Wahl Landesbischo(e)f(in) Elk-Wue
Wer mag, kann die heutige Wahl zur/zum Landesbischo(e)f(in) der ev. Landeskirche in Württemberg live verfolgen:
https://www.elk-wue.de/wir/landessynode/sitzungen-der-16-landessynode/fruehjahrstagung-2022#c35289
Falls es jemanden interessiert,
keiner der drei Kandidierden hat heute die erforderlichen Stimmen der Wahl vereinen können.
Das Ergebnis ist noch offen. Morgen wird weiter beraten und abgestimmt

Ja ich habe es gehört. Am Ende gab es laut SWR nur noch einen Kandidaten mit zu wenig Stimmen.
Das württembergische System von Gruppen die wie Parteien sind mag ein Grund sein. Im badischen Landesteil gibt es das nicht.
Aber ich glaube die Württemberger wählen die Synode direkt.
In Baden entsendet die Gemeinde Leute in die Bezirkssynode, in der hauptamtliche Mitarbeiter wie Pfarrer und Diakone automatisch drin sind, wie im Kirchengemeinderat durch das Amt.
Die Bezirkssynode entsendet dann Leute zur Landessynode.
Stand Freitag, 18. März:
20:08 Uhr: Der Nominierungsausschuss hat nach intensiven Gesprächen in und zwischen den Gesprächskreisen der Landessynode einen neuen Wahlvorschlag unterbreitet. Auf diesem Wahlvorschlag steht der Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl. Die Wahl wird am Samstag, 19. März als erster Tagesordnungspunkt um 8:45 Uhr stattfinden.
Quelle: https://www.elk-wue.de/wir/landessynode/sitzungen-der-16-landessynode/fruehjahrstagung-2022#c35289
Ganz ehrlich: Ich kapiere es nicht. Jetzt wird die Person gewählt, die durchgehend am wenigsten Stimmen bekam und dann zunächst seine Kandidatur zurückzog? Bei aller Liebe, demokratisch sieht das nicht aus.
Herr, Lass Hirn ra!
Veröffentlicht von: @blondschopf10000Jetzt wird die Person gewählt, die durchgehend am wenigsten Stimmen bekam und dann zunächst seine Kandidatur zurückzog? Bei aller Liebe, demokratisch sieht das nicht aus.
Die Person wird ja nicht zwingend gewählt. Wir haben gesehen, dass auch ein einzig übriger Kandidat keine 2-Drittel-Mehrheit bekommt.
Die württembergische Synode ist ja recht polarisiert. Der Kandidat mit den wenigsten Stimmen kann also der sein, bei dem sich die Zufriedenheit und Unzufriedenheit fair verteilen.
Aber nun ist das erst einmal ein Vorschlag. Ob er klug oder gar mehrheitsfähig ist, wird sich zeigen. Gut möglich, dass es wieder so ausgeht wie letztes Mal. Die Lager in der württembergischen Synode sind sehr ... ähm ... selbstbewusst.
Aber sollte der Vorschlag eine Mehrheit finden, ist es am Ende ein demokratisches Ergebnis.
Ob eine Mehrheit wünschenswert wäre, kann ich nicht beurteilen. Aufbruchsstimmung käme auf die Weise vermutlich nicht auf. Da die Lager in Württemberg aber in ganz verschiedene Richtungen aufbrechen wollen, geht es vielleich auch nicht anders.

Gibt's doch gar nicht - doch, bei Kirchens...

Veröffentlicht von: @andreas-wendtAber sollte der Vorschlag eine Mehrheit finden, ist es am Ende ein demokratisches Ergebnis.
Eine (knappe) Mehrheit zwar, aber er ist gewählt.
Dann viel Weisheit und Gottes Segen für den nächsten Landesbischof.

Heute früh kam im Radio schon, dass Gohl gewählt ist.

