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Was prägt unseren Glauben ?

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Zoro
 Zoro
Themenstarter
Beiträge : 95

Hallo zusammen,

der Glaube kommt aus der Predigt, sagt Paulus und das Predigen aus dem Wort Gottes. Rö 10,17 Aber ist das in der Realität nicht auch so, daß der Glaube durch Erfahrungen geprägt wird, die wir machen ? Es ist natürlich eine Frage, ob das berechtigt ist. Da habe ich einige Beiträge gelesen, wo die Meinungen da auseinandergehen.

Im weiteren wird doch unser Glaube und Gottesverständnis auch von der Gemeinde geprägt, in die wir gehen. Da es sich hier um ein überkonfessionelles Forum handelt, wo jeder mitmachen kann, wird man schnell mitbekommen, was es da für Glaubensrichtungen gibt, die auch manchmal aneinandergeraten, weil der Zugang zum Glauben so unterschiedlich ist. Es gibt auch unterschiedliche Dogmatik und Lehre, die das Denken über Gott und das Glaubensleben ganz unterschiedlich ausfallen lassen.

Verlieren wir nicht den Boden unter den Füßen, wenn wir uns vom Wort Gottes abwenden und mehr auf das Erlebnis mit Gott aus sind ? 

 

 

 

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44 Antworten
Jack-Black
Beiträge : 3639

@zoro der Glaube kommt aus der Predigt, sagt Paulus und das Predigen aus dem Wort Gottes. Rö 10,17 Aber ist das in der Realität nicht auch so, daß der Glaube durch Erfahrungen geprägt wird, die wir machen ? 

Falsche Dichotomie. Wer sich bepredigen läßt, macht auch eine Erfahrung.

jack-black antworten


Lucan-7
Beiträge : 21590

@zoro 

Im weiteren wird doch unser Glaube und Gottesverständnis auch von der Gemeinde geprägt, in die wir gehen.

Umgekehrt: Die Menschen suchen sich heutzutage die Gemeinden so aus, dass sie zu ihren eigenen Vorstellungen passen.

Es geht doch keiner in eine Gemeinde, die unsympathisch ist und seltsame Dinge lehrt, weil sich jemand sagt: "Na ja, die Gemeinde gefällt mir zwar nicht, und was sie predigen halte ich für falsch und total daneben... aber wenn Gott das so will, dann muss ich da eben durch und mein Gottesverständnis ändern!"

Früher war das noch anders, da hatten viele Leute keine Wahl und mussten in die Kirche am Ort... und wer da aufmuckte oder kritisierte bekam schnell Ärger.

Aber ob das dem "wahren" Glauben zuträglich war...?

lucan-7 antworten
13 Antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3639

@lucan-7 Die Menschen suchen sich heutzutage (...)

Früher war das noch anders, da hatten viele Leute keine Wahl und mussten in die Kirche am Ort...

 

Man merkt: Du wohnst nicht auf dem Lande. Hier bei uns isses mit den Glaubensgemeinschaften ähnlich wie mit den Kinos*: Wenn einem das Programm des einzigen Anbieters vor Ort nicht passt, kann man ja zuhause bleiben...

 

 

 

*Man rate mal, was für mich ärgerlicher ist... 😀

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21590

@jack-black 

Man merkt: Du wohnst nicht auf dem Lande. Hier bei uns isses mit den Glaubensgemeinschaften ähnlich wie mit den Kinos*: Wenn einem das Programm des einzigen Anbieters vor Ort nicht passt, kann man ja zuhause bleiben...

Trotzdem hat man heutzutage eher als früher die Wahl, auch woanders hinzuziehen. Da muss man halt entscheiden, was einem wichtiger ist.

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3639

@lucan-7 Trotzdem hat man heutzutage eher als früher die Wahl, auch woanders hinzuziehen.

Hier geht es im Thread doch darum, was den Glauben prägt. Prägend für religiösen Glauben ist zuallererst die Sozialisation in Kindheit und Jugend. Und Nicht-Volljährige können nicht mal eben wegziehen, wenn ihnen das "Gemeindeangebot" in ihrem Heimatdorf nicht passt.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21590

@jack-black 

Hier geht es im Thread doch darum, was den Glauben prägt. Prägend für religiösen Glauben ist zuallererst die Sozialisation in Kindheit und Jugend.

Gut, da bin ich jetzt von einer anderen Situation ausgegangen, weil sich das ja ursprünglich auf Paulus und die Predigt bezieht. Und da gehe ich heute davon aus, dass sich die Christen in der Regel jemanden suchen, der in seiner Predigt ihre eigene Meinung bestätigt - und nicht, dass sie ihre Meinung ändern, wenn da etwas gepredigt wird, was nicht ins eigene Weltbild passt.

Wovon der Glaube ursprünglich geprägt wird ist individuell sicher sehr verschieden. Da spielt es sicher auch eine Rolle, wie positiv oder negativ man das selbst als Kind erlebt hat... aber allgemeingültige Regeln lassen sich da kaum ableiten.

 

lucan-7 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2620

@lucan-7 

Früher war das noch anders, da hatten viele Leute keine Wahl und mussten in die Kirche am Ort... und wer da aufmuckte oder kritisierte bekam schnell Ärger.

