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Welche volkswirtschaftlichen Verluste entstehen durch psychisch Erkrankte

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Alescha
Themenstarter
Beiträge : 7177

... will die AfD wissen: Aus einer kleinen Anfrage der AfD im Deutschen Bundestag im August 2019:

14. Welche volkswirtschaftlichen Verluste sind nach Schätzungen der Bundesregierung durch die nicht genutzten Erwerbspotentiale von Menschen mit psychischen Erkrankungen (psychiatrischen Diagnose) bzw. Beziehern von Erwerbsminderungsrenten aufgrund einer psychischen Erkrankung (psychiatrischen Diagnose) verbunden (sofern möglich, bitte ex post für die Jahre von 2010 bis 2018 sowie ex ante für die Jahre bis 2030 quantifizieren)?
15. Existieren nach Kenntnis der Bundesregierung Untersuchungen bzw. Studien, die die volkswirtschaftlichen Verluste durch die nicht genutzten Erwerbspotentiale von Menschen mit psychischen Erkrankungen (psychiatrischen Diagnosen) berechnen?
Wenn ja, welche Studien sind das, und wie bewertet die Bundesregierung die
Ergebnisse der Studien?

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/122/1912218.pdf

Ich kann mich ja aus dem Geschichtsunterricht doch an solche Bilder erinnern.

Oder hat jemand eine wohlwollende Erklärung dafür?

Antwort
70 Antworten
Vigil
 Vigil
Beiträge : 386

Nur wieder eine Provokation, die dazu führen soll, dass Abgeordnete des Bundestages sich gegen die Anfrage der AFD-Abgeordneten wenden, damit die AFD wieder klagen kann, man dürfe ja gar nicht alles sagen und fragen.
Ausgeklügeltes Spiel!
Menschen verachtend.

vigil antworten


Anonymous
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Beiträge : 0

Hintergründe

Veröffentlicht von: @alescha

wohlwollende Erklärung

Vorbemerkung 1: Ich staune immer wieder, wie oft in diesem Forum der Name einer Partei genannt wird, mit der wir alle nichts zu tun haben wollen. Werbestrategen würden Luftsprünge machen, wenn sie hier reinschauen würden. Jede Nennung des Namens ist für sie ein "Kontakt", und je mehr "Kontakte" es gibt, desto wirksamer die Werbung - egal, welcher Inhalt dahintersteht, und sei es ein negativer. Wenn wir etwas verändern wollen, geht das nicht mit Bekämpfen, sondern mit Gestalten.

Vorbemerkung 2: Da ich nicht weiß, ob Sachinhalte hier überhaupt gefragt sind, fasse ich mich so kurz, wie es mir möglich ist, und verzichte weitgehend auf Begründungen und Belege. Mehr gern auf Nachfrage (oder in einigen meiner letzten Posts an anderer Stelle).

Zum Thema: Hier geht es um ein Riesenproblem. Schon vor 10 Jahren haben Psychiater und Klinikchefs einen erschütternden Alarmruf zur psychosozialen Lage in unserem Land veröffentlicht: https://www.aufruf-zum-leben.de/aufruf-zur-psychosozialen-lage-2010/

Er wurde nicht gehört. Die Lage hat sich inzwischen weiter verschechtert. Psychosoziale Probleme verursachen nicht nur in den Unternehmen, sondern auch im Gesundheitswesen und der Sozialversicherung ständig steigende Kosten. Und sie drohen mittlerweile die Gesellschaft als Ganzes zu zerreißen. Da droht uns was über den Kopf zu wachsen.

Auf der anderen Seite gilt psychosoziale Gesundheit (die ich hier der Einfachheit halber auf die Fähigkeit, miteinander zu reden und zu kooperieren reduziere) als DIE Produktivitätsressource. So paradox es klingt: Je mehr wir digitalisieren, desto mehr sind gerade jene menschlichen Fähigkeiten gefragt, die digitale Algorithmen eben nicht entwickeln können. "Die Digitalisierung wirft uns auf unser Menschsein zurück", sagt das Zukunftsinstitut, und denkt schon über die postdigitale Zukunft nach.

