Was bedeutet nicht zu urteilen/richten?
Dürfen wir urteilen, ob jemand der sagt, dass er an Jesus glaubt, wirklich gläubig ist?
Dürfen wir urteilen, was z.B. Unzucht oder Götzendienst ist?
Oder waren diese Urteile nur geistlichen Lehrern erlaubt, wie Paulus einer war?
Was bedeutet es nicht zu urteilen und nicht zu richten und wie setzt man das in seinem Leben um?
Veröffentlicht von: @pumuckl97Dürfen wir urteilen, ob jemand der sagt, dass er an Jesus glaubt, wirklich gläubig ist?
Dürfen wir urteilen, was z.B. Unzucht oder Götzendienst ist?
Oder waren diese Urteile nur geistlichen Lehrern erlaubt, wie Paulus einer war?
Was bedeutet es nicht zu urteilen und nicht zu richten und wie setzt man das in seinem Leben um?
Ist uns für die Beurteilung des Verhaltens bzw. Fehlverhaltens nicht das Gesetz gegeben ? Da sollte doch drin stehen, was in den Augen Gottes richtig oder falsch ist. Nicht, daß ich den Bund des Gesetzes wieder einführen wollte, aber das Gesetz mit seinen Geboten ist durchaus noch hilfreich, wenn es darum geht, wie und in welcher Weise Gott und Menschen zu lieben sind. Man muß es nur richtig gebrauchen, sagt Paulus. 1 Tim 1,8 Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Wenn ich mir meine Mitmenschen so ansehe, auch in der Gemeinde, dann kommen mir sehr schnell Gedanken, was da falsch ist, auch wenn ich mein Urteil nicht verkünde. Manches Fehlverhalten scheint mir auch nicht wichtig zu sein, da betet man vielleicht mal dafür. Aber manches Fehlverhalten ist doch so gravierend, daß man eigentlich was sagen müßte. Z. Bsp. bei Ehebruch. 1 Kor 5,1-2... Da war Paulus sehr erzürnt, weil die Gemeinde nicht geurtelt und Maßnahmen ergriffen hat.
Bei anderen Vergehen sollte vorsichtig geurteilt werden. Denn der Herr Jesus meinte zu dem Volk Israel, daß sie eben mit dem Maß gerichtet würden, mit dem sie messen würden. Mt 7,1 Auf welche Art Fehlverhalten würde sich das beziehen ? Das können ja keine gravierenden Sünden sein. Es erinnert mich an die Mahnung des Paulus in Rö 2,1, daß Menschen oft die Angewohnheit haben, Dinge, die sie anderen Menschen beanstanden, selbst auch zu tun. Vielleicht sollte hier lieber Stillschweigen sein und ein Nachdenken über das eigene Leben. Wenn ich z. Bsp. immer lauthals verkünde, daß ich einer Gemeinde nicht richtig angenommen würde, dann könnte ich mich mal fragen, ob ich das selber tue. Rö 15,7
Die Juden sind vielleicht auch immer sehr hart miteinander ins Gericht gegangen. Auch später, als sich die Gemeinde in Korinth gebildet hat, wurde Paulus von Gemeindegliedern angegriffen. 1 Kor 4,3-5 Worum ist es da wohl gegangen, um die Frage der Beschneidung ? Paulus hat mal aus taktischen Gründen Gepflogenheiten des Gesetzes eingehalten und hat z. Bsp. den Timotheus beschneiden lassen Apg 16,3. Obwohl er sich z. Bsp. gegenüber den Galatern vehement dagegen ausgesprochen hat.Gal 5,3
Es gibt sicher auch heute noch solche Streitthemen in der Gemeinde. Vielleicht, wenn es um die Frage der Notwendigkeit der Taufe geht. Mir fallen ehrlich gesagt sonst nicht so viele Themen ein.
Ob jemand gläubig ist oder nicht, das Urteil wird jeder für sich irgendwann treffen. In der Gemeinde wurden solche Fragen während des Taufgespräches abgehandelt. Jeder Einzelne kann dafür Gott befragen.
