Was waren das nur für fähige Theologen.
Ich beziehe mich auf folgenden Artikel.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article193005435/Deutsche-Christen-Jesus-sollte-zum-arischen-Galilaeer-gemacht-werden.html
Birkenmeier wurde gefragt, wie ein Herr Grundmann nach dem Krieg, Theologen ausbilden konnte.
Die Landeskirche hatte einen Mangel an fähigen Theologen,
Diese Antwort fand ich schon ein bisschen merkwürdig. Es war ja nicht nur in der Kirche so. Nach dem Krieg, konnten Nazis in Deutschland wieder Karriere machen. Sei es bedingt in der Politik, oder die Wirtschaft. Die Gründe, die dafür angegeben werden, sind verschieden. Man braucht deren Qualifikation zum Aufbau. Wir wollen sie nicht ausgrenzen, denn sie sollen sich in die Demokratie einfinden.
Bei Grundmann könnte oberflächlich betrachtet, die Qualifikation als Ursache sehen. Ist aber Theologie eine Frage der Qualifikation, oder auch eine Frage des Glauben. Ich erinnere daran. Grundmann wollte die Bibel, um das jüdische aus der Bibel zu entfernen, fälschen. Eine neu Bibel musste her, also ein Jesus, der kein Jude war, sondern ein Opfer der Juden, usw.
Vor längerer Zeit, vermutlich ist es über zehn Jahre her, da habe ich nachgeschaut, was aus prominente Vertreter der DC wurde. Wenn ich so manchen Kommentar aus der Zeit höre, könnte man ja denken, die die evangelische Kirche bestand fast nur aus der bekennenden Kirche. Viel kamen irgendwie in der Kirche wieder unter. Dozenten publizierten für die Kirche. Pfarrer wurden in der Verwaltung eingesetzt usw. Nur ist es so, dass es in der Kirche nicht um einen Philosophie geht, sondern um einen Glauben. Genau darüber habe ich nichts gelesen. Kein Wandel, oder ähnliches bei den betreffenden Personen. Man hat einen großen Teil nur irgendwie wieder untergebracht. Nun höre ich zum ersten Mal eine Rechtfertigung. Man brauchte einen fähigen Theologen. Wäre der angegebene Grund gewesen, er habe zu den Säulen der Kirche zurückgefunden und sich geändert, dann wäre es kein, oder kaum ein Thema für mich. So stelle ich mir die Frage, was waren das für fähige Theologen, ober auch, was braucht eine Kirche für Theologen und was wäre für einen Theologen, der für die Kirche arbeitet eine zwingende Grundfeste?
Veröffentlicht von: @orangsayaIst aber Theologie eine Frage der Qualifikation,
Ja,
glauben kann jeder,
Theologie ist eine Wissenschaft, und benötigt ein Studium.
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchenTheologie ist eine Wissenschaft, und benötigt ein Studium.
Das mit dem Studium ist zwar richtig, aber Theologie entspricht keinen wissenschaftlichen Anforderungen.
Insofern ist es objektiv auch kaum zu sagen, wann Theologie genau "richtig" ist, weil es nicht überprüft werden kann.
Alle Wissenschaften gründen sich zum großen Teil auf Hypothesen.
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchenAlle Wissenschaften gründen sich zum großen Teil auf Hypothesen.
Das ist hier nicht der Punkt. Das Problem ist, dass die Grundvoraussetzungen, unter denen Theologie betrieben wird, praktisch beliebig sind. Wobei die wichtigste Voraussetzung - Gott existiert, und er hat Einfluss auf die Bibel genommen - weder belegt noch überhaupt konkret begründet werden kann. Da kann man im Weiteren noch so ernsthafte "wissenschaftliche" Kriterien anlegen - wenn die Basis beliebig ist, ist es auch das Ergebnis.
Deshalb halte ich es auch für praktisch unmöglich zwischen "richtiger" und "falscher" Theologie zu unterscheiden. Es gibt lediglich verschiedene Voraussetzungen - aber kein "richtig" oder "falsch".
Ist das tatsächlich so?
Nach meinem Dafürhalten (bin kein Theologe) gilt die Prämisse
Veröffentlicht von: @lucan-7Gott existiert
allenfalls für einen Bruchteil der theologischen Disziplinen.
