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Vom Sparen am falschen Ende


GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2587

Hallo Community,

Dieser Thread ist inspiriert durch ein österliches Thema: Dem Eierkauf.

Neulich fand ich im Netz in einem social media Kanal ein Foto von einer Palette Eier, die in einem chaotischen Zustand war. Alles sah durcheinander, verrutscht und kaputt aus. Darunter stand: "Einkaufen in Deutschland". Unmöglich - dachte ich. Da hat sicher jemand eine Box von mitten drin gewollt und dann ist das so zusammengefallen. Was für Leute es so gibt ...

Kurze Zeit später kam meine Frau und fragte, wo ich denn die letzten Eier gekauft hätte - ihr wäre der ganze 10er Pack fast heruntergefallen, weil die Hülle kollabieren würde, wenn man sie nur an einer Seite hält. Und da verstand ich dann das Foto aus dem Betrag auch: Offenbar hatte da jemand ein Eierpaket genommen und es ist ihm vor Ort kaputtgegangen. Und dann hat er dies zurückgestellt und hat ein anderes genommen. Vielleicht sind aber auch Kartons unten im Stapel ohne Fremdeinwirkung zerdrückt und die Sache ist in sich zusammengefallen.

Ich habe dann mal verschiedene Eierkartons gewogen. Die normalen Kartons hatten 46.4-47.0 g. Der Lidl Karton hatte 41.3 g.

Da sollte also Verpackungsmaterial gespart werden - mit der Konsequenz, dass das Produkt nicht mehr geschützt war, die Verpackung seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen war.

Ist es Euch auch schon so gegangen, dann Sparsamkeit am falschen Ende mehr Schaden als Nutzen gebracht hat?

In der heutigen Zeit, wo wir an allen Ecken und Enden zu sparen versuchen, ist da ja eine oft zu beobachtende Sache. Warum nicht einfach die Sachen kleiner, dünner, leichter ... machen, um so zu sparen? Braucht der Kopierer wirklich 80g/m² Papier - oder reicht nicht vielleicht auch 75 g/m²?

Das Gebinde, das nicht hält und beim normalen Gebrauch zerfällt, die Papiertüten, die reißt und wo ich dann meine Einkäufe auf dem Gehweg zusammensuchen kann. Alles schon erlebt.

Was sind Eure Erfahrungen? Ist Euch schon mal was kaputtgegangen, weil da jemand am falschen Ende gespart hat? Seid ihr vielleicht selber versucht, aus Sparsamkeitsgründen Sicherheitsaspekte aus dem Blick zu verlieren?

 

Antwort
4 Antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 3819

Also ich hatte schon Couverts die dünner waren, wenn ich aber etwas in A4 versende, dann sind das ja nicht nur drei Blätter. Also ich hatte dann Bedenken und oben und unten die Couverts verstärkt. Wenn ich ein Papier mit 75 gr kaufe, dann kann das Probleme beim Einzug geben.

Am falschen Ende sparen gibt es ja oft. Der Drucker bei dem der Toner dann teuer ist, die Waschmaschine für 199 Euro die eben nicht so lange hält. Die günstige Haustür die nach 15 Jahren schon ersetzt werden muss.

Aus eigener Erfahrung. Ich hatte ein Fahrrad der Marke NSU und traf auf einem Oldtimertreffen den Autor eines Buches über Fahrräder dieser Marke. Ich habe das Buch nicht gekauft und später im Buchhandel rund 15 Euro mehr bezahlt. Bei Büchern die mich interssieren mach ich das nun nicht mehr. Manches Buch bei dem ich zu lange überlegt habe gibt es nicht mehr. 

Ende der 90er war ich in Berlin und auf einem Flohmarkt betrachtete ich ein Buch der NVA, Handbuch militärisches Grundwissen. Ich glaube er wollte 20 DM, NVA hat mich nicht so interessiert, ich habe es nicht gekauft und 20 DM waren damals auch nicht günstig. Ich habe es auf keinem Flohmarkt mehr gefunden und bei Fachhändlern sind die Preise  35 Euro aufwärts. Im Vergleich dazu bekommt man ein ähnliches Buch von der Bundeswehr heute für 10 Euro.

jigal antworten


B'Elanna
Beiträge : 1728

@goodfruit 

Es gibt ja nicht umsonst das Sprichwort "wer billig kauft, kauft zweimal" - wenn es denn mit zweimal getan ist.

