Witwe, ungewollt allein.
Wie kommt ihr damit klar?
Mein Mann ist Anfang des Jahres verstorben.
Ich fühle mich einsam, habe keine Lust, z.b. alleine in ein Lokal zu gehen...
Mein aufrichtiges Beileid.
Hast du Menschen um dich herum, die du treffen kannst und mit denen du reden kannst?
Ich hatte damals Menschen, die mir bei gestanden haben.
Heute mache einiges auch wieder alleine und vieles mit meinem Bruder zusammen.
Wünsche dir viel Kraft.
Sei gesegnet und liebe Grüße
Glasgraveurin
Ja, ich habe eine tolle Nachbarin, tolle Kollegen und auch Freunde. Aber niemand kann den großen Verlust auch nur annähernd ersetzen ich vermisse einfach so sehr die Nähe , die Zweisamkeit, die Berührung, die liebenden Worte.
Hallo, liebe Mone225,
aus deinen Worten geht hervor, dass du mit deinem Mann eine sehr harmonische Ehe geführt hast. Mit großer Nähe, euch Beiden gut tuende Zweisamkeit und letztlich auch allem, was zu einer so gut gelebten Partnerschaft gehört.
Da fällt das Abschied nehmen noch umso schwerer.
Und darum halte ich es auch für wichtig und angemessen, wenn du dir die aus deiner Sicht notwendige Zeit der Trauer nimmst.
Zu deinem Glück hast du eine tolle Nachbarin und auch gute Kollegen, die dir wünschenswerter Weise eine kleine oder größere Stütze sein werden.
Es kommt aber auch die Zeit, wo die/der Trauernde so langsam loslassen sollte. Sie schlimm und bedrückend auch so ein großer Verlust ist, so geht doch auch unser Leben, dass wir nun ohne diesen geliebten Menschen weiter leben müssen, mit all seinen Höhen und Tiefen weiter.
In deinem Herzen und deinen Gedanken wird dein geliebter Mann für immer bei dir sein. Er bleibt ein wichtiger Teil deines Lebens!
Und wenn, wie du sagst, ihr eine wunderbare Zeit zusammen hattet,
wird dein verstorbener Mann ganz sicher nicht wollen, dass du die Lust am Leben verlierst...
"Alles hat seine Zeit!"
"Leben hat seine Zeit, Freude hat ihre Zeit, glücklich sein hat seine Zeit
und auch Trauer hat seine Zeit."
Eingangs sprach ich davon, dass sich jede/r Trauernde die Zeit zum Trauern, zum Weinen und Traurig sein einrichten sollte.
Aber das Leben hat ja so viele Facetten.
Ich wünsche dir aus ehrlichem Herzen,
dass es dir gelingt, für dich und deine
Bedürfnisse einen guten und für dich
richtigen Weg aus der Trauer finden kannst.
Mit einem ganz alten Lied möchte ich dich grüßen:
"Nun aufwärts, froh den Blick gewandt
und vorwärts fest den Schritt!
Wir geh'n an unsres Meisters Hand
und unser Herr geht mit.
Vergesset, was da hinten liegt
und euren Weg beschwert;
was ewig euer Herz vergnügt
ist wohl des Opfers wert.
Und was euch noch gefangen hält,
o werft es von euch ab!
Begraben sei die ganze Welt
für euch in Christi Grab.
Drum aufwärts froh den Blick gewandt
und vorwärts fest den Schritt!
Wir geh'n an unsres Meisters Hand
und unser Herr geht mit.
Liebe Grüße
ChristosFilios
Hi, du bist Allein, aber nicht Einsam. JESUS ist bei Dir!
Außerdem ist das immer noch eine Trauerphase und die kann leider mal auch etwas dauern.
Was ist mit Freunde und Freundinnen?
ALLES wird gut!
M.
Herzliches Beileid.
Bei mir werden es im September jetzt 5 Jahre, dass ich alleine bin und ich habe sehr lange getrauert und viel geweint.
Immer wieder hab ich zu hören bekommen, das Leben geht weiter und du kannst doch nicht ewig trauern.