Kirchengeschichte (alte, mittelalterliche, neue) inklusive Dogmengeschichte etc., Liturgiewissenschaft, Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht usw. können völlig unabhängig von der Frage nach der Existenz Gottes praktiziert werden.
Auch die exegetischen Fächer (AT und NT) klammern, sofern historisch-kritisch vorgegangen wird, diese Frage meines Wissens weitgehend aus.
Allenfalls in Bereichen wie Fundamentaltheologie oder Moraltheologie mag die Existenz Gottes nach christlichem Verständnis teilweise vorausgesetzt werden.
Veröffentlicht von: @pankratiusKirchengeschichte (alte, mittelalterliche, neue) inklusive Dogmengeschichte etc., Liturgiewissenschaft, Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht usw. können völlig unabhängig von der Frage nach der Existenz Gottes praktiziert werden.
Sicher... aber es geht ja um Theologie allgemein, nicht um Teildisziplinen.
Dass die Theologie unter anderem in Teilbereichen auch wissenschaftliche Methodiken anwendet bestreite ich ja nicht. Aber insgesamt wird trotzdem keine Wissenschaft draus.
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchenAlle Wissenschaften gründen sich zum großen Teil auf Hypothesen.
Außerdem ist die Theologie ein Fach das an der Uni gelehrt wird, der Meinung das es sich um keine Wissenschaft handelt sind nur ein paar Atheisten die man ja nicht unbedingt ernst nehmen muss.....
Veröffentlicht von: @skeptischerchristAußerdem ist die Theologie ein Fach das an der Uni gelehrt wird, der Meinung das es sich um keine Wissenschaft handelt sind nur ein paar Atheisten die man ja nicht unbedingt ernst nehmen muss.....
Das ist keine Frage der "Meinung", sondern einfach eine Frage der philosophischen Grundlagen. Und die wissenschaftlichen Kriterien werden von der Theologie einfach nicht erfüllt.
Dass es an der Uni gelehrt wird hat etwas mit der Tradition zu tun, aber nicht damit dass es eine ernsthafte Wissenschaft wäre.
Veröffentlicht von: @lucan-7Das ist keine Frage der "Meinung", sondern einfach eine Frage der philosophischen Grundlagen. Und die wissenschaftlichen Kriterien werden von der Theologie einfach nicht erfüllt.
Sicher ist das nur eine Meinung was denn sonst?
Hast du Philosophie studiert?
Behaupten kann man natürlich alles mögliche.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftstheorie_der_Theologie
Veröffentlicht von: @skeptischerchristSicher ist das nur eine Meinung was denn sonst?
Hast du Philosophie studiert?Behaupten kann man natürlich alles mögliche.
Hast du dir deinen Link auch mal durchgelesen? Es handelt sich um eine "Wissenschaftstheorie der Theologie", also bereits innerhalb der Theologie. Damit hat die Theologie ja bereits eingeräumt, dass sie eine eigene Definition von "Wissenschaftlichkeit" hat, die nur innerhalb dieser gültig ist.
Mit einer allgemeinen Wissenschaftstheorie hat das nichts zu tun.
Veröffentlicht von: @lucan-7Hast du dir deinen Link auch mal durchgelesen?
Ja
Veröffentlicht von: @lucan-7Es handelt sich um eine "Wissenschaftstheorie der Theologie", also bereits innerhalb der Theologie.
Und?
Veröffentlicht von: @lucan-7Damit hat die Theologie ja bereits eingeräumt, dass sie eine eigene Definition von "Wissenschaftlichkeit" hat, die nur innerhalb dieser gültig ist.
Ja und?
Definierst du was wissenschaftlich ist?
Veröffentlicht von: @lucan-7Mit einer allgemeinen Wissenschaftstheorie hat das nichts zu tun.
Eine allgemeine Wissenschaftstheorie gibt es aber nun mal sowiso nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftstheorie
Der Artikel ist ziemlich lang.
Und es wird sich zum staunen bringen: es gibt
-keinen Konsens
-ganz unterschiedliche Positionen
Veröffentlicht von: @skeptischerchristDer Artikel ist ziemlich lang.
Und es wird sich zum staunen bringen: es gibt
-keinen Konsens
-ganz unterschiedliche Positionen
Wenn du dir mal die Mühe machst das Ganze durchzulesen wirst du feststellen, dass nicht jeder Ansatz sinnvoll ist und vieles davon eh nicht verwendet wird. Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als du denkst, die Unterschiede betreffen in der Regel auch ganz andere Bereiche als die, um die es hier geht.
