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Wie definiert ihr Gerechtigkeit Gottes?

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Anonymous
 Anonymous
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Hallo,

ich hoffe, das Forum passt.
Mir fiel auf, dass wir Christen Begriffe verwenden, die wir aber, wenn man genauer hinschaut, unterschiedlich inhaltlich füllen.

Ich würde gerne in nächster Zeit Threads über verschiedene Begriffe eröffnen, mit der Frage: wie definiert ihr das? Was versteht ihr darunter? Worauf bezieht ihr euch dabei (gerne mit Bibelstellen).

Ich wünsche mir einen fruchtbaren Austausch. Dabei geht es mir nicht darum, dass Fronten errichtet werden. Im optimalen Fall erweitert die Sicht des Anderen ja unser eigenes Verständnis. Oder wir verstehen wenigstens besser, was der Andere meint, wenn er bestimmte Begriffe verwendet.

Ich fange an mit "Gerechtigkeit Gottes".

Was ist das?

Antwort
46 Antworten
GoodFruit
Beiträge : 2607

Interessantes Thema.
Da schau ich gleich mal in die Bibel, welche Themen oder Themenkreise man dazu finden kann:

Gerechtigkeit kann aus Glauben kommen:
1Mo 15,6 Und [Abram] glaubte dem HERRN, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an.

Röm 3,22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben.

Röm 4,5 Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.

Psalm 98:
14 Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte.
15 Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue treten vor dein Angesicht.
16 Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HERR, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln;
17 sie werden über deinen Namen täglich fröhlich sein und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein.

Gerechtigkeit kann aus Tun des Willen Gottes kommen:
5Mo 6,25 Und es wird uns zur Gerechtigkeit dienen, wenn wir darauf achten, alle diese Gebote vor dem HERRN, unserem Gott, zu tun, wie er es uns geboten hat.

Gerechtigkeit der Menschen und sogar das Verlangen nach Gerechtigkeit hat einen Lohn bei Gott:
2Sam 22,21 Der HERR tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinheit meiner Hände.

Mt 5,6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Gerechtigkeit ist ein charakteristisches Attritut Gottes:
Hi 37,23 Den Allmächtigen finden wir nicht; er ist von unbegreiflicher Kraft, voll Recht und Gerechtigkeit; er beugt sie nicht.

Der Herr liebt Gerechtigkeit:
Ps 11,7 Denn der HERR ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen.

Der Herr schafft Gerechtigkeit hier auf Erden - wir können sie vom Herrn erbitten:

Ps 35,24 Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott, dass sie sich nicht freuen dürfen über mich,

Ps 65,6 Du wirst uns antworten durch furchtgebietende [Taten] in Gerechtigkeit, du Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und des fernsten Meeres;

Jes 28,17 Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage machen. So wird Hagel die Zuflucht in der Lüge zerschlagen, und Wasser sollen den Schutz wegschwemmen,

Das ist uns sogar verheißen:
Ps 37,6 Ja, er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag.

Ps 103,6 Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.

Jsaja 59:
15 Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bösen weicht, muss sich ausplündern lassen. Das alles sah der HERR und es missfiel ihm sehr, dass kein Recht war.
16 Und er sah, dass niemand auf dem Plan war, und war bestürzt, dass niemand einschritt. Da half er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit stand ihm bei.
17 Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf sein Haupt und zog an das Gewand der Rache und kleidete sich mit Eifer wie mit einem Mantel.
18 Nach den Taten vergilt er: mit Grimm seinen Widersachern, mit Vergeltung seinen Feinden; ja, den Inseln zahlt er heim,

Liebe Zur Gerechtigkeit wird uns vergolten:
Ps 45,8 Du liebst Gerechtigkeit und hassest Frevel; darum hat dich Gott, dein Gott, gesalbt mit Freudenöl wie keinen deiner Gefährten.

Gottes Gerechtigkeit ist der Maßstab für das Gericht:
Ps 50,6 Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkünden; denn Gott selbst ist Richter. Sela.

Wir können Gottes Größe an seiner Gerechtigkeit erkennen:
Ps 71,19 Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis zum Himmel; der du große Dinge tust, Gott, wer ist dir gleich?

Gottes Gerechtigkeit kann Maßstab für staatliche Gerechtigkeit sein:
1 Von Salomo. Gott, gib dein Recht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn,
2 dass er dein Volk richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach dem Recht.
3 Lass die Berge Frieden bringen für das Volk und die Hügel Gerechtigkeit.


Die Gerechtigkeit Gottes ist ewig:

Ps 111,3 Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Ps 119,142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.

Gerechtigkeit rettet vom Tod:
Spr 10,2 Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.

Spr 11,4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.

Spr 11,19 Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode.

Spr 11,6 Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen durch ihre Gier.

Das gilt sogar auf die Ebene ganzer Völker!
Spr 14,34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Verfolgung wegen Gerechtigkeit hat einen Lohn bei Gott:
Mt 5,10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

Der Heilige Geist ermöglicht es uns, Gerechtigkeit zu erkennen:

Jh 16: 7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
8 Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
10 über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht;
11 über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

Der Teufel ist der Feind aller Gerechtigkeit:
Apg 13,10 und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?

