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Muttertag: Kulturgut oder Nazierbe?

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2609

Hallo zusammen!

Eben habe ich diesen Bericht hier gelesen, der sich mit der Reaktion eines Politikers auf die Erklärung einer Kindertagesstätte beschäftigt, keine Geschenke mehr zum Muttertag zu basteln.

https://www.fr.de/politik/kita-aus-tilman-kuban-cdu-politiker-loest-auf-twitter-shitstorm-auf-92266195.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Hier der Link auf den Twitter Beitrag des Politikers Tilman Kuban (CDU).

Oops, das kam für mich unerwartet. Ich war nie in einem Kindergarten, aber den Muttertag kannte ich und auch in der Schule haben wir gebastelt und meine Mutter tat sich gefreut - oder zumindest so getan. Nein, ich glaube, sie hat sich wirklich gefreut, denn Mütter haben eine andere Sicht auf die Kunstwerke der Kleinen als wie das ein Kunstsachverständiger hätte.

Für mich war es etwas, bei dem ich mit der Arbeit in der Schule an meine Mutter gedacht habe und mir da ganz besonders Mühe gegeben habe, weil ich meiner Mutter wirklich eine Freude machen wollte.

Sicher braucht es dafür keinen besonderen Tag - aber ohne diesen Tag würde es dann vielleicht ganz verbleiben.

Von meiner eigenen Geschichte und meiner Erfahrung her kann ich also nichts gegen diesen Tag sagen und ich kann da auch die Reaktion von Tilman Kuban verstehen.

Wo ist da ein Problem mit diesem Tag? In den Retweets auf Kuban Tilmans Beitrag bei Twitter bekommt man ein wenig einen Eindruck, worum es geht. Das klassische Vater-Mutter-Kind Bild ist vielen ein Dorn im Auge - und diese auch als "woke" bezeichnete kulturelle und politische Ausrichtung kommt hier sicherlich zum Tragen. Ganz zum Ärger derer, die traditionelle Werte erhalten möchten, wie es einer konservativen Grundhaltung entspricht. Ein Problem mit diesem Tag haben vermutlich Kinder, die von zwei Männern als Eltern großgezogen werden, ebenso wie Mütter, denen am Muttertag Geschenke, die auf eine klassische "Frau am Herd" hinweisen, gemacht werden. Im Thread ist da ein Pfannenwender mit Grußkarte als Muttertagsgeschenk zu sehen. Ich kann diese Probleme nachvollziehen - aber ich sehe auch Möglichkeiten, die Problematiken zu entschärfen und Geschenke als Ausdruck der Liebe zu denen, die einen 365 Tag im Jahr versorgen, helfen und anleiten, zu machen.

Was ist nun mit der Tradition, die hinter dem Muttertag steckt. Es gibt da viele gute Artikel im Netz. Ich habe mal einen herausgegriffen, weil ich hier das Wesentliche in knapper Form angesprochen finde:

https://www.br.de/nachrichten/wissen/wann-ist-muttertag-2023-und-wer-hat-ihn-erfunden,RyO1IQ0

Es lassen sich wohl Wurzeln in der griechischen und römischen Antike finden, aber die sind so weit weg, dass sie für die Entstehung des Tages kaum Bedeutung haben dürften.

Richtig los ging es auf Initiative von Ann Maria Jarvis 1858 mit "Mothers' Day Works Clubs". Ann Maria Jarvis war Pfarrfrau in den USA. Ihre Bewegung engagierte sich sozial und wollte die Not von Arbeiterfamilien lindern. In diesen Jahren gab es ja durch die aufkommende Industrialisierung große Veränderungen in der Arbeitswelt, hier in Europa in zahlreichen Werken der Naturalisten beschrieben und auf die Bühne gebracht - z.B. von Gerhard Hauptmann in "Die Weber". In den USA kamen 1861-1865 die Sezessionskriege als Belastung hinzu. In all diesen Krisen sind immer auch die Mütter in besonderer Weise getroffen. Der Muttertag entspringt also einer christlichen, sozialen und pazifistischen Bewegung. Gibt es da noch eine kulturell mögliche höhere Motivation?

Nach Deutschland kam dieser Tag motiviert durch Geschäftsinteressen der Blumenhändler (und wenn ich ehrlich bin, scheint dieses Interesse auch heute noch vielfach Motor der Bewegung zu sein).