Veröffentlicht von: @skeptischerchristJa und?
Definierst du was wissenschaftlich ist?
Nein - gerade darum geht es ja. Dass nicht jeder nach Belieben definieren kann, was "wissenschaftlich" ist. Würden wir das zulassen wäre das gesellschaftlich extrem gefährlich, weil dann jeder jeden Blödsinn als "wissenschaftlich" verkaufen kann und Wissenschaft nur noch ideologisch statt ergebnisoffen geprägt wäre.
Was jetzt nicht heisst, dass Wissenschaftler generell keiner Ideologie unterliegen (weil dieser Einwand von dir jetzt wahrscheinlich kommen wird), aber hier gilt es natürlich auch zwischen dem Prinzip und den Menschen zu unterscheiden.
Veröffentlicht von: @lucan-7Wenn du dir mal die Mühe machst das Ganze durchzulesen wirst du feststellen, dass nicht jeder Ansatz sinnvoll ist und vieles davon eh nicht verwendet wird.
Nein, das stelle ich nicht fest. Habe den Artikel gelesen.
Veröffentlicht von: @lucan-7Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als du denkst,
Nein, die gibt es eben nicht.
Vielleicht ist dir ja die Oberstrukturierung Realistische und Nichtrealistische Theorien aufgefallen? Mir schon.
Veröffentlicht von: @lucan-7in der Regel auch ganz andere Bereiche als die, um die es hier geht.
Nö
Veröffentlicht von: @lucan-7Nein - gerade darum geht es ja. Dass nicht jeder nach Belieben definieren kann, was "wissenschaftlich" ist.
Klar kann in der Tat nicht jeder nach Belieben definieren. Du meintest wahrscheinlich das man das nicht machen sollte 😊
Da kann ich dich trösten: Das macht "man" auch nicht.
Allerdings muss ich dich auch enttäuschen: Es gibt ganz unterschiedliche Positionen was Wissenschaftlich ist.
Veröffentlicht von: @lucan-7Würden wir das zulassen wäre das gesellschaftlich extrem gefährlich, weil dann jeder jeden Blödsinn als "wissenschaftlich" verkaufen kann und Wissenschaft nur noch ideologisch statt ergebnisoffen geprägt wäre.
Wie geschrieben, keine Sorge "wir" lassen nicht jeden Blödsinn durchgehen.
Allerdings haben wir (das ist übrigens eine Grundlage von Wissenschaft) verschiedene Positionen die miteinander diskutieren.
Veröffentlicht von: @skeptischerchristAllerdings haben wir (das ist übrigens eine Grundlage von Wissenschaft) verschiedene Positionen die miteinander diskutieren.
Kann man ja gerne machen. Aber wenn eine Position nicht den notwendigen Kriterien entspricht, dann ist die Diskussion an dieser Stelle entschieden.
Wenn du dann noch weiter diskutieren willst, weil du es nicht einsiehst musst du dir jemand Anderen suchen.
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber wenn eine Position nicht den notwendigen Kriterien entspricht, dann ist die Diskussion an dieser Stelle entschieden.
ja natürlich, aber alle diese Positionen entsprechen den notwendigen Kriterien.
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchenJa,
glauben kann jeder,
Theologie ist eine Wissenschaft, und benötigt ein Studium.
Ich weiß nicht, ob man in Deutschland ohne Studium eine theologische Ausbildung heute noch machen kann, und sich Theologe nennen darf. Möglicherweise geht es heute noch, wenn man für den Abschluss keinen akademischen Titel trägt.
Nun zur Theologie und Wissenschaft. Ja, Theologie ist eine Wissenschaft, aber nicht, wie Lucan meint, in der Grundfrage, ob es einen Gott gibt, usw., sondern eher im Hinblick der Auseinandersetzung von Inhalten, Dogmen, geschichtliche Entwicklungen usw. Es ist eine Geisteswissenschaft. Nur gibt es da noch etwas und das ist der Glaube, der auch noch eine Rolle spielt. Deswegen haben auch die Kirchen die Möglichkeiten. Theologen, die essentiell der Exegese widersprechen, die kirchliche Lehrerlaubnis zu entziehen. Bei Grundmann verhielt es sich so, dass seine Ausrichtung nach dem Krieg verboten wurde, und er erst wieder nachdem das Kontrollratsgesetz nicht mehr bestand, von der Kirche ausgehend wieder lehren durfte.