Über Unzucht und Götzendienst sollten wir urteilen. Welcher Götzendienst könnte da heute in Frage kommen, das Beten zu Maria und den Heiligen ?
Ich finde, es steht jedem zu ein Urteil zu fällen, es wird auch ganz automatisch passieren. Dann kann man ja darüber beten oder mit den Ältesten sprechen. Der unangenehme Teil ist nämlich, mit den Betreffenden über die Sünde zu sprechen.
@pumuckl97 Eine interessante Frage, dazu werde ich hier wohl eher nicht antworten. Aber primär, was für mich in dem Vers mitdazugehört ist Tat und Folge. Wie bei dem einen Vers mit dem Schwert.
Matthäus 7
1Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; 2denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden.
Matthäus 26
52 Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.
1.Mose 9
5 und wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern; von jedem Tiere werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern. 6 Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.
Also vielleicht noch, kurzum:
Wenn ihr richtet, so wisst, dass ihr genauso gerichtet werden werdet, wie ihr jemand anderen richtetet.
Und deshalb: richtet besser gar nicht.
Laut Bibel wußten Adam und Chava vorher nicht, was gut und was schlecht / böse ist.
Jetzt wissen wir es aber. Aber, wo ich jetzt so keine Bibelstelle dafür weiß, in manchem sind sich Leute einig, und in manchem völlig gegensätzlicher Meinung. Der eine meint, es sei gut Fleisch zu essen, der andere es sei schlecht. Oder Sport zu treiben, oder Fallschirm zu springen oder Motorrad zu fahren usw..
Und das wäre dann auch die Stelle, wo ich persönlich ein bißchen weiß, wie ich damit umgehen kann, und nicht zu sagen:
"So ein Dummkopf, der meint Motorrad fahren sei gut, wo doch völlig klar ist, dass so viele Menschen jedes Jahr sich dabei schwer verletzten und sogar sterben."
Und bestimmte Sachen müssen auch vor Gericht gehen, man kann nicht Leute in der Straße herumlaufen und morden und stehlen lassen.
Hej 🙂
Ich ziehe mal die Schrift heran:
1Kor 6,12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
1Kor 10,23 Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.
Ich denke, damit haben sich im Grunde alle "Darf ich ..."- oder "Dürfen wir ..."-Fragen erledigt. Ja, Gott hat uns einen Verstand gegeben und möchte auch, dass wir diesen weise nutzen.
Was bedeutet es, zu urteilen oder wenn die Bibel sagt, wir sollen nicht richten?
In Matthäus 7,1-2 und 6 sagt Jesus: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden … Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie diese nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen!“
(...)
Eine andere Übersetzung (Gute Nachricht):
1 »Verurteilt nicht andere, damit Gott nicht euch verurteilt!
2 Denn euer Urteil wird auf euch zurückfallen, und ihr werdet mit demselben Maß gemessen werden, das ihr bei anderen anlegt.
(...)
Jesus beginnt mit den Worten „Richtet nicht“ [urteilt nicht]. Damit meint er natürlich nicht, dass wir nie und unter keinen Umständen über jemanden urteilen sollen. Wenn wir nie irgendein Urteil fällen dürften, wie könnten wir dann beurteilen, wer die „Hunde“ oder die „Schweine“ sind, von denen Jesus hier redet?
Urteilsvermögen, Einsicht und das Treffen von Entscheidungen ist nötig, wenn in einer Gemeinde eine gute Ordnung eingehalten werden soll.
Jesus sagt in Johannes 7,24: „Richtet nicht nach dem äußeren Schein, sondern richtet gerecht!“ Gerecht richten und das nicht nach dem äußeren Anschein.
Ein berühmter englischer Prediger, Bischof Potter, reiste einmal auf einem alten Transatlantik-Schiff nach Amerika. Als er an Bord ging, stellte er fest, dass er sich die Kabine mit einem zweiten Mann teilen musste.