Ja, die Nazis haben sich diesen Tag auch geschnappt, in Sinne ihrer Ideologie verbogen und mit braunem Dreck beschmiert. Mütter wurden hier für ihre Gebärleistung und die Produktion von Kanonenfutter geehrt. Es ist nun einmal so, dass es in Deutschland eine kulturelle Krise zwischen 1933 und 1945 gegeben hat, in der so gut wie kein Kulturgut unbeschadet davon gekommen ist. Alles wurde in den Dreck gerissen und somit ist es auch möglich jegliche deutsche Tradition - egal welche Wurzeln sie auch haben mag - mit der "Nazikeule" niederzumachen. Damit würde die Tradition dann ein zweites Mal getötet - einmal durch die, die ihr den satanischen Odem eingehaucht haben und dann noch einmal von denen, die ihnen diese Vergewaltigung vorwerfen. Ich halte uns alle für reif genug, den Wert solcher Versuche einzuordnen und entscheiden ablehnen zu können. Es ist in der Regel nicht besonders schwer, den braunen Dreck von der Tradition abzuwischen und die ursprüngliche Bedeutung neu zu polieren - und ich meine, dass der Muttertag - warum nicht moderner als "Elterntag" - genau dies verdient hätte.

Und nun seid ihr dran: Was denkt ihr über diese Geschichte? Macht ihr euren Müttern Geschenke an diesem Tag? Erwartet Ihr Geschenke oder habt ihr mit Kindern Geschenke für diesen Tag gebastelt? Haltet Ihr die Einrichtung des Muttertags noch für zeitgemäß oder nicht?

Ich hoffe auf eine gute Diskussion zu diesem Thema.

Viel Spaß dabei!

Euer GoodFruit

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56 Antworten
DerElch
Beiträge : 667

@goodfruit 

Weshalb musst du denn hier die Nazis reinmixen?  Die Kita hat eine andere Begründung geliefert, weshalb sie keine Muttertagsgeschenke basteln. Die Begründung find ich zwar albern und ausgerechnet für eine katholische Kita nahezu absurd, aber mit Nazis hatte die Entscheidung nichts zu tun.

derelch antworten
1 Antwort
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@derelch Weshalb musst du denn hier die Nazis reinmixen?

Weil es von Kritikern des Tages gemacht wurde! Schau Dir die Antworten zu dem Twitter Tweet von Tilman Kuban an und Du weißt, wieso ich die Überschrift so gewählt habe.

Die Kita hat eine andere Begründung geliefert, weshalb sie keine Muttertagsgeschenke basteln. Die Begründung find ich zwar albern und ausgerechnet für eine katholische Kita nahezu absurd, aber mit Nazis hatte die Entscheidung nichts zu tun.

Bei dieser Beurteilung bin ich ganz bei Dir.

Klar kann man auch so einen Tag zur Disposition stellen. Für sinnvoller halte ich es aber, nach Wegen zu suchen, wie man dem Ziel des Feiertages gerechter werden kann.

Wenn ich einfach mal über die wahren Hintergründe spekulieren darf, dann hat das vielleicht auch etwas mit Unwillen der Erzieherinnen zu tun, sich Jahr für Jahr eine Geschenkidee aus den Fingern zu saugen - wohl wissend, dass das schwierig ist und es nicht leicht ist, etwas wirklich Nettes mit den Kindern zu produzieren.

goodfruit antworten


Alescha
Beiträge : 7158

@goodfruit 

Wo ist da ein Problem mit diesem Tag?

Wie Lucan hier schon sagte: Es gibt kein Problem. Es wird eines konstruiert. Billiger Populismus.

Und dieser Tweet von diesem Herrn Kuban führte dazu, dass es Drohungen und übelste Beschimpfungen gegen die Kita und ihre Angestellten gab. Kuban hat Namen und Adresse der Kita erst später geschwärzt, da war der Schaden schon da. 

In der hessischen Kita haben sie inzwischen die Telefonleitungen gekappt, weil, wenn niemand mehr dranging, der Anrufbeantworter ansprang, und die Kinder dann das Aufsprechen der irren Hassnachrichten mithören mussten. Erzählt ein Vater aus der Kita gleich zu Beginn des Berichts.  https://t.co/Xni6jgMzus

Nachzulesen hier: Muttertag-Nebelkerze: Wie rechte Hetzer Kindeswohl gefährden - Volksverpetzer

alescha antworten
11 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@alescha Und dieser Tweet von diesem Herrn Kuban führte dazu, dass es Drohungen und übelste Beschimpfungen gegen die Kita und ihre Angestellten gab. Kuban hat Namen und Adresse der Kita erst später geschwärzt, da war der Schaden schon da. 

