Reinhard Hirtler un...
 
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Reinhard Hirtler und "der Neue Bund"


Jimmy
 Jimmy
Themenstarter
Beiträge : 170

Hallo,

ich will keine Werbung für ihn machen, aber ich möchte euch doch fragen, wie ihr Reinhard Hirtler seht und theologisch einordnet?

Inzwischen werden seine Bücher ja vermehrt gelesen und sie liegen auch in einigen christl. Buchläden aus.

Er betont besonders, Christen sollten im Neuen Bund leben und nicht mehr im Alten Bund.

Das ist eigentlich eine Binsenweisheit,ich frage mich aber was das Besondere daran sein soll und wo er - bei allen (netten) Bibelzitaten - eben doch einzelne Verse einseitig beont.

Ist er der neue Prophet, der alles besser weiß als alle Theologen vor ihm?

Was ist also von seinen theologischen Äußerungen zu halten?

Höchst problematisch ist freilich, dass er in politischer Hinsicht gut vernetzt ist mit der rechten Querdenker-Szene und "Christen im Widerstand" (bei deren Demokratieverständnis einem schlecht werden kann).

Gruß, Jimmy

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38 Antworten
Deborah71
Beiträge : 24542

@jimmy 

ich will keine Werbung für ihn machen,

Hab mal bei amazon geschaut, welche Titel er so anbietet.

Da mir in letzter Zeit vermehrt aus Sprüche folgendes begegnet ist "Bewahre dein Herz mit allem Fleiß, denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens" könnte mich als erstes der Titel "Das Herz - 21 Tage, die dein Leben verändern" ansprechen.  Da ich aber generell reichlich Bücher habe, überlege ich mir dreimal, ob ich noch eins dazu unterbringe.

theologisch einordnet?

Da ich kein Theologe bin, kann ich nur eine persönliche Empfindung äußern aufgrund von ein paar youtube videos : ich finde ihn unkonventionell in seinem Auftreten.

Er betont besonders, Christen sollten im Neuen Bund leben und nicht mehr im Alten Bund.

Kann nicht schaden, sich da mal selbst zu überprüfen, wo sich durch Tradition und einem sichernden Rahmen aus selbstgebauten Regeln wieder eine Tendenz zu Altem Bund-Denken  eingeschlichen hat.

Das Rufen in die Beziehung mit Gott war bei den Propheten des AT so und im NT = über Jesus und der Botschaft vom Kreuz  - das sehe ich  ja als ein Merkmal aller bisherigen Propheten an und da ist er in guter Gesellschaft. Wobei natürlich "Prüft alles und das Beste behaltet!" die persönliche Aufgabe ist auch für Einzelbotschaften.

Grundsätzlich sollen Schafe nicht einem Propheten nachlaufen, sondern dem Oberhirten Jesus.

deborah71 antworten
3 Antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 170

@deborah71 

Hallo Debora,

natürlich sollt ihr Hirtlers Bücher jetzt nicht kaufen, wenn ihr sie nicht sowieso schon kennt. Ich wollte ja nicht für ihn werben.

Du bist zwar offiziell keine Theologin, aber durch deine Sprachkenntnisse kennst du die Bibel besser als viele hier im Forum.

Mal sehen, ob Hirtlers Bücher wirklich nur Erbauungsliteratur mit vielen Bibelversen sind.

jimmy antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@jimmy 

Danke für die Blumen.  Ohne deine Korrekturen hier und da hätte ich mich wohl manchmal darin verlaufen.

Und mein Hebräischlehrer hat natürlich auch einen großen Anteil. Jesus wird sich schon was dabei gedacht haben, dass ich so gerne in der Bibel unterwegs bin, um die Schätze zu heben.

Willst du dir ein Buch von Hirtler kaufen, um einen breiteren Eindruck zu gewinnen?

deborah71 antworten
Kintsugi
(@kintsugi)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 831

@jimmy Ich kenne den nicht. Aber ich lese dauernd „Hitler“ …

kintsugi antworten


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Beiträge : 25438

@jimmy 

Ja, solche Christen im Querdenkenbereich und Widerstand habe ich als Freunde. Es braucht ein dickes Fell. 

 

Viele andere haben Beziehungen beendet. Meistens aber die der Anhänger. Traurig!

Ich hab noch nie Bücher von ihm gelesen. Will ich auch nicht!

 

M.

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GoodFruit
Beiträge : 3254

@jimmy Hallo Jimmy,

ich habe viele interessanten Aspekte des Glaubens in den Predigten von Reinhard Hirtler entdeckt.

Ich finde aber die oft merhere Jahre alten Predigten mehr auf den Punkt als das neuere Material, in dem er mit intensiver Präsenz seine Entdeckungen im Glauben und die Erlebnisse mit Gott ausbreitet.

Ein Stichwort ist da auch der nehmende Glaube. Ich habe dvon vor vielen Jahren in einer Predigt von Margies gehört. Dabei geht es darum, Bibelworte, die uns eine Verheißung geben, ein Versprechen machen, so zu lesen, als sei es real und ich bräuchte es nur zu nehmen. Ich muss da nicht mehr drum bitten, dass es mir gegeben wird - ich nehme es einfach (gerne auch mit einem Dank).