Veröffentlicht von: @orangsayaJa, Theologie ist eine Wissenschaft, aber nicht, wie Lucan meint, in der Grundfrage, ob es einen Gott gibt, usw., sondern eher im Hinblick der Auseinandersetzung von Inhalten, Dogmen, geschichtliche Entwicklungen usw.
Das habe ich so nicht geschrieben. Es geht nicht um die Frage, ob es Gott gibt - sondern wie man z.B. die Bibel interpretieren müsste, wenn sie tatsächlich von Gott inspiriert oder geschrieben worden wäre.
So gesehen muss man auch nicht gläubig sein, um Theologie zu betreiben... aber das macht es immer noch nicht zur Wissenschaft. Auch nicht zu einer "Geisteswissenschaft", denn es fehlt die notwendige Neutralität und Ergebnisoffenheit.
Alle wissenschaftlichen Elemente der Theologie können ohne weiteres durch richtige Wissenschaft ersetzt werden, wie etwa Religionswissenschaft, Geschichte, Sprachwissenschaften, Archäologie und Philosophie.
nein
Theologie betreibt jeder, der eine Aussage über Gott macht.
Genauso wie der Fussballfan, ein (besserer)Trainer ist.
und über die Qualität der Theologie die ein Mensch produziert, ist weder ein Studium noch dessen Absenz ein Gradmesser.
Dass in machen Zeiten die Wissenschaft absoluten Mumpitz von sich gibt, das dürfte normal sein - grad in Zeiten politischer Unfreiheit, Modernität von Dogmen und dergleichen mehr. Aber dass es dann die Wissenschaft nciht schafft, sich entschieden von derartigem Mumpitz entschieden zu distanzieren, wenn er denn mal demaskiert wurde - das ist für mich tragisch wie unverständlich zugleich.
LG
Ecc
Moin.
Was hat er denn inhaltlich nach 1959 vertreten? Wer a sagt, muss ja nicht sein Leben lang a sagen, und auch nicht b. Er kann erkennen, dass a falsch ist, und dann etwas anderes sagen.
Das trifft sicher nicht auf alle, die überzeugte Nazis waren und hinterher wieder zu Amt und Würde kamen, zu. Es ist ja bekannt, dass nur zu viele mehr oder weniger offen an ihrer Gesinnung festhielten. Dass das zu verurteilen ist, und dass das öffentlich hätte verurteilt werden sollen, ist klar. Interessant wäre die Frage gewesen, ob es rein technisch machbar gewesen wäre, ohne den deutschen Staat der Nachkriegszeit völlig verwarlosen zu lassen - oder ohne direkt neue Unruhen zu provozieren. Aber das ist aU-Fantasy.
Dennoch finde ich, so wie du es schreibst, klingt es nach Unbarmherzigkeit und Härte. Als Mensch von Heute kann ich seine Staatstreue, die ihn hinterher auch für die Stasi arbeiten ließ, so nicht nachvollziehen. Aber da ich keine seiner theologischen Schriften kenne (bzw. nicht mit Sicherheit sagen kann, ob ich eine kenne, möglich, dass ich Teile seiner Kommentare benutzt habe), mag ich ihn nicht so rundheraus pauschal verurteilen - und auch nicht die Kirche, die ihn wieder eingestellt hat.
Gruß und Segen
lubov
Veröffentlicht von: @lubovWas hat er denn inhaltlich nach 1959 vertreten?
Heute wissen wir, in konspirativer Form
mindestens seit 1956 den MfS
Veröffentlicht von: @lubovWer a sagt, muss ja nicht sein Leben lang a sagen, und auch nicht b. Er kan
Genau das ist ja meine Rede, und genau das vermisse ich ja.
Veröffentlicht von: @lubovDas trifft sicher nicht auf alle, die überzeugte Nazis waren und hinterher wieder zu Amt und Würde kamen, zu.
Auch darüber habe ich mit unterschiedlicher Begründung geschrieben.,
Veröffentlicht von: @lubovEs ist ja bekannt, dass nur zu viele mehr oder weniger offen an ihrer Gesinnung festhielten.
Ich rede von dieser Generation, die kaum noch vorhanden ist. Es wurde auch viel unterstellt, dass sie die Gesinnung noch haben. Selbstverständlich gab es auch einige, die an der Gesinnung festhielten.