Das Veröffentlichen des Briefs mit Adresse war nicht nur ungeschickt, sondern grade zu dumm. Da stehe ich nicht dahinter. Aber diesen Vorgang zum Thema zu machen - das halte ich für richtig. Wenn eine Sache, die für viele eine Tradition bedeutet, in einem kleinen Kreis einfach mal so für etliche Kinder abschaffe, dann wäre es für mich der logische nächste Schritt, dass das ganze öffentlich diskutiert wird und Rückmeldung gegeben wird, ob es diese Entscheidung national konsensfähig ist oder nicht. Ich hätte von der Kindertagesstätte auch erwartet, dass sie bei dieser Entscheidung die Eltern und vielleicht sogar die Kinder mit einbindet.

goodfruit antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@goodfruit wobei die Frage ist, was diese Sache die Öffentlichkeit angeht? Es ist Sache dieser Kindertagesstätte. Und von sonst niemandem. Wenn die Eltern mit dieser Kindertagesstätte nicht zufrieden sind, dann steht es ihnen frei, die Kinder dort nicht hingehen zu lassen.

Siehe auch diesen Artikel, darin auch ein Link zu einer Petition die MdB Kuban zum Rücktritt auffordert:

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/keine-geschenke-zum-muttertag-cdu-politiker-kuban-greift-kita-an--die-erhalt-daraufhin-hasskommentare-9803369.html

Seht bei aktuell etwas über 3.400 Unterstützenden.

der_alte antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@der_alte die Frage ist, was diese Sache die Öffentlichkeit angeht

Das kannst Du natürlich oft fragen. Ich schätze mal, dass ca. 8ß% dessen, was die Leute auf Twitter oder Facebook rausblasen, früher nie kommuniziert worden wäre - z.T. weil es niemanden interessiert, z.T. weil es nicht unbedingt öffentlich ausgetragen werden muss.

Wenn aber irgendwo wer ne Kulturrevolution lostritt, dann kann man da natürlich schon mal drüber diskutieren, oder?

goodfruit antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@goodfruit 

Wenn aber irgendwo wer ne Kulturrevolution lostritt, dann kann man da natürlich schon mal drüber diskutieren, oder?

Die Kita hat jetzt eine Kulturrevolution losgetreten. 🤦🏻‍♀️ Aua.

alescha antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@goodfruit 

Wenn eine Sache, die für viele eine Tradition bedeutet, in einem kleinen Kreis einfach mal so für etliche Kinder abschaffe, dann wäre es für mich der logische nächste Schritt, dass das ganze öffentlich diskutiert wird und Rückmeldung gegeben wird, ob es diese Entscheidung national konsensfähig ist oder nicht.

Und? Wir leben in einer Demokratie, oder nicht? Es gibt das Recht auf freie Meinungsäußerung. Wo ist jetzt das Problem?

Und es wird auch ständig gesellschaftliche Änderungen geben. Traditionen ändern sich.

Im übrigen verstehe ich die Aufregung sowieso nicht. Spätestens ab der weiterführenden Schule, also der 5. Klasse, hört die Muttertagsbastelei ohnehin auf. Ohne dass sich je einer darüber aufgeregt hätte.

Ich finde, da wird wieder etwas aufgebauscht, damit sich eine gewisse Klientel mal wieder so richtig echauffieren und den Untergang des Abendlandes herbeifantasieren kann. 

 

alescha antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21575

@goodfruit 

Ich hätte von der Kindertagesstätte auch erwartet, dass sie bei dieser Entscheidung die Eltern und vielleicht sogar die Kinder mit einbindet.

Deswegen wurde ja auch eine Mitteilung verschickt. Womit der ganze Spuk dann losging und die Kindertagesstätte zum Ziel irgendwelcher Wutbürger wurde.

Ich hoffe, die Kinder erinnern sich später mal daran und wählen dann konsequent nur noch linksgrünversifft...

 

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@lucan-7 Deswegen wurde ja auch eine Mitteilung verschickt.

War das eine Umfrage, die von den Eltern abgefragt hätte, wie die zu der Sache stehen - oder war das ein "In-Kenntnis-setzen" von der Entscheidung des Teams des Kindergartens?