Das ist so, als wenn wir Kinder eines Vaters sind, der uns gesasgt hat, dass wir das Familienauto mitbenutzen dürften und der Schlüssel sei am Brett - einfach nehmen. Da würde auch keiner lange bitten und betteln, weil die Zusage ja klar gemacht ist - einfach nehmen und los gehts! Das ist unkompliziert und sehr effektiv.

Diese Unterscheidung alter/neuer Bund ist an sich nichts Neues. Aber es hat denn doch seine Berechtigung nicht weil sein Theologie so revolutionär neu wäre, sondern weil klassische Theologie diesen Unterschied oft so wenig deutlich macht und man dann im Grunde genommen den alten Bund lebt, obwohl man seinen Zugang klar über den neuen Bund hat. Schlüsselworte hier sind: Es ist vollbracht!

Der Sieg ist errungen und in diesem Sieg lebe ich als Christ. Wenn Satan da noch etwas will, dann geht das nur über Täuschung und Betrug. Und so bedrängt er viele ja oft und gerne. Es reicht da, ihm klarzumachen, dass er nicht in der Position ist, Sieger zu bedrängen. Ein kurzer Hinweis darauf, dass er in dem Moment, wo das Blut Christi für jegliche Schuld bezahlt hat, reicht ihn zu entwaffnen bzw. ihm darauf hinzuweisen, dass seine martialisch ausschauenden Höllenwaffen aus nur Schaumstoff sind. Und würde er ernsthaft Schaden anrichten, dann wäre das außerhalb des gesetzlichen Raumes - er würde sich schuldig machen und kann dafür angeklagt werden.

Es ist das ein Gänzlich andere Leben aus der Position des Siegers zu leben als wie unter der LAst der Sünde und der Angst davor, zu sündigen, zu leben. Würden wir der Sünde wieder eine strafende Macht zugestehen, dann würden wir leben als sei Jesus nie ans Kreuz gegangen - es wäre wie ein Leben im alten Bund - und das ist für Christen ein Leben am Ziel vorbei und ein Leben mit einem Bruchteil der Kraft und der Freude, die aus der Freiheit des neuen Bundes erwachsen könnte.

Auch hier wird dann wieder nicht erflehend sondern nehmend gelebt. Das, was der Herr mir geschenkt hat, darf ich nehmen und muss es nicht erst lange erbitten, weil es doch in den Worten der Bibel klar als gegeben verfügbar ist.

Dabei geht es nicht darum, nicht bittend vor Gott zu treten, sondern die Beziehung zu Gott auf die Ebene zu heben, die Gott im neuen Bund uns gegeben hat. Man stelle sich vor, man müsste als Kind zu Hause erst einmal immer erstmal um alles bitten. Ich denke mal, dass es dem Vater ganz schön ärgern und stören würde, wenn die Kinder um jeden Joghurt, den sie wollen, erst einmal lange bitten und flehen - wo der Kühlschrank voll ist und geklärt ist, dass die Kinder sich frei bedienen dürfen. Im Neuen Bund ist das christliche LEben so viel entspannter und man kommt viel eher in eine Ernst zu nehmende Beziehung herein, als wenn man Zeit mit Bitten verschendet, die unnötig und daher vielleicht sogar störend sind. Dafür kann man sich mehr Zeit für Beziehung mit Gott nehmen für Dinge, die einfach wichtiger sind und bei denen es um Bau des Himmelreches geht - als das Gebet, wo wir Gott fragen, was dran ist und was wir jetzt tun dürfen.

 

goodfruit antworten
32 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@goodfruit 

Danke für deine ausführliche Beschreibung. Das Bild vom vollen Kühlschrank, aus dem wir nehmen dürfen,  ist so herrlich normal. 

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@goodfruit  Auch hier wird dann wieder nicht erflehend sondern nehmend gelebt. Das, was der Herr mir geschenkt hat, darf ich nehmen und muss es nicht erst lange erbitten, weil es doch in den Worten der Bibel klar als gegeben verfügbar ist.

Für mich ist das auch eine Frage des "Respekts" (Ehrerbietung) ...

Es ist nicht einfach so "frei verfügbar", sondern wurde "erkämpft" (erungen) und zumindest dieser Aspekt sollte berücksichtigt werden... (meine Meinung !) -dazu ein Bibelwort:

Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich

 

hg poimen

 

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, reißen es an sich

Wer sind denn die Gewalt Tuenden?

Biblehub inerlinear schreibt zu "leidet Gewalt" etwas von positiver Aggressivität. 

etwas energisch in Anspruch nehmen? 

also von wem?  Gott hält nicht den Daumen drauf...

wer will mich evtl abhalten?

Der Vers ist mir seit Jahren nicht klar. Ich habe noch keine  Übersetzung bzw Erklärung gelesen, wo ich sagen kann: Ja, das isses.