Er traf diesen Mann und ging daraufhin etwas später zum Schiffszahlmeister. Er bat ihn: „Würden Sie bitte meine goldene Uhr und meine anderen Wertgegenstände für mich in einem Tresor aufbewahren? Ich habe meinen Kabinengenossen getroffen und er wirkte nicht besonders vertrauenswürdig auf mich.“
Der Schiffszahlmeister antwortete: „Herr Bischof, das mache ich gern. Ich übernehme die Verantwortung für Ihre Wertsachen. Immerhin war Ihr Kabinengenosse gerade ebenfalls bei mir und hat mir aus genau dem gleichen Grund seine Wertsachen anvertraut.“ Wir müssen gerecht urteilen.
Jesus sagt in Matthäus 12,33: „An der Frucht wird der Baum erkannt.“ Und Paulus schreibt in 1.Korinther 5,12, dass es nicht unsere Aufgabe ist, über Menschen außerhalb der Gemeinde zu urteilen, sehr wohl aber über diejenigen, die zu Gottes Gemeinde gehören.
Das Wort, das hier im Griechischen für „richten“ steht, wird in der Bibel sehr unterschiedlich übersetzt. Es hat verschiedene Nuancen, zum Beispiel „rächen“, „verklagen“, „entscheiden“, „bestimmen“ und „verurteilen“. Um die Bedeutung zu verstehen, müssen wir uns den Zusammenhang ansehen.
Wenn Jesus sagt: „Richtet nicht“, sagt er uns damit, dass wir andere nicht bewerten, verdammen oder verurteilen sollen. Bei Lukas ist zu diesem Satz noch ein weiterer hinzugefügt: „Richtet nicht; verurteilt nicht.“
Wir müssen uns davor hüten, andere rigoros zu verdammen und ihr Herz zu verurteilen. Keiner von uns ist dazu qualifiziert, über das Innere eines anderen Menschen zu urteilen. Nur Gott sieht die Beweggründe und Absichten eines jeden Menschen.
John Wesley beobachtete einmal, wie ein Mann, den er für reich hielt, bei der Kollekte nur einen kleinen Betrag für ein Hilfswerk spendete. Wesley kritisierte diesen Mann öffentlich, er sei habgierig und geizig.
Später sprach der Mann Wesley unter vier Augen an: „Ich wollte nur sagen, dass ich seit Wochen von Pastinaken und Wasser lebe. Bevor ich Christ wurde, habe ich große Schulden gemacht. Jetzt gebe ich gar nichts für mich aus, um diese Schulden zurückzuzahlen. Jesus hat mich zu einem ehrlichen Mann gemacht; deshalb kann ich nur wenig über meinen Zehnten hinaus spenden, wenn ich meine Schulden zurückzahlen will. Zuerst muss ich mit meinen weltlichen Mitmenschen finanziell ins Reine kommen. So kann ich ihnen zeigen, was Gottes Gnade im Herzen eines Menschen tun kann, der früher so unehrlich war.“
Wesley entschuldigte sich sofort und bat den Mann um Vergebung.
Noch einmal: Nur Gott allein ist in der Lage, über das Herz eines Menschen zu urteilen.
(Quelle: https://bayless-conley.de/duerfen-wir-nie-urteilen-auch-wenn-jemand-etwas-falsches-tut-teil-1/)
Friede mit dir.