Aber das trauern ist ein Prozess, der bei jedem unterschiedlich ist und es ist wichtig ihn zuzulassen.
Mir hat viel mein Besuch Freitags bei meiner kleinen Enkelin geholfen, sie hat ihren Vater schon mit 3 Jahren verloren und immer gesagt, der Papa ist jetzt im Himmel und passt auf uns auf.
Allein geh ich auch nicht in ein Lokal, ich geh dann mit meiner Tochter und Enkelin.
Liebe Mone,
es tut mir sehr Leid, dass dein Mann verstorben ist und du jetzt dein Leben allein leben musst.
Ich war noch nie verheiratet und kann mich nicht wirklich in deine Situation hinein versetzen. Aber beim Lesen kamen mir zwei Gedanken und vielleicht helfen sie dir ja.
1) Es geht nicht darum deinen Mann nicht mehr zu vermissen oder dass der Schmerz weniger wird - ich denke der Schmerz wird nicht weniger, aber mit der Zeit ändert er sich wohl. Worum es geht ist, dass du langsam Schritt für Schritt ins Leben zurückfindest. Und ja, dieses neue Leben ist ein anderes Leben als du kennst, anders als du es dir gewünscht oder vorgestellt hast, aber ich denke, es kann trotzdem ein gutes Leben sein. Aber es braucht Zeit zu lernen und herauszufinden, dieses neue Leben allein zu gestalten. Auch wenn es weh tut, ist es, glaube ich wichtig, anzunehmen, dass das jetzt dein Leben und deine Situation ist. Du schaffst das!
2) Praktische Schritte wie zum Beispiel allein in ein Lokal gehen etc. Erstens, wenn du das nicht möchstest, musst du das ja nicht tun. Du kannst herausfinden, was dir gut tut, was du gern machen möchtest und auch Menschen (alte und neue) finden mit denen du Dinge gemeinsam unternehmen kannst.
Aber vielleicht ist es auch noch nicht wichtig, dass du das Gefühl hast, ich mach das jetzt gern oder das macht mir Spaß oder das tut mir gut. Wenn es dir zum Beispiel wichtig ist, in ein Lokal zu gehen, dann würde ich das einfach allein machen, auch wenn es sich erstmal bescheiden anfühlt. Und dann wäre ich einfach stolz auf mich, dass ich diesen Schritt und diese Hürde gemeistert habe. Und beim nächsten Mal ist es schon ein bisschen einfacher. Und irgendwann merkst du dann vielleicht das es dir gut tut und du es gern machst. Weißt du was ich meine? Es muss sich nicht unbedingt gut anfühlen, aber sei einfach stolz auf jeden Schritt den du machst. Es ist nicht einfach!!
Als langjähriger Single kenne ich zum Beispiel das Problem allein in ein Cafe zu gehen oder allein in den Urlaub zu fahren. Am Anfang fand ich das ganz komisch und dachte alle gucken. Jetzt nehme ich mir einfach ein gutes Buch mit und genieße meine Zeit.
Ich wünsch dir alles Gute!!
Danke für deine Antwort!
Ja, ich finde mich da wieder und es sind ermutigende Gedanken und sehr schön geschrieben!
Ich muss Geduld üben, und es wird immer wieder Tage geben, die sich schwer anfühlen. Auch wenn dann niemand da ist, der mich in den Arm nimmt, obwohl ich es so sehr vermisse.
Hallo Mone,
ich bin schon einige Jahre Witwe und kann dich gut verstehen. Die erste Zeit ist sehr schwer. Der Verlust und die Sehnsucht mit dem Ehemann zusammen zu sein sind schmerzvoll. Ich habe damals Gespräche beim Hospizverein in Anspruch genommen, die mir geholfen haben. Mein erster Versuch alleine in einem Cafe zu sitzen war nicht einfach. Mir liefen die Tränen.....
Ich habe es aber trotzdem immer wieder gemacht und mit der Zeit wurde es leichter. Trauer braucht seine Zeit.
Dir wünsche ich viel Kraft und auch immer wieder Menschen, die dich verstehen. Der Psalm 23 und die Gebete haben mir in der schweren Zeit sehr geholfen.
Viele Grüße von Gospelmusik