Veröffentlicht von: @lubovDass das zu verurteilen ist, und dass das öffentlich hätte verurteilt werden sollen, ist klar.
Wenn jemand an der Ideologie festhielt, ist das auf jeden Fall zu verurteilen. Das ist eine Selbstverständlichkeit und bedarf keiner sonderlichen Betonung.
Veröffentlicht von: @lubovInteressant wäre die Frage gewesen, ob es rein technisch machbar gewesen wäre, ohne den deutschen Staat der Nachkriegszeit völlig verwarlosen zu lassen - oder ohne direkt neue Unruhen zu provozieren.
In der DDR, gab es ja Unruhen. Zwar war keine vorsätzliche Verwahrlosung da, aber die Ideologie brachte einen gleichwertigen Effekt.
Veröffentlicht von: @lubovAber das ist aU-Fantasy.
Als Deutschland kapitulierte, gingen wohl einige eher davon aus, dass sie wieder so gedemütigt werden, wie es nach dem Ersten Weltkrieg der Fall war. Es gab zwar Überlegungen, wie die von Morgentau, aber es setzte sich nicht durch. Wir bekamen eine Chance, zumindest im Westen und diese Chance haben wir genutzt. Zuerst kam die Chance von den Amerikanern, aber später auch Frankreich.Charles de Gaulle hatte einen guten Kurs eingeschwenkt und mit Adenauer etwas in die Wege geleitet, was in der Weitsicht zur EU führte. de Gaulle hatte mehrfach betont, welchen Achtung und Respekt er zu den Deutschen hat und die Deutschen haben es verstanden. Die Botschaft von Kennedy ("Ich bin ein Berliner.") bezog sich nicht nur auf den Mauerbau, sondern hatte auch die Aussage: "Ihr seit ein Teil von uns." Ich belasse es mal bei diesen Beispielen. Neben dem Wirtschaftswunder, kann man deutliche Zeichen erkennen, warum es nicht zu Aufständen kam.
Veröffentlicht von: @lubovDennoch finde ich, so wie du es schreibst, klingt es nach Unbarmherzigkeit und Härte.
Das tut mir leid, dass es so bei dir ankommt. Es kann allerdings auch bei dir liegen. Meine Frage ist durchaus berechtigt. Wenn jemand derartig gravierend vom Evangelium abgewichen ist, wie kann man dann ein guter Theologe sein? Andere Gründe, warum nach dem Krieg jemand der der Ideologie verfallen war, habe ich ja genannt, aber zu lapidar zu sagen, er war ein guter Theologe, ist mir ein bisschen zu einfach.
Veröffentlicht von: @lubovAls Mensch von Heute kann ich seine Staatstreue, die ihn hinterher auch für die Stasi arbeiten ließ, so nicht nachvollziehen.
Kann ich auch nicht nachvollziehen. Auch, wenn es durchaus sein kann, dass er von den Morden der Stasi nichts wusste, dass er seine Kollegen, die ihm eine Chance gaben ausspionierte und verpfiffen hat, spricht für sich. Deswegen versteht ich noch viel weniger, es damit zu begründen, dass er ein guter Theologe war. Man muss sich vor Augen halten, in den Fünfzigern und Sechzigern wurden die Kirchen ganz anders von den Sozialisten unterdrück, wie wir es zum Ende der DDR erlebt haben
Veröffentlicht von: @lubovmag ich ihn nicht so rundheraus pauschal verurteilen
Ich habe meine Meinung über jemanden wie Grundmann, aber ich habe nicht dazu aufgerufen, ihn zu verurteilen, sondern gefragt, "Was bei einem Menschen mit dieser Vita ein guter Theologe ist und diese Frage ist durchaus berechtigt. 😊
Veröffentlicht von: @orangsayaWenn jemand derartig gravierend vom Evangelium abgewichen ist, wie kann man dann ein guter Theologe sein?
Birkenmeier: Die Landeskirche hatte einen Mangel an fähigen Theologen, weil viele aufgrund der kirchenfeindlichen Haltung der SED in den Westen flohen.
Das habe ich zunächst so verstanden, dass einer her musste, es aber keinen geeigneten gab. Mittlerweile verstehe ich die Kollaborationsbereitschaft Grundmanns als weiteren Grund: mit seiner Wahl konnte der Staatsapparat öffentliches und privates Glaubensleben bestens ausspionieren.