Die Digitalisierung kann es nicht mehr reißen, sie steckt in einer Grenznutzenkrise. Obwohl wir digitalisieren, was das Zeug hält, steigt seit der Jahrtausendwende die Produktivität nicht mehr. Da es sich nicht mehr lohnt, in der Realwirtschaft zu investieren, wandert das Kapital aus der Realwirtschaft in die Spekulation mit Aktien und Immobilien. Folge: Börsenkurse und Immobilienpreise/Mieten explodieren, die Realwirtschaft gerät in die Rezession. Wir laufen inzwischen auf eine Krise zu, die durchaus vergleichbar sein dürfte mit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Da droht uns also noch was über den Kopf zu wachsen.

Das heißt: Die Ressource, die wir gerade am meisten brauchen, rutscht uns gerade überall weg. Nicht nur die Arbeit und die Digitalisierung machen den Menschen psychisch krank, sondern auch die gesllschaftlichen Verhältnisse. Doch kaum jemand vermag im politischen Tagesgeschäft dieses auf uns zurollende Problem zu sehen. Gut eigentlich, daß das endlich mal eine Partei thematisiert. Aber da es die falsche Partei ist, wird man die Anfrage bekämpfen und sich weiterhin mit selbstfahrenden Autos, Reiseversicherungen, der Energiewende oder was weiß ich beschäftigen.

Die Fähigkeit, miteinander zu reden und zu kooperieren, geht uns zunehmend verloren, weil wir nicht die Fähigkeit haben, miteinander zu reden und zu kooperieren. Wie kommen wir aus dieser Abwärtsspirale raus?

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16 Antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1534

Politik - ein K(r)ampf? | Kranke Psyche - ein

Die Fähigkeit, miteinander zu reden und zu kooperieren, geht uns zunehmend verloren, weil wir nicht die Fähigkeit haben, miteinander zu reden und zu kooperieren. Wie kommen wir aus dieser Abwärtsspirale raus?

Stimmt das tatsächlich?

seidenlaubenvogel antworten
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogel

Stimmt das tatsächlich?

Meinst Du nicht?

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Du sprichst von "wir". Wer sind denn diese "wir"? Ich habe nicht die Fähigkeit verloren mit anderen Leuten zu reden und zu kooperieren, von mir scheint da also keine Rede zu sein.

Und falls Du Dich in das "wir" inkludierst - dann kann Dein Beitrag ja nicht als Diskursbeitrag verstanden werden, denn um am Diskurs teilzunehmen, muß man ja miteinander reden können und das könnt "ihr" Deinen Ausführungen zufolge gerade nicht. 😀

Ich denke nicht, dass dieser Generalpessimismus, den Du hier in weit ausholenden Pinselstrichen ausmalst, die Lage adäquat abbildet und bin vor allem skeptisch, dass sich die Anfrage jener Partei "who shall not be named" auf das von Dir gezeichnete Bild bezieht.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23016
Veröffentlicht von: @joseph

Die Fähigkeit, miteinander zu reden und zu kooperieren, geht uns zunehmend verloren, weil wir nicht die Fähigkeit haben, miteinander zu reden und zu kooperieren. Wie kommen wir aus dieser Abwärtsspirale raus?

Der Mensch wurde lange als Objekt zur Produktionssteigerung vermarktet. Da ging die Menschenwürde den Bach runter..... eine "Maschine" ist kein Du.

Sabine Asgodom hat in einem ihrer Coaching youtubes darüber gesprochen an einem Beispiel.
Sie hat eine fähige Mitarbeiterin beraten, die von ihrem Chef nach dem Geheimnis ihres Erfolges befragt worden war und dem ihr Erfolgsgeheimnist des aufbauenden Umgangs mit den Untergebenen nicht gefallen hat. Er hat sie zusammengefaltet und ihr verboten, so zu arbeiten. Sie habe gefälligst die Mitarbeiter schon morgens zusammenzustauchen und anzutreiben. > eklatante Verletzung der Menschenwürde meiner Meinung nach, die Arbeitsunlust und einen hohen Krankenstand fördert.

Nachtrag vom 13.11.2019 2311
Ihre erarbeitete Lösung war so, dass die Mitarbeiterin eine unbezahlte Stunde eher kam und die Untergebenen nach wie vor aufbaute und nicht niedermachte und vor sich ihre Integriät behielt.

deborah71 antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @deborah71

Der Mensch wurde lange als Objekt zur Produktionssteigerung vermarktet. Da ging die Menschenwürde den Bach runter..... eine "Maschine" ist kein Du.

