Wie predigen wir in unseren Kirchen?
Ich stelle meine Frage bewusst nicht im Bereich Glaubensfragen Q&A weil es sich um eine Frage eher fortgeschrittener Natur handelt. Festhalten will dass sich meine Frage nur an Brüder richtet, da ihnen das Predigtamt in den Kirchen aufgetragen ist, nicht aber den Schwestern. An der Stelle spare ich mir die entsprechenden Stellen in der Heilligen Schrift, in denen der Apostel Paulus auf die Frage eingeht, wie Schwestern sich in der Kirche verhalten sollen. Auf dem Seminar hat man uns quasi die Auslegungspredigt als Non plus Ultra im Fach Homiletik eingeschärft. Ich habe schon einige mal von Predigern, die die Auslegungspredigt - also Expository preaching - praktizieren gehört, dass sich bei ihnen allein durch das Hören ihrer Predigten bereits Menschen zu Jesus Christus bekehrt haben. Das ist doch toll oder? Kommt dass auch bei anderen Predigtformen vor? Ist die Auslegungspredigt die gesegnetste und fruchtbringenste aller Predigtformen? C. H. Spurgeon, der sogenannte "Fürst der Prediger" hat ja auch nicht immer 100% auslegend mit beispielsweise ausführlicher Erklärung des geschichtlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Kontextes über Schriftstellen gepredigt. War er ein Ausleger/Expositor? Man müsste sich ja, wenn man diese Hintergrundinfos in seiner Predigt "mitverarbeiten" wollen würde auch einen enormen Leseaufwand betreiben. Gibt es hier Brüder, die im Verkündigungsdienst stehen, die mir Antworten geben können?
Moin,
ich antworte mal als Schwester. Wenn du das partout nicht willst, solltest du den thread in den Männerteil verschieben lassen und gleich an den Anfang darum bitten, dass nur Männer antworten sollen.
Auf das Thema "Dürfen Frauen verkündigen" will auch ich hier nicht eingehen, nur ein paar Gedanken schreiben. Habe ja schon einige Predigten gehört. Und Zeugnisse von anderen gehört.
Es scheint mir, du willst eine möglichst effiziente Art des Predigens finden, damit sich möglichst viele Menschen während oder nach dem hören bekehren.
Viel lesen zur Vorbereitung magst du auch nicht.
Ich fürchte, so funktioniert das nicht. 😅
Wobei man auch nicht alles gelesene in die Predigt packen muss, aber selber zu wissen, worum es geht und das so weiterzugeben, dass andere es verstehen können, macht immer Sinn. Nicht nur bei Predigten.
Es gibt schon mal Predigten, die finden die meisten Anwesenden grottig, aber einer oder eine ist dabei, deren Herz der Heilige Geist genau so berührt. Ist das jetzt gut oder schlecht? Nicht effizient genug? Aber vielleicht konnte diese Person nur so erreicht werden? Die anderen erreicht Gott vielleicht viel leichter?
Wer wirkt und arbeitet, dass sich Menschen bekehren? Der Prediger oder der Heilige Geist, wenn der Prediger ihn einbezieht, sich leiten lässt?
Was eine gute Vorbereitung aber dennoch nicht unwichtig macht. Sie kann aber durchaus mal über den Haufen geschmissen werden, wenn Gott ein anderes Thema vorgibt. Dafür kann vielleicht später darauf aufgebaut werden.
Jesus groß machen, ihn ins Zentrum stellen und das Publikum ernst nehmen, bei ihren Sorgen und Nöten in ihrer Situation abholen. Und etwas für den Alltag mitgeben. Das wäre mir bei einer Predigt, die ich höre, wichtig.
Gute Predigtvorbereitung ist nicht alles. 😉
1. Kor 4, 1 Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. 3 Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern; 4 und meine Rede und meine Predigt ⟨bestand⟩ nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, 5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruht.
Auch Petrus hat sicher keine Kurs vor Pfingsten besucht.
Ich stimme mit Goldapfel überein: wenn nur Männer antworten sollen, dann geh ins Männerforum mit deiner Bitte.
Du kannst aber auch ins Forum Gemeinde gehen, denn es betrifft ja Gemeindearbeit. Prediggestaltung ist mMn keine theologische Frage.
btw. In welcher Kirche bist du denn? Sicher in einer anderen als viele von uns hier.
Veröffentlicht von: @deborah71
Du kannst aber auch ins Forum Gemeinde gehen, denn es betrifft ja Gemeindearbeit. Prediggestaltung ist mMn keine theologische Frage.
