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Nordstream 2 und die USA

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DerNeinsager
Themenstarter
Beiträge : 1449

Hallo zusammen,

Ich hab gerade einen Artikel über diese Pipeline gelesen. Etwas überraschend da man davon ausgehen tut, das Biden dasselbe wie Trump verfolgen wird.

Hier wird von Sanktionen und Strafmaßnahmen geredet, als ob wir ein Terrorstaat und Feind wären. Die Demokraten gelten in den USA doch eher als Links? Wie verträgt sich dann sowas damit. Irgendwie kommt mir das alles von denen wie Heuchelei vor und von unseren Politikern eigentlich peinlich, weil man sich wirklich alles bieten lässt.

Die USA stehen für Marktwirtschaft. Also warum gibt es ein Problem das wir uns selbst unser Gas raussuchen?

Das sachliche für und wieder für diese Leitung aussen vor.

Für mich frustrierend. Wie denkt ihr über das?

Vg 🙂

Link :
https://amp.n-tv.de/politik/USA-wollen-Aus-fuer-Nord-Stream-2-erzwingen-article22183768.html

Antwort
102 Antworten
Johannes22
Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @derneinsager

Die Demokraten gelten in den USA doch eher als Links?

Naja eben in den USA.

johannes22 antworten


ALF.MELMAC
Beiträge : 2157

es gibt eine parteiübergreifende Koalition gegen die Pipeline

Tenor: Abhängigkeit von Russland in Energiefragen; man finanziere die russische Militärbedrohung, vor allem die atomare...

alf-melmac antworten
MrOrleander
Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @derneinsager

Die Demokraten gelten in den USA doch eher als Links? Wie verträgt sich dann sowas damit.

Auch die Demokraten wollen amerikanisches Gas verkaufen. Davon ab wird das Projekt nicht nur von den USA abgelehnt, sondern stößt auch innerhalb der EU auf teils massiven Widerstand. Es ist kein einfaches schwarz-weiß; manche Argumente gegen die Pipeline sind durchaus nachvollziehbar. Ich halte sie, in dieser Form, auch für einen Fehler.

Daß die USA ihre Interessen robust durchsetzen, ist nun allerdings nichts Neues. Neu ist nur, daß sie es so offen gegenüber Deutschland tun.

mrorleander antworten
1 Antwort
Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415

Ich sehe das sehr zwiegespalten. Einerseits wurde mit dem Bau begonnen und schon jede Menge Steuergelder ausgegeben. Andererseits ist Erdgas nicht unbedingt eine Zukunftstechnologie, da es sich um einen fossilen Energieträger handelt, der keine positiven Auswirkungen auf unser Klima hat, wenn auch nicht ganz so gravierende wie Erdöl und Kohle. Daher finde ich rechtzeitigen Widerstand gegen ein Großprojekt während der Planung im Zweifel besser als wenn ein solcher erst massiv wird, wenn das Projekt sich schon im Bau befindet. Letzteres war leider auch bei Stuttgart 21 der Fall. Dieses Vorhaben war bereits 1995 allgemein bekannt, der wirklich große Protest kam aber erst nach Beginn der eigentlichen Baumaßnahmen.

Ein anderes Feld ist das politische Verhältnis zu Russland. Einerseits sollten uns die Amerikaner auf Grund des politischen Systems eindeutig näher stehen, gleichzeitig ist aber die geografische Entfernung weit größer, was sich auf Logistik allgemein und die Lieferwege im Besonderen auswirkt. Aus Russland ist das Gas vermutlich in den meisten Fällen schneller bei uns als aus den USA. So ist es nun mal. Die USA sollten sich jedenfalls drei Mal überlegen, ob sie ausgrechnet ihre westlichen Freunde sanktionieren wollen. Im Zweifel muss man auch mal etwas in Kauf nehmen, denn man weiß nie, ob in 4 Jahren nicht noch mal Trump oder ein Politiker ähnlichen Typs amerikanischer Präsident wird. Joe Biden wird kaum auf 8 Jahre planen können - und er wird bald liefern müssen. Nicht nur innen, sondern auch außenpolitisch.

