Sind wir schon so weit,...
...dass Schüler nicht mehr provokant fragen dürfen?
ICH finde es gut, wenn sie das tun, das heißt für mich doch, dass sie nicht mehr irgendwelchen (selbsternannten) Autoritäten hinterherlaufen, sondern dass sie "Tatsachen" in Frage stellen.
Mein Credo im Unterricht war sinngemäß:
Glaubt nicht alles, was man euch sagt, fragt nach, informiert euch...
Wenn irgendein Hitlerverschnitt was in die Welt posaunt, dann haben wir ja erlebt, was draus werden kann, wenn die Menschen alles glauben!
PtL
Karin
Leider steht in dem Link nicht, was genau gefragt wurde. Dann könnte man sich eher eine Meinung darüber bilden.
Wenn da aber Schüler irgendwelchen Müll von NS-Zeit-Relativierern reproduziert haben sollten, würde mich die Reaktion nicht wundern.
Zudem beobachte Wagner eine Verschiebung der "Grenzen des Sagbaren". Das habe es zwar auch früher schon gegeben. Das Ausmaß aber sei neu. Als eine der Ursachen für die Entwicklung sieht Wagner das Erstarken der AfD.
Da wird Wagner dann einfach recht haben.
Zweifel an den Zahlen der Opfer kommen nunmal aus einer ganz bestimmten Ecke. Und zwar aus der, wo Fake News Hochkonjunktur haben.
Veröffentlicht von: @aleschaWenn da aber Schüler irgendwelchen Müll von NS-Zeit-Relativierern reproduziert haben sollten, würde mich die Reaktion nicht wundern.
Ich gehe mal schwer davon aus, dass auch AfD-Sympathisanten schulpflichtige Kinder in dem Alter haben, in dem man KZ-Besuche macht. Wäre für mich zumindest eine nahe liegende Erklärung. Provokante Fragen können aber durchaus auch von Schülern kommen, die von einem konservativen bis radikalen Islam geprägt wurden. Die gehören aus aus gewissen Gründen eher nicht zum Dunstkreis der AfD.
Diese Schwarze Liste finde ich in dem Zusammenhang jedenfalls recht interessant:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Holocaustleugnern
Aber wie Du schon erwähntest hätte ich auch gerne gewusst, welche Fragen dem Gedenkstättenleiter nun konkret gestellt wurde. So bleibt trotz des nahe liegenden Verdachts eben alles irgendwie abstrakt und ist für die Ziele der Gedenkstättenarbeit nicht wirklich hilfreich.
Veröffentlicht von: @tertullianist für die Ziele der Gedenkstättenarbeit nicht wirklich hilfreich
Du kannst dir sicher sein, dass die Gedenkstättenarbeit nicht an so einem verkürzten Interview hängt 😉
Veröffentlicht von: @aleschaaus einer ganz bestimmten Ecke
Nicht nur!
Meine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.
Ein KZ-Besuch ist da nicht sehr hilfreich.
Ein solcher gehört vorbereitet mit Daten, mit Bildmaterial, vielleicht mit einem Spielfilm (Schindlers Liste o.ä,).
Unter meinen Schülern war immer auch mal einer, der von zuhause anders "geimpft" war. Da suchte ich das Gespräch mit den Eltern. Schnell waren wir uns da immer einig...
Und (später irgendwo geschrieben) Nachhilfe ist kein Dauerprogramm irgendwie helfender Eltern oder auch Fachleute. Nachhilfe ist das kurzfristige Nacharbeiten von sog. Lücken".
Ansonsten könnte es die falsche Schulform fürs Kind sein ...
Veröffentlicht von: @vigilMeine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.
Manche sind auch abgestumpft. Es gab schon Lehrer, die fassungslos waren, wie man bei einer Doku über KZ, wo man auch schon mal Leichenberge sieht, nebenher sein Pausenbrot mümmeln kann.
Veröffentlicht von: @vigilEin solcher gehört vorbereitet mit Daten, mit Bildmaterial, vielleicht mit einem Spielfilm (Schindlers Liste o.ä,).
Denke ich auch.
Veröffentlicht von: @vigilUnd (später irgendwo geschrieben) Nachhilfe ist kein Dauerprogramm irgendwie helfender Eltern oder auch Fachleute. Nachhilfe ist das kurzfristige Nacharbeiten von sog. Lücken".
Ansonsten könnte es die falsche Schulform fürs Kind sein ...
Sehe ich auch so.
Veröffentlicht von: @vigilMeine langjährige Erfahrung ist, dass Jugendliche einfach nicht erfassen können, wie die diese Vernichtungsmaschinerie arbeitete.
Schreib' einfach "die meisten Jugendlichen" oder "viele Jugendliche" oder "die Jugendlichen die ich kennengelernt und gesprochen habe", dann wird es für mich stimmiger.
Denn es gibt auch andere.
Die haben es schon begriffen, bevor sie die grausamsten Filme dazu gesehen und ein KZ besucht haben.
Die einen verstehen es auch so, die anderen selbst dann nicht.
Veröffentlicht von: @vigilUnter meinen Schülern war immer auch mal einer, der von zuhause anders "geimpft" war. Da suchte ich das Gespräch mit den Eltern. Schnell waren wir uns da immer einig...
Das klingt gut und nach einem richtigen Weg im Umgang mit dem Thema, danke dafür und für Deinen Einsatz an dieser (diesen) Stelle(n).
Liebe Grüße
Karibu
Falsch verstanden?
Also, so wie ich es lese durften die Schüler doch nachfragen.
Ich finde es eigentlich ganz gut, weil Lehrer oder in der Ausbildung Tätige auch die Schüler kritisieren oder über Auffälligkeiten spricht.
Nachtrag vom 04.01.2020 1434
wenn
Seltsam finde ich, dass du überhaupt nicht inhaltlich auf die Kritik des Gedenkstättenleiters eingehst, sondern mit deiner Ablenkung so tust, als säße das Problem ganz woanders.
Ablenkung?....
...Schüler dürfen fragen und sollten sich informieren und nicht jedem hinterherlaufen, der irgendwas behauptet....dieser Meinung bin ich nach wie vor!
PtL
Karin
Sicher. Aber darum geht es in der Meldung offenbar nicht.
Oder...vielleicht doch, nur laufen einige inzwischen jenen hinterher, die Provokationen strategisch einsetzen.
Es werden leider in der Meldung keine konkreten Beispiele für Fragen genannt. Man kann sich schlecht ein Bild machen.
Prinzipiell bin ich aber wie du der Meinung, dass Schülerfragen auf jeden Fall erst einmal zu akzeptieren sind. Provoziert wurde auch immer, es sind ja Jugendliche. (Und womit kann man heute schon noch provozieren, wenn nicht mit Rechtsradikalismus...)
Veröffentlicht von: @karinhugoICH finde es gut, wenn sie das tun, das heißt für mich doch, dass sie nicht mehr irgendwelchen (selbsternannten) Autoritäten hinterherlaufen, sondern dass sie "Tatsachen" in Frage stellen.
Ich finde das auch erst mal gut.
Wenn die Mitarbeiter der Gedenkstätte sich nicht in der Lage sehen, sachlich und auch mal strikt zu reagieren - müssen sie vielleicht fortgebildet werden?
Fatal würde ich finden, das Fragen zu verbieten.
Provokante Fragen haben sicherlich auch ihre Berechtigung. Aber ganz sicher nicht an solch einem Ort an dem viele Menschen ermordet wurden. Das hat was mit Anstand zu tun, finde ich.
Provokante Fragen haben dann meiner Meinung nach eher ihren Platz im Unterricht.
grün
Grün