bin ich willkommen hier?
Hallo Menschen 🙂
ich habe mich auf gut Glück hier angemeldet, in der Hoffnung, einen Ort für mich und meine Fragen gefunden zu haben.
ein bisschen was zu mir: ich bin 23 und mein Leben bisher war zwar nicht unaushaltbar fürchterlich, aber es wäre mit Sicherheit einfacher gegangen. So ca. von 13-15 hatte ich eine sehr gläubige "Phase", in der ich leider sehr viele toxische Konzepte internalisiert habe. Als Folge dessen (und meiner sich rapide verschlimmernden Depression) habe ich dem Glauben den Rücken gekehrt.
Jetzt (viele Jahre und intensive Therapie später) suche ich wieder nach Gott und gleichzeitig irgendwie auch nach mir. Das große Aber, aus dem sich viele meiner Ängste und Unsicherheiten speisen: ich bin queer. Genaue Begriffe möchte ich vorerst nicht nennen, aber ich passe definitiv nicht in die cis-hetero "Norm" unserer Gesellschaft. Mich mir selbst gegenüber zu outen war bei weitem der schwerste Schritt und manchmal kämpfe ich immer noch damit.
Mir ist bewusst, dass das unter Christen ein durchaus heiß diskutiertes Thema ist... Würdet ihr mich dennoch hier willkommen heißen?
Ich bin nicht hier, um Streit vom Zaun zu brechen, ich möchte nur Begleitung und Gemeinschaft auf meinem Weg zu Gott. Bitte glaubt mir das. Vor fast 10 Jahren hatte ich eine Beziehung zu Jesus, das möchte ich wieder aufbauen - nur diesmal in einer guten und gesunden Form. Das wird dauern, ich habe viel zu dekonstruieren, zu heilen und zu lernen.
Und falls ihr mich hier akzeptiert, falls das nicht zu viel verlangt ist - würdet ihr für mich und meinen Weg beten?
Ich freue mich auf einen Austausch.
Alles Liebe,
Charles
[P.S.: Solltet ihr überzeugt sein, dass wegen meines Lebenswandels nur die Hölle auf mich wartet - schreibt es mir nicht. Bitte. Ich bin mit diesen Aussagen bereits zur Genüge vertraut.]
Hallo Charles,
herzlich willkommen! Schau dich ruhig hier um. Im Lauf der Zeit wirst du herausfinden, wer wie tickt.
Dankeschön 🙂 noch bin ich ein bisschen überwältigt von allem, aber ich arbeite mich durch.
Ja, Du bist willkommen hier! 😊
du ahnst nicht, wie froh mich diese Worte machen. vielen, vielen Dank 🙂
Hey Charles,
herzlich willkommen auf Jesus.de! Einigen wirst Du hier sicher begegnen, die nicht immer einverstanden sind mit Menschen, die anders denken, anders glauben, anders leben, aber das ist ja überall so...
😉
Auf guten Austausch!
Liebe Grüße,
Plueschmors.
Dankeschön 🙂 ich bin von anderen social-media-Seiten (leider) einiges gewöhnt und weiß, wann ich das rote X klicken muss...
Veröffentlicht von: @lebensmutigSolltet ihr überzeugt sein, dass wegen meines Lebenswandels nur die Hölle auf mich wartet - schreibt es mir nicht. Bitte. Ich bin mit diesen Aussagen bereits zur Genüge vertraut.
Du wirst ziemlich schnell feststellen, dass es hier eine große Bandbreite von Glaubensrichtungen gibt... von Atheisten bis zum Hardcore-Bibelfanatiker (Was immer man sich da jetzt vorstellen mag...).
Insofern kann es durchaus passieren, dass sich hier und da mal jemand in so eine Richtung äussert.
Das sind dann aber Einzelmeinungen aus denen du nicht auf das große Ganze schliessen solltest. Denn gerade die Vielfalt hier macht die Sache ja interessant, denke ich...
Vielfalt ist wichtig und interessant, ja. Hass weniger. Aber ich tue so schnell keinem den Gefallen, einfach einzuknicken bei sowas 🙂
Veröffentlicht von: @lucan-7bis zum Hardcore-Bibelfanatiker (Was immer man sich da jetzt vorstellen mag...).
Klingt fast nach nem Fetisch 😀
aber ich passe definitiv nicht in die cis-hetero "Norm" unserer Gesellschaft.
Keine Sorge, du bist normal. Wo du nicht hineinpaßt, das sind homophobe Gruppen oder Gemeinden. Im christlichen Spektrum gibt es aber auch Gemeinden, die nicht nach deiner sexuellen Ausrichtung fragen.
Würdet ihr mich dennoch hier willkommen heißen?
Aber gerne, ja!
Vor fast 10 Jahren hatte ich eine Beziehung zu Jesus, das möchte ich wieder aufbauen - nur diesmal in einer guten und gesunden Form.
Dazu wünsche ich dir neue Einsichten, so manches "Aha-Erlebnis" und immer eine gute Portion Neugier.