Ja, es gab ja nix. Die katholische Kirche war im Ort, die evangelische im Nachbardorf. Aber das mit der Kritik, das hab ich anders erlebt. Bin einfach nach dem Gottesdienst zu dem Pfarrer hin und hab mit ihm geredet. Mit dem Ergebnis, er hat sich mehr davon gewünscht. - Oder wenn sich Leute auf dem Nachhauseweg unterhalten haben und sagten " Der Herr Pfarrer hat heute aber gut geredet", dann hab ich nachgefragt was gut war und ihnen gesagt, was aus meiner Sicht daran nicht gut war.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, ich als ganz junger Hüpfer im Gespräch mit Senioren ...

adjutante antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21590

@adjutante

Ja, es gab ja nix. Die katholische Kirche war im Ort, die evangelische im Nachbardorf. Aber das mit der Kritik, das hab ich anders erlebt. Bin einfach nach dem Gottesdienst zu dem Pfarrer hin und hab mit ihm geredet.

Na ja... "früher" ist ja ein recht weiter Zeitraum. Ich dachte da jetzt eher einige Generationen zurück, als die Kirche noch Treffpunkt der Gesellschaft war und man sich da kaum ausnehmen konnte.

Das findet sich zwar heute auch noch hier und da (wie ja Jack schon andeutete), aber die Möglichkeiten sich dem früher oder später entziehen zu können sind heute ja doch umfangreicher als in früheren Zeiten.

lucan-7 antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @adjutante

@lucan-7 

Früher war das noch anders, da hatten viele Leute keine Wahl und mussten in die Kirche am Ort... und wer da aufmuckte oder kritisierte bekam schnell Ärger.

Ja, es gab ja nix. Die katholische Kirche war im Ort, die evangelische im Nachbardorf. Aber das mit der Kritik, das hab ich anders erlebt. Bin einfach nach dem Gottesdienst zu dem Pfarrer hin und hab mit ihm geredet. Mit dem Ergebnis, er hat sich mehr davon gewünscht. - Oder wenn sich Leute auf dem Nachhauseweg unterhalten haben und sagten " Der Herr Pfarrer hat heute aber gut geredet", dann hab ich nachgefragt was gut war und ihnen gesagt, was aus meiner Sicht daran nicht gut war.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, ich als ganz junger Hüpfer im Gespräch mit Senioren ...

Ich finde, das hast du klug gemacht und die Worte der Senioren werden dir sicher noch nachgegangen sein. Abgesehen davon, kann sich ja jeder eine Bibel kaufen und darin lesen. Mehr tut der Pastor ja auch nicht  abgesehen davon  daß er seine Predigt mit etwas Lebenserfahrungen würzt, um zu zeigen, daß es damals wie heute genauso wichtig für uns Mensche  ist, was dort geschrieben steht. 

zoro antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2620

@zoro 

die Worte der Senioren werden dir sicher noch nachgegangen sein

Sicher, aber in dem Sinne, dass ich diesen Satz nie vergessen habe 🙂 . Und ich dann nachgefragt habe, was andere an meiner Verkündigung gut fanden. Hat sie ein Gedanke besonders angesprochen oder wollten die Leute einfach nur schnell mal was nettes gesagt haben ...

Mehr tut der Pastor ja auch nicht abgesehen davon daß er seine Predigt mit etwas Lebenserfahrungen würzt, um zu zeigen, daß es damals wie heute genauso wichtig für uns Mensche ist, was dort geschrieben steht.

Naja, einfach aus dem Ärmel schütteln kann er das nicht. Sonst wirds ärmlich. Da geht schon eine Menge Zeit in der Vorbereitung drauf. Wenn er das hinbekommt, die Predigt mit Lebenserfahrung zu würzen, dann fetzt es richtig.

adjutante antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @lucan-7

@zoro 

Im weiteren wird doch unser Glaube und Gottesverständnis auch von der Gemeinde geprägt, in die wir gehen.

Umgekehrt: Die Menschen suchen sich heutzutage die Gemeinden so aus, dass sie zu ihren eigenen Vorstellungen passen.

Es geht doch keiner in eine Gemeinde, die unsympathisch ist und seltsame Dinge lehrt, weil sich jemand sagt: "Na ja, die Gemeinde gefällt mir zwar nicht, und was sie predigen halte ich für falsch und total daneben... aber wenn Gott das so will, dann muss ich da eben durch und mein Gottesverständnis ändern!"

Früher war das noch anders, da hatten viele Leute keine Wahl und mussten in die Kirche am Ort... und wer da aufmuckte oder kritisierte bekam schnell Ärger.

Aber ob das dem "wahren" Glauben zuträglich war...?

Da hast du auch recht. Wir haben heute eine Vielfalt und das muß auch nicht schlecht sein. Jede Gemeinde setzt sich einen Schwerpunkt,  je nachdem, was als wichtig erachtet wird. Ich ging lange Zeit in eine Brüdergemeinde, die haben das Abendmahl wichtig gefunden und sich um den Tisch des Herrn versammelt. In diese Gemeinde hat mich Gott geführt und ich habe mich auch eigentlich dort wohl gefühlt.  Was dort gelehrt wird, nimmt man natürlich auch erst  mal mit. 

Was ist der wahre Glaube ?

zoro antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21590

@zoro 

Was ist der wahre Glaube ?

In diesem Fall meinte ich lediglich, dass man aus vollem Herzen davon überzeugt ist... und nicht einen Glauben pflegt, der auf äusserem Druck und Manipulation basiert.

 

lucan-7 antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @lucan-7

@zoro 

Was ist der wahre Glaube ?

In diesem Fall meinte ich lediglich, dass man aus vollem Herzen davon überzeugt ist... und nicht einen Glauben pflegt, der auf äusserem Druck und Manipulation basiert.

 

Was hast du denn da erlebt ? Hat man in diesem Land nicht Freiheit, zu glauben was man will ? Deswegen kommen ja auch so viele Menschen zu uns . Und kann man nicht auch der Kirche fern bleiben, oder entsteht dann sozialer Druck  ? 

