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Folgen des neuen Missbrauchsgutachtens für die Kath. Kirche

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Themenstarter
Beiträge : 18002

Liebe Je.de-User.
die Missbrauchsvorwürfe gegen (vorwiegend katholische) Priester liegen schon seit geraumer Zeit schwer auf der Kirche.
Jetzt aber hat die Sache m.E. eine völlig neue "Qualität" bekommen. Denn nun ist ausgerechnet der Mann ins Zentrum der Vorwürfe gerückt, der bislang als "Stellvertreter Christi auf Erden" in den Augen vieler katholischer Christen quasi unantastbar war und dessen Wort für manche unter ihnen als absolut verbindlich und wahr galt.
Gerade habe ich das Ergebnis einer Umfrage gelesen, nach der nur noch 27% der Deutschen die Katholische Kirche als vertrauenswürdige Instanz ansehen.

Im Nachhinein kann sich die Katholische Kirche wohl glücklich schätzen, dass Benedikt XVI vor Jahren sein Amt von sich aus aufgegeben und sich aus dem Kirchenalltag zurückgezogen hat. Ansonsten hätte sie nach Auffassung vieler Mitmenschen einen überführten Leugner und Vertuscher als Oberhaupt, also einen überführten Lügner als Stellvertreter Christi.
Starker Tobak - ich weiß.
Priester, Bischöfe und Kardinäle können strafversetzt und abberufen werden - aber was ist mir einem (ehemaligen) Papst? Wie soll die Kirche also damit umgehen? Und was ist mit kirchlichen Beschlüssen aus der Zeit, als Benedikt noch Papst war - können die dann heute noch uneingeschränkt gelten?

Besonders erschüttert hat mich die Weltfremdheit dieses alten, meines Erachtens inzwischen ziemlich senilen Mannes, als er betonte, dass die beschuldigten Priester ihren Missbrauch ja nicht "innerhalb der Kirche" begangen hätten. Als gingen die Untaten, die ein Priester als "Privatmann" begeht, die Kirche nichts an.
Ich habe den Eindruck, dass Benedikts ganzes Trachten zwar darauf abzielt, die Institution Kirche aus der Angelegenheit rauszuhalten, dass er aber gar nicht mehr merkt, wie sehr er damit erst recht die Doppelzüngigkeit des Systems aufzeigt und demaskiert.

Leider scheint der derzeitige Papst Franziskus in seinen Entscheidungen (und vielleicht auch mit seiner Lagebeurteilung) nicht gegen den Einfluss einer kleinen, aber starken Clique konservativer Hardliner durchsetzen zu können. Aber vielleicht bietet die aktuelle Entwicklung auch die Chance zum Befreiungsschlag. Denn wenn er sich nicht jetzt endlich zu Reformen aufraffen und diese durchsetzen kann - wann dann?

Danke für eure Meinungen.
Dschordsch

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96 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @bepe0905

Jetzt aber hat die Sache m.E. eine völlig neue "Qualität" bekommen. Denn nun ist ausgerechnet der Mann ins Zentrum der Vorwürfe gerückt, der bislang als "Stellvertreter Christi auf Erden" in den Augen vieler katholischer Christen quasi unantastbar war und dessen Wort für manche unter ihnen als absolut verbindlich und wahr galt.

Das mag vielleicht für einzelne Gläubige so erscheinen, meines Wissens wird innerhalb der katholischen Kirche aber auch von einem Papst keine göttliche Perfektion erwartet... das wäre auch unrealistisch.

Ich habe da jetzt auch vieles nur überflogen, aber wenn einige seiner Kommentare in dieser Form tatsächlich getätigt wurden, dann zeigt das eine erschreckende Weltfremdheit, die noch weit über das hinausgeht, was man ohnehin nicht von einem katholischen Geistlichen erwartet... etwa, dass sexueller Missbrauch erst bei Berührungen gegeben ist. Die Bemerkung, die Geistlichen hätten hier "privat" agiert ist ein Armutszeugnis sondergleichen... und tatsächlich eine moralische Bankrotterklärung.

Unmoralische Päpste gibt es allerdings nicht zum ersten Mal, da gab es in der Kirchengeschichte noch wesentlich Schlimmeres. Insofern erwarte ich da auch nicht viel an Konsequenz.

In einem Bericht wurde die katholische Kirche mit der Mafia verglichen... nicht bezüglich ihrer Zielsetzung, aber bezüglich ihrer internen Strukturen. Und der Vergleich erscheint mir durchaus treffend.

Im Grunde ist es so, als würde man der Mafia die Aufklärung ihrer eigenen Verbrechen anvertrauen und gleichzeitig eine "Reform" erwarten, um künftige Verbrechen zu verhindern. Das wird nicht passieren.
Das würde die Kirche in ihrem wesentlichen Kern treffen, als einer von Männern dominierten, hierarchisch gegliederten und verschwiegenen Machtgemeinschaft.

Jede echte Reform würde diese Machtgemeinschaft im Kern treffen. Es käme einer Auflösung der katholischen Kirche selbst gleich.

Aber vielleicht ist das ja so oder so unvermeidbar...

lucan-7 antworten


1-ichthys
Beiträge : 728

Ja, das, was sich jetzt offenbart, ist einfach nur verstörend. Die kath. Amtskirche (nicht die Gemeinden vor Ort) ist kein lebendiger Körper mehr. Ihr geht es nur noch darum, dass Schaden von der Institution abgewendet wird und das Leid der Opfer heruntergespielt wird. Anders kann man sich die Äußerungen vom Erzkatholen Kardinal Müller nicht erklären, der Ratzinger in Schutz nimmt (heute zu lesen auf RPO). Solange erzkatholische Kräfte wie u.a. Müller und Gänsewein das Sagen in der Amtskirche haben, solange kann sie sich nicht erneuern und neues Vertrauen zurückgewinnen. In einer aktuellen Umfrage las ich die Tage, dass nur noch 13% der Bundesbürger der kath. Amtskirche trauen.

1-ichthys antworten
13 Antworten
Pankratius
(@pankratius)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1336

Welches Sagen haben denn Müller und Gänswein?

pankratius antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728

Es ist allgemein bekannt, dass die erzkath. Kreise im Hintergrund ihre Strippen ziehen. Und Müller und Gänswein gehören zu diesen Kreisen.

1-ichthys antworten
Pankratius
(@pankratius)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1336
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Es ist allgemein bekannt

Mir nicht.

Gerade Müller wurde ja vom Papst abgesägt.

Und auch Gänswein ist als Präfekt des Päpstlichen Hauses beurlaubt.

Ebenso sind Burke und Sarah, die du vermutlich ebenfalls zu diesem Kreis zählst, nicht mehr in ihren Ämtern.

