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Die Krönung con King Charles III - wer hat sie verfolgt?

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2607

Die Feierlichkeiten in der Kirche sind vorbei - jetzt geht es für den König nach Hause durch die jubelnde Menge.

Wer war am Live-Stream dabei?

Ich habe es am Live-Stream vom BBC verfolgt. Hatte nach einem deutschen Sender mit Kommentar versucht, weil es da sicher den einen oder anderen Hinweis auf Gäste oder Hintergrundinformation geben können. Hatte nur auf die schnelle einen Live-Stream von SAT 1 gefunden, den ich aber nicht vertragen konnte. Die Kommentatoren hatten die Zeremonie wohl mit nem Fastnachtsumzug verwechselt - wobei ein Fastnachtsumzug im Deutschen Fernsehen wohl meist ernsthafter kommentiert wird als das, was die beiden Herren da ablieferten. Sollte wohl unterhaltsam sein ...

Krönung gibt es nun ja nicht jeden Tag und ich war positiv überrascht von dem klaren Gottesbezug und der dienenden Haltung Christi als Vorbild, die da dem König als Vorbild mit auf dem Weg gegeben wurde und der auch sehr deutlich machte, wie die Briten ihre Monarchie verstehen.

Viele Grüße

GoodFruit

 

 

Antwort
143 Antworten
mamba
 mamba
Beiträge : 167

Ich fand die Übertragung und Kommentierung in der ARD recht gut.

mamba antworten
2 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@mamba Schade, das habe ich dann verpasst. Habe nicht im TV, sondern im Netz gesucht. Bei der Übertragung der BBC, die ich auf YouTube verfolgt habe, gab es nur den O-Ton.

goodfruit antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@mamba ich habe auch ARD gesehen, auch die Übersetzung der Einsetzungsworte des Abendmahls wurden gut übersetzt.

Verteidiger des Glaubens nennen sich die englischen Könige.

jigal antworten


Lucan-7
Beiträge : 21571

@goodfruit 

Hatte nur auf die schnelle einen Live-Stream von SAT 1 gefunden, den ich aber nicht vertragen konnte. Die Kommentatoren hatten die Zeremonie wohl mit nem Fastnachtsumzug verwechselt - wobei ein Fastnachtsumzug im Deutschen Fernsehen wohl meist ernsthafter kommentiert wird als das, was die beiden Herren da ablieferten. Sollte wohl unterhaltsam sein ...

Finde ich allerdings sehr sympathisch. Der einzige Unterschied zu einem Karnevalsumzug ist für mich, dass der Karneval wesentlich kostengünstiger ist. Und da ich mich für Karneval nicht sonderlich interessiere habe ich mir auch diese Zeremonie nicht angeschaut.

Denn "wichtig" ist das Ereignis ja nur deshalb, weil so viele Leute es für wichtig halten. Nun, das Bedürfnis der Menschen nach Glanz und Gloria muss man wohl zur Kenntnis nehmen... ich bin trotzdem sehr froh, dass wir dergleichen in Deutschland nicht haben (außer Köln, Düsseldorf und Mainz halt... 😜 ).

lucan-7 antworten
BeLu
 BeLu
Beiträge : 5078

@goodfruit

Veröffentlicht von: @goodfruit

Wer war am Live-Stream dabei?

Ich natürlich ... nicht. Warum sollte ich die Krönung eines nicht gewählten Oberhaupts eines fremden Staates verfolgen, der den Job nur deswegen hat, weil seine Mutter ihn vorher hatte?

Veröffentlicht von: @goodfruit

die jubelnde Menge

Die, die nicht jubeln, sondern protestieren wollten, wurden ja auch schon mal vorsorglich verhaftet.

Veröffentlicht von: @goodfruit

Krönung gibt es nun ja nicht jeden Tag und ich war positiv überrascht von dem klaren Gottesbezug und der dienenden Haltung Christi als Vorbild, die da dem König als Vorbild mit auf dem Weg gegeben wurde und der auch sehr deutlich machte, wie die Briten ihre Monarchie verstehen.

Da der König von England qua Amt auch Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist, geht es ohne Gottesbezug vermutlich nicht. Viel hinein interpretieren würde ich da nicht.

belu antworten
36 Antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@belu 

Da der König von England qua Amt auch Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist, geht es ohne Gottesbezug vermutlich nicht.

Ich habs nicht verfolgt, und weiß daher nicht genau, was mit „Gottesbezug” gemeint ist. Aber sviw ist der Erzbischof aus der Low Church, also »evangelikal«.

Meine Frau hat es verfolgt und war vor allem vom vielen „Lobpreis” begeistert.

hkmwk antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@belu Da der König von England qua Amt auch Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist, geht es ohne Gottesbezug vermutlich nicht. Viel hinein interpretieren würde ich da nicht.

Bei der Zeremonie hatte die Bibel - und das nicht nur als Buch, sondern auch vom Inhalt her - eine zentrale Rolle. Er empfing den Segen von vermutlich allen in Großbritannien relevanten Denominationen und Kirchen.

Dass die Sicherheitsmaßnahmen üppig waren und es dann ja auch keine festgeklebten menschlichen Hindernisse auf dem Weg gab, ist auch mir aufgefallen. Ich bin mir sicher, dass die entsprechenden Herrschaften sich nach den Feierlichkeiten wieder überall festkleben dürfen ...

goodfruit antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@goodfruit 

Er empfing den Segen von vermutlich allen in Großbritannien relevanten Denominationen und Kirchen.

Woher nimmst du diese Vermutung? Oder passt sie nur gut ins schöne Bild?

Dass die Sicherheitsmaßnahmen üppig waren und es dann ja auch keine festgeklebten menschlichen Hindernisse auf dem Weg gab, ist auch mir aufgefallen. Ich bin mir sicher, dass die entsprechenden Herrschaften sich nach den Feierlichkeiten wieder überall festkleben dürfen ...

Ach ja, die bösen Klimakleber... Es ging hier nicht um Klimakleber, sondern um Monarchiegegner.

belu antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@belu

Es ging hier nicht um Klimakleber, sondern um Monarchiegegner.

Die wurden verhaftet? Oder nur solche, die als gefährlich eingestuft sind (könnten faule Eier werfen oder gar Attentate verüben)?

hkmwk antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@hkmwk 

Die wurden verhaftet?

Ja. 

belu antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@belu 

Ein paar mehr Details, bitte! Dass jeder, der sich als Gegner der Monarchie outete verhaftet wurde glaub ich nicht …

hkmwk antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@hkmwk Dass hinter dem "Ja." noch ein Link auf einen Artikel von CNN steht, ist dir aber schon aufgefallen?

Hier noch einer von der BBC: https://www.bbc.com/news/uk-65507435

Da steht unter anderem auch, dass Menschenrechtsorganisationen die Vorgehensweise als "alarmierend" bezeichnet haben. Das sagt meines Erachtens schon was.

belu antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@belu

Dass hinter dem "Ja." noch ein Link auf einen Artikel von CNN steht, ist dir aber schon aufgefallen?