Ich bin erst mit 34 Jahren zum Glauben gekommen, vorher war nur das übliche religiöse Zeremoniell, auf das nicht mal meine Eltern verzichten wollten. Aber als ich Anfing in der Bibel zu lesen, hatte ich erschreckenderweise  trotz Konfirmantenunterricht und Religionsuntericht in der Schule überhaupt keine Ahnung. 

Durch verschiedene Führungen kam ich dann an die Sache heran und habe mich auch freiheitlich dazu entschlossen, mich noch mal taufen zu lassen. Das kann man doch in diesem Lande alles machen. Geprägt hat mich eine offene Brüdergemeinde, die haben natürlich auch ihre eigen Lehre. Verschiedenes geht von John Nelson Darby aus, manches wird aus Lehrbüchern hergenommen. Eine besondere Liebe hatte man zu William Mc Donald, dessen Auslegung akzeptiert wurde. Die vorherrschende Bibel war die Elberfelder, manche hatten die Scofield mit Randerläuterung.  Ich habe mich insgesamt nicht unwohl gefühlt in dieser Gemeinschaft. Im Gegenteil, wir hatten eine schöne Zeit, so manche Freizeit. Manchmal wurden Gastprediger eingeladen, beliebt war Hartmut Jäger, William Ouweneel, Arnold Fruchtenbaum und Roger Liebi. Von manchen bin ich heute nicht mehr ganz so begeistert, aber sie haben auch Gutes geleistet und da ist so manches hängengeblieben. 

Einige Jahre ging das gut und durch ständiges Bibellesen zuhause wuchs mein Glaube. Mit einem schwierigen Bruder in meiner Gemeinde machte ich, nicht unbedingt einfache , aber von Gott gewollte Glaubenserfahrungen. Er war, wie sich herausstellte auch ein Versprengter von dem Volk Israel und hatte eine Vorliebe für Waisenkinder. Da sind wir zusammen mehrfach in Rußland gewesen und haben mit einem russisch- deutschen Pastor  ein Waisenhaus besucht. Problem bei Michael war, daß er epileptische Anfälle kriegte und seine Frau abhanden kam, weil sie das alles nicht mehr ertragen konnte. Er ist mittlerweise mit etwas über 60 Jahren gestorben.

Dann habe ich den Arbeitskollegen besucht, der mich auf den Glaubensweg aufmerksam gemacht hat. Der hatte inzwischen einen Gehirntumor und ist daran auch mit 40 Jahren  gestorben. Ich hatte ihm geholfen in seiner Firma Inventur zu machen und hab ihn manchmal gefahren und zum Schluß im Altersheim besucht.

Eine ältere Schwester habe ich auch regelmäßig besucht und Spaziergänge mit ihr gemacht, weil sie so am Boden zerstört war. Ihr Leben war so häßlich verlaufen, daß Gott Mitleid hatte. Sie war schon in jungen Jahren gläubig, aber dann hat sie irgendein Mann vergewaltigt, sie hat ihn geheiratet und weitere Kinder bekommen, aber der Mann hat getrunken und die Familie nicht versorgt. Da hat ihn Gott irgendwann sterben lassen.

Trotz meiner Depressionen konnte ich meine Mutter nicht im Stich lassen und ich habe sie die letzten 3 Jahre zu Hause begleitet, weil sie ohne meinen Vater nicht alleine leben wollte und konnte. Später bekam sie Demenz, da konnte man es kaum mit ihr aushalten, aber schließlich ging auch das vorüber.

Es gab immer wieder Freiheiten und Freuden, aber so etwas erlebt man alles, auch wenn man gläubig ist. Hat es mich geprägt ? Vielleicht unwillkürlich , mehr im Rückblick , da habe ich schon manches hinterfragt, was da passiert ist.

Vielleicht aber  eher weniger, als das eigene Leid, daß ich an mir selbst erlebt habe. Denn ich bekam Depressionen und mit dem normalen Gottesdienst war es dann erst mal vorbei. Aber mit der Bibel habe ich mich immer gerne beschäftigt. Allerdings auch mit der Frage, warum Christen Depressionen bekommen können. Warum läßt der allmächtige Gott so etwas geschehen ? So nach und nach wurde mir auch klar, daß Satan mit seinen Geistern dahintersteckt. Ich befand mich so ein wenig in der Position des Hiob, denn mir war nichts Böses bewußt und wurde trotzdem angegriffen.

Gott hilft mir auch seit über 20 Jahren gegen diese Angriffe, aber es ist doch eine ganz schöne Quälerei. Bibelworte sind wohl schön zu lesen, aber sie wollen in der Praxis bestätigt sein. Ist es nicht das, was man in den Psalmen auch immer lesen kann ? Ps 68,20 

 

 

 

zoro antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21590

@zoro 

Was hast du denn da erlebt ? Hat man in diesem Land nicht Freiheit, zu glauben was man will ? Deswegen kommen ja auch so viele Menschen zu uns . Und kann man nicht auch der Kirche fern bleiben, oder entsteht dann sozialer Druck  ? 

Grundsätzlich sind Menschen heutzutage hierzulande freier und weniger "sozialem Druck" ausgesetzt... ich habe aber selbst noch erlebt, dass Leute tatsächlich in bestimmten sozialen Konstellationen waren, in denen von ihnen ein bestimmtes Glaubensbekenntnis erwartet wurde.