Natürlich genießen die Genannten eine gewisse Popularität in bestimmten Kreisen und Strömungen der Kirche, aber wie sie (noch) Einfluss auf die Entwicklung der Weltkirche nehmen könn(t)en, ist mir rätselhaft.

pankratius antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @pankratius

Mir nicht.

Veröffentlicht von: @pankratius

Gerade Müller wurde ja vom Papst abgesägt.

Veröffentlicht von: @pankratius

Und auch Gänswein ist als Präfekt des Päpstlichen Hauses beurlaubt.

Hallo Pankratius....
ich möchte in dieser Situation, wo vieles von dem, worüber schon sehr lange "Gemunkelt" wird, jetzt massiv ans Licht der Welt kommt,
wirklich nicht tauschen.
Ich hatte ja auf meine Zugehörigkeit zu den Protestanten keinen Einfluß.
ich hatte einfach nur Glück.
Denn wenn es anders gekommen wäre, und Kommunion, Firmung usw. zählten zu meinen kirchlichen Handlungen, oder im Klartext, ich wäre katholisch aufgewachsen, müßte und würde ich jetzt gegen diese Institution "auf die Barrikaden" gehen.
Ich würde nicht die Hölle, aber den Himmel in Bewegung setzen und keine Ruhe in meiner Pfarre und Pfarrbezirk geben, bis sich da mal wirklich was bewegt! Es nicht nur bei Lippenbekenntnissen und frommen Sprüchen bleibt, die dann auch wieder schnell vom Tages-geschäft zugedeckt werden und in vergessenheit geraten.

Bei dir vermute ich eine Haltung, die in der gesamten RKK vorzuherr-schen scheint. "Beschwichtigen , Beruhigen und ja nichts umrühren!
Weil es dann weltweit zu Stinken beginnt. Ruhig bleiben und abwarten, bis sich die dunklen Wolken verzogen haben.
So sah die bisherige Praxis aus.
Ein beispiel für viel zu viele weitere:
Der Geistliche H. vergeht sich auf ekelhafteste Art und Weise an einigen Jungen in Bottrop. Versetzung nach Essen. (10km)
In Essen geht es weiter.
Nach Bekanntwerden dieser Sauerei Verstzung nach Bayern in drei weitere "Standorte". Er bleibt in der Jugendarbeit, als wenn nichts geschehen wäre. An seinem letzten Tatort in Bad Tölz landete er dann endlich vor dem Kadi. Bewährungsstrafe ! Nicht zu fassen!!!
Unter anderen waren in diesem Fall der ganze Klerus informiert, incl.
der 16. Benedikt. Und der leugnet, von dem Fall gewußt zu haben, obwohl das Anwesenheits-Protokoll seine Anwesenheit bei den Verhandlungen gegen den Geistlichen H. absolut bestätigen.

Es geht hier weder um eine Hexenjagt, noch darum, altgediente Wür-denträger aus dem Amt zu befördern.
Nein, es geht dabei einzig und allein um christliche Werte im Umgang mit Schutzbefohlenen.
Und weil da so emminent viel an Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf Dauer zerstört worden ist, führt kein Weg daran vorbei, das Übel bei der Wurzel zu packen!!!
Und was das bedeutet, was da zu tun ist, sollte jedem Menschen, der es mit seinem christlichen Glauben ernst meint, aber auch aus rein humanitärer Sichtweise, deutlich vor Augen stehen.

Lieber Pankratius,
es liegt mir fern dich persönlich anzugreifen oder gar zu beleidigen.

Aber mich macht diese schlimme Situation völlig sauer, wenn ich erleben muß, wie unangemessen die Verantwortlichen in dieser Sachlage umzugehen scheinen.
Und darum meine ich, dass sich da jetzt jeder Katholik ganz viele Gedanken machen sollte, was und wie eine vernünftige Reaktion sinnvoll gestaltet werden könnte.

Liebe Grüße, Gottes Segen
und bleib gesund

paramaribo1945

paramaribo1954 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Ich stelle fest, dass du dich als bekennder Katholik zu dem Thema an sich gar nicht äußerst.

Wie stehst du das denn so?

tristesse antworten
Pankratius
(@pankratius)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1336

Wie soll ich dazu stehen?

Ich finde das schrecklich. Jeden einzelnen Fall und jede Vertuschung. Ich bin für Aufklärung, Bestrafung der Täter, Entschädigung der Opfer und vor allem für Prävention, damit dies nicht mehr vorkommen kann.

Ich bin aber gegen eine Vorverurteilung von Benedikt XVI.

Und ich sehe nicht, was eine Einführung des 'Frauenpriestertums' oder eine Abschaffung des Klerus, wie es hier von manchen gefordert wird, damit zu tun haben.

pankratius antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @pankratius

Wie soll ich dazu stehen?

Danke für Dein Statement. Das ist doch schon mal ein Anfang.

Veröffentlicht von: @pankratius

Ich bin aber gegen eine Vorverurteilung von Benedikt XVI.

Bist Du denn wenigstens für eine Untersuchung der Punkte, die ihm vorgeworfen werden? Und was würde es mit Deinem Bild vom Papst machen, wenn sie sich als wahr herausstellen würden?

Veröffentlicht von: @pankratius

Und ich sehe nicht, was eine Einführung des 'Frauenpriestertums' oder eine Abschaffung des Klerus, wie es hier von manchen gefordert wird, damit zu tun haben.

Ja okay, das ist ja schon seit Hunderten von Jahren fällig und hat mit den Missbrauchsfällen nicht konkret was zu tun.

tristesse antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

Hallo Pankratius,

Veröffentlicht von: @pankratius

Ich bin aber gegen eine Vorverurteilung von Benedikt XVI.

ich habe ja Benedikt XVI erwähnt. Meinerseits war das keine Vorver-urteilung. Es war eher eine nennung von Tatsachen.

paramaribo1954 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @pankratius

Ich bin für Aufklärung, Bestrafung der Täter, Entschädigung der Opfer und vor allem für Prävention, damit dies nicht mehr vorkommen kann.

Das sollte wohl selbstverständlich sein.

Am schwierigsten ist hier aber wohl die Prävention. Ich kann mir da nichts vorstellen, was ohne eine Zerschlagung aller bisherigen hierarchischen Strukturen funktionieren kann. Die Kirche braucht eine unabhängige Kontrollinstanz, die alle notwendigen Befugnisse hat, um Verdachtsfälle zu verfolgen.

Die Kirche wird eine solche Instanz aber niemals zulassen. Und genau deshalb wird sich auch nichts ändern.

lucan-7 antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @pankratius

Ich bin aber gegen eine Vorverurteilung von Benedikt XVI.

