Wissenschaftliche Prognosen erklärt
Kürzlich bin ich bei focus.de auf einen bemerkenswerten Artikel gestoßen, den ich mir öfters wünschen würde - es geht darum, wie wissenschaftliche Prognosen eigentlich zustandekommen und wie sie einzuschätzen sind:
Dabei geht es konkret darum, was von der Prognose, es würde jetzt wieder einen extrem heissen Sommer geben, eigentlich zu halten ist. Denn die meisten Menschen würden wohl sagen, dass die Wissenschaft "richtig" lag, wenn es jetzt tatsächlich einen extrem heissen Sommer gibt, der die vorherigen noch einmal übertrifft - und dass sie "falsch" lag, wenn das nicht eintreffen sollte.
Richtig ist aber: Die Prognose liegt in beiden Fällen richtig! Denn sie sagt eben nicht, dass es zu 100% eintreffen wird, sondern nur zu 80%. Es kann aber auch sein, dass es zu 20% nicht passieren wird.
Da wird man natürlich zunächst stutzig und sagt: "Hä? Was denn nun? Es wird heiss, oder auch nicht... was für eine Prognose soll das sein? Die Wissenschaft soll einfach sagen, was kommt, und fertig!"
Nun, so funktioniert es in diesem Fall eben nicht, weil sich nicht alle Parameter präzise vorhersagen lassen. Deshalb ja die prozentualen Angaben, die zeigen wie wahrscheinlich ein bestimmtes Szenario ist. Und je nach Wahrscheinlichkeit kann man dann für sich selbst abwägen, ob man sich jetzt besser auf einen extrem heissen Sommer vorbereitet... oder ob man es drauf ankommen lässt und auf das Beste hofft.
Ähnliches gilt auch für die Vorhersagen bezüglich des Klimas. Da gibt es best-of und worst-of Szenarien, also die "besten" und die "schlechtesten" Fälle, je nachdem von welchen Voraussetzungen man ausgeht. Oft wird dann einfach der Mittelwert genommen, und dieser wird dann in vielen Medien als "wissenschaftliche Prognose" gemeldet. Wobei dann nicht selten verschwiegen wird, dass es auch sehr viel schlimmer kommen kann - was in den letzten Jahren leider viel zu oft auch zutraf.
Tatsache ist aber auch, dass sowohl Wetter- wie Klimaprognosen immer zuverlässiger werden und die Bandbreite zwischen den möglichen Szenarien immer enger wird. Und die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut ausgehen wird, ist so verschwindend gering dass es keine realistische Option mehr ist.
Tja, das ist wohl das generelle Problem von Prognosen.

Tja, das ist wohl das generelle Problem von Prognosen.
In der Tat... und man sollte meinen, dass das auch allgemein verstanden wird.
Aber ich erlebe es immer wieder, dass Leute glauben, die "Wissenschaft" hätte einen Absolutheitsanspruch, und deren Voraussagen sollten daher auch zu 100% eintreffen - oder die Wissenschaft hätte halt versagt.
Und tatsächlich gibt es ja auch wissenschaftliche Aussagen, die sehr sicher und gut belegt sind. Aber eben auch solche, die lediglich Vermutungen oder eben Prognosen darstellen.
So war das ja auch damals bei Corona, wo eben vieles zunächst noch nicht bekannt und erforscht war und man sich eben auf Wahrscheinlichkeiten stützen musste. Das wird heute aber vielfach nicht mehr beachtet, da wird einfach behauptet, die Wissenschaft hätte "falsch" gelegen. Tat sie aber nicht, weil es eben auch damals um Prognosen ging, nicht um Gewissheiten.
Dehalb weiss ich es ja auch zu schätzen, dass so etwas mal genauer dargestellt wird... hat man viel zu selten in den Medien. Und das, obwohl ich "Focus" eher kritisch sehe, aber das wollte ich trotzdem mal erwähnen.
Was? Die Welt ist nicht schwarz-weiß? In der Wissenschaft - auch den Naturwissenschaften - gibt es Spielräume, Vermutungen (die zwar begründet werden, aber dadurch nicht zu Sicherheiten) und Dinge, die man nicht weiß? Die Sache ist doch komlizierter als ganz a oder ganz b - und es gäbe da noch die Möglichkeit für c und d?
Meine Vermutung - die Menschen wollen klare Aussagen und springen nur auf "reißerische" Titel an. Außerdem sollte ein Artikel möglichst kurz werden und der Journalist ließt auch nur die Mitteilung der Presseagentur. Und raus kommen verkürzte Aussagen, die dann als Wahrheiten wahrgenommen werden. Gepaart mit dem wie Wissenschaft an Schulen gelehrt wird, wo die Unsicherheiten wegfallen und man nicht lernt, was eine Prognose ist, was eine Vermutung und wie wissenschaftliches Arbeiten eigentlich geht und wie viel wir eben noch nicht wissen, und der allgemeinen Suche nach Sicherheiten und Verlässlichkeiten in einer Unsicheren Welt, ergibt eine komische Mischung aus Wissenschaftgläubigkeit, die mit Wissenschaft nichts mehr zu tun hat und daher in Misstrauen allem wissenschaftlichen gegenüber umschlagen kann.
Der Mensch so im Allgemeinen hätte halt alles gerne einfach und die Presse füttert dieses Bedürfnis - et boum! C'est le chock! um mal so ganz aus dem Zusammenhang mein Französischbuch aus der 7ten Klasse zu zitieren.

Der Mensch so im Allgemeinen hätte halt alles gerne einfach und die Presse füttert dieses Bedürfnis - et boum! C'est le chock! um mal so ganz aus dem Zusammenhang mein Französischbuch aus der 7ten Klasse zu zitieren.
Genau so... und leider bekomme ich eben genau das aus meinem Umfeld immer wieder mit. Die "Wissenschaft" sagt dies und das - sie hat Unrecht! Man kann der Wissenschaft nicht vertrauen!
Denn die "Wissenschaft" hat ja den Anspruch "präzise" zu sein, und wenn sie das mal nicht ist, dann ist die Wissenschaft widerlegt!
Bekomme ich so von studierten Menschen immer wieder mit... zwar meist keine Naturwissenschaftler, aber dennoch sollte man doch meinen, dass es hier eine genauere Differenzierung gibt...
Aber auch in der Schule wird nicht genau gelehrt, was Wissenschaft vermag und was nicht... dabei wäre es doch so verdammt wichtig, wenn wir doch glauben ein "wissenschaftliches" Weltbild zu haben!
Und leider gibt es auch immer wieder - wohlmeinende - Menschen, die propagieren, dass Wissenschaft doch das beste und präziseste sei, wenn es um Erkenntnisse geht... ohne dabei genau zu unterscheiden, was genau man denn nun wissenschaftlich bestätigen kann und was eben nur eine Prognose oder begründete Vermutung darstellt...
Dabei wäre es doch gerade im Zeitalter von Tik Tok und Fake News so wichtig zu erklären, was ein "Beleg" ist, was eine "Vermutung" und was lediglich eine "Behauptung" ist...

@lucan-7 Eine Prognose ist immer etwas Extrapoliertes. Ich habe Daten aus der Vergangenheit - und aus denen schließe ich dann auf Erwartungen in der Zukunft. Das kann nie zuverlässig sein. Ich gehe dabei immer davon aus, dass die Grundvoraussetzungen identisch bleiben oder aber ich habe Erwartungen für einzelne Parameter des Zusammenhangs, die dann entsprechend die erwarteten Zusammenhänge bedingen.
Ich kann nie sagen: so wird es in 5 Jahren sein. Aber ich kann einen Erwartungsbereich angeben, der realistisch ist unter genau zu benennenden Bedingungen. Das ist dann niemals präzise - aber hoffentlich akkurat. Das heißt: ein präzises Ziel lässt sich nicht definieren, aber immerhin kann ich einen groben Bereich angeben, der realistisch sein könnte.
Prognosen sind, wie schon gesagt, nicht im Bereich sicherer Erkenntnis. Wenn ich als Wissenschaftler Prognosen abgeben, dann ist da nicht nur das Benennen des Zielbereiches zu einer bestimmten Zeit wichtig, sondern auch unter welchen Voraussetzungen das so sein wird, welche anderen Modelle es gibt und wo die mit ihrer Prognose landen und dann vielleicht noch ein Hinweis, was man mit dieser Erkenntnis anfangen kann, was sie praktisch bedeutet.
Interessant wird es, wenn mein Modell Kippunkte enthält, die beim Triggern zu konträren Ergebnissen führen können. So kann ich es mit einem rückgekoppelten System oder gar mehrfach rückgekoppelten System zu tun haben, wo ich dann oft die Kippunkte nicht kenne und nicht weiß, wann die nächste Justierung greift. In so einem Kontext ist es vielleicht das Beste, man sagt Garnichts.

Eine Prognose ist immer etwas Extrapoliertes. Ich habe Daten aus der Vergangenheit - und aus denen schließe ich dann auf Erwartungen in der Zukunft. Das kann nie zuverlässig sein.
Es ist schon "zuverlässig", deshalb wird es ja gemacht... aber immer mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor, der mal mehr, mal weniger groß ist. Und das muss man halt im Hinterkopf behalten.
Deshalb ist es auch sachlich falsch zu sagen, man hätte bereits 1981 vom Klimawandel "gewusst". Man hat es eben nicht gewusst, es war lediglich eine Prognose - welche dann aber tatsächlich eingetroffen ist.
Und genau deshalb hätte man natürlich auch damals schon reagieren müssen, nachdem der Klimawandel als ein realistisches und mögliches Szenario aufgezeigt wurde. Aber man hoffte wohl, dass es anders kommen würde... kam es nur leider nicht.
Auch im Zusammenhang mit Covid wurde eine Menge Unsinn verbreitet, was angebliche "wissenschaftliche Erkenntnisse" betrifft - es waren eben oft keine "Erkenntnisse", sondern lediglich Vermutungen oder Prognosen.
Und das wurde oft nur sehr verzerrt in den Medien dargestellt. Deshalb bin ich für Berichte wie den vorliegenden auch dankbar... sollte viel öfters mal erklärt werden.

@lucan-7 Es ist schon "zuverlässig", deshalb wird es ja gemacht... aber immer mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor, der mal mehr, mal weniger groß ist. Und das muss man halt im Hinterkopf behalten.
Die YouTuberin und Physikerin Sabine Hosenfelder hat mal eine Zusammenstellung sämtlicher publizierter Klimamodelle gemacht. War interessant. Es zeigte sich ein weites Feld an Aussichten. Am Meisten in den öffentlichen Medien zu finden waren davon die Alarmistischen, die kaum jemand für realistisch hält.
Es sind oft Kleinigkeiten in den Ausgangsbedingungen, die erhebliche Unterschiede im Ergebnis verursachen können. Meist bestehen solche Modelle aus vielen Kompartimenten und auch die Gewichtung der Kompartimente zueinander hat großen Einfluss.