Wenn ich von "in die Entscheidung mit einbinden" rede, dann meine ich jawohl deutlich genug, dass da ein Dialog aufgenommen wird, mit dem Ziel einen Konsens oder zumindest eine demokratische legitimierte Entscheidung zu treffen.

Ich würde gerne mal wissen, wie dieser christliche Kindergarten den Kindern das vierte Gebot, die Eltern zu ehren, nahebringt, wenn man schon einen Tag, der genau dies zum Ziel hat, einfach skippt.

goodfruit antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@goodfruit 

Ich würde gerne mal wissen, wie dieser christliche Kindergarten den Kindern das vierte Gebot, die Eltern zu ehren, nahebringt, wenn man schon einen Tag, der genau dies zum Ziel hat, einfach skippt.

Als ob dieses Gebot nur durch Basteleien und Malereien in einer Kita zu vermitteln wäre. 🙄 

Drehen wir das mal um: Das Kind kann sich den Eltern das ganze Jahr über respektlos verhalten, aber wenn es auf Geheiß des Kindergarten- bzw. Lehrpersonals was bastelt, ist dem Gebot, die Eltern zu ehren, Genüge getan?

 

alescha antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@alescha Als ob dieses Gebot nur durch Basteleien und Malereien in einer Kita zu vermitteln wäre. 🙄 

Wie sonst willst Du es Kindern vermitteln? Es gab einmal ein Buch: 5 Sprachen der Liebe.

https://www.wikiwand.com/de/F%C3%BCnf_Sprachen_der_Liebe

Geschenke, die von Herzen kommen, gehören da dazu. Jede dieser Sprachen hat ihre Berechtigung, sollte eingeübt werden und nicht verachtet werden.

Wenn man im Kindergarten oder sonstwo Geschenke für Menschen, die einem etwas bedeuten - und am Muttertag natürlich für Menschen, die die meiste Arbeit mit meiner Betreuung haben, die mir vor kurzen noch die Windeln gewechselt haben, die mich vom Kindi abholen, die mich rundum versorgen.

Ich sehe den Tag als Chance. Eine Chance, die ich wegwerfen oder nutzen kann.

Das Kind kann sich den Eltern das ganze Jahr über respektlos verhalten, aber wenn es auf Geheiß des Kindergarten- bzw. Lehrpersonals was bastelt, ist dem Gebot, die Eltern zu ehren, Genüge getan?

Muttertag ist natürlich nur ein Teil vom Ganzen. Wir lernen durch Einüben, durch Wiederholen - und da bietet der Muttertag einen Anlass, die Sprache der Liebe "Schenken" einzuüben.

goodfruit antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@goodfruit 

Wie sonst willst Du es Kindern vermitteln?

Wenn das Kindergartenpersonal erst den Kindern vermitteln muss, dass man seine Eltern lieben und ehren soll, haben die Eltern was falsch gemacht. Oder?

Geschenke, die von Herzen kommen, gehören da dazu.

Und Du meinst, Geschenke, die auf Anweisung des Kitapersonals gebastelt werden, kommen von Herzen? 

Von Herzen kommen Geschenke, die die Kinder aus eignem Antrieb basteln, malen oder kaufen. 

Und nicht die, die sie machen, weil sie dazu angewiesen werden.

 

 

alescha antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@alescha eigentlich sollte MdB Kuban die Konsequenz ziehen sofort zurückzutreten, aus der CDU auszutreten und sich auf Dauer aus der Politiik zurückzuziehen. Dazu ebenfalls anfallende noch zu erhaltende Gelder aus seiner Bundestagstätigkeit zu spenden.

der_alte antworten
Tamaro
 Tamaro
Beiträge : 1743

@goodfruit 

 

Erdbeertag

Haltet Ihr die Einrichtung des Muttertags noch für zeitgemäß oder nicht?

Für mich stellt sich die Frage nicht, ob der Muttertag noch zeitgemäss sei. Eher sollte doch eine Rolle spielen, ob er sich noch einer gewissen Beliebtheit erfreut oder nicht und ob der Grund, die Botschaft dahinter sinnvoll ist oder nicht.

Ich würde einfach vorschlagen, dass diejenigen, die den Muttertag "feiern" wollen dies tun. Die anderen, die das nicht wollen, tun dies eben nicht und es sollte gegenseitig auch so respektiert und toleriert werden. Aber grundsätzlich finde ich, dass es nicht Aufgabe der Schulen ist, die Tradition dieses Tages aufrecht zu erhalten. Er bietet einfach eine gute Gelegenheit für Kinder im Grundschulalter, um sich kreativ zu betätigen und einer wichtigen Bezugsperson Dankbarkeit auszudrücken.