Besonders ausgeprägt findet sich das ja noch in Sekten wie den Zeugen Jehovas. Aber auch andere Gemeinden sind da nicht frei davon... und nicht selten beschränkt sich das auch auf die eigene Familie, wo Angehörige unter Druck gesetzt werden.

lucan-7 antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @lucan-7

@zoro 

Was hast du denn da erlebt ? Hat man in diesem Land nicht Freiheit, zu glauben was man will ? Deswegen kommen ja auch so viele Menschen zu uns . Und kann man nicht auch der Kirche fern bleiben, oder entsteht dann sozialer Druck  ? 

Grundsätzlich sind Menschen heutzutage hierzulande freier und weniger "sozialem Druck" ausgesetzt... ich habe aber selbst noch erlebt, dass Leute tatsächlich in bestimmten sozialen Konstellationen waren, in denen von ihnen ein bestimmtes Glaubensbekenntnis erwartet wurde.

Besonders ausgeprägt findet sich das ja noch in Sekten wie den Zeugen Jehovas. Aber auch andere Gemeinden sind da nicht frei davon... und nicht selten beschränkt sich das auch auf die eigene Familie, wo Angehörige unter Druck gesetzt werden.

Ein wenig verstehe ich jetzt.  Wenn die Eltern katholisch sind und in die Kirche gehen, möchten brave Kinder nicht enttäuschen. In ev. Freikirchen kann das auch passieren, aber ich habe in meiner Brüdergemeinde beobachtet, daß die Kinder damit zurechtkommen und sich auch ganz gut einbringen. Es gab weniger schwarze Schafe . 

Die haben in der Jugend auch noch ganz gut mitgemacht, den JungenErwachsenenKreis gestaltet und Predigten gehalten, Kirchenbänke gestemmt, um Feierlichkeiten Platz zu machen. Aber dann kam die Zeit, Familie zu gründen und alles ging auseinander. Es gab eine Gemeindeneugründung in einer Nachbarstadt, wo sich manche der Gemeindeglieder niedergelassen hatten, dann gab es eine Spaltung, wegen eines Gemeindeumbaus und dann wurden es immer weniger. Und manche Versammlungskinder sind in die Welt hinausgeströmt und waren nicht mehr gesehen. Die Familie und der Beruf können auch ganz schön in Anspruch nehmen.

Die Zeugen Jehovas sind ein ganz strenger Laden und es gibt so manche Zeugnisse von Kindern, die es geschafft haben da auszubrechen. Aber das tut weh, wenn selbst die eigene Familie ausgrenzt und die Kinder bei Freunden unterkommen müßen. So sollte es möglichst nicht sein. Diese Kinder haben vielleicht für alle Ewigkeiten die Schnauze voll vom Glaubensleben.

 

zoro antworten
neubaugoere
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@zoro 

Hej, "der Glaube" - hier dürfen wir nachfragen, was mit diesem "Glauben" gemeint ist. (Mal vom Hinweis von Jack-Black abgesehen) Dieser "Glaube" meint die Erkenntnis Gottes, meint nach meinem Dafürhalten genau das, was wir uns nicht erarbeiten können. Und alle biblischen Begrifflichkeiten sind Beziehungsbegriffe, das dürfen wir immer im Hinterkopf behalten. Das ist nicht ganz unwichtig.

Ich selbst kam - auch wenn "spätbekehrt" - nicht so ganz von Null zu Gott, auch wenn die Geschichte oft danach klingt. Dem ging vorneweg, dass mir jemand begegnete, der mir von seinem Gott erzählte. Auch stellte ich Fragen und begann, für mich durchleuchten zu wollen, was es damit auf sich hat. 🙂 So zog mich der Vater (vgl. Joh 6,44: Nur die können zu mir kommen, die der Vater, der mich gesandt hat, zu mir führt. Und ich werde alle, die zu mir kommen, am letzten Tag vom Tod auferwecken.). - Und auch wenn ich sage, ich habe Gott nie kennenlernen wollen, ich habe alle Gläubigen (egal, an welchen Gott) für absolute Trottel gehalten und nicht lebensfähig, sah auf sie herab, und auch wenn ich sage, ich habe Gott nie gekannt - der Glaube kam aus der Predigt, nämlich aus den Erzählungen desjenigen, der mir von seinem Gott erzählt hatte (hier merken wir, wie wichtig es ist, anderen zu berichten).

Der Glaube kommt aus der Predigt. "Predigt" ist (somit) nicht begrenzt auf die Rede, die von Kanzeln herab oder von einer Bühne herab gehalten wird. Der Predigtbegriff (auch ein Beziehungsbegriff) beinhaltet jede Rede über Gott, jedes Zeugnis; denn es ist Gottes Wort, das nie leer zu ihm zurückkehrt (vgl. Jes. 55,11).

Veröffentlicht von: @zoro

Verlieren wir nicht den Boden unter den Füßen, wenn wir uns vom Wort Gottes abwenden und mehr auf das Erlebnis mit Gott aus sind ? 

Hier sage ich gemäß der Kürze der Frage auch in Kürze: Ja, (ist) möglich. (Muss nicht, aber kann.)

Ich kann, wie jeder andere, Gott eben auch erfahren - auf verschiedenen Wegen: ich kann ihn sowohl in der Schrift finden und ihm durch die Schrift näherkommen, ich kann neben der Schriftlese auch über das persönliche Gespräch ihm näherkommen, auch über das im Psalm 63,7 so schön betitelte "(Tag und Nacht) Nachsinnen über Gott", das im Grunde auch irgendwie ja eine Art Gespräch ist mit Gott. 