Hilf mal aus bitte.

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

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@deborah71 Für mich korrespondiert der Vers mit Genesis 4, 23 ff da wird Gottes Schutz (Kainsmal) "umgewandelt":

23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede, ihr Frauen Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule. 24 Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.

Gottes Zuspruch für Kain wird "pervertiert" (aus dem Zusammenhang gerissen) zur eigenen "Verwendung"...

SO verstehe ICH "gewalttun"...

 

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Das ist aber jetzt mal um die Ecke gedacht...  ich versteh immer noch nicht, was das mit freiem Zugang zum Kühlschrank zu tun hat. Ich steh gerade voll auf dem Schlauch... Schubs mich da mal runter.

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@deborah71 "Gewalt tuen" ist nicht das Wesen Gottes - ER bevorzugt den Weg der "Liebe" (1.Kor.13)

 

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Ja, dann ist der Kühlschrank doch zugänglich. Ich muss Abba keinen Yoghurt aus dem Ärmel zerren.

Ich trink erstmal meinen Kaffee, vielleicht fällt dann der Groschen.

deborah71 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@deborah71 

Ich muss witzigerweise gerade dran denken, dass Leute hier bei mir zuhause auch freien Zugang zu allem haben, ich bitte aber dennoch darum, eine Bemerkung loszulassen sozusagen ... eben in Richtung: Ich geh mir mal n Glas holen ... oder Hast du Milch im Kühlschrank, ich würde gern ... oder ich geh mal bei dir aufs WC ... nur als "Bescheid sagen" ... ich bat darum, weil es sich für mich sonst so anfühlt (vielleicht durch meine Geschichte), als würde sich derjenige "an mir" einfach so bedienen ... und um das zu vermeiden, einfach was sagen, sich aber frei bedienen können.

Ich kann poimen verstehen, was er mit Respekt meint vor Gott ... ich bitte dennoch drum, auch wenn ich weiß, ich hab freien Zugang ... zu dem, was IHN sein Leben gekostet hat ... (Ehrerbietung)

neubaugoere antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@neubaugoere 

Dein Beispiel macht es plastisch 🙂 

Bin ich zu Besuch bei Abba oder zu Hause?  Das wäre ein nächster Gedankenschritt.

 

deborah71 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@deborah71 

eine spannende Frage ... ich kann beide Seiten nachvollziehen ... suche noch einen "Standpunkt" 🙂 

neubaugoere antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

Delitzsch hebräisch rückübersetzt:

וּמִימֵי יוֹחָנָן הַמַּטְבִּיל וְעַד־הֵנָּה מַלְכוּת הַשָׁמַיִם נִתְפְּשָׂה בְיָד

חֲזָקָה וְהַמִּתְחַזְּקִים יַחְטְפוּהָ׃

Und seit den Tagen Johannes des Täufers bis jetzt ist das Himmelreich von starker Hand ergriffen worden, und die Starken werden es ergreifen.

Damit verstehe ich mehr. Autoriät ergreifen... als Kind Gottes habe ich die Autoriät, den Kühlschrank zu öffnen und etwas zu nehmen.

Mit Zaudern und Zagen gibts keinen Yoghurt.

 

Ob das nun eine richtige Übersetzung ist, weiß ich nicht.... entspricht aber dem liebenden Gott, der sein Kind nicht betteln lässt.

 

 

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@poimen-a AT ist AT und NT ist NT. Das ist ja eben das besondere am Neuen Bund. Die Beziehung der Menschen zum Herrn ist eine grundlegend andere. Es ist etwas Anderes, ob ich Regeln einhalte, weil mir ein fluch droht, wenn ich sie übertrete (also heftige Strafe) und es nur dann den vollen Segen gibt, wenn ich immer schön artig bin. Oder aber (NT), ob ich ganz einfach meinen Erlöser angenommen habe, über ihn Kind des Höchsten geworden bin und mit ihm eine Beziehung Vater-Kind leben darf. Sicher auch mit Regeln - aber nicht mehr mit Strafen beim Übertreten. Das ist ein erheblicher Unterschied! Auf dieser Grundlage können dann (opbwohl man nie mehr als Kind ist) eine viel reifere und offenere Beziehung zum Herrn entstehen.

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@poimen-a Ist es respektlos, sich das zu nehmen, was einem gegeben wurde? Ich meine nein.

Ich finde es aber respektlos, immer und immer wieder zu bitten und zu betteln, obwohl es einem längst gegeben wurde und man es nur nehmen muss. Das zeigt nämlich, dass man den Geber nicht Ernst nimmt und das man offenbar unfähig ist zu einer aufrichtigen Beziehung, die im Alltag funktionieren kann.

goodfruit antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@goodfruit Ist es respektlos, sich das zu nehmen, was einem gegeben wurde?

Respektlos wird es da, wo ich die "Gabe" wichtiger als den "Geber" gewichte (!)

