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Respektlosigkeit in der Beziehung

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Leonie0011
Themenstarter
Beiträge : 44

Hallo zusammen!

Mich beschäftigt ein konkretes Thema. Dabei geht es um Respektlosigkeit in der Beziehung. Also vorallem darum, wie man reagieren sollte wenn der Mann respektlose Dinge sagt oder Dinge die meine Würde/Stolz verletzen oder auch wenn mich ein Mann beleidigen würde:

Wie reagiert man da als Christ? Sollte man ihm zeigen wos lang geht? Sollte man ihn rhetorisch an die Wand klatschen und ihm mal kräftig die Meinung sagen? Darf man sauer werden? Ist es falsch sarkastische Dinge zu sagen?

Nachtrag vom 04.10.2021 0618
(wenn man sich nicht sowieso trennt, nach diesem Verhalten)

Antwort
99 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 21562

Wie wäre es denn mit Vergebung...?

Veröffentlicht von: @leonie0011

Wie reagiert man da als Christ? Sollte man ihm zeigen wos lang geht?

Wie gesagt, ich bin hier ja eigentlich der falsche Ansprechpartner.... aber nur mal so ein paar Gedanken von mir:

Wie wäre es denn, wenn du es mal mit Vergebung probierst?
Im Gegensatz zu dem, was viele Leute denken, bedeutet "Vergebung" keineswegs, dass einfach alles vergessen wird. Es bedeutet zunächst einmal, dass du dich mit deiner Wut und Enttäuschung auseinandersetzt. Und vielleicht darüber nachdenkst, dass dein Freund auch nur ein sündiger Mensch ist, der sich irgendwie in der Welt behaupten will... und dabei, vielleicht aus Unsicherheit oder anderen Gründen, auf Wege geraten ist, die anderen in seiner Umgebung nicht gut tun.

"Vergebung" heisst für dich: Du lässt dich nicht von deiner Wut beherrschen. Wut ist kein guter Ratgeber. Du versuchst, so weit es dir eben möglich ist, eine gesunde Distanz zu finden (Auch wenn dir das nicht vollkommen gelingt, aber das ist in Ordnung - wir sind alle nur Menschen).

Und dann, nachdem du dich mit dem Thema "Vergebung" auseinandergesetzt hast, denkst du in Ruhe darüber nach, wie er dich verletzt hat - und wie du ihm erklärst, was das für dich bedeutet.
Und von seiner Reaktion wird es dann abhängen, ob es da noch eine Zukunft gibt... oder nicht.

Aber ohne ihn vor Wut an die Wand zu klatschen oder in Sarkasmus zu verfallen... das wird am Ende nur dich selbst belasten, auch wenn es oberflächlich betrachtet für den Moment gut tun mag. Ein guter Weg ist das nicht.

lucan-7 antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Wenn der Partner respektlos ist, hat das in der Regel damit zu tun, dass er sich nicht mehr geliebt fühlt. Wenn es in der Partnerschaft kälter wird, wird man auch egoistischer.

Bei meinem Mann ist das auch immer mal wieder der Fall und ich hab mich immer gewundert, warum das plötzlich so ist. Seit ich einen Ehekurs mache, ist mir das glasklar.
Ich geb dir den Rat, arbeite an der Beziehung, bevor es zu spät ist, den Partner nur drauf aufmerksam machen bringt nichts, weil ja das Problem nicht gelöst ist.

Anonymous antworten
7 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @anonyma-e3bc0d791

Wenn der Partner respektlos ist, hat das in der Regel damit zu tun, dass er sich nicht mehr geliebt fühlt. Wenn es in der Partnerschaft kälter wird, wird man auch egoistischer.

Ich kenne natürlich die spezielle Situation nicht, auf die sich deine Aussage bezieht. Aber ich halte sie keinesfalls für allgemeingültig.

Denn für mich hört sich das sehr nach "victim blaming" an... da wird einer Person nicht nur der Respekt verweigert - es wird ihr auch noch die Schuld dafür gegeben, weil sich die respektlose Person nicht geliebt fühlt!