Ich selbst habe Gott erfahren, noch bevor ich mich in die Schrift vertiefte und irgendwas las mit dem Ziel, Gott näher kennenzulernen. Ich habe Gott kennengelernt, weil ich seine "Notrufnummer" wählte (Psalm 50,15) und Gott mir antwortete, indem er sich zu erkennen gab und mich in seinen guten Weinstock einpflanzte. Er nahm sofort alle Finsternis von mir, beantwortete jede offene Frage in mir und auch die, die ich noch gar nicht gestellt hatte, gab mir seinen den Verstand übersteigenden Frieden (vgl. Phil. 4,7), der alles ausfüllte bis in die letzte Ritze oder Kammer meiner selbst. Ich konnte es erleben, fühlen, erfahren, auch wenn ich mit meinen natürlichen Augen und Ohren dasselbe sah und dasselbe hörte - ich war jemand anderer, von jetzt auf nachher - durch diesen lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und mit jedem Einzelnen von uns Gemeinschaft haben möchte und will, dass jeder zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt.

Es ist weniger wichtig, den anderen auseinanderzunehmen. Es ist viel wichtiger und noch dazu erbaulicher und zielführender, Gott und seinem Frieden nachzujagen und zu schauen, was mir selbst immer wieder mal dabei noch im Weg stehen kann.

Segen! (Sorry für die Länge, ich komm halt immer wieder ins Schwärmen von diesem Gott) 🙂

neubaugoere antworten
2 Antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
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Veröffentlicht von: @neubaugoere

@zoro 

Hej, "der Glaube" - hier dürfen wir nachfragen, was mit diesem "Glauben" gemeint ist. (Mal vom Hinweis von Jack-Black abgesehen) Dieser "Glaube" meint die Erkenntnis Gottes, meint nach meinem Dafürhalten genau das, was wir uns nicht erarbeiten können. Und alle biblischen Begrifflichkeiten sind Beziehungsbegriffe, das dürfen wir immer im Hinterkopf behalten. Das ist nicht ganz unwichtig.

Ich selbst kam - auch wenn "spätbekehrt" - nicht so ganz von Null zu Gott, auch wenn die Geschichte oft danach klingt. Dem ging vorneweg, dass mir jemand begegnete, der mir von seinem Gott erzählte. Auch stellte ich Fragen und begann, für mich durchleuchten zu wollen, was es damit auf sich hat. 🙂 So zog mich der Vater (vgl. Joh 6,44: Nur die können zu mir kommen, die der Vater, der mich gesandt hat, zu mir führt. Und ich werde alle, die zu mir kommen, am letzten Tag vom Tod auferwecken.). - Und auch wenn ich sage, ich habe Gott nie kennenlernen wollen, ich habe alle Gläubigen (egal, an welchen Gott) für absolute Trottel gehalten und nicht lebensfähig, sah auf sie herab, und auch wenn ich sage, ich habe Gott nie gekannt - der Glaube kam aus der Predigt, nämlich aus den Erzählungen desjenigen, der mir von seinem Gott erzählt hatte (hier merken wir, wie wichtig es ist, anderen zu berichten).

Der Glaube kommt aus der Predigt. "Predigt" ist (somit) nicht begrenzt auf die Rede, die von Kanzeln herab oder von einer Bühne herab gehalten wird. Der Predigtbegriff (auch ein Beziehungsbegriff) beinhaltet jede Rede über Gott, jedes Zeugnis; denn es ist Gottes Wort, das nie leer zu ihm zurückkehrt (vgl. Jes. 55,11).

Veröffentlicht von: @zoro

Verlieren wir nicht den Boden unter den Füßen, wenn wir uns vom Wort Gottes abwenden und mehr auf das Erlebnis mit Gott aus sind ? 

Hier sage ich gemäß der Kürze der Frage auch in Kürze: Ja, (ist) möglich. (Muss nicht, aber kann.)

Ich kann, wie jeder andere, Gott eben auch erfahren - auf verschiedenen Wegen: ich kann ihn sowohl in der Schrift finden und ihm durch die Schrift näherkommen, ich kann neben der Schriftlese auch über das persönliche Gespräch ihm näherkommen, auch über das im Psalm 63,7 so schön betitelte "(Tag und Nacht) Nachsinnen über Gott", das im Grunde auch irgendwie ja eine Art Gespräch ist mit Gott. 

Ich selbst habe Gott erfahren, noch bevor ich mich in die Schrift vertiefte und irgendwas las mit dem Ziel, Gott näher kennenzulernen. Ich habe Gott kennengelernt, weil ich seine "Notrufnummer" wählte (Psalm 50,15) und Gott mir antwortete, indem er sich zu erkennen gab und mich in seinen guten Weinstock einpflanzte. Er nahm sofort alle Finsternis von mir, beantwortete jede offene Frage in mir und auch die, die ich noch gar nicht gestellt hatte, gab mir seinen den Verstand übersteigenden Frieden (vgl. Phil. 4,7), der alles ausfüllte bis in die letzte Ritze oder Kammer meiner selbst. Ich konnte es erleben, fühlen, erfahren, auch wenn ich mit meinen natürlichen Augen und Ohren dasselbe sah und dasselbe hörte - ich war jemand anderer, von jetzt auf nachher - durch diesen lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und mit jedem Einzelnen von uns Gemeinschaft haben möchte und will, dass jeder zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt.

Es ist weniger wichtig, den anderen auseinanderzunehmen. Es ist viel wichtiger und noch dazu erbaulicher und zielführender, Gott und seinem Frieden nachzujagen und zu schauen, was mir selbst immer wieder mal dabei noch im Weg stehen kann.

Segen! (Sorry für die Länge, ich komm halt immer wieder ins Schwärmen von diesem Gott) 🙂

Durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus, durch Buße und Umkehr, entsteht eine  Beziehung zu Gott. Das kann ich nachvollziehen. Das kam bei mir ganz unspektaklär durch den Einsatz eines Arbeitskollegen und durch verschiedene Führungen. Ich bekam auch sofort eine große Thompson Studienbibel und fing an zu lesen. Später hatte ich noch  besondere Hinweise und Erlebnisse, wenn Gott was von mir wollte. 