- @neubaugoere Danke für deine Antwort. Ich glaub ich hab ganz große Schwierigkeiten damit zu verstehen, wie ich richtig beurteile. Ich fühle mich nicht in der Position irgendein gerechtes Urteil fällen zu können. Ich fühle mich nicht in der Position Wölfe im Schafspelz von Schafen unterscheiden zu können. Ich hatte ja selber lange Zeit Angst, ein Wolf im Schafspelz zu sein und manchmal kommt das noch hoch. Muss man gerecht urteilen können und wenn ja, wie lernt man das? Kann ich einfach alle die sagen, dass sie gläubig sind als Gläubige freisprechen, egal wie sie sich verhalten, oder muss ich mit dem Verstand lernen, die Schafe im Wolfpelz zu erkennen? Ist das vielleicht nur erkennbar für die, die "reif" in Christus sind, nicht für die die verwirrt wurden oder noch jung sind im Glauben? Oder gibt es vielleicht sogar welche, deren Stärke einfach woanders liegt, dass sie garnicht fähig sind solche Urteile zu treffen? Im Moment lasse ich mich mehr von meinem Herz leiten, aber mein Verstand hört einfach nicht auf nachzudenken und alles zu hinterfragen und nach Wahrheit zu suchen.
Vielleicht studierst du was ich kopiert habe noch einmal. Diese Beispiele zeigen gut, worum es geht. Bitte den Heiligen Geist, dir Dinge zu zeigen oder zu erklären.
Für meinen Geschmack willst du den 8. oder 22. Schritt vor dem ersten tun. - Für den Anfang darfst du verstehen lernen, wer Gott ist und wer du in ihm bist, was er dir geschenkt hat, was er für dich getan hat, wie sehr er dich liebt. Diese Liebe ist größer als alles, wirklich alles. Für mich war und ist sie das Zuhause, von dem ich immer träumte. Sie hat mit einem Schlag alles Aufgewühlte, alle offenen Fragen beantwortet und befriedet. Sein Friede zog ein und veränderte einfach alles. Nicht von heute auf morgen und doch irgendwie genau so. Das ist schwer zu beschreiben, weil es zu wunderbar ist und nicht von dieser Welt.
Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Der Friede Gottes sei mit dir.
Veröffentlicht von: @pumuckl97Im Moment lasse ich mich mehr von meinem Herz leiten, aber mein Verstand hört einfach nicht auf nachzudenken und alles zu hinterfragen und nach Wahrheit zu suchen.
Na, das ist doch wunderbar!
Wenn du dich von deinem Herzen leiten lässt und dabei den Verstand nicht ganz vergisst,
dann ist schon mal das Schwerste und Wichtigste geschafft.
Und wenn du deine Entscheidungen immer mal wieder an Hand der Bibel prüfst und mit Hilfe deines Verstandes überprüfst,
dann wirst du merken, dass du mit der Zeit immer sicherer wirst.
@pumuckl97 Hallo, ich versuche immer zu differenzieren.
1. Unterscheide möglichst zwischen Urteilen über Sachfrage und Urteilen über Personen. Bei Personen kann ich zwar sagen: "Ich bezweifle dein Christsein anhand deiner unchristlichen Taten", aber das eigentliche Urteil steht nur Gott zu. Die typischen Urteile in mehreren Freikirchen, wo die Prediger sich selber damit rechtfertigen, dass sie die Mitglieder in anderen Kirchen pauschal als Nichtchristen aburteilen, halte ich für falsch.
2. Bei Sachfragen ist es leichter, seine Meinung zum Thema zu äußern und diese ggf. durch klare Literaturhinweise (Auslegungen zur Bibel) zu belegen. Natürlich sind theologische und ethische Sachfragen immer auch Gegenstand der Diskussion. Du kannst also nicht erwarten, dass alle dir zustimmen. Entsprechend kannst du nicht so auftreten, als ob deine Meinung die einzig Richtige auf der Welt wäre, (Ironie on) es sei denn du wirst Papst .... . (Ironie off)
3. Götzendienst? Wie du vielleicht weißt, hat Paulus in Röm 14 und 1. Kor deutlch unterschieden zwischen "Schwachen" und "Starken" im Glauben. Da war es für die einen ein Götzendienst, von dem Götzenopferfleisch zu essen. Für die anderen war es das nicht, weil sie wußten, dass es keine anderen Götter gibt. Aber auch die Starken sollten den Schwachen nicht zur Anfechtung werden und in Gegenwart eines "Schwachen im Glauben" lieber auf das Essen des Fleisches verzichten. Demnach ist etwas spätestens dann ein Götzendienst, wenn es für einen anwesenden Schwachen im Glauben ein Götzendienst ist.