Über die Benennung dieses Tages liesse sich natürlich diskutieren, aber das finde ich eine kleine Sache.

Mein Vorschlag dafür wäre: Erdbeertag! 🙂 

Warum Erdbeertag? Eine treffendere Bezeichnung als Muttertag wäre heutzutage wohl "Tag der Erziehungsberechtigten". Da dies aber ziemlich sperrig klingt, müsste dies abgekürzt werden ind "Erzber-Tag". Da das nun ähnlich wie Erdbeer klingt und Erdeeren Mitte Mai zudem gerade Saison sind, liesse sich der Muttertag also nach meinem Dafürhalten in Erdbeertag umbennen. 🙂 

 

tamaro antworten
1 Antwort
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3630

@tamaro Da das nun ähnlich wie Erdbeer klingt und Erdeeren Mitte Mai zudem gerade Saison sind, liesse sich der Muttertag also nach meinem Dafürhalten in Erdbeertag umbennen. 🙂 

Deine Idee finde ich gut und witzig, möchte aber darauf hinweisen, dass "Saison" für Erdbeeren hierzulande eigentlich erst ab Anfang Juno ist. Was bis dahin in den Läden landet, wuchs entweder in "Tunneln" oder Spanien/Marokko sonstwo frühzeitig heran.

Oder hat da der Klimawandel schon zugeschlagen oder neue Frühreif-Züchtungen?

Mir fiel's nur gerade so im Threadzusammenhang ein, weil meine Mutter im ersten Juno-Drittel Geburtstag hat und wir Kinder ihr zuliebe dann darauf verzichteten, die ersten reifen Erdbeeren im Garten in unsere eigenen nach Süßigkeit gierenden Schlünder zu transportieren, sondern ihr als Geburtstagsgeschenk die ersten reifen (oder auch noch nicht-ganz-reifen...) Erdbeeren frühmorgens an's Bett brachten. Schön auf einem Tablett angerichtet neben den obligatorischen Bildern, die wir ihr als weiteres Geburtstagsgeschenk gemalt hatten. Gefühlt waren die Erdbeeren für mich das viel größere Geschenk und ich fand's irgendwie immer komisch, dass Mama sich über die Bilder anscheinend viel mehr freute (oder zumindest so tat) - wo doch das Malen einfach war, Spaß machte und wir ihr ohnehin ständig irgendwelche Bilder schenkten...

jack-black antworten


der_alte
Beiträge : 1235
der_alte
Beiträge : 1235

@goodfruit gerade auf Watson gesehen:

https://politik.watson.de/deutschland/inland/509057234-cdu-tilman-kuban-veraergert-katholische-kirche-in-deutschland-nach-kita-hetze

"SPD-Politiker Liban Farah berichtet auf Twitter, über die Kita "brach die Hölle" herein. Die Einrichtung befände sich in seinem Landkreis. Er berichtet, dass die Kinder verängstigt und die Erzieher:innen bedroht sowie beleidigt werden. "

Wenn da nun Menschen durch diese Sache in den Freitod getrieben werden, weil sie vor Angst und Verzweiflung nicht mehr weiterleben können...

Offizielle Stellung der RKK (das ist m.W. das offizielle Nachrichtenportal der RKK):

https://katholisch.de/artikel/44963-keine-muttertagsbastelei-in-der-kita-kein-wahnsinn-sondern-respekt

Wobei mir nicht klar ist, warum von kirchlicher Seite keine Konsequenzen gezogen werden und er exkommuniziert wird.

Bin selbst exkommuniziert, weil ich ausgetreten bin und keine Kirchensteuer zahle, was zu einer automatischen Exkommunikation führt.

der_alte antworten
10 Antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@der_alte 

Wobei mir nicht klar ist, warum von kirchlicher Seite keine Konsequenzen gezogen werden und er exkommuniziert wird.

Na, Du fährst ja mal wieder schwere Geschütze auf.

Dabei sind nicht mal Völkermörder wie Hitler und Konsorten exkommuniziert worden. 

Hier findest Du die Gründe, die zur Exkommunikation führen können. Doxing ist nicht darunter.

