Ruhetag Samstag oder Sonntag?
Hallo zusammen,
durch diverse Beiträge des adventistischen TV-Senders "Hope TV" bin ich mit der Frage nach dem "richtigen" Ruhetag für Christen konfrontiert worden. Adventisten glauben ja, dass dies der Samstag ist, weil dieser dem 7. Tag des jüdischen Kalenders entspricht und Gott diesen seinem Volk in den "10 Geboten" als Ruhetag "verordnet" hat. Im Folgenden zitiere ich aus einer E-Mail-Anfrage an Home TV und würde gerne Eure Ansicht dazu erfahren.
Aus der E-Mail (meine Anfrage wurde mit F: gekennzeichnet und die Antworten mit A:):
F: Womit ich nicht mit den Adventisten übereinstimme, ist die Festlegung des Ruhetags auf den Samstag, nur weil das nach jüdischer Zählung der "7. Tag" sein soll, und zwar aus folgenden Gründen:
- In Deutschland (und anderen christlichen Ländern) gilt nicht der jüdische Kalender und auch nicht die jüdische Wochentagszählung. Bei uns ist der Sonntag der "7. Tag" der Woche. Auch heißen unsere Wochentage ganz anders als die jüdischen. Unsere Wochentage sind sogar nach heidnischen Götzen benannt...
A: Der Sabbat der Bibel ist der siebte Tag der Woche, nämlich der Samstag. Bei uns steht auf den Kalender meistens der Sonntag am Ende der Woche. Das kam aber erst durch die Kalenderreform 1975. Früher war es der Samstag, wie wir auch aus unseren Wochentagsnamen ersehen können. Sonntag, Montag, Dienstag, – Mittwoch (er steht genau in der Mitte der Woche) – Donnerstag, Freitag, Samstag. Jesus und die Apostel feierten den Ruhetag am Samstag und auch die heutigen Juden bezeichnen den Samstag als Sabbat. Der Auferstehungstag, der von allen Christen als Sonntag bezeichnet wird, war der erste Tag der Woche (Mt 28,1; Mk 16,9).
Die Gründe für diese Reform waren – soweit mir bekannt – dass man die Arbeitstage der Woche (Montag - Freitag) bei Kalendern in einem Block haben wollte und das Wochenende extra als Einheit absetzt. Damit kommt auch der traditionelle (nicht der biblische!) Ruhetag der Woche, der Sonntag, zum Schluss der Woche. Das soll bei Planungen eine bessere Übersichtlichkeit bewirken.
Aber diese Überlegungen spielen letztlich keine Rolle bei der Frage, was der Wille Gottes in Bezug auf seinen Ruhetag ist und wie wir herausfinden, welcher das heute konkret ist.
F: - Selbst wenn man (wie z.B. in den USA) den Samstag als den 7. Tag festlegen würde (wobei das nur die Zählung betrofft, nicht aber die Tatsache, dass auch dort der Sonntag als Ruhgetag gilt): Weiß man denn überhaupt, ob die heutigen Wochentage noch "synchron" sind zu denen vor x-tausend Jahren? Ich verweise nur auf die Kalenderreformen in der Vergangenheit (s. auch Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalenderreform).