Es zeigte sich ein weites Feld an Aussichten. Am Meisten in den öffentlichen Medien zu finden waren davon die Alarmistischen, die kaum jemand für realistisch hält.
Umgekehrt wird dann in der Politik gerne der Mittelwert genommen, und die alarmistischen Prognosen werden ignoriert... genau darauf hat Sabine Hossenfelder auch einmal in einem Video hingewiesen: Auch die negativsten Szenarien sind immer noch im Bereich des Möglichen.
Und einige dieser Szenarien sind inzwischen auch wahrscheinlicher geworden, weil die optimistischen Voraussagen bisher nicht eingetroffen sind...

@goodfruit Interessant wird es, wenn mein Modell Kippunkte enthält, die beim Triggern zu konträren Ergebnissen führen können.
Soweit ich es verstanden habe, sind Kipp-Punkte keine "Singularitäten", also Grenzen, hinter denen Prognosen nicht mehr möglich sind oder sich Entwicklungen plötzlich umkehren (das verstünde ich unter "konträr"), sondern gute Modelle (auf denen dann Prognosen beruhen) enthalten gegebenenfalls schon Angaben über Kipp-Punkte und deren Bedeutung für zukünftige Ereignisse. Die Kipp-Punkte in den heutigen Welt-Klimamodelle sind bekanntlich keine, bei denen gesagt wird: "Wenn der und der Punkt erreicht wird, wissen wir nicht, was danach passiert." Sondern sie meinen: "Wenn dieser oder jener Punkt erreicht wird*, sind bestimmte Prozesse von da an irreversibel oder es kommen (die von Dir angesprochenen) Rückkopplungseffekte zum Tragen, welche die Entwicklungen plötzlich stark beschleunigen können (exponentiell statt linear) - und wie stark sie sich dann beschleunigen werden, können wir noch nicht seriös beziffern."
Problematischer sind meines Erachtens die Kipp-Punkte, die ein Modell nicht enthält: dort, wo weiter von linearen Entwicklungen ausgegangen wird, während dann in der Realität ab einem bestimmten Zeitpunkt Rückkoplungseffekte zum Tragen kommen, an die vorher niemand gedacht hatte.
Und selbstverständlich all jene Faktoren, die noch gar nicht mit in die Modelle einfließen oder erst in der Zukunft auftreten.
Aber das ist ja selbstverständlich: dass Modelle, die nicht alle relevanten Faktoren abbilden, nicht hundertprozentiv sichere Prognosen erlauben...
*Z.B. der Kollaps des Golfstrom-Systems.

"*Z.B. der Kollaps des Golfstrom-Systems."
Das Stichwort Golfstrom hat mich eben dazu gebracht, mir den Wiki-Artikel anzugucken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom
Für das Thema in diesem Thread hier fand ich diese Ausführungen darin recht interessant:
"Die Rolle der Kommunikation und der Wissenschaftskritik
Die Berichterstattung über den Klimawandel, einschließlich der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC), steht vor einer besonderen Herausforderung: Einerseits ist es wichtig, die Öffentlichkeit über die potenziell katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu informieren, andererseits kann eine reißerische oder übertriebene Darstellung zu Nachrichtenmüdigkeit (News Avoidance) und einem Verlust an Glaubwürdigkeit führen.
In den letzten Jahren haben Medienberichte über den Klimawandel oft dramatische und apokalyptische Szenarien beschrieben, darunter auch das mögliche Ende der AMOC. Solche Berichte können zwar Aufmerksamkeit erregen, bergen aber auch Risiken: Medien neigen dazu, bei der Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu übertreiben, um Schlagzeilen zu generieren.[67] So wurde beispielsweise das Risiko eines abrupten Zusammenbruchs der AMOC oft als unmittelbar bevorstehend dargestellt, obwohl die meisten Wissenschaftler dies für eher unwahrscheinlich halten[48].
Ein weiteres Problem ist die Vereinfachung komplexer Prozesse: Die AMOC ist ein vielschichtiges System, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Medienberichte reduzieren diese Komplexität oft auf zu einfache Aussagen wie: „Der Golfstrom versiegt“. Die ungenauer Verwendung von Begriffen, etwa die Gleichsetzung von Golfstrom und AMOC, tragen zur weiteren Verwirrung bei. Der Golfstrom beschreibt lediglich eine oberflächennahe Strömung, während die AMOC ein vielschichtiges Zirkulationssystem ist. Und der Golfstrom wird nicht versiegen, solange der Wind weht und die Erde sich dreht.[21][68] Solche begrifflichen Unklarheiten unterstreichen die Bedeutung einer genauen und differenzierten Berichterstattung.
Wenn Medien immer wieder apokalyptische Szenarien beschreiben, die sich nicht unmittelbar bewahrheiten, kann dies zu einer Nachrichtenmüdigkeit führen. Die Öffentlichkeit wird desensibilisiert und verliert das Interesse an seriösen Klimaberichten. Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse in den Medien verzerrt dargestellt werden, kann dies auch das Vertrauen in die Wissenschaft untergraben. Dies ist besonders problematisch, da die Wissenschaft auf öffentliche Unterstützung und politische Maßnahmen angewiesen ist.
Auch die Wissenschaft selbst trägt eine Mitverantwortung für die Art und Weise, wie ihre Erkenntnisse kommuniziert werden. Einige wissenschaftliche Institutionen und Forscher neigen dazu, ihre Ergebnisse in Pressemitteilungen dramatisch darzustellen, um Aufmerksamkeit – und Forschungsgelder – zu generieren. Dies kann zu einer Verzerrung der tatsächlichen wissenschaftlichen Aussagen führen. So ist die Diskussion über Worst-Case-Szenarien und Kipppunkte wie den Zusammenbruch der AMOC wichtig, aber sie wird oft überbetont. Während solche Szenarien theoretisch möglich sind, gelten sie in den meisten Modellen als unwahrscheinlich.[57] Die Konzentration auf Worst-Case-Szenarien kann jedoch den Eindruck erwecken, als stünden sie unmittelbar bevor.
Die Klimawissenschaft ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, insbesondere bei der Modellierung hochkomplexer Systeme wie der AMOC. Diese Unsicherheiten werden in der öffentlichen Kommunikation oft nicht ausreichend betont. Die Unterscheidung zwischen langfristigen Trends und natürlicher Variabilität wird in der öffentlichen Kommunikation oft vernachlässigt. So wird beispielsweise die aktuelle Abschwächung der AMOC oft als direkte Folge des Klimawandels dargestellt, obwohl natürliche Schwankungen ebenfalls eine Rolle spielen könnten.[31]
Um die Probleme der reißerischen Berichterstattung und der Nachrichtenmüdigkeit zu überwinden, sind sowohl die Medien als auch die Wissenschaft gefordert. Es ist ein Journalismus nötig, der dem Dilemma der Klimaberichterstattung gerecht wird: Er muss zwar bei bestimmten Themen vereinfachen und verkürzen und muss trotzdem dem Stand der Wissenschaft und der Komplexität des Themas gerecht werden – kein einfaches Unterfangen. Medien sollten wissenschaftliche Erkenntnisse in einen größeren Kontext stellen (Kontextualisierung) und die Prozesse so in ihrer Komplexität erklären. Statt sich auf apokalyptischer Schlagzeilen und spektakuläre, aber unwahrscheinliche Worst-Case-Szenarien zu konzentrieren, sollten Medien die langfristigen Risiken des Klimawandels betonen und die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen herausstellen.[69]
Es ist zu empfehlen, dass Wissenschaftler im Sinne von Transparenz die Unsicherheiten ihrer Forschungsergebnisse klar kommunizieren und darauf verweisen, dass Worst-Case-Szenarien zwar möglich, aber nicht wahrscheinlich sind. Und Wissenschaftler und Medien sollten enger zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass komplexe Themen wie die AMOC korrekt und verständlich dargestellt werden."

@jack-black Klar kann ich auch nach Kipppunkten weiter modellieren. Allerdings dürfte das zuverlässig nur gelingen, wenn ich weiß, wo sie auftreten werden - d.h., wenn es historische Erfahrungen dazu gibt.
Heute fürchten wir uns vor einer extremen Warmzeit. Noch vor wenigen Jahrzehnten hat man sich vor eine erneute Eiszeit gefürchtet. Ich kann mich noch an Filmszenen im TV erinnern, in denen England unter einer Eisschicht versank ...
Beides kann passieren - extrem warm und extrem kalt - und die Ursachen sind möglicherweise dieselben - nur befinden wir uns eben einmal vor und einmal nach einem Kipppunkt.

Heute fürchten wir uns vor einer extremen Warmzeit. Noch vor wenigen Jahrzehnten hat man sich vor eine erneute Eiszeit gefürchtet. Ich kann mich noch an Filmszenen im TV erinnern, in denen England unter einer Eisschicht versank ...
Langfristig gesehen befinden wir uns in einer Zwischeneiszeit, also einer Warmzeit zwischen zwei Eiszeiten. Denn Kalt- und Warmzeiten hat es immer im Wechsel gegeben, daher wäre zu erwarten, dass dies auch weiterhin der Fall sein würde. Demnach stünde uns in der Tat wieder eine Eiszeit bevor. Und die wird womöglich erst mal verzögert.
Die Wechsel erfolgten aber nie so aprupt wie es jetzt der Fall ist. Zwar hat es schon heißere Perioden auf der Erde gegeben als jetzt, aber der extrem schnelle Vorgang ist extrem ungewöhnlich. Das macht konkrete Vorhersagen auch so schwierig, weil da die Vergleiche fehlen...

Bekomme ich so von studierten Menschen immer wieder mit... zwar meist keine Naturwissenschaftler, aber dennoch sollte man doch meinen, dass es hier eine genauere Differenzierung gibt...
Die gibt es meiner Erfahrung nach in allen Bereichen, die man studieren kann...bei manchen frag ich mich, was die an der Uni gemacht haben...bzw. ich weiß es: Auswendig gelernt. Wie damals in der Schule. Nur dass so eben manches an einem vorbei geht. Auch in der Bedeutung von Wörtern, bzw. ein "vermutlich" ist dann schnell vergessen, wenn man das dahinter nicht begriffen hat.
Ich sehe da tatsächlich auch unser Bildungssystem in der Verantwortung, wo es um Wissensvermittlung geht und nur selten mal wirklich erklärt wird, was ein Modell ist, dass es unterschiedliche Modelle für gleiche "Zusammenhänge" (Wortfindungsstörung sagt gerade "Hallo!"... ich suche ein andere Wort...) gibt und manchmal beide für die derzeitige Erkenntnislage ihre Richtigkeit haben. Dass zwar in der Wissenschaft alles irgendwie begründet ist und aufeinander aufbaut, aber vieles auch nur Erklärungen nach heutigem Wissenstand sind und dass Prognosen keine Hellseherei sind - also keine Zukunftsvorhersage, die so 100% kommt.
Und bei Corona hat mich manch einer an Jona erinnert, der sich beklagt, dass Ninive nicht zerstört wurde, nachdem die Menschen dort Buße getan haben - also aktiv wurden um ein Unglück abzuwenden. Wenn nicht das schlimmste Szenario eingetreten ist, dann nicht, weil Maßnahmen gewirkt haben, also aktiv etwas getan wurde um ein Unglück abzuwenden, sondern weil "die Wissenschaftler/Politiker/Experten" falsch lagen - und das ist mir sogar bei so einfachen Dingen wie Quarantäne von Erkrankten begegnet. Wo man denken könnte, das Prinzip "Komm mir nicht zu nahe, ich will mich nicht anstecken" sei schon davor bekannt gewesen.
Und Klima ist nochmal um einiges komplexer als die Verbreitung von Viren (die schon komplex genug sein kann, je nach Virus). Die "Systeme" sind wohl nicht ganz so empfindlich wie manch einer uns weiß machen will, aber auch nicht so unerschütterlich wie mancher das gerne hätte. Und steter Tropfen höhlt den Stein.
Und ja, auch an Unis hört man manchmal nur die Meinung, die der Prof vertritt. Und wenn man da genauer hinhört, dann herrscht überall, wo geforscht wird und Diskurs stattfindet mehr als eine Meinung. Was im Labor funtkioniert, lässt sich nicht immer in den großen Maßstab der Welt 1:1 übertragen. Und manches sind nur vermutungen - machmal der Ursache und manchmal der Folge und machmal auch des Wirkmechanismus dazwischen. Theorie und Praxis sind dann auch noch zwei Dinge.
Wissenschaft lebt einerseits vom Zweifel, andererseits braucht sie aber auch Vertrauen. Nur eben beides sollte nicht blind sein.
Und leider ist nicht alles so einfach in Ursache und Wirkung, wie der Apfel und die Schwerkraft. Und leider sind manche in ihrem Denken aber genau da stehen geblieben und versuchen das jetzt auf alle Wissenschaft anzuwenden.
Ich finde es persönlich nicht nur intressant, wenn es immer wieder neue Erkenntnisse gibt und manches über den Haufen geworfen wird, sondern auf eine gewisse Art auch beruhigend, dass es da noch die Möglichkeit gibt, dass irgendwas "übersehen" wird.

