht superunschön finde 😉 😀 Wir haben schon telefoniert und darüber gesprochen. Ich habe kein Auto und mit anderen Verkehrsmitteln sind meine Eltern nicht zu erreichen als mit der "Bahn" (in dem Fall die Berliner S-Bahn).

🙂

neubaugoere antworten
9 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20232

@neubaugoere

Die Bahn streikt erst nach 22 Uhr  😉  Nur so als Tipp 

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@tristesse  ---  zum Beitrag

Danke für den Hinweis. Es ist ja nicht so, als würde ich nicht wissen, wie ich zu meinen Eltern komme und nicht wissen, wann ich fahre und wann ich wieder zurück muss. All diese Dinge habe ich natürlich noch nicht bedacht. Ich wäre jetzt wirklich aufgeschmissen gewesen so ganz ohne Hilfe. 🙂

neubaugoere antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20232

@neubaugoere

Ich helfe wo ich kann 😊

Und ich hab noch bessere Neuigkeiten: die Bahn streikt gar nich mehr! 

tristesse antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1759

@tristesse 

Die Bahn streikt jetzt doch nicht 🙂

belanna antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20232

@belanna

Ja cool. Ich bin ja auch täglich mit dem Zug zur Arbeit und freu mich 😊

Neubaugöre hab ich auch informiert. 

tristesse antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@neubaugoere Ich kann dieses "sonst wird die Mama nachher noch ganz vergessen" nicht mit einem einzigen Tag, an dem ich mir mal besonders Mühe geben, beantworten. - Verstehst du das Problem bzw. was ich meine?

Warum braucht es den Sonntag? Ich kann doch auch jeden Tag als Tag des Herrn begehen.

Verstehst Du die Problematik?

goodfruit antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@goodfruit ja, genau das meine ich ... Tut mir leid, wenn das nicht so deutlich bei rum kam. 🙂

neubaugoere antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@neubaugoere Wenn es so funktioniert, dann ist es gut. Wenn es aber nicht funktioniert, dann denke ich, dass regelmäßige Erinnerungen sehr hilfreich sein können. So war das ja auch mit dem Sonntag gedacht - und es gibt da ja noch so viele mehr Mechanismen, die alle helfen sollen, die wir besonders im AT finden: Gottes Wort an Türpfosten, an den Arm gebunden, an der Stirn, im Zusammenhang mit jeder Nahrungsaufnahme und dann an Feiertagen ...

Wer es nicht braucht, für den ist es auch ohne OK. Und für alle anderen sind Erinnerungen hilfreich.

Es ist dieser Muttertag nun ja nur ein Tag im Jahr. Jeder Tag hat irgendeine Widmung und oft erinnern uns die Google Doodles an solche Tage. Hier der für den kommenden Muttertag:

https://www.google.com/doodles/mothers-day-2023-may-14

Es muss nicht bei einem Tag bleiben - aber ist ein Tag denn zu viel?

goodfruit antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@goodfruit 

Mich irritiert schon deine Formulierung *nurmalsosage* ...

Wenn "es so nicht funktioniert" ... dann wäre es gut, erst recht mal an dem zu arbeiten, was die Bibel über die Liebe sagt ...

neubaugoere antworten
B'Elanna
Beiträge : 1759

@goodfruit 

*lol* - ich musste erstmal eine ganze lange Zeit überlegen, was denn wohl eine Na-Zier-Be sein mag 😀

 

Den Link habe ich mir nicht angesehen, da ich zur Cookieannahme genötigt werde, das ist schon inakzeptabel.

 

Also ich bin ja vierfache Mutter und kann dich mit Geschenken aus Kindergarten und Schule  (=7 Jahre, mal 4 = 28 Geschenke) totschmeissen - und ich muss sagen, je nachdem, welcher Lehrer/Erzieher dahinter steht, waren die Geschenke echt cool oder eben auch naja. Dass meine Kinder aus der Vorgabe der Erziehenden und Bildenden immer das Beste zu machen versucht haben und sie dabei in jeder Sekunde vermutlich voller Liebe an mich gedacht haben, ist dabei das eigentliche, größere Geschenk.