A: Die Kalenderreformen haben nicht die Reihenfolge der Wochentage verändert
„Für den Übergang bestimmte Gregor XIII. weiterhin, dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 (julianisch) direkt Freitag, der 15. Oktober 1582 (gregorianisch) zu folgen hatte, womit 10 Tage übersprungen wurden (unter Beibehaltung der Wochentagfolge).“ https://de.wikipedia.org/wiki/Julianischer_Kalender
„Bei der Suche nach einem geeigneten Zeitpunkt für die Reform war die Wahl auf den Oktober gefallen, da der Kalender für diesen Monat vergleichsweise wenige Heiligenfeste enthielt und die ausgelassenen Tage auf diese Weise nur eine geringe Störung des Heiligenkalenders verursachten. Wegen der hohen Bedeutung des Sonntags im Christentum unterbrach die Reform nicht die Abfolge der Wochentage. Auf Donnerstag, den 4. Oktober, folgte Freitag, der 15. Oktober. Alle Sonntage im julianischen Kalender sind auch Sonntage im gregorianischen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Gregorianischer_Kalender#Zuordnung_zwischen_Kalenderdaten_und_Wochentagen_(Sonnenzirkel)„Es gibt keine Hinweise, dass die Abfolge der sieben Wochentage seit ihrer Einführung jemals unterbrochen worden wäre, auch nicht durch die Kalenderreform des gregorianischen Kalenders. Damit stellt sie den regelmäßigsten Bestandteil des julianischen sowie des gregorianischen Kalenders dar.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Woche
F: - Das gesamte gesellschaftliche Leben ist auf den Sonntag als Ruhetag ausgerichtet. Wann, wenn nicht am Samstag, sollen vollzeitlich Berufstätige Erledigungen machen? Sonntags sind die Geschäfte, Wertstoffhöfe usw. geschlossen. Sonntags soll man keinen Krach machen (z.B. Renovierungsarbeiten etc.), um nicht die hierzulande geltende Sonntagsruhe zu stören (dies wäre auch egoistisch der übrigen Bevölkerung gegenüber).
A: Da gebe ich Ihnen völlig Recht: Die Umstellung des Ruhetages auf den Samstag bringt schon einige Herausforderungen und Opfer mit sich. Gar keine Frage. Das es aber auch (zur Zeit) relativ problemlos geht zeigen die vielen Christen auf der Welt und auch bei uns, die es genauso machen.
Natürlich sollten sabbathaltende Christen auch Rücksicht auch ihr Mitmenschen nehmen und nicht deren Sonntagsruhe stören. Das gebietet schon die goldene Regel.
F: - Beim Apostelkonzil wurde beschlossen, dass den "Heidenchristen" (also uns) keine jüdischen Gesetze auferlegt werden sollen, die schon die Urväter nicht halten konnten, außer 4 Dinge (siehe Apostelgeschichte 15). Christen brauchen sich z.B. nicht beschneiden zu lassen und feiern auch kein Passah-Fest.
A: Dahinter steht die wichtige Frage: Welche Gesetze des Alten Testamentes gelten auch für Christen?
Wenn wir die Gesetze in den fünf Büchern Mose näher betrachten, fallen uns zunächst vier Hauptgruppen auf:
1. Das Sittengesetz (Zehn Gebote) zeigt die Sünde und die erforderte Gerechtigkeit. Es ist unveränderlich gültig (Hebräer 10,16).
2. Das Zeremonialgesetz (Opfervorschriften, Regeln für den Gottesdienst usw.) zeigt den Weg zur Erlösung von der Sünde. Es fand seine Erfüllung im stellvertretenden Opfer Christi für uns. Deshalb gilt es heute nicht mehr (Hebräer 10,1.9). Doch sein Prinzip bleibt weiterhin gültig: Wer sündigt, muss sterben. Aber er kann leben, wenn ein Stellvertreter für ihn stirbt. Dieser Stellvertreter ist Christus.
3. Die Judizialgesetze (Staatsgesetze) gelten für die Staatsform der Israeliten (Theokratie). Sie haben für uns keine direkte Bedeutung mehr.
4. Die Gesundheitsgesetze sollten weiterhin (unter Ausschluss der zeremoniellen Anweisungen) beachtet werden, weil Gott nicht nur unser geistliches, sondern auch unser körperliches Wohlergehen möchte (1. Korinther 6,19.20). Manche Vorschriften für Hygiene und Ernährung müssen dabei in unsere Zeit übertragen und aktualisiert werden.