 

hg poimen

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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@poimen-a Das kommt darauf an, was Deine Vorstellung von einem Kind hast. Wenn Du Deine Eltnern nach Strich und Faden ausgenommen hast, dann wäre so eine Assoziation nachvollziehbar. Wenn Du aber das, was Dir Deine Eltern frei verfügbar angeboten haben, mit Dank genommen hast, ist da ein guter Respekt in einer respektvollen Beziehung.

Die Gabe wird doch nicht schlechter dadurch, dass ich nicht erst lange drum gebettelt habe ...

goodfruit antworten
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@goodfruit Wenn Du aber das, was Dir Deine Eltern frei verfügbar angeboten haben, mit Dank genommen hast, ist da ein guter Respekt in einer respektvollen Beziehung.

Ja, eben. Der Dank schwebt ja nicht im luftleeren Raum, sondern bezieht sich auf jemanden (Geber). Somit dient er der Beziehungspflege und nicht einfach dem "Bauch".

Die Gabe wird doch nicht schlechter dadurch, dass ich nicht erst lange drum gebettelt habe

Nein, aber sie wird besser dadurch, dass ich den Geber ehre...

 

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
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Beiträge : 24542

@poimen-a 

Die Gabe wird doch nicht schlechter dadurch, dass ich nicht erst lange drum gebettelt habe

.

Nein, aber sie wird besser dadurch, dass ich den Geber ehre...

.

Eure Diskussion erinnert mich an Jesu Gespräch mit den Schriftgelehrten über das Schwören in Matthäus 23.

Die Gabe bleibt die Gabe...  die Beziehung verändert sich. Wer meint, er muss lange betteln, fängt an zu leisten oder der unbewusste Gedanke an einen unbarmherzigen und knauserigen Gott kann sich reinschleichen, dem man alles aus dem Ärmel zerren müsste.

Wer freudig nimmt und weitergibt, dem der eine Gabe braucht (es gehört ja sowieso alles Gott) und weiß, er wird keinen Mangel leiden durch Geben, da ist gesagt: einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.

Im Prinzip geht es doch gerade um einen versteckten Vorwurf: fröhliches unbefangenes Nehmen würde Gott die Ehre schmälern. Die eigentliche Frage ist doch eine Kontrollfrage: bedankst du dich auch ordentlich? Kind, nimm die rechte Hand zum Bedanken bei dem Onkel. - und vergiß den Knicks oder den Diener nicht.

 

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@deborah71 Im Prinzip geht es doch gerade um einen versteckten Vorwurf: fröhliches unbefangenes Nehmen würde Gott die Ehre schmälern. Die eigentliche Frage ist doch eine Kontrollfrage: bedankst du dich auch ordentlich? Kind, nimm die rechte Hand zum Bedanken bei dem Onkel

Da hast Du mich gründlich missverstanden.

Was ich meine ist folgendes: Wir leben in einem "Beziehungsverhältnis"(-kontext) und nicht in einem "Leistungszentrum"(Supermarkt der Möglichkeiten)...

Dient die "Gabe" der Verhältnisvertiefung o.k. - dient sie rein dem "Bauch" ist eine Schieflage zu beklagen. (mit Wohlverhalten einem Onkel gegenüber hat das nicht das Geringste zu tun ! )

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Kopfkino ist Kopfkino 😉 

Wo ist denn der nutzniessende Dritte in deiner Vorstellung. Bei Gaben des Geistes ist da ja ein wichtiger Posten.

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@deborah71 Wo ist denn der nutzniessende Dritte in deiner Vorstellung. Bei Gaben des Geistes ist da ja ein wichtiger Posten.

Für Dein Kopfkino : Apg 19,13 ff beschreibt die Gabe ohne Geber (und da sind auch Dritte beteiligt)

 

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Ihr sprecht doch aktuell über die Handhabung von Gaben durch Christen: speziell Hirtler, goodfruit, du,...  Die Söhne des Skevas haben da doch erstmal gar keine Aktien drin, weil sie keine Christen waren. Sie haben auch nicht gebettelt.

Es geht hier doch um die Gottesbeziehung und Gebervorstellung unter Christen.

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@poimen-a Wenn jemand Dir etwas gegeben hat - wäre es für den Geber da nicht verstörend, wenn Du ihn da trotzdem darum bitten würdest und warten würdest, bis derjenige es Dir in die Hand gibt oder vor die Füße wirft?

Darum geht es hier - und es geht keinesfalls hauptsächlich um materielle Dinge. Es sind Formulierungen in der Bibel, die klar machen, dass uns etwas gegeben wird. Das Geschenk habe ich kursiv gesetzt.

Röm 6,23 Denn der Sünde Sold ist Tod, die Gabe Gottes aber ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

1Kor 1,4 Ich danke euretwegen meinem Gott allezeit für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben worden ist.

2Kor 4,10 Auf Schritt und Tritt erfahren wir am eigenen Leib, was es heißt, am Sterben Jesu teilzuhaben. Aber gerade auf diese Weise soll auch sichtbar werden, dass wir schon jetzt, in unserem irdischen Dasein, am Leben des auferstandenen Jesus teilhaben.