Und ja, auch an Unis hört man manchmal nur die Meinung, die der Prof vertritt. Und wenn man da genauer hinhört, dann herrscht überall, wo geforscht wird und Diskurs stattfindet mehr als eine Meinung.
Genau... und dann kommen die Leute an und meinen: "Ja, die sind sich ja auch nicht einig, die wissen auch nichts!"
Könnte ich mich jedesmal wieder ärgern... klar wissen die auch nicht alles, aber man muss doch zumindest hinschauen, wo Konsens herrscht und wo nicht. Da gibt es Riesenunterschiede.
Und eben diese Unterschiede sollten schon in der Schule vermittelt werden. Das ist ja nicht wirklich schwer... man zeigt einfach, was wissen wir ganz genau, was kann man nachmessen und nachweisen, was wird begründet vermutet... und worüber wird nur spekuliert?
Wenn man zumindest diese drei Fälle unterscheiden, dann wären wir schon ein ganzes Stück weiter...

Wir sollten eher vermitteln mit Unsicherheiten in der Forschung umzugehen und damit dass neue Erkenntnisse zu anderen Deutungen führen können.
Nehmen wir mal das Beispiel Medizin:
Da wissen wir heute mit Sicherheit das eine und es wird als Konsenz an den Universitäten gelehrt und dann wird weitergeforscht und in die Sicherheiten kommen ins wanken. Es gibt neue Studien, wir verstehen besser wie Hormone wirken (wo viele sagen, dass wir das immernoch viel zu wenig verstehen) und "plötzlich" ist falsch oder zumindest fraglich, ob die Sicherheit noch gilt.
Ich hab jetzt Medizin genommen, weil ich da Menschen kenne, die das vor 40 Jahren studiert haben und welche, die erst vor 10 oder weniger Jahren fertig waren, also Gespräche dazu im Privaten verfolgen konnte und auch in unterschiedliche Ausgaben von Fachbüchern mal geschaut hab. Ich mehr kenne als nur den einen Meterologen in meinem Bekanntenkreis, der da mal was zu erklärt. Und weil Medizin so eine Thema ist, dass eben jeden betrifft und gerne in der Presse ist.
Es bringt da nicht viel, wenn wir da in der Schule was lernen - wobei Grundlagen, die bleiben nicht schaden. Wie die Zelle aufgebaut ist und funktioniert, der Unterschied zwischen DNA und RNA etc hab ich auch in der Schule gelernt und damals nicht gedacht, dass es mir mal helfen wird eine Diskussion um Impfstoffe besser zu verstehen. Grundelegendes wir das Immunsystem ungefähr funtkioniert bleibt ja doch. Aber einigen fällt halt sehr schwer, dann wieder neues in das was sie gelernt haben zu integrieren, weil sie haben doch gelernt, dass das so richtig ist. Meistens sind das dann meiner Erfahrung nach noch Meschen, die sich ziemlich drüber belustigen, was die Menschen früher, sagen wir mal in den 50ern, noch so geglaubt und gemacht haben, ohne dass es so richtig in ihren Kopf geht, dass man damals manches nicht wusste oder anders interpretiert hat.
Der menschliche Körper ist ein extrem komplexes System, das wir nur zu einem Teil verstehen und je nach dem wen man fragt, ist der Teil größer oder kleiner. Aber es ist greifbar für jeden Menschen und irgendwie "abgeschlossen" genug um runtergebrochen zu werden.
Das Klima ist da viel komplexer, weil größer. Weil wir es noch weniger verstehen. Weil wir nicht wissen, welchen Einfluß z.B. die Tiefsee wirklich hat. Weil wir über die auch nur sehr sehr wenig wissen. Und vorstellbar sind Klimasysteme noch schwerer. Sich Luftströme in unterschiedlich großen Höhen vorszustellen, scheint manch einem sehr schwer zu fallen. Und dabei kann man das manchmal sogar an den Wolken sehen.
Ich finde, dass an der Schule viel mehr vermittelt werden muss, an erster Stelle natürlich, wie ich die Quelle meiner Info prüfe und was da als seriös gelten kann und was nicht. Nicht jeder Arzt, der eine Beobachtung an seinen Patienten macht und daraus Schlussfolgerungen für eine bessere Behandlungsmöglichkeit zieht ist eine seriöse Quelle. Auch wenn ein Arzt Medizin studiert hat. Wie Forschung funktioniert mit Review-Verfahren etc wurde zumindest mir an der Schule nicht beigebracht, halte ich aber für etwas, dass dringend vermittelt gehört. Auch dass sich wissenschaftlicher Konsens verändern kann und dass das nichts schlechtes ist, dass das aber eben auch Unsicherheiten für die Deutung klarer Erkenntnisse mit sich bringen kann. Vermitteln, dass unser Wissen sich noch immer verändert, weil wir weiter forschen.
Klar kann ich die mechanische Funktionsweise des menschlichen Körpers lernen, die bleibt vermutlich die nächsten Tausend Jahre noch gleich, genauso die physikalischen Kräfte, das Verhalten von Schall oder eben die "beobachtbaren" (also nicht die nur für jeden mit dem Auge) Luft- und Meeresströmungen (die verändern sich vielleicht schneller, wobei je nach Wissenschaft "schnell" auch so ne Sache ist und irgendwo zwischen heute und in hundert Jahren liegen kann).
Was wir Menschen tatsächlich wieder lernen müssen, ist der Umgang mit Unischerheiten. Ich hab das Gefühl, dass ist uns in der westlichen Welt in den letzten 40/50 Jahren ziemlich abhanden gekommen. Und das kann nicht die Schule vermitteln, das müssen wir als Gesellschaft schaffen. Und ein Punkt ist da sicher das Vertrauen in die Wissenschaft trotz aller Veränderungen, die es im Wissen gibt und die durch Technologien gerade vielleicht auch schneller stattfindet als vor 50 Jahren, da bin ich mir nicht sicher.

Wir sollten eher vermitteln mit Unsicherheiten in der Forschung umzugehen und damit dass neue Erkenntnisse zu anderen Deutungen führen können.
Nehmen wir mal das Beispiel Medizin:
Da wissen wir heute mit Sicherheit das eine und es wird als Konsenz an den Universitäten gelehrt und dann wird weitergeforscht und in die Sicherheiten kommen ins wanken. Es gibt neue Studien, wir verstehen besser wie Hormone wirken (wo viele sagen, dass wir das immernoch viel zu wenig verstehen) und "plötzlich" ist falsch oder zumindest fraglich, ob die Sicherheit noch gilt.
Genau diese Fälle sind es dann aber, die Menschen dazu veranlassen zu sagen: "Die Wissenschaft weiss doch gar nichts, heute sagen sie dies, morgen was ganz anderes!"
Dabei verkennen sie die Komplexität eines Themas und dass sich so etwas eben nicht auf die ganze Wissenschaft verallgemeinern lässt. Dafür muss man dann aber selber schon sehr im Thema stecken, und das tun ja die meisten Leuten nicht.
Daher ja mein Vorschlag, zumindest zu vermitteln dass es in der Wissenschaft gesicherte Erkenntnisse gibt, gut begründete Erkenntnisse, die aber vielleicht noch geändert werden und Vermutungen, wo man halt nichts genaues weiss.
Ich denke da vor allem an Vermittlung in Schulen und für Leute, die da nicht weiter interessiert sind. Wenn den Leuten zumindest klar ist, dass es in der Wissenschaft unterschiedliche Qualitätsstufen der Erkenntnis gibt, dann wären wir da schon einen ganzen Schritt weiter.

Genau diese Fälle sind es dann aber, die Menschen dazu veranlassen zu sagen: "Die Wissenschaft weiss doch gar nichts, heute sagen sie dies, morgen was ganz anderes!"
Und da seh ich dann aber die Medien in der Pflicht. Da wir eine Beobachtung an wenigen Individuen zu und daraus geschlossene Vermutungen zu Erkenntnissen ("Wissenschaftler haben herausgefunden...") und der Satz "Muss durch weitere Untersuchungen noch belegt werden" scheint für viele kein Hinweis darauf zu sein, dass das keine wirklich gesicherte Erkenntnis ist, die allgemein (für eine bestimmte Gruppe vielleicht auch nur) gilt. Ich hab ja die Angewohnheit, wenn mich was intressiert, was ich so in den "normalen" Nachrichten lese, dem ganzen nachzugehen und themaspezifischere Quellen zu finden, die eher dem wissenschaftsjornalismus zuzuordnen sind und vielleicht auch den Orginalartikel oder Studie verlinkt haben - und da relativiert sich dann irgendwie doch vieles. Macht es nicht weniger spektakulär und aufregend - aber eben weniger ... jetzt fehlt mir das Wort....
Daher ja mein Vorschlag, zumindest zu vermitteln dass es in der Wissenschaft gesicherte Erkenntnisse gibt, gut begründete Erkenntnisse, die aber vielleicht noch geändert werden und Vermutungen, wo man halt nichts genaues weiss.
Ich denke da vor allem an Vermittlung in Schulen und für Leute, die da nicht weiter interessiert sind. Wenn den Leuten zumindest klar ist, dass es in der Wissenschaft unterschiedliche Qualitätsstufen der Erkenntnis gibt, dann wären wir da schon einen ganzen Schritt weiter.
Ok - ich glaub wir sind uns eigentlich einig. Allerdings glaube ich, dass es trotzdem an den Menschen vorbei geht. Weil sie eben schwarz-weiß wollen. Und ich kenne genug Leute aus dem Studium, wo ich mich schon zwei Semester später gefragt habe, ob die in der selben Vorlesung saßen wie ich. Zu Klassenkameraden hab ich kein Kontakt mehr um das bei Schulwissen zu überprüfen. Aber so allgemeines scheinen viele einfach wieder zu vergessen, weil sie sich eben nicht wirklich und nur sporatisch für intressieren.
Mir geht es bei vielem so, wenn es um Wirtschaft geht. Die Dinge hab ich gehört, aber ich muss mich dann doch aktiv versuchen daran zu erinnern, weil es irgendwo unten in der Kruschschublade meines Gehirns liegt, weil es mich einfach nicht intressiert. Anderen scheint es mit mehr Dingen so zu gehen.
Denen würde es reichen, wenn nur die gesicherten Erkenntnisse, die auch sicher nicht mehr über den Haufen geworfen werden können, bekannt gegeben werden (wurde mir von Leuten auch schon so gesagt). Alles darunter fällt für sie unter "wissen wir nicht", obwohl da ja doch viel Wissen drin steckt, nur manchmal eben das wie oder warum noch nicht ganz verstanden ist und das dann manches eben nochmal verschieben kann.
Es intressiert oft genug halt einfach nicht genug um diese Unterschiede wahrnehmen zu wollen und sich damit auseinander zu setzten.
Wobei man durchaus sowohl in der Schule als auch in den Medien, dass öfter klar darstellen müsste.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass alles gut ausgehen wird, ist so verschwindend gering dass es keine realistische Option mehr ist.
Was ich oft beobachte, dass die Menschen nicht verstehen, dass es beim Klimaschutz eigentlich darum geht Lebensraum für Menschen zu schützen. Dem Klima ist es egal, wenn das Worts-Case-Szenario eintritt. Das nimmt keinen Schaden; es muss nicht geschützt werden. Wer Schaden nimmt sind die Menschen und Tiere, die in den betroffenen Regionen leben. Man sollte in der Berichtserstattung vielleicht mehr auf die Auswirkungen für den Menschen eingehen. Aber das glauben die Menschen halt auch nicht, obwohl es ständig zu sehen ist.