Christen sind Knechte der Gerechtigkeit:
Röm 6,18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit aus dem Glauben rettet, der Versuch, Gerechtigkeit aus Taten zu erwerben, ist gescheitert:

Röm 9,31 Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht.
Röm 9,32 Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus Glauben suchte, sondern als komme sie aus Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes,

Röm 10,3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan.
Röm 10,4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.

Jesus hat uns durch seine Gerechtigkeit errettet:
Röm 5,18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.

Gerechtigkeit schützt uns:

Eph 6,14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit

Gerechtigkeit ist eine Frucht des Lichts:
Eph 5,9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Phil 1,11 erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.
Jak 3,18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.

Gerechtigkeit ist ein Erkennungzeichen von Christen:
1Joh 3,10 Daran wird offenbar, welche die Kinder Gottes und welche die Kinder des Teufels sind: Wer die Gerechtigkeit nicht tut, der ist nicht von Gott, und auch, wer seinen Bruder nicht lieb hat.

Das mal als grobe Übersicht an der Quelle.
Gerechtigkeit ist oft Gegenstand von Lobpreis. Jesaja beschäftigt sich intensiv mit der Gerechtigkeit Gottes. Der Heilige Geist läßt uns Gerechtigket erkennen. Sie erwächst uns als eine Frucht des Lichtes und sie ist Christen so eigentümlich, dass man sie daran erkennen kann. Die Gerechtigkeit ist den Christen auch ein Schutz als Bestandteil der Schutzausrüstung (Panzer).

Im alten Testament lernt man die Gerechtigkeit Gottes als ein ewiges Attribut Gottes kennen. Gott ist gerecht und belohnt unsere Gerechtigkeit. Wir können Gott auch bitten, uns Gerechtigkeit zu Teil werden zu lassen. Den Armen und Elenden hilft er auch ohne dass es erbeten wird zur Gerechtigkeit.

Für mich ist es eine wichtige Erkenntnis, dass Gerechtigkeit ein wesentlicher Begriff im Neuen Bund ist. Im neuen Bund verlagert sich unsere Gerechtigkeit fast ausschließlich auf den Glauben an Jesus Christus und nicht mehr auf das Tun von Werken.
Jesus hat Gerechtigkeit für uns erworben durch seinen Tod am Kreuz.

goodfruit antworten


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Beiträge : 18002

Luther, Brief an Georg Spenlein vom 8. April 1516.
Hallo,

Veröffentlicht von: @pottkind

"Gerechtigkeit Gottes". Was ist das?

ich fand immer Luthers Brief an Spenlein diesbezüglich prima formuliert und verständlich:

Außerdem möchte ich gern wissen, wie es um Deine Seele steht, ob sie denn nicht endlich, ihrer eigenen Gerechtigkeit überdrüssig, lernt, in Christi Gerechtigkeit aufzuatmen und auf sie zu vertrauen. Denn heutzutage brennt die Versuchung der Vermessenheit in vielen Menchen und in denen besonders, die mit allen Kräften gerecht und gut sein wollen. Sie kennen die Gerechtigkeit Gottes, die uns in Christus so überreichlich und umsonst geschenkt ist, nicht und trachten, aus sich selber so lange Gutes zu tun, bis sie die Zuversicht haben, vor Gott bestehen zu können, gleichsam bekränzt mit ihren Tugenden und Verdiensten, was doch unmöglich sein kann.

Du lebtest hier bei uns auch in dieser Meinung, vielmehr, diesem Irrtum; und auch ich bin darin gewesen, ja, noch jetzt kämpfe ich gegen diesen Wahn und habe noch nicht ausgekämpft. Darum, mein lieber Bruder, lerne Christus, und zwar den gekreuzigten; lerne ihm singen und in der Verzweiflung an Dir selbst zu ihm zu sagen: 'Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst und mir geschenkt, was ich nicht war'.

Sei auf der Hut, daß Du nicht eines Tages zu solcher Reinheit strebst, daß Du Dir gar nicht als Sünder vorkommen, ja gar keiner mehr sein willst. Christus aber wohnt nur in den Sündern. Darum ist er doch vom Himmel herabgestiegen, wo er in den Gerechten wohnte, damit er auch in den Sündern wohne. Dieser seiner Liebe sinne immer wieder nach, und Du wirst seinen allersüßesten Trost erfahren. Denn wenn wir durch unser eigenes Sorgen und Grämen zur Ruhe des Gewissens gelangen müßten - wozu wäre er dann gestorben? Darum wirst Du nur in ihm durch getroste Verzweiflung an Dir und Deinen Werken Frieden finden und dazu von ihm selber lernen, daß er, wie er Dich angenommen und Deine Sünden zu den seinen gemacht hat, so auch seine Gerechtigkeit zu der Deinen gemacht hat.

Liebe Grüße,
Plueschmors.