Es gibt keine Vorverurteilung gegen ihn. Es gibt viele Fakten, die darauf schließen, dass er in seiner Zeit als Bischof Missbrauchsfälle vertuscht hat. Klar waren das andere Zeiten und heute würde er vielleicht anders handeln. Aber er hätte zu seiner Verantwortung stehen und sagen müssen, dass er damals die Situation falsch bewertet hat und das dadurch entstandene Leid der Opfer nicht wiedergutzumachen ist. Also ein wenig Mitgefühl zeigend gegenüber den Opfern.

1-ichthys antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @pankratius

Natürlich genießen die Genannten eine gewisse Popularität in bestimmten Kreisen und Strömungen der Kirche, aber wie sie (noch) Einfluss auf die Entwicklung der Weltkirche nehmen könn(t)en, ist mir rätselhaft.

Dass sie noch Einfluss nehmen können, sieht man an der Ernennung von Woelki zum Erzbischof von Köln. Das Erzbistum ist eines der reichsten. Und wer da regiert, der ist sehr einflussreich in der Kirche. Woelki ist ein Ziehkind von Kardinal Meißner, der ja nachweislich ein Meister der Vertuschung von Missbrauch gewesen ist, und auch erzkatholisch war. Meißner hat sich ja immer Woelki als seinen Nachfolger gewünscht. Und dass Woelki jetzt anscheinend wieder auf seinen Bischofsstuhl in Köln zurückkehren darf, obwohl er doch einiges falsch gemacht hat, zeigt m. E. auch den Einfluss, den gewisse Kreise im Hintergrund immer noch haben.

1-ichthys antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @1-ichthys
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Natürlich genießen die Genannten eine gewisse Popularität in bestimmten Kreisen und Strömungen der Kirche, aber wie sie (noch) Einfluss auf die Entwicklung der Weltkirche nehmen könn(t)en, ist mir rätselhaft.

Dass sie noch Einfluss nehmen können, sieht man an der Ernennung von Woelki zum Erzbischof von Köln. Das Erzbistum ist eines der reichsten. Und wer da regiert, der ist sehr einflussreich in der Kirche. Woelki ist ein Ziehkind von Kardinal Meißner, der ja nachweislich ein Meister der Vertuschung von Missbrauch gewesen ist, und auch erzkatholisch war. Meißner hat sich ja immer Woelki als seinen Nachfolger gewünscht. Und dass Woelki jetzt anscheinend wieder auf seinen Bischofsstuhl in Köln zurückkehren darf, obwohl er doch einiges falsch gemacht hat, zeigt m. E. auch den Einfluss, den gewisse Kreise im Hintergrund immer noch haben.

Das hört sich an wie eine klare Einladung, der RKK, jedoch nicht Gott der Rücken zu kehren.
Da hat sich ja beim obersten Klerus seit dem Mittellter aber auch garnichts geändert.
Doch, etwas ist anders. Sie haben ihre Kutschen gegen die S-Klasse eingetauscht....

paramaribo1954 antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Das hört sich an wie eine klare Einladung, der RKK, jedoch nicht Gott der Rücken zu kehren.

Ob man der rkK den Rücken kehren sollte, muss jeder Katholik für sich entscheiden. Ich weiß nur eins, wenn ich rk wäre, würde ich zu den Altkatholiken wechseln.

1-ichthys antworten
Jack-Black
Beiträge : 3627

Die rkK wächst, weltweit betrachtet.
Was so eine vor allem in Deutschland vielleicht noch für ein Wöchlein in den Schlagzeilen verweilende Meldung da groß ändern?

Nichts wird sich ändern, auch der "neue" Papst sieht ja seine Aufgabe darin, den Leuten in ihr Sexleben reinzureden und nimmt damit für sich in Anspruch, die rechte Moral im Gesamtpaket mit der Wahrheit gepachtet zu haben.

Das ist das Geschäftsmodell, und das rechnet sich hinsichlich des Gesamtumsatzes eben.

jack-black antworten
31 Antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @jack-black

Die rkK wächst, weltweit betrachtet.

Dennoch rechtfertigt das nicht, dass die Amtskirche das Leid der Opfer verharmlost bzw. teilweise verschleiert. Und ich vermute, dass es nicht nur in D sexuelle Übergriffe in der rkK gibt. Wer davor die Augen verschließt, nur weil es sich um die "hl. Kirche" handelt, der ist ein Mittäter und hat vom Glauben, den Jesu unabhängig von der Kirche lehrte, nichts verstanden.

1-ichthys antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Dennoch rechtfertigt das nicht, dass die Amtskirche das Leid der Opfer verharmlost bzw. teilweise verschleiert.

Nein.

Aber wenn die katholische Kirche vor der Wahl steht, weltweit echte Reformen durchzuführen und dafür vorhanden Machtstrukturen zu verlieren - oder einfach weiter zu machen wie bisher, mit der Konsequenz dass man die Kirche in Deutschland praktisch abschreiben kann... was denkst du wohl, was ihnen wichtiger ist?

Im Zweifelsfall wird die Kirche in Deutschland vergleichsweise verzichtbar sein.

lucan-7 antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber wenn die katholische Kirche vor der Wahl steht, weltweit echte Reformen durchzuführen und dafür vorhanden Machtstrukturen zu verlieren - oder einfach weiter zu machen wie bisher, mit der Konsequenz dass man die Kirche in Deutschland praktisch abschreiben kann... was denkst du wohl, was ihnen wichtiger ist?

Und deshalb ist es für jeden aufrichtigen Katholiken dieser Welt wichtig, sich dagegen aufzulehnen und mit Reformen dafür zu sorgen, dass so etwas nie mehr möglich ist.

Natürlich hat es auch in der ev. Kirche solche Fälle gegeben. Aber hier haben die Gläubigen dafür gesorgt, dass es nicht unter den Teppich gekehrt wird; auch wenn in der Wiedergutmachung noch einiges im Argen liegt.

1-ichthys antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Und deshalb ist es für jeden aufrichtigen Katholiken dieser Welt wichtig, sich dagegen aufzulehnen und mit Reformen dafür zu sorgen, dass so etwas nie mehr möglich ist.

Es scheint aber eher so zu sein, dass die meisten Katholiken in der Welt die katholische Kirche so mögen, wie sie jetzt ist... sonst wären sie ja nicht dabei. Man nörgelt halt hier und da, aber viel Druck kommt da nicht.

Veröffentlicht von: @1-ichthys

Natürlich hat es auch in der ev. Kirche solche Fälle gegeben. Aber hier haben die Gläubigen dafür gesorgt, dass es nicht unter den Teppich gekehrt wird; auch wenn in der Wiedergutmachung noch einiges im Argen liegt.

Es ist immer auch die Frage, wie genau die Leute überhaupt hinsehen wollen. So lange Betroffene zusätzlich Stigmatisierung und persönliche Nachteile fürchten müssen - und das ist praktisch immer der Fall - funktioniert das System auch anderswo.