 

alescha antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@alescha dann kann man das ja heute anders handhaben und Erregung öffentliches Ärgernisses reicht doch gem. Wikipedia:

"Die Exkommunikation als Spruchstrafe (Excommunicatio ferendae sententiae) erfolgt durch ausdrücklichen Urteilsspruch seitens des Bischofs oder des Papstes. Diese erfolgt in dem Falle, dass der zu Exkommunizierende öffentliches Ärgernis erregt."

Erklärung des Austrittes reicht auch aus, mich würde die RKK nicht bestatten (nicht dass ich das nun wollte).

der_alte antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@der_alte 

dann kann man das ja heute anders handhaben und Erregung öffentliches Ärgernisses reicht doch gem. Wikipedia:

Dummerweise folgen die betreffenden Autoritäten nicht immer dem, was man Deiner Meinung nach soll oder kann. 

Und das ist bei Deinen Vorstellungen, die Du manchmal äußerst, auch gut so. Weil die zuweilen schon ziemlich extrem sind.

So beknackt ich die Aktion von diesem Kuban finde, aber eine Exkommunikation halte ich hier für überzogen. 

alescha antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@alescha ich schrieb das ich es nicht verstehe, nicht dass ich denen meine Meinung oktroyieren will, ich selbst bin es nicht wert dass die mir auch nur zuhörten. Es sind Autoritäten, ich bin keine, ich und meine Meinung sind absolut wertlos.

der_alte antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@der_alte 

Jeder darf seine Meinung äußern.

Aber stell' Dir mal vor, jeder, der mal negativ auffällt und ein öffentliches Ärgernis abgibt, würde exkommuniziert. Da käme die Kirche ja gar nicht mehr hinterher.

In Fällen wie Kuban wäre die übliche Vorgehensweise: Beichten gehen, ggf. Buße auferlegt bekommen, Absolution empfangen.

Wir haben einen gnädigen Gott, der uns vergibt, wenn wir Scheiße bauen. Und der uns nicht gleich vor die Tür setzt.

Diesen Aspekt der Gnade vermisse ich bei Dir immer wieder. Auch jetzt wieder, wenn Du in einem anderen Beitrag hier meinst, dass hier jedes Fest, jede Freude delegitimiert wäre. 

alescha antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@alescha jede Person die austritt und keine Steuern mehr zahlt ist automatisch exkommuniziert, das sind dann ja etliche hunderttausend. Wobei es zeitsparend automatisch erfolgt.

Einfach bei einer Feier an die Taten der Vorfahren denken und dann schauen ob die Stimmung gleich bleibt.

[Gestrichen. Bitte die Punkte 9+10 der FAQ beachten, zumal das Video nichts zum eigentlichen Thema beiträgt. MfG AleschaMod]

der_alte antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@der_alte 

jede Person die austritt und keine Steuern mehr zahlt ist automatisch exkommuniziert, das sind dann ja etliche hunderttausend. Wobei es zeitsparend automatisch erfolgt.

Ja, und? Was hat das mit dem Herrn Kuban zu tun?

Einfach bei einer Feier an die Taten der Vorfahren denken und dann schauen ob die Stimmung gleich bleibt.

Warum sollte ich?

Mache ich genauso wenig, wie ich mir die Sünden, die ich selbst begangen habe, nicht krampfhaft in Erinnerung rufe. Weil ich aus der Gnade lebe und mir meine Sünden vergeben sind.

Nichts dagegen dafür zu sorgen, dass die Nazigreuel nicht vergessen werden. Ganz im Gegenteil, sich zu erinnern ist wichtig. Aber wie es schon im Prediger heißt: 

weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit

(Prediger 3,4)

Machst Du das wirklich, dass Du Dich bei jedem Anflug von Heiterkeit und Feierlaune das Grauen in Erinnerung rufst? 

Gerade als gläubiger Christ darfst Du Dir ruhig mehr Freude gönnen.

 

 

alescha antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@alescha das die Ex. nix kompliziertes oder so ist. Und sie ist eine Methode eine gläubige kath. Person zur Raison zu bringen und sich der RKK zu unterwerfen.

So schnell komme ich icht in Feierlaune und so, die ist wenn sie einen treffen sollte schneller vorbei als ich groß reflektieren könnte. Die letzten Familienfeiern waren bei mir (seit den Jahrzehnten) Beerdigungen, die verleiten nicht zu Feststimmung (vllt. bei dickem Erbe, aber das war da auch nicht dabei).

der_alte antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@der_alte 

das die Ex. nix kompliziertes oder so ist. Und sie ist eine Methode eine gläubige kath. Person zur Raison zu bringen und sich der RKK zu unterwerfen.