Eine solche Differenzierung entspricht jedoch typisch unserem griechischen Denken, das alles klar gliedern und in seine einzelnen Elemente aufteilen möchte. Das ist aber – abgesehen von den Zehn Geboten – nicht immer möglich, weil manche Gebote in keiner der vier Gruppen untergebracht werden können.
Es handelt sich hier einfach um Anweisungen für ein Volk, dass in enger Gemeinschaft mit Gott leben sollte, das glücklicher und gesünder sein und in Frieden und Sicherheit leben sollte und zahlreiche heidnische Einflüsse abwehren musste. Manche dieser Gebote sind deshalb auch für Christen beachtenswert. Wenn sie ein Segen für die Menschen damals waren, können wir sie jedenfalls nicht einfach als „alttestamentlich“ ablegen. Wir sollten uns vielmehr fragen, welche Grundsätze dahinterstehen und welche Bedeutung diese Grundsätze für uns heute haben. Dafür ein paar Beispiele:
5. Mose 23,13-14: Gott wünscht Hygiene und Sauberkeit. Hat Jesus dieses Gebot wirklich aufgehoben?
5. Mose 22,1: Ein weggelaufenes Tier sollte zum Besitzer zurückgebracht werden. Nur ein jüdisches Gebot, für Christen nicht verbindlich?
5. Mose 18,9-11: Gott verbietet Spiritismus und okkulte Praktiken. Brauchen sich Christen nicht daran halten, weil es ein alttestamentliches Gebot ist?
3. Mose 18,22.23: Gott verbietet geschlechtliche Verirrungen wie Homosexualität und Sodomie (Geschlechtsverkehr mit Tieren). Ein mosaisches Gebot, das für Christen nicht mehr gilt?
Diese Beispiele zeigen, dass die alttestamentlichen Gebote sinnvoll waren. Die dahinter stehenden Grundsätze vieler dieser Gebote sind sicherlich auch für Christen hilfreich. Deswegen sprechen Jesus und die Apostel nicht nur von den Zehn Geboten, sondern greifen auch Aussagen anderer mosaischer Gesetze auf und aktualisieren sie für die christliche Gemeinde (z. B. Apostelgeschichte 15,20; 1. Korinther 9,9-11).
Das ist nur eine kurze Einführung zu diesem Thema. Wenn Sie das näher interessiert, können Sie das auch in unseren kostenlosen Grundkursen zur Bibel weiter studieren.
F: - Interessant fand ich aber den in der Folge "Der Ruhe-Tag" der Sendung "die BIBEL. das LEBEN." genannten Aspekt, dass Gott für einen sorgt, wenn man sich dafür entscheidet, entgegen aller Widerstände den Samstag als Ruhetag zu halten. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass davon der Segen Gottes oder gar die Errettung abhängt, wie man das aus dem Wikipedia-Artikel über die Siebenten-Tags-Adventisten herauslesen könnte. Ein wöchentlicher Ruhetag ist gut und sinnvoll, aber Jesus selbst sagte, dass der Sabbat dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt (Markus 2,27).
A: Ja, das ist eine wichtige Frage: Ist das Sabbat heilsnotwendig?
Ich hänge Ihnen eine Ausarbeitung über die Sabbatfrage an, damit Sie sich ein umfassenderes Bild darüber machen können. Sie werden darin lesen, wie der Sonntag entstanden ist, und dass es immer Christen gab, die in dieser Frage sich nicht an die kirchliche Tradition, sondern an die Bibel gehalten haben. Weil inzwischen weltweit etwa 400 Konfessionen zur biblischen Sabbatfeier zurückgekehrt sind, steht die Adventgemeinde damit nicht allein da, wenn sie auch zahlenmäßig die größte Gruppe bildet.