Oh ja! Menschen, die doch eigentlich Subjekt sind, zum Objekt zu machen, wirkt wirklich zerstörerisch und beraubt uns unserer Ressourcen. Und doch passiert das ständig in der Arbeitswelt, und nicht nur da.

Keiner hat das besser auf den Punkt gebracht, als der Hirnforscher Gerald Hüther: https://www.youtube.com/watch?v=fxDo-PqVxhs
(Lange Anmoderation, Hüther tritt erst bei 5:30 auf die Bühne.)

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23016
Veröffentlicht von: @joseph

Und doch passiert das ständig in der Arbeitswelt, und nicht nur da.

Eben... und weil es so gewohnt ist, halten das viele für normal.

Vielen Dank für den link.

Dr. Hüther fängt schon sehr richtungsweisend an, bevor er zum Vortrag ansetzt:

"Der Mann von morgen müsste ein liebender sein. "

deborah71 antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2985

Der Mensch wurde lange als Objekt zur Produktionssteigerung vermarktet. Da ging die Menschenwürde den Bach runter..... eine "Maschine" ist kein Du.

Ist die DDR noch da, oder leben wir noch im 19. Jahrhundert?
Der Mensch in unserem Land hat freie Berufswahl. Wir haben, was Lohn, Arbeitszeit, Urlaub usw. Betrifft ein Verhältnis, das, wie z. B. der Export auch, an der Weltspitze ist. Für die Familien gibt es eine umfassende Fürsorge. Kindergeld,, KiGa, KiTa Bildung, Freizeit.
Will man nicht arbeiten, dann ist man soweit abgefedert, dass man das Minimum zum Leben geschenkt bekommt. Für den Arbeitnehmer gibt es einen umfassenden Schutz und Rechte, die nicht nur von der Gewerkschaft kommt.
Es mag sein, dass einiges krankt, veebesserr werden muß. Ich erlebe, wie krank die Gesundheitsvorsorge auf dem Lande ist. Ich bin die Großstadt gewohnt. Das ist ein Beispiel. Da kann man aber offen drüber reden.
Deine Aussage in dieser Radikalität ist maßlos ubertrieben.

Nachtrag vom 15.11.2019 1336
Mit der Produktionsteigerung haben wir auch Mittel geschaffen, die uns so ein Leben ermöglicht.

orangsaya antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23016
Veröffentlicht von: @orangsaya

Deine Aussage in dieser Radikalität ist maßlos ubertrieben.

Das sehe ich nicht so aus eigener schmerzicher Erfahrung mit drangsalierenden Vorgesetzten.

Veröffentlicht von: @orangsaya

Es mag sein, dass einiges krankt, veebesserr werden muß.

ja genau... der direkte Umgang mit den Menschen.

Die Grundhaltung lässt bei vielen zu wünschen übrig. Das video von Joseph war sehr interessant dazu, besonders auch am Schluß, als die Personalsprecherin bei mir den Eindruck erweckte, dass sie völlig überfordert war mit einer neuen Sichtweise auf die Mitarbeiter und voll unter Stress erschien.

Ich hab mir dann danach noch ein Interview mit dem erwähnten Bodo Janssen von Upstalsboom angesehen, der eine andere Betriebsführung praktiziert und wie er zu dieser Änderung gekommen ist.

Die Stille Revolution - Bodo Janssen bei Budder bei die Fische - Der Ter Veen Talk
https://www.youtube.com/watch?v=-pSkXcOf9uo

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Danke für den Link zu Bodo Janssen. Ich habe viel von ihm gehört, aber ihn noch nicht so persönlich erlebt. Als er gefragt wurde, was sich in seinem Betrieb geändert hat ... Hammer!

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23016

ja...das ist total der Hammer! Das hat mich sehr berührt.... so geht Chef-Sein also auch.

deborah71 antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2985

Das sehe ich nicht so aus eigener schmerzicher Erfahrung mit drangsalierenden Vorgesetzten.

Die Erfahrung will ich nicht bestreiten. Das in dieser Radikalität für unser Land zu sagen halte ich für falsch. Der Arbeitgeber zieht beim Arbeitsgericht meistens den kürzeren und die meisten Firmen verhalten sich fair.

ja genau... der direkte Umgang mit den Menschen...