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @lucan-7

Es scheint aber eher so zu sein, dass die meisten Katholiken in der Welt die katholische Kirche so mögen, wie sie jetzt ist... sonst wären sie ja nicht dabei..

Sehe ich nicht ganz so. Eine katholische Freundin leidet sehr unter der Situation, aber sie liebt ihre Kirche (z.B. Hl. Messe) sehr und es käme ihr wie Verrat vor, die Gemeinde zu verlassen. Aber sie sieht ihre persönlichen Grenzen und hofft daher, dass endlich auch "von oben" Änderungen kommen.

deleted_profile antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @bepe0905

Sehe ich nicht ganz so. Eine katholische Freundin leidet sehr unter der Situation, aber sie liebt ihre Kirche (z.B. Hl. Messe) sehr und es käme ihr wie Verrat vor, die Gemeinde zu verlassen. Aber sie sieht ihre persönlichen Grenzen und hofft daher, dass endlich auch "von oben" Änderungen kommen.

Das beschreibt doch genau die Situation, die ich meine. Im großen und ganzen liebt man die Kirche, sieht zwar die Fehler und ist auch ehrlich entsetzt über vieles... und hofft auf Änderungen.

Aber ob diese Änderungen kommen oder nicht hat da keinen großen Einfluss.
Und "von oben" hat man am wenigsten Interesse, dass sich da irgendwas ändert, da wird nichts passieren.

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Und deshalb ist es für jeden aufrichtigen Katholiken dieser Welt wichtig (...)

Was, wenn "aufrichtiger Katholik" eine contradictio in adiecto wäre?

Was, wenn die römisch-katholische Kirche gar nicht reformierungsbedürftig wäre? Immerhin - ich schrieb es ja - wächst sie.
Never touch a running system sagt man in der IT-Branche. Wenn was so, wie es läuft, funktioniert - warum dann was dran ändern?

Veröffentlicht von: @1-ichthys

Natürlich hat es auch in der ev. Kirche solche Fälle gegeben. Aber hier haben die Gläubigen dafür gesorgt, dass es nicht unter den Teppich gekehrt wird; auch wenn in der Wiedergutmachung noch einiges im Argen liegt.

Nun schrumpft aber hierzulande die Zahl der evangelischen Landeskirchen-Christen ebenso, ja meines Wissens sogar noch schneller als die der Katholiken. Und der Zuwachs an evangelischen Christen weltweit ist in weiten Teilen den krassen Evangelikalenbewegungen zu verdanken, für die Leute wie Bolsonaro & Co stehen.

Die rkK ist ein Unternehmen, das sich seit runden 1500 Jahren ziemlich stetig an der Spitze des Weltanschauungsmarktes hält. Warum sollten die da jetzt was ändern? Ich kann darin keinen Sinn erkennen.

Wer das Gebaren von Kirchenoberen, die nur die Firmenpolitik, wie sie seit Jahrhunderten ausgerichtet war, weiterführen, für inakzeptabel hält, soll halt austreten und sich dafür engagieren, dass diese Organisation ihrer immer noch mannigfaltigen Privilegien entledigt wird.
Aber hierzulande wird ja immer noch die Trennung von Staat und Kirche hinausgezögert, weil man Angst vor zweihundert Jahre alten "Entschädigungsforderungen" seitens der klerikalen Kindermißbraucher-Banden hat.

jack-black antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @jack-black

Was, wenn die römisch-katholische Kirche gar nicht reformierungsbedürftig wäre? Immerhin - ich schrieb es ja - wächst sie.
Never touch a running system sagt man in der IT-Branche. Wenn was so, wie es läuft, funktioniert - warum dann was dran ändern?

Wenn alle Katholiken so denken würden, wie Du beschreibst, dann wäre Hopfen und Malz verloren.

Veröffentlicht von: @jack-black

Was, wenn "aufrichtiger Katholik" eine contradictio in adiecto wäre?

Ich bin mir sicher, dass es genügend Katholiken gibt, die mit der Haltung der Amtskirche nicht einverstanden sind und aufstehen.
Und Organisationen wie Maria 2.0 zeigen das auf.

1-ichthys antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Ich bin mir sicher, dass es genügend Katholiken gibt, die mit der Haltung der Amtskirche nicht einverstanden sind und aufstehen.

Genügend für was genau? 🤨

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @jack-black

Genügend für was genau?

Genau das habe ich mich auch gefragt... "genügend" um Änderungen zu bewirken sind sie ja wohl nicht.

lucan-7 antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728

Wenn Du mit Deinen unbekannten Begriffen um dich schmeißt und man vorher erst recherchieren muss, was es bedeutet, dann ist es nicht einfach zu antworten! ,-)

Genügend, damit nicht geschwiegen wird, auch wenn man vielleicht nichts erreichen kann. Aber Schweigen ist Mittäterschaft.

1-ichthys antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Genügend, damit nicht geschwiegen wird, auch wenn man vielleicht nichts erreichen kann. Aber Schweigen ist Mittäterschaft.

Reden, ohne dass spürbare Konsequenzen folgen, ist für mich Mittäterschaft. Ein bißchen Rumgenöle wirkt auf mich eher als pseudo-demokratisches Feigenblatt nach dem Motto: Wir lassen doch auch Kritik zu.

jack-black antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728

Ich spreche von den kath. Nichtklerikern, die aufstehen und ihre Stimme erheben. Aber sie können nichts dafür, wenn ihr Rufen bei der Amtskirche auf taube Ohren stößt. Und es gibt genügend solcher Katholiken, die dafür sorgen, dass die Debatten nicht verstummen.

1-ichthys antworten
Novum
 Novum
(@novum)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 19
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Organisationen wie Maria 2.0

von den sich faktisch selbst ausschließenden halte ich nicht viel. Warum selbst ausschließend?, sie sind bewusst vor der Kirche stehen geblieben, als der Höhepunkt und der Quell des christlichen Lebens (LG11) gefeiert wurde, sie sind der Messe ferngeblieben und haben sich selbst gefeiert, getarnt als gottesdienstliche Feier...

novum antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Begriffserklärung

Veröffentlicht von: @jack-black

Was, wenn "aufrichtiger Katholik" eine contradictio in adiecto wäre?

https://wortwuchs.net/stilmittel/contradictio-in-adiecto/
"Die Contradictio in adiecto ist ein rhetorisches Stilmittel und wird aus einem Adjektiv und einem Substantiv gebildet, die sich gegenseitig ausschließen. Die Contradictio in adiecto ist somit eine Sonderform des Oxymorons, das zwei Begriffe verknüpft, die sich grundsätzlich widersprechen oder sogar ausschließen. Verwandt ist das Stilmittel außerdem mit dem Paradoxon."