Ist Glaube nur ein Beziehungsbegriff oder ist es mehr ? In den christlichen Kreisen, in denen ich mich bewegt habe, sprach man gerne vom Wachstum im Glauben. Da ist etwas entstanden, das Nahrung wollte und die kam natürlich aus der Bibel, aber auch aus der Predigt, vielen einzelnen Gesprächen usw. Die Bibel stand immer im Mittelpunkt. 1 Kor 3,1-11...

Wieso hast du gläubige Menschen als lebensunfähig angesehen ?

Die Gotteserfahrung aus der Not heraus hat dich geprägt. Ps 50,15 kriegen ja viele Kinder mit auf den Weg. Gott weiß, daß die meisten Menschen sich erst in der Not an ihn wenden werden. Aber gefestigt hat sich dein Glaube doch mit dem Lesen im Wort Gottes ? Rö 10,8-11,  Ps 119,11

 

zoro antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
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Beiträge : 15300

@zoro 

Veröffentlicht von: @zoro

Ist Glaube nur ein Beziehungsbegriff oder ist es mehr ? In den christlichen Kreisen, in denen ich mich bewegt habe, sprach man gerne vom Wachstum im Glauben. Da ist etwas entstanden, das Nahrung wollte und die kam natürlich aus der Bibel, aber auch aus der Predigt, vielen einzelnen Gesprächen usw. Die Bibel stand immer im Mittelpunkt. 1 Kor 3,1-11...

Diesen Abschnitt verstehe ich irgendwie nicht. Entschuldige, wenn ich darauf nicht eingehe.

Veröffentlicht von: @zoro

Wieso hast du gläubige Menschen als lebensunfähig angesehen ?

Meine damalige (!) Sicht und Erfahrung mit Christen war, dass sie immer um den heißen Brei herumredeten und auf Konfrontationen eher mit Rückzug reagierten, sie müssten (nicht wörtlich) eben "erst mal mit Jesus reden" ... Für mich war das damals (!) Schwäche. Mit anderen Gläubigen hab ich mich nur oberflächlich beschäftigt, aber da ich an keinen einzigen Gott glaubte, fand ich alle Gläubigen mal eben total doof und unfähig, weil die ja aus meiner Sicht nicht "im Leben standen", sondern eben in irgendwelchen erdachten Konstrukten.

Veröffentlicht von: @zoro

Die Gotteserfahrung aus der Not heraus hat dich geprägt. Ps 50,15 kriegen ja viele Kinder mit auf den Weg. Gott weiß, daß die meisten Menschen sich erst in der Not an ihn wenden werden. Aber gefestigt hat sich dein Glaube doch mit dem Lesen im Wort Gottes ? Rö 10,8-11,  Ps 119,11

Ich habe nichts mitgekriegt. Mag sein, dass das viele Kinder mitkriegen. Ich bin atheistisch aufgewachsen. Mir hat es erst der Typ, den ich damals traf, mitgegeben. - Eine gute Frage: Wie geht das mit dem "Glauben festigen"? 😉 Ich kann dir darauf nicht antworten. Ich wüsste nicht mal, ob sich da was verfestigen musste? Was denn? Ich kannte doch Gott - durch mein Erleben. Ich lernte ihn durch das Bibelstudium näher oder besser kennen. Der Begriff "verfestigen" passt hier nach meinem Dafürhalten nicht. Und ich hab es nicht so mit diesem "Glauben" als Begriff. Denn ich rede ja nicht über meinen Glauben, sondern über Christus - nach meinem Dafürhalten. Ist belanglos, aber ich hab's halt nicht so damit. Das Leben kommt aus Christus, nicht aus meinem Glauben. - Ich hoffe, ich konnte das halbwegs erklären.

Veröffentlicht von: @zoro

Durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus, durch Buße und Umkehr, entsteht eine  Beziehung zu Gott.

Mit dieser Formulierung kann ich auch nichts anfangen. Meine Beziehung entstand in dem Moment, als ich Jesus anrief und er antwortete und reagierte. (Auch Beziehungen mit anderen Menschen entsteht in dem Moment, wo zwei Menschen miteinander zu tun haben. Bei Gott ist das nicht anders.) - Der Heilige Geist zeigte mir nach und nach in den ersten Jahren meine Sünde(n) auf, die ich alle ans Kreuz brachte, mich von bestimmten Dingen auch lossagte oder aus meinem "Haus verbannte". Da entstand nichts "durch den Glauben" ... so würde ich es einfach nicht formulieren.

Keine Ahnung, wie ich diesen Moment "definieren" soll. Ich glaubte ja nicht an diesen Gott, von dem mir ein paar Leute erzählten. Warum auch? 😉 Ich erfuhr einiges von ihrem Gott, ja. - Dann kam der Moment, als ich diesen fremden Gott, von dem die anderen erzählten, anrief, weil ich in Not war - konkret war Finsternis um mich, ich konnte sie sehen, sie umringte mich -, da sprach ich ihn direkt an. Ich hatte nichts zu verlieren. Also "probierte" ich aus und sprach ihn an, weil mir das der eine Typ eben damals sagte (woran ich mich plötzlich erinnerte). Ich sah mit meinen geistigen Augen Dinge, die ich nie vorher sah. Sie "passierten" auch nicht in der natürlichen Welt. Und Gott reagierte, auch das war nicht "natürlich" - ich erlebte Dinge, sah Dinge, die nicht natürlich waren.