Die Beziehungen im Arbeitsverhältnis haben sich verbessert. Das Recht des Arbeitnehmers ist gestärkt. Trotzdem wird es immer wieder zu Konflikten kommen. Einige Chefs projizieren die strengen Maßstäbe, die sie für sich haben, auf die Arbeitnehmer. Da ist Konflikt praktisch vorprogrammiert. Auf der anderen Seite gibt es Arbeitnehmer, die da gut passen
Man muss das Richtige für sich finden. An jedem Arbeitskonfikt ist auch nicht der Arbeitgeber schuld. Wir in Deutschland haben gute Grundbedingunge für die Arbeit.

orangsaya antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23016

Diese Erfahrungen kannst du auch nicht bestreiten.

Es wäre besser, es würde Arbeitsgerichte gar nicht erst brauchen.

Veröffentlicht von: @orangsaya

Einige Chefs projizieren die strengen Maßstäbe, die sie für sich haben, auf die Arbeitnehmer.

Du bestätigst damit doch, dass die Wurzel nicht stimmt und die fängt nicht erst im Schaffen einer Firma an. Du nennst es strenge Maßstäbe... aber das ist weder das Thema und auch nicht das Problem. Es sitzt vielmehr darin, dass Beziehungsmängel auf die Firma übertragen werden.

Veröffentlicht von: @orangsaya

Wir in Deutschland haben gute Grundbedingunge für die Arbeit.

Das ist gar nicht mein Thema. Mein Thema ist der mitmenschliche Umgang und wie man den Nächsten sieht, als Subjekt oder als Objekt.

deborah71 antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3491

Hallo Joseph,

Mit dieser Anfrage ist aber nicht das Grundproblem oder die Ursache erfasst.

Richtig gestellt müsste die Frage lauten:

Welche Möglichkeiten gibt es, die Ursachen psychischer Erkrankungen durch Arbeitsanforderungen zu eliminieren.

irrwisch antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @irrwisch

Richtig gestellt müsste die Frage lauten:
Welche Möglichkeiten gibt es, die Ursachen psychischer Erkrankungen durch Arbeitsanforderungen zu eliminieren.

Genau. Es wäre beispielsweise nötig gewesen, daß jemand die Anfrage der ungeliebten Partei aufgegriffen und in eben diese Richtung weitergeführt hätte: "Gut, daß ihr das ansprecht..." Doch damit riskierte dieser Jemand wahrscheinlich den Vorwurf, gemeinsame Sache mit dieser Partei zu machen, und würde in der gleichen "Ecke" landen wie diese Partei. Das wäre das Ende seiner politischen Karriere. Also müssen wir abwarten, bis jemand anders unabhängig davon auf die Idee kommt, diese Frage zu stellen. Und in der Zwischenzeit zofft man sich weiter, und die Probleme spitzen sich zu...

Nach 20 Jahren Beschäftigung mit diesen Themen glaube ich allerdings nicht mehr daran, daß die Politik da überhaupt noch etwas ausrichten kann. Wir leben mittlerweile in einer unüberschaubar komplexen VUCA-Welt, in der alles mit allem zusammenhängt. Komplexität erfordert agile Problemlösungen (also Versuch und Irrtum - kleine Schritte, kurze Feedbackschleifen, schnelles Nachjustieren). Doch die Politik handelt traditionell unterkomplex. Sie erläßt Gesetze, und dann ist es in Stein gemeißelt und muß auch dann weiter gemacht werden, wenn man merkt, daß es nicht funktioniert. Das ist das Gegenteil von agil.

Ich gebe eher einem selbstorganisierten Netzwerk kleinerer Initiativen wie der von Hirnforscher Hüther eine Chance, die nötigen Veränderungen anzustoßen. Er jedoch sieht nur im unternehmergeführten Mittelstand Möglichkeiten dafür, in den großen, durchtaylorisierten Konzernen eher nicht. Das sehe ich inzwischen auch so.

Du schreibst, daß wir ans Grundproblem oder die Ursache ran müssen. Das ist schon an sich schwierig genug, doch das eingebaute, selbsterhaltende "Immunsystem" der komplett durchoptimierten Konzerne ließe so etwas gar nicht erst zu. Man legt vielleicht die Krawatte ab, führt das Du ein und lobt die Mitarbeiter mehr. Doch damit setzt man nur an den Symptomen an. Die Probleme stecken tiefer. Ich frage mich inzwischen: Brauchen wir wirklich erst eine krisenhafte "schöpferische Zerstörung", damit wir von Grund auf Neues und Besseres aufbauen können? Doch auf eine Krise hat wahrscheinlich niemand Lust...

