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Sind wir schon so weit,...

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KarinHugo
Themenstarter
Beiträge : 390

...dass Schüler nicht mehr provokant fragen dürfen?

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kz-gedenkstaette-bergen-belsen-mehr-provokante-schuelerfragen-100.html

ICH finde es gut, wenn sie das tun, das heißt für mich doch, dass sie nicht mehr irgendwelchen (selbsternannten) Autoritäten hinterherlaufen, sondern dass sie "Tatsachen" in Frage stellen.

Mein Credo im Unterricht war sinngemäß:

Glaubt nicht alles, was man euch sagt, fragt nach, informiert euch...

Wenn irgendein Hitlerverschnitt was in die Welt posaunt, dann haben wir ja erlebt, was draus werden kann, wenn die Menschen alles glauben!

PtL
Karin

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131 Antworten
Alescha
Beiträge : 7157

Leider steht in dem Link nicht, was genau gefragt wurde. Dann könnte man sich eher eine Meinung darüber bilden.

Wenn da aber Schüler irgendwelchen Müll von NS-Zeit-Relativierern reproduziert haben sollten, würde mich die Reaktion nicht wundern.

Zudem beobachte Wagner eine Verschiebung der "Grenzen des Sagbaren". Das habe es zwar auch früher schon gegeben. Das Ausmaß aber sei neu. Als eine der Ursachen für die Entwicklung sieht Wagner das Erstarken der AfD.

Da wird Wagner dann einfach recht haben.

Zweifel an den Zahlen der Opfer kommen nunmal aus einer ganz bestimmten Ecke. Und zwar aus der, wo Fake News Hochkonjunktur haben.

alescha antworten
6 Antworten
Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415
Veröffentlicht von: @alescha

Wenn da aber Schüler irgendwelchen Müll von NS-Zeit-Relativierern reproduziert haben sollten, würde mich die Reaktion nicht wundern.

Ich gehe mal schwer davon aus, dass auch AfD-Sympathisanten schulpflichtige Kinder in dem Alter haben, in dem man KZ-Besuche macht. Wäre für mich zumindest eine nahe liegende Erklärung. Provokante Fragen können aber durchaus auch von Schülern kommen, die von einem konservativen bis radikalen Islam geprägt wurden. Die gehören aus aus gewissen Gründen eher nicht zum Dunstkreis der AfD.

Diese Schwarze Liste finde ich in dem Zusammenhang jedenfalls recht interessant:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Holocaustleugnern

Aber wie Du schon erwähntest hätte ich auch gerne gewusst, welche Fragen dem Gedenkstättenleiter nun konkret gestellt wurde. So bleibt trotz des nahe liegenden Verdachts eben alles irgendwie abstrakt und ist für die Ziele der Gedenkstättenarbeit nicht wirklich hilfreich.

tertullian antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @tertullian

ist für die Ziele der Gedenkstättenarbeit nicht wirklich hilfreich

Du kannst dir sicher sein, dass die Gedenkstättenarbeit nicht an so einem verkürzten Interview hängt 😉

littlebat antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386
Veröffentlicht von: @alescha

aus einer ganz bestimmten Ecke

Nicht nur!
Meine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.
Ein KZ-Besuch ist da nicht sehr hilfreich.
Ein solcher gehört vorbereitet mit Daten, mit Bildmaterial, vielleicht mit einem Spielfilm (Schindlers Liste o.ä,).
Unter meinen Schülern war immer auch mal einer, der von zuhause anders "geimpft" war. Da suchte ich das Gespräch mit den Eltern. Schnell waren wir uns da immer einig...

Und (später irgendwo geschrieben) Nachhilfe ist kein Dauerprogramm irgendwie helfender Eltern oder auch Fachleute. Nachhilfe ist das kurzfristige Nacharbeiten von sog. Lücken".
Ansonsten könnte es die falsche Schulform fürs Kind sein ...

vigil antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7157
Veröffentlicht von: @vigil

Meine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.

Manche sind auch abgestumpft. Es gab schon Lehrer, die fassungslos waren, wie man bei einer Doku über KZ, wo man auch schon mal Leichenberge sieht, nebenher sein Pausenbrot mümmeln kann.