Gal 3,14 Durch Jesus Christus bekommen jetzt also Menschen aus allen Völkern Anteil an dem Segen, den Gott Abraham zugesagt hatte; aufgrund des Glaubens erhalten wir den Geist, den Gott versprochen hat.

Eph 1,3 Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in den Himmeln gesegnet hat mit allem geistlichen Segen durch Christus.

Eph 1, In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Verfehlungen. So reich ist seine Gnade,
8 mit der er uns überschüttet hat: Alle Weisheit und alle Einsicht liess er uns zuteil werden,
9 indem er uns das Geheimnis seines Willens kundgetan hat, das darin besteht, in ihm sein Wohlgefallen für alle sichtbar zu machen.

Eph 2,6 Zusammen mit Jesus Christus hat er uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind.

Eph 2,13 Doch das alles ist durch Jesus Christus Vergangenheit. Weil Christus sein Blut für euch vergossen hat, seid ihr jetzt nicht mehr fern von Gott, sondern habt das Vorrecht, in seiner Nähe zu sein.

Phil 3,20 Denn unser Bürgerrecht ist in ⟨den⟩ Himmeln, von woher wir auch ⟨den⟩ Herrn Jesus Christus als Retter erwarten,

Phil 4,19 Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.

2Tim 1,10 und das ist jetzt, wo Jesus Christus in dieser Welt erschienen ist, Wirklichkeit geworden. Er, unser Retter, hat den Tod entmachtet und hat uns das Leben gebracht, das unvergänglich ist. So sagt es das Evangelium,

1Petr 5,10 Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er wird euch nach einer kurzen Zeit des Leidens zurechtbringen, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.

Röm 8,10 Wenn aber nun Christus in euch ist, dann habt ihr aufgrund der Gerechtigkeit, die Gott euch geschenkt hat, den Geist empfangen und mit ihm das Leben, auch wenn euer Körper als Folge der Sünde dem Tod verfallen ist.

2. Petr. 1, 3: In seiner göttlichen Macht hat Jesus[5] uns alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennen gelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat.

Lk 10,19 Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und Vollmacht über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden.

Dann gibt es auch Bibelverse, die einen Zusammenhang, ein Geschenk, freisetzen, wenn wir eine Bedingung erfüllen. Z.B:

Mt 6,14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.

Mt 10,19 Wenn sie euch aber vor Gericht stellen, dann sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.

Lk 11,9 Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.

Spr 1,23 Wenn ihr umkehrt auf meine Ermahnung hin, dann will ich meinen Geist strömen lassen für euch, meine Worte will ich euch kundtun.

Mt 5,44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, Mt 5,45 so werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Die Bibelverse habe ich nach dem Bibelserver aus 4 Übersetzungen genommen: Elberfelder, Neue Züricher, Neue Genfer ÜBersetzung, Schlachter 2000.

Das hier sind Beispiele wie es gemeint ist. Ich habe das Buch von Reinhard Hirtler zum nehmenden Glauben leider nicht - vermutlich hätte er da noch viel mehr. Viele Worte sind in der Verbindung mit "in Jesus" - weil die gute Dinge durch Christi Opfer freigesetzt werden.

Liebe Grüße

GoodFruit

goodfruit antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@goodfruit Viele Worte sind in der Verbindung mit "in Jesus" - weil die gute Dinge durch Christi Opfer freigesetzt werden.

Ich muss wohl "chinesisch" reden,,,: Nix anderes habe ich die ganze Zeit vertreten.

Wer die "Gabe" sucht, kommt an Christus (dem "Geber" - oder "Freisetzer") nicht vorbei...

Nirgendwo habe ich von "betteln" geredet, sondern von "Respekt" (vor dem Opfer) und "Ehrerbietung" (gegenüber der überströmenden Gnade in Gott)

Ohne "Geber" keine "Gabe" - und wo DAS verloren geht (oder vernachlässigt wird) beginnt das "Sektierertum" (meiner Beobachtung nach)

 

hg poimen

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@poimen-a 

Ich muss wohl "chinesisch" reden,,

Ja. Ihr verwendet beide das Wort "Gabe" meint aber etwas anderes zu einem anderen Zeitpunkt des Christenlebens. Klassisch aneinander vorbei.

 

 

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@poimen-a Beziehungspflege machst Du im Zusammenhang vom Empfang von Geschenken am allerbesten, indem Du Dich ganz fett und herzlich bedankst! Sicher gibt es auch Dinge, die ich erbitte und es heißt ja auch:

Jakobus:

Jak 4,2 Ihr seid begierig und erlangt's nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; Jak 4,3 ihr bittet und empfangt's nicht, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr's für eure Gelüste vergeuden könnt.

Bitten ist schon wichtig - aber Dinge, die mir schon gegeben sind, brauche ich nicht erst noch erbitten - es liegt ja schon zur freien Verfügung für die Kinder Gottes auf dem Tisch! Bei denen halt ich es für sinnvoller Gott zu ehren, indem man ganz herzlich sich bedankt.