Noch ein Zukunftsaspekt: Was nun anscheinend tatsächlich ginge wäre die Nachnutzung einer Erdgaspipeline für den Transport von Wasserstoff (da Erdgas früher oder später klimapolitisch nicht mehr angesagt sein dürfte). Die Nachrüstung wäre allerdings auch recht teuer. Aber dazu braucht es erst mal ausreichend Nachfrage in den Nordstream 2-Anrainerstaaten nach Wasserstoff. Dieser kann dann freilich nicht nur von Ost nach West, sondern ggf. auch von West nach Ost transportiert werden.

https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/wasserstoff-knackpunkt-transport-und-infrastruktur/

Wenn das alles mal so einfach wäre...

tertullian antworten


Lucan-7
Beiträge : 21512
Veröffentlicht von: @derneinsager

Ich hab gerade einen Artikel über diese Pipeline gelesen. Etwas überraschend da man davon ausgehen tut, das Biden dasselbe wie Trump verfolgen wird.

Das Problem ist, dass Biden die Sanktionen selbst vermutlich nicht angestoßen hätte.

Jetzt sind sie aber da, und er befürchtet wohl, dass eine Rücknahme als "Einknicken" gegenüber Russland betrachtet werden würde und seine eher konservativen Wähler verschreckt.
Und es würde den Republikanern weitere Munition dafür liefern, dass er vermeintlich ein "Sozialist" auf der Seite Russlands ist.

Biden wird angesichts der großen Zustimmung für die "Politik" Trumps nicht einfach alles rückgängig machen können, sondern muss da genau abwägen.

lucan-7 antworten
8 Antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Auch unsere östlichen Nachbarn in Europa sind gegen Nordstream 2, übrigens.
Die Nachbarn, die noch die Sowjetzeit mitgemacht haben.
Nur leider hören wir auch denen nie zu.

blackhole antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Die Nachbarn, die noch die Sowjetzeit mitgemacht haben.
Nur leider hören wir auch denen nie zu.

Ja, das ist leider so, auch in Sachen Flüchtlinge. Sie nehmen nämlich auch Flüchtlinge auf, aber nicht aus dem Nahen Osten, sondern aus Rußland, Belarus, Ukraine. Aber darüber spricht niemand.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hallo Ungehorsam

Bei aller berechtigten Kritik an der derzeitigen Führungsriege in Polen,
wie sie vor aller Welt mit dem Brustton der Überzeugung ihren gesamten Justizapparat "versklavt" , sollte man fairer Weise die von dir angesprochene Aufnahme von Flüchtlingen aus Belarus, der Ukraine und Russland deutlich herausstellen. Und das sind nicht wenige!

Das hat, wie ich glaube, mit der großen Angst zu tun, dass man sich nicht Menschen/Flüchtlinge ins Land holen möchte, die islamischen Glaubens sind.
Die Polen sind nun mal ein erz-katholisches Volk und von der Seite betrachtet erklärt das diese Abschottung.

C.F.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21512
Veröffentlicht von: @blackhole

Auch unsere östlichen Nachbarn in Europa sind gegen Nordstream 2, übrigens.
Die Nachbarn, die noch die Sowjetzeit mitgemacht haben.
Nur leider hören wir auch denen nie zu.

Ich habe (unter anderem) familäre Beziehungen in mehrere osteuropäische Staaten, so dass mir das nicht vollkommen egal ist... aber es ist auch schwierig zu fassen, weil die Bedrohung unbestimmt ist.

Einerseits hätte Russland die Möglichkeit einer schnellen Invasion innerhalb weniger Tage, der die Nato nicht viel entgegenzusetzen hat.

Auf der anderen Seite ist so ein Szenario nicht sonderlich realistisch, weil Russland dabei nichts zu gewinnen hätte.