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2 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295
Veröffentlicht von: @plueschmors

'Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst und mir geschenkt, was ich nicht war'.

Sehr treffend, wie ich finde. 😊

neubaugoere antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2607

Genial der Herr Luther. Er hat es erfasst. Möge uns doch Evangelium überall in der Ausrichtung gepredigt werden!

goodfruit antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Sünde über alle - Rechtfertigung für alle
Gerechtigkeit Gottes ist zB im Römerbrief (Römer 5,18) beschrieben. Gerechtigkeit hat etwas mit Gleichwertigkeit zu tun, es ist etwas Juristisches. Und im Römerbrief ist das u.a. Thema:

18 Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verurteilung ⟨kam⟩, so auch durch eine Rechtstat für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.

Genauso wie es durch einen Menschen (Adam) zu einer Pauschalverteilung kam (alle Menschen sind ohne Gottes Gnade der Sünde versklavt), so kommt es auch durch den Tod und die Auferstehung Jesu zur Rechtfertigung (also Rettung) für alle Menschen - genauso passiv, nämlich als Gnadengabe.

Das ist Gerechtigkeit, weil beides geschah, ohne dass der Einzelne etwas dafür kann. Beide Taten wirkten und wirken auf alle Menschen, niemand kann sich davon ausschließen.

Anonymous antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Kurzes Zwischen-Danke
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich freue ich mich über mehr. Vielleicht möchten Jimmy oder Andreas ja doch noch? 😊

Aber auch jeder Andere ist herzlich Willkommen etwas beizutragen.

Ich werde jetzt nicht bei jedem Posting ein Danke dran hängen, habe aber - bis auf Bleser (das kann ich nicht öffnen, da kommt eine Fehlermeldung) alles gelesen und muss erst mal sacken lassen.

Jedenfalls merke ich für mich, dass ich das Wort Gerechtigkeit oder "Gerechtigkeit Gottes" in der Bibel zwar oft gelesen habe, mir aber nicht so intensive Gedanken gemacht habe, was ich da eigentlich lese.

Anonymous antworten
4 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985
Veröffentlicht von: @pottkind

Ich werde jetzt nicht bei jedem Posting ein Danke dran hängen, habe aber - bis auf Bleser (das kann ich nicht öffnen, da kommt eine Fehlermeldung) alles gelesen und muss erst mal sacken lassen.

Wenn du in dem Fenster, das bei Anklicken von Blesers post sich öffnet, nach unten scrollst, dann kommt ein Block in dem sein Text einigermaßen zu lesen ist. Das System hat etliche Ersatzzeichen eingebaut.

Danke für deine Frage.... ich werde nun auch aufmerksamer lesen, wo es im Text um Recht sprechende Gerechtigkeit geht (justice), wie z.B. in der Geschichte der bittenden Witwe und Gerechtigkeit Gottes (righteousness) geht, wie man in den rechten Stand vor Gott gebracht wird und darin steht.
Intuitiv hat das bisher geklappt.... mal genauer hinzuschauen ist sicher hilfreich.

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @pottkind

Ich werde jetzt nicht bei jedem Posting ein Danke dran hängen, habe aber - bis auf Bleser (das kann ich nicht öffnen, da kommt eine Fehlermeldung) alles gelesen und muss erst mal sacken lassen.

Ich kam zurecht mit rechter Mousetaste und "Link in neuem Tab öffnen". Aber vielleicht mag der Mod sich das mal ansehen?

andreas-wendt antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295

Guter Tipp!!! 😀
Hat auch bei mir funzt.
Danke! 😊

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Beim Chromebook hat die rechte Maustaste scheinbar keine Funktion.

Aber ich habe es jetzt auch geschafft: ich bin auf Drucken gegangen und habe dann das Posting von BLeser auch lesen können. 😊

Anonymous antworten
andreas
Beiträge : 1807

Ich finde "Gerechtigkeit" ja schon rein im Deutschen und unabhängig von Gott schwer genug zu definieren (alle gleich? Jedem nach Leistung? Jedem nach Bedarf? Noch anders?)

Die Fragen wären also, a) was "Gerechtigkeit" ist und b) wie wir den Genitiv "Gottes" dem zuordnen.

In der Begriffsgeschichte sind dann wohl noch mindestens drei andere Sprachen neben Deutsch wichtig.
Im Lateinischen heißt es "iustitia", und man muss kein Lateiner sein, um da an Justiz zu denken.
Rein sprachlich ist das recht nah dran an dem griechischen Wort "dikaiosyne", das im NT sowie der frühen griechischen Übersetzung des AT, der Septuaginta, benutzt wird.
Meine These (und die der meisten Gelehrten, die ich im Blick habe) wäre aber, dass die Autoren das Wort weniger im Justiz-Sinn verstanden, sondern trotz aller Schwächen für die brauchbarste Übersetzung des hebräischen Wortes hielten.
Da schrieb sich "ZDQ(H)" und spricht sich an manchen Stellen im AT "Zädäq", an anderen "Z'daqáh".