Reinhard Hirtler hält es sogar für möglich, dass Menschen die schon gegebenen Dinge nicht bekommen, wenn sie lange drum bitten und nicht nehmen, weil Gott verärgert ist über das Kommunikationsproblem. Da liegt alles auf dem Tisch und der Bittende muss es nur nehmen - aber nein, er wartet, dass Gott es ihm in die Hand drückt. Das ist doch eher frech als ehrerbietend, oder?

Das Nehmen ist ein wichtiger Teil im Prozess des Bittens. Wer es vergisst, steht vielleicht mit leeren Händen dar obwohl Gott es längst zur Verfügung gestellt hat. Und wenn ich an Jakob denke, wie er mit Gott für den Segen gekämpft hat, dann war da noch mehr als bloßes Nehmen - da war Zwang im Spiel - und Gott hat es gefallen.

Ich halte es für wichtig, das Konzept des nehmenden Gebetes zu kennen. Aber in der Praxis ist das dann vermutlich alles viel entspannter, als wie manche das sehen. Man muss ja nicht in die Extreme gehen - und das tut Reinhard Hirtler leider machmal.

Es heißt:

Eph 1,3 Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in den Himmeln gesegnet hat mit allem geistlichen Segen durch Christus.

Damit ist uns aller geistlicher Segen bereits gegeben und wir müssen nur nehmen. Aus diesem Grund findet es Reinhard Hirtler es befremdlich, wenn ihm jemand Gottes Segen zuspricht - denn den hat er ja bereits in vollem Umfang (allem geistlichen Segen). Ich segne gerne und empfange gerne Segen - auch wenn auch mir aller geistlicher Segen bereits zu Teil geworden ist.

 

goodfruit antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 170

@goodfruit 

Klar, Jesus ist der Sieger! Christen brauchen auch keine Angst zu haben. Luthers Betonung der Zusage der Vergebung hat das schon vor 5 Jahrhunderten deutlich gemacht.

Aber wir leben noch im Glauben und nicht im Schauen.

Da ist die Rhetorik von manchen charismatischen Texten mir doch zu einseitig. Auch wenn es mir selber gerade gut geht, aber ich könnte deinen Text in der Form nicht den Menschen in der Ukraine predigen

Noch einmal: Jesus ist der Sieger! Aber die Menschen sind noch nicht im Paradies, auch wenn es sich manchmal gut anfühlt, Lieder vom Reich Gottes zu singen.

jimmy antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@jimmy 

Ist Reich Gottes für dich nur ein zukünftiger Ort?

Kol 1,13 spricht mMn nicht von einem zukünftigen Ort z.B., sondern vom Wechsel aus der Herrschaft der Sünde unter die Herrschaft Jesu, ein Jetzt-Stand für Christen.

 

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@jimmy Für mich als Lutheraner ist die Haltung Hirtlers genau das, was meine theologische Auffassung plötzlich ganz praktisch lebbar macht.

Du kannst Dich der bösen geistigen Welt ganz anders begegnen, wenn Dir bewußt ist, dass diese Welt besiegt ist - durch Jesu Tod am Kreuz! Der Teufel hat keine wirkliche Macht mehr. Ihm bleibt: Lügen, täuschen, fluchen, Intrigen spinnen tec.

Der Teufel ist der Ankläger - der Verkläger der Brüder. Unter dem AT hatte er sich so richtig eingenistet - indem er den Sinn der Strafe und des Fluchs, der auf einem Vergehen lag, für seine Zwecke pervertierte, erlangte er große Macht. So eine Theologoie war dann auch für politische Zwecke interessant und grad autokratische Systeme missbrauchten den Glauben oft - manchmal sogar mit hahnebüchenden theologischen Vorstellungen.

Schauen wir uns mal Römer 7 an:

7 Was wollen wir hierzu sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wüsste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2. Mose 20,17): »Du sollst nicht begehren!« 8 Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden jeder Art; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. 9 Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, 10 ich aber starb. Und so fand sich's, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war. 11 Denn die Sünde nahm das Gebot zum Anlass und betrog mich und tötete mich durch das Gebot.

Hier ist das Problem: Erst dadurch, dass das Gesetz definiert, was Sünde ist, wird die Sünde zur Sünde. Das Gesetz erweckt die Sünde zum Leben. Da ich ein fleischlicher Mensch bin (Paulus fürht das in den auf dem zitierten Abschnitt folgenden Versen noch ganz deutlich aus), reizt mich die Sünde und ich tue sie obwohl ich es nicht will. Das bringt mir den Tod. Die Sünde bringt den Tod - aber erst dadurch, dass es das Gebot gibt. Da stehen wir im AT und es war ein PAradie für Satan, Menschen zu verklagen.

Was ändert sich im NT?

Römer 7:

6 Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und dem gestorben, was uns gefangen hielt, sodass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens.

Römer 8:

1 So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. 2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3 Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, 4 damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

Das ist ja der Kern des Evangeliums: Dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz uns zum Opfer wurde, mit dem alle Strafe für Sünden bezahlt ist. Das passierte in dem Moment, wo Jesus sagte: "Es ist vollbracht!"