Wir machen die Heiligung des siebten Tags der Woche nicht zu einer Heilsfrage, weil der Mensch gemäß den Aussagen des Apostels Paulus nicht durch Werke gerettet wird, sondern auf Grund seines Glaubens an das Opfer Jesu für seine Schuld. Ewiges Leben erhalten wir also nicht durch Gehorsam Gottes Geboten gegenüber, sondern weil Gott es uns aus seiner Gnade und Liebe schenkt, und weil Jesus unsere Sünde auf sich genommen hat. Der Erlöste befolgt also Gottes Willen (den er z. B. in den Zehn Geboten niedergelegt hat) nicht, um gerettet zu werden, sondern weil er gerettet ist, d. h. aus Liebe und Dankbarkeit. Er betet also keine Götzen an oder tötet und stiehlt nicht oder bricht nicht die Ehe, weil er Christ geworden ist und nun Gottes Wünsche und seinen Willen erfüllen möchte. Genau in dieser Gesinnung möchten Adventisten auch den Sabbat verstanden wissen, der ja nur eines der Zehn Gebote ist.
Wenn wir auch kein ewiges Leben verdienen können, wenn wir die Zehn Gebote (und damit auch das Sabbatgebot) befolgen, so ist es doch die Frage, ob wir es nicht wieder verlieren können, wenn wir auf Gottes Willen pfeifen und ihm ungehorsam sind. Wenn wir heidnische Götter und Bilder verehren, Gottes Namen missbrauchen, Eltern missachten, töten, stehlen, ehebrechen, lügen und neidisch auf das Eigentum anderer blicken. Wahrscheinlich wird niemand einen Menschen als erlösten Christen bezeichnen, der diese neun Gebote mit den Füßen tritt. Warum die Kirchen das vierte Gebot vom Sabbat dabei ausschließen, kann nicht mit der Bibel begründet werden.
Obwohl in dieser Frage alle Gebote gleich sind (es ist egal, an welchem Punkt man sich gegen Gottes Willen stellt), ziehen Adventisten dabei in Betracht, dass hier bei den meisten Christen die Erkenntnis über die Sabbatheiligung fehlt. Deshalb stellen wir den Diebstahl oder den Ehebruch nicht auf eine Stufe mit der Missachtung des biblischen Ruhetages.
Hätten Sie gefragt: „Ist das Halten des Gebotes ‚Du sollst nicht töten‘ heilsnotwendig?“, hätte ich genauso geantwortet: „Nein, wir werden nicht gerettet, weil wir niemanden umgebracht haben. Aber wir würden verloren gehen, wenn wir als Christen drauflos morden.“ Weil aber den meisten Christen nicht bewusst ist, welche Bedeutung die biblische Sabbatheiligung hat, und dass sie mit dem Sonntag nur einen heidnischen und kirchlich-traditionellen Feiertag begehen, eben deshalb kann ich das nicht ein zu eins auf das vierte Gebot übertragen.
Weil wir die Wünsche Gottes auch in Bezug auf das Sabbatgebot befolgen wollen, fallen Adventisten in unserer Gesellschaft auf, so wie Christen in atheistischen Staaten durch ihren Glauben und ihren Gehorsam den anderen Geboten Gottes gegenüber auffallen. Wenn aber Jesaja schreibt, dass auf der neuen Erde alle Menschen an jeden Sabbat Gott anbeten werden, dann sollten wir doch schon heute damit beginnen. Hier ist deshalb noch eine Reformation des christlichen Glaubens notwendig.
Gott schuf die Erde uns noch ein paar andere Sachen innerhalb von 5 Tagen. Am 6. Tag schuf er den Menschen. Am 7. Tag ruhte Gott. Oder anders ausgedrückt: Der erste Tag im Leben des Menschen war ein Ruhetag.
Im Übrigen steht da gar nichts von Wochentagen.
Wochentage in Genesis 1 und 2
Veröffentlicht von: @herbstroseIm Übrigen steht da gar nichts von Wochentagen.