Wie gesagt, ich kenne die spezielle Situation nicht. Aber für mich klingt das sehr praktisch: Nicht nur, dass die respektlose Person selbst gar keine Schuld an ihrem Verhalten trägt und deshalb auch nichts ändern muss... zusätzlich kann sie sogar noch erwarten, als Ergebnis des Ganzen noch mehr geliebt zu werden!

Nein, sorry... aber so funktioniert das nicht. Das mag auf wenige, sehr spezielle Fälle zutreffen, etwa wenn Partner sich voneinander distanzieren... aber "Respekt" einer Person gegenüber ist in einer Partnerschaft nicht verhandelbar.

Veröffentlicht von: @anonyma-e3bc0d791

Ich geb dir den Rat, arbeite an der Beziehung, bevor es zu spät ist, den Partner nur drauf aufmerksam machen bringt nichts, weil ja das Problem nicht gelöst ist.

Dem kann ich zustimmen. Aber die möglichen Ursachen würde ich hier doch sehr viel weiter fassen...

lucan-7 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623
Veröffentlicht von: @lucan-7

"victim blaming"

War nicht so mein Eindruck, mich hatte der Satz sehr ins Nachdenken gebracht. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, daß das durchaus zutreffen kann.

Aber zum Thema Allgemeingültigkeit kann ich auch nix sagen, denn dafür kennt man wiedrum zuwenige solcher Situationen außerhalb der eigenen.

tatokala antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @tatokala

War nicht so mein Eindruck, mich hatte der Satz sehr ins Nachdenken gebracht. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, daß das durchaus zutreffen kann.

Das habe ich ja auch bewusst nicht völlig ausgeschlossen. Aber mir fällt es schwer, mir so eine Situation konkret vorzustellen. "Fehlender Respekt" ist für mich etwas anderes als "distanziertes Verhalten", wie es wohl vorkommt wenn man sich auseinanderlebt. Es kann aber durchaus als respektlos empfunden werden.

Es ist natürlich nie verkehrt, mögliche Fehler auch im eigenen Verhalten zu suchen, zu einer Partnerschaft gehören immer zwei. Aber Respektlosigkeit ist nichts, was man sich durch das eigene Verhalten "verdient", das ist eine Frage der generellen Einstellung einer Person. Und die einzige Rechtfertigung, die ich hier akzeptieren würde, wäre dass sich die betreffende Person über ihr Verhalten nicht bewusst ist, dass es also eher um ein Kommunikationsproblem geht.

Alles andere halte ich für extrem problematisch.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Na es hängt ja dann nicht alleine am anderen, wenn man respektlos behandelt wird. Das ist so eine Abwärtsspirale, das triggert sich auf. Und nein, das heißt nicht, dass beide respektlos sind. Aber wenn der andere z.b. ständig am Nörgeln ist oder kontrolliert oder,... dann kann es zu so einem Verhalten kommen.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @anonyma-e3bc0d791

Na es hängt ja dann nicht alleine am anderen, wenn man respektlos behandelt wird.

Doch, das denke ich schon. Wenn ich an meine Beziehung denke, dann gibt es nichts, was meine Frau tun könnte, was ein respektloses Verhalten meinerseits rechtfertigen würde.

Denn selbst wenn sich ein Partner wirklich daneben benimmt, dann gibt es immer nur zwei Möglichkeiten:

Entweder ich möchte die Partnerschaft erhalten, dann werde ich meinen Partner trotz aller Schwierigkeiten auch weiter mit Respekt behandeln - und natürlich die Probleme klar und deutlich ansprechen, in der Hoffnung dass sich etwas ändert.

Und die andere Möglichkeit lautet, dass ich die Partnerschaft nicht mehr erhalten möchte. Dann ist es vorbei, es wurden Grenzen überschritten - und auch dann behandelt man den Partner nicht respektlos, sondern eben gar nicht mehr. Dann ist es aus und vorbei und alles, was es noch zu besprechen gibt wird sachlich und nüchtern vorgetragen.