Entschuldige bitte, dass ich das Thema in einem falschen Forum eröffnet habe.
btw. In welcher Kirche bist du denn? Sicher in einer anderen als viele von uns hier.
Was tut das zur Sache? Und wieso gehst du davon aus, dass ich in eine andere Kirche gehe als viele von den anderen Mitglieder der Seite? 🙂
Du musst dich nicht bei mir entschuldigen. Es ist einfach ein Hinweis, dass du mehr Erfolg mit deiner Anfage haben könntest.
Was tut das zur Sache? Und wieso gehst du davon aus, dass ich in eine andere Kirche gehe als viele von den anderen Mitglieder der Seite?
Das hat a) mit deinem Predigtverständnis bzgl Frauen zu tun.
b) Deine Vorstellung, dass es keine Apostel und Propheten mehr geben würde, lässt einen cessationistischen Ansatz vermuten und der ist auch nicht überall gegeben.
@deborah71 Was ist ein cessationistischer Ansatz genau? btw Ich schätze mal dass die meisten bibeltreuen Kirchen in Deutschland keine Frauen predigen lassen. Das ist keineswegs christliches Sondergut sondern klare Lehre des Neuen Testaments. Ensprechende Lehren kennst du ja 😉 Shalom!
Was ist ein cessationistischer Ansatz genau?
Da habe ich einen Artikel für dich, der sich ausführlich damit beschäftigt....
http://biblipedia.de/2018/08/29/eine-kurze-geschichte-des-cessationismus/
Ich schätze mal dass die meisten bibeltreuen Kirchen in Deutschland keine Frauen predigen lassen.
Oiwei.... das klingt danach, dass die anderen nicht bibeltreu wären. Steile Aussage.
Das ist keineswegs christliches Sondergut sondern klare Lehre des Neuen Testaments.
öhm.... nicht wirklich. Schaut man sich die Stellen genauer an und in welchem Kontext sie stehen, dann kann man durchaus zu einem anderen Ergebnis kommen.
@deborah71 Hör dir mal folgende Predigt, vom vergangenen Sonntag an 😉 die wird dir vor Augen führen, dass Befürworter der Lehre, dass Schwestern in der Gemeinde und vor Männern nicht lehren sollen, diese Schwestern nicht etwa runtermachen wollen. Ausserdem dürfen Schwestern ja predigen, nur nicht in der Gemeinde also vor Brüdern und bei anderen Gelegenheiten vor Brüdern. Wenn du dir die 30minütige Predigt anhörst können wir sie als Diskussionsgegenstand in einem anderen Thread nehmen. LG
Lieb gemeint von dir... aber, nein danke. Ich teile diese Auslegung nicht, weil ich mich schon ausgiebig damit befasst habe.
Veröffentlicht von: @deborah71Lieb gemeint von dir... aber, nein danke. Ich teile diese Auslegung nicht, weil ich mich schon ausgiebig damit befasst habe.
Ja, ich bin lieb nicht wahr?
@deborah71 Zu deinem verlinkten Artikel "Eine kurze Geschichte des Cessationismus" von Jonas Erne (übrigens ein Bruder 😆) folgende Kommentare.
"Der erste christliche Theologe, der eine vollständige Lehre des Cessationismus entwickelt hat, war Johannes Chrysostom („Goldmund“) im 4. Jahrhundert. Er meinte, ein Glaube, der keine Wunder sehen könne, sei ein wertvollerer, echterer Glaube als jener, welcher sich darauf berufen könne, Wunder gesehen zu haben."
Kommentar: Das meine ich nicht und doch ging es Jesus Christus selber in erster Linie um das Predigen und nicht um Heilung so vieler Menschen wie möglich - vgl. Mk 1,38!
"Im Kontext und im Gesamtwerk betrachtet wird hingegen deutlich, dass es vor allem darum ging, dass sie gegen eine Abwertung der Bibel als Gottes Wort und Heiliger Schrift argumentierten."
Kommentar: Das glaube ich nicht!
Man kann auch Cessatonist sein und trotzdem an Wunder glauben 😀 Gott ist souverän.
Ausserdem, wo legt Erne seine Quellen für seine Statements offen? Ich finde keine!
Etwas Wegnehmen, was Gott nicht weggenommen haben will, ist ein Prinzip in diesem cessationistischen System. Das kann bei Einzelnen durchaus variieren. Das ändert aber nichts daran, dass dieses System die Gemeinde beraubt.