Nein, war es nicht. Eigentlich weiß ich ja, dass auf jesus.de Links nicht unterstrichen, sondern fett sind (wieso eigentlich?), aber ab und zu vergess ich das.

Der erste Link hat mir gereicht. Schon die Info, dass da ein Gesetz zum Tragen kam, das erst am Dienstag in Kraft getreten ist, ist bedenklich. Vor allem da es Großereignisse vor Gegendemonstrationen schützen soll, und nicht die Sicherheit der Bürger o.ä.

Da steht unter anderem auch, dass Menschenrechtsorganisationen die Vorgehensweise als "alarmierend" bezeichnet haben.

hkmwk antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@hkmwk 

Nein, war es nicht. Eigentlich weiß ich ja, dass auf jesus.de Links nicht unterstrichen, sondern fett sind (wieso eigentlich?), aber ab und zu vergess ich das.

Es ist ja auch nicht sehr hilfreich, wenn man Links hinter einem anderen Text versteckt, anstatt ihn im Klartext zu posten.

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Bei manchen Linkungetümen ist diese Möglichkeit des Versteckens die optisch bessere Variante.

alescha antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@alescha Das ist Geschmackssache. Wenn ich auf einen Link klicke, dann weiß ich gerne vorher, wo der hingeht - schon aus Sicherheitsgründen ....

goodfruit antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@goodfruit 

Wenn ich auf einen Link klicke, dann weiß ich gerne vorher, wo der hingeht - schon aus Sicherheitsgründen ....

Geht mir auch so. Kleiner Tipp: Die URL kann man auch beim "versteckten" Link sehen. Mit der Maus auf den Link gehen, die URL wird dann links unten am Bildschirm angezeigt. Und schon weiß man vor dem Klicken, wo der Link hinführt.

Auch am Computer lohnt es sich, aufs Kleingedruckte zu achten. 😉 

alescha antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Geht mir auch so. Kleiner Tipp: Die URL kann man auch beim "versteckten" Link sehen. Mit der Maus auf den Link gehen, die URL wird dann links unten am Bildschirm angezeigt. Und schon weiß man vor dem Klicken, wo der Link hinführt.

Es sei den man benutzt ein Handy oder Tablet .... kommt vor.

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Es sei den man benutzt ein Handy oder Tablet .... kommt vor.

Oh, o.k.

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass GoodFruit als "Boomer" jesus.de vorzugsweise am Computer nutzt. Soviel Text kriegen Leute in unserem Alter nicht mehr ohne vernünftige Tastatur hin. (Und jüngere wohl auch nicht oder nur ungern, wenn ich an den inflationären Gebrauch von Sprachnachrichten denke)

 

alescha antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass GoodFruit als "Boomer" jesus.de vorzugsweise am Computer nutzt. Soviel Text kriegen Leute in unserem Alter nicht mehr ohne vernünftige Tastatur hin.

GoodFruit ist ja nicht der einzige hier und das Problem der versteckten Links besteht ja eher beim Lesen und nicht beim Schreiben.

derelch antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Gehts hier um Optik oder um Inhalt?

Wenn der Link so ein Ungetüm ist, dass man ihn niemand zumuten möchte, kann man es trotzdem kenntlich machen, wo ein Link  gesetzt wurde, anstatt es diesen hinter irgendeinem Wort im Satz zu verstecken.

derelch antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@derelch Die Idee von Links ist aber eigentlich, dass man Text mit einer Referenz hinterlegt, nicht dass man die Referenz im Klartext hinschreibt. Mit Verstecken hat das nichts zu tun.

belu antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@belu 

Nur sollte aus dem Text hervorgehen, dass da eine Referenz dahinter steht. Entweder durch genormte Texteigenschaften (sprich: Der Link wird unterstrichen), oder durch die Formulierung. Wenn du statt so was wie »Das zeigt dieser Artikel« geschrieben hättest, dann wär ich sicher auf die Idee gekommen, dass da eine Referenz dahinter steht (dies mal nicht, da es nur ein Beispiel ist, und  auf www.example.com zu verlinken wäre mir zu blöd).

Aber solange jesus.de weder existierende Links unterstreicht noch erlaubt, Text als unterstrichen zu markieren, müssen wir damit leben, dass ab und zu jemand nicht versteht, dass das Fettgedruckte eigentlich ein Link ist.

hkmwk antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

Ups, da ist ein Wort ausgefallen, wohl durch unbewusste Grammatikkorrektur. Gemeint war:

Wenn du statt »so« so was wie »Das zeigt dieser Artikel« geschrieben hättest …

hkmwk antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@belu 

Die Idee von Links ist aber eigentlich, dass man Text mit einer Referenz hinterlegt, nicht dass man die Referenz im Klartext hinschreibt

Wenn die Idee dazu führt, dass die Links nicht mehr erkannt werden, ist die Idee vielleicht keine gute.

Mit Verstecken hat das nichts zu tun.

Hier ist ein Link versteckt! Ist er hier oder dort? Nicht? Dann ist er vielleicht hier! Immer noch nicht? Dann ist er ganz sicher hier -> Hier ist der Link

Wenn du einfach das Wort "ja" schreibst und mit einem Link hinterlegst, weiss kein Mensch, ob das Wort mit einem Link hinterlegt ist oder du deiner Antwort einfach Nachdruck verleihen willst und das Wort fett machst.

derelch antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@derelch 

Wo ist der Link? In deinem Text ist nur eine ungültige URL (sofern man »link« als so was bezeichnen kann), und dann die Adresse 192.168.1.1, die in meinem Heimnetzwerk nicht belegt ist.

Hättest du wenigstens einen echten Link benutzt, würde ich nicht meckern. Hier noch ein zweiter echter Link. Die Links sind natürlich nur ein Beispiel 😉

hkmwk antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@belu Woher nimmst du diese Vermutung? Oder passt sie nur gut ins schöne Bild?

Schau mal:

https://katholisch.de/artikel/44908-charles-iii-kroenung-oder-weihe-ein-blick-auf-die-liturgie

 

Ich zitiere daraus:

Und so nehmen an der Prozession nach Westminster Abbey auch Vertreter von jüdischen, sunnitischen und schiitischen, Sikh, buddhistischen, hinduistischen, jainistischen, Bahá'í- und zoroastrischen Gemeinschaften teil. Der britische Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis kann an der Krönung nur deshalb teilnehmen, weil er am Vorabend beim König in Clarence House übernachten darf und so zu Fuß Westminster Abbey erreicht. Sonst müsste er die Sabbat-Gebote verletzen.

Ebenfalls aus Rücksicht auf Sabbatregeln sollen die Glückwünsche der nicht-christlichen Religionsgemeinschaften am Ende der Krönungsliturgie nicht über Mikrofone verstärkt werden, denn nach jüdischem Gesetz darf am Sabbat, der an den Ruhetag Gottes nach vollbrachtem Schöpfungswerk erinnert, nichts Neues geschaffen werden – das schließt seit jeher Feuer – und seit Erfindung der Elektrizität auch Strom und technische Geräte ein.

