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Gotteswort und Menschenwort

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Themenstarter
Beiträge : 26156

Liebe Nachsinner,

wie passen die folgenden beiden Verse inhaltlich zusammen?

1. Eine Aussage ist von einem Propheten des AT.

2. Eine Aussage ist vom Sohn Gottes.

Prophet Jeremia:

Jer 13,14 und will einen am andern, die Väter samt den Söhnen, zerschmettern, spricht der HERR, und will weder schonen noch barmherzig sein und sie ohne Mitleid verderben.

Jesus Christus:

Lk 6,36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Wenn man diese beiden biblischen Aussagen untersucht, stellt man fest, dass sie sich inhaltlich komplett widersprechen. Denn Jesus sagt über Gott, dass ER barmherzig ist und der Prophet sagt, dass Gott nicht barmherzig sein will. Das steht so in der Schrift.

Was stimmt nun?

Ich bitte um eine stimmige, schlüssige Antwort von euch. Danke.

 

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418 Antworten
1 Antwort
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 780
Veröffentlicht von: @mt-24-14

Liebe Nachsinner,

wie passen die folgenden beiden Verse inhaltlich zusammen?

1. Eine Aussage ist von einem Propheten des AT.

2. Eine Aussage ist vom Sohn Gottes.

Prophet Jeremia:

Jer 13,14 und will einen am andern, die Väter samt den Söhnen, zerschmettern, spricht der HERR, und will weder schonen noch barmherzig sein und sie ohne Mitleid verderben.

Jesus Christus:

Lk 6,36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Wenn man diese beiden biblischen Aussagen untersucht, stellt man fest, dass sie sich inhaltlich komplett widersprechen. Denn Jesus sagt über Gott, dass ER barmherzig ist und der Prophet sagt, dass Gott nicht barmherzig sein will. Das steht so in der Schrift.

Was stimmt nun?

Ich bitte um eine stimmige, schlüssige Antwort von euch. Danke.

 

Man kann die beiden Verse nicht gegeneinander ausspielen, denke ich. Jesus selbst hat keine Barmherzigkeit erfahren, als er in Gethsemane blutschwitzend darum bat. Er musste den Kelch trinken bis zur Neige.

Ist kein Rankommen, an die Souveränität JHWHs, der von sich aus dem Dornbusch zu Moses sagt: Ich bin der ich bin (2. Mose 3,14). Und von dem im Johannesbrief steht: Keiner hat Gott je gesehen (1. Johannes 4,12).

Meines Erachtens tangiert deine zugespitzte Frage die Theodizee.

Theodizee (Wikipedia)

martha antworten
Gelöschtes Profil
Themenstarter
Beiträge : 26156
Veröffentlicht von: @goodfruit

@mt-24-14 Sorry, aber ich sehe nicht, wie sich diese Aussagen widersprechen sollten.

Das eine - Jeremia 13, 14 - ist eine Aussage im Kontext mit dem alten Bund, den Gott mit Mose und dem jüdischen Volk in der Wüste geschlossen hat. Da gab es Fluch und Segen für nicht-Erfüllen von Geboten bzw. gottgefälligem Leben. Etwas anderes können wir hier nicht erwarten. Denn das ist klar vor dem neuen Bund im Blut von Jesus Christus, in dem wir nur aus Glauben Rettungen von den Folgen von Sünden erfahren und zu Kindern des Höchsten werden.

Der neue Bund mit Jesus Christus ändert nichts an der göttlichen Grundordnung.

Gerettet in Jesus bedeutet nicht ein Freifahrtschein zu haben.

Gerettet in Ewigkeit in Jesus ja, aber die Folgen der Sünden im hier und jetzt trägt jeder nach wie vor, ob mit oder ohne Bund.

Ansonsten hätte Gottes Gerechtigkeit keinen Wert.

Gott ist aber gerecht.

Denk mal drüber nach.