Für alle, die nicht wissen, was das ist. 😊

tristesse antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Dennoch rechtfertigt das nicht,

Hab ich ja auch ganz gewiß nicht behauptet. Aber die Folgen dieses jetzt mal kurz in den Nachrichten aufploppenden Gutachtens halte ich für eine quantité négligeable.

jack-black antworten
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @jack-black

Hab ich ja auch ganz gewiß nicht behauptet.

Das war allgemein bezogen und nicht auf Dich!

1-ichthys antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @1-ichthys

Das war allgemein bezogen und nicht auf Dich!

Ah, okay!

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Auch hier

Veröffentlicht von: @jack-black

quantité négligeable.

"wegen ihrer Geringfügigkeit und Unbedeutendheit vernachlässigbare Menge, Anzahl" für Leute, die nicht fremdsprachlich bewandert sind.

tristesse antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @tristesse

"wegen ihrer Geringfügigkeit und Unbedeutendheit vernachlässigbare Menge, Anzahl" für Leute, die nicht fremdsprachlich bewandert sind.

Ach komm, lass die Leute doch selbst mal googeln! Dann hält sich das besser im Gedächtnis. Das ist doch der einzige geringfügige didaktische Sinn meiner Beiträge hier: dem Entbildungs-Effekt des Internets mich tapfer entgegenzustellen wie eine Maus, die einer Lawine ihre breite (*hüstel* Hänge-) Brust zeigt. 😀

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @jack-black

Ach komm, lass die Leute doch selbst mal googeln!

Also ich musste googlen und dachte mir, ich lasse die anderen User an meiner Mühe teilhaben 😌😌😌

Veröffentlicht von: @jack-black

dem Entbildungs-Effekt des Internets mich tapfer entgegenzustellen wie eine Maus, die einer Lawine ihre breite (*hüstel* Hänge-) Brust zeigt. 😀

Manche nennen das auch einfach "angeben" 😀

tristesse antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @tristesse

Manche nennen das auch einfach "angeben" 😀

Arrrrgh, ich ward enttarnt! 😕

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Ich sag es keinem *pssst*

tristesse antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4274

Ich vermute nur, dass es in Ländern, wo sexuelle Übergriffe auf Frauen zur Tagesordnung gehören und erst langsam als einproblem erkannt werden, es bisher keinen stört, bzw. keiner was sagt, wenn sich irgendwer und sei es der Priester an einem Kind vergreift. Da wird geschwiegen, genau wie all die Jahre über die Vergewaltigungen.

Ein erster Schritt für die rkK wäre es, kirchliche Reformen in bestimmten ländern zu lassen, wenn sie meinen, dass andere Länder damit überfordert wären (Frauen in höheren Ämtern z.B.). Allerdings müssten sie damit das Selbstverständnis aufgeben, dass sie eine Weltkirche sind, die weltweit gleiche Strukturen braucht.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @jack-black

Das ist das Geschäftsmodell, und das rechnet sich hinsichlich des Gesamtumsatzes eben.

Tja.

Auf die Idee, dass man in anderen Ländern nichts oder nur wenig von derartigen Missbrauchsfällen hört, weil dort keine entsprechenden Gutachten erstellt werden, kommt man dort offenbar nicht.

Es funktioniert eben so lange, wie auch die Gläubigen sich genau jene Theaterkulisse wünschen, die die katholische Kirche vor ihnen aufgebaut hat.

Und was hinter dieser Kulisse zu finden ist will man lieber gar nicht so genau wissen... aus Angst, irgendetwas könnte einstürzen... und dann nicht nur die katholische Kirche, sondern auch den eigenen Selbstbetrug entlarven.

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @jack-black

Die rkK wächst, weltweit betrachtet.
Was so eine vor allem in Deutschland vielleicht noch für ein Wöchlein in den Schlagzeilen verweilende Meldung da groß ändern?

Ja, weltweit betrachtet wächst die Kirche. Aber Kritik kommt ja nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus anderen europäischen Ländern, insbesondere Frankreich, Niederlande, Belgien, Österreich und sogar traditionell katholischen Ländern wie Irland, nicht zu vergessen auch USA.

Veröffentlicht von: @jack-black

Das ist das Geschäftsmodell, und das rechnet sich hinsichlich des Gesamtumsatzes eben.

Wie wird die Katholische Kirche aber dastehen, wenn die "europäisch-amerikanische Basis" wegbröselt? Denn die o.g. Länder gehören (z.B. bei Spendensammlungen) eindeutig zu den Geberländern.

Vielleicht steckt darin aber ein positiver Ansatz: Denn wenn die kirchlichen Schwerpunkte künftig überwiegend in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien liegen, dann wird vielleicht die bisher nur gepredigte "Kirche der Armen" zur lebendigen Realität.
Also "back to the roots"?

Veröffentlicht von: @jack-black

... auch der "neue" Papst (...) nimmt damit für sich in Anspruch, die rechte Moral im Gesamtpaket mit der Wahrheit gepachtet zu haben.

Das darf er gerne, so lange die Institution Kirche und ihre Träger Moral und Wahrheit nicht nur predigen, sondern diese auch für sich persönlich als verpflichtend ansehen und entsprechend leben.

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Jack-Black
(@jack-black)
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Veröffentlicht von: @bepe0905

Wie wird die Katholische Kirche aber dastehen, wenn die "europäisch-amerikanische Basis" wegbröselt? Denn die o.g. Länder gehören (z.B. bei Spendensammlungen) eindeutig zu den Geberländern.

Keine Ahnung, meine Kristallkugel ist grad a bisserl beschlagen. 😉

Veröffentlicht von: @bepe0905

Vielleicht steckt darin aber ein positiver Ansatz: Denn wenn die kirchlichen Schwerpunkte künftig überwiegend in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien liegen, dann wird vielleicht die bisher nur gepredigte "Kirche der Armen" zur lebendigen Realität.
Also "back to the roots"?

Auch hier ist meine Keksdose mit Spekulatius gerade leer. Denkst Du denn, dass in den einst so genannten "Entwicklungsländern" die rkK als "Kirche der Armen" agiert? Ist völlig ernst gemeint, die Frage - ich hab da absolut keinen Überblick. Meine Vorurteile sagen eher: Nö.

Veröffentlicht von: @bepe0905

Das darf er gerne, so lange die Institution Kirche und ihre Träger Moral und Wahrheit nicht nur predigen, sondern diese auch für sich persönlich als verpflichtend ansehen und entsprechend leben.