Veröffentlicht von: @christophkurtDas habe ich zunächst so verstanden, dass einer her musste, es aber keinen geeigneten gab. Mittlerweile verstehe ich die Kollaborationsbereitschaft Grundmanns als weiteren Grund: mit seiner Wahl konnte der Staatsapparat öffentliches und privates Glaubensleben bestens ausspionieren.
Deswegen halte ich auch noch die postume Würdigung, er musste es werden, weil er ein fähiger Theologe war, für falsch. In theologischer Hinsicht, solange keine klaren Belege aufgezeigt werde, dass eine inner Wende stattgefunden hat. Seine Tätigkeit Man weiß auch nicht, wie viele in den Westen gingen. Das wird einfach aus der Tasche gezogen.
https://www.deutschlandfunk.de/wer-in-den-westen-ging-berufsverbot-fuer-ddr-pfarrer.886.de.html?dram:article_id=435465
Ansonsten denke ich über die Pfarrer in der DDR. Wenn sie den christliche Glauben lebten und vertraten, waren es mutige Männer, die auch mit Repressionen gegenüber Familienangehöriger konfrontiert wurden. Solche Pfarrer musste man im Westen suchen. Allerdings sind auch aus dem Westen Pfarrer in die DDR gezogen, weil sie das christliche Leben unterstützen wollten. Wie viele weiß ich nicht. Das Thema könnte zur Forschung noch ein Stückchen Urlandschaft sein.
Veröffentlicht von: @orangsayaVeröffentlicht von: @orangsayaWer a sagt, muss ja nicht sein Leben lang a sagen, und auch nicht b. Er kan
Genau das ist ja meine Rede, und genau das vermisse ich ja.
Und ich frage dich zurück, wie denn seine Arbeit nach dem Krieg aussah. Hat er denn da immernoch die kruden Thesen der DC vertreten? Oder hat er bewiesen, dass er das Handwerkszeug hatte, das gute Theologen eben im wissenschaftlichen Bereich auszeichnet, und dass er es auch sinnvoll einsetzen konnte? Wie sahen denn seine Exegesen aus?
Erst, wenn du mir das sagen kannst, kann ich doch antworten und sagen: Ja, das ist eine redliche Exegese, die nicht Dinge biegt um Teufel komm raus.
Dass er gespitzelt hat, sagt ja nichts über seine exegetischen Arbeiten. Und darum geht es doch: Wie war er als Hochschullehrer und Wissenschaftler?
Er war ja kein Gemeindepfarrer, kein Seelsorger, sondern er wurde an seiner wissenschaftlichen Arbeit gemessen. Die kenne ich nicht, und dich frage ich, da du ihn anführst, ob du dich über diese informiert hast. Nur mit Blick auf sie kann dir hier ordentlich geantwortet werden.
Hallo Lubov,
Veröffentlicht von: @lubovHat er denn da immernoch die kruden Thesen der DC vertreten?
Dazu verweise ich auf den Beitrag von Thomas A. Seidel in dem einschlägigen Forschungsband zu Walter Grundmann ("Walter Grundmann, Ein Neutestamentler im Dritten Reich", hg. v. Roland Deines, Ev. Verlagsanstalt Leipzig, 2007)
Ich zitiere die Zusammenfassung in der Einleitung (diese ist in der Leseprobe auch im Netz leicht zu finden):
Den Umgang mit Schuld in der Nachkriegszeit thematisiert THOMAS A. SEIDEL. Dabei stellt sich nicht nur die Frage nach der rechtlichen Handhabung der Entnazifizie- rung Grundmanns, sondern in einem eindrücklichen Gegenüber zwischen einem in »Offenheit und Radikalität« formulierten Schuldbekenntnis Siegfried Lefflers (S. 358) und Grundmanns kalmierender Reaktion darauf wird deutlich, wie stark Grundmann noch nach dem Krieg willens war, seine eigene frühere Haltung zu erkläen und zu rechtfertigen und sich selbst dabei zu exkulpieren.
Ich selber wurde von Beginn des Theologiestudiums an vor den Evangelien-Kommentaren des W. Grundmann gewarnt und habe sie daher auch nach Möglichkeit gemieden.
