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Die Liebe Gottes ist Bedingungslos. Seine Vergebung auch?

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Dima86
 Dima86
Themenstarter
Beiträge : 1

Hallo an alle Leser, die sich die Zeit nehmen mein ersten Beitrag hier zu lesen.
Gott hat mich ermutigt, mir die Zeit zu nehmen euch diese Worte zu schreiben. Auf das Ergebnis bin ich bereits gespannt.

Mich interessiert eure Meinung zu dem Thema Vergebung.
Eigentlich sollten wir uns als Christen mit diesem Thema bestens auskennen. Meine Erfahrung hat bisher gezeigt, dass die Menschen sehr unterschiedliche Meinungen und Denkweisen dazu haben.

Manche sagen, dass jeder Mensch (ausnahmslos) letztendlich zu Gott kommen wird (Stichwort: Allversöhnungslehre).

Manche sagen, dass Gott dir die Sünden vergibt, sofern du Sie Gott bekennst.
(1. Johannes 9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.)

Manche sagen, dass Gott wie ein grenzenlos liebender Vater ist und dir vergibt, egal wie du dich verhalten hast, solang du zum Vater zurückkehrst (Gleichnis vom verlorenen Sohn: Lukas 15,11-32)

Manche sagen, dass du deinem Nächsten nur vergeben brauchst, wenn er es auch bereut und zu dir kommt.
(Lukas 17,3-4: Nehmt euch also in Acht! Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann weise ihn zurecht. Bereut er sein Handeln, dann vergib ihm! Und wenn er dir siebenmal am Tag Unrecht tut und dich immer wieder um Vergebung bittet: Vergib ihm!)

Diese Liste könnte man sicherlich noch eine Weile weiterführen. In vielen Fällen ist es so, dass die persönlichen Erfahrungen die Meinung zu diesem Thema stark prägen.

Hierzu ein Beispiel:
Manche haben vielleicht in den Medien verfolgen können, wie die Menschen auf die Predigt von Pfarrers Ulrich Zurkuhlen (79) reagiert haben, als er um Vergebung für die Priester bittet. Dieser Pfarrer darf u.a. nicht mehr predigen.
Wer großes Leid erfahren hat denkt anders über dieses Thema als jemand, der noch wenig Leid widerfahren ist. Bevor Ihr weiterlest, solltet Ihr wissen, dass ich zu der erst genannten Gruppe von Menschen gehöre. Ich beschreibe also nicht die Kälte, während ich vor dem warmen Kamin sitze.

Es ist fast schon erschreckend leicht, dass Thema Vergebung in der Bibel falsch zu verstehen oder auszulegen. Das liegt daran, dass man es nur ganzheitlich im Kontext der ganzen Bibel ansatzweise verstehen kann.

Betrachtet man z.B. nur die bisher genannten Bibelverse zum Thema Vergebung, so könnte man leicht Irrlehren verfassen. Ähnlich wie es der Teufel tat (Mat. 4,1-10). Der Teufel reißt Bibelverse aus dem Kontext, um zu verwirren. Jesus hat das erkannt, mit ergänzenden Bibelversen geantwortet und die Wahrheit aufgedeckt.

Ich will aber an dieser Stelle nicht zu sehr abschweifen und zum Punkt kommen:
Glaubst du Gott vergibt dir bedingungslos deine Sünden, wenn du Sie Ihm bekennst?
Beantworte bitte diese Frage. Mich interessiert es wirklich, wie viele an dieser Stelle diese Frage mit „Ja“ beantworten.

Meine Antwort ist nämlich „Nein“. Im Grunde ist es noch nicht mal meine persönliche Meinung dazu. Es sind die Worte Jesu, die dies eindeutig sagen. Es sind Worte die wir nicht gerne hören oder lesen.
Es sind u.a. diese Worte vom Vaterunser, welche die meisten auswendig können. Dabei geht es darum wie wir zu unserem Vater Beten sollten.

Matthäus 6, 5-15
[…]
Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Jesus war es bewusst, dass das Thema Vergebung tiefer thematisiert werden muss, damit es die Menschen verstehen. Gott vergibt dir nicht, wenn du nicht bereit bist zu vergeben!