Naja, in der Hinsicht ist er ja schonmal fein raus, wenn er seinen Schäflein in's Gewissen redet, sie sollten lieber wieder mehr Kinder produzieren und sich nicht stattdessen Katzen anschaffen: eine Moral, nach der er sich ja qua Amt schon nicht zu richten braucht, wie praktisch...
Um ein älteres Sprichwort zu paraphrasieren: Wasser predigen und Wein saufen ist alternativlos, wenn man nur Weingläser im Schrank stehen hat. 😀

jack-black antworten
Gelöschtes Profil
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @jack-black
Veröffentlicht von: @jack-black

Wie wird die Katholische Kirche aber dastehen, wenn die "europäisch-amerikanische Basis" wegbröselt? Denn die o.g. Länder gehören (z.B. bei Spendensammlungen) eindeutig zu den Geberländern.

Keine Ahnung, meine Kristallkugel ist grad a bisserl beschlagen. 😉

Das weiß niemand. Aber ich denke, dass es eine andere Kirche sein wird. Denn sowohl in Asien wie auch in Mittel- und Südamerika ist die christliche Theologie stark durch alte Götterriten beeinflusst. Und in China ist die "offizielle" Kirche praktisch Staatskirche (ähnlich wie zu Preußens (Bismarcks) Zeiten die evangelische Kirche.

Veröffentlicht von: @jack-black

Auch hier ist meine Keksdose mit Spekulatius gerade leer. Denkst Du denn, dass in den einst so genannten "Entwicklungsländern" die rkK als "Kirche der Armen" agiert? Ist völlig ernst gemeint, die Frage - ich hab da absolut keinen Überblick. Meine Vorurteile sagen eher: Nö.

Nun, in Mittel- und Südamerika gab es schon immer eine starke "Armutsbewegung" innerhalb der Kirche mit sehr engagierten Priestern und Bischöfen. Viele von ihnen wurden aber (Honduras, San Salvador, Guatemala, Nicaragua) von der Obrigkeit (Privatarmeen reicher Plantagenbesitzer, Militärregierungen) ermordet.

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Viele von ihnen wurden aber (Honduras, San Salvador, Guatemala, Nicaragua) von der Obrigkeit (Privatarmeen reicher Plantagenbesitzer, Militärregierungen) ermordet.

Oder vom amtierenden Papst (Johannes Paul II) bei dessen Staatsbesuch noch auf dem Rollfeld rituell verprügelt.

ungehorsam antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627
Veröffentlicht von: @bepe0905

Viele von ihnen wurden aber (Honduras, San Salvador, Guatemala, Nicaragua) von der Obrigkeit (Privatarmeen reicher Plantagenbesitzer, Militärregierungen) ermordet.

Meinst Du da die "Befreiungstheologie"?

jack-black antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ja, auch wenn nicht alle Priester, die sich bewusst für Armut entschieden haben, der Befreiungstheologie anhingen.

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paramaribo1954
Beiträge : 524

Hallo bepe0905

danke für die ausführliche Anregugung zu einer hoffendlich sinnvollen Diskussion. ❤😇😢

Es geht mir zunächst mal sehr nahe, wenn ich mich in die nicht geringe Zahl von echt betroffenen, katholischen Glaubensgeschwister versetze. Das muß doch auf sie wirken wie ein mächtiger Keulen-schlag.
Für einen Teil dieser Gläubigen geht das sicher auch an ihre eigene Glaubens - Grundüberzeugung, ihre Glaubensfestigkeit.
Was ist das noch Wert, was Diakone und Priester bis hin zum Bischof und sogar bis zum Papst immer wieder gepredigt haben.Um sich dann in Ausübung ihrer geistlichen Führungspositionen durch ihr grandioses Fehlverhalten in völligem Gegensatz zu dem Gepredigten verhalten haben. Zum Einen durch die unsäglich sexuellen Übergriffe an unzähligen Schutzbefohlenen im Kindesalter und auf der anderen Seite das Vertuschen von Taten und Tätern.

Da kann jetzt nicht nur, wie es bisher in RKK üblich war, schnell mal feucht durchgewischt werden, und die sich furchtbarer Verbrechen schuldig gemachten habenden Geistlichen lautlos versetzt werden.
Nein!
Da muß jetzt ein Profi-Putzteam ran. Und es müssen manche "Tatorte" ebenfalls eine personale Grundreinigung erfahren.
An manchen Stellen ist auch eine Total-Sanierung von Nöten!

Der 16. Benedikt muß entweder echt Farbe bekennen, sonst sollte er mir einer Entweihung (als Höchststrafe) rechnen müssen!

Da hilft jetzt nur noch eine General-Reinigung.
Ansonsten könnte der RKK in Deutschland bald im warsten Sinne des Wortes, "das Licht ausgehen!" ...auch das ewige Licht.

"Gewitter reinigt die Luft"

paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
13 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Da muß jetzt ein Profi-Putzteam ran. Und es müssen manche "Tatorte" ebenfalls eine personale Grundreinigung erfahren.
An manchen Stellen ist auch eine Total-Sanierung von Nöten!

Mit "personaler Grundreinigung" meinst du, dass man einfach die Leute austauscht?

lucan-7 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @lucan-7

Mit "personaler Grundreinigung" meinst du, dass man einfach die Leute austauscht?

Ja, ...unter Anderem.
Sonst könnten sie ja sofort dichtmachen! (Was dir, so wie ich dich kenne und glaube einschätzen zu dürfen, die einfachste Lösung wäre.😊

Mir ist vollkommen klar, dass der katholischen Kirche (nicht nur in Deutschland) da eine ganz gewaltige und umfanreiche Aktion bevorsteht

Lieber Lucan-7, wir kennen uns ja schon ne ganze Weile und es ist ja auch von dir unbestritten, das du weder zur katholischen noch zur evangelischen Kirche und erst recht nicht zu Gott einen Bezug oder Verbundung hast.
Und trotzdem bist du hier bei jesus.de einer der aktivst User.
Hier ist jeder herzlich willkommen und gerne gesehen und gelesen.
Nur, wenn einem Jesus-Christus nichts bedeutet und er/sie sich als
bekennender Atheist outet, was ist dann seine Option, hier so aktiv zu sein?

Liebe Grüße
paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Ja, ...unter Anderem.
Sonst könnten sie ja sofort dichtmachen!

Mein Punkt ist, dass ich das Problem eher in den Strukturen sehe als im Personal. Man kennt sich, man schweigt, man nimmt die Dinge selbst in die Hand... auch wenn es sich um Verbrechen handelt. Und genau da muss sich etwas ändern.

Denn schlechte Menschen wird es auch weiterhin geben. Sie dürfen sich bei ihren Taten aber nicht so sicher fühlen, wie das bisher der Fall war!

Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Lieber Lucan-7, wir kennen uns ja schon ne ganze Weile und es ist ja auch von dir unbestritten, das du weder zur katholischen noch zur evangelischen Kirche und erst recht nicht zu Gott einen Bezug oder Verbundung hast.

Anscheinend kennst du mich da nicht gut genug... ich bin immer noch Mitglied der evangelischen Kirche.