Das ist im Hebräischen nicht das Wort, das für einen unvoreingenommenen Gerichtsspruch verwendet wird. Das wäre "mishpath", was aber, soweit ich sehe, nie mit "dikaiosyne" übersetzt wird.

Es gibt im AT durchaus den Gedanken des unvoreigenommenen Urteils von einem neutralen Standpunkt aus. Aber der Begriff, der in unseren Bibeln mit "gerecht" wiedergegeben wird, hat damit nichts zu tun.
Der "Gerechte" ist im AT immer der, der im Recht ist, ist immer "der Gute". Oder die Gute natürlich.
Sehr deutlich wird das, nachdem Tamar in 1. Mose 38 ihren Schwiegervater ausgetrickst und von ihm zwei Kinder erwartet hat, als er sagt "sie ist gerechter als ich". Er meinte damit nicht, dass es ihr besser gelingt als ihm, ein unvoreingenommenes Urteil zu fällen, sondern dass sie, sagen wir mal, anständiger ist als er.
(In unserm deutschen Verständnis müsste man streng genommen sagen, dass "gerecht" eigentlich gar nicht gesteigert werden kann.) So hat Tamar dafür gesorgt, dass die Stammeslinie weitergeht, und immerhin stehen, sie, Juda und der Sohn im Stammbaum Jesu.

Ein deutscher Alttestamentler, Klaus Koch (über dessen Ansichten man auch Kritisches sagen kann, aber vor seinen Hebräischkenntnissen kann man nur den Hut ziehen), übersetzt das Wort darum auch gern mit "Gemeinschaftstreue".
Gerechtigkeit ist immer das, was der Gemeinschaft dient. Wobei Gemeinschaft im biblischen Sinne den Einzelnen nicht nur als Mittel zum Zweck sieht, sondern immer im Blick hat.

Gottes Gerechtigkeit in diesem Sinne wäre das, wodurch er Gemeinschaft fördert und, wo sie kaputt ist, wiederherstellt.
Wenn Paulus schreibt, im Evangelium offenbare sich die "Gerechtigkeit Gottes" (Röm 1,17), denkt er es vermutlich so.

Das Problem dabei ist: Paulus kann zwar vermutlich Hebräisch, aber er schreibt auf Griechisch an Menschen, die vermutlich nicht alle Hebräisch können. Ergibt die Formulierung "Gerechtigkeit Gottes" also auch auf Griechisch den Sinn, den ich hier fürs Hebräische starkgemacht habe?

Spoiler: Ja, aber nur, wenn man die verschiedenen Möglichkeiten der griechischen Grammatik kennt.
Und das wurde, je weniger man griechisch sprach, immer schwieriger.

Sprung zu Martin Luther. Der las im Römerbrief als junger Mensch auf Latein und fand den Gedanken der "iustitia Dei" eher beängstigend: Denn wenn Gottes Justiz/Gerechtigkeit unvoreingenommen nach unseren Taten und sogar inneren Regungen (die Bergpredigt kannten wir natürlich auch schon) über uns urteilt, dann wusste Luther: ich habe ein Problem. Luther bemühte sich, nur noch Gutes zu tun, wusste aber auch, dass ein Gott, der in "iustitia" urteilt, ihn auch dafür bestrafen würde, dass er nicht aus Liebe, sondern nur aus Angst vor Strafe Gutes tut - und zwar zu Recht! Was das mit "Evangelium", also "froher Botschaft" zu tun haben sollte, konnte Luther nun gar nicht verstehen.
(Ich beschreibe das etwas ausführlicher, weil seine Wahrnehmung letztlich die von allen ist, es in unserem Sprachraum konsequent zu Ende denken.)

Gott sei Dank für die immer bessere Kenntnis der alten Sprachen, die sich damals breit machte. Denn in ihr ließ sich erkennen, dass es im Griechischen mehr als eine Verwendung des Genitivs gibt. "Gerechtigkeit Gottes" kann in diesem Zusammenhang nicht nur heißen "Gott ist gerecht" (also spricht unvoreingenommenes Urteil), sondern auch "Gott sieht etwas als gerecht an", "Gott spricht gerecht", "Gott macht gerecht". Und es erfordert keine besondere Interpretationsgabe, um zu schließen, dass Paulus mit dem, was die Frohe Botschaft offenbart, wohl irgendeine Bedeutung meinte, die auch froh machte. Darum steht in unseren Lutherbibeln heute in Röm 1,17 "die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt", was die vom Kontext her sprachlich korrekteste Wiedergabe dieses griechischen Genitivs ist.

Es gibt Versuche, das auch im Deutschen griffig wiederzugeben. So hört man im süddeutschen Raum hin und wieder die Formulierung, Gott habe in Christus dafür gesorgt, "dass wir ihm recht sind".

Ich versuche es selbst manchmal mit dem Gedanken, dass es uns in familiären und anderen engen Beziehungen schwer bis nicht möglich ist, einander gerecht zu werden. Wie viel weniger sollten wir da Gott gerecht werden können.