Dem Klima ist es egal, wenn das Worts-Case-Szenario eintritt. Das nimmt keinen Schaden; es muss nicht geschützt werden. Wer Schaden nimmt sind die Menschen und Tiere, die in den betroffenen Regionen leben. Man sollte in der Berichtserstattung vielleicht mehr auf die Auswirkungen für den Menschen eingehen. Aber das glauben die Menschen halt auch nicht, obwohl es ständig zu sehen ist.
Vor allem ist es seltsam, dass gerade Konservative, denen es doch darum geht, unsere Lebensweise nach Möglichkeit zu bewahren, den Klimaschutz häufig kritisch sehen - mit der Begründung, sie wollen so weiterleben wie bisher.
Aber genau das werden wir ja gerade nicht, wenn wir weitermachen wie bisher! Denn dann wird unser Leben noch viel radikaler auf den Kopf gestellt als es sich Linke und Grüne in ihren kühnsten Phantasien erträumt haben.
Und keine Partei würde Deutschland so massiv schaden und unser Land völlig verändern wie die AfD. Vernichtung der Wirtschaft, Zerstörung der Landwirtschaft und Millionen von Flüchtlingen sind das Ergebnis, wenn man den Klimawandel so ignoriert, wie es die AfD tut.
Aber für viele Menschen sind Warnungen, die nicht in ihr Weltbild passen, dann einfach "Panikmache"... und das war's dann...

@lucan-7 Und keine Partei würde Deutschland so massiv schaden und unser Land völlig verändern wie die AfD. Vernichtung der Wirtschaft, Zerstörung der Landwirtschaft und Millionen von Flüchtlingen sind das Ergebnis, wenn man den Klimawandel so ignoriert, wie es die AfD tut.
Naja. Das Narrativ der AfD (oder jedenfalls ihrer Anhänger/Wähler, die ich persönlich kennengelernt habe) geht aber anders und ist bei allem Zynismus nicht in sich widersinnig: Wenn wir (die teutonischen Patrioten) wegen irgendwelchem Klimaklimbin unseren Wohlstand riskieren und das, was übrig davon ist, noch den Messerstecherburkaschmarotzern in ihre gierigen Hände wegschenken, wird das die Erde nicht retten, solange die anderen (China und so) nicht ihren Anteil beitragen. Dann stehen wir nachher entweder arm und machtlos in einer kaputten Welt, oder - und das wäre natürlich noch viel ärgerlicher - in einer heilen Welt.
Und ganz im Ernst: die Millionen von Flüchtlingen kommen so oder so, falls der Klimawandel sich als üble Tatsache spürbar herausstellen sollte. Und wenn die kommen, dann wäre es doch besser, man könnte die an den Grenzen aufhalten, was aber nur dann möglich ist, wenn man in Polizeit und Grenzsicherung investiert hat anstelle von Ökounfug.
Klar: "der Wirtschaft" wird es bei einer Machtübernahme der AfD vermutlich nicht besser gehen, aber guess what: von "der Wirtschaft" hat der kleine Mann und Frustwähler auch in den vergangenen Jahrzehnten so wenig seinen "gerechten Anteil" bekommen, dass nur die letzten vom sinkenden FDP-Schiff abspringenden Ratten, die sich von den Pfeifern der Blaunen locken lassen, womöglich noch ein Weilchen nostalgisch irgendwas vom trickle-down-Effekt lallen werden, bevor sie anfangen, ihre Aktienpaket-Schäfchen ins sichere Ausland zu treiben.
Eine wirksame Klimapolitik ist ohne Konsumverzicht auch der breiten Massen (in den Industriestaaten) bloßes Hirngespinst, weswegen ja denn auch die anderen Parteien in den vergangenen Jahrzehnten keine hingekriegt haben. Die Mär vom kapitalismuskompatiblen "grünen Wachstum" ist eine Lüge und diese Mär wird von den mit den Faschisten konkurrierenden Parteien nun seit Jahrzehnten verbreitet.
Ohne einen Systemwandel wird die Klimakatastrophe kommen, d.h. sie kommt, ob wir nun so demokratisch wie bisher uns weiter eins in die Tasche lügen oder die Faschisten ihre braunen Lügen zur neuen ideologischen Währung machen. Sie haben immerhin für sich, dass sie gar nicht so tun, als hingen sie noch an irgendwelchen solidarischen Werten, die über Tribalismus hinausgehen: sie sind offen in ihren Apellen an Eigennutz per Rücksichtslosigkeit: "Von dem wenigen, was verteilt werden kann, sollen nur wir und unser Clan was bekommen."
Das ist eine Einstellung, die nicht von ungefähr zu einer Mad-Max-Welt passt. Also zu einer Welt, in welche wir global steuern.

Das Narrativ der AfD (oder jedenfalls ihrer Anhänger/Wähler, die ich persönlich kennengelernt habe) geht aber anders und ist bei allem Zynismus nicht in sich widersinnig: Wenn wir (die teutonischen Patrioten) wegen irgendwelchem Klimaklimbin unseren Wohlstand riskieren und das, was übrig davon ist, noch den Messerstecherburkaschmarotzern in ihre gierigen Hände wegschenken, wird das die Erde nicht retten, solange die anderen (China und so) nicht ihren Anteil beitragen.
So lange sie den Klimawandel nicht generell leugnen, ja... ich bin jetzt von Alice "nieder mit den windmühlen der Schande" Weidel ausgegangen, die sich an jene richtet, die glauben die Menschen hätten gar nichts mit dem erwärmten Klima zu tun und das wäre alles halb so wild.
Die andere Fraktion, die behauptet dass erst mal die Anderen anfangen müssten ist allerdings auch nicht viel besser, weil die Konsequenzen letztlich dieselben sind.
Eine wirksame Klimapolitik ist ohne Konsumverzicht auch der breiten Massen (in den Industriestaaten) bloßes Hirngespinst, weswegen ja denn auch die anderen Parteien in den vergangenen Jahrzehnten keine hingekriegt haben.
Egal wie man es dreht und wendet: Eine nicht-wirksame Klimapolitik wird noch viel mehr Verzicht bedeuten.
Und Deutschland hätte die Rolle eines Weltmarktführers in erneuerbaren Energien einnehmen können, welches zeigt, dass ein Industrieland sehr wohl umsteigen und leistungsfähig bleiben kann.
Denn ich halte den "Verzicht" auch für Propaganda... warum soll kostenlose Energie aus Wind und Sonne denn teurer sein als teures Erdöl und Gas, das um die halbe Welt transportiert wurde?
Klar, ganz so einfach ist die Rechnung nicht... aber es gibt eine starke Lobby, die uns weismachen will, Erdgas und -öl sei die "billigere" Alternative.
Und das ist schlicht falsch. Jedenfalls soweit es Elektrizität betrifft.