So gibt es da eine sehr subtile Drohkulisse... Russland ist nicht zu trauen. Aber es bringt auch nicht viel, nur auf Konfrontation zu gehen. Und das macht die Sache sehr, sehr kompliziert.
Der russische Bär will gefüttert werden... aber man muss ihm auch die Peitsche zeigen, wenn er zu weit gehen sollte. Benutzen sollte man die Peitsche allerdings nicht, weil er dann sauer wird.

Keine einfache Dressur...

lucan-7 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2157
Veröffentlicht von: @blackhole

Auch unsere östlichen Nachbarn in Europa sind gegen Nordstream 2, übrigens.
Die Nachbarn, die noch die Sowjetzeit mitgemacht haben.
Nur leider hören wir auch denen nie zu.

die fallen bei N 2 weg...

alf-melmac antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alf-melmac

die fallen bei N 2 weg...

Da ergibt sich ja ein enormes Potenzial an CO2 Steuereinnahmen...

Anonymous antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

An der Stelle braucht es einen nicht weiter zu wundern, warum sich viele Polen von Europa abwenden...

Warum wohl!!

blackhole antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2157
Veröffentlicht von: @blackhole

An der Stelle braucht es einen nicht weiter zu wundern, warum sich viele Polen von Europa abwenden...

egal....

alf-melmac antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @derneinsager

Ich hab gerade einen Artikel über diese Pipeline gelesen. Etwas überraschend da man davon ausgehen tut, das Biden dasselbe wie Trump verfolgen wird.

Das Thema ist ja schon etwas länger akueller Streitpunkt zwischen den USA und den europäischen Befürwortern von Nordstream 2.

Jede der beteiligten Parteien verfolgt im Grunde das selbe Ziel.
Reines wirtschftliches Interesse, wirtschaftlicher Vorteil für die eigene Wirtschaft und Industrie.
Die USA wollen, ebenso wie die Russen, in erster Linie Gas verkaufen.
Und Europa ist nun mal ein hochinteressanter, aber auch ein hoch-sensibler Markt. Und deswegen auch politisch brisant!
Fest steht, das wir gas brauchen. Ob aus Russland oder den Staaten
kann uns als "Verbraucher" zunächst mal völlig einerlei sein.

Während die USA fast darauf angewiesen sind, einerseits ihr Gas aber auch ihr dreckiges Frecking Zeug zu exportieren, sehen sich die Russen in einer wesentlich entspannteren Situation.
Die Chinesen sind ganz gierig auf den Brennstoff aus Russland. Sie geiern danach und machen Russland sehr attraktive Offerten!

Ich bin sicher, egal wie das Tollhaus in Washington sein perinliches Problem gelöst bekommt, Nordstrem2 wird bald vollendet sein, und dann kann Gazprom im warsten Sinne des Wortes "Gas gegeben!"

Anonymous antworten
10 Antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @christosfilios

Ich bin sicher, egal wie das Tollhaus in Washington sein perinliches Problem gelöst bekommt, Nordstrem2 wird bald vollendet sein, und dann kann Gazprom im warsten Sinne des Wortes "Gas gegeben!"

Na hoffentlich. Wir sollten uns von den USA nicht erpressen lassen. Die wollen nur ihr erheblich teures Gas verkaufen.

1-ichthys antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2157

hat Gas nicht einen Weltmarktpreis wie Öl auch?

alf-melmac antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Wir sollten uns von niemandem erpressen lassen. Auch nicht von Putin und Gazprom.
Und wir sollten niemandem um jeden Preis hintenrein kriechen. Auch nicht Putin und Gazprom.

blackhole antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

das Hintenreinkriechen scheint dir ja richtig Spaß zu machen......

Anonymous antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Nein, Unterwürfigkeit und Feigheit macht mit niemals Spaß.

