Toleranz
Ist es okay, wenn neben einer Kirche sich Muslime zum Gebet im Freien versammeln?
Kommt dir da was seltsam vor? ungewohnt? wo hast du es gesehen und wie geht es dir damit?
@deborah71 Ungewohnt nicht unbedingt und seltsam auch nicht zwingend. Es geschieht in meiner Nachbarschaft und stört Anwohner.
@deborah71 Genau. Und viele Nachbarn fragen sich, wie tolerant muss man sein, das man die Muslime dort neben der Kirche beten lässt? Dürfte man als Christ auch neben einer Moschee laut das Vater unser beten?
Es gibt z.B. den § Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Inzwischen habe ich schon einige Berichte gelesen und gesehen, wo dieses öffentliche Beten z.B. auf Kreuzungen, öffentlichen Plätzen (z.B. Pariser Platz), Autobahnen als eine Form von Demonstration ausgeübt wird.
Die Grenze ist schwierig zu ziehen... da einige Kirchen Moslems erlauben auf ihren Grundstücken und in ihren Kirchen zu beten, wenn ihre Moschee weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt ist.
Geht allerdings jemand mitten in einen christlichen Gottesdienst, breitet seinen Teppich aus und betet so laut, dass die Predigt und die Andacht gestört wird, dann wird es kritisch. Da würde wohl das Hausrecht der Kirche greifen, das der Pastor ausüben darf. Da wird eine geforderte Toleranz doch sehr strapaziert. Der Vorwurf des Islamophobseins steht ja auch schnell im Raum.
Haben die keine Moschee in der Nähe? Was sagen sie denn wenn man sie fragt, warum sie neben der Kirche beten ?
@dacobius Doch, haben sie. Ich werde die jungen Männer allerdings nicht ansprechen. Sie kommen wohl von einer Firma in der Nähe und verrichten dort ihr Mittagsgebet.
@millie49 Das klingt ja danach, als ob es ihnen tatsächlich nur um ihr persönliches Gebet geht und sie nicht das Gebet als Vorwand angeben. Wieviele sind es denn?
Während des Gebets würde ich sie auch nicht ansprechen, aber segnen und vielleicht kommt man doch mal ins Gespräch, um zu erfahren, wie das zustande kommt. Mir ist seit 2015 aufgefallen, dass es in vielen südlichen Kulturen viel üblicher ist, sich lange auf der Straße aufzuhalten, während wir uns eher einen Raum suchen, in dem wir „ordentlich“ aufgehoben sind. Das mag bei sowas eine Rolle spielen.