@lucan-7 Egal wie man es dreht und wendet: Eine nicht-wirksame Klimapolitik wird noch viel mehr Verzicht bedeuten.
Ich weiß nicht, ob Du Dich da jetzt unabsichtlich ver-formuliert hast, aber so, wie Du's schreibst, bedeutet es hinsichtlich meiner Annahme, dass die von den "etablierten" Parteien betriebene Klimapolitik nicht wirksam sei, dass die AfD richtig liegt. Wobei eben die Frage sich stellt, woran Du da misst, d.h. auf welche Relationen Du mit "noch viel mehr" hinaus willst.
Man kann (und ich vermute, dass Du diesen Gedanken meinst) freilich sagen: Indem in Deutschland die klimawandelbezogenen Industrien (wie die Solarbranche, die Wärmepumpenbranche usw.) verdächtigt werden, mit grün-ideologischem Wahn nur Geld zu machen, ohne dass da ein gesellschaftlicher (ökologischer) Nutzen herauskäme, vertreibt man diese lukrativen Branchen in andere Weltregionen (China z.B.). Und dann werde Deutschland zukünftig auf all die Profite, die in diesen Branchen zu machen sind, verzichten müssen und es sei dann in Deutschland noch weniger zu verteilen.
Das ist ein Argument und insbesondere eins, dass, wenn es denn verständlich kommuniziert werden könnte, sich direkt auf den Kern der blaunen Strategie bezieht, welche ja im Appell an den Futterneid der Wähler besteht. Darin besteht ja die ganze Botschaft der Faschisten an's Wählervolk: "Die da (also die anderen: allen voran Ausländer, aber letztlich alle, die nicht zu uns gehören) nehmen euch was weg, das ihr gut gebrauchen könntet und also haben wollt. Deswegen sollen die nicht mehr hier sein, damit sie nicht das wegnehmen, was euch gehört."
Es geht um jene subjektive "Verteilungsgerechtigkeit", die in den Menschen vermutlich genetisch verankert ist, und deren Hauptlosung lautet: "Gerecht ist Verteilung dann, wenn ich soviel wie möglich vom Kuchen abbekomme."
Wenn wir annehmen, dass sich mit "grüner Technologie" viel Geld machen lässt, und wenn wir annehmen, dass dieses Geld dann verteilt werden kann - dann können wir sagen: Lasst uns dieses Geld in Deutschland machen, dann haben wir in Deutschland mehr zu verteilen.
Es gibt da nur ein paar kleine Haken: Von wem stammt denn das Geld, das sich mit grüner Technologie machen lässt? Doch wohl von den Kunden. Und wer sind diese Kunden? Aha!
Und falls es stimmen sollte: dass langfristig diejenigen profitieren, die frühzeitig in grüne Technologien einsteigen (investieren)... Wer genau sind diejenigen? Welcher Anteil der Profite aus den grünen Technologien fließt denn tatsächlich in die Töpfe, aus denen dann an die deutschen Bürger verteilt wird? Und: wann fließt dieser Anteil?
"Wie lange sollen wir uns mal wieder vertrösten lassen?", könnte eine Frage lauten, die von Leuten kommt, die darin, dass großartigen Versprechungen und Aufforderungen zu Solidarität und Weitblick in der Regel wenig Spürbares folgt, inzwischen ein altbekanntes, längst sprichwörtliches, Muster erkennen: "Wasser predigen und Wein saufen."
Warum sollten Wähler in größerem Rahmen denken (können) und global solidarischer fühlen als Politiker?
ich bin jetzt von Alice "nieder mit den windmühlen der Schande" Weidel ausgegangen, die sich an jene richtet, die glauben die Menschen hätten gar nichts mit dem erwärmten Klima zu tun und das wäre alles halb so wild.
Glauben das die Menschen denn? Ich glaube nicht, dass sie's so glauben. Was die Weidel da in die Säle dröhnt, ist offenkundig Schwachsinn, so, wie 90 Prozent von dem, was Trump und andere Populisten in die Welt dröhnen, offenkundiger Schwachsinn ist.
Aber interessant ist, wenn ich das jetzt von Dir nochmal hingeschrieben lese, fällt's mir erst richtig auf, durchaus die Formulierung: Schande. Hier wird also nicht "vernünftig" argumentiert nach dem Prinzip: "Die erneuerbaren Energien sind sehr teuer und dabei bräuchten wir sie gar nicht, weil die fossile Energiewirtschaft überhaupt keinne Einfluss auf das Weltklima hat."
Sondern es wird ein Szenario evoziert, in welchem es diejenigen gibt, die erniedrigen und jene, die erniedrigt werden. Die Windkrafträder werden zu Geßlerhüten, zu Wahrzeichen der Macht: der Umstand, dass sie so hoch und immer schon von weitem zu sehen sind, erleichtert diese Art symbolischer Aufladung ungemein: Kirchtürme, Minarette, Pyramiden, Schlösser, prunkvolle Regierungsbauten und Windräder: alles dasselbe. Ihr sollt euch vor ihnen klein fühlen, sie blicken auf euch herab, ihr habt nix von ihnen, aber dürft sie bezahlen: mit Steuergeldern oder harter Fronarbeit. Man fragt euch nicht, ob ihr sie haben wollt, man setzt sie euch einfach vor die Nase. Andere profitieren von ihnen, ihr nicht. Und dann erzählt man euch noch, dass ihr, die ihr doch nur euren gerechten Anteil haben wollt, moralisch nicht das Recht auf solche Forderungen hättet.
Kurz: es geht nicht um vernünftige Klimapolitik, sondern um Macht- und Ohnmachtsgefühle.
Und weißte was? Da hat die Weigel einen Punkt. Denn um vernünftige Klimapolitik* geht es im von allen etablierten Parteien vertretenen globalen Finanzkapitalismus mit seinen unhaltbaren trickle-down-Versprechungen nun mal auch nicht. Aus Perspektive kapitalistischer Marktwirtschaft nämlich ist der Klimawandel nicht ein unbedingt zu lösendes Problem. Sondern er eröffnet lediglich neue Geschäftsfelder. Gemäß der alten Erfahrung, dass Kriege zwar unschön seien und sicherlich ein bißchen bedauerlich, an ihnen aber sowohl vorher als auch und insbesondere nachher (Wiederaufbau) sich gut verdienen lässt, gilt auch bei der Klimakatastrophe: man muss nur herausfinden, wo die Profitgelegenheiten liegen.
*In dem Sinne, dass das Ziel darin bestehe, die Klimakatastrophe möge nicht oder zumindest nicht mit voller Wucht eintreten.

Ich weiß nicht, ob Du Dich da jetzt unabsichtlich ver-formuliert hast, aber so, wie Du's schreibst, bedeutet es hinsichtlich meiner Annahme, dass die von den "etablierten" Parteien betriebene Klimapolitik nicht wirksam sei, dass die AfD richtig liegt.
Das ist jetzt ein Spiel mit den Voraussetzungen. Eine Maßnahme gegen etwas, das nicht existiert, kann auch nicht "wirksam" sein. Ein Deich, der vor einer Flut schützen soll, die eh nie kommen wird, ist "unwirksam". Und so will es ja auch die AfD verstanden wissen.
Aber ein nicht-wirksamer Deich, der eine reale Flut, die tatsächlich kommt, nicht aufhalten kann ist dann natürlich noch ein wesentlich größeres Problem.
Zumal der Klimawandel nichts ist, das noch "kommen" wird, sondern etwas, das bereits seit vielen Jahren Realität ist. Das Wasser steigt, die Flut ist da...

@lucan-7 Eine Maßnahme gegen etwas, das nicht existiert, kann auch nicht "wirksam" sein.
Wir schreiben da von zwei unterschiedlichen Dingen. Ich schreibe davon, dass die Maßnahmen, die von den etablierten Parteien und genaugenommen von uns als staatlichem Kollektiv ergriffen/eingeleitet wurden, seit Jahrzehnten nicht wirksam sind. Und dies aus systemischen Gründen (Kapitalismus).
Die AfD-Faschisten mögen nun obendrein noch Unfug behaupten, nach welchem der Klimawandel kein Problem oder nicht mit unserem ökonomischen Verhalten zusammenhängend sei. Wenn sie aufgrund diesen Unfugs nun sich gegen Klimaschutzmaßnahmen wehren, die ohnehin nicht wirksam sind, solange nicht das ökonomische Systemn grundlegend sich wandelt - dann ist hinsichtlich der Klimakatastrophe kein Unterschied zu erwarten, egal, ob nun die AfD eine neue Linie fährt, oder ob man dieselbe LInie weiter fährt, die wir kollektiv seit mindestens vierzig Jahren fahren.
Der Punkt ist doch dieser: Die Folgen einer AfD-Politik werden stets nur sozialer Art sein: Reichtum wird unter ihnen etwas anders verteilt: Migranten etc. bekommen weniger (frag mich nicht, wer dafür mehr bekommt...), bestimmte "grüne Technologien" werden nicht gefördert und die Profite, die in solchen Branchen gemacht werden, werden dann halt im Ausland gemacht. Na klar: alle möglichen Freiheitsrechte werden eingeschränkt, es wird vermehrt zu Übergriffen auf erklärte Feinde der Faschisten kommen und so weiter und so fort. Das, was eben so sozial passiert, wenn Faschisten an die Macht kommen.
Ökologisch jedoch ändert sich nichts, bzw. läuft weiter alles wie bisher: ein Klimaschutzziel nach dem anderen wird verfehlt, das Artensterben, die Vermüllung der Ozeane, die Auslaugung von Böden etc. - sie alle gehen weiter. Womöglich werden diese Probleme noch für ein paar Jahre sogar noch stärker aus dem kollektiven Bewußtsein verdrängt, weil es in faschistischen Systemen ja leichter ist, das Benennen unliebsamer Tatsachen zu verhindern. Am Ende läuft's ökologisch auf das gleiche hinaus: von den wenigen Ressourcen, die noch zu verteilen sind, nehmen sich die Mächtigen alles und die "kleinen Leute" dürfen sehen, wo sie bleiben, d.h. wie sie verrecken.
Der springende Punkt ist: genau so wird es kommen, egal, ob die AfD oder weiter die etablierten Parteien an der Macht sind. Das Narrativ der AfD, welches ich zumindest unter ihren Wählern/Sympathisanten gehört habe, lautet dabei auch nicht: "Es gibt keinen Klimawandel." Die wenigsten von ihnen halten noch die Lüge hoch, nach welcher der Klimawandel nicht von den Menschen induziert oder zumindest beschleunigt werde. Ihr Narrativ lautet: "Wenn wir Deutschen, die wir gerade mal 1 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, jetzt auf Konsum verzichten (und wer sich eine neue Heizung einbauen muss, hat halt auf drei bis zehn Urlaubsreisen zu verzichten...), bringt das gar nix. Da würde es mehr bringen, wenn die Chinesen... Und die Afrikaner vermehren sich... Also solange nicht die anderen, die doch viel mehr sind, sich ändern, bringt es nix, wenn wir unser Verhalten ändern."
Das ist zwar streng logisch genommen immer noch Unfug, denn auch deutsches Kleinvieh macht Mist... - aber dem angeborenen Gerechtigkeitsempfinden, nach welchem eine Verteilung gerecht ist, bei der man selbst am meisten abbekommt, entspricht es. So kann der Faschistenwähler also zu sich sagen: "Na gut, ich bin egoistisch. Aber die anderen sind ja auch egoistisch. Ich stehe wenigstens zu meinem Egoismus und lüge mir selbst nicht noch eins in die Tasche. Wenn wir den Klimawandel ohnehin nicht bändigen können, dann will ich wenigstens in den paar Jahren, die mir noch zu leben bleiben, meinen Spaß haben. Also konsumieren."

du bist sehr pessimistisch und destruktiv, wie du die Menschen einschätzest.
Hier ein Zitat aus einem kürzlichen Bericht des Bundesamtes für Umwelt, D:
"Die Maßnahmen zur Luftreinhaltung zahlen sich aus. 2024 ist das erste Jahr, in dem in Deutschland alle Grenzwerte der europäischen Luftqualitätsrichtlinie eingehalten wurden. Für Feinstaub ist es bereits das siebte Jahr in Folge. Für Stickstoffdioxid (NO2) wurde 2024 der Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) nach aktueller Datenlage erstmalig an allen Stationen eingehalten. Das zeigt die vorläufige Auswertung der Messdaten der Bundesländer und des Umweltbundesamtes (UBA) von bislang rund 600 Messstationen (Stand 03.02.2025)." (Zitatende)

@friede du bist sehr pessimistisch und destruktiv, wie du die Menschen einschätzest.
Pessimistisch? Ich würde es "realistisch" nennen. Und destruktiv? Öhm... nö, der Begriff passt nun gar nicht. Zerstörerisch bin ich allerhöchstens dort, wo sich jemand von meinen Einwänden seine Illusionen zerstören lässt.
Zu den Stickoxid- und Feinstaubdaten äußere ich mich, sobald Du erläuterst hast, weswegen "ein paar Grad mehr als vor 100 Jahren" (das heißt also mindestens! 3 Grad mehr) global keine Katastrophe sein sollen.

