unfreiwillig Single
Rund 40 Jahre lang (Zahlen sind gerundet) war ich Single, danach rund 20 Jahre verheiratet, und jetzt bin ich wieder Single, allerdings unfreiwillig, weil meine Frau letztes Jahr im Dezember von einer Sekunde auf die nächste bei einem Unfall gestorben ist. Wenn ich die beiden Singlephasen miteinander vergleiche, dann muss ich feststellen, dass ich in meiner ersten Phase ganz gut damit zurecht gekommen bin, vielleicht weil ich es nicht anders kannte. Aber jetzt merke ich, dass es mir sehr schwer fällt, wieder in eine Singlephase zurückzukehren, weil ich merke, dass mir die Ehephase besser gefallen hat als die erste Singlephase. Das war nicht immer so, aber mit den Jahren lernt man seinen Partner doch immer besser kennen, und weiß, was man an ihm hat. Vielleicht ist das in einer Singlephase ähnlich, wenn man sehr gute Freunde hat und das über eine lange Zeit, die immer für einen da sind, wenn man sie braucht, das hatte ich leider nie.
Mich würde interessieren, und deshalb habe ich dieses Thema eröffnet, wie andere "unfreiwillige" Singles damit klar gekommen sind, dass sie eben unfreiwillig wieder von der Ehephase in die Singlephase zurück wechseln mussten. Was habt ihr gemacht, wenn es euch nicht gut ging in eurer unfreiwilligen Situation? Dummerweise bin ich seit 5 Monaten arbeitslos und deshalb die meiste Zeit Zuhause, in den Räumen, die bis letztes Jahr noch ein sehr lieber Mensch mit mir geteilt hat. Wenn ich jeden Tag acht Stunden auf der Arbeit wäre, würde es mir vielleicht leichter fallen, auf andere Gedanken zu kommen. Aber mit rund 60 Jahren bekommt man nicht so leicht eine neue Arbeitsstelle, das merke ich leider.
Gut, es gibt ein paar wenige Hobbies, die wir nicht gemeinsam geteilt hatten, die konnte ich früher als Single ausüben, und das kann ich jetzt auch wieder tun. Was habt ihr in euerm Leben verändert, was es euch leichter gemacht hat, den Übergang von der einen Phase in die andere besser zu schaffen? Ich freue mich über jeden Beitrag, der mir vielleicht Möglichkeiten aufzeigt, die ich im Moment so noch gar nicht erkennen konnte.
Hallo Diesel,
mein herzliches Beileid.
Du hast ein interessantes Thema eröffnet. Danke dir dafür.
Vor meiner Ehe war ich ca. 19 Jahre lang Single, nach 10 einhalb Jahren wurde meine Ehe durch den plötzlichen Tod meines Mannes im Mai 2014 beendet. Da mein Mann und ich sehr freiheitsliebende und kreative Menschen waren, konnten wir auch gut jeder für sich sein. Natürlich haben wir vieles zusammen gemacht.
Ich hatte das große Glück von meinem Bruder aufgefangen geworden zu sein. Das Schicksal von ihm und mir führte dazu, dass wir seit dem zusammen wohnen und eine sehr schöne Gemeinschaft miteinander haben.
Außerdem habe ich kurz nach dem Tod meines Mannes, gemeinsam mit meinem Bruder, an einem tollen Seminar von Team-F. teilgenommen, das mir sehr geholfen hat.
In der gleichen Phase habe ich einen Berufswechsel gehabt, den ich mir erfolgreich vor dem Sozialgericht erstritten habe.
Ich muss zugeben, dass der Prozess immer noch andauert, aber ich merke auch, dass ich mich langsam wieder daran gewöhnt habe.
Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter.
Sei gesegnet und viele Grüße
Glasgraveurin

liebe Diesel,
oh das tut mir jetzt von Herzen leid für dich. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist das Schlimmste, was uns auf Erden passieren kann.
Und dafür darfst du dir wirklich Zeit zum Trauern nehmen. Auch ich habe schon liebe Menschen in meinem Leben verloren.
Gott Jesus warnt uns zwar davor, das wir unser Leben, andere Menschen um jeden Preis festhalten wollen. Nicht los lassen können.
Aber uns Menschen fällt los lassen echt schwer. Wir wollen die Kontrolle nicht verlieren, wir klammern gerne, auch ich...
Wenn wir einmal selbst sterben, haben wir gar keine andere Wahl, ich muss los lassen. Das möchte ich auch gerne lernen, los zu lassen.
Keine Beziehung in unserem Leben hält ewig. Nur unsere wichtigste Beziehung zu GOTT, unseren liebevollen Vater im Himmel. Das sollte eigentlich unsere wichtigste Beziehung im Leben sein............
Und durch GOTT darfst du deine liebe Freundin im Himmel wiedersehen. Und diese große Hoffnung wünsche ich dir.....
eine neue Perspektive für dein Leben. DU darfst dankbar für deine liebe Frau sein, Gott hat sie dir geschenkt......................
liebe leise Grüße,
Frederick
Lieber Diesel
Auch von mir herzliches Beileid zu deinem schweren Verlust, der ja noch ziemlich frisch ist.
Ich lebe seit ca. 1,5 Jahren getrennt von meinem Mann - und zum einen braucht die Trauer Zeit. Dazu kann ich dir das Lesezeichen bei ERFplus morgen, Samstag, empfehlen, wo es auch um ein Buch geht, in dem die Autorin den Umgang mit ihrem Verlust beschreibt - und es gibt auch ein Interview mit ihr vom 15.03. in der Audiothek unter "Das Gespräch".