Doch. zweiter Tag, dritter Tag usw. bis sechster Tag stehen da. Das sind bis heute die hebräischen Namen dieser Wochentage. Nur anstelle des ersten Tages, Jom Rischon, steht da Jom Ächad, also ein Tag, und der Siebte Tag heißt in der Schöpfungsgeschichte genau so, Jom Haschwi'i.
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender#Namen_der_j%C3%BCdischen_Wochentage
Da steckt noch mehr drin 😊
echad bezeichnet gerne eine zusammengesetzte Einheit. Auf den Tag bezogen kann man interpretieren: ein Tag/Zeitabschnitt besteht aus Abend und Morgen. Jom echad gibt damit ein Muster vor.
Der zweite bis fünfte Tag hat keinen direkten Artikel. Dagegen der sechste und der siebte Tag schon. Das hebt sie hervor, auch wenn ich noch nicht genau weiß, warum das so ist.
Du weißt aber schon, dass diese Bezeichnungen keine Analogie zu unseren heutigen Bezeichnungen bilden?
Veröffentlicht von: @herbstrosekeine Analogie zu unseren heutigen Bezeichnungen
Was meinst Du hier mit Analogie?
Veröffentlicht von: @flutterby- In Deutschland (und anderen christlichen Ländern) gilt nicht der jüdische Kalender und auch nicht die jüdische Wochentagszählung. Bei uns ist der Sonntag der "7. Tag" der Woche. Auch heißen unsere Wochentage ganz anders als die jüdischen. Unsere Wochentage sind sogar nach heidnischen Götzen benannt...
Hier irrst Du.
Christen feiern nicht den "7. Tag" (das wäre tatsächlich der "Sabbat"), sondern den "1. Tag der Woche" (das ist der "Tag, an dem Jesus von den Toten auferstand")
Ansonsten halte ich es mit Paulus:
Röm 14,5 "Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss."
hg poimen
Der 7.Tag ist eigentlich der Samstag.
Den Sonntag feiern Christen als Tag der Auferstehung Jesu und deswegen ist dieser der christliche Ruhetag.
Veröffentlicht von: @peterpalettiDer 7.Tag ist eigentlich der Samstag.
Den Sonntag feiern Christen als Tag der Auferstehung Jesu und deswegen ist dieser der christliche Ruhetag.
Dass das so ist, ist ja offensichtlich. Aber lässt sich das auch biblisch begründen, oder wurde das in einer späteren Zeit einfach so festgelegt?
Das ist uralter christlicher Brauch, seit dem frühen 2.Jahrhundert schriftlich, wenn auch nicht biblisch belegt. Den Sonntag als Ruhetag führte Kaiser Konstantin dann im 4. Jahrhundert ein.
Vielleicht ist das hier bereits ein Hinweis: Apg. 20, 7: Am ersten Tag der Woche aber, da die Jünger zusammenkamen, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus ...
Es wurde später festgelegt. Lass dich nicht verrückt machen - auch Moses altes Testament konnte in dem Sinn nicht biblisch abgeleitet werden
Das Christentum ist trotz allem ein neuer Bund und die Kirche hat entsprechend ihres Verständnisses und auch Vollmacht diese Feiertage eingeführt für Christen.
Ich bin da pragmatisch. Am Sonntag hat alles zu. Also ruhe ich auch Sonntags. Würde ich Samstags den Ruhetag machen, hätte ich ja am Sonntag ein weiteren erzwungenen Ruhetag.
Man kann sich durchaus die historische Entwicklung hierzu anschauen. Das mag auch interessant sein. Aber für mich ist so etwas für mein praktischen Glauben vollkommen irrelevant. Das hängt auch damit zusammen, dass ich nicht glaube, dass Gott solche Kleinigkeiten interessiert.
Es ist eben eine Beziehung: Wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt. Wann das ist, spielt keine Rolle. Gott hat immer Zeit 😉
Ich bin da auch pragmatisch und handhabe das genauso. Mich interessiert das Ganze aber aus theologischer Sicht. Ist die Begründung im letzten Antwort-Block stichhaltig? Kann man das einfach so beiseitewischen?