Der Hindu und britische Premierminister Rishi Sunak wird die erste Lesung der Liturgie vortragen. Und auch bei der Übergabe der Herrschafts-Insignien werden Vertreter nichtchristlicher Glaubenstraditionen mitwirken. [...]

Bei aller Interreligiostät bleibt es aber unübersehbar: Die Krönung von Charles III. findet nicht nur in einem Gottesdienst statt, sie ist ein Gottesdienst. Besonders augenscheinlich wird dieser Umstand bei der Salbung, die der Krönung vorausgeht und der Mittelpunkt der fünfteiligen Liturgie ist. Vieles dabei erinnert an eine Weiheliturgie. Auch die Church of England wird in ihren Erklärungen zur Feier nicht müde, diesen Umstand zu betonen.

Es gab einen Teil des Gottesdienstes, bei dem verschiedene Kirchen und Denominationen den König segneten. Zu diesem entsprechenden Teil (und das Erleben dieses Vorgangs am Bildschirm führte zu meiner Aussage) habe ich auch einen Pressetext gefunden:

https://www.kirche-und-leben.de/artikel/kroenung-koenig-charles-iii-laesst-sich-von-katholischem-bischof-segnen

Erstmals seit der Reformation ist bei der Krönung des britischen Königs am Samstag wieder ein katholischer Bischof anwesend. Der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, spricht zum Ende der Krönung einen Segen über Charles III., wie aus der von der Anglikanischen Kirche veröffentlichten Krönungsliturgie hervorgeht.

Generell gibt es bei der Krönung demnach zum ersten Mal mehr Beteiligung anderer christlicher Religionsgemeinschaften – auf ausdrücklichen Wunsch des neuen Königs, wie es heißt. Neben Nichols segnen der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Großbritannien, Nikitas Loulias, und die Vorsitzende der Freikirchen, Helen Cameron, den König. Zudem wird Charles III. noch vor dem Krönungseid versprechen, alle Religionen zu beschützen – auch das ist neu.

Salbung als „zentraler Ritus“ der Einsetzung

Nach der Krönungszeremonie soll ein gemeinsames Grußwort anderer Religionen verlesen werden. Vertreter von Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und der Sikh wollen Charles III. als „Nachbarn im Glauben“ grüßen.

Klingt das nicht nach "Aufbruch"?

Es ging hier nicht um Klimakleber, sondern um Monarchiegegner.

Wenn Du ne Party feierst - willst Du da Menschen um Dich rum haben, die gegen Dich protestieren?

Ich denke, dass dies kein generelles Verbot ist, gegen die Monarchie zu demonstrieren, sondern nur eine Maßnahme war, dass die Gegner an diesem einen Tag mal schweigen mussten.

goodfruit antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@goodfruit 

Es gab einen Teil des Gottesdienstes, bei dem verschiedene Kirchen und Denominationen den König segneten.

Na ja, in dem was du schreibst bzw. zitierst wird vor allem die Beteiligung anderer Religionen betont.

Aber du hast auch was von anderen Kirchen zitiert. Merkwürdig ist die Formulierung

die Vorsitzende der Freikirchen, Helen Cameron

Dioe Freikirchen haben nicht eine Vorsitzende, sondern jede der 26 Freikirchen in der FCG hat einen eigenen Vorstand bzw. Vorsitzenden. Die FCG entspricht in etwa der VEF in Deutschland, nur dass es in D doch eine ganze Reihe von Freikirchen gibt, die nicht in der VEF sind (v.a. ursprünglich russlanddeutsche Baptistengemeinden), während 26 danach aussieht, dass alle wichtigen Freikirchen dabei sind. Wie dem auch sei …

Cameron ist »Moderator of the free churches group«, sie koordiniert, aber sitzt nicht vor. Aber das ist für nen katholischen Schreiber wohl schon zu hoch …

Und noch ne Beobachtung:

Zudem wird Charles III. noch vor dem Krönungseid versprechen, alle Religionen zu beschützen – auch das ist neu.

Das ist überfällig. Die Zeiten, wo es eine Aufgabe des Königs war, die anglikanischen Untertanen vor dem Papst bzw. dem vom Papst als rechtmäßigen Herrscher anerkannten Anwärter (bzw. Anwärterin, wie Maria Stuart) zu schützen, woraus auch folgte dass König bzw. Königin sich vor katholischen Mordanschlägen in Acht nehmen musste - die Zeiten sind ja schon ziemlich lange vorbei. Allerspätetens mit dem zweiten Weltkrieg.

Gut, vor 70 Jahren war die Erinnerung an solche Zeiten wohl noch zu frisch, noch vor ca. 100 Jahren wurden ja katholische Regierungen vom Papst ermahnt, den protestantischen Ketzern nicht zu viele Freiheiten zu gönnen … aber heute ist das nur noch was für Geschichtsbücher. Die Gefahr einer katholischen Revolution oder gar Invasion ist in Europa von Null nicht zu unterscheiden, egal in welchem Land. Und damit kann aus dem Verteidiger des anglikanischen Glaubens der Beschützer aller Religionen werden (was Atheisten wohl dazu sagen?).

hkmwk antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@goodfruit 

Wenn Du ne Party feierst - willst Du da Menschen um Dich rum haben, die gegen Dich protestieren?

Das kann man wohl kaum vergleichen, hier geht es ja nicht um eine Privatparty, sondern um eine Veranstaltung auf Staatskosten, die zum Teil auf öffentlichem Gelände stattfand.

Ich denke, dass dies kein generelles Verbot ist, gegen die Monarchie zu demonstrieren, sondern nur eine Maßnahme war, dass die Gegner an diesem einen Tag mal schweigen mussten.

Ah ja, damit der nicht gewählte König eine schöne Party auf Staatskosten hat, darf man Gegner, die stören könnten, also mal kurz wegsperren? Merkwürdiges Demokratieverständnis...

belu antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@belu Es ist nicht das Verständnis den Königs, der König hat laut ARD Kommentatorin die Gesetze der neuen Regierung krititsiert, auch den Vorschlag alle Migranten nach Ruanda zu schicken.

 

jigal antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@jigal Ich kritisiere auch nicht das Demokratieverständnis des Königs (Die Verhaftungen der Gegendemonstranten gingen ja wohl eher auf die Kappe der Regierung. Wie Charles dazu steht, ist mir nicht bekannt.), sondern das des Users hier, der es offenbar ok findet, wenn die Monarchiegegner "an diesem einen Tag mal schweigen" müssen und deswegen verhaftet werden.

belu antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@belu Dann schildere doch mal, wie Du eine Demo der Monarchiegegner in das Szenario der Krönungsveranstaltung integriert hättest. Ich bin da echt gespannt, wie Du das gelöst hättest. Bedenke: Die Welt schaut zu und es handelt sich bei der Veranstaltung um eine mit sehr feierlichem Charakter.