Veröffentlicht von: @vigil

Ein solcher gehört vorbereitet mit Daten, mit Bildmaterial, vielleicht mit einem Spielfilm (Schindlers Liste o.ä,).

Denke ich auch.

Veröffentlicht von: @vigil

Und (später irgendwo geschrieben) Nachhilfe ist kein Dauerprogramm irgendwie helfender Eltern oder auch Fachleute. Nachhilfe ist das kurzfristige Nacharbeiten von sog. Lücken".
Ansonsten könnte es die falsche Schulform fürs Kind sein ...

Sehe ich auch so.

alescha antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386
Veröffentlicht von: @alescha

Pausenbrot mümmeln

In der Päd. Psychologie kennt man das u.a. als Übersprungsreaktion, für uns kaum nachvollziehbar.

vigil antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @vigil

Meine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.

Schreib' einfach "die meisten Jugendlichen" oder "viele Jugendliche" oder "die Jugendlichen die ich kennengelernt und gesprochen habe", dann wird es für mich stimmiger.

Denn es gibt auch andere.

Die haben es schon begriffen, bevor sie die grausamsten Filme dazu gesehen und ein KZ besucht haben.
Die einen verstehen es auch so, die anderen selbst dann nicht.

Veröffentlicht von: @vigil

Unter meinen Schülern war immer auch mal einer, der von zuhause anders "geimpft" war. Da suchte ich das Gespräch mit den Eltern. Schnell waren wir uns da immer einig...

Das klingt gut und nach einem richtigen Weg im Umgang mit dem Thema, danke dafür und für Deinen Einsatz an dieser (diesen) Stelle(n).

Liebe Grüße
Karibu

Anonymous antworten


Lombard3
Beiträge : 4292

Falsch verstanden?
Also, so wie ich es lese durften die Schüler doch nachfragen.

Ich finde es eigentlich ganz gut, weil Lehrer oder in der Ausbildung Tätige auch die Schüler kritisieren oder über Auffälligkeiten spricht.

Nachtrag vom 04.01.2020 1434
wenn

lombard3 antworten
agapia
 agapia
Beiträge : 1460

Seltsam finde ich, dass du überhaupt nicht inhaltlich auf die Kritik des Gedenkstättenleiters eingehst, sondern mit deiner Ablenkung so tust, als säße das Problem ganz woanders.

agapia antworten
2 Antworten
KarinHugo
(@karinhugo)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 390

Ablenkung?....
...Schüler dürfen fragen und sollten sich informieren und nicht jedem hinterherlaufen, der irgendwas behauptet....dieser Meinung bin ich nach wie vor!

PtL
Karin

karinhugo antworten
agapia
 agapia
(@agapia)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1460

Sicher. Aber darum geht es in der Meldung offenbar nicht.

Oder...vielleicht doch, nur laufen einige inzwischen jenen hinterher, die Provokationen strategisch einsetzen.

agapia antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Es werden leider in der Meldung keine konkreten Beispiele für Fragen genannt. Man kann sich schlecht ein Bild machen.

Prinzipiell bin ich aber wie du der Meinung, dass Schülerfragen auf jeden Fall erst einmal zu akzeptieren sind. Provoziert wurde auch immer, es sind ja Jugendliche. (Und womit kann man heute schon noch provozieren, wenn nicht mit Rechtsradikalismus...)

Veröffentlicht von: @karinhugo

ICH finde es gut, wenn sie das tun, das heißt für mich doch, dass sie nicht mehr irgendwelchen (selbsternannten) Autoritäten hinterherlaufen, sondern dass sie "Tatsachen" in Frage stellen.

Ich finde das auch erst mal gut.

Wenn die Mitarbeiter der Gedenkstätte sich nicht in der Lage sehen, sachlich und auch mal strikt zu reagieren - müssen sie vielleicht fortgebildet werden?

Fatal würde ich finden, das Fragen zu verbieten.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Provokante Fragen haben sicherlich auch ihre Berechtigung. Aber ganz sicher nicht an solch einem Ort an dem viele Menschen ermordet wurden. Das hat was mit Anstand zu tun, finde ich.
Provokante Fragen haben dann meiner Meinung nach eher ihren Platz im Unterricht.

Anonymous antworten
1 Antwort
Lombard3
(@lombard3)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4292

grün
Grün

lombard3 antworten


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