Veröffentlicht von: @flutterbyIst die Begründung im letzten Antwort-Block stichhaltig?
Das Grundproblem sehe ich darin den Sabbat auf ein bestimmten Tag legen zu wollen. Ob Samstag oder Sontag der 7. Tag ist, ist reine Definitionssache. Willkür.
Ich gehe ja noch nicht einmal davon aus, dass der 7-Tages-Schöpfungsbericht eine historischer Bericht ist.
Und wir haben keine Information, wann der Mensch zum ersten mal anfing 7 Tage in eine Woche zu ordnen.
Daher ist alles darauf aufbauende, reine Spekulation.
Oder mal ein andere Ansatz: Im Schöpfungsbericht ist lediglich die Rede von Licht und Finsternis = 1 Tag. Ohne zu Wissen, wo auf der Erde sich dies abspielte wissen wir auch nicht, wie lang dieser Tag war. Am Südpol ist ein "Tag" 186 Tage lang und eine "Nacht" 179 Tage. Am Äquator ist ein Tag als auch eine Nacht je 12 Stunden lang.
Zudem: Wir reden hier von einem Bericht, wo es bereits Tag und Nacht gab, ohne das es eine Sonne gab. Da sind noch ganz andere Zyklen möglich.
Schlussendlich ist alles nur Tradition. Daher ist auch der letzte Antwort-Block nicht stichhaltig.
Ist das relevant?
Ich kann mit beiden Versionen gut leben - wichtig ist meiner Ansicht nach, dass Gott einen Ruhetag geschaffen hat, und wann der ist, dürfte ihm nicht so wichtig sein 😉 Es gibt für beides gute Gründe, und ich bin da ganz emotionslos: In Deutschland hat sich der Sonntag etabliert, also nehme ich den. Wäre ich in Israel, würde ich wahrscheinlich den Samstag nehmen. Einfach den Tag, an dem es mir aufgrund der Gegebenheiten leichter gemacht wird, ihn als Ruhetag zu gestalten.
relevant ist es für Leute die Kontakt mit Adventisten haben.
Wenn man also komisch angeschaut wird, wenn man samstags den Rasen mäht. Das Haus putzt, das Auto saugt.
Samstag ist bei uns ein Tag für längere Arbeiten im Garten für die unter der Woche keine Zeit ist. Natürlich stört das einen Adventisten bei seinem Ruhetag, wie uns am Sonntag wenn jemand das macht.
Nur dass der Gesetzgeber sagt, dass am Sonntag Rasenmähen nicht erlaubt ist, am Samstag schon.
Wir leben nicht mehr in der Zeit vor, sondern in der Zeit nach Christus. Manch einem würde da ein wenig mehr Gelassenheit ganz gut tun.
Es geht nicht darum, was wir wann essen oder tun oder wann wir ruhen, sondern es geht darum, an Jesus zu glauben und mit ihm in Beziehung zu sein. Gesetzlichkeiten sollten keinen Platz mehr haben.
Die ersten Christen kamen täglich zusammen. Sie trafen sich in ihren Häusern.
Veröffentlicht von: @jigalWenn man also komisch angeschaut wird, wenn man samstags den Rasen mäht. Das Haus putzt, das Auto saugt.
Wir haben Adventisten im Umfeld und da schaut keiner komisch - weil ihnen sehr bewusst ist, dass ihre Ansicht eine Ausnahme in Deutschland ist. Und damit muss man eben auch klarkommen. Sicherlich ist es schwieriger, seinen Ruhetag einzuhalten, wenn 95% der Bevölkerung es nicht tun und auch nicht durch gesetzliche Auflagen dazu gezwungen sind, aber so ist das eben. Schafft man trotzdem, man selber mäht den Rasen ja nicht und kann vermutlich auch die zwei Stunden ertragen, in denen es die Nachbarschaft macht 😉