Bittet lest dazu noch:
Markus 11, 20-25
Matthäus 18, 21-35

Was hat es also für Auswirkungen auf dein Leben, wenn du anderen Menschen nicht vergibst und somit Gott dir deine Verfehlungen nicht vergibt?

Kein Mensch hat das Recht von dir zu verlangen, dass du anderen vergibst. Doch Gott ermutigt dich dazu. Auch wenn dies in Manchen Fällen unmenschlich und unmöglich erscheint. Ein kluger Mann sagte mal: „Es ist nicht schwer Christ zu sein. Es ist unmöglich.“
Von uns selbst aus, können wir es nicht schaffen. Nur Mithilfe des heilige Geistes, der in uns ist, wird uns möglich, dass unmöglich zu tun.

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17 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

bevor der Shitstorm hier los geht ala: "du bist Gesetzlich", oder "auch Vergebung muss in Liebe geschehen"!

Oder aber es geschieht hier der irrige Umkehrschluss: "Genau, wenn wir Vergeben, vergibt der Vater uns".
Also im Sinne von: wenn wir nicht vergeben, vergibt der Vater uns nicht.

Du fragst kurz gesagt nach unserer Auslegung zum Vers:

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Ich sag dir meine:
wenn ich den Menschen ihre Verfehlungen vergebe, so deswegen, weil ich einen himmlischen Vater habe, der mich zu dieser Liebe befreit hat!.
Wenn ich aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebe, so habe ich selbst gar nicht Gott zum Vater und auch mir sind noch alle meine Verfehlungen nicht genommen worden.

Niko

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @nikomoto

Ich sag dir meine:
wenn ich den Menschen ihre Verfehlungen vergebe, so deswegen, weil ich einen himmlischen Vater habe, der mich zu dieser Liebe befreit hat!.
Wenn ich aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebe, so habe ich selbst gar nicht Gott zum Vater und auch mir sind noch alle meine Verfehlungen nicht genommen worden.

Hallo Niko,

ich bin da ganz bei dir und schreibe dazu eine sehr treffende, interessante und vielsagende These:

"Wenn ich einem anderen (meinem Schuldigern) eine Schuld vergebe, so ist das, als ließe ich einen Gefangenen frei!
Später erkenne und erfahre ich, dass ich selber der Gefangene war!"

Liebe Grüße
ChristosFilios

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

"Wenn ich einem anderen (meinem Schuldigern) eine Schuld vergebe, so ist das, als ließe ich einen Gefangenen frei!
Später erkenne und erfahre ich, dass ich selber der Gefangene war!"

Ja, sehr treffend!

Das deckt sich mit dem, was ich in der GEO vom August gelesen habe. Das Titelthema dreht sich um Vergebung. Das war inzwischen auch Gegenstand von Forschungen, und die Forscher haben für sie völlig Erstaunliches herausgefunden. Wer nämlich nicht vergeben will oder kann, ist Gefangener seiner negativen Gefühle: Wut, Rache usw. Wer aber vergibt, und zwar egal ob der Täter Reue zeigt oder nicht, der ist frei von diesen negativen Gefühlen, und so ist man frei für das Leben.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Das deckt sich mit dem, was ich in der GEO vom August gelesen habe. Das Titelthema dreht sich um Vergebung. Das war inzwischen auch Gegenstand von Forschungen, und die Forscher haben für sie völlig Erstaunliches herausgefunden. Wer nämlich nicht vergeben will oder kann, ist Gefangener seiner negativen Gefühle: Wut, Rache usw. Wer aber vergibt, und zwar egal ob der Täter Reue zeigt oder nicht, der ist frei von diesen negativen Gefühlen, und so ist man frei für das Leben.

Jeder, der bewußt das Vater-Unser betet, sollte eigentlich von selbst zu der Erkenntnis kommen.
Ich habe selber die großartige Erfahrung machen dürfen, wie befreiend es sein kann, wenn man sich darauf einlässt, seinem
Schuldigern die Schuld zu vergeben.
Selbst wenn es sich um eine sehr große Schuld handeln sollte.
Es gibt natürlich auch Situationen besonders schwerer Schuld, die zu vergeben eine gewaltige Herausforderung darstellen kann.
Ich möchte da nicht auf Einzelheiten eingehen, (da kann sich jeder seine Gedanken zu machen) aber ich denke, auch in schwersten Fällen sollte ein Christ zur Vergebung bereit sein!
Es geht dabei nicht darum, zu vergessen, weil das oft nicht möglich und auch gar nicht notwendig ist.
Es geht um die Vergebung, die wir auf von unserem Himmlischen Vater erhalten....