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Turmfalke1
Beiträge : 4279
Veröffentlicht von: @amalia

Erstmal, die Bibel ist mir nicht egal. Aber ich bin immer wieder erschrocken darüber, je mehr ich erfahre über die Entstehung, wie sehr die Menschen da mitgemischt haben

Sehe ich anders. Ich traue Gott durchaus zu, Sein Wort rein durchzubringen, ohne "Mitmischen" von Menschen.

Veröffentlicht von: @amalia

Aber gut, ist auch nicht so extrem dramatisch, weil die Hauptmessage rüberkommt.

Wie will man die "Hauptmessage" erkennen, wenn man die Bibel nicht in ihrer Gesamtheit akzeptiert sondern da immer wieder Abstriche macht. Da findet doch dann jeder etwas anderes für sich heraus: Für den einen ist der Hauptinhalt der Bibel die Aufforderung zu einem moralischen Leben; der andere findet wieder für sich heraus, dass er tun kann, was er will, Gott würde ja letztlich doch jeden retten; der andere meint, dass er Gott gefällig lebt, wenn er für den Nächsten da ist, ...

Veröffentlicht von: @amalia

Aber umso dramatischer finde ich es, wenn andere Christen die Bibel nutzen, um anderen Angst einzujagen.

Die Warnung vor der ewigen Verdammnis findet sich in der Bibel selbst. Auch Jesus mahnt da ganz eindringlich. Sollte das den Menschen vorenthalten werden?

Veröffentlicht von: @amalia

Schade, dass du auf meine Frage : "Glaubst du, dass Jesus sich wünscht, dass wir anderen mit der ewigen Hölle drohen, wenn sie nicht unseren christl. Glauben annehmen ?" so (wie oben) antwortest und nicht mit einem klaren "Nein".

Jesus sagt Selbst, dass jeder, der nicht an den Sohn glaubt, unter dem Zorn Gottes bleibt. Und im 1. Johannesbrief steht geschrieben, dass nur der das Leben hat, der den Sohn hat - und wer Ihn nicht hat, hat den Sohn nicht.

turmfalke1 antworten
2 Antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5163

@turmfalke1 

Sehe ich anders. Ich traue Gott durchaus zu, Sein Wort rein durchzubringen, ohne "Mitmischen" von Menschen.

Den Satz würde ich gerne etwas mutieren. 

Sehe ich anders. Ich traue Gott durchaus zu, Sein Wort rein durchzubringen, durch das "Mitmischen" von Menschen.

Beispiel hierfür sind die Gesetze aus Exodus 20 und folgende Kapitel. Da werden zuerst die Zehngebote auf Steintafeln verfasst von Gott selbst, quasi das Grundgesetz. Und unmittelbar danach folgt ein Gebot, was zu tun ist, wenn ein Bulle ausbüxt und jemanden tötet. Thematisch und strukturell ist da definitiv ein Bruch festzustellen, die Form und die Spezifität der Gesetze ähneln sehr stark denen der umliegenden Kulturen, wobei die Richtersprüche als Präzedenzfälle als Gesetz verbindlich gemacht wurde.

Wahrscheinlichstes Szenario ist dies, die Richtersprüche von Mose und wahrscheinlich sogar Joshua wurden gesammelt, und dann redaktionell nachträglich in das Sinai/Horeb Ereignis eingefügt. Dass die Gesetze aus Exodus 21 und folgende jünger sind als die aus dem Deuteronomium zeigt, sich daran, dass diese spezifischer und umfassender sind. Was wieder ein Hinweis dafür ist, dass diese Kapitel später hinzugefügt worden sind.

Nun, ändert dies etwas an der Validität der Gesetze? Nein, weder für die Juden, die sich an diese halten wollen noch für uns Christen, für die diese Gesetze keine Relevanz mehr haben.

 

arcangel antworten
Amalia
 Amalia
(@amalia)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 158

@turmfalke1 

Sehe ich anders. Ich traue Gott durchaus zu, Sein Wort rein durchzubringen, ohne "Mitmischen" von Menschen.