Stell Dir nur mal vor, aus Deiner Gemeinde soll ein Fernsehgottesdienst übertragen werden und es hat sich vor wenigen Wochen eine Bürgerinitiative gegen das Glockenläuten gebildet, die jetzt vorhat, den Gottesdienst derart zu stören, dass er nicht zu einer feierlichen und erbaulichen Veranstaltung werden kann. Was tun?

In Großbritannien wurde das professionell gelöst. Das ist sicher nie schön und ich mag auch die gesetzliche Grundlage nicht besonders. Wenn wir mal davon ausgehen, dass die nur mal einen Tag nicht in der Nähe der Veranstaltung waren - dann ist das nichts gegen das, was in Deutschland rechtlich in so einem Fall möglich wäre:

Ist Dir bewusst, dass es etwas Ähnliches hier auch in Deutschland geben könnte - jetzt nicht in Zusammenhang mit einer Krönung, aber vielleicht mit einer anderen strittigen Großveranstaltung, bei der die Welt zusieht?

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/praeventivgewahrsam-gefaengnis-bayern-klima-proteste-100.html

Der obige Bericht als Beispiel für den Einsatz der Regelung und hier die je nach Bundesland unterschiedliche Gesetzgebung:

https://www.wikiwand.com/de/Unterbindungsgewahrsam

Das ist kein besonders schönes Kapitel unserer juristischen Grundlagen - aber manchmal geht es halt nicht anders und, ja, im Falle der Krönungsveranstaltung habe ich dafür Verständnis.

goodfruit antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@goodfruit 

Stell Dir nur mal vor, aus Deiner Gemeinde soll ein Fernsehgottesdienst übertragen werden und es hat sich vor wenigen Wochen eine Bürgerinitiative gegen das Glockenläuten gebildet, die jetzt vorhat, den Gottesdienst derart zu stören, dass er nicht zu einer feierlichen und erbaulichen Veranstaltung werden kann. Was tun?

Und wieder kommst du mit einem etwas hinkenden Vergleich. So, wie ich das verstehe, war die Absicht der Monarchiegegner lediglich, bei der Tour durch die Stadt sicht- und hörbar zu sein. Das sollte meines Erachtens ihr gutes Recht sein, so lange sie dabei friedlich bleiben. Das muss man als König dann halt aushalten, wenn man mit Pomp durch die Stadt zieht. Die Krönungszeremonie an sich wäre sicher weitgehend ungestört abgelaufen und hätte durchaus trotzdem "feierlich und erbaulich" sein können. 

belu antworten
JohnnyD
(@johnnyd)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1419

@belu 

Man muss die Sicherheit sowohl für die Besucher als auch für die Demonstranten gewährleisten können. Bei dieser Veranstaltung haben wir sicherlich eine andere Lagebeurteilung als bei vielen anderen Veranstaltungen.

johnnyd antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@goodfruit 

Wenn Du ne Party feierst - willst Du da Menschen um Dich rum haben, die gegen Dich protestieren?

Natürlich nicht, aber ich kann sie auch nicht einfach verhaften lassen, nur weil mir ihr Protest nicht passt. 

Ich denke, dass dies kein generelles Verbot ist, gegen die Monarchie zu demonstrieren, sondern nur eine Maßnahme war, dass die Gegner an diesem einen Tag mal schweigen mussten.

Und warum müssen sie das? Wo kämen wir denn in unserer Demokratie dahin, wenn jede Regierung bzw. König / Königin einfach für einen Tag alle Demonstranten wegsperrt, weil sie das schöne Partybild stören?
tristesse antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@belu Ich habe es auch gesehen.   Begonnen wurde mit dem Kyre Eleison in walisischer Sprache.  Die Bibel wurde von der Church of Scotland übergeben. Die Salbung wurde von anglikanischer Seite durchgeführt, der Heilige Geist wurde um Segen gebeten, wenn ich es richtig verstanden habe.  Weltliche Tätigkeiten wurden von Muslimen und einer Jüdin übernommen, ein Sikh und ein Hindu waren ebenfalls invovliert und am Ausgang der Kirche waren die Vertreter der Nichtchristen. Jetzt habe ich fast die griechisch-orthodoxen vergessen die im Gottesdienst gesungen haben. Der Herzog von Edinburgh war ja nicht nur deutscher (Battenberg )sondern auch königlich griechischer Abstammung und daher nach griechisch-orthodoxem Ritus getauft worden.

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@jigal 

ein Sikh und ein Hindu waren ebenfalls invovliert und am Ausgang der Kirche waren die Vertreter der Nichtchristen

Das klingt ja als ob Sikhs und Hindis Christen wären … 😀 waren das am Ausgang die Nichtreligiösen?

Jetzt habe ich fast die griechisch-orthodoxen vergessen

Freikirchler hast du auch nicht erwähnt. Waren das die, die um den Heiligen Geist gebetet haben?

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@hkmwk das weiss ich nicht, man kann hier ja schreiben und ich habe den Eindruck manche möchten es falsch verstehen. Es gab Christen die im Gottesdienst tätig waren, bei einer Frau die das Szepter oder der Reichsapfel brachte sagte man es wäre eine Jüdin. Ich habe einen Mann singen gesehen der einen Turban trug und der Premierminister hat auch während der Zeremonie gesprochen. Ich weiß nicht ob er Hindu oder Sikh ist, Turban trägt er keinen.

Freikirchler? gibt es so was auf der Insel?

 

Einen Juden als Nichtreligiös zu bezeichnen, willst du mich ärgern. Jigal ist ein hebräischer Name.

 

jigal antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@jigal 

Freikirchler? gibt es so was auf der Insel?

Schon C.S. Lewis erwähnt im Vorwort von seinem Buch Mere Christianity, dass er darauf geachtet hat, dass die Darstellung für Anglikaner, Baptisten, Katholiken und Methodisten akzeptabel ist, also wirklich das Gemeinsame dieser vier Glaubensrichtungen dargestellt wird. Und er hat noch darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge, in der er diese Kirchen nennt, alphabetisch ist (also so neutral wie möglich 😉).

Baptisten und Methodisten sind in D „Freikirchler”. Formal in GB auch, denn sie stehen ja im Gegensatz zur Staatskirche (und so gesehen wär auch die katholische Kirche in GB eine »Freikirche« 😉).

Freikirchler wurden ja schon weiter oben erwähnt, ich hatte ja die etwas irreführende Bezeichnung »Vorsitzende der Freikirchen« in einem Beitrag hier thematisiert und erwähnt, dass die FCG 26 (eigentlich 27, wie ich später in einer anderen Webseite las)  Mitglieder hat. Also 26 Freikirchen (plus Freikirchen, die da nicht Mitglieder sind …).

Einen Juden als Nichtreligiös zu bezeichnen

Hab ich ja gar nicht. Du hattest erst Juden, Sikhs und Hindus erwähnt, dann als vierte Gruppe die Nichtchristen, also hab ich gefragt, ob mit den »Nichtchristen« am Ausgang die Nichtreligiösen gemeint waren. Und vorher noch angemerkt, dass Sikhs und Hindus entgegen dem, was deine Aussage suggerierte, keine Christen sind …

hkmwk antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@hkmwk ich bin in Gedanken den Gottesdienst / die Krönungszeremonie durchgegangen.