Es ist vollbracht - für Christen ist die Möglichkeit, gesetzeskonform (für geistliche Vergehen - natürlich nicht für Dinge, die man gegen Gesetze des Staates getan hat) bestraft zu werden. Wer jetzt noch Christen auf die Anklagebank bringen will, der muss schon lügen, täuschen, rauben ... Das ist die Situation, in der sich Satan im NT befindet. Und glaube mir: Satan nutzt seine verdorbenen Möglichkeiten jeden Tag. Und es ist ein Trauerspiel, dass so viele Christen drauf reinfallen, weil sie leben, als seien sie noch im alten Bund. Hier ist Reinhard Hirtler ein echter Augenöffner und damit kann er die Position, in der ich mich als Christ befinde, entscheidend ändern. Es ist das keine neue Theologie und es ist das auch eigetnlich nichts neues im Sinne von dem, was ich so in anderen Verkündigungen des Evangeliums gehört habe. Aber so deutlich hat mir das noch niemand gemacht und es ist mir im Leben schon sehr wichtig geworden. Wenn Satan mir jetzt was antun will, muss er schon krass Gesetze brechen - was er nicht gerne tut - er arbeitet mehr auf die lügende, psychologische Tour.

Es gibt ja eine Sünde, die uns ins Verderben führen kann: Die Sünde gegen den Geist. Wenn ich mrid eBibelstelle anschaue, dann ist es wohl die Sünde, Jesus nicht als den Messias anzunehmen. Aber das ist ja klar: All die Befreiung, die der Opfertod Christi bringt, gelten nur für diejenigen, die Jesus als den Messias annehmen.

Ich meine manchmal, dass es schon Blasphemie ist, zu glauben, dass es eine Sünde gibt, die größer ist als wie das blut Christi stark ist. Wer glaubt, er könnte so sehr sündigen, dass die Sünde größer wäre als Jesus Blut und Jesu Gnade - der erhebt sich über den Herrn. Ein Christ ist safe!

Um einen eher ungewöhlichen theologischen Apsekt einzubringen, der aber rein technisch hier sehr gut hinpasst, möchte ich noch die Himmlischen Gerichtshöfe, von denen Robert Henderson geschrieben hat, erwähnen. Er brichtet von Gerichtshöfen im Himmel, wo wir wie an einem weltlichen Gericht, Fälle zur Prüfung geben können und wo wir dann auch Freiheit erlagen können von ungerechtfertigten Anklagen. Ich muss sagen, dass ich mich inhaltlich nicht allzusehr mit diesen Gerichsthöfen beschäftigt habe (Robert Hernderson liefert da Bibelstellen, die verschiedene Gerichte erkennbar machen). Ich würde das als Nicht-Jurist ja auch nicht bei einem weltlichen Gericht so machen.

Wir sind ja nicht ohne Rechtsbeistand:

1Joh 2,1 Meine lieben Kinder, ich schreibe euch diese Dinge, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten. Er, der nie etwas Unrechtes getan hat,

Auch der Heilige Geist hat eine Funktion als Anwalt. Jesus stellt ihn uns im Johannes Evangelium an verschiedenen Stellen vor . z.B.:

Joh 14,16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch ist in Ewigkeit,

Der Begriff, der dort für Beistand verwendet wird, ist paraklhtoj (ausgesprochen: par-ak'-lay-tos).

Der Bedeutungshorizont dieses Wortes schließt den Anwalt mit ein.

Und so wende ich mich dann an einen Anwalt, der mein Anliegen in den himmlischen Gerichtshöfen vorbringt - wenn Satan denn mal allzu schwer von Verstand ist und nicht kapieren will, dass er keine Chance hat ...

Wenn ich mir die Situation in Deutschland ansehe, dann scheint dieses Wissen um unsere Rechte als Christ in geistlicher Hinsicht, nicht allzu verbreitet zu sein scheinen. Menschen lassen sich täuschen und betrügen - bis in den Tod hinein. Ich bringen übrigens auch solche Fälle vor die himmlischen Gerichtshöfe, wo ich den Eindruck habe, dass so etwas passiert.

Ich wende mich dann aber nie an Jesus oder den Heiligen Geist mit einer Anklage sondern formuliere vorsichtig: Ich habe den Eindruck, dass dies oder jenes sich so und so verhält - könntest Du, lieber Jesus, das bitte mal prüfen, ob es sich so verhält und dann ein Verfahren in die himmlischen Gerichtshöfe bringen, dass Gerechtigkeit für alle bringt.

Bei dieser Gerechtigkeit denke ich nicht nur an das Opfer sondern auch an den Täter. Gott weiß am Besten, was man mit dem Knilch macht - und er ist da kreativ und wer weiß: vielleicht wird so eine Seele für das Himmelreich gerettet und es kommt zur Umkehr!

Viele Grüße

GoodFruit

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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@jimmy Dieser Weg führt5 Dich nicht direkt ins Paradies oder ins neue Jerusalem - aber es kann das Leben ungleich leichter machen und es stärkt den Glauben, wenn Dir Dinge zufallen, die Du sonst mühsam hättest erackern müssen.

