Tun oder nicht tun.
 
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Tun oder nicht tun.

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Arcangel
Themenstarter
Beiträge : 4409

Denn die Gnade Gottes ist jetzt sichtbar geworden, um allen Menschen die Rettung zu bringen. Sie erzieht uns dazu, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden abzuweisen und besonnen, gerecht und mit Ehrfurcht vor Gott in der heutigen Welt zu leben

Als dann aber die Güte und Menschenliebe von Gott, unserem Retter, sichtbar wurde, hat er uns aus reinem Erbarmen gerettet und nicht, weil wir gute und gerechte Taten vorweisen konnten. Durch die Wiedergeburt hat er uns gewaschen und durch den Heiligen Geist uns erneuert.

Hier umreist Paulus innerhalb weniger Sätze zwei Positionen vermeintlich zwei Positionen in die sich das christliche Lager zu spalten scheint.

1.) Die Gnade befähigt uns dazu das wir uns ändern.
2.) Es gibt keine gute Taten, die wir tun können.

In vielen Diskussionen geraten diese Frömmigkeitsformen aneinander.

Da gibt es die, die behaupten, dass jedes Engagement sich zu bessern, fleischlich und nicht geistlich sei, das alles bemühen umsonst ist, und zu behaupten man könne sich durch eigene Taten ändern ist eine gefährliche Irrlehre.

Dann gibt es die Anderen, die Behaupten, dass die Aufforderung nach der persönlichen Charakteränderung und gehorsam, der rote Faden ist, der sich durch die ganze Bibel zieht und das sich im Neuen Testament lediglich die Vorzeichen verändert haben.

Wie steht ihr dazu

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46 Antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Wie steht ihr dazu

Ich habe den Eindruck, dass bei Jesus (insbesondere in seinen Gleichnissen) immer wieder zum Ausdruck kommt, dass es ihn extrem anpisst wenn einem die Gnade Gottes widerfährt, man selbst seinen Mitmenschen gegenüber aber hartherzig bleibt.

zB Gleichnis vom Schalksknecht

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2 Antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @billy-shears

ch habe den Eindruck, dass bei Jesus (insbesondere in seinen Gleichnissen) immer wieder zum Ausdruck kommt, dass es ihn extrem anpisst wenn einem die Gnade Gottes widerfährt, man selbst seinen Mitmenschen gegenüber aber hartherzig bleibt.

Das hätte ich jetzt nicht direkt so ausgedrückt 😇, aber inhaltlich stimme ich dir 100%ig zu.

suzanne62 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4409

ja da hast du absolut recht.

Wer erkennt, wie viel im selbst vergeben worden ist und nachher nicht selbst vergibt, der ist schlimmer dran als vorher.

Wenn ich mir, meine eigene Schuld und die Vergebung, die ich erfahren habe vor Augen führe macht mich dies eher geduldig und nachsichtig anderen gegenüber.

arcangel antworten


Suzanne62
Beiträge : 7672

Ganz klar halte ich es da mit dem Jakobusbrief: Glaube ohne Werke ist tot.

Veröffentlicht von: @arcangel

Da gibt es die, die behaupten, dass jedes Engagement sich zu bessern, fleischlich und nicht geistlich sei, das alles bemühen umsonst ist, und zu behaupten man könne sich durch eigene Taten ändern ist eine gefährliche Irrlehre.

Man kann sich nicht durch eigene Taten ändern, aber Gutes zu tun und Böses zu unterlassen ist Ausdruck der Änderung, die durch die Taufe bewirkt wird.
Ich glaube, wenn der Mensch das, was an ihm liegt, tut, darf er den Rest - den er nicht selbst vermag - Gott überlassen.
In katholischem Frommsprech ausgedrückt: wir vertrauen darauf, dass Gott das Gute, das er in der Taufe an uns begonnen hat, auch vollenden wird.

suzanne62 antworten
Tojak
 Tojak
Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @arcangel

Da gibt es die, die behaupten, dass jedes Engagement sich zu bessern, fleischlich und nicht geistlich sei, das alles bemühen umsonst ist, und zu behaupten man könne sich durch eigene Taten ändern ist eine gefährliche Irrlehre.

Veröffentlicht von: @arcangel

Dann gibt es die Anderen, die Behaupten, dass die Aufforderung nach der persönlichen Charakteränderung und gehorsam, der rote Faden ist, der sich durch die ganze Bibel zieht und das sich im Neuen Testament lediglich die Vorzeichen verändert haben.

Veröffentlicht von: @arcangel

Wie steht ihr dazu

Ich bin der Meinung, dass beide auf ihre Art recht haben, und dass sich die beiden Positionen durchaus unter einen Hut bringen lassen. Selbst wenn man das Verständnis hat, dass man sich das Heil nicht erarbeiten kann, sondern dass es einem aus Gnade gewährt wird, kann das keine Ablehnung von guten Werken bedeuten und bedeutet es auch nicht.

Die Betonung des Gnadenaspekts war eine Reaktion der Reformation auf die Instrumentalisierung der guten Werke als Druckmittel, Einnahmequelle und Machtinstrument durch die Kirche im Mittelalter.

Heute sind die Zeiten anders, und vielleicht ist heute sogar eine im Vergleich wieder stärkere Betonung der guten Werke, des authentischen Lebens der christlichen Lehre sinnvoll. Biblische Fundierung gibt es dazu reichlich.

Mt 7, 12-23

12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. 13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!

15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. 18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. 21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. 22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? 23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!

Jak 1,22 Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.

Thomas

tojak antworten
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Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4409
Veröffentlicht von: @tojak

Ich bin der Meinung, dass beide auf ihre Art recht haben,

Da sprichst du etwas an und ich bin überzeugt, dass dies Situativ und individuell ist.

Da gibt, es Situationen in denen wir aufgefordert sind hart und diszipliniert an uns zu arbeiten, aber dann gibt es auch die Situationen, in denen wir alles an uns geschehen lassen dürfen.

arcangel antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Für mich widersprechen sich die Texte nicht.

Wenn wir etwas tun, um gut vor Gott dazustehen (Heiligung, gute Werke etc), dann ist das ein mehr oder weniger wertloses Tun - denn wir können uns Gottes Gnade nicht erkaufen. Wir sind "Showchristen", die der Welt und Gott zeigen wollen, wie toll sie sind. Der Antrieb zum Tun kommt aus dem Kopf und wird initiert von anerzogenen Verhaltensmustern, die man sich möglicherweise sogar aus der Bibel abgeschaut hat. Das alles führt aber zu Nichts.

Wenn wir Gottes Gnade annehmen, wenn wir uns klar machen, dass wir zu unserer Rettung selber nichts hinz tun können - dann ist das eine Demut, die in die Rettung und Gottesbeziehung führt.

Und wenn diese Gottesbeziehung dann mal steht, dann kommen die guten Taten quasi als Früchte von ganz allein - aus dem Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist und aus Liebe zu unserem Vater im Himmel und zu Jesus als unserem Herrn.

Das sind dann Früchte, an denen wir wirklich erkannt werden können - und das sind gaaanz andere Früchte als die selbsterwählten Guttaten, mit denen wir glänzen wollen.

Letztendlich ist bei der Beurteilung von Früchten der Blick auf das Herz wesentlich. Aber auch Beurteilen können und sollten wir nie aus uns heraus. Das ist nicht unsere Aufgabe. Aber wenn uns der Heilige Geist den Blick auf die Früchte unserer Nächsten öffnet, dann dürfen wir uns gerne mitfreuen und Gott loben.

LG
Ecc

Anonymous antworten
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