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Tineli
 Tineli
Beiträge : 1380

Ich glaube nicht, dass Gott es zu einer Bedingung macht: Erst, wenn du vergeben hast, kann ich dir vergeben.

Ist es nicht eher so, dass gerade Gottes Vergebung uns erst ermöglicht, anderen zu vergeben?

Wer Gottes Vergebung erfahren hat, wird sich auf den Weg machen, auch die Beziehungen zu anderen in Ordnung zu bringen.

Aber: Das ist ein Weg. Wenn erst das Erreichen des Ziels dazu führt, dass ich auch Frieden mit Gott bekomme, dann erreiche ich dieses Ziel nie. Ich bin dankbar, dass Gottes Vergebung nicht davon abhängig ist. Wohl aber sollte die Vergebung Gottes mich dazu bringen, mein Leben, so gut es eben geht, zu verändern.

Wer jahrelang misshandelt und missbraucht wurde, kann nicht mal eben so in einem Streich den Tätern vergeben. Hier müssen erst einmal Wunden heilen und ein Weg beschritten werden, bis auch Vergebung möglich ist. Gott sei Dank geht Gott diesen Weg mit und steht nicht nebendran und wartet, bis ich endlich Vergebung schaffe. Ich darf mich gerade auch mit der Unfähigkeit zu vergeben an ihn wenden und um Hilfe bitten.

Gruß, Tineli

tineli antworten
2 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tineli

Gott sei Dank geht Gott diesen Weg mit und steht nicht nebendran und wartet, bis ich endlich Vergebung schaffe.

Gott sei Dank!

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Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ich glaube nicht, dass Gott es zu einer Bedingung macht: Erst, wenn du vergeben hast, kann ich dir vergeben.

Siehe das Gleichnis vom Schalksknecht (Mt 18,23ff), wo der König zuerst die Schuld erlässt. Aber als der Schalksknecht dann einem anderen Knecht seine Schuld nicht erlässt wird der König richtig sauer.

deleted_profile antworten
Groffin
Beiträge : 1873

Hi Dima86,

herzlich Willkommen hier.
Ich hatte zu diesem Thema schon vor einiger Zeit mal etwas geschrieben und möchte es hier als Info reinposten, vielleicht hilft es die verschiedenen Begriffe etwas voneinander abzugrenzen.

Eins noch vorab:

Veröffentlicht von: @dima86

Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.

Wie vergibt uns Gott? Ich denke einmal die Antwort darauf leitet vereinfacht: "im Geist". Vergeben wir selbst unseren Schuldnern im Geist (Gottes)?

Jetzt zu dem, was ich schon einmal gepostet hatte:
_________________________________________
Das ist der erste wichtige Schritt: Barmherzigkeit bedeutet nicht, die Schuld des anderen zu negieren, zu billigen oder kleinzureden.
Barmherzigkeit erkennt die Schuld in ihrem ganzen Umfang an.

Nun zu den Worten Verzeihen, vergeben, versöhnen.
Wenn es Schuld gibt, die andere Dir angetan haben, dann birgt das die Gefahr, dass Du einen Teil dieser Schuld ein Leben lang mit Dir herumträgst. Sie äußert sich in Wut, Zorn, Enttäuschung, Depressionen, Misstrauen, Angst, usw.
Sie hindern Dich daran, Liebe zu leben und zu erfahren. Die Sünde eines (oder mehrerer anderer manifestiert sich in Deinem Leben) und nimmt Dich gefangen.
Darum ist es wichtig, die Schuld in ihrem ganzen Umfang anzuerkennen - damit man erkennt, wie sie das eigene Leben beeinflusst und noch beeinflussen kann.