Es gibt ja zweierlei: Tatstrafen und Spruchstrafen. Das von Dir erwähnte Erregen öffentlichen Ärgernisses gehört zu letzterem. Und da braucht es schon einen ausdrücklichen Urteilsspruch seitens des Bischofs oder des Papstes. Und das ist ja schon komplizierter.

Oder möchtest Du jetzt Doxing zu den Tatstrafen gezählt wissen?

So schnell komme ich icht in Feierlaune und so, die ist wenn sie einen treffen sollte schneller vorbei als ich groß reflektieren könnte. 

Dein Problem. Solltest Du vielleicht mit einem Seelsorger/einer Seelsorgerin oder einer psychologischen Fachkraft angehen. Aber auf jeden Fall nicht anderen vorschlagen oder gar von ihnen erwarten, dass sie genauso spaßbefreit durchs Leben gehen sollen. 

Ich war am WE auf einer Geburtstagsfeier. Und, jawoll, ich fand's toll. Und ich fand's nicht illegitim. 

alescha antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@der_alte Bin selbst exkommuniziert, weil ich ausgetreten bin und keine Kirchensteuer zahle, was zu einer automatischen Exkommunikation führt.

Meinst Du, dass das heute noch so schlimm ist wie einst, als man alles Protestantische kategorisch ablehnte? Der Muttertag war ja mal eine Erfindung einer protestantischen Pfarrersfrau. Oder was sonst wäre Dein Argument?

Wenn da nun Menschen durch diese Sache in den Freitod getrieben werden, weil sie vor Angst und Verzweiflung nicht mehr weiterleben können...

Ich hoffe und bin mir an sich fast sicher, dass da niemand in den Freitod getrieben wird. Das ist doch ein gnaz normaler Shitstorm, der sich da ergießt. In einer Woche redet da keiner mehr davon.

Wenn der Shitstorm aber nicht enden will und sich einem Menschen an die Verse heften, die es sich zum Ziel gesetzt haben, einen als Persönlichkeit zu zerstören, dann kann es schon mal zum Freitod kommen, wie das z.B. Clemens Arvay erlebt hat.

 

goodfruit antworten


der_alte
Beiträge : 1235
Veröffentlicht von: @goodfruit

Es ist nun einmal so, dass es in Deutschland eine kulturelle Krise zwischen 1933 und 1945 gegeben hat, in der so gut wie kein Kulturgut unbeschadet davon gekommen ist.

Es war keine Krise die so einfach "über Deutschland" kam, als wenn da nun Ausserirdische hereingeschneit wären oder dann 1945 wieder verschwunden. Diese Dinge die da geschahen bauten auf Vorarbeiten auf. Und haben Kulturgut, das vorhanden war, auf immerr zerstört, irreparabel, da auf Dauer mit den Geschehnissen zwischen 1933-1945 verbunden. Da können keine guten Früchte mehr daraus wachsen. Wie ich schonmal anderweitig schrieb, dass mir vor Jahren ein Pastor sagte, dass Deutschland symbolisch mit Blut der Getöteten bedeckt ist. Darauf wächst nicht mehr, das delegitimiert jede Freude, jedes Fest.

der_alte antworten
2 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21575

@der_alte 

Und haben Kulturgut, das vorhanden war, auf immerr zerstört, irreparabel, da auf Dauer mit den Geschehnissen zwischen 1933-1945 verbunden.

Zumindest so lange es genügend Leute gibt, die das behaupten...

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2609

@der_alte Es war keine Krise die so einfach "über Deutschland" kam, als wenn da nun Ausserirdische hereingeschneit wären oder dann 1945 wieder verschwunden.

Naja, das ganze kam zwar mit Ansage (nachzulesen in "Mein Kampf"), aber wohl kaum als von dem Menschen bewußt realisiertes Weltbild, als man sich für Hitler entschied. Da war doch viel an Gedanken und Wegen komplett neu und für viele wohl schier undenkbar.

Nachdem man dann die Erfahrung gemacht hat, dass Wahn real werden kann, hoffe ich doch, dass viele ganz anders gedacht haben, vom Herzen umgekehrt sind, Buße getan haben und sich geistlich neu orientiert haben.

goodfruit antworten
Seite 2 / 2
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