Ich erinnere mich an die PRedigt von Wolfhard Margies, wo er ein Beispiel für nehmenden Glauben aufzeigte. Es ging um einen Ingenieur, dessen Spezialität "Trouble Shooting" war. Wenn im Unternhemnen irgendwo auf der Welt was nicht lief, was das Team vor Ort überforderte, dann schickte man ihm eine Beschreibung des Problems und faxte Unterlagen. Mit denen begab er sich in den Flieger und lies sich von Gott im Gebet zeigen, wo das Problem und die Lösung war. Bei der Landung wusste er dann schon, was zu machen war ...

Das ist einfach cooler als tagelang zu suchen.

goodfruit antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 170

@alle:

ich frage mich gerade: wenn Mariges und Co. recht hätten: warum war Jesus dann so blöd, seine Jünger aufzufordern, dass sie bitten sollen: "Gib uns unser täglich Brot" ???

 

Könnte es nicht sein, dass Jesus doch recht hatte, dass es sinnvoll ist, täglich selbst um so lebensnotwendige Sachen zu bitten wie das täglich Brot?

Auch Luther sagt in der Erklärung zum 1. Gebot im GrKat, dass man Gott um alles bitten solle.

Tatsächlich haben die genannten Prediger den Unterschied übersehen, dass Gott tatsächlich den Glauben und das Heil zu 100 % schenkt, aber die anderen alltäglichen Kleinigkeiten werden eben gerade nicht immer automatisch geschenkt. Ja, wir hier im reichen Westen, wir haben selbstverständlich jeden Tag genug zu essen, aber erzählt das mal den christlichen Familien in Ostafrika, wo die Kinder vor Hunger sterben! Die merken schnell wie weit das Wohlstandsevangelium funktioniert, wenn ihnen auch das nächste Kind gestorben ist.

Oder mein Beispiel neulich mit der Ukraine, wo die Menschen nicht wissen, ob sie den nächsten Tag überleben werden. Warum nehmen sie sich nicht einfach die Geschenke Gottes??? Weil die täglich fallenden Bomben sie nicht ganz so kalt lassen wie die genannten Prediger, die keine Bitten mehr nötig haben.

 

Ich weiß sehr wohl, dass das Reich Gottes auch heute bzw. zu Jesu Zeiten schon begonnen hat (vgl. Joh. passim), aber die Spannung zwischen dem schon jetzt und dem noch nicht zu 100 % erfüllten Reich Gottes, die bleibt eben bestehen, auch wenn manche Prediger noch so große Worte verkünden.

Gruß, Jimmy

jimmy antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@jimmy 

??  Der Ingenieur hat doch gebeten, dass er die Lösung bekommt. Und er hat geglaubt, dass er sie bekommt. Das entspannt total, wenn man an einer Aufgabe tüftelt.

Mich erinnert das an Mk 11,24 Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.
Das verstehe ich aktuell unter nehmendem Gebet.

Viele glauben erst, dass Gott ein Gebet erhört hat, wenn sie das Ergebnis sehen und sorgen sich die ganze Zeit, ob sie das Erbetene auch bekommen.

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3254

@jimmy Nun, die Bitte ist sicher immer noch da und ich kann die Härte, mit der Reinhard Hirtler Bitten in Bezug auf Dingen (und um nichts anderes geht es ja) die uns bereits über Bibelstellen als sicher gegeben zugesichert sind, nicht so ganz nachvollziehen.

Ich denke, dass ein lebendiges Christenleben immer ein idealer Weise ständiger Dialog mit dem Herrn ist - auch wenn ich und vermutlich viele andere dieses Ideal sicher meist nicht einmal annähernd erreichen. Bei mir ist es oft phasenweise sehr, sehr intensiv und dann wieder schwächer ausgeprägt.

Teilt man so sein Leben mit dem Herrn, dann kommen Herzenwünsche ganz automatisch zum Herrn. Das ist dann nicht unbedingt gleich ein konkretes Bittgebet aber der Herr weiß, was mein Herz bewegt und ich tausche mich mit ihm darüber aus. Beispiele können hier Fürbitten, die sich aus Situationen ergeben, wo eine Not zu einem Mitleiden führt sein. Da ist dann ganz klar, dass der dringende Wunsch besteht, dass der Missstand/ die Not beseitigt werden sollte und oft mache ich dann auch ein Gebet draus - aber der Herr wüsste auc ohne dieses Gebet, was da mein Wunsch ist.

Was den Spezialfall der Geschenke Gottes angeht, so beziehen die sich ja auf konkrete Bibelstellen. Ich habe versucht da eine Liste hier im Thread zu erstellen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich alles oder überhaupt das Wesentliche genannt habe. Diese Dinge kann ich mir einfach nehmen ohne darum bitten zu müssen. Wobei ich persönlich wohl immer zumindest den Herrn darauf ansprechen würde und es nicht ohne Danksagung nehmen würde.

goodfruit antworten


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