Benjamin Warfield war da exzellent unlogisch in seinen Begründungen, warum es etwas Gottgegebenes nicht mehr häbe. Er hat den modernen Cessationismus sehr geprägt.
Aber wie schon gesagt... es beginnt mit der Stelle in 1. Kor 13 und der Auslegung, dass der Kanon der Bibel das Vollkommene wäre.
Kommentar: Das meine ich nicht und doch ging es Jesus Christus selber in erster Linie um das Predigen und nicht um Heilung so vieler Menschen wie möglich - vgl. Mk 1,38!
Jesu Dienst bestand in Wort und Tat.
Elb Mk 1, 38 Und er spricht zu ihnen: Lasst uns anderswohin in die benachbarten Marktflecken gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich ausgegangen. 39 Und er ging und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.40 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. 41 Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ⟨ihn⟩ an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt! 42 Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt.
Der erste Praxiseinsatz der Jünger bezeugt auch alle drei Bereiche:
Mt 10, 5 Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der Samaritaner; 6 geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! 7 Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!
Der zweite Praxiseinsatz schließt daran an: Lk 10.
@deborah71 Achso, quasi von Cessation also aufhören, der Ansatz dass es manche Geistesgaben heute nicht mehr gibt. Erklär doch mal genauer den cessationistischen Ansatz.
Ich habe nicht vor, hier jetzt einen Vortrag darüber zu halten. Eine Zusammenfassung der Entwicklung usw... habe ich dir in diesem Post verlinkt.
Ausserdem haben wir uns schon ein Stück weit darüber unterhalten bei der Auslegung von 1. Kor 13 kürzlich.
Festhalten will dass sich meine Frage nur an Brüder richtet, da ihnen das Predigtamt in den Kirchen aufgetragen ist, nicht aber den Schwestern.
Frauen unterdrücken ist eine der größten Sünden der Kirche. Wer ein Beitrag so einleitet sollte am besten gar nicht predigen.
@lhoovpee auf welche Kirche beziehst du das.
Es gibt viele verschiedene. Kannst du grundsätzlich ausschließen, das Gott den Geschlechtern zumindest in manchen Bereichen unterschiedliche Aufgaben zuteilt?
Etwas anderes ist der Wert eines Menschen. Der muss immer gleich sein unabhängig vom Geschlecht.
auf welche Kirche beziehst du das.
Alle, die ich so kenne. Historisch auch kaum anders zu erwarten. Es war immerhin ein gesamtgesellschaftliches System und ist es auch heute noch häufig.
Kannst du grundsätzlich ausschließen, das Gott den Geschlechtern zumindest in manchen Bereichen unterschiedliche Aufgaben zuteilt?
Ich denke nicht, dass Gott so Oberflächlich ist. Er kennt jeden einzelnen Menschen und hat diesen Talente gegeben. Und es gibt viele Frauen, die exzellente Predigten halten. Ihnen diese Gabe absprechen zu wollen, weil man meint in der Bibel irgend etwas heraus lesen zu können, ist in meinen Augen unnötige Dogmatik, Gesetzlichkeit oder Hochmut.
Ergänzung: und Lesefehler bzgl der Briefe des Paulus. Seine Briefe sind typische "Frag den Rabbi"- Briefe, in denen er die Fragen meist wiederholt und dann darauf antwortet.
Es gibt eine ziemlich einfache Methode, Frage und Antwort zu unterscheiden.
Die Frage hat meist keinen Beleg im AT, gibt eine Aussage des AT verdreht wieder und/oder stimmt nicht mit dem Evangelium überein, nicht mit der apostolischen Lehre des Paulus oder zeigt einen fremdkulturellen Einfluß.
Die NeÜ gibt hier ein Beispiel:
1. Kor 7, 1 Nun zu dem, was ihr mir geschrieben habt. Ihr sagt: "Es ist gut für einen Mann, überhaupt keine sexuelle Beziehung zu einer Frau zu haben."
2 Meine Antwort ist: Um sexuelle Unmoral zu vermeiden, sollte jeder Mann seine Ehefrau haben und jede Frau ihren Ehemann. ...........
@kappa Etwas anderes ist der Wert eines Menschen. Der muss immer gleich sein unabhängig vom Geschlecht.
Muss er gleich sein oder ist er gleich? Und dann: ist er immer gleich groß oder gleich klein? Wo von Wert die Rede ist, ist im allgemeinen ja von Relationen die Rede. Welche Wert-Einheit gilt denn hinsichtlich der Menschen?