Vor allem letzteres fällt je nach Situation natürlich schwer... dass man dann auch mal wütend wird ist verständlich. Aber die Sache ist dann so oder so vorbei.

Aber die Situation, dass man einerseits die Partnerschaft erhalten wird, den Partner aber trotzdem respektlos behandelt... das ist für mich nicht vorstellbar. Allenfalls als Missverständis erscheint mir das akzeptabel.

lucan-7 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623
Veröffentlicht von: @lucan-7

"Fehlender Respekt" ist für mich etwas anderes als "distanziertes Verhalten", wie es wohl vorkommt wenn man sich auseinanderlebt.

Sich auseinanderleben klingt für mich so, daß es von beiden ausgeht. Wenn das distanzierte Verhalten aber nur von einem ist, (z.B. das Ziel verfolgend, daß man sich auseinanderlebt) mündet das doch letztendlich in Respektlosigkeit ...oder? Bzw. sind die Übergänge dann fließend.

tatokala antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @tatokala

Sich auseinanderleben klingt für mich so, daß es von beiden ausgeht.

Da gibt es viele Möglichkeiten. Im stressigen Alltag kann vieles untergehen, was man dann vor sich her schiebt. In dieser Zeit wird auch die Beziehung nicht in Frage gestellt, man geht halt gemeinsam seinem Trott nach... und irgendwann stellt einer oder beide fest, dass die Beziehung nicht mehr das ist, was sie einmal war oder was man sich erhofft hat. Und man kann gar nicht immer unbedingt sagen, woran das eigentlich lag.

In so einer Lage kann dann auch ein Verhalten "respektlos" erscheinen, eben durch die Distanz, die sich da ergeben hat. Das sollte sich aber schnell klären lassen.

Eine echte Respektlosigkeit, also der Verlust von Respekt vor dem Partner, ist dann nochmal ein ganz anderes Kaliber. Denn das bedeutet, dass der Partner innerlich an Wert verloren hat. Statt simpler Distanz geht es eher in Richtung Verachtung.

Und damit ist dann natürlich eine Linie überschritten.

lucan-7 antworten
Deborah71
Beiträge : 22983
Veröffentlicht von: @leonie0011

Wie reagiert man da als Christ? Sollte man ihm zeigen wos lang geht? Sollte man ihn rhetorisch an die Wand klatschen und ihm mal kräftig die Meinung sagen? Darf man sauer werden? Ist es falsch sarkastische Dinge zu sagen?

Jesus sagt: Zürnet, aber sündiget nicht...
Er weiß genau, dass grenz- und ehr-verletzendes Verhalten Schmerz und Zorn auslöst. Den Zorn wahrnehmen ist auch eine Anerkennung: DAS ist gerade mir passiert, was mich zum Zorn gereizt hat.
Dann regt er aber die Auseinandersetzung mit der Ursache an. Reinfressen und Raustoben bringt keine Lösung. Im Zorn auf kleiner oder größerer Flamme weiterkochen bingt es auch nicht.

In einem Strang hast du dieses Beispiel gebracht:

Wie würdest du denn reagieren wenn dir jemand sagen würde "ich bin hier der Mann, ich habe hier das sagen" etc.?

Dein Mann hat dich nicht gekauft und sein Geschlecht ist kein Vormachtszeichen.
Ob er diese Haupt-Rolle zu Hause gelernt hat oder in seiner Gemeinde dahingehend gelehrt und bestärkt wurde?
Partnerschaftlich ist es jedenfalls nicht.... denn kein Mensch ist Besitz eines anderen. Zumal Jesus dich mit seinem Blut erkauft hat.
Frau Wigglesworth soll mal zu ihrem zornigen Mann gesagt haben: Du bist mein Mann, ABER Jesus ist mein HERR. ...und dann ging sie in den Gottesdienst, den er ihr verbieten wollte.