Wir schreiben da von zwei unterschiedlichen Dingen. Ich schreibe davon, dass die Maßnahmen, die von den etablierten Parteien und genaugenommen von uns als staatlichem Kollektiv ergriffen/eingeleitet wurden, seit Jahrzehnten nicht wirksam sind. Und dies aus systemischen Gründen (Kapitalismus).
Jein... es gibt ja viele wirksame Maßnahmen, die den CO2 Ausstoß tatsächlich reduzieren. Der Anteil an erneuerbaren Energiequellen beispielsweise steigt immer weiter.
Bisher wird der Klimawandel aber nur in kleinem Rahmen verzögert - und nicht aufgehalten. Dazu gibt es zwar auch Beschlüsse, die werden allerdings nicht eingehalten.
Denn mit den Maßnahmen machen wir uns ja selbst etwas vor. Zwar sinken die Emissionen im Gesamtanteil, eingespart wurde aber nur dort, wo es problemlos möglich ist. Für die Einsparung des Rests haben wir noch nicht einmal konkrete Vorschläge, wie das geschehen soll (Stichwort: Betonindustrie).
Das Narrativ der AfD, welches ich zumindest unter ihren Wählern/Sympathisanten gehört habe, lautet dabei auch nicht: "Es gibt keinen Klimawandel." Die wenigsten von ihnen halten noch die Lüge hoch, nach welcher der Klimawandel nicht von den Menschen induziert oder zumindest beschleunigt werde. Ihr Narrativ lautet: "Wenn wir Deutschen, die wir gerade mal 1 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, jetzt auf Konsum verzichten (und wer sich eine neue Heizung einbauen muss, hat halt auf drei bis zehn Urlaubsreisen zu verzichten...), bringt das gar nix. Da würde es mehr bringen, wenn die Chinesen... Und die Afrikaner vermehren sich... Also solange nicht die anderen, die doch viel mehr sind, sich ändern, bringt es nix, wenn wir unser Verhalten ändern."
Was ja übersetzt lautet: "Die Welt wird eh untergehen, also lasst uns noch ein paar Jahre Spaß haben."
Sagt so direkt aber auch keiner. Ich kenne diese Argumentation nur als Schein-Gegenargument, das an Leute wie mich gerichtet wird, nach dem Motto: "Selbst wenn du recht hättest mit dem Klimawandel würde es nichts bringen, wenn Deutschland da was ändert...".
Wirklich glauben tun sie aber nicht. Und bei jenen, die einräumen dass es vermutlich tatsächlich einen Klimawandel gibt, heißt es dann nur, man müsse sich eben "anpassen"...
Was wohl der blödsinnigste Vorschlag von allen ist...

@lucan-7 Was ja übersetzt lautet: "Die Welt wird eh untergehen, also lasst uns noch ein paar Jahre Spaß haben."
Korrekt.
Sagt so direkt aber auch keiner.
Ebenfalls korrekt. Aber so wird gedacht. Übrigens nicht nur unter AfD-Wählern. Es ist inzwischen die default-Einstellung der Mehrheit (also jener, die angeblich davor geschützt werden muss, zuviele negative Informationen zu erhalten, was zu einem Desinteresse führen könne... 😉 ). Woher ich das weiß? Weil sich die Mehrheit entsprechend verhält. Ich beobachte das gerade bei den inzwisch erwachsen werdenden Söhnen meines besten Freundes. Die sind zwischen 17 und 23 Jahre alt, die Klimakatastrophe wird sie also mit ziemlicher Sicherheit treffen. Die sind alle recht gute Schüler, bzw. studieren schon. Sie wissen genug über die Tatsachen. Und dennoch fahren sie allesamt überall mit dem Auto hin statt (wie wir damals) die Wege mit dem Rad oder zumindest trampend zurückzulegen. Zu den (in diesem Alter natürlich obligatorischen) Besäufnispartys lassen sie sich hin und zurück von ihren Eltern (oder denen ihrer Kumpels) touren. Sie fliegen im Urlaub nach Thailand oder Südafrika, sie komsumieren, was das Taschengeld (und inzwischen die Studentenjobs) hergibt.
Sie wissen - sie sind zu gut gebildet, um sich da auf Nicht-Wissen rausreden zu können - also genau, dass ihr Lebensstil nicht nachhaltig ist. Aber weder schränken sie diesen ein, noch engagieren sie sich für die Erhaltung einer Welt, in der es sich in dreißig bis fünfzig Jahren noch halbwegs gesund leben lässt. Das ist das Prinzip "Nach uns die Sintflut". Und da sich nicht nur sie so verhalten, sondern praktisch der gesamte relevante Rest der Menschheit (die paar Idealisten, die versuchen, dem was entgegenzusetzen, erweisen sich als quantité négligeable), verhalten sie sich sogar rational: sie können durch ihr individuelles Verhalten nicht die Tendenz aufhalten, warum sollten sie also das einzige Leben, das sie haben, dafür "verschwenden"? Man ist ja nur einmal jung...
Ich kenne diese Argumentation nur als Schein-Gegenargument, das an Leute wie mich gerichtet wird, nach dem Motto: "Selbst wenn du recht hättest mit dem Klimawandel würde es nichts bringen, wenn Deutschland da was ändert...".
Klar. Es gibt ja auch nur Schein-Gegenargumente gegen die Positon, dass der Klimawandel eine Bedrohung sei. Sieh's mal so: Man denkt sich immerhin noch Scheinargumente aus, statt einfach nur das zu sagen, was man lebt, nämlich: "Ist mir doch scheißegal!"
Und bei jenen, die einräumen dass es vermutlich tatsächlich einen Klimawandel gibt, heißt es dann nur, man müsse sich eben "anpassen"...
Was wohl der blödsinnigste Vorschlag von allen ist...
Naja, dahinter steckt die Prepper-Mentalität: Okay, die Apokalypse ist unausweichlich, aber wenigstens kann man schon mal Klopapier und Konservenbüchsen horten.
Und falls es der blödsinnigste Vorschlag von allen sein sollte, dann müsstest Du entsprechend auch z.B. auf Maßnahmen wie Deicherhöhungen, Begrünung von Innenstädten, den Anbau widerstandsfähigerer Pflanzenarten usw. usf. schauen, also all jene Maßnahmen, die darauf zielen, sich auf die kommenden klimatischen Veränderungen einzustellen.
Und ja: am Ende werden all diese "Anpassungsmaßnahmen" nur ein Tropfen auf den überfließenden Ozean sein. Aber hey - es wird ja immer noch ein Prozess sein, der sich über Jahrzehnte, gegebenenfalls sogar über Jahrhunderte hinweg zieht und während dieser Zeiträume wird es den einen besser, den anderen weniger gut gehen. Mit der Klimakatastrophe kommt man als Bewohner eines Luxusbunkers in den Alpen besser zurecht als wenn man in einem Slum in Lagos wohnt.
Hochgebrochen auf Kollektive meint dies: Anpassung an den Klimawandel kostet natürlich. Und warum dann noch Geld für die Interessen anderer aufbringen, das man doch auch selbst gut brauchen könnte?
Wenn der Ozean ohnehin steigen wird, warum sollte man dann heute irgendwelchen äquatorialen Inselbewohnern helfe, weil bei denen schon übermorgen das Wasser im Wohnzimmer steht? Das Geld könnten man doch auch für bessere Deiche investieren, welche die Eigenheime teutonischer Blondschöpfe schützen, nicht wahr?
Dies ist die Logik der Rücksichtslosigkeit, gepaart mit der Logik der Ent-Solidarisierung. In einer Welt, in der das mit der globalen Solidarität ganz offenkundig nicht hinhaut, ergibt so eine Logik sogar einen traurigen Sinn.

Woher ich das weiß? Weil sich die Mehrheit entsprechend verhält. Ich beobachte das gerade bei den inzwisch erwachsen werdenden Söhnen meines besten Freundes.
Menschen sind von Natur aus nicht rational. Wir können Dinge wie den Klimawandel wissen, wir können es verstehen - und uns trotzdem willentlich so verhalten, als ob es ihn nicht gäbe, indem wir einfach alles verdrängen. Mit der Folge, dass wir daran glauben, die Welt sei auch noch in 30 oder 50 Jahren so wie heute. Trotz besseren Wissens.
Und das funktioniert. Seltsamerweise.
Und falls es der blödsinnigste Vorschlag von allen sein sollte, dann müsstest Du entsprechend auch z.B. auf Maßnahmen wie Deicherhöhungen, Begrünung von Innenstädten, den Anbau widerstandsfähigerer Pflanzenarten usw. usf. schauen, also all jene Maßnahmen, die darauf zielen, sich auf die kommenden klimatischen Veränderungen einzustellen.
Der "blödsinnigste Vorschlag" ist nicht, dass wir uns auf Klöimaveränderungen einstellen müssen - das sollten wir auf jeden Fall tun. Sondern der Irrglaube, dass diese Anpassungen Maßnahmen gegen den Klimawandel ersetzen könnten. Denn der Klimawandel geht ja immer weiter, der hört nicht einfach bei +3° auf, nur weil wir das gerne so hätten. So lange wir weiter Zeug verbrennen wird auch die Erde immer heißer. Und da kann man sich nicht "anpassen".

@lucan-7 Und manchmal fragt sich auch der gutwilligste Mensch, wie viele Jahre und viele Kilometer er nicht mit dem Auto fahren muss, um das auszugleichen, was an einer anderen Ecke der Welt in nicht mal einer Stunde an Schadstoffen in die Atmosphäre geblasen wird.
Das Frustrierende an dieser ganzen Klimageschichte ist, dass man halt so gar keinen positiven Effekt seiner kleinen Bemühungen sieht.

Und manchmal fragt sich auch der gutwilligste Mensch, wie viele Jahre und viele Kilometer er nicht mit dem Auto fahren muss, um das auszugleichen, was an einer anderen Ecke der Welt in nicht mal einer Stunde an Schadstoffen in die Atmosphäre geblasen wird.
Ich denke, als einzelner Mensch kann man da nicht viel machen, und es ist Blödsinn, so etwas zu erwarten. Wir müssen nun mal gelegentlich Autofahren und heizen. Ich achte zumindest auf regionale Lebensmittel, aber das macht ja auch kaum was aus.
Es sind die Politiker, die hier regelnd eingreifen müssen. Ich würde gerne ein Elektroauto fahren, aber es gibt hier kaum Infrastruktur dafür. Wärmepumpen sollten gefördert werden... und den verdammten Öl- und Gaslobbyisten sollte man den Zugang zu Politikern verbieten.
Denn ironischerweise ist es die Politik und nicht der Markt, der am Ölboom festhält... Solar und Windstrom ist sehr viel kostengünstiger, aber uns wird immer noch weisgemacht, Öl sei "billige Energie".
Nein, ist es nicht, und wenn die Marktwirtschaft funktionieren würde wie vorgesehen wäre Öl nur noch ein Energieträger unter vielen (Flugzeuge, Schiffe, Militär) und kaum der Rede wert.
Aber man wird ja nicht müde, uns zu erzählen die Energiewende sei "teuer" und würde die Wirtschaft ruinieren.
Komisch dann aber doch, dass in republikanisch geführten US-Staaten Solar und Windenergie boomt, weil das ein verdammt gutes Geschäft ist...