Danke für deine Antwort 🙂 das alles ist absolut nicht einfach für mich, aber ich kann das Thema Glaube nicht weiter ignorieren. Kürzlich ist ein Knoten geplatzt und jetzt gibt es kein Zurück mehr... nur die Richtung ist noch herauszufinden.
Veröffentlicht von: @ungehorsamDazu wünsche ich dir neue Einsichten, so manches "Aha-Erlebnis" und immer eine gute Portion Neugier.
Erkenntnisse hatte ich in den letzten zwei Tagen schon einige... schmerzhaft, aber wichtig.
Kürzlich ist ein Knoten geplatzt und jetzt gibt es kein Zurück mehr... nur die Richtung ist noch herauszufinden.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg und eine passende Gemeinde findest. Manchmal geht es ganz schnell, manchmal braucht man Geduld. Ich bete für dich, dass unser himmlischer Vater dir ein geistliches Zuhause schenkt.
Ich musste meine geliebte Gemeinde verlassen, als ich 500km weg zog. Hier fand ich in der gleichen Glaubensrichtung keinen Anschluss. Die Gemeinde, in der wir stattdessen waren, entpuppte sich mehr und mehr als engstirnig. Mittlerweile bin ich seit über 10 Jahren in einer Gemeinde, wo ich bereits am ersten Tag das Gefühl des zu Hause seins hatte. Hier wird jeder willkommen geheißen und darf sein, wer er ist. Niemand will einen verbiegen. Niemand muss von Anfang an mitarbeiten. Wer Ruhe braucht, darf ausruhen. Wer Kämpfe kämpft, wird begleitet, wer traurig ist, wird getröstet. Auch für Selbstverständlichkeit gibt es Anerkennung und Bestärkung.
Eine Gemeinde finden ist erstmal gar nicht das Ziel. Das kommt vielleicht erst in ein paar Jahren.
Viel dringlicher ist für mich, den ganzen toxischen Kram von vor 10 Jahren zu bearbeiten und einen gesunden Bezug zum Thema Glaube aufzubauen. Vielleicht entscheide ich mich auch dafür, es erstmal ruhen zu lassen - dann ist es zumindest wertvoll, dass ich erkannt habe, dass da was im Argen liegt...
Ich gehe kleine Schritte, die fühlen sich gerade schon wie große Sprünge an. Parallel jongliere ich auch noch Trauer-/Traumatherapie und meine Vollzeitausbildung. Die Auseinandersetzung mit Gott hat enormes Triggerpotential und meine mentale Stabilität will ich auf keinen Fall gefährden.
Aber wenn es dazu kommt, dann ist eine Gemeinde, wie du sie beschreibst, der absolute Traum 🙂
Veröffentlicht von: @lebensmutigIch gehe kleine Schritte, die fühlen sich gerade schon wie große Sprünge an. Parallel jongliere ich auch noch Trauer-/Traumatherapie und meine Vollzeitausbildung. Die Auseinandersetzung mit Gott hat enormes Triggerpotential und meine mentale Stabilität will ich auf keinen Fall gefährden.
Du machst das schon ganz richtig, indem du einen Schritt nach dem anderen machst.
Veröffentlicht von: @lebensmutigAber wenn es dazu kommt, dann ist eine Gemeinde, wie du sie beschreibst, der absolute Traum 🙂
Gemeinde lebt von den Menschen, die ihr angehören. Wie geht man miteinander um? Was ist das Ziel der Gemeinde? Was die Grundlage?
Wenn Gemeinde (noch) kein Thema ist, gibt es in deinem Umfeld vielleicht jemanden, mit dem du dich persönlich in Glaubensdingen austauschen kannst?
Erkenntnisse hatte ich in den letzten zwei Tagen schon einige... schmerzhaft, aber wichtig.
Möchtest du uns daran teilhaben lassen?
Prinzipiell schon, die Angelegenheit ist nur etwas komplexer und erfordert Kontext. evtl verfasse ich da heute Abend noch was längeres.
ein paar der Kernpunkte sind aber:
> einer der Gründe, warum ich mich mit Gott schwertue, ist, dass ich zu der Darstellung als "liebender Vater" absolut keinen Bezug habe.
>mein Glaube damals war von Angst und Schuldgefühlen geprägt.
>vieles von dem, was ich gelernt habe (dass ich im Nachhinein als bullshit erkenne) hat zur Verschlimmerung meiner Depression beigetragen.
> die Auseinandersetzung mit dem Thema triggert übel. (surprise, surprise /s)
> ein Haufen internalisierter Misogynie stammt aus der Zeit, als ich in einem Forum für christliche Mädchen angemeldet war. (wobei ich das schon länger wusste)
Das ist das, was mir jetzt aus dem Stegreif einfällt. Ich werd nochmal mehr dazu schreiben, schon allein um meinen Chaoskopf zu sortieren.
Je länger ich da hinschaue, desto mehr drängt sich die Erkenntnis auf, dass ich kein Mensch bin, sondern nur ein Stapel Traumata und issues (TM) in einem übergroßen Trenchcoat 😀
aber well, wozu gibt's Therapie. und Gebet. ich krieg das schon hin, so irgendwie.