Darum ist Gott selbst es, der dafür sorgt, dass wir ihm gerecht werden. *Auftritt Jesus Christus!*

Das Verrückte / Absurde / Geniale / Inspirierte ist, dass Luther von dem Gedanken Gottes als Richter, der ein Urteil spricht, über die griechische Grammatik und den Gekreuzigten Jesus am Ende wieder dahin kommt, was das Hebräische mit "Gottes Gerechtigkeit" meint:

Gott stellt die Gemeinschaft zwischen sich und uns wieder her ("zädäq"), indem er selbst Mensch wird und an die Stelle derer tritt, die seine Strafe verdient hätten ("iustitia") und in der Folge dessen uns als Menschen ansieht und be-urteilt, die in seinen Augen gerecht / im Recht / ihm gerecht geworden / ihm recht sind ("dikaiosyne").

In letzter Konsequenz kann Paulus dann sogar uns als "die Gerechtigkeit Gottes" bezeichnen, sofern man die Formulierung richtig versteht:
"Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm." 2. Korinther 5,21 nach der Elberfelder. Nach Luther "... damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt."

Unter "Gerechtigkeit Gottes" würde ich also verstehen, dass Gott uns um Christi willen freispricht.

andreas-wendt antworten
19 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Gerechtigkeit ist wie eine ausgeglichene Waage. Minus und Plus oder Plus und Minus = Ausgleich.

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295

Würdest du sagen, Gott gleicht etwas aus?

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @neubaugoere

Würdest du sagen, Gott gleicht etwas aus?

Ja, durch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles was der Mensch sät. kommt zu ihm zurück. Das ist der "Segen" oder "Fluch" Gottes oder die Liebe oder Zorn Gottes.

Gott braucht da nichts zu tun. Den Ausgleich besorgen die göttliche Ordnung und das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung. Diese bringen den Menschen durch Schmerzen und Pein mit der Zeit wieder in Ordnung.

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295

Entschuldige, aber ich fand keine Antwort auf meine Frage. Würdest du das vielleicht anders formulieren? Gleicht Gott etwas aus?

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

es kommt darauf an, wer oder was Gott für Dich ist und wer oder was Gott für mich ist. Wir haben mit Sicherheit unterschiedliche Bilder oder Verständnis vom selben Gott. Ich müßte dein Gottesbild zur Genüge kennen. Darum ist es für mich im Augenblick etwas schwierig, es dir rüber zu bringen, es so formulieren, dass Du es nach vollziehen kannst, was ich dir sagen. Kannst Du mir da nicht entgegen kommen, in dem Du sagst, was dir an meinen Worten Schwierigkeiten bereitet, mein voriges Posting zu verstehen?

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295

(1) Gerechtigkeit ist wie eine ausgeglichene Waage. Minus und Plus oder Plus und Minus = Ausgleich.

(2) Ja, durch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles was der Mensch sät. kommt zu ihm zurück. Das ist der "Segen" oder "Fluch" Gottes oder die Liebe oder Zorn Gottes.

Gott braucht da nichts zu tun. Den Ausgleich besorgen die göttliche Ordnung und das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung. Diese bringen den Menschen durch Schmerzen und Pein mit der Zeit wieder in Ordnung.

________________

Ich bring beides nicht zusammen. Mir fehlt das Verständnis für Gott "als Waage", denn die Waage gleicht ja nicht aus, sondern ist ein "Messinstrument".

🤨

Und was genau wird ausgeglichen?
Dass es immer genausoviel Segen wie Fluch gibt?

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Ich bring beides nicht zusammen. Mir fehlt das Verständnis für Gott "als Waage", denn die Waage gleicht ja nicht aus, sondern ist ein "Messinstrument".

Du sagst es. Die Waage ist ein "Messinstrument". Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist die göttliche Waage. Durch das Handeln "beschwert" der Mensch eine Seite der Waage. Hier haben wir die Ursache, die die Waage in Bewegung setzt - wie gesagt - beschwert. Damit die Waage wieder in das Gleichgewicht kommt, muß die andere Seite der Waage auch "beschwert" werden. Also auf der einen Seite die Handlung gegen die göttliche Ordnung und auf der anderen Seite die aus der Handlung hervorgehende göttliche Konsequenz, Folge, Sanktion oder Wirkung. Damit sind beide Seiten wieder gleich "schwer". Die Handlung ist das Minus und die Konsequenz, Folge, Sanktion das Plus.

Dies gilt für beide Arten der Handlungen. Handlung in der Ordnung Gottes und als Folge - oder Gegengewicht - den "Segen" Gottes. Handlung gegen die Ordnung Gottes und als Folge - ebenfalls als Gegengewicht - den "Fluch" Gottes.

Das Gesetz ist die Waage Gottes, die genau die Konsequenzen aus den Handlungen bemißt, bereit stellt. Ohne dass Gott als Richter als Belohner oder Bestrafer handeln muß. Gott ist die Liebe selbst und die Menschen belohnen oder bestrafen sich selbst durch ihre Handlungen.