Ich finde für mich die Frage wichtig: was tut mir gut? Es hilft mir Tagebuch zu schreiben - darin auch zu klagen - und in der Bibel zu lesen - z. B. die Psalmen finde ich hilfreich. Und ich finde es auch wichtig Kontakte zu pflegen - evtl. auch neue zu knüpfen - leider geht das augenblicklich in erster Linie telefonisch, übers Handy oder Internet. Und es hilft mir auch, mich an meinen Pastor zu wenden und immer wieder - wenn ich nicht mehr weiter weiß - mit ihm über meine Situation zu reden.
Ich denke, wir brauchen andere Menschen - und sollten darauf achten, uns gerade in Trauerphasen nicht zu sehr zurückzuziehen.
Gruß und Gottes Segen für dich
goldsand
Gnade und Friede von Gott unserem Vater und Jesus Christus für Dich! Der Verlust Deiner Frau ist noch sehr frisch. Trauern ist Arbeit und sehr wichtig. Zeit nehmen dafür! Mir halfen: Gebetsspaziergänge, weinen vor Gott, das dankbare zurückschauen auf gemeinsame Zeiten, das Buch: ""Plötzlich war er weg" von Susanne Pentz-Jäger. Die Ewigkeitsperspektive: ich weiß, ihnen gehts gut weil sie jetzt bei Jesus sind. Der Vers: Wer Jesus hat, hat das Leben, hat mir weiter geholfen und dass ich meine Lieben wenn ich einmal hier weggehe im Himmel wiedersehen werde.
Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Die Zeit heilt keine Wunden. Von Zeit zu Zeit traf er mich wieder der Schmerz, es ist auch ein Ausharren, Geduld haben. Oftmals dachte ich mir: Denen, die Gott lieben, lässt er alles zum Besten dienen. Im nachhinein sehe ich es.
Das Wort Gottes schenkt mir Frieden und Weisheit. Auch die Gemeinschaft mit Geschwistern ist mir sehr wertvoll.
In der Natur und bei Zeit für Kreativität das tut meiner Seele auch sehr wohl.
Vor allem aber, dass ich weiß, dass Gott einen guten Plan für mich hat, eine gute Zukunft und Frieden. Ich bin gehalten und geborgen bei ihm. Auch wenn ich keine Lösung habe, er ist die Antwort.
Jesus lernte durch Leiden Gehorsam, bis zum Tod. Solange wir hier sind, gibt es Tag und Nacht, Licht und Schatten. Dieses Sehen auf ihn hilft sehr. Denn er sagt: Fürchte Dich nicht, denn ich habe dich erlöst und Du bist mein. Ich helfe Dir! Ich habe einen (guten) Plan für Dein Leben.
Und das ist es, was mein Leben reich macht - der Stimme des Hirten folgen. Jeden Tag neu. Oftmals hat er andere Wünsche als ich. Und je mehr ich ihm nachfolge, umso getragener bin ich . Er überrascht mich, indem ich anderen helfe, vergesse ich mein eigenes Leid. Und werde oftmals sehr reich beschenkt.
Du schreibst, dass Du gegenwärtig auf der Suche nach einer Arbeit bist. Ich kenne das. Auch hier wird Gott Dich führen. Vielleicht in etwas Neues - vielleicht auch an einem anderen Ort. Er spricht zu seinen Schafen. Der gute Hirte weiß besser, was uns gut tut, als wir selbst. Und Gott ist Dein Versorger! Psalm 23 hat mir stets geholfen. Befiehl ihm Deine Wege, er wirds wohl machen. Zur richtigen Zeit öffnet er die richtigen Türen für Dich. Ich habe letzte Woche in eine neue Arbeit gestartet. Hatte die letzten Jahre in einem ganz anderem Bereich gearbeitet. Ein langes finsteres Tal diente mir dazu, mich umzuorientieren und schließlich in etwas leichteres reinzugehen. Ein Bewerbungsgespräch, einmal Probearbeiten, dann die Zusage. Ich bin super überrascht, es ist eine gute Firma, nette Arbeitskollegen, gute Atmosphäre, gut erreichbar. Und ich verdiene einen Tick mehr, für mich passt alles. Bin so dankbar. Sonst nur Absagen oder gar keine Rückmeldung.
Aber unser Gott ist größer!
Die Zeit bis zur Arbeit ist begrenzt, Du kannst sie frei gestalten. Schau in Dein Herz, was Dir gut tut. Ich habe es aufgeschrieben, bin viel in der Natur, wandern.... der gute Hirte deckt Dir im Angesicht Deiner Feinde den Tisch und füllt den Becher randvoll aber die Zeit für das innehalten und Rast machen im Angesicht Deiner Feinde die kannst nur Du Dir nehmen. - Gebet auch mit Geschwistern finde ich stets sehr wertvoll, der Blick in den Himmel und die Natur, ein gutes Essen, einfach in Harmonie.
Würdest Du gerne wo anders wohnen / arbeiten? Du musst nicht alles wissen, nicht alles können. Aber glaube dran, dass Du Gunst bei Gott hast und bei Menschen, ich habe es mir täglich gesagt und gedankt dafür und dass Gott es mit mir macht. Dasselbe macht er auch für Dich, als sein Kind. Er hat es mit Dir angefangen, er wird es auch vollenden. Ich wünsche Dir, dass der Frieden Jesu Dein Herz und Deinen Verstand beschützt, dass Du getragen und geborgen bist in ihm. Und vor allem, dass Du weißt, dass Jesus schon die Lösung für jede Not in Deinem Leben hat. Siehe der Schild des Glaubens. Das Vertrauen auf Deinen himmlischen Vater, dass er für Dich da ist und es gut mit Dir meint, dass er Dich durch alle Krisen durchführt zu seiner Ehre.