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Für immer im Herzen


Wanderer
Themenstarter
Beiträge : 2

Hallo zusammen, ich habe mich hier eigentlich nur angemeldet um mir meine Trauer innerhalb Menschen die auch an Jesus glauben einmal auszudrücken.  

 

Ich habe eine geliebte Freundin verloren und kann es kaum ertragen. Wir waren einige Jahre ein Paar und sie ist zum glauben gekommen. irgendwann haben sich unsere Wege als Paar getrennt, doch wir waren immer sehr verbunden miteinander. Auch über die Trennung hinaus in einem regen Kontakt.

Irgendwann dann traf ich eine andere Partnerin mit der ich sehr glücklich bin. Ich hatte aber Befürchtungen, dass eine neue Partnerin und eine verflossene Liebe zu Spannungen führen könnte. Ich habe nicht groß darüber nachgedacht.... und ließ den Kontakt immer mehr einschlafen. Im Hinterkopf und in meinem Herzen war sie immer präsent. Ich schaute auf ihrer Facebook - Seite ob alles ok ist. Ich habe mir gewünscht, dass sie glücklich ist und ein gutes Leben führt!

Es ist nun schon so viele Jahre her... und ich wenn nun zurückblicke ist es als wäre ich in dieser ganzen Zeit mit Vollgas durch mein Leben gerannt. Ich habe nicht mehr nach links und rechts geschaut, nicht nach hinten, nicht auf Jesus, nicht auf sie - obwohl sie mir so viel bedeutet hat. 

 

Nun ist sie vor einigen Monaten nach Hause gegangen. Ganz unerwartet ist sie eingeschlafen.

Es tut mir  so unendlich leid. Ich hatte immer ich im Kopf es ist noch Zeit und wir würden irgendwann schon wieder den Kontakt aufnehmen - das war gar keine Frage. Ihr Leben in den letzten Jahren war schwer - sie hätte mich gebraucht... 

Jetzt fühlt es sich so an als hätte man mir ein Stück von mir herausgerissen. als wäre ich mit Vollgas gegen die Wand gekracht.

 

Ich kann man meinen eingeschlagenen weg nicht mehr korrigieren - ich bin zu spät! Ich reflektiere mich zu spät. Ich war dumm und nur auf mich fixiert in meinem Tunnelblick. 

Ich hoffe so sehr, dass sie mir verzeihen würde...

Ich werde es mir nie verzeihen. 

 

Ich werde DICH immer in meinem Herzen haben und immer vermissen und immer an Dich denken. Du warst ein Licht in dieser Welt. Ein Licht für mich. Ein sanfter Geist voller Liebe. Es tut mir leid, dass Du es schwer hattes und ich nicht da war!  

Eines Tages sehen wir uns wieder. Bestimmt.

 

Danke dass ich mein Herz hier ausschütten darf. 

Antwort
3 Antworten
Deborah71
Beiträge : 22992

@wanderer 

Zum Beitrag

Ich hoffe so sehr, dass sie mir verzeihen würde...

Ich werde es mir nie verzeihen.

 

Sie ist beim Vater .... und dort ist pure Liebe und Gnade..  d.h. ihre Vergebung ist dir sicher, denn im Himmel gibt es keine Bitterkeit und kein Nachtragen.

Jesus hat alle deine Fehler am Kreuz getragen und Vergebung für dich erkauft. Bleib dieser Vergebung nicht im Weg herum stehen durch dein Selbstrichten und Selbstgefangenhalten in Unvergebenheit dir gegenüber.

Im Schmerz sagt mal manchmal Sätze, die die Intensität ausdrücken sollen, sich aber als Fesselung an den Schmerz erweisen. Ich wünsche dir, dass du an den Punkt kommst, den Inneren Schwur (Ich werde es mir nie verzeihen) zu widerrufen und ihn dir von Gott vergeben zu lassen. Ich denke, dass es nicht im Sinne deiner heimgegangenen Freundin ist, dass du dich jahrelang, jahrzehntelang quälst. Sie lebt auf der anderen Seite und du sollst hier Leben haben, das von Jesus geheilt und befreit ist.

