Brei aus Erde und Spucke
Johannes 9
6Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden 7und sprach zu ihm: Geh zu dem Teich Siloah – das heißt übersetzt: gesandt – und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
Ziemlich eklig aber hat, laut der Schrift, gewirkt.
Geistliche Bedeutung????
M.
angedacht.....
Erde: Adam war aus Erde gemacht, bevor der den Lebensatem Gottes eingehaucht bekam. Hier ist eine Schöpfungshandlung mit der feuchten Erde angedeutet. Daraus kann man vllt auch schließen, dass der Mann leere Augenhöhlen hatte und nun neue Augen erhielt.
Spucke: galt als Heilmittel damals
Brei: trockene Erde kannst du nicht formen und sie hält auch nicht. Denk mal an Luvos Heilerde. Die muss auch angefeuchtet werden für eine Hautbehandlung.
Übertragen: vorher sagt Jesus, dass er das Licht der Welt ist... und er verhilft dem Mann dazu, das Licht der Welt zu sehen/erkennen. Der Mann trägt das Licht der Dankbarkeit und des Zeugnis gebens weiter und wird so zum Gesandten.

Interessant! Was mir durch den Kopf geht ist auch ein anderer Gedanke. Gott verfluchte den Ackerboden und dieser soll Dornen und Gestrüpp hervorbringen. Der verfluchte Boden macht Jesus zu einem heilenden Boden.
a) direkt vor der Blindenheilung, wurde offen die Gottheit Jesu von den Juden verworfen. Mit der Heilung eines Blindgeborenen beweist Jesus öffentlich, das er Schöpfermacht hat. Eine Macht die nur Gott selbst hat. Sein Anspruch der "Ich bin" zu sein ist damit untermauert
b) es hätte als Beweis gereicht das Jesus spricht. Und viele Male hat Jesus ja auch nur, durch sein gesprochenes Wort geheilt. Aber Jesus nutzt hier bewusst handwerkliche Tätigkeit. So ist die Beweislage absolut klar darüber, wer hier aktiv geheilt hat.
c) Jesus sagte selbst, seine Jünger würden "größeres Tun als er". Durch sein Vorbild in diesem Bericht gibt er seinen Jüngern ein Vorbild darin, das Heilung von Krankheit ein aktives Handeln bedingt und zudem der Gebraucht von Naturmaterialien hilfreich ist. Heute wäre z.B. Heilerde, Wassertherapie & Co denkbar.
d) Jesus sendet den Blinden nicht zu einem beliebigen Teich. Sondern zum Teich Siloah = "der Gesandte". Hier untermauert Jesus nochmals seine Aussagen aus Kapitel 8, dass er vom Vater "gesandt" ist. Der Name des Teiches unterstreicht also zum einen Jesu Auftrag bzw. Titel. Und deutet zum andern darauf hin, das der Blinde durch sein Gang zum Teich Siloah zu einem "Gesandten" wird.
e) dieser Heilungsbericht vereint auf deutliche Weise, dass die Heilung eine Verbindung von
a) dem Wort Gottes und b) aktives Handeln und c) Naturmaterialien ist. Ich sehe hier ein Vorbild dafür, wie auch heute noch Heilungen auf biblischer Grundlage erfolgen kann.
6Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden 7und sprach zu ihm: Geh zu dem Teich Siloah – das heißt übersetzt: gesandt – und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
Den Text ziehe ich gern zur Argumentation heran, wenn Christen sich schwer tun mit medizinischer Behandlung und "wahrscheinlich-nicht-genug-Glauben-haben."
Jesus hätte einfach sagen können: sei heil. Und gut wär's gewesen.
So aber bekommt der Blinde gleich mehrere Auflagen: Paste aus mehreren Mitteln zusammenrühren, sich aufmachen, mit Spezialwasser waschen.
Während er im Gehorsam all diese Dinge tut, wächst sein Glauben an die Heilung.
Es sind Hilfsmittel, die die Selbstheilung stärken. Viele Menschen brauchen das.


Ich würde das nicht Selbstheilung nennen... sondern Empfangshilfe der göttlichen Heilung.