Wenn du schon fragst, was darf ich als Christin...dann sieht das für mich nach starker Hilflosigkeit aus und Bedarf an Kommunikationstraining, Stabilisierung des Selbstwertes und fehlenden Grenzen.

Um in eine bessere und ruhigere Ausgangslage zum Überdenken zu kommen, schließe ich mich Lucans Rat an, vor Gott im Stillen Kämmerlein zu vergeben, damit der innere Sturm sich schneller legt und du dich sortieren kannst.

Ob es zu einer Versöhnung kommen kann, steht auf einem anderen Blatt. Dazu wäre Beziehungsarbeit angesagt und auch ein Einsehen, dass bestimmte Muster und Rollenverständnisse nicht in eine gesunde Beziehung gehören.

deborah71 antworten
2 Antworten
Leonie0011
(@leonie0011)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 44

Was meinst du mit diesem Absatz deines textes: "wenn du schon fragst, was darf ich als Christin, dann sieht das für mich nach starker Hilflosigkeit aus und bedarf an kommunikationstraining, Stabilisierung des selbstwertes und fehlenden Grenzen.

Was meinst du damit? Warum hat das was mit dem selbstwertes zutun (also meine Frage) und mit fehlenden Grenzen?

leonie0011 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22983

Auf mich macht es den Eindruck, dass du nicht wirklich weißt, dass du dich wehren darfst und wenn ja, wie denn.

Du musst dir als Christin nicht alles gefallen lassen und immer brav angepasst sein.
Du sollst dir deines Wertes in Christus bewusst sein. Schließlich bist du eine mit seinem Blut erkaufte Königstochter. Kannst du dich so sehen?

Das innere Bild von sich selbst kommt in der Ausstrahlung nach aussen zum tragen. Wenn das fest ist, dann fallen viele Respektlosigkeiten weg, weil die Ausstrahlung das verhindert.
Ergänzend dazu kann man lernen, wie man sich mit Worten wehren kann....schlagfertig, lustig, ernst, ..... das tut einem selbst nochmal gut und baut das Selbstbewusstsein auf.

Wird jetzt deutlicher, was ich meine?

deborah71 antworten


ALF.MELMAC
Beiträge : 2157

wenn man sich nicht wehrt, wird es schlimmer...

alf-melmac antworten
Lachmöwe
Beiträge : 1527

Viele Fragen stellen sich mir.
Ist es deinem Mann bewusst, dass er sich dir gegenüber respektlos verhält?
Wie respektvoll verhält er sich anderen gegenüber?

Seit wann ist das so? Was hat sich geändert, nachdem ihr ein Paar geworden seid? Wenn das schon immer so war, warum hast du dich auf deinen Mann als Partner eingelassen? Und hat es dir dann anfangs Nichts/ weniger ausgemacht? Was hat sich bei dir geändert?

Was könnte dein Mann in der Beziehung vermissen?

Könnt ihr darüber sprechen, wie ihr euch beide Beziehung wünscht? Wie ist eure Bereitschaft, an der Beziehung zu arbeiten?

Eine Antwort auf deine Fragen haben dir andere bereits gegeben. Ich kenne es, verärgert oder ich wütend zu sein. Wenn ich etwas trainieren möchte, dann mich in solchen Situationen zurückzunehmen und meine Gefühle sinnvoll zu kanalisieren. Eine Reaktion aus Verärgerung oder Wut heraus, schafft nur weiteren Unfrieden. Deinen Ansatz (so wie ich ihn verstanden habe), um einen Freifahrtschein auf "gegen-schießen" zu haben, finde ich merkwürdig. Ja, ich finde das sogar auch als Christ*in OK, wenn einen Gefühle überwältigen, sinnvoll/ wünschenswert/ hilfreich ist es damit sicher nicht. Da sind sich hier wohl auch die meisten (alle?) einig gewesen.