Veröffentlicht von: @paramaribo1954

(Was dir, so wie ich dich kenne und glaube einschätzen zu dürfen, die einfachste Lösung wäre.

Die Auflösung der Kirche würde ja nichts an den Bedürfnissen der Menschen ändern. Und einen Ersatz habe ich da auch nicht zu bieten.

Ich finde es zwar durchaus bemerkenswert, dass das Verbot von Religionen in Albanien einige positive Effekte hatte. Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, ob jemand "Muslim" oder "Christ" war... alle Menschen waren gleich, die Leute konnten zusammen feiern und einander heiraten, ganz wie es ihnen gefiel, Religion spielte keine Rolle.

Aber das war eben nur in einer Diktatur möglich, die den Menschen ihre Rechte raubte und sie in Not und Elend stürzte... das ist ein zu hoher Preis und daher keine Alternative. Freiheit schließt nun einmal die Freiheit des Glaubens ein, egal was ich davon halten mag.

Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Und trotzdem bist du hier bei jesus.de einer der aktivst User.
Hier ist jeder herzlich willkommen und gerne gesehen und gelesen.
Nur, wenn einem Jesus-Christus nichts bedeutet und er/sie sich als
bekennender Atheist outet, was ist dann seine Option, hier so aktiv zu sein?

Mich nicht in meiner eigenen Blase zu verkriechen, sondern mich auch mit Menschen auszutauschen, die ein ganz anderes Weltbild haben als ich selber.

lucan-7 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @lucan-7

Mein Punkt ist, dass ich das Problem eher in den Strukturen sehe als im Personal. Man kennt sich, man schweigt, man nimmt die Dinge selbst in die Hand... auch wenn es sich um Verbrechen handelt. Und genau da muss sich etwas ändern.

Die Strukturen werden doch von Menschen, also vom Personal gebildet.
Aber du hast natürlich recht, wenn man da besser von Änderung, reformierung der Strukturen sprechen sollte.
Also muss es in erster Linie um eine Überarbeitung, Erneuerung der
Kirchen-Strukturen gehen.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Anscheinend kennst du mich da nicht gut genug... ich bin immer noch Mitglied der evangelischen Kirche.

In unserer evangelischen Kirche gibt es nicht nur ganz unterschiedliche Glaubens- oder Frömmigkeitsstile. Aber eben auch einige Menschen denen ihr Glaube ihnen nichts bedeutet. Und auch einen ganz geringen Teil an Atheisten.
Wenn man Mitglied der evangelischen Kirche ist, bedeutet das nicht, daß man dann auch "ganz automatisch" Christ sein muß.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich finde es zwar durchaus bemerkenswert, dass das Verbot von Religionen in Albanien einige positive Effekte hatte. Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, ob jemand "Muslim" oder "Christ" war... alle Menschen waren gleich, die Leute konnten zusammen feiern und einander heiraten, ganz wie es ihnen gefiel, Religion spielte keine Rolle.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber das war eben nur in einer Diktatur möglich, die den Menschen ihre Rechte raubte und sie in Not und Elend stürzte... das ist ein zu hoher Preis und daher keine Alternative. Freiheit schließt nun einmal die Freiheit des Glaubens ein, egal was ich davon halten mag.

In Diktaturen ist immer alles anders als in Demokratien. Und ich denke, dass wir beide dem Leben in einer Demokratie dem Leben in einer Diktatur deutlich den Vorzug geben würden.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Mich nicht in meiner eigenen Blase zu verkriechen, sondern mich auch mit Menschen auszutauschen, die ein ganz anderes Weltbild haben als ich selber.

Ich möchte dir ausdrücklich bestätigen, dass du für mich, wie sicher für wietere User hier ein angenehmer Gesprächspartner bist.
Mit einem breiten Wissen ausgestattet und darüberhinaus stets bereit und in der Lage bist, jeglichen Austausch in gegenseitigem Respekt
sowie in Augenhöhe zu führen.

liebe Grüße
und bleib gesund.

paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Lieber Lucan-7, wir kennen uns ja schon ne ganze Weile und es ist ja auch von dir unbestritten, das du weder zur katholischen noch zur evangelischen Kirche und erst recht nicht zu Gott einen Bezug oder Verbundung hast.
Und trotzdem bist du hier bei jesus.de einer der aktivst User.
Hier ist jeder herzlich willkommen und gerne gesehen und gelesen.
Nur, wenn einem Jesus-Christus nichts bedeutet und er/sie sich als
bekennender Atheist outet, was ist dann seine Option, hier so aktiv zu sein?

Was soll jetzt dieser Einlass ad personam hier?
Gehen dir die Argumente aus?

belanna antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @belanna

Was soll jetzt dieser Einlass ad personam hier?
Gehen dir die Argumente aus?

Wie darf ich das verstehen?

paramaribo1954 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @belanna

Was soll jetzt dieser Einlass ad personam hier?
Gehen dir die Argumente aus?

Ich habe es jetzt eher als offtopic verstanden... aber nicht als Gegenreaktion.

lucan-7 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @belanna

Was soll jetzt dieser Einlass ad personam hier?
Gehen dir die Argumente aus?

natürlich weiß ich was du meinst.

Zu 1 "Was soll jetzt dieser Eunlass ad personam hier?

Ich bin mit Lucan-7 schon ziemlich lange in immer wieder ganz losem kontakt. Ein ganz guter Kontakt in gegenseitigem Respekt und auf absoluter Augenhöhe.
Darum brauchst du dir wirklich keine Gedanken machen.
Wir sind beide Erwachsen genug, um ohne fremde Hilfe einen guten Austausch führen zu können.
Aber herzlichen dank für deine Fürsorge.

Zu 2 "Gehen dir die Argumente aus?

Das finde ich so ein wenig anmaßend, weil völlig unbegründet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du solches nötig haben könntest.

Ich vergesse das jetzt mal am besten, weil aus sowas leicht ein Streit entstehen könnte. Und das wollen wir ganz sicher beide nicht.

freundliche Grüße

paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728

Nun ja, die Erfahrung hier bei Jesus.de hat im Laufe der Jahre gezeigt, dass User dazu neigen, persönlich zu werden, wenn ihnen die (Sach-)Argumente ausgehen. Das ist nicht anmaßend, das ist eine Feststelllung.
Und ich fragte mich halt, warum eure bis dahin vollkommen sachlich geführte Diskussion plötzlich eine persönliche Konnotation bekam. Weil ich das bei keinem von euch beiden erwartet hätte.

Aber gut, wenn alle glücklich sind, kann ich ja wieder gehen....

*leise rausschleich und noch leiser die Tür hinter sich zu zieh*

belanna antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @belanna

Nun ja, die Erfahrung hier bei Jesus.de hat im Laufe der Jahre gezeigt, dass User dazu neigen, persönlich zu werden, wenn ihnen die (Sach-)Argumente ausgehen. Das ist nicht anmaßend, das ist eine Feststelllung.