@lucan-7 Inhaltlich kann ich wenig zum Thema beitragen. Persönlich könnte ich am besten für ein Leben ohne Auto werben - und muss dabei feststellen, wie dankbar ich in wenigen Fällen bin, wenn mich jemand mit Auto unterstützt.
Da wir ja auf Jesus.de sind bin ich so frei darauf hinzuweisen, dass mir bei den Beiträgen hier eines auffällt. Ja, der Mensch ist halt einfach von sich aus nicht gut, (nicht ausreichend gut) um sich gut zu verhalten. Das ist ein klassisch, christliches Thema. Leider hilft das ganz konkret bei der Lösung auch nicht weiter. Mir hilft es aber, dass ich besser akzeptieren kann, dass es schwierig bleiben wird und dass ich (dennoch und mit Gottes Hilfe) mich so gut verhalten möchte, wie ich es kann. Ich darf sehen, was mir (gut) gelingt. Ich muss mich nicht fertig machen, wo ich scheitere oder bewusst wie unbewusst gegen (gute) Vorhergehensweisen verstoße und ich will offen sein, immer wieder neu (besser) meinen Beitrag zu leisten.


@lucan-7 Der "blödsinnigste Vorschlag" ist nicht, dass wir uns auf Klöimaveränderungen einstellen müssen - das sollten wir auf jeden Fall tun. Sondern der Irrglaube, dass diese Anpassungen Maßnahmen gegen den Klimawandel ersetzen könnten.
Richtig. Da solche Maßnahmen allerdings nur in homöopathischen Dosen angewendet werden...
Denn der Klimawandel geht ja immer weiter, der hört nicht einfach bei +3° auf, nur weil wir das gerne so hätten. So lange wir weiter Zeug verbrennen wird auch die Erde immer heißer.
Weiß nicht, in welchem YT-Video ich mir das vor ein paar Monaten mal von einem Klimawissenschaftler vorrechnen ließ; jedenfalls wird es nicht immer heißer, sondern irgendwo zwischen +5 und +7 Grad mehr ist eine Grenze erreicht, das hat physikalische Gründe, die das Gleichgewicht betreffen zwischen dem, was an Sonnenenergie auf die Erde gelangt und was als Wärmestrahlung wieder in's All geht. Denn noch so viel CO2 in der Athmosphäre kann ja nicht sämtliche Abstrahlung in den Weltraum einfangen. Zustände wie auf der Venus wird es auf der Erde nie geben. Horrorszenarios, der Treibhauseffekt bei uns sei mit dem Treibhauseffekt dort oben gleichzusetzen, sind nicht ernstzunehmen.
Dies gesagt: 5 oder 7 Grad mehr wären selbstverständlich eine ungeheure Katastrophe für uns Menschen (nicht für den Planeten und auch nicht für das biologische Leben).
Und da kann man sich nicht "anpassen".
Man kann das schon. Die Frage ist, wen man unter "man" versteht.

Weiß nicht, in welchem YT-Video ich mir das vor ein paar Monaten mal von einem Klimawissenschaftler vorrechnen ließ; jedenfalls wird es nicht immer heißer, sondern irgendwo zwischen +5 und +7 Grad mehr ist eine Grenze erreicht, das hat physikalische Gründe, die das Gleichgewicht betreffen zwischen dem, was an Sonnenenergie auf die Erde gelangt und was als Wärmestrahlung wieder in's All geht.
Zum einen das, und zum anderen sind die Mengen an Kohlenwasserstoffen, die wir überhaupt verbrennen können, auch begrenzt. Venus werden wir also in der Tat nicht schaffen... große Teile des Planeten für Menschen nicht mehr bewohnbar zu machen bekommen wir aber hin.
Man kann das schon. Die Frage ist, wen man unter "man" versteht.
Vermutlich werden einige wenige Menschen in günstigen Zonen wohl überleben. Aber die werden keine Zivilisation mehr haben wie wir sie kennen.
Ich erlaub mir da mal eine andere Perspektive aufzuzeigen, die nicht auf dem alleinigen Glauben an die Wissenschaft basiert, durchaus auch nicht auf dem Glauben an die ewige Kontinuität dessen, was wir schon kennen. (siehe dazu Jes 64,3 + 1 Kor 2,9) Es ist seit Jahrtausenden vorausgesagt ist, dass der alte Himmel und die alte Erde vergehen werden, ohne dass die auf ihr lebende Generation vergehe. Es ist also ein Wandel nach Mass, der Menschheit angemessen, so dass wir schritthalten können. Auch JESUS hat von dem Vergehen der alten Ordnung geredet, und in diesem Zusammenhang von einem anbrechenden SOMMER, der im Zusammenhang mit dem "Kommen des Menschensohnes" steht.
Die Wissenschaft rechnet hoch, was sie seit ca. 30 Jahren via Satelliten beobachtet und setzt es in den Vergleich zur Vergangenheit. Gestützt darauf erkennt sie zwar richtig, dass das Klima sich verändert, aber muss das eine Katastrophe bedeuten?
Wenn z.B. nach einem "Schöpfungstag" (tausende von Jahren), auf Erden eine neue Jahreszeit anbricht, dann könnte das in etwa bedeuten, dass wir von einer kühlen Zeit in eine warme, lichtvolle Zeit hineinwechseln. Es muss keine Klimakatastrophe sein, wenn es wärmer wird, es müssen nicht Wetterextreme damit einhergehen, und trotzdem kann auf Erden die Durchschnittstemperatur um einige Grade höher liegen als vor 100 Jahren. Es ist einfach der Anbruch einer neuen Ära, ganz nach der Ordnung Gottes. Ganz so, wie JESUS das uns schon vor 2000 Jahren ankündigte, nämlich dass der Sommer auf Erden anbricht, wenn alles drunter und drüber zu gehen beginnt, dass dann die Zeichen an Sonne, Mond und Sternen für uns sichtbar werden würden (siehe Teleskope), dass die Meere toben und tosen würden und die Menschen vor Angst vergehen ob dem, was sie alles befürchten, was da noch über die Erde komme. Siehe Lk 21,25 - 38 / JESUS sagt nicht, dass etwas Schlimmes komme, sondern dass der SOMMER anbreche, also eine neue Zeit voller Licht und voller Wärme, eine Zeit des Erntens und der Fülle:
Nachfolgend ein paar wissenschaftliche Links, die aufgrund von Satelliten-Auswertungen aufzeigen, dass die Erde seit den 1990-er Jahren immer grüner wird.
https://www.focus.de/wissen/klima/flaeche-in-amazonas-groesse-ueberraschende-nasa-studie-zum-klimawandel-die-welt-ist-gruener-als-vor-20-jahren_id_11401420.htm l">Klimawandel: Überraschende Nasa-Studie zeigt grünere Welt als vor 20 Jahren - FOCUS online
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/die-erde-wird-gruener /">Die Erde wird grüner - wissenschaft.de
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/705746/wussten-sie-schon-die-erde-wird-immer-gruene r">Kein Waldsterben: Klimawandel macht unsere Erde grüner
Ich erinnere dabei auch an die Jesaja-Voraussage über die verstärkte Leuchtkraft der Sonne und des Mondes:
"Zu der Zeit, wenn der HERR die Leiden Seines Volkes heilt und die Bruchstücke verbindet, wird das Licht des Mondes so stark sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach stark sein, wie das Licht von sieben Tagen. Auf allen Bergen und stattlichen Hügeln gibt es dann Bäche voll Wasser am Tag des grossen Mordens, wenn die Türme einstürzen." Jesaja 30,26 + 25
Wenn alle Menschen, die ganze Menschheit, die von 1850 - 2015 von 1,2 Milliarden auf gut 8 Milliarden angewachsen ist, genügend Wasser haben sollen, dann braucht es ja doch Wasser, das an den Polen schmilzt und über die Atmosphäre in Umlauf kommen muss. Natürlich sind dabei zunächst mal "die Kräfte des Himmels erschüttert worden" und der Meeresspiegel steigt an (Lk 21,26). Die Bibel sagt im AT voraus, dass (wenn Gott die Erde betritt) die Berge "schmelzen", dass sie abgetragen und die Täler aufgefüllt würden, ja, dass die Wüsten wieder grünen würden. Notabene: Im vergangenen Oktober hat es in der Sahara richtig viel geregnet, so dass sich Seen gebildet haben und die Klimaforscher sogar mutmassen, dass dies längerfristige Folgen haben könne.
https://www.tagesanzeiger.ch/sahara-ueberschwemmungen-seen-in-der-wueste-90429666580 5">Sahara Überschwemmungen: Seen in der Wüste | Tages-Anzeiger

Ich erlaub mir da mal eine andere Perspektive aufzuzeigen, die nicht auf dem alleinigen Glauben an die Wissenschaft basiert, durchaus auch nicht auf dem Glauben an die ewige Kontinuität dessen, was wir schon kennen. (siehe dazu Jes 64,3 + 1 Kor 2,9) Es ist seit Jahrtausenden vorausgesagt ist, dass der alte Himmel und die alte Erde vergehen werden, ohne dass die auf ihr lebende Generation vergehe. Es ist also ein Wandel nach Mass, der Menschheit angemessen, so dass wir schritthalten können.
Das ist natürlich eine sehr hoffnungsvolle und optimistische Annahme... die nur leider nicht der Realität entspricht. Denn das eigentliche Problem ist ja gerade, dass die Erwärmung viel zu schnell erfolgt - und dass dies Konsequenzen hat, die sehr schlecht für uns Menschen sind.
Denn Wetterextreme sind nachweislich eine Folge dieser Erwärmung. Das geschmolzene Wasser verteilt sich leider nicht dort, wo es gebraucht würde, sondern es führt zu Überschwemmungen an der Küste und starken Regenfällen im Landesinneren, die Ernten vernichten und Häuser zerstören.
Wissenschaft ist in diesem Fall keine Frage des Glaubens, sondern der Methodik, solche Zusammenhänge zu erkennen. Und dass diese Prognosen zutreffen - das erleben wir ja gerade.

Die Wissenschaft rechnet hoch, was sie seit ca. 30 Jahren via Satelliten beobachtet
30 Jahre wäre 1995. Das geht schon etwas länger. Seit 1781 gibt es die systematische Wetterbeobachtung. Die erste Wetterstation wurde in Bayer bebaut. Seit 1881 gibt es in Deutschland ein Flächendeckendes Messnetz. Ab 1950 gibt es Wetterradars. Und seit 1960 werden Satelliten verwendet.