Mein Weg war nicht strategisch oder strukturiert, nicht nach Schema F oder sowas nach dem Motto: Du bekennst einfach deine Sünden und dann glaubst du - oder sowas. Keine Ahnung, ob das wirklich jemals von jemandem ein Weg war oder einer sein könnte. Das kann ich nicht einschätzen. Ist mir noch nicht begegnet.

Mit den von dir angeführten Schriftstellen kann ich auch keinen Zusammenhang zu deinen Worten herstellen. Ist aber auch nicht so wichtig, denke ich.

Segen dir! 🙂

neubaugoere antworten


lhoovpee
Beiträge : 2837

@zoro 

Verlieren wir nicht den Boden unter den Füßen, wenn wir uns vom Wort Gottes abwenden und mehr auf das Erlebnis mit Gott aus sind ? 

Ich verstehe nicht, warum du das eine gegen das andere ausspielen möchtest. 

Beides ist wichtig. Eine Lehre ohne diese zu erfahren ist Tod. Eine Erfahrung ohne diese in Worte zu fassen, kann nicht weiter gegeben werden. 

lhoovpee antworten
1 Antwort
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @lhoovpee

@zoro 

Verlieren wir nicht den Boden unter den Füßen, wenn wir uns vom Wort Gottes abwenden und mehr auf das Erlebnis mit Gott aus sind ? 

Ich verstehe nicht, warum du das eine gegen das andere ausspielen möchtest. 

Beides ist wichtig. Eine Lehre ohne diese zu erfahren ist Tod. Eine Erfahrung ohne diese in Worte zu fassen, kann nicht weiter gegeben werden. 

Ich will nicht das Eine gegen das Andere ausspielen. Es ist mir aber in verschiedenen Beiträgen aufgefallen, daß da so sehr nach einer religiösen Erfahrung gesucht wird, anstatt im Gehorsam zu Gottes Wort und im Vertrauen darauf, seinen  Weg zu gehen.

zoro antworten
enar
 enar
Beiträge : 670

Ich würde gerne mal die Frage stellen, worin die Motivation besteht, in der Schrift zu forschen? Was wollen Leute, die das sola scriptura propagieren, damit erreichen?

enar antworten
9 Antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2620

@enar 

Ich würde gerne mal die Frage stellen, worin die Motivation besteht, in der Schrift zu forschen? Was wollen Leute, die das sola scriptura propagieren, damit erreichen?

In Psalm 119 heißt es "ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht". Es ist das tägliche Leben aus der Quelle. Die Bibel ist Gottes lebendiges Wort. Ich weiß, es wird selbst von Christen oft nur sporadisch gelesen. Dabei ist der Versuch als Christ mit Gott zu leben, ohne die Bibel gut zu kennen und regelmäßig darin zu lesen, wie eine Reise durch die Wüste ohne Zwischenstopps an Wasserquellen - irgendwann vertrocknet man innerlich.

adjutante antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @adjutante

@enar 

Ich würde gerne mal die Frage stellen, worin die Motivation besteht, in der Schrift zu forschen? Was wollen Leute, die das sola scriptura propagieren, damit erreichen?

In Psalm 119 heißt es "ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht". Es ist das tägliche Leben aus der Quelle. Die Bibel ist Gottes lebendiges Wort. Ich weiß, es wird selbst von Christen oft nur sporadisch gelesen. Dabei ist der Versuch als Christ mit Gott zu leben, ohne die Bibel gut zu kennen und regelmäßig darin zu lesen, wie eine Reise durch die Wüste ohne Zwischenstopps an Wasserquellen - irgendwann vertrocknet man innerlich.

Ich finde, das hast du gut gesagt. Die Psalmen sind eine große Sammlung von Glaubenserfahrungen, aber Gottes Wort stand auch für David im Mittelpunkt. Da hat David  fleißig drin gelesen und sich daran gefreut. 

Die Erfahrungen, die wir als Christen machen, sind ehrlicherweise nicht alle gut. Da geht man auch durch große Tiefen. Aber man geht nicht allein. Gott und seine guten Engel kümmern sich um so manche Probleme. Auch Bewahrung und Schutz können erfahren werden, insofern man unter dem Schirm des Allerhöchsten bleibt.  Ps 91,1-11

Wenn zuviel von Glaubenserfahrungen gesprochen wird, vermute ich nur wieder die charismatische Verführung von Geistern, die Satan losgeschickt hat, um die Christenheit zu verwirren und gegeneinander aufzuhetzen. 2 Kor 11,14,  2 Thess 2,7-12 

zoro antworten
enar
 enar
(@enar)
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@adjutante 

irgendwann vertrocknet man innerlich.

Das kann ich nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil.

enar antworten
enar
 enar
(@enar)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 670

@adjutante 

In Psalm 119 heißt es "ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht".

Vielleicht ist das Schriftwort gemeint, aber das WORT Gottes ist der Sohn, deshalb kann man das auch geistlicher auffassen.

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Deborah71
(@deborah71)
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@enar 

Zum Beitrag

In Psalm 119,162 steht das Hauptwort Wort abgeleitet von sprechen hebr. amar...  ImrahCommandment= Anweisung, Befehl

Psalm 119 gehört zu den Alphabeth-Psalmen, d.h. in diesem sind jeweils 8 Zeilen die mit demselben Buchstaben beginnen und eine thematische Einheit bilden.

Ich verlinke dir mal die NeÜ zu Psalm 119 , denn da sind die hebräischen Buchstaben vor den Abschnitten notiert.

Es gibt noch mehr Alphabethpsalmen. Diese Methode sollte beim Auswendiglernen helfen.