Zuerst den Teil der Zeremonie. Danach ging er nicht einfach raus, sondern nahm die Glückwünsche nichtchristlicher Vertreter entgegen. Ich denke er wollte nicht, dass sie den Gottesdienst mitgestalten müssen.

jigal antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@jigal 

 

Danach ging er nicht einfach raus, sondern nahm die Glückwünsche nichtchristlicher Vertreter entgegen. Ich denke er wollte nicht, dass sie den Gottesdienst mitgestalten müssen.

Ein ganzer Haufen Nichtchristen hat aktiv an der Krönung mitgewirkt. Bis hin zum Hindu Sunak, der aus dem Evangelium gelesen hat. 

derelch antworten


Deborah71
Beiträge : 22985

@goodfruit 

Den Hauptteil habe ich über Mittag auf SAT 1 mitbekommen. 

Die geistlichen Worte waren sehr klar in der Verantwortung zum Gottesbezug. Dafür kann meinereine beten, dass diese zum Tragen kommen.

Inwieweit Charles und Camilla dahinter stehen wird die Zeit zeigen.

Leider war der Ton der Priester oft sehr leise und schlecht zu verstehen.

deborah71 antworten
1 Antwort
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@deborah71 Ich hatte die ganze Zeit nur den O-Ton. Da ging es einigermaßen.

goodfruit antworten
GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2607
Veröffentlicht von: @lucan-7

Denn "wichtig" ist das Ereignis ja nur deshalb, weil so viele Leute es für wichtig halten. Nun, das Bedürfnis der Menschen nach Glanz und Gloria muss man wohl zur Kenntnis nehmen... ich bin trotzdem sehr froh, dass wir dergleichen in Deutschland nicht haben (außer Köln, Düsseldorf und Mainz halt... 😜 ).

Der Karneval mit den Karnevalsprinzen und den Regimentern war ja eine Verballhornung preußischer Präsenz und Macht in den Gebieten. Während die Hohenzollernmacht in Deutschland zumindest im sichtbaren Bereich verschwunden ist und wegen klarer Vermengungen mit nationalsozialistischem Geist wohl kaum eine Basis für eine Rückkehr haben dürfte, war es der englische König, dem wir es wohl entscheidend mitzuverdanken haben, dass unser Land nicht langfristig in die Hände von Wahnsinnigen und durch und durch Bösartigen gefallen ist.

Die Briten haben sich für einen Alleingang auf internationaler Ebene entschieden. Ein Kraftakt, der längst noch nicht vorüber ist und dem Land und den Menschen einiges abverlangt. Vor diesem Hintergrund könnte ich mir vorstellen, dass der König als Persönlichkeit an der Spitze psychologisch sehr hilfreich sein wird, die große Kulturnation zu bewahren und in die eigenständige Zukunft zu führen.

Wer die Krönung verfolgt hat, der weiß, dass es bei dieser Königsschaft nicht um persönlicher Macht, sondern um einen heiligen Dienst im Kontext von Gott gegebener Macht und Verantwortung geht. Mich hat das an die Salbung Davids zum König erinnert. König Charles III ist ein gesalbter König!

Ich weiß nicht, ob ich froh bin, dass wir keinen König haben. Ich habe mir erst gestern eine Dokumentation über unseren letzten Kaiser Wilhelm II ("Majestät brauchen Sonne") angesehen und da war mein Eindruck, dass er kein schlechter Mensch war und es Phasen in unserer Geschichte gab, wo er das Land auf vielen Ebenen vorangebracht hat. Vielleicht war es militärisch - grad auf See - 'ne Stufe zu viel und so war dann die Bereitschaft unserer Nachbarn gegen Deutschland in den Ersten Weltkrieg zu ziehen, sicher auch mit dem Wunsch verbunden, diese aufkommende Macht in der Mitte Europas nicht zu stark werden zu lassen. Der Versailler Vertrag hatte ja eine ganz ähnliche Ausrichtung.

Das Haus Hohenzollern hatte versucht, den deutschen Adel zu entmachten und Deutschland für sich zu übernehmen. Und das hat ja auch nachhaltig funktioniert - allein wenn ich da an die Geschichte um den letzten bayrischen König denke. Ob das nun so OK war, weiß ich nicht. Deutschland hat ja starke föderale Traditionen und wenn Deutschland etwas in der Geschichte bewiesen hat, dann ist es der Umstand, dass nachhaltiger Erfolg am besten dezentral und mit vielfältigen Wurzeln zu erzielen ist.

Was auf keinen Fall mehr OK war, das war die Vermischung des blauen Blutes mit dem braunen Dreck, um darüber wieder an die Macht zu kommen. Damit hatte man dann wohl jeglichen Führungsanspruch verloren und die Versuche, wieder an Thron und Krone zu kommen, die es in den letzten Jahren gegeben hatte, sind hoffentlich auf immer beendet:

https://www.youtube.com/watch?v=kFZKaXi7HyM

Der Link geht auf den Beitrag von Jan Böhmermann über die Versuche, Liegenschaften, Krone und Sessel von Friedrich dem Großen wieder in Familienbesitz des Herrscherhauses zu bringen, das so deutlich die Grenzen akzeptablen politischen Gebarens überschritten hatte. Damit will ich nichts Negatives über Prinz Georg Friedrich von Preußen sagen. Als Persönlichkeit mag er sogar ganz in Ordnung sein. Aber die Ansprüche, die er mal vorgebracht hatte, sind historisch nicht haltbar. Und das hat er auch wohl eingesehen:

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/eigentumsfragen-fur-4000-kunstwerke-hohenzollern-wollen-offenbar-rechtsstreitigkeiten-beilegen-9468173.html

Bei der Krönung von König Charles III war ja dann auch kein preußischer Vertreter eingeladen. Ich weiß nichts über die konkreten Hintergründe - denn deutscher Adel war ja sehr wohl vertreten und familiäre Bande gibt es ja sehr wohl auch zu den Preußen. Es könnte damit zusammenhängen, dass Großbritannien nun mal eine echte Kulturnation ist, die immer auch Grenzen kennen muss.

goodfruit antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21571

@goodfruit 

war es der englische König, dem wir es wohl entscheidend mitzuverdanken haben, dass unser Land nicht langfristig in die Hände von Wahnsinnigen und durch und durch Bösartigen gefallen ist.

Du meinst König Georg VI? Ich bezweifle, dass dessen Einfluss so groß gewesen ist.Davon abgesehen haben alle möglichen gekrönten Häupter in der Vergangenheit alles mögliche getan, Gutes wie Schlechtes... trotzdem ist deren Zeit abgelaufen.

 

Wer die Krönung verfolgt hat, der weiß, dass es bei dieser Königsschaft nicht um persönlicher Macht, sondern um einen heiligen Dienst im Kontext von Gott gegebener Macht und Verantwortung geht. Mich hat das an die Salbung Davids zum König erinnert. König Charles III ist ein gesalbter König!