Du schreibst:
Die Wissenschaft rechnet hoch, was sie seit ca. 30 Jahren via Satelliten beobachtet
"30 Jahre wäre 1995. Das geht schon etwas länger. Seit 1781 gibt es die systematische Wetterbeobachtung. Die erste Wetterstation wurde in Bayer bebaut. Seit 1881 gibt es in Deutschland ein Flächendeckendes Messnetz. Ab 1950 gibt es Wetterradars. Und seit 1960 werden Satelliten verwendet." (Zitatende)
Ich schrieb:
"Die Wissenschaft rechnet hoch, was sie seit ca. 30 Jahren via Satelliten beobachtet und setzt es in den Vergleich zur Vergangenheit. Gestützt darauf erkennt sie zwar richtig, dass das Klima sich verändert, aber muss das eine Katastrophe bedeuten?"
Die Vergangenheit ist, was weiter als 30 Jahre zurückliegt. Nebenbei: Je weiter zurück, desto weniger Wettermess-Stationen, andere und uneinheitliche Messmethoden etc.,
"Prüft alles, das GUTE behaltet!" - Die Evangelien geben JESUS Christus das Zeugnis, dass Ihm auch die Elemente gehorchen, dass Er der HERR Himmels und der Erde, aller Mächte und Gewalten ist. Paulus schreibt ausdrücklich, dass wir - einmal in der Kraft des Glaubens stehend - nicht mehr den Elementarkräften (den Gesetzen der Materie) unterstehen und ihnen preisgegeben sind, wie es menschliche Lehren verbreiten. "Ich bin doch der HERR, dein Gott, Der das Meer aufwühlt, sodass die Wogen tosen. HERR der Heerscharen ist Mein Name." Jesaja 51,15
Bei mir hört der Glaube an den liebenden Gott als Schöpfer der materiellen Welt und als VATER allen Lebens nicht auf, wo die Erkenntnisse der Wissenschaft beginnen oder das Wetter sich anders verhält als gewohnt, sondern ich schreibe oben in der Überzeugung, dass die Wandlung des Klimas TEIL des Erlösungsweges ist und darum weitgehend auch ganz gut in der Ordnung Gottes sein kann, obwohl das Klima sich offensichtlich nachhaltig verändert. Was in der Ordnung Gottes geschieht, das geschieht zu unserem Heil, und nicht zu unserem Untergang. Mein ganzes Wesen bevorzugt Wärme und Licht, seit ich Mensch bin. Es heisst, dass wir durch die Erlösung JESU aus der Finsternis ins Licht gehoben würden / wurden. Ja, wo mehr Licht ist, ist doch auch mehr Wärme! Wo die Sonne im Sommer scheint, verändert sich alles zur REIFE! Wer auf die Liebe Gottes vertraut, braucht sich nicht zu fürchten wegen der Kräfte der Natur. -
Ich glaube an JESUS Christus, unser Haupt und unseren Erlöser, dass Er auch der HERR der Elemente ist, und dass Er genau weiss, was warum wie geschieht.
Bei mir hört der Glaube an Ihn nicht auf, wo die Wissenschaft beginnt.

Ich schrieb:
Änder nichts dran, dass "30 Jahre" Unsinn ist. Außer du zeigst mir eine Quelle und erläuterst es weiter.
"Prüft alles, das GUTE behaltet!"
Oder in deinem Fall: Denkt sich aufgrund ein paar Bibelstellen eine fantasievolle Neuinterpretation der Bibel aus, die von wissenschaftlichen Methodiken nicht geprüft werden kann. Immer gut etwas zu postulieren, was nicht prüfbar ist und dann zu fordern alles zu prüfen.
Bei mir hört der Glaube an den liebenden Gott als Schöpfer der materiellen Welt und als VATER allen Lebens nicht auf, wo die Erkenntnisse der Wissenschaft beginnen oder das Wetter sich anders verhält als gewohnt,
Wenn man daraus dann folgert, dass man die Wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach negiert und ignoriert...
Mein ganzes Wesen bevorzugt Wärme und Licht, seit ich Mensch bin.
Na, dann wirst du bald sehr viel Land zu leben haben. Alle anderen Menschen werden aufgrund Trockenheit und Dürre von dort fliehen.
Wer auf die Liebe Gottes vertraut, braucht sich nicht zu fürchten wegen der Kräfte der Natur.
So kann man die durch Menschen verursache Zerstörung von Gottes Schöpfung natürlich auch interpretieren.

@friede Es muss keine Klimakatastrophe sein, wenn es wärmer wird, es müssen nicht Wetterextreme damit einhergehen, und trotzdem kann auf Erden die Durchschnittstemperatur um einige Grade höher liegen als vor 100 Jahren. Es ist einfach der Anbruch einer neuen Ära
Genau. Ist so, wie mit der Körpertemperatur. Es muss keine Katastrophe sein, wenn die um einige Grade höher liegt als vor ein paar Tagen. Einfach der Anbruch einer neuen Ära. 🙂

Du schreibst (Zitat):
@friede Es muss keine Klimakatastrophe sein, wenn es wärmer wird, es müssen nicht Wetterextreme damit einhergehen, und trotzdem kann auf Erden die Durchschnittstemperatur um einige Grade höher liegen als vor 100 Jahren. Es ist einfach der Anbruch einer neuen Ära
Genau. Ist so, wie mit der Körpertemperatur. Es muss keine Katastrophe sein, wenn die um einige Grade höher liegt als vor ein paar Tagen. Einfach der Anbruch einer neuen Ära.
(Zitatende)
Lese ich Sarkasmus aus deiner Bemerkung? - Wenn Mensch fiebert, dann wird er matt und schwach und strotzt nicht von Produktionskraft.
Die Erde aber wird - belegt durch Auswertung von Satellitenbilder - seit 30 Jahren immer grüner. Weiter oben habe ich 3 Links dazu gesetzt, habe aber soeben bemerkt, dass sie nicht funktionieren. Darum setze ich sie hier nochmal.
Die Erde wird grüner - wissenschaft.de
Kein Waldsterben: Klimawandel macht unsere Erde grüner
Ein Mensch mit Fieber blüht nicht zu höchster Produktionskraft auf! - Darum finde ich den Vergleich mit einem fieberkranken Mensch falsch.

Die Erde aber wird - belegt durch Auswertung von Satellitenbilder - seit 30 Jahren immer grüner.
Das ist aber nicht der einzige Effekt. Es nehmen auch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen zu. In Pakistan und im Iran werden inzwischen im Sommer Temperaturen über 50° erreicht - und das in immer längerer Dauer.
solche Temperaturen sind potentiell tödlich, und es ist absehbar, dass große Teile der Welt nicht mehr bewohnbar sein werden.
Denn eine Zunahme von 2° oder 3° bedeutet eben nicht, dass das Wetter künftig halt etwas wärmer ist... die Konsequenzen sind viel tiefgreifender und in großen Teilen katastrophal.

In den Ebenen von Pakistan sind Temperaturen bis 50 Grad Celsius im heissesten Monat keine Seltenheit, und so relativieren sich denn auch solch hohe Werte als Gradmesser für die Klimadaten.
Das Tiefland zieht sich entlang der Ostgrenze Pakistans
Das Tiefland zieht sich entlang der Ostgrenze Pakistans und nimmt mehr als ein Drittel der Fläche des Landes ein. Im Tiefland ist es im Sommer unerträglich heiß. Die Durchschnittstemperatur liegt bei weit über 30°C, bisweilen kann es sogar bis zu 50°C heiß werden. Im Winter ist es mit 12-16°C weitaus angenehmer. Die Niederschläge nehmen von Norden nach Süden hin rapide ab. Wo Sie im Himalaya-Vorland noch 1.000 mm erwarten, sind es in der Wüste Thar nur noch gut 100 mm. Natürlich fällt der Regen ausschließlich in der Regenzeit. Den Rest des Jahres ist es im Tiefland trocken.
Für Iran gilt dasselbe:
So ist Iran auch klimatisch ein Land der Kontraste: Das Teheraner Kontinentalklima mit trockenen, bis zu 40 °C heißen Sommern und zum Teil sehr kalten Wintern mit starken Schneefällen steht im Gegensatz zu den Temperaturen am Persien Golf, die Werte von über 50 °C erreichen und kaum je unter 15 °C fallen.

In den Ebenen von Pakistan sind Temperaturen bis 50 Grad Celsius im heissesten Monat keine Seltenheit, und so relativieren sich denn auch solch hohe Werte als Gradmesser für die Klimadaten.
Es geht um die Zunahme solcher Spitzenwerte. Das sind dann nicht nur einzelne Tage mit solchen Werten, sondern Wochen.
Und Optimismus ist eine Sache... die Augen vor Tatsachen verschließen ist etwas völlig anderes. Davor hat auch Jesus gewarnt. "Blindheit" zieht sich nicht umsonst als Thema durch die Bibel.
Denn wir sind dazu berufen, die Erde zu schützen und zu wahren. Wenn dann jemand kommt und meint: "Ach, das ist doch nicht nötig, da wird schon nichts passieren!" - dann ist das ein Bärendienst.

@friede Zu dem Thema, daß die Erde grüner wird: hatte ich neulich einen Artikel gefunden, der genau das mit dem vieldiskutierten Insektensterben in Verbindung brachte. Demnach hat das durch den Klimawandel geförtderte Wachstum der Pflanzen zur Folge, daß pflanzenfressende Insekten nicht genug ensprechend nötige Mineralien/Spurenelemente aufnehmen, da diese nicht ausreichend in den Pflanzen vorhanden sind. Quasi ist der Nährstoffgehalt der Pflanzen also "verdünnt". Als Beispiel gab es da eine Untersuchung/STudie an Heuschrecken.
Habe ich jetzt auf die Schnelle gerade nicht wiedergefunden. Aber ich fand es eine interessante Erklärung.
Denn das das so einfach ist: Das CO2 fördert die Pflanzen und alles ist gut... kann ich mir nicht so vorstellen.

@friede Vergleiche hinken immer. Man könnte es auch auch noch einfacher sagen und meinen: es hat immer schon Wechsel von Kalt-und Warmzeiten gegeben. So weit, so gut.
Aber menschengemacht ist nochmal was anderes, und wenn das dazu führt daß der natürliche Zyklus nicht mehr funktioniert, ist das alles andere als gut.

@friede Wenn Mensch fiebert, dann wird er matt und schwach und strotzt nicht von Produktionskraft.
Korrekt.
Die Erde aber wird - belegt durch Auswertung von Satellitenbilder - seit 30 Jahren immer grüner.
Ja. Und zwar, weil der Kohlendioxidgehalt in der Luft höher ist. Die Pflanzen freut's. Einige von ihnen... Und? Momentan haben wir global ungefähr 1,5° höhere Durchschnittstemperatur als vor der industriellen Revolution. Keine 3 Grad oder mehr. Es ist zwar korrekt, dass es Zeitalter gab, in denen es noch heißer war, und in jenen Zeiten war die Erde tatsächlich auch grüner (irgendwann mussten ja Kohle, Öl und Gas über Jahrmillionen hinweg entstehen, die wir jetzt ein ein paar Jahrzehnten durchbringen...).
Nur gibt es ein kleines Problem: wenn die Temperaturen innerhalb so kurzer Zeit wie jetzt steigen, können sich die bestehenden ökologischen Systeme unmöglich anpassen - jene ökologischen Systeme, auf denen beispielsweise unsere Ernährung fußt. Dann wird's vielleicht global grüner, aber darüber kann man sich als Mensch ungefähr so sehr freuen wie über eine schöne Algenblüte: den Algen ist's wohl, aber die Korallen darunter sterben ab.
Dass irgendwelche Pflanzen und Tiere die Klimakatastrophe überleben, daran zweifle ich nicht. Und dass einzelne Arten davon profitieren, bezweifle ich ebenfalls nicht.
Aber wir Menschen werden nicht dazugehören. Ein Blick auf die Landkarten reicht aus, um zu sehen, dass eine gigantische Menge an Leuten dort wohnt wo, wenn die Klimakatastrophe so richtig in die Gänge kommt, kein Land mehr sein wird, weil: Anstieg des Meeresspiegels. Weite Teile der Welt in Äquatornähe werden für Menschen nicht mehr bewohnbar sein, weil es dort einfach zu heiß wird. Vollklimatisierte Wohnungen kann sich nicht jeder leisten...
Es wird zu Migrationsbewegungen kommen, gegen welche die Völkerwanderung wie ein kleiner Famlienausflug wirkt. Mit entsprechenden Kriegen...