Ist es so für dich verständlicher?

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15295
Veröffentlicht von: @rakso

Ist es so für dich verständlicher?

Nein, aber Danke dir. 😊

neubaugoere antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Magst Du kurz erläutern, inwiefern diese Erklärung in Bezug zu dem steht, was ich schrieb?

andreas-wendt antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Magst Du kurz erläutern, inwiefern diese Erklärung in Bezug zu dem steht, was ich schrieb?

Bezieht auf das Wesen der göttlichen Gerechtigkeit.

hier meine Antwort an Neubaugöre:

https://community.jesus.de/forum/ansicht/thread.html?tx_scmforum_pi1 [post_uid]=12831596&tx_scmforum_pi1[disablepreset]=0

Anonymous antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Und wo kommt Jesus bei dir vor?

Anonymous antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @pottkind

Und wo kommt Jesus bei dir vor?

Jesus kommt da vor, wenn von Jesus gesprochen wird. Wird von Gott gesprochen, dann kommt Gott vor und wenn über die Beziehung zwischen Gott und Jesus gesprochen wird, dann kommen beide vor.

Die Frage bestimmt also die Richtung, wohin bei der Antwort das Augenmerk gerichtet wird. Wenn nach der Definition von Gottes Gerechtigkeit gefragt wird, dann wird darauf geantwortet. Du hast gefragt, was Gottes Gerechtigkeit ist und darauf habe ich geantwortet.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @rakso

Die Frage bestimmt also die Richtung, wohin bei der Antwort das Augenmerk gerichtet wird. Wenn nach der Definition von Gottes Gerechtigkeit gefragt wird, dann wird darauf geantwortet. Du hast gefragt, was Gottes Gerechtigkeit ist und darauf habe ich geantwortet.

Da hast du mich mißverstanden. Du hängst original am Beitrag von Andreas und von daher dachte ich, dein Beitrag solle eine Antwort darauf sein, was er geschrieben hat.

Aber bei Andreas kam Jesus doch vor. Vielleicht schaust du noch im unteren Absatz. Ich habe jetzt nicht noch mal gelesen und kann nicht zitieren. Aber da ging es doch auch darum, dass Jesus uns zur Gerechtigkeit geworden ist.

Und das finde ich bei dir gar nicht.

Und mit Jesus als unsere Gerechtigkeit passt deine Theorie doch wieder nicht mehr....also das mit der Waage und wir entscheiden durch unsere Taten.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @pottkind

Da hast du mich mißverstanden. Du hängst original am Beitrag von Andreas und von daher dachte ich, dein Beitrag solle eine Antwort darauf sein, was er geschrieben hat.

Ich habe die Frage von Andreas:

Die Fragen wären also, a) was "Gerechtigkeit" ist und b) wie wir den Genitiv "Gottes" dem zuordnen.

mit diesem Beitrag an Neubaugöre:

Ja, durch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles was der Mensch sät. kommt zu ihm zurück. Das ist der "Segen" oder "Fluch" Gottes oder die Liebe oder Zorn Gottes.

Gott braucht da nichts zu tun. Den Ausgleich besorgen die göttliche Ordnung und das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung. Diese bringen den Menschen durch Schmerzen und Pein mit der Zeit wieder in Ordnung.

und mit diesem Beitrag, ebenfalls an Neubaugöre:

Du sagst es. Die Waage ist ein "Messinstrument". Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist die göttliche Waage. Durch das Handeln "beschwert" der Mensch eine Seite der Waage. Hier haben wir die Ursache, die die Waage in Bewegung setzt - wie gesagt - beschwert. Damit die Waage wieder in das Gleichgewicht kommt, muß die andere Seite der Waage auch "beschwert" werden. Also auf der einen Seite die Handlung gegen die göttliche Ordnung und auf der anderen Seite die aus der Handlung hervorgehende göttliche Konsequenz, Folge, Sanktion oder Wirkung. Damit sind beide Seiten wieder gleich "schwer". Die Handlung ist das Minus und die Konsequenz, Folge, Sanktion das Plus.

Dies gilt für beide Arten der Handlungen. Handlung in der Ordnung Gottes und als Folge - oder Gegengewicht - den "Segen" Gottes. Handlung gegen die Ordnung Gottes und als Folge - ebenfalls als Gegengewicht - den "Fluch" Gottes.

Das Gesetz ist die Waage Gottes, die genau die Konsequenzen aus den Handlungen bemißt, bereit stellt. Ohne dass Gott als Richter als Belohner oder Bestrafer handeln muß. Gott ist die Liebe selbst und die Menschen belohnen oder bestrafen sich selbst durch ihre Handlungen.

geantwortet. Nur hat keiner von euch Dreien mich wirklich verstanden.