Das hat man mir schonmal hier bei je.de unterstellt.
War jedoch ebenso unzutreffend.

Veröffentlicht von: @belanna

Und ich fragte mich halt, warum eure bis dahin vollkommen sachlich geführte Diskussion plötzlich eine persönliche Konnotation bekam. Weil ich das bei keinem von euch beiden erwartet hätte.

Liebe BElanna,
Was ist denn bitteschön eine Konnotation?
ist das mehr als Oberinspektor? 😨😯😎🤨

*Scherz ausgeschaltet

Ich habe lediglich festgestellt dass Lucan-7, hier doch allgemein
bekannt als Nicht-Christ , einer der hier am häufigsten zu lesenden User ist.
Man konnte bei dem, was wir das geschrieben haben, keinerlei
Differenzen bei uns erkennen.
Sind Konnationen vielleicht Meinungsverschiedenheiten?

Veröffentlicht von: @belanna

Aber gut, wenn alle glücklich sind, kann ich ja wieder gehen....

Ja, wir sind alle glücklich. Und wenn du es auch bist, ist das doch ein Grund zur Freude
"Piep, Piep, Piep" , wir ham und alle lieb!"

Veröffentlicht von: @belanna

*leise rausschleich und noch leiser die Tür hinter sich zu zieh*

Alles Gute und bleib gesegnet
und gesund.

paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
Novum
 Novum
(@novum)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 19
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Das muß doch auf sie wirken wie ein mächtiger Keulen-schlag.

Das trifft es nicht wirklich... es ist ehr ein anhaltender Phantomschmerz wie nach einer Amputation eines Beines.

novum antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @worfler
Veröffentlicht von: @worfler

Das muß doch auf sie wirken wie ein mächtiger Keulen-schlag.

Das trifft es nicht wirklich... es ist ehr ein anhaltender Phantomschmerz wie nach einer Amputation eines Beines.

Ja, so ist es besser ausgedrückt.

paramaribo1954 antworten
love.israel
(@love-israel)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 125
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Es geht mir zunächst mal sehr nahe, wenn ich mich in die nicht geringe Zahl von echt betroffenen, katholischen Glaubensgeschwister versetze. Das muß doch auf sie wirken wie ein mächtiger Keulenschlag.

Zwei Tage vor Heiligabend bin ich aus der Kirche ausgetreten. Meine 75jährige Mutter schleppte sich Anfang Dezember ins Rathaus um auszutreten. Damit sind wir beiden die Letzten, die aus einer ehemals kirchentreuen Familie ausgetreten sind, alle anderen haben schon vorher den Austritt gewagt.

Um das mal deutlich zu sagen: wir treten aus der Kirche aus, nicht von Gott.

Wir wissen, dass es immer wieder mal zu Kindesmissbrauch kommen kann, z.B. im Sportverein oder in Schulen. Bei kirchlichen Missbrauch sind nicht nur Kindesmissbrauch, sondern auch Missbrauch an Frauen gemeint, auch an Ordensfrauen und Mitarbeitenden. Wir sprechen von Gewalt in kirchlichen Heimen (bis heute). Vertuschung heißt, dass auch Mitarbeiter kirchlicher Verwaltungen zu kreativer Buchhaltung, Aktenfrisieren unter Drohungen und Einschüchterungen angehalten werden. Schwarze Kassen, intransparente Finanzen. Kircheneigene Gesetze (die ja die Gemeinnützigkeit begründen) werden mit Füßen getreten.

Die Nachrichten von gestern Abend:
Mahnwache vor dem Dom in Essen
Die Bundesregierung fordert die Kirche zur Aufarbeitung auf.

Da die Kirche es 20 Jahre lang nicht schaffte, bzw. wollte, muss jetzt auch die Politik ran. Bischofsgehälter sollen von der Kirche bezahlt werden, nicht vom Staat. Und die Abschaffung der Kirchensteuer gehört auch endlich auf die Tagesordnung.

love-israel antworten
B'Elanna
Beiträge : 1728
Veröffentlicht von: @bepe0905

Besonders erschüttert hat mich die Weltfremdheit dieses alten, meines Erachtens inzwischen ziemlich senilen Mannes, als er betonte, dass die beschuldigten Priester ihren Missbrauch ja nicht "innerhalb der Kirche" begangen hätten. Als gingen die Untaten, die ein Priester als "Privatmann" begeht, die Kirche nichts an.
Ich habe den Eindruck, dass Benedikts ganzes Trachten zwar darauf abzielt, die Institution Kirche aus der Angelegenheit rauszuhalten, dass er aber gar nicht mehr merkt, wie sehr er damit erst recht die Doppelzüngigkeit des Systems aufzeigt und demaskiert.

Das sehe ich ähnlich. Ein Priester ist immer Priester. Priestersein ist kein Beruf, es ist eine Berufung, die man nicht nach Belieben an und aus zieht.
Ich kann ja auch nicht mein Muttersein ablegen oder mein Ehefrau-Sein. "Ich habe den Seitensprung als Privatfrau begangen und nicht als Ehefrau innerhalb meiner Ehe" - wo kommen wir denn da hin? Geht's noch???

Was ich auch sehr krass fand, was das Leugnen der eigenen Anwesenheit bei der Sitzung, als es um Priester X ging, der in Essen schon der Pädophilie überführt war und nach Bayern versetzt wurde - (natürlich ohne den dortigen Gemeinden Bescheid zu sagen, WER da ihr neuer Priester sein würde) - dabei wird er im Protokoll als anwesend geführt....

Verlogener geht es kaum.

Die nächste Kirchenaustrittswelle ist soeben losgetreten... und sie haben es nicht anders verdient.

belanna antworten
1 Antwort
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

gelebte "Bischofstrinität" in Mittalalter und Renaissance

Veröffentlicht von: @belanna

Das sehe ich ähnlich. Ein Priester ist immer Priester. Priestersein ist kein Beruf, es ist eine Berufung, die man nicht nach Belieben an und aus zieht.
Ich kann ja auch nicht mein Muttersein ablegen oder mein Ehefrau-Sein. "Ich habe den Seitensprung als Privatfrau begangen und nicht als Ehefrau innerhalb meiner Ehe" - wo kommen wir denn da hin? Geht's noch???

Prima Beispiel!
Wobei es vom historischen Hintergrund her ganz gut passt, denn manche der Erzbischöfe waren
- theologisch gesehen die geistlichen Hirten ihres Bistums,
- politisch (als Kurfürsten) weltliche Herren mit entsprechender Macht und deren Darstellung,
- menschlich-moralisch gesehen allerdings nicht selten Hurenböcke mit Geliebten und Mätressen - und das ganz offiziell.

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