Seit ein paar Jahren, nachdem jetzt auch der letzte auf die weiterführende Schulegewechselt hat, wo für derlei Quatsch keine Kapazitäten mehr sind (was auch okay ist), gehen meine Kinder zum Muttertag mir zuliebe mit mir wandern - ich liebe wandern und sie hassen es, aber es ist ihre Form, mir an diesem einen Tag einen Wunsch zu erfüllen. Ich suche dann eine landaschaftlich schöne, nicht zu lange ud nicht zu anstrengende Traumschleife raus, an deren Ende dann möglichst noch ein Eisbecher steht, und wir haben einen schönen Tag miteinander verbracht (und das sagen sie meistens hinterher auch genau so) - das ist mir tausendmal lieber als das hundertste Gebastelte.

 

Lange Rede kurzer Sinn:
Ich finde es schon wichtig, dass man zumindest thematisiert, dass es Menschen gibt, die sich für die Kinder den Arsch aufreißen - ob das nun Männer oder Frauen sind, Eltern oder Erziehungsberechtigte, sei dabei mal egal. Die Kinder von heute zeigen eine Tendenz, alles für selbstverständlich zu halten, ohne sich klar zu machen, was das für den anderen bedeutet.

Und klar wollte man das als Elter so. Aber so ein Danke ab und zu tut schon gut.

 

P.S.: Mein Bruder und sein Mann haben einen fünfjährigen Sohn - ich muss ihn mal fragen, wie ihr Kindergarten das bisher gehandhabt hat, ob er auch schon Muttertagsgeschenke bekommen hat, und wie die dann genannt wurden 😀

belanna antworten
6 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@belanna Hallo Belanna,

das mit dem Lesen geht mir oft genauso. Mir passiert das aber nicht nur mit eher selten verwendeten Begriffen, sondern generell, wenn der Gesamteindruck des Wortes bei mir in eine falsche Richtung führt. Das ist oft lustig und je schlechter meine Augen werden, umso lustiger wird's!

Die Zirbe - manchmal auch Zierbe geschrieben - ist ja ein alpiner Baum, dessen ätherisches Öl förderlich für tiefen und erholsamen Schlaf sein soll. Warum nicht den in einer Neuzüchtung im Blumentopf zum Muttertag als Na-Zierbe?

Was die Muttertagsgeschenke angeht, so erinnere ich mich, dass es meinen Kindern grad im Kindergarten sehr wichtig war und sie mit großer Freude dann geschenkt haben. Zumindest für sie war das sicher ein Event, an den sie sich gerne zurückerinnern.

Ich finde es schon wichtig, dass man zumindest thematisiert, dass es Menschen gibt, die sich für die Kinder den Arsch aufreißen - ob das nun Männer oder Frauen sind, Eltern oder Erziehungsberechtigte, sei dabei mal egal.

Das hätte es verdient, nicht nur von den Kindern, sondern von der gesamten Gesellschaft mal wahrgenommen und gewürdigt zu werden. Es ist nämlich wirklich oft nicht leicht - und besonders schwer haben es diejenigen, die oft aus beruflichen Gründen fernab von jeglicher Verwandtschaft ihre Kinder großziehen müssen. Das ist allein ein enormer Organisationsaufwand, eine vollversorgung ohne Oma und Opa oder Onkel und Tante hinzubekommen.

Mein Bruder und sein Mann haben einen fünfjährigen Sohn - ich muss ihn mal fragen, wie ihr Kindergarten das bisher gehandhabt hat

Das wäre wirklich interessant zu erfahren. An sich sehe ich da kein Problem damit. Heute ist nicht vor 10 Jahren und vieles, was da vielleicht noch "revolutionär" war, ist heute normal. So mancher Mann ist als funktionelle Mutter unterwegs. In so einer Rolle war ich sicher auch, wenn ich da in einem Pulk von Muttis stand, um die meinen vom Kindergarten abzuholen.

goodfruit antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1759

@goodfruit

Das wäre wirklich interessant zu erfahren. 