Gerechtigkeit hängt aus meiner Sicht immer mit Handlungen und ihren Auswirkungen in und gegen die Ordnung Gottes zusammen. Alles in der Schöpfung ist auf Ausgleich ausgerichtet. Gerechtigkeit ist auch wie eine Waage, wo das Gewicht auf beiden Seiten gleich sein muß, damit es einen Ausgleich ermöglicht. Und durch das Gesetz von Ursache und Wirkung wird der Genüge getan. Gerechtigkeit ist dann wie eine Pendel, die zuerst "rechts" und dann "links" schwingt und dann wieder "rechts" usf. schwingt. Oder: was Du säst, wirst Du ernten. Diese Saat und die Ernte weisen auch auf die Gerechtigkeit Gottes hin.

Ich habe mich also bei meiner Antwort an Andreas auf diese Frage :

Die Fragen wären also, a) was "Gerechtigkeit" ist und b) wie wir den Genitiv "Gottes" dem zuordnen.

, Weil Gott die Gerechtigkeit selbst ist. Jesus hat uns auf diese Gerechtigkeit Gottes hingewiesen. Und mir ging es gar nicht darum, wie einzelne Menschen die Gerechtigkeit Gottes einordnen, sondern darum, wie die Gerechtigkeit Gottes funktioniert bzw. wirkt.

Nachtrag vom 28.01.2021 1344
Ergänzung: Ich habe mich also bei meiner Antwort an Andreas auf diese Frage :

Die Fragen wären also, a) was "Gerechtigkeit" ist und b) wie wir den Genitiv "Gottes" dem zuordnen

gehalten.

Anonymous antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3630

Informative Ausführungen. Dafür grün!

jack-black antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Erst mal vielen Dank, Andreas,

ich bin froh, dass du das sprachlich angehst.

Ich sage da auch gar nicht viel zu, weil ich immer noch denke. 😊

Aber wie unterschiedlich Sprache verstanden werden kann, habe ich hier gemerkt:

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Es gibt Versuche, das auch im Deutschen griffig wiederzugeben. So hört man im süddeutschen Raum hin und wieder die Formulierung, Gott habe in Christus dafür gesorgt, "dass wir ihm recht sind".

Ich bin nicht im süddeutschen Raum und habe das so noch nie gehört, musste aber direkt ein bisschen grinsen. "Ist mir Recht" verbinde ich eher mit "Jaja, du hast Recht und ich hab meine Ruhe" oder "jaja, alles okay". Da hat "wir sind Gott recht" gleich einen ganz anderen Touch an sich, jedenfalls sicher anders als die Leute das meinen, die es so sagen in Süddeutschland.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

Vielen Dank für den ausführlichen sprachlichen Hintergrund. 😊

JHWH - zidkenu, der HErr, unsere Gerechtigkeit...

Gemeinschaftstreue finde ich ein sehr schön verständliches Wort. Bund sagt vielen nichts mehr.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Das ist im Hebräischen nicht das Wort, das für einen unvoreingenommenen Gerichtsspruch verwendet wird. Das wäre "mishpath", was aber, soweit ich sehe, nie mit "dikaiosyne" übersetzt wird.

Wir gehen in der Leseklasse gerade durch das Buch Richter und der Hintergrund von schaphat, mishpath ist im Sinne von Befreien von Bedrückung.

Ich hatte in der Geschichte der bittenden Witwe nachgesehen, welches Wort da für Rechtsprechen verwendet wird in Lk 18.
Ekdikeo....entspricht das dem mishpath?
Kannst du mir/uns den Unterschied zu dikaiosyne erklären?

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Hi!

Stimmt, die Richter werden auch mit dem entsprechenden Verb gebildet und sind doch in ihrer Aufgabenbeschreibung sehr viel mehr als bloß mit der Rechtsprechung beauftragt.

Disclaimer: Alles, was ich im Folgenden schreibe, steht unter der Voraussetzung, dass die Übersetzer der Septuaginta weitgehend denselben hebräischen Text vorliegen hatten wie wir. Es gibt Stellen, an denen das sehr wahrscheinlich nicht so war. Aber bei denen hier reicht es als Arbeitshypothese.

Das Wort, das in der Septuaginta für die Richter verwendet wird, ist "kritäs", und wer da an "Kritik" oder "Kriterium" denkt, denkt sprachgeschichtlich richtig. Kritäs kommt in der Septuaginta 49x vor und steht fast immer an Stellen, wo im Hebräischen eine Form von "sch-f-t" steht (an drei oder vier anderen Stellen ist der Konsonantenbestand des Wortes zu 2 Dritteln identisch damit).

ek-dikeo kommt in der Septuaginta 59x vor und ist meistens Übersetzung für "nqm"-rächen oder bestrafen, in den Propheten auch häufiger für "fqd"-sich kümmern um / heimsuchen. Überstzung für "sch-f-t" ist es 1. Sam 3,13, Obadja 1,21 und an 6 Stellen bei Ezechiel. Die müsste man sich gesondert ansehen, sie sind aber auf jeden Fall die Ausnahme.

Veröffentlicht von: @deborah71

Kannst du mir/uns den Unterschied zu dikaiosyne erklären?