Verzeihen ist m.E. der erste Schritt.
Es ist der Wille, dieser Schuld keine Macht mehr über das eigene Leben zu geben und einen Neuanfang zu wagen. Aber wohin mit der Schuld? Nun - zuerst: es ist nicht Deine Schuld! ...sondern die Schuld von jemand anderes. Büße nicht stellvertretend für die Schuld eines anderen. Das bringt nichts.
Was Du machen kannst, ist, den Schaden zu sehen, den diese Schuld in Deinem Leben angerichtet hat und ihn dann loszulassen.
Als Christ kannst Du das zum Beispiel im Gebet zu Gott bringen.
D.h. aufhören, den Tätern die Schuld nachzutragen (ein schönes Wort, da es zwei wesentliche Sachen verdeutlicht: wer etwas nachträgt, muss die ganze Last schleppen. Und zweitens: er geht nicht in Freiheit selbstbestimmt seinen eigenen Weg, sondern rennt dem anderen ständig hinterher - und sei es auch nur in Gedanken.)

Das Verzeihen beginnt bei Dir selbst, hat aber noch nichts mit dem Täter zu tun. Es ist die Baustelle an Deinem eigenen Herzen.

Vergebung:
im Wort selbst ist hier schon eine Bewegung enthalten. Ein leichtes Hinbeugen zu dem, der schuldig geworden ist.
Für mich bedeutet das eine Herzenseinstellung. Es ist der Wille, dem anderen den Schaden am eigenen Leben (s.o.) zu erlassen, wenn er um Verzeihung bittet. Also die Bereitschaft, Gnade zu gewähren und auf Satifaktion zu verzichten.
Vergebung kann in der Bibel meist sinngemäß mit "fortgehen lassen" übersetzt werden. Also das Gegenteil von "nachtragend sein". Wer vergibt, für den gibt es bei der Schuld/Wiedergutmachung-Rechnung kein unausgeglichenes Konto.

Versöhnung:
Ist m.E. nur möglich, wenn der Täter aufrichtig um Verzeihung bittet. Auch hier: das kann er nur, wenn er sich über den vollen Umfang seiner eigenen Schuld klar ist.
Versöhnung bedeutet, die Beziehung wieder gänzlich auf "null" zu setzen, mit der Absicht, sie künftig besser zu leben. Die Schuld wird nicht ignoriert, aber auch nicht angerechnet.

- Vergebung bedeutet nicht, dass wir uns ausnutzen lassen.
- Es bedeutet auch nicht, dass wir alles Unrecht verzeihen sollen (sofern der andere mutwillig sündigt und nicht um Verzeihung bittet)
- Vergebung bedeutet auch nicht, dass es keine Folgen gibt: Wer Schuld auf sich lädt, muss auch für die Folgen gerade stehen. David hat das erfahren müssen und jeder Straftäter muss sich für seine Taten verantworten.
- Vergebung bedeutet auch nicht, die Schuld des anderen kleinzureden oder zu billigen. Wir sollen Sünde beim Namen nennen und auch die Konsequenzen aufzeigen.

groffin antworten
1 Antwort
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Kurz und knackiger, fundierter Beitrag. Das Beste, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen: Grün!

ungehorsam antworten


Deborah71
Beiträge : 22960
Veröffentlicht von: @dima86

Es ist fast schon erschreckend leicht, dass Thema Vergebung in der Bibel falsch zu verstehen oder auszulegen. Das liegt daran, dass man es nur ganzheitlich im Kontext der ganzen Bibel ansatzweise verstehen kann.

Die Gesamtaussage der Bibel ist notwendig, das sehe ich auch so... dazu ist der Kontext der einzelnen Stellen, die du gelistet hast, ebenso wichtig.

Veröffentlicht von: @dima86

Betrachtet man z.B. nur die bisher genannten Bibelverse zum Thema Vergebung, so könnte man leicht Irrlehren verfassen. Ähnlich wie es der Teufel tat (Mat. 4,1-10). Der Teufel reißt Bibelverse aus dem Kontext, um zu verwirren. Jesus hat das erkannt, mit ergänzenden Bibelversen geantwortet und die Wahrheit aufgedeckt.

Mt 4 und Lk 4 sind sehr interessant.
Satan zitiert Teilsätze aus Psalm 91, der im Judentum als Psalm gegen Satan verstanden wird.
Jesus antwortet aus der Tora.