Alles Gute für dich/ euch!

seidenlaubenvogel antworten


Leonie0011
Themenstarter
Beiträge : 44

Danke für all eure Antworten. Für mich ist das was ich hier rauslese vorallem, dass ich versuchen soll ruhig zu bleiben, weil es keinen Sinn macht wütend zu reagieren, da dies für noch mehr Streit etc. sorgt.

Aber irgendetwas in mir fragt sich hier, ob dies nicht schwach ist? Also wenn man dem anderen nicht mal zeigt dass einen die Dinge die er sagt wütend machen?

Nachtrag vom 11.10.2021 0115
Und vorallem wie soll ich denn zeigen, dass sein Verhalten nicht ok ist? Und das ich das daneben finde? Ist denn das überhaupt wirksam? Habe das Gefühl, dass man oft weiter kommt wenn man sauer wird.

leonie0011 antworten
15 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @leonie0011

Aber irgendetwas in mir fragt sich hier, ob dies nicht schwach ist?

Nein, eigentlich ist es genau umgekehrt: "Schwäche" liegt eher darin, seine Gefühle nicht kontrollieren zu können.

Du hast natürlich in zwei Punkten recht: Zum einen ist es nicht gut, diese Gefühle einfach in sich reinzufressen - das schadet dir am Ende selbst.
Und zum anderen gilt es selbstverständlich, Mittel und Wege zu finden, deinem Partner deutlich zu machen, wie du fühlst.

Der Gedanke, beides miteinander zu verbinden und einfach mal auszurasten liegt da natürlich nahe... du lässt deinen Gefühlen freien Lauf und machst die Situation dadurch deutlich.

Veröffentlicht von: @leonie0011

Habe das Gefühl, dass man oft weiter kommt wenn man sauer wird.

...und genau das ist der entscheidende Punkt: Was genau bedeutet es für dich, hier "weiter zu kommen"? Weiter wohin?

Wenn du etwas konkretes erreichen willst, dann gilt es, deinem Partner genau diesen Ausweg zu lassen... und zwar so, dass er von selber drauf kommt, Drohungen bringen hier gar nichts.

Was genau das sein kann wird dir hier niemand beantworten können, weil wir die Situation nicht kennen... wir wissen nicht, was dein Partner für ein Typ ist und wie er reagiert.

Heisst für mich, dass es natürlich sinnvoll sein kann, ihm deutlich die Meinung zu sagen... dabei aber die Worte immer so zu wählen, dass sie zielführend sind. Heisst also, keine direkten Vorwürfe, sondern einfach deine Gefühle erklären (Weiter oben wurde ja schon das Beispiel mit den ich-Botschaften genannt).

Wenn ihm an dir etwas liegt, dann sollte er von sich aus etwas ändern wollen. Wenn nicht... nun ja, dann seid ihr in dieser Beziehung auch einen Schritt weiter, so oder so.

lucan-7 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15290

Für mich:
"schwach" ist, keine Frustrationstoleranz zu haben und immer gleich auszuflippen,
"stark" ist, mit einer völligen Ruhe und hochgezogenen Augenbraue verächtlich zu schauen und sich einfach umzudrehen und zu gehen

😊

einfach mal drüber nachdenken
😊

Veröffentlicht von: @leonie0011

Aber irgendetwas in mir fragt sich hier, ob dies nicht schwach ist? Also wenn man dem anderen nicht mal zeigt dass einen die Dinge die er sagt wütend machen?

reden ist das A und O in jeglichen Beziehungen, ob nun Pärchenbeziehung oder anderen. Reden sorgt dafür, sich kennenzulernen - also speziell das Reden über Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Und keine Scheu haben, dass einen der andere dann nicht mehr "mag" ... tjoa, dann ist das eben so, mich können eben nicht alle mögen.