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @joseph

Auf der anderen Seite gilt psychosoziale Gesundheit (die ich hier der Einfachheit halber auf die Fähigkeit, miteinander zu reden und zu kooperieren reduziere)

Die andere Tatsache ist, das durch die immer höhere Arbeitsverdichtung (weniger Leute müssen inzwischen mehr schaffen wie zb vor 10-15 Jahren) es zu immer mehr psychischen Störungen udn Erkrankungen kommt

Da wo bei uns im Krankenhaus früher 5-6 Nasen 30 Patienten versorgt haben, mit einem Minimum an administrativen Tätigkeiten, müssen heute 2-3 die gleiche Arbeit schaffen, wenn icht sogar mehr, weil die leute halt immer älter und in ihren Krankheitsbildern komplexer sind.

Dazu kommt, das man / frau heute zeitaufwendig Tonnen an Formularen und Nachweisen führen muss.
Zeit die am Patientenbett fehlt

Aber es ist ja nicht nur in der Pflege so und dann wundern sich (Gesundheits-) Politiker wenn 26-30-35 Jährige zunehmend wegen Burnout oder Depressionen längerfristig ausfallen, in Alkohol/Tablettenabhängigkeit rutschen und/oder Frühverrentet werden.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Arbeitsverdichtung, Bürokratie, Überschleunigung, Effizienzsteigerung bis es buchstäblich nicht mehr geht ... alles Symptome dafür, daß wir auf einem falschen Weg sind. Wir machen ohne Sinn und Verstand immer nur mehr vom Selben.

Wachstum verläuft immer entlang einer S-Kurve ("logistische Kurve"). Das heißt, es hört irgendwann von selbst auf, weil ein Wachstumsfaktor nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht oder irgend etwas an seine Sättigungsgrenze kommt. Treibt man es künstlich weiter bis über diese Sättigungsgrenze, dann wird es irgendwann krachen.

In knapp eineinhalb Minuten visuell erläutert: https://www.youtube.com/watch?v=ARhPZWnAdaA

Die Warnzeichen sind deutlich. Doch die Entscheider in Wirtschaft und Politik nehmen sie nicht wahr. Muß es denn wirklich erst krachen, bevor wir aufwachen?

Anonymous antworten
Stogumber
Beiträge : 17

Eine wohlwollende Erklärung

Alescha fragte so spitz:
"Oder hat jemand eine wohlwollende Erklärung dafür?"
Ja, ich habe eine:
Es geht nämlich um die nicht genutzten Erwerbspotentiale. Dh. von den als "psychisch krank" definierten und dadurch sozusagen "Ausgesteuerten" wären viele arbeitsfähig, wenn der Staat sich nur darum bemühen würde, dass passende Arbeitsgelegenheiten für sie geschaffen werden. Mit einer Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess wäre vielen von ihnen geholfen und der Gesellschaft auch.
Genau zu diesem Thema wünschte sich die AfD konkrete Daten.

stogumber antworten
1 Antwort
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7177

Das wäre plausibel, wenn die AfD gefordert hätte, psychisch Erkrankte wieder einzugliedern und passende Arbeitsgelegenheiten zu schaffen. Hat sie m.W. aber nicht.

Viel eher paßt das doch in den Kontext dieser Anfrage: https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/014/1901444.pdf

Ich zitiere:

4.Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Behinderten seit 2012 entwickelt, insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen (bitte nach Jahren aufschlüsseln)?
5. Wie viele Fälle aus Frage 4 haben einen Migrationshintergrund?
6. Wie viele der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schwerbehinderten (bitte hier alle Arten von Behinderungen zusammenfassen) besitzen keine deutsche Staatsbürgerschaft (bitte nach Jahren seit 2012 aufschlüsseln)?

Aber vermutlich fragt die AfD nur deswegen, weil sie Leute mit Migrationshintergrund, die mutmaßlich aufgrund von Inzucht behindert sind, besser integrieren möchte. 🙄

alescha antworten


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