Ach du meine Güte... Jesus hatte da eine ziemlich klare Meinung: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"

Du glaubst doch wohl hoffentlich nicht den Quark mit der göttlichen Legitimation, auf die sich der Adel immer berufen hat?

Ich meine, klar, was hätten sie schon anderes behaupten können... irgendeine echte Legitimation hatten sie ja nicht. Außer dem Volk weiszumachen, dass sie eine haben.

 

Ich weiß nicht, ob ich froh bin, dass wir keinen König haben. Ich habe mir erst gestern eine Dokumentation über unseren letzten Kaiser Wilhelm II ("Majestät brauchen Sonne") angesehen und da war mein Eindruck, dass er kein schlechter Mensch war und es Phasen in unserer Geschichte gab, wo er das Land auf vielen Ebenen vorangebracht hat.

Vielleicht bringt dich der Begriff "Hunnenrede" wieder auf den Boden der Tatsachen... ich empfehle, mal danach zu googeln.

Auch so eine Pfeife wie Napoleon mag einiges Gute erreicht haben, dennoch überwiegen seine Verbrechen (Angriffskriege sind als solches zu werten). Friedrich der Große mag da nachdenklicher und kritischer gegenüber seiner eigenen Position gewesen sein, ändern konnte er aber auch nichts - wenn er es denn überhaupt gewollt hätte.

 

Bei der Krönung von König Charles III war ja dann auch kein preußischer Vertreter eingeladen.

Wozu auch? Dann doch lieber Fotografen der "Bunte" oder "Das Goldene Blatt"... da haben die Royals noch volle Aufmerksamkeit der Leserschaft, und es lenkt beim Warten beim Frisör oder Zahnarzt ab...

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

@lucan-7 Vielleicht bringt dich der Begriff "Hunnenrede" wieder auf den Boden der Tatsachen... ich empfehle, mal danach zu googeln.

Die ist mir bekannt. Es gab wohl mehrere solcher Fehleinschätzungen historischer Zusammenhänge und deutscher Diplomat in jenen Jahren gewesen zu sein, muss ein extrem anspruchsvoller und aufreibender Job gewesen sein.

Was ich meine ist die Förderung der Wissenschaft, des technischen Fortschritts etc. Deutschland ist in jenen Jahren zu einem Staat geworden, der große wirtschaftliche Fortschritte gemacht hat, was jetzt auch eine politische Aufwertung nach sich ziehen sollte.

Friedrich der Große mag da nachdenklicher und kritischer gegenüber seiner eigenen Position gewesen sein, ändern konnte er aber auch nichts - wenn er es denn überhaupt gewollt hätte.

Friedrich der Große hatte begriffen, dass er sich nicht gegen die Aufklärung stellen sollte. Vom Kopf her war er modern - was sein praktisches Regieren anging, so war er immer noch totalitär aufgestellt, auch wenn Narrative gestreut wurden, die etwas anderes kommunizieren sollten. Ihm selbst war dieses Missverhältnis bewusst und darüber wurde er dann ein zynischer Mensch, ein Ekelpaket, dessen Tod dann keiner beweinen mochte.

Zu dem hatte er großes Glück gehabt. Eigentlich schon von den Russen geschlagen zeigte sich der frisch gekrönte Zar Peter III als Fan von Friedrich dem Großen und verwandelte seinen Sieg nicht in eine zu erwartende Haltung des Siegers über die Preußen. Hitler soll auf ein ganz ähnliches Wunder gewartet haben - wie wir wissen, vergeblich.

Bei jedem Herrscher wirst Du einen Mix aus guten und nicht so guten Sachen haben. Und wenn der Ausklang der Regierungszeit schlecht verläuft, dann ist die Gefahr groß, Verdienste zu übersehen.

Was kann man von einem König erwarten? Seine Aufgabe ist ja in erster Linie eine repräsentierende. Darüber hinaus kann er als Impulsgeber fungieren, Entwicklungen initiieren oder in Bahnen lenken. Und wie wirksam sein Wirken dann ist, das hängt sicher auch vom Team ab. Katharina die Große hatte z.B. mit Grigori Alexandrowitsch Potjomkin großes Glück und so konnte sie Russland auf internationales Niveau bringen - z.B. der Förderung von Wissenschaft, mit der Gründung von Städten, Gebietserweiterungen etc.

Ohne ein entsprechendes Umfeld wird es schwierig und es gibt ja Beispiele für den Niedergang von Monarchien als Folge von mangelnder Vorbereitung des Regenten auf den Dienst, als Folge von ungeeigneten Beratern und einer daraus resultierenden Überforderung. Ich denke da z.B. an Zar Nikolaus II.

Könige sind aber immer auch Menschen. Kaiser Wilhelm II lies auf seinen Grabstein meißeln:

Lobet mich nicht, denn ich bedarf keines Lobes, rühmet mich nicht, denn ich bedarf keines Ruhmes, richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet werden.

Was er tat, das tat er in erster Linie vor Gott. Von dort erwartet er sein Gericht - und da er Christ war, die Möglichkeit, aus dem Gericht zu kommen. Ich kann bei ihm keine vorsätzliche Boshaftigkeit erkennen und das kann ich auch bei Zar Nikolaus II nicht. Es waren diese gekrönten Häupter Menschen. Die Familie von Wilhelm II durfte leben und Teile dieser Familie spielten ein dreckiges Spiel mit den neuen Herren in Deutschland - was aber nicht Wilhelms persönliches Problem sein dürfte, sondern eher das seiner Familie und etwaiger Ansprüche.

Zar Nikolaus II wurde von den bestialischen neuen Herrn kaltblütig umgebracht samt seiner ganzen Familie. Wladimir Wladimirowitsch Putin ist Chef jener Einheit, die die Morde zu verantworten hat. Ich werde da bezüglich des Ukrainekrieges manchmal den Eindruck nicht los, dass hier ein Gottesgericht auch in Bezug auf der Morde von damals ergeht.

Jedes Leben, jedes Amt, ist immer mit Chancen und Gefahren verbunden. Und je größer das Amt, desto größer die Dimension dessen, was da bewirkt werden kann.

Großbritannien steht in gewaltigen Herausforderungen und ich wünsche König Charles III, dass er die Impulse setzen kann, dass das Land zu neuer Blüte kommt. Ein britischer Freund verglich mal den Commonwealth mit Facebookfreunden - sie sind da, nützen aber kaum. Heute waren Vertreter davon mit ihren Flaggen im Krönungsgottesdienst. Ich gehe davon aus, dass Großbritannien noch wichtige Impulse setzen wird, die wir alle in einem Umfeld mit kulturfeindlichen Bestrebungen sicher noch dringend gebrauchen werden. Möge Gott das Land und seinen König für diese Aufgabe stärken!

Wozu auch? Dann doch lieber Fotografen der "Bunte" oder "Das Goldene Blatt"... da haben die Royals noch volle Aufmerksamkeit der Leserschaft, und es lenkt beim Warten beim Frisör oder Zahnarzt ab...