 

Aber das soll dich nicht davon abhalten, Das Wort (Titel für Jesus) aus Joh 1,1 anzubeten. 🙂

deborah71 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2620

@enar 

Vielleicht ist das Schriftwort gemeint, aber das WORT Gottes ist der Sohn, deshalb kann man das auch geistlicher auffassen.

Warum geistlicher? Klar, Jesus ist das Wort Gottes. Aber wenn du Psalm 119 liest, kannst du aus dem Zusammenhang lesen, dass der Beter dieses Psalms in Schwierigkeiten steckt. Aus diesem Grund ist das Wort Gottes für ihn äußerst wichtig und Grund zur Freude. Für ihn gehört das Bibellesen zu seinem Alltag, weil es das Wort seines Gottes an ihn ist. Wie Deborah schon geschrieben hat, gehört Psalm 119 zu den Alphabeth-Psalmen und hat 8 Strophen. Hier in diesen Abschnitten sind nicht alle möglichen Themen enthalten, sondern er hat insgesamt nur ein einziges Thema, das ist seine Freude über Gottes Wort.

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enar
 enar
(@enar)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 670

@adjutante 

Freude über das Wort! Ja, das ist eine Wirkung des Wortes, wenn man es in sich bewegt.

Von Bach gibt es ja auch die Kantate "Jesus bleibet meine Freude". Die Kraft des Herrn lässt das Herz singen. Der höchste Name ist wichtig und die Liebe zu Gott und dem Nächsten. Das ersetzt die Schrift, wie Jesus selbst sagte.

enar antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2620

@enar 

Das ersetzt die Schrift, wie Jesus selbst sagte.

Warum treibst du nur so einen fürchterlichen Schindluder? Hier widersprichst du dir ja selbst. Und wo soll Jesus gesagt haben, dass die Schrift ersetzt wird? Mag sein, dass Bibellesen für dich langweilig und unpersönlich geworden ist oder was weiß ich.

adjutante antworten
Zoro
 Zoro
(@zoro)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 95
Veröffentlicht von: @adjutante

@enar 

Vielleicht ist das Schriftwort gemeint, aber das WORT Gottes ist der Sohn, deshalb kann man das auch geistlicher auffassen.

Warum geistlicher? Klar, Jesus ist das Wort Gottes. Aber wenn du Psalm 119 liest, kannst du aus dem Zusammenhang lesen, dass der Beter dieses Psalms in Schwierigkeiten steckt. Aus diesem Grund ist das Wort Gottes für ihn äußerst wichtig und Grund zur Freude. Für ihn gehört das Bibellesen zu seinem Alltag, weil es das Wort seines Gottes an ihn ist. Wie Deborah schon geschrieben hat, gehört Psalm 119 zu den Alphabeth-Psalmen und hat 8 Strophen. Hier in diesen Abschnitten sind nicht alle möglichen Themen enthalten, sondern er hat insgesamt nur ein einziges Thema, das ist seine Freude über Gottes Wort.

Hätte es nicht die Freude an dem Wort  Gottes gegeben, wäre es mit meinem Glauben schon längst aus gewesen. Da sind so viele interessante Zusammenhänge,  z. Bsp. zwischen altem und neuen Testament, da kann man sich nur staunend drin vertiefen. Das ist Gottes Offenbarung an die Menschen, die Meisterleistung des Heiligen Geistes. Und das läßt den Glauben tief wurzeln und man gibt nicht so schnell auf. Jer 17,7-8

Der Herr ist uns nun mal durch sein Wort offenbart, wir haben ihn nicht persönlich erlebt. Aber wir können schon im alten Testament über ihn lesen. Und das neue Testament enthält so viele Offenbarungen. Was entgeht den Juden  die das nicht lesen wollen. Wenn man z Bsp  mit Paulus das AT liest und versteht. Oder mit Johannes die Ereignisse in Off 12 betrachtet, aber auch die Beschreibung der himmlischen Stadt Jerusalem. Off 21-22. Das ist doch ein Privileg, wenn man so etwas verstehen darf.

Aber was sind das für schreckliche Verhältnisse in der Welt und wenn dann das Leid mal ganz nahe kommt, dann ist der Glaube in Gefahr. Aber jetzt einfach alles hinschmeißen ? Immerhin geht es um ein Leben nach dem Tod und das Bibelwort ist so interessant, das läßt nicht so schnell  los.

David hat auch nicht nur gute Erfahrungen gemacht, ebenso Hiob, dessen Glaube geprüft wurde. Hier habe ich kürzlich gedacht, daß die Freunde Hiobs mit einer Glaubensvorstellung anrücken, die eigentlich mehr ihren eigenen Erfahrungen entspricht. Demnach durfte ein frommer und gottesfürchtiger Mann keine solche schwere Zeit erleben, nur gottlose Sünder würden so von Gott behandelt. Hiob 11,13-18...  Aber Hiob hält diese Rechtsanwälte Gottes für unnütze Ärzte. Hiob 13,1-8   Was für ein geschriebenes Wort werden sie damals gehabt haben, von Satan war da wahrscheinlich nicht viel die Rede ? Vielleicht ist es ja auch ein Epos, auf Grundlage einer wahren Geschichte. Gaubenserfahrungen können schon mal trügen, das beweist doch diese Geschichte.

Es ist nicht richtig, wenn andere Menschen mit ihren Glaubenserfahrungen, das Leben bzw. die Probleme eines anderen Menschen beurteilen wollen. Ich erlebe das auch selbst manchmal und dann denke ich mir, die sollten mal in meiner Haut stecken, dann könnten sie mich verstehen.

 

 

zoro antworten


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