Gruß, Jimmy
Hallo,
in Ergänzung zum vorigen Zitat aus dem genannten Buch nenne ich auch folgendes Zitat von Roland Deines in seinem Beitrag "Jesus der Galiläer: Traditionsgeschichte und Genese eines antisemitischen Konstrukts bei Walter Grundmann", (im genannten Buch, Anmerkung 246 auf Seite 130):
In Aussagen von Zeitzeugen für Grundmanns Wirken nach 1945 wurde immer wieder auf eine Umkehr und Buße hingewiesen, die aber zumindest literarisch nicht fassbar ist.
Dem entnehme ich, dass Grundmann vielleicht persönlich seine Meinung geändert haben kann, aber dieses nie veröffentlicht hat und auch seine weit verbreiteten Bücher, besonders seine NT-Kommentare nicht selber korrigiert hat.
Erst W. Wiefel hat dann später die Evangelien-Kommentare von Grundmann bearbeitet.
Gruß, Jimmy
Veröffentlicht von: @orangsayaWenn ich so manchen Kommentar aus der Zeit höre, könnte man ja denken, die die evangelische Kirche bestand fast nur aus der bekennenden Kirche.
Bis jetzt war und bin ich klar der Meinung, dass auch die bekennende Kirche im Nationalsozialismus weitgehend eingeknickt ist / der Gleichschaltung Folge geleistet hat. Evangelische oder Lutheraner, die als Theologen Widerstand geleistet haben, bildeten die Ausnahme. Zahlreicher wurden die Bekenner zum Widerstand erst, als sich die Niederlage Hitlers deutlich abzeichnete.
Das DC wurde nicht von den Nazis der Kirche aufgedrückt, sondern hat sich in der Kirche von innen entwickelt. Bei den Freikirchen, war aus verschiedenen Gründen der Druck ein anderer. Auch, wenn sie Hitler begrüßten, standen sie unter Verdacht. Ein Teil wurde sogar verboten. Die theologischen Inhalte des DC gab es als Vorläuferform schon vor Hitler. Das liegt vielleicht nicht nur am traditionellen Antijudaismus, sondern auch am Antisemitismus, der Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hoch im Kurs stand. Da fällt mir gerade ein, dass es in Freikirche auch Christe gab, die aus dem Judentum kamen. In Hamburg gab es glaube ich in der FeG einen Pastor namens Rabbino??? Der wurde zumindest von einem Teil seiner Geschichte anerkannt. Leider habe ich meine Bücher in Dortmund und kann nicht nachschauen. Allerdings haben im Ganzen zu diesem Thema die Freikirchen keine Glanzleistung abgegeben und, weil ich alte Zeitschriften eine Zeit sammelte, dies bereits vor Hitler. Die Zeitschriften habe ich nicht mehr. Die habe ich zur Auswertung verschenkt. Allerdings ging es dabei nicht um Politik. Vielleicht findet man was von diesen Zeitschriften auf der HP von der Glaubensstimme.
Wann ist ein Theologe ein fähiger Theologe?
Hi Orangsaya,
Veröffentlicht von: @orangsayaSo stelle ich mir die Frage, was waren das für fähige Theologen, ober auch, was braucht eine Kirche für Theologen und was wäre für einen Theologen, der für die Kirche arbeitet eine zwingende Grundfeste?
ganz einfach - ein fähiger Theologe kann nur ein Theologe sein, der wirksam bekehrt, also wiedergeboren aus Wasser (dem Wort Gottes) und Gottes Geist nach Joh. 3 ist. Also ein wahrer Christ.
Auf einen Theologen, der das Wort Gottes und Jesus Christus "entjudaisieren" will, trifft das sicher nicht zu. Denn dann würde er es schon mal nicht im Ansatz wagen wollen, das Wort Gottes zu verfälschen, ganz zu schweigen von der Bedeutung Israels als einziges irdisch erwählte Volk Gottes und die Bedeutung Israels in Gottes Plan für Seine Schöpfung.
Es wäre schön, wenn es kein akademisches Theologiestudium an weltlichen Universitäten gäbe. Und es wäre schön, wenn es dann Theologiestudiengänge nur an Bibelschulen gäbe, die eine wirksame Bekehrung zur Grundvoraussetzung für ein Theologiestudium machen würden.
Grüssle Katrin
Wenn es auch Themen gibt, die unter uns mit sehr gegensätzlichen Meinungen vertreten werden, hier sind wir uns einig.
😊