Ich denke eher, daß wir uns auf globaler Ebene längst lächerlich gemacht haben. Xi Jinping und Putin lachen uns längst aus. Und die Polen denen eh niemand zuhört verlieren das Interesse an Europa.

blackhole antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Weder die Cinesen, noch die Russen lachen uns aus.
Und wenn du denkst, dass Deutschland sich Xi Jinping oder Putin gegenüber lächerlich gemacht hat, bist da auf dem Falschen Dampfer. 😊

Da bestehen unterschwellig so viel wirtschaftliche und Entwicklungs-technische Kontakte und Verbindungen, weil Chinesen, Europäer und Russen genau wissen, dass nur Gemeinsamkeit weiterhilft und Überleben schenkt!
Die Polen haben schon immer am liebsten ihr eigenes Süppchen gekocht. Seit jahrhunderten. Und am Ende sind sie dann stets auf irgend einen Zug aufgesprungen.
Mal gezwungen und mal freiwillig.....

Anonymous antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Sowohl Putin als auch Xi Jinping wissen, daß Sie auf irgendwelche Mahnungen von wegen Menschenrechte nicht einzugehen brauchen. Beide wissen sehr wohl, daß Europa letzten Endes immer einknickt und absolut kein Rückgrat hat.

blackhole antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @blackhole

Sowohl Putin als auch Xi Jinping wissen, daß Sie auf irgendwelche Mahnungen von wegen Menschenrechte nicht einzugehen brauchen. Beide wissen sehr wohl, daß Europa letzten Endes immer einknickt und absolut kein Rückgrat hat.

Es ist für Putin, wie auch für Xi Jinping in der Tat ein relativ leichtes Spiel, absolut ihr eigenes Ding, vor allem im Bezug auf die Respektierung der Menschenrechte, nach eigenen Wünschen und Vorstellungen durchzuziehen!
Das ist erstmal eine sehr traurige Tatsache, gegen die wir in Europa und in der ganzen westlichen Welt kaum was machen können! 🙁

Wenn in Europa die immer wieder herbei beschworene Einigkeit vor-herrschen würde, hätten wir auch das notwendige Rückgrat, dass im gemeinsamen Vorgehen im Umgang mit dem Rest der Welt,
vorrangig China und Russland, von Nöten wäre.

Aber 27 Staaten unter einen Hut zu bekommen, die dann auch eine echte "Solidargemeinschaft" darstellen und ebenso handeln, ist bei dem derzeitigen Verhalten von Ungarn und Polen noch reines
Wunschdenken.

Aber, und das ist nicht von der Hand zu weisen, wir leben seit
fünfundsiebzig Jahren im Frieden. Das hat auch seinen Preis!

Anonymous antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Was harte Außengrenzen angeht, was Unmenschlichkeit gegenüber den Flüchtlingen in Europa angeht, und was unfaire Handelsabkommen zu Lasten wirtschaftlich schwächerer Entwicklungsländer angeht, da funktioniert die europäische Einigkeit ganz ausgezeichnet!

blackhole antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @blackhole

Was harte Außengrenzen angeht, was Unmenschlichkeit gegenüber den Flüchtlingen in Europa angeht, und was unfaire Handelsabkommen zu Lasten wirtschaftlich schwächerer Entwicklungsländer angeht, da funktioniert die europäische Einigkeit ganz ausgezeichnet!

Ja, da hast du leider Recht.
"Die Geister die ich rief, werd ich nicht mehr los!"

Europa hat die Flüchtlingsströme zwar nicht direkt gerufen oder zum Kommen ermutigt, jedoch Europa, der geamte "zivilisierte" Westen, hat mit seinem Vehalten in den vergangenen 150 bis 200 Jahren durch permante Ausbeutung der Ressourssen in Afrika, Vorderasien und zum Teil auch Süd-Amerika den Boden für diese Menschenströme geschaffen!

Und das fällt und jetzt mit macht auf die Füsse!!!

Den oder die wahren Schuldigen für diese Misere heute zu benennen
ist nicht so ganz einfach. Das hat der finanziell und wirtschaftlich sehr
efolgreiche "Westen" eine Art Kollektiv-Schuld auf sich geladen, die auch nur im Kollektiv abgebaut werdeh kann.

Und das ist, wie es die Lage in Europa zeigt, kaum zu realisieren......

Anonymous antworten


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