Veröffentlicht von: @andreas-wendtDie Lager in der württembergischen Synode sind sehr ... ähm ... selbstbewusst.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtDa die Lager in Württemberg aber in ganz verschiedene Richtungen aufbrechen wollen, geht es vielleich auch nicht anders.
Schön formuliert 😀

Auf den ersten Blick sieht es für Außendstehende nicht demokratisch aus.
Doch man muss den Blick auf die Gesetzestexte legen.
Nachdem nach den vier Wahlgängen kein(e) Kandidat(in) die erforderliche 2/3 Mehrheit, d.h. die UNterstützung von Synodalen aus mehreren (!) Gesprächskreisen bekommen hat, trat der Nominierungsausschuss zusammen.
Sie haben das Recht einen der drei Kandidaten noch einmal "aufzustellen", auch wenn diese Person schon zuvor ausgeschieden ist. Sie hätten auch Herrn Heinzmann oder Frau Schrenk nominieren können.

Ich habe nichts gegen die gewählte Person auszusetzen. Überhaupt nicht.
Aber wenn ein kleiner Nominierungsausschuss am Ende eines langen Prozesses von 3 Personen nur noch eine zur Wahl stellt, hat das Volk (die Synode) ja keine wirkliche Wahl mehr. Das halte ich für un-demo-kratisch.

Auch ein einzelner Kandidat braucht erst mal ne 2/3 Mehrheit. Wenn er 34% gegen sich hat, ist er nicht gewählt.

Das ist schon klar. Bin ja nicht doof. Aber die Synode hatte an diesem Zeitpunkt ja nur noch die Wahl zwischen EINEM (wie auch immer vorausgewählten Kandidaten) oder einer peinlichen und unseligen endlosen Verlängerung des Prozederes. So doof sind die Synodalen dann auch nicht.

Genau deswegen gibt es für das weitere Vorgehen Regelungen, nach denen gehandelt wurde. Die Wahl von Gohl ist also völlig rechtens.
Ich müsste jetzt ins Württembergische Bischofswahlgesetz schauen, aber in den meisten Landeskirchen sieht das Recht durchaus die Möglichkeit vor, dass aus der Mitte der Synode weiter Vorschläge kommen können, die mit ausreichender Unterstützerzahl (10 oder so) auch aufgenommen werden müssen.
Es passiert halt im Regelfall nicht, da ja bereits aus der Mitte der Synode der Nominierungsausschuss gebildet und demokratisch gewählt wurde.

Veröffentlicht von: @zuioAuf den ersten Blick sieht es für Außendstehende nicht demokratisch aus.
Ich bin weder "Außenstehend" noch habe ich mich mit dem Vorgang nur "auf den ersten Blick" beschäftigt.Doch man muss den Blick auf die Gesetzestexte legen.
Veröffentlicht von: @zuioDoch man muss den Blick auf die Gesetzestexte legen
Nur weil ein Vorgang den Gesetzen entspricht, ist er nicht zwingend demokratisch.
Veröffentlicht von: @zuioSie hätten auch Herrn Heinzmann oder Frau Schrenk nominieren können.
Indem sie aber nur eine Person aufstellten haben sie eindeutig eine Vorwahl getroffen. Das ist der entscheidende und von mir kritisierte Punkt. Die Synode ist ja nicht doof und hat an diesem Punkt schon begriffen: entweder die eine vorgeschlagene Person wählen, oder das Prozedere für nichts und wieder nichts in die Länge ziehen.

Veröffentlicht von: @blondschopf10000Indem sie aber nur eine Person aufstellten haben sie eindeutig eine Vorwahl getroffen. Das ist der entscheidende und von mir kritisierte Punkt. Die Synode ist ja nicht doof und hat an diesem Punkt schon begriffen: entweder die eine vorgeschlagene Person wählen, oder das Prozedere für nichts und wieder nichts in die Länge ziehen.
Die Wahl davor hatte aber auch nur einen Kandidaten, nämlich Herrn Heinzmann. Der hat aber die absolute Mehrheit nicht gepackt, während Herr Gohl das knapp geschafft hat.

Indem sie aber nur eine Person aufstellten haben sie eindeutig eine Vorwahl getroffen. Das ist der entscheidende und von mir kritisierte Punkt.
Nachdem der Einzug verbliebene Kandidat im 4. Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit hatte? Zum Anderen ist dieses Vorgehen hieb- und Stichwort.
Vielleicht fragst du mal in dem entsprechenden Gremium nach, warum so entschieden wurde?