Die Zeitungen kenne ich noch von meiner Oma her, die in der blaublütigen Szene schwer Bescheid wusste. Weder mein Zahnarzt noch meine Friseuse hat ein entsprechendes Angebot. Und ich glaube auch nicht, dass König Charles und seine Familie besonders interessiert an eine derartige Presse sind. Ihr Anspruch dürfte dann doch darüber hinaus gehen.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21571

@goodfruit 

Die ist mir bekannt. Es gab wohl mehrere solcher Fehleinschätzungen historischer Zusammenhänge und deutscher Diplomat in jenen Jahren gewesen zu sein, muss ein extrem anspruchsvoller und aufreibender Job gewesen sein.

Was ich meine ist die Förderung der Wissenschaft, des technischen Fortschritts etc. Deutschland ist in jenen Jahren zu einem Staat geworden, der große wirtschaftliche Fortschritte gemacht hat, was jetzt auch eine politische Aufwertung nach sich ziehen sollte.

Am Ende zählt das Gesamtbild. Wir bewundern die Nazis ja auch nicht für die Tierschutzgesetze, die sie auf den Weg gebracht haben.

 

Was kann man von einem König erwarten? Seine Aufgabe ist ja in erster Linie eine repräsentierende. Darüber hinaus kann er als Impulsgeber fungieren, Entwicklungen initiieren oder in Bahnen lenken. Und wie wirksam sein Wirken dann ist, das hängt sicher auch vom Team ab.

Ich erwarte von einem Repräsentanten einer Demokratie nur eines: Dass er gewählt wurde. Ein vererbtes Amt auf Lebenszeit ist ein völlig falsches Symbol.

Ich habe ja nichts gegen Charles persönlich. Vielleicht könnte er ja ein guter Präsident sein. Aber dafür sollte er sich dann auch zur Wahl stellen.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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@lucan-7 

Bei jemanden, der in erster Linie repräsentiert, ist es nicht so schlimm, wenn er nicht gewählt ist. bei nem Amt mit ner Machtfülle wie der Präsident in F oder den USA wär ich auch strikt gegen Erbfolge.

Könige sind im Vergleich zu Präsidenten länger im Amt, und damit nach einer Anfangsphase erfahrener als die gewählten Politiker. Das galt insbesondere für die Queen, die zuweilen auch von Premiers um Rat gefragt wurde. Bei Charles muss sich noch zeigen, ob er lange genug König bleibt, um den Vorteil für sein Land nutzen zu können.

Und letztlich: Es gibt nicht »die« Monarchie, wie sie aussieht wird auch vom Monarchen mitbestimmt. Und da soll jedes Land selber entscheiden, ob es sich nen repräsentierenden König oder nen repräsentierenden Präsidenten oder nen starken Staatschef leisten will.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21571

@hkmwk 

Bei jemanden, der in erster Linie repräsentiert, ist es nicht so schlimm, wenn er nicht gewählt ist.

Das sehe ich anders. Wie will denn jemand, der nicht gewählt wurde, eine Demokratie repräsentieren?

Könige sind im Vergleich zu Präsidenten länger im Amt, und damit nach einer Anfangsphase erfahrener als die gewählten Politiker.

Lange Amtszeiten machen eher empfänglich für Korruption. Da muss man sich nur mal das spanische Königshaus ansehen. Zu Beginn rettete der König noch die Demokratie... am Ende ist die spanische Monarchie ein einziger korrupter Sumpf.

Und da soll jedes Land selber entscheiden, ob es sich nen repräsentierenden König oder nen repräsentierenden Präsidenten oder nen starken Staatschef leisten will.

"Jedes Land"? Ein "Land" kann nichts entscheiden... ich nehme an, du meinst die Bevölkerung? Jene, die nicht darüber abstimmen konnte, ob sie einen König haben wollen?

Könige wurden bisher immer durch Revolutionen abgesetzt, mehr oder weniger brutal. Einer Demokratie stünde es gut zu Gesicht, wenn es hier einen demokratischen Prozess gäbe.

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@lucan-7 

Lange Amtszeiten machen eher empfänglich für Korruption.

Würde ich so generell nicht sagen. Die Queen beispielsweise war sviw nicht korrupt, am Ende ihrer langen Amtszeit.

Könige wurden bisher immer durch Revolutionen abgesetzt

Zuweilen reicht auch ein entsprechender Parlamentsbeschluss. Zum Beispiel in Kanada. Als die Queen gekrönt wurde, war sie da noch Staatsoberhaupt, wie sie starb war sie es nicht mehr. Und Ihre Absetzung als Staatsoberhaupt von Kanada würde ich nicht als Revolution beschreiben.

Natürlich meinte ich die Bevölkerung.

hkmwk antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21571

@hkmwk 

Zuweilen reicht auch ein entsprechender Parlamentsbeschluss. Zum Beispiel in Kanada.

Auch der hat die Queen nicht "abgesetzt", sie blieb ja weiter Königin. Kanada hatte als souveränes Land nur keine Lust mehr, weiter bei dem Zirkus mitzumachen.

Würde ich so generell nicht sagen. Die Queen beispielsweise war sviw nicht korrupt, am Ende ihrer langen Amtszeit.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Frage ist halt, ob Korruption begünstigt wird. Und das ist der Fall, wenn sich ein Staatsoberhaupt nicht regelmäßig vor dem Volk rechtfertigen muss.

Natürlich meinte ich die Bevölkerung.

Die wird aber nicht gefragt. Denn eine demokratische Befragung der Menschen, die es betrifft, ist ja genau das Gegenteil des Adelsprinzips. Ein König, der sich wählen lassen muss, wäre das Ende des Geburtsrechtes, welches ja die Aristokratie ausmacht.

Trotzdem wäre es der richtige Schritt. Zumindest sollte das Volk von Zeit zu Zeit darüber abstimmen können, ob es denn die Monarche beibehalten möchte oder nicht.

Das Ergebnis müsste man dann natürlich respektieren.

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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@lucan-7 

[Helmut:] Natürlich meinte ich die Bevölkerung.

Die wird aber nicht gefragt.

Es gab ja mal ein Wahlkönigtum in Polen. Zwar nicht ganz demokratisch, aber immerhin soll ca. jeder sechste Pole einen Adelstitel besessen haben und damit wahlberechtigt gewesen sein (natürlich nur die Männer, auch das wär heute nicht mehr zeitgemäß).

Besonders erfolgreich war das Modell nicht, am Ende wurde Polen relativ widerstandslos unter die Nachbarn aufgeteilt.

hkmwk antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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@hkmwk 

Zuweilen reicht auch ein entsprechender Parlamentsbeschluss. Zum Beispiel in Kanada. Als die Queen gekrönt wurde, war sie da noch Staatsoberhaupt, wie sie starb war sie es nicht mehr. Und Ihre Absetzung als Staatsoberhaupt von Kanada würde ich nicht als Revolution beschreiben.

Wann soll denn das gewesen sein? Im Moment wird über all noch Charles III. als Staatsoberhaupt Kanadas aufgeführt, so wie Elisabeth II. vor ihm.