Gruß, Jimmy
@jimmy Danke für deine Antwort. Die ist sehr einfach erklärt, das kann sogar ich verstehen.
Zu Punkt 3: Ging es nicht darum, dem Bruder, der schwach ist keinen Anstoß zu geben, damit das essen nicht zur Sünde wird, weil er es mit Anstoß isst? Ist das dann schon Götzendienst? Ist alles, was Sünde ist Götzendienst? Oder ist Götzendienst eine ganz bestimmte, schwerere Sünde im Vergleich zu anderen? Gibt es schwerere und weniger schwere Sünden? Was ist eigentlich Götzendienst?
Keine Sünde ist leichter oder schwerer als andere. Was wir bei Sünden sehen dürfen, ist, dass wir, wenn wir sündigen, weit weg sind von Gott. Vielleicht gehst du dem Sündenbegriff noch mal auf die Spur (in der Bibel). Den Sündenfall nennen wir so, weil wir in dem Moment, wo sich Adam und Eva gegen Gott entschieden, aus dem Garten hinaus mussten, weg von Gott. Das hängt mit den Bäumen zusammen und der Weisung, die Gott beiden gab.
Sünde ist Entfernung von Gott. Sünde ist, wenn du nicht auf Gott schaust bei der Suche nach Antworten, bei der Suche nach "was soll ich tun" oder ähnlichem. Gott ist das Ziel und wenn wir bei solchen Dingen nicht auf Gott schauen, nennen wir das Zielverfehlung. Diese Zielverfehlung ist Sünde, weil es eben nicht Gott zum Ziel hat, sondern eigene Bedürfniserfüllung, eigene Befriedigung ...
Götzen sind Dinge oder Menschen, die wir neben Gott stellen und ihnen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ein ganz berühmtes und viel zitiertes Beispiel ist "König Fußball", wenn der mehr Aufmerksamkeit bekommt als Gott. Das kannst du auf andere Dinge oder eben auch Menschen übertragen.
Die Bibel sagt: trachtet zuerst nach dem Reich Gottes (dann wird euch das alles (nämlich das vorher Genannte) zufallen), Matthäus 6,33. Luthers Übersetzung mag nicht jeder, ich finde es auch in der Guten Nachricht besser hervorgehoben, auch sprachlich: "Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt, und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen." Es geht um seine Herrschaft und darum, wer mein Herr ist, von wem ich mich "regieren" lasse, wer mich lenken darf. Und natürlich immer um das Verständnis, wer Gott ist, was er für mich getan hat und wie sehr er mich liebt.
Friede mit dir.
Hab noch Fragen:
Hatte 2 Dinge im Kopf. Einmal hab ich mich gefragt, wie du darauf kommst, dass Sünden nie schwerwiegender sein können als andere. Zum Beispiel die unverzeihliche Sünde im Vergleich zu Ehebruch. Oder Töten aus Hass im Vergleich zu Lügen wegen antrainierter Höflichkeit.
Dann noch diese Bibelstelle: Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. (5Mo 27,26; Hes 33,12; Mt 5,19) Sch2000
Ist diese Bibelstelle der Grund, warum du glaubst, dass keine Sünde schwerer sein kann als eine andere Sünde?
Und wenn ja, bedeutet das, dass Töten aus Hass genauso schlimm ist wie jemandem zu sagen, dass er ne tolle Mütze trägt, um ihn nicht zu verletzen?
Und würde das dann bedeuten, dass auch die unverzeihliche Sünde nicht schwerwiegender ist wie die anderen?
Und warum waren die Strafen und Opfer in der Tora dann so unterschiedlich vorgegeben?
Ich versteh das nicht.
Schön, dass du fragst.