Und wissen, was ich will ... und das auch kommunizieren (mitteilen) ... (mittels reden übrigens 😉) ... und auch Grenzen kennen - seine eigenen - dazu stehen, sie durchsetzen und konsequent sein (weil ich es mir wert bin) ... 😌

neubaugoere antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @neubaugoere

"stark" ist, mit einer völligen Ruhe und hochgezogenen Augenbraue verächtlich zu schauen und sich einfach umzudrehen und zu gehen

Das ist alles andere als "stark". Gehen ist okay, aber Verachtung ist das gleiche wie Respektlosigkeit, da tut sie sich keinen Gefallen mit.

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Und wissen, was ich will ... und das auch kommunizieren (mitteilen) ... (mittels reden übrigens 😉) ... und auch Grenzen kennen - seine eigenen - dazu stehen, sie durchsetzen und konsequent sein (weil ich es mir wert bin) ... 😌

Das ist stark 😊

tristesse antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @leonie0011

Und vorallem wie soll ich denn zeigen, dass sein Verhalten nicht ok ist? Und das ich das daneben finde? Ist denn das überhaupt wirksam? Habe das Gefühl, dass man oft weiter kommt wenn man sauer wird.

Versuch es mal mit Reden. Und zwar in einer Minute, wo er zugewandt und freundlich ist, dann setzt Du Dich mal mit ihm hin und sagst ihm, wie Du Dich als Frau fühlst wenn er so mit Dir spricht.
Aber bitte nicht in Wut oder Zorn.

tristesse antworten
Lombard3
(@lombard3)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4292

Allerdings kann es manchmal auch gut sein, genau in der Situation richtig zu reagieren und der Situation bereits - wie du schreibst - zu sagen: "Ich fühle mich nicht ok., wenn du so mit mir redest."

Rein als ergänzender Gedanke.

(Ist natürlich alles nicht einfach).

lombard3 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @lombard3

Allerdings kann es manchmal auch gut sein, genau in der Situation richtig zu reagieren und der Situation bereits - wie du schreibst - zu sagen: "Ich fühle mich nicht ok., wenn du so mit mir redest."

Bin ich völlig mit einverstanden. Aber mit Verachtung zu reagieren macht den Graben noch tiefer.

tristesse antworten
maggie.x
(@jeddie-x)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1687

Zorn

Veröffentlicht von: @tristesse

Aber bitte nicht in Wut oder Zorn.

Das ist keine direkte Antwort auf dich, tristesse. Sondern ich hänge meinen Beitrag hier an, weil mehrere User/innen von Zorn abgeraten haben.

Zorn/Wut können eine gesunde und notwendige Reaktion sein. Ich weiss auch nicht, was Zorn damit zu tun haben soll, das Gegenüber zu verachten (?). Zorn/Wut können ein Ausdruck der Selbstachtung sein und damit Beginn eines Heilungsprozesses.

Beginn eines Heilungsprozesses: Der "ältere Sohn" im Gleichnis (Lukas 15) wurde zornig. Er empfand das Handeln seines Vaters als ungerecht. (Und das war es auch, wenn man einen bestimmten Masstab von Gerechtigkeit anlegt; nämlich den, dass einem von Gott "entgolten" wird.) Daraufhin konnte der Vater - als seine Kinder beschenkender Vater - mit seinem älteren Sohn reden. Und ihm die Tür öffnen für eine ebenfalls neue Vaterbeziehung. ... Wobei das Gleichnis einen offenen Ausgang hat.

jeddie-x antworten
Leonie0011
(@leonie0011)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 44

Die Meinung der anderen auf deinen Beitrag würde mich sehr interessieren.

leonie0011 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623

Wieso? Ist doch schlüssig.

tatokala antworten
maggie.x
(@jeddie-x)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1687
Veröffentlicht von: @leonie0011

Die Meinung der anderen auf deinen Beitrag würde mich sehr interessieren.

An deiner Fragestellung finde ich etwas merkwürdig.
Du fragst, ob du zornig werden darfst. Oder ob du dann irgendwelchen christlichen Regelungen widersprichst.

Ein gesunder Mensch wird einfach zornig - wenn seine Grenzen dauerhaft oder wiederholt überschritten werden.