Das Vater unser ist in Anlehnung an jüdische Gebete gestaltet.
Geht man von da aus, dann kann man diesen Satz
"Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" der entsprechenden Vorgabe in der Schrift zuordnen: Vergib deinem Nächsten, bevor du zum Yom Kippur kommst.

Das wie kann als ein Bedingungs-Wie gelesen werden... aber auch als ein Folge-Wie:
a) Bedingung > Gott vergibt uns erst, wenn wir vergeben haben.
b) Folge > so wie Gott mir vergeben hat, vergebe ich, weil mir vergeben ist Mt 18, 21-35

Was macht nun die eine und die andere Sichtweise mit dem Evangelium?
Muss ich erst vergeben, damit ich gerettet werden kann? Oder musste erst Jesus über Kreuz und Auferstehung, die Rettung bereitstellen, damit ich aus aller Ungerechtigkeit in die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, hineingerettet werden kann: Vergebung von und Versöhnung mit Gott.

deborah71 antworten
andreas
Beiträge : 1804

Hallo!

Du schreibst ja selbst von biographischen Erfahrungen, die Dich zu dieser Fragestellung führten. Mir scheint daher, dass noch andere Fragen dahinter stehen, die eher mit der persönlichen Gottesbeziehung und die Seelsorge zu tun haben. Dazu kann ich zu wenig sagen.

Ich taste mich jetzt nur an die Frage heran, als wäre sie eine rein theologische, und mir fällt auf:

Veröffentlicht von: @dima86

Glaubst du Gott vergibt dir bedingungslos deine Sünden, wenn du Sie Ihm bekennst?

(Hervorhebung von mir.)

Die Frage ist ein Widerspruch in sich, denn "wenn Du sie ihm bekennst" wäre dann ja die Bedingung für die Vergebung. Bedingungslos wäre dann auch hier nichts.
Man kann freilich argumentieren, dass ich in dem Moment, wo mir meine Sünde in ihrer Tiefe bewusst wird, ich gar nicht anders kann, als sie zu bekennen, und dann ist dieser Satz eher tröstlich gemeint. Logisch gesehen bliebe das Bekennen trotzdem eine Bedingung.

Es gibt halt Bibelstellen, die darauf hindeuten, dass es noch weitere Bedingungen gibt, etwa die, dass wir auch anderen vergeben haben.

Möglicherweise würden sich noch andere Bedingungen finden.

Und je mehr Bedingungen wir finden, desto weniger ist es Vergebung und desto mehr ist es ein Geschäft.

Außer freilich, Gott würde die Bedingungen, unter denen er vergibt, selbst erfüllen.

Und mir scheint, genau das hat er in Jesus am Kreuz getan, und genau das tut er durch seinen Heiligen Geist in unserm Leben.

Insofern fast Zustimmung zu:

Veröffentlicht von: @dima86

„Es ist nicht schwer Christ zu sein. Es ist unmöglich.“
Von uns selbst aus, können wir es nicht schaffen. Nur Mithilfe des heilige Geistes, der in uns ist, wird uns möglich, dass unmöglich zu tun.

Das Wort "Hilfe" oder "Mithilfe" ist m.E. zu schwach. Ich würde sagen, der Heilige Geist hilft uns nicht, das vormals Unmögliche zu tun, sondern er bewirkt vollständig, dass wir nun gar nicht anders können.

andreas-wendt antworten
2 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

der Heilige Geist hilft uns nicht, das vormals Unmögliche zu tun, sondern er bewirkt vollständig,

Herrlich!

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Dima86zum Beitrag
Glaubst du Gott vergibt dir

Veröffentlicht von: @dima86zum-beitragt

Glaubst du Gott vergibt dir bedingungslos deine Sünden, wenn du Sie Ihm bekennst?

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Die Frage ist ein Widerspruch in sich, denn "wenn Du sie ihm bekennst" wäre dann ja die Bedingung für die Vergebung. Bedingungslos wäre dann auch hier nichts.

Oder aber Gott vergibt nicht Bedingungslos!
Der Empfang der Vergebung bedingt: Allein seine Gnade durch Christus am Kreuz.

Oder aber, ..
Bedingungsloses Alles-Gottes . Hab ich´s von Gott, erkenne ich, ich habs wegen Jesus Christus den Gekreuzigtem.

Anonymous antworten


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