Ich weiß nicht, ob du das Neue Testament schon mal gelesen hast und von diesem Jesus gehört oder gelesen hast, der Gottes Sohn ist und sich gegeben hat für uns, für dich, für mich, für jeden von uns, ganz unabhängig von dem, wer wir sind und was wir getan haben. Gott selbst machte keinen Unterschied und kam und gab sich für jeden, egal, welche Sünden er begangen hat oder begeht. Wer zu ihm umkehrt, den wird er empfangen, ganz egal, was er getan hat. Wer zu ihm umkehrt, wird angenommen, weil jeder geliebt ist und sich Gott aus Liebe für jeden gegeben hat. Es gilt also nicht unser Maßstab, sondern Gottes. Und Gott nimmt jeden auf, der zu ihm umkehrt. (Hebr 2,9 Aber wir sehen, wie Jesus, der für kurze Zeit tiefer gestellt war als die Engel, wegen seines Sterbens mit Ruhm und Ehre gekrönt worden ist. Denn Gott hat in seiner Gnade gewollt, dass er allen Menschen zugute den Tod erleidet.)
Joh. 3,13
Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen als nur der eine, der vom Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn. Mose richtete in der Wüste den Pfahl mit der bronzenen Schlange auf. Genauso muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die sich im Glauben ihm zuwenden, durch ihn ewiges Leben bekommen. Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. Gott sandte den Sohn nicht in die Welt, um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten. Wer sich an den Sohn Gottes hält, wird nicht verurteilt. Wer sich aber nicht an ihn hält, ist schon verurteilt, weil er Gottes einzigen Sohn nicht angenommen hat. So geschieht die Verurteilung: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht; denn ihre Taten waren schlecht. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und bleibt im Dunkeln, damit seine schlechten Taten nicht offenbar werden. Aber wer der Wahrheit gehorcht, kommt zum Licht; denn das Licht macht offenbar, dass er mit seinen Taten Gott gehorsam war. (Übersetzung: Gute Nachricht)
In Christus Jesus ist keine Verdammnis mehr. Den Satz kennen viele. Ich finde ihn in der Übersetzung der Guten Nachricht etwas "klarer": Röm 8,1 Vor dem Gericht Gottes gibt es also keine Verurteilung mehr für die, die mit Jesus Christus verbunden sind. - Keine Verurteilung mehr. Egal, wer zu ihm kommt. Wer mit Jesus Christus verbunden ist, gehört zu Gott.
Röm 8,15 Der Geist, den Gott euch gegeben hat, ist ja nicht ein Sklavengeist, sodass ihr wie früher in Angst leben müsstet. Es ist der Geist, den ihr als seine Söhne und Töchter habt. Von diesem Geist erfüllt rufen wir zu Gott: »Abba! Vater!« Gal 4,6 Weil ihr nun Gottes Söhne und Töchter seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz. Der ruft aus uns: »Abba! Vater!«
Johannes, der Wegbereiter Jesu, rief dazu auf: »Kehrt um und lasst euch taufen, denn Gott will euch eure Schuld vergeben!« (Mk 1,4)
Apg 13,38 Und durch diesen Jesus – das sollt ihr wissen, Brüder – wird euch die Vergebung eurer Schuld angeboten! Das Gesetz Moses hatte nicht die Kraft, eure Schuld wegzunehmen;
Röm 3,22 Dieser Weg besteht im Glauben, das heißt im Vertrauen auf das, was Gott durch Jesus Christus getan hat. Alle erfahren Gottes rettende Treue, die in diesem Glauben stehen. Es gibt hier keinen Unterschied:
Röm 3,28 ... Allein aufgrund des Glaubens nimmt Gott Menschen an und lässt sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen. Er fragt dabei nicht nach Leistungen, wie das Gesetz sie fordert.
Jesus Christus, der geliebte Sohn Gottes, gab für alle sein Leben am Kreuz auf Golgatha, damit wir sein Leben haben, ewiges Leben an der Seite Gottes.