Also die Kita ist zwar nicht ganz klein, aber auf Zack - die kennen die Lebenshintergründe ihrer Kinder, und da wird dann ganz individuell gebastelt, der eine bastelt zwei Muttertagsgeschenke, der andere zwei Vatertagsgeschenke, der eine mit nur einem Elternteil eben zwei für denselben, und der ohne Eltern eins oder zwei für Oma/Opa/Erziehungswohngruppenleiter.....

belanna antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 7576

@goodfruit 

So mancher Mann ist als funktionelle Mutter unterwegs

Was ist denn eine funktionelle Mutter?

alescha antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@alescha Wenn ein Mann in einer Horde Muttis steht, um genau der Aufgabe, die diese grad nachgehen, zu erfüllen, dann fühlt er sich mitunter wie eine "funktionelle Mutti".

goodfruit antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 7576

@goodfruit 

Die einzige Funktion, die Väter nicht erfüllen können, ist das Gebären und das Stillen.

Dass es meistens Mütter sind, die ihre Kinder von der Kita abholen, im Wartezimmer des Kinderarztes sitzen etc. ist keine Funktionalität, sondern Ergebnis gesellschaftlicher Entwicklungen/Bedingungen.

 

 

alescha antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4446

@belanna Seit ein paar Jahren, nachdem jetzt auch der letzte auf die weiterführende Schulegewechselt hat, wo für derlei Quatsch keine Kapazitäten mehr sind (was auch okay ist), gehen meine Kinder zum Muttertag mir zuliebe mit mir wandern - ich liebe wandern und sie hassen es, aber es ist ihre Form, mir an diesem einen Tag einen Wunsch zu erfüllen. Ich suche dann eine landaschaftlich schöne, nicht zu lange ud nicht zu anstrengende Traumschleife raus, an deren Ende dann möglichst noch ein Eisbecher steht, und wir haben einen schönen Tag miteinander verbracht (und das sagen sie meistens hinterher auch genau so)

 

Ein schönes Beispiel dafür, wie Leute sich die zu ihnen passenden Angewohnheiten und Rituale schaffen. Das hört sich für mich super an, man möchte am liebsten mitwandern! 🙂

jack-black antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 25438

@goodfruit 

Wenn Kinder zu ihren Müttern eine gute Beziehung haben, ihnen von Herz zu Herz begegnen, ist das wunderbar.

Zusammen lachen, verbunden sein, Leid und Freude teilen. Das gehört zu den tiefsten und schönsten Gefühlen

die wir Menschen kennen. Das kann und darf jeden Tag sein. 

Für mich ist auch jeden Tag Weihnachten. Meine Weihnachtskrippe steht das ganze Jahr über, daneben das Kreuz.

Leider gibt es heute viele Beziehungsprobleme, verletzende, zerstörerische Worte, Taten, seelische bis 

körperliche Gewalt. Die Beziehungen untereinander gelingen nicht immer.

Von daher finde ich den Muttertag wiederum gut. ................................................................

Ein Tag der Erinnerung, Vergebung, Versöhnung......

Natürlich darf das auch jeden Tag geschehen. .....Einfach mal Danke sagen............

Egal welchen Hintergrund der Muttertag hat oder nicht..

Es gibt auch so viele Scheidungskinder, und für diese kann der Muttertag auch ein guter Tag sein.

 

liebe Grüße,

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1 Antwort
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@hundemann Es ist traurig, wenn es weh tut, an die eigene Familie und insbesondere an die eigenen Eltern zu denken. Aber klar - für solche Menschen ist so ein Tag eher eine Belastung als ein Grund zur Freude.

goodfruit antworten
GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 3254

Kleiner Nachtrag:

Eben habe ich einen Artikel entdeckt, der sich um die Begründerin des Muttertages handelt.

Erst hat sich Anna Jarvis sehr dafür eingesetzt, damit dieser Tag, den ihre Mutter initiieren wollte, begangen wird. Dann gab es den Tag und als sie merkte, dass dieser kommerziell missbraucht wurde, hat sie für die Abschaffung des Muttertags gekämpft und sie ging dabei sogar so weit, dass sie Muttertagsevents störte. Eine resolute Dame also.

Aber lest selber:

https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/geschichte-des-muttertags--wie-anna-jarvis-ihre-mutter-ehren-wollte-33419964.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

Viele Grüße

GoodFruit

goodfruit antworten


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