Aber ich denke, es gibt auch andere Stellen, an denen man am falschen Ende sparen kann.
"Unsere Haushaltskasse ich gerade etwas klamm, lass uns mal diese Woche nur den halben Betrag in die Kollekte tun."

 

belanna antworten
Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @goodfruit

Ich habe dann mal verschiedene Eierkartons gewogen. Die normalen Kartons hatten 46.4-47.0 g. Der Lidl Karton hatte 41.3 g.

Ich habe eine Zeit lang Hühner gehalten und brauchte für die Abnehmer die Kartons. Die Eierkartons waren alle gebraucht und kamen mehrfach zurück. Einen Qualitätsunterschied konnte ich nicht feststellen. 

Bei den Verpackungen habe ich eine Veränderung mitbekommen. Es lag wohl daran, dass der Grüne Punkt eingeführt wurde. Töpfer hatte entschieden, dass nach Gewicht der Verpackung Firmen eine Abgabe zahlen. Damals waren insbesondere Umverpackungen in der Diskussion. Die Folge war nicht nur, dass es weniger Umverpackungen gab, sondern dass die Verpackungen dünner wurden. Die Folge war, Lebensmittel landeten nicht in den Magen, sondern auf dem Fußboden. Jeder kennt es, wenn er Reis, Hülsenfrüchte, Chips. usw. vom Boden fegen muss. Mich ärgert es kolossal und ich ärger mich über die aufgerissenen Verpackungen. Damals war ich viel in Holland und habe ohne Witz die Lebensmittel in Holland gekauft, weil die Verpackungen dort erheblich besser waren. 

 

Zur Zeit als ich viel Papier verbrauchte, benutze ich Papier zwischen 80 und 120g. Benutzt habe es nach dem Verwendungszweck. Rechnungen, Abrechnungen und so ziemlich alles was in der Akte verschwindet hatte 80g. Das worauf ich achtete war, dass die Richtige Seite bedruckt wird. Darauf achten mehr Menschen als man denkt. Bei Briefen die ich persönlich schrieb, wurde besseres Brief verwendet. 75g habe ich nicht in Erinnerung. 

Mein Vater hatte lange für sich Papier verwendet. welches schon mal benutzt wurde. Zu den mageren Zeiten benutzte er die Seite, die schon beschrieben war. Da war dann noch der Rand, der genutzt wurde. Ich denke jeder muss für sich selber entscheiden, ob und wie er spart und welchen Ärger für die Sparsamkeit in Kauf nimmt. Auch bei den Verpackungen gilt wohl die Regel, du bekommst, was du zahlst. Die richtige Verpackung hat auch viel mit dem Lebensgefühl zu tun. Es ist halt ein Unterschied, ob man was in einem Laden mit Anspruch kauft, oder billiger von der Palette. Es gibt Leute, bei denen ist es von der Palette schöner, weil es billiger war und da nimmt man Beschädigung in hin und freut sich trotzdem über den Preis. Der andere hat einen Anspruch an Qualität und Verpackung und zahlt dafür mehr. Bei meinen Hühnern habe ich für mich einen Korb verwendet. Das ging gut. Mehr Wert habe ich auf das Futter gelegt. Es war nicht einfach Bio, sondern wirklich Bio. Ansonsten hatte ich für mich, ohne, dass sie kaputt gingen, gar keine Verpackung.

orangsaya antworten


neubaugoere
Beiträge : 15262

@goodfruit 

Ich bin ja eh dafür, dass sich alle diese Mehrweg-Verpackungen holen, womit man die Eier einzeln kauft. Das spart noch mal mehr Verpackungen. 😉 Ja, ich weiß ... *mpf*

Eier im Korb (bei orangsaya, glaube ich, gelesen) - das erinnert mich an die grüne Papiertüte damals, in der wir die (Achtung politisch nicht korrekt!) Negerküsse damals gekauft und versucht haben, die heil nach Hause zu bringen. 😉

neubaugoere antworten
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