Trauern ist wie Arbeit... emotional anstrengend und der Prozess dauert einige Zeit. Ich wünsche dir, dass du da gut durchkommst und wieder Frieden findest.

deborah71 antworten


Amalia
 Amalia
Beiträge : 157

@wanderer 

Lieber wanderer,

mein herzliches Beileid! Man kann die Liebe aus deinen Worten herauslesen und es tut mir sehr leid, dass du das so durchleben musst.

Ich finde es schwierig in so einer Situation die richtigen Worte zu finden. Vermutlich gibt es die auch nicht. Ich möchte daher nur einen anderen Blickwinkel erwähnen, den man auch in Erwägung ziehen kann, um nicht in Selbstvorwürfe zu versinken.

Ich habe ca. 25 Jahre im Krankenhaus gearbeitet und leider sehr viele Menschen sterben sehen. Viele, die meisten waren froh ihre Liebsten bei sich zu haben, wenn sie im Sterben lagen. Manche starben ungewollt einsam ( ausser dem Klinikpersonal), weil die Familie zu spät kam. Und manche wollten einsam sterben, doch die Familie ließ nicht los.

Ich möchte dir von einem Fall erzählen. Ein Mann lag im Sterben, die Ehefrau wich ihm nicht von der Seite. Sie war wirklich Tag und Nacht da. Sie litt sehr darunter und konnte und wollte ihren Mann nicht gehen lassen. Immer wieder erinnerten wir sie daran was zu essen und zu trinken. Wir empfahlen ihr mal für ein paar Stunden zu Hause schlafen zu gehen. Wir waren total überfüllt, hatten kein extra Bett, das Zimmer war auch zu klein für ein zweites Bett und sie schlief auf dem harten Stuhl.

Irgendwann sagte sie, sie würde doch mal kurz nach Hause fahren, nur um einmal zu duschen und würde direkt wiederkommen. Und was geschah? 20 min nachdem sie die Station verlassen hatte, starb ihr Mann. Du kannst dir sicher denken, dass die Frau verzweifelt weinte und sofort anfing sich Vorwürfe zu machen, dass sie überhaupt weggegangen war.

Das war nicht das einzige mal, wo ich so einen Ablauf erlebt habe. Es gibt Menschen, die wollen "einsam" sterben. Sie nutzen förmlich diese Momente, wo ihre Liebsten mal nicht da sind. Und immer und immer wieder haben Angehörige Schuldgefühle, weil sie nicht da waren.

Was ich damit sagen möchte, jeder hat seinen eigenen Weg, wie er geht und warum er so geht. Das liegt oft nicht in unserer Hand. Und ich finde, das steht jedem Sterbenden zu das selbst zu entscheiden. Manche wollen auch von ihren Liebsten nicht in so einem elendigen Zustand gesehen werden. Sie wollen die anderen nicht belasten. Möchten so in Erinnerung behalten werden, wie sie vor der Krankheit waren. Es wäre möglich, dass auch deine Freundin sich aus besagten Gründen dagegen entschieden hat dich zu kontaktieren und um Hilfe, Unterstützung zu bitten. Vielleicht wollte sie es genau so. Dass die schöne Zeit in deiner Erinnerung an sie bleibt und kein kranker, sterbender Zustand.

Das muss alles nicht zutreffen, was ich schreibe, aber bei einer Sache bin ich mir sicher und schließe mich deborah an. Sie wird sicher nicht wollen, dass du dich ihretwegen mit Selbstvorwürfen so quälst. Kein Mensch, der einen anderen von Herzen liebt, will dass der andere leidet. Trauern und deshalb leiden ist völlig normal und sogar notwenig, aber so wie du den Wunsch hattest sie glücklich zu sehen, wird sie sicher auch hoffen dich glücklich zu sehen.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr euch in Jesu Namen, verbunden durch Liebe, bei unserem Herrn wiedersehen werdet!

amalia antworten
Wanderer
Themenstarter
Beiträge : 2

Liebe Deborah, liebe Amalia,

 

vielen, vielen Dank für eure einfühlenden Worte, eure Anteilnahme und Wünsche. Es tut mir gut!! 

Die Last wiegt unfassbar schwer. So viele Reue so viel Bedauern. Ich blicke nach hinten und auf einmal ist sie nicht mehr da...Es zerreißt mir das Herz.

 

Ich danke euch!

wanderer antworten


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