Die medizinischen Heilungsvorgänge sind mir bekannt.
Das greift für mich nicht in dem Beispiel der Blindenheilung mit Erdbrei, denn ich gehe davon aus, dass der Mann keine Augen hatte und es sich hier um ein Schöpfungswunder handelt.

Veröffentlicht von: @deborah71... denn ich gehe davon aus, dass der Mann keine Augen hatte ...
Wo steht denn das geschrieben?

Brei aus Erde.... das ist Substanz für "Adam" ... es ist in der Beschreibung der Handlung
Wenn du mit der Beachtung des vierfachen Schriftsinns und biblischer Symbolik an den Text gehst, fällt es auf

@deborah71 Vermutlich bin ich zu einfach gestrickt.
Manchmal lese ich einfach das, was geschrieben steht und interpretiere nichts hinein.


Das ist ja auch in Ordnung.
Durch das Eintauchen in die Hebräische Sprache schliießen sich mir ganz andere Ebenen auch im NT auf, obwohl das in Griechisch überliefert ist. 🙂

Werden Pastoren, Pfarrer, Prediger etc. nicht in Althebräisch ausgebildet? Sind das nicht die Dinge, die in Predigten einfließen sollten?
Welcher Otto-Normal kennt das denn und hat dann demzufolge so ein Verständnis ... ?

@neubaugoere Prediger, die an einer Bibelschule ausgebildet werden, nicht, soweit ich weiß.
Ich kannte mal einen Pfarrer... bei dem hatte ich so den Eindruck, (er war auch so ein Sprachfreak) daß er die genaue Bedeutung des achten Gebots sehr wohl kannte.

Du bringst es auf den Punkt. Es wird nicht gepredigt. Es wird keine Anregung zu Erwartung und Glauben aufgebaut.
Inwieweit Pastoren nach ihrem Studium die Zeit haben, tiefer zu graben, wird durch die Verwaltungstätigkeit ziemlich eingeschränkt.

Die medizinischen Heilungsvorgänge sind mir bekannt.
Es geht mir vor allem um die psychologischen. Und um eine Argumentation für medizinische Behandlung.


Nehmen wir da nichts weg von dem Wunderbaren, das Gott tut und machen es/ihn womöglich klein?

Nein. 🙂
Dem wandernden Rabbi bleibt alle Ehre. Er zeigt sich menschennah. Der Blinde vertraut auf sein Zutun und wächst im Glauben auf dem Weg zur und anschließend nach der empfangenen Heilung.

Mir fallen sie oder eine grad nicht ein, gibt es nicht biblische Geschichten über Menschen, die Gott geheilt hat und die dennoch nicht zum berühmten Glauben kamen?
Vertraut dieser Blinde wirklich auf Jesu Zutun? Steht da was drüber geschrieben? Hat Jesus nicht auch Leute ohne ihr Zutun geheilt (den Mann am Teich Bethesda?) ... mir ist zumindest nicht in Erinnerung, dass er etwas dazu tat ...
Wie verstehst du das?

der Mann am Teich Bethesda?
Eine sehr mutmachende Geschichte. Der Gute soll seine Matte zusammenrollen und wieder gehen. Am Sabbat! Nach 38 Jahren liegen...
Steh auf, nimm dein Bett und geh'. Das sage ich mir manchmal morgens, wenn 5 Uhr der Wecker klingelt. Und stelle mir Jesus am Teich Bethesda vor.

Mir ging es um Vertrauen ... er kannte Jesus nicht ... er lag da ... 38 Jahre ... und dann kam da einer, der sagte genau das ... "vertraute" er? Auf Jesu Zutun? Er kannte ihn nicht ...

Ich weiss es nicht. Vllt war es ein Moment der völligen Klarheit. Und der Mann dachte: ja, wenn du meinst...? U.n.d s.t.a.n.d a.u.f.

Ah, so meinst du das. Ich hatte deine Worte so verstanden, dass die jeweiligen Menschen vorher schon Vertrauen zu Jesus hatten.

@neubaugoere
Ich find's beeindruckend, dass die Heilungen sehr persönlich / individuell vonstatten gehen.
Da kann man ja keine Regel ableiten, wie Jesus heilt.
Aber er tut es.