 

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21571

@derelch 

Wann soll denn das gewesen sein? Im Moment wird über all noch Charles III. als Staatsoberhaupt Kanadas aufgeführt, so wie Elisabeth II. vor ihm.

Stimmt allerdings... hier scheint eine Verwechslung vorzuliegen.

 

 

lucan-7 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7390

@lucan-7 

Verwechslung ist nicht der richtige Ausdruck. Ich dachte, Kanada hätte, als es sich vom Union Jack in der oberen Innenecke verabschiedete, auch die Queen als Staatsoberhaupt ad acta gelegt.

hkmwk antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@goodfruit 

Ich habe mir erst gestern eine Dokumentation über unseren letzten Kaiser Wilhelm II ("Majestät brauchen Sonne") angesehen und da war mein Eindruck, dass er kein schlechter Mensch war und es Phasen in unserer Geschichte gab, wo er das Land auf vielen Ebenen vorangebracht hat.

Selbst wenn es diese Phasen gegeben haben sollte, hat er diese 1914 wieder vernichtet.

Vielleicht war es militärisch - grad auf See - 'ne Stufe zu viel und so war dann die Bereitschaft unserer Nachbarn gegen Deutschland in den Ersten Weltkrieg zu ziehen, sicher auch mit dem Wunsch verbunden, diese aufkommende Macht in der Mitte Europas nicht zu stark werden zu lassen.

Dir ist möglicherweise entgangen, dass es Deutschland war, das Russland und Frankreich den Krieg erklärt hatte und Grossbritannien in den Krieg genötigt wurde, weil Deutschland nun ausgerechnet über Belgien in Frankreich einfallen musste.

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Dir ist möglicherweise entgangen, dass es Deutschland war, das Russland und Frankreich den Krieg erklärt hatte und Grossbritannien in den Krieg genötigt wurde, weil Deutschland nun ausgerechnet über Belgien in Frankreich einfallen musste.

Dir ist möglicherweise entgangen, dass die Kriegsschuldfrage nicht unumstritten ist. Für einen nicht unerheblichen Teil der Historiker ist es mit einem lapidaren "Die Deutschen haben angefangen" nicht getan, da wird durchaus auch geschaut, welche Interessen andere Nationen verfolgten und welche Faktoren was begünstigt haben.

Zum Stand der Debatte siehe z.B. hier.

Ich denke, das fasst es ganz gut zusammen:

Kaum jemand ist so dumm, von einer deutschen "Alleinschuld" zu sprechen. Umgekehrt wird kein ernstzunehmender Historiker bestreiten, dass die Reichsleitung ein gerüttelt Maß Verantwortung für die Eskalation der Julikrise trug.

 

alescha antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Dir ist möglicherweise entgangen, dass die Kriegsschuldfrage nicht unumstritten ist.

Nein ist es nicht. Die Debatte wird schliesslich seit über 100 Jahren geführt. Es ändert aber nichts an den Fakten, dass Deutschland Russland und Frankreich den Krieg erklärt hat und nicht umgekehrt.

Für einen nicht unerheblichen Teil der Historiker ist es mit einem lapidaren "Die Deutschen haben angefangen" nicht getan, da wird durchaus auch geschaut, welche Interessen andere Nationen verfolgten und welche Faktoren was begünstigt haben.

In 40 Jahren wird sich ein Trupp Historiker versammeln und auch ausserhalb Russlands die Verantwortung Putins für den Ukrainekrieg relativieren. Deutschland hatte es am ehesten in der Hand die Eskalation zu vermeiden und eine andere Entscheidung getroffen.

 

 

 

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Es ändert aber nichts an den Fakten, dass Deutschland Russland und Frankreich den Krieg erklärt hat und nicht umgekehrt.

Stimmt schon. Wenn aber allein das der Maßstab ist, wer wem den Krieg erklärt ist z.B. Frankreich am Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 schuld, denn schließlich hat Frankreich Preußen den Krieg erklärt. Schön einfach.

In 40 Jahren wird sich ein Trupp Historiker versammeln und auch ausserhalb Russlands die Verantwortung Putins für den Ukrainekrieg relativieren.

Relativierer gibt es ja jetzt schon zuhauf.

Deutschland hatte es am ehesten in der Hand die Eskalation zu vermeiden und eine andere Entscheidung getroffen.

Dass Deutschland entscheidende Möglichkeiten, eine Deeskalation zu vermeiden, nicht genutzt hat, bestreitet ja wohl kaum jemand.

 

alescha antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Stimmt schon. Wenn aber allein das der Maßstab ist, wer wem den Krieg erklärt ist z.B. Frankreich am Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 schuld, denn schließlich hat Frankreich Preußen den Krieg erklärt. Schön einfach.

Wer ist denn schuld? Bismark? 😀

Relativierer gibt es ja jetzt schon zuhauf.

Historiker?

 

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Wer ist denn schuld? Bismark? 😀

Ja wer denn sonst? 😆 

Der und die Emser Depesche (die werde ich dank meiner Geschichtslehrerin vermutlich nie vergessen).

Jedenfalls sagt Wikipedia auch hier:

Die Ursachen des Deutsch-Französischen Krieges reichten mehrere Jahrzehnte zurück und sind in der Forschung bis heute umstritten. Uneinigkeit besteht vor allem darin, welchen Anteil die beiden Hauptkriegsparteien Preußen und Frankreich an der militärischen Eskalation hatten.

Klick

Historiker?

Auch. Einer zumindest: Daniele Ganser. Klick, und noch detaillierter hier.

Würde mich nicht überraschen, wenn es in 40 Jahren mehr davon gäbe.

alescha antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@alescha 

Der Wikipediaartikel schreibt zwar am Anfang, dass die Anteil der beteiligten Staaten umstritten sei, formuliert das aber nur sehr wage und dürftig aus. Am Ende geht der Zeigefinger trotzdem Richtung Frankreich. 

Auch. Einer zumindest: Daniele Ganser.

Ja der Herr Ganser  ... der ist mir zwischenzeitlich auch wieder in den Sinn gekommen. Allerdings hab ich den auch nicht bei den Historikern abgespeichert. Der ist zwar gelernter Historiker, aber bekannt ist er eigentlich wegen seiner mässig historischen Ansichten. Seine größte Leistung ist, dass man seinen Namen sogar in Deutschland kennt.

derelch antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157

@derelch 

Der Wikipediaartikel schreibt zwar am Anfang, dass die Anteil der beteiligten Staaten umstritten sei, formuliert das aber nur sehr wage und dürftig aus. Am Ende geht der Zeigefinger trotzdem Richtung Frankreich. 

Je nun. Sagen wir mal so: Bismarck kam das ganz gut zupass. Derartige Diskussionen wären aber schon einen eigenen Thread wert.

Der ist zwar gelernter Historiker, aber bekannt ist er eigentlich wegen seiner mässig historischen Ansichten. Seine größte Leistung ist, dass man seinen Namen sogar in Deutschland kennt.

So ist es. "Mäßig historische Ansichten" ist ja noch freundlich formuliert. 

 

 

 

alescha antworten


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