Ja, natürlich, auch ich traue ihm das zu. Einem Gott, der Himmel und Erde und das ganze Universum erschaffen hat, ist sicher in der Lage über ein Buch zu wachen, wenn er es denn tatsächlich so will. Doch Gott warnt die Menschen, die eventuell was an seinem Wort verändern. Warum?

So, wie er damals auch Adam und Eva gewarnt und verboten hat vom Baum der Erkenntnis zu essen und die Folgen genannt hat. Auch hier, ich traue Gott definitiv zu, dass er es hätte verhindern können, wenn er es gewollt hätte. Er lässt den Menschen aber die Wahl.

Wie will man die "Hauptmessage" erkennen, wenn man die Bibel nicht in ihrer Gesamtheit akzeptiert sondern da immer wieder Abstriche macht.

Du kannst doch auch an Gott, Jesus, seinen Opfertod und seine Auferstehung glauben und seinen Willen rauslesen ohne die Bibel im Ganzen zu verstehen und in allen Teilen nachvollziehen zu können. Und ich akzeptiere die Bibel als Ganzes, doch was ist mit den Übersetzungsfehlern, wo eindeutig Menschen mitgemischt haben?

Was ist mit der original aramäischen Peschitta? Hast du die jemals gesehen oder gelesen? Ich leider nicht.  Und ich lese zur Zeit die Apokryphen und frage mich, wieviele es wohl insgesamt gibt und wer genau zu welcher Zeit entschieden hat, dass die nicht in den Kanon aufgenommen werden? Und mit welcher Begründung?

Das meine ich mit der Aussage "Menschen haben mitgemischt". Das heißt aber wie gesagt nicht, dass ich die Bibel als solches nicht als Ganzes sehe und ernstnehme.

Da findet doch dann jeder etwas anderes für sich heraus:

So sieht die Realität aber nun aus, auch bei denen, die aussagen, die nehmen die Bibel wörtlich, sind bibeltreu.

Die Warnung vor der ewigen Verdammnis findet sich in der Bibel selbst. Auch Jesus mahnt da ganz eindringlich. Sollte das den Menschen vorenthalten werden?

Nein, natürlich nicht und ich finde es gut, dass Jesus da so offen drüber spricht. Aber, gibt es noch belesene Menschen auf der Welt, denen nicht bekannt ist, dass das Christentum die Hölle, Verdammnis beinhaltet?

Was ist die Hauptmessage der Bibel? Angst und Schrecken verbreiten unter Menschen, die eh schon so verunsichert sind, dass man ihnen noch mit zusätzlichem Druck begegnen muss? Glaubst du nicht, wir müssen uns vielleicht auch mal vor Gott verantworten, wenn wir die Neigung in uns haben aus der frohen Botschaft hauptsächlich eine Höllenbotschaft machen? Ich denke, der Schwerpunkt sollte woanders liegen.

Jesus sagt Selbst, dass jeder, der nicht an den Sohn glaubt, unter dem Zorn Gottes bleibt. Und im 1. Johannesbrief steht geschrieben, dass nur der das Leben hat, der den Sohn hat - und wer Ihn nicht hat, hat den Sohn nicht.

Ja, ich weiß turmfalke. Und dann gibt es Kirchenväter, die trotzdem aussagen, dass Gott nicht aktiv straft und zornig werden kann wie ein Mensch. Es ist zum Eierlegen.... und jeder denkt, er hat 100 % recht.

Ich halte mich da raus, denn ich halte es für eine Sünde mich in diesem Gottesurteilsbereich hineinzubegeben. Nicht in Gedanken und nicht in der Tat. Gott hat das zu entscheiden, wer am jüngsten Tag errettet ist und das Leben hat und wer nicht. Wem er gnädig ist, der eigentlich nicht dazu gehört und wen er nicht annimmt, obwohl dieser "Herr, Herr" sagt.

 

 

amalia antworten
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