Das "Neue Testament" heißt nicht nur einfach so. Was ein Testament ist, weißt du sicher, oder? Da gibt es einen Erblasser und Erben, die eben das bekommen (erben), was der Erblasser hinterlässt, gibt. Es ist der neue Bund, den Gott mit seinen Menschen schließt. Jesus Christus hat das Gesetz erfüllt und in ihm oder durch ihn ist es uns möglich, vor Gott gerecht zu sein. Jesus Christus ist unsere Gerechtigkeit. Das Gesetz würde uns zum Tod verurteilen. Doch durch Jesu stellvertretenen Tod erlangen wir (sein) Leben. Es gibt keine Verdammnis mehr in Christus Jesus. Wir sind Erben, du und ich und alle, die dieses Liebeswerk im Glauben annehmen wollen. Jesus ist der Erblasser. Er hat am Kreuz den Sieg über Finsternis und Tod errungen, damit wir erben, was er erkämpft hat: ewiges Leben.
Und er ist auch heute noch mitten unter uns durch seinen Geist. So, wie es dieses so alte Buch (Bibel) auch sagt. Mit seinem Geist begleitet er uns durch unser Leben, durch diese Welt. Er steht uns bei. Er ist für uns und mit uns. Weil Gott dich so sehr liebt.
Friede mit dir.
Ich glaub alles, was Gott durch Jesus getan hat, so wie das in der Bibel steht. Ich glaub, dass das alles die Wahrheit ist. Bin ich dann automatisch verbunden mit ihm? Bin ich deshalb automatisch gerettet? Auch wenn ich mich irre und Fehler mache und wenn es mir immer wieder schwer fällt zu vertrauen, dass er mich noch liebt, weil ich unsicher bin, ob man die Gnade wieder verlieren kann, wenn man nicht gehorcht, weil ich nicht weiß ob und inwieweit es einen freien Willen gibt und ob es eine Heilsgewissheit gibt?
Ich wundere mich immer, dass Menschen, die doch auf dem festen Boden des Glaubens an Gott und Jesus stehen, solche Zweifel haben können.
Ich jedenfalls kann in den Texten des NT nur sehen, dass Jesus genau solche Zweifel in den Wind zerstreut hat.
@pumuckl97 | zum vorherigen Beitrag
Die Bibel sagt, wir können unsere Sünden nicht erkennen, wenn sie uns der Heilige Geist nicht geoffenbart hat. Sie sagt weiterhin, dass uns der Geist die Gewissheit schenkt, dass wir Gottes Kinder sind und wir deshalb Abba, Vater rufen/sagen können.
Ich hab noch was Passendes für dich, denke ich: https://www.bibelkommentare.de/kommentare/191/durch-glauben-gerettet
Seine Liebe gilt dir, auch wenn du strauchelst, auch wenn du Fehler machst. Die Bibel sagt, dass uns nichts (und sie meint auch "nichts") aus seiner Hand reißen kann.
Ja, wir stehen oft etwas weiter weg von Gott, aber Gott ist immer da, verlässt uns nie. Auch dich nicht. Wir sind seine Kinder, wir lernen Tag für Tag und werden entwickelt, dürfen uns entwickeln, dürfen Fehler machen. Sieh, wenn jemand einen Beruf erlernt, macht er in seiner Ausbildung auch Fehler. Der Meister bringt es ihm bei. Fehler gehören dazu, genauso wie zu lernen aus diesen Fehlern und sich dadurch weiterzuentwickeln. Sei gewiss, dass Gott da ist und dich nicht fallenlässt, nicht hängenlässt und nie verlässt. Vielleicht siehst du ihn nicht immer klar, weil dein Blick verstellt ist oder "vernebelt". Doch Gott ist da. Auch wenn der Himmel voller Wolken hängt, ist ja die Sonne nicht weg, nur weil wir sie nicht sehen. Sie ist da - über den Wolken. Gott ist da. Er thront über allem. Und er hält die ganze Welt - auch dich und mich - in seinen Händen.
Danke, dass du fragst.
Friede mit dir.