Nicht wirklich.
dikeo und dikaio- dürften beide irgendwie mit "dikä" verwandt sein, was auf jeden Fall irgendwie eine juristische / forensische Bedeutung hat.

Wie genau die sich im Griechischen auseinanderentwickelt haben, bin ich überfragt.
Wichtig ist für mich eher, welches Wort die Übersetzer zur Wiedergabe welches hebräischen Wortes wählten.

Aus welchem Grund sie das taten, wäre dann interessant, wenn wir sicher davon ausgehen könnten, dass sie sich mit der Sprachgeschichte ihrer griechischen Wörter auskannten. Aber meistens funktioniert Sprachgefühl ohne diese Kenntnisse.

Darum finde ich den Vergleich von "dikeo" und "dikaiosyne" weniger ergiebig als den ihrer hebräischen Gegenstücke.

Aber vielleicht habe ich da auch eine Wissenslücke.

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

Hi Andreas,

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Stimmt, die Richter werden auch mit dem entsprechenden Verb gebildet und sind doch in ihrer Aufgabenbeschreibung sehr viel mehr als bloß mit der Rechtsprechung beauftragt.

Prof Barak meinte, dass nur die Richterin Debora als Richterin in unserem Sinne der Rechtsprechung fungierte. Die anderen Richter wurde jeweils im Sinne von Befreier von Bedrückern und auch mal als Hirten des Volkes (1. Chr. 17,6) beschrieben.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Disclaimer: Alles, was ich im Folgenden schreibe, steht unter der Voraussetzung, dass die Übersetzer der Septuaginta weitgehend denselben hebräischen Text vorliegen hatten wie wir. Es gibt Stellen, an denen das sehr wahrscheinlich nicht so war. Aber bei denen hier reicht es als Arbeitshypothese.

jep

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

ek-dikeo kommt in der Septuaginta 59x vor und ist meistens Übersetzung für "nqm"-rächen oder bestrafen, in den Propheten auch häufiger für "fqd"-sich kümmern um / heimsuchen. Überstzung für "sch-f-t" ist es 1. Sam 3,13, Obadja 1,21 und an 6 Stellen bei Ezechiel. Die müsste man sich gesondert ansehen, sie sind aber auf jeden Fall die Ausnahme.

Danke...sehr interessant. Notiert zum Nachforschen.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Wie genau die sich im Griechischen auseinanderentwickelt haben, bin ich überfragt.
Wichtig ist für mich eher, welches Wort die Übersetzer zur Wiedergabe welches hebräischen Wortes wählten.

okay... bei meiner Blick- und Suchrichtung zu beachten...

Danke sehr 😊

deborah71 antworten


Lamed
 Lamed
Beiträge : 1249

Recht, Gerechtigkeit und was der Mensch meint, wie Gott diesbezüglich sein müsste.

„Recht“ muss selbst nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben, da das Recht ja vom Menschen definiert wird, je nach Nation, und Gerechtigkeit selbst ist ein subjektiv Empfinden über eine Sache, wie wir selbst Recht empfinden.
So kann auch die „Gerechtigkeit Gottes“ sehr unterschiedlich verstanden oder definiert werden, je nach Theologie, respektive Lehre oder Religion.

Was ist nun im Tenach ein „gerechter Mensch? Zum Beispiel Noach war einer, der von Gott als gerecht empfunden wurde. Und so geht es weiter, dass derjenige, welcher in Gottes Weisung lebt, als ein Gerechter bezeichnet wird, obwohl auch Fehler begangen wurden.
Da stösst man dann auf das Wort „gerechtfertigt“, wenn etwas wieder ins Lot gebracht wurde, etwas wieder ausgerichtet wurde, ein verhalten korrigiert wird. Der Gottlose wird durch sein Bekenntis gerechtfertigt.

So ging der Zöllner gerechtfertigt nach seinem Bekennen im Tempel vor dem Ewigen nach Hause. Busse und Umkehr des Menschen genügen, damit jemand gerechtfertigt ist. Somit fordert die Gerechtigkeit Gottes einzig Umkehr zu Ihm, ohne das dazutun irgendwelcher eigener Gegenleistung oder von Dritten. Ein anderer kann diese Rechtfertigung nicht erwirken. Gott rechtfertigt um seines Namens willens, weil ER allein Gott ist, nach dem sich der demütige Mensch wieder nach IHM ausrichtet. Also ganz im Sinne der Propheten.

So fordert die Gerechtigkeit Gottes insofern Strafe, besser gesagt, Er straft selbstr, wenn der Mensch sich nicht Ihm zuwendet, was ja in den Propheten offensichtlich wird, wo dann die Strafe nicht um der Zerstörung willens ist, sondern um der Erziehungswillen für Israel und auch für die Nationen.

Also die Busse, die Demütigung vor dem Ewigen hebt in diesem etwas seltsamen Vergleich mit der Waage das Ungleichgewicht auf. Dieses Prinzip hat nun Gott nie verändert.

lamed antworten
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