Es gibt eine -1- Regel: Jesus ist dem Vater gehorsam "Ich tue nichts, was ich nicht den Vater tun sehe"
Ob Jesus es direkt in der Situation im Geist sah... oder ob er in seinen nächtlichen Gebetszeiten Hinweise empfing, weiß ich nicht... ich halte beides für möglich.

@deborah71 Darum ging es mir gar nicht.
Es ging mir nur darum, dass man bei den Heilungen kein Schema erkennen konnte.
Mal geschahen sie durch persönliche Ansprache, mal durch Handauflegen, mal aus der Ferne, mal in der Gruppe, mal durch Berühren seines Mantels, mal mit angerührtem Matsch, mal wurde jemand weggeschickt, um was zu tun, ...

Darum ging es mir gar nicht.
Das ist schon klar.
Im Heilungsseminar 2024 sind wir auf 42 Bibelstellen aufmerksam gemacht worden, wie Jesus heilte. Es war jedesmal anders. Und von den Massen, die von ihm auch geheilt worden sind, ist nur Heilung und Befreiung notiert, aber keine Einzelheiten.
Mein Punkt ist: dieses 'jedesmal anders' kann Christen verunsichern, dass sie sich gar nicht mehr um die Gaben der Heilungen bemühen. Dabei wird der Text in Jakobus nicht beachtet, in dem die Ältesten erst Gott zu dem Kranken befragten, zu dem sie gerufen worden waren und dann gemäß dem Hinweis durch Gott beteten oder befahlen oder auch schon mal Vergebung zusprachen. Gemäß Jesu Vorgehen: erst 'sah' er von Gott und dann handelte er.
Viele liebe Christen beten für Kranke ohne diese eine Grundregel zu beachten; zuerst Gott fragen nach dem wie.... und das Nicht-Fragen kann viele Enttäuschungen ergeben. Das soll nicht so sein.

... was umso mehr verdeutlicht, wie nah man an Gott dran sein muss, um zu hören, um zu empfangen, was in der jeweiligen Situation, in der man sich befindet, getan oder nicht getan werden soll. *denk*

@neubaugoere Ich weiß nicht.
Bisher war ich der Überzeugung (und bin es immer noch), dass ein einfaches Gebet ausreicht.
Wenn ich ein Problem sehe und zu Gott einfach sage 'Du weißt um die Geschichte von Person X', dann versteht er das und macht was draus.
Ich muss dem nicht alles erzählen (das mach ich manchmal eher für mich zum Verarbeiten von bestimmten Dingen) - ich darf es ihm einfach hinlegen.

Wir sind Gottes Kinder, gar keine Frage. Kinder, die erwachsen werden, bleiben auch immer die Kinder von ... Gott hat uns etwas in die Hand gegeben und einen "Auftrag" ...
Frage: Gingen die Jünger durch die Lande, jemand war krank, sie beteten, indem sie Gott baten, ihn zu heilen? Ich frag einfach mal, ich weiß es auch nicht hundertprozentig, kann mir aber vorstellen, dass die Jünger durchaus selbst in Autorität gehandelt/gesprochen haben. Weißt du, was ich meine?
@meriadoc Es ist das ein Beispiel, wie Jesus heilt: Er hört auf den Vater - und was der Vater sagt, das tut er - egal was es ist. Und wenn hier die Therapie mit mit Spucke angerührter Erdbrei ist, dann ist das so. Ich würde das jetzt nicht als die ultimative Therapie verkaufen wollen, aber als ein Beispiel, dass, wenn wir Erfolge sehen wollen, das tun müssen, was Gott uns tun geheißt.
Wobei wir auch sehen, müssen, dass nicht der Speichelbrei das Sehen brachte, sondern die rituelle, reinigende Waschung danach:
Joh 9, 6 Als er das gesagt hatte, spuckte Jesus auf den Boden und mischte damit einen Lehmbrei. Den strich er auf die Augen des blinden Mannes.
7 Dann sagte er zu ihm: »Geh jetzt und spüle sie am Teich Siloah aus!« Dieser Name bedeutet übersetzt »Gesandter«. Der Mann ging los, vollzog die rituelle Waschung und kam als Sehender wieder zurück!
Vielleicht diente der Brei nur als eine Art Anreiz, das Waschen gründlich zu machen und den Prozess der Reinigung deutlicher wahrzunehmen.