Das hat - erst einmal - nichts mit Schuld zu tun.
Wer zornig wird, wird auch nicht automatisch ausfällig oder verletzend; er verachtet auch nicht sein Gegenüber.

Schau doch, wie oft Gott selbst zornig wird.

jeddie-x antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

Deine Antwort finde ich sehr nachdenkenswert. Was ich dabei - ergänzend - wichtig finde: Der ältere Sohn lässt sich nicht "wegreißen" von seinem Zorn, jedenfalls wird das nicht berichtet. Er hält sich mit seinem Zorn zurück, bleibt der Feier fern, stört sie nicht, lässt die Feiernden feiern. Er schreit nicht, er wird nicht ausfällig. Er kommuniziert sehr sachlich das Problem und wird dabei nicht ausfallend, nicht selbst respektlos. Er zeigt, dass er verletzt ist, ohne selbst zu verletzen.

Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat.
28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn.
29 Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.
30 Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.

31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.
32 Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.

Leonie hatte gefragt, was andere zu deinem Beitrag denken, drum hab ich das ausgeführt. Also: Zustimmung und Ergänzung zu deinem Beitrag.

lubov antworten
maggie.x
(@jeddie-x)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1687
Veröffentlicht von: @lubov

Deine Antwort finde ich sehr nachdenkenswert.

Ich meine, dass ziemlich jede/r Therapeut die Bedeutung des "Zornig-werden-Könnens" heraushebt.

Veröffentlicht von: @lubov

Er schreit nicht, er wird nicht ausfällig.

Meines Erachtens ist auch das nicht "verboten". Man muss dann halt die Konsequenzen dieser Wortwahl tragen.

Sehr schön übrigens von Tara (Ex-Prostituierte) im neuesten Podcast "Der Gangster, die Hure und der Junkie" beschrieben (Spotify). Sie erzählt von ihrem Zorn. Wie sie nach einer Grenzverletzung durch einen Freier ausrastet, schreit und ihn tritt. ... Dass sie das einerseits als eine gesunde Reaktion von ihr empfunden hat. Dass ihr Zornausbruch ihr andererseits Nachteile brachte, halt Konsequenzen. Ihr wurde das Hotelzimmer/ihr Arbeitsort gekündigt.

jeddie-x antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684
Veröffentlicht von: @jeddie-x

Ich meine, dass ziemlich jede/r Therapeut die Bedeutung des "Zornig-werden-Könnens" heraushebt.

Das kann stimmen. 😉

Veröffentlicht von: @jeddie-x

Meines Erachtens ist auch das nicht "verboten". Man muss dann halt die Konsequenzen dieser Wortwahl tragen.

Falls sich das bei mir so anhörte: Ich hab da nichts als verboten benennen wollen, sondern bin voll bei dir.

Vielleicht bin ich blauäugig, aber vom Ursprungsposting ausgehend ist das, was ich so als Bild habe, dass vielleicht die Erhaltung der Beziehung nicht ganz ausgeschlossen wird. Und wiewohl ich es verstehen kann, wenn man aus Zorn und Wut heraus "unsachlich" und "emotional" wird, und auch, wenn ich das im entsprechenden Zusammenhang für möglicher Weise sehr gesund halte... die Chance, dass eine Beziehung wieder "gesundet", wird mMn immer kleiner, wenn man auf eine Respektlosigkeit respektlos reagiert. (Dein Beispiel mit der Prostituierten zeigt das ja auch.) Lucan hat da sehr gute Worte gefunden.

Um sich "auseinander zu setzen" ist eine aggressive Auseinandersetzung unter Umständen sehr gut geeignet, reinigt möglicher Weise das Innere und sorgt für unzweifelhafte Klarheit, schafft eventuell auch Gräben, die so tief sind, dass man keine Überquerung mehr fürchten muss. Für mich ist noch immer nicht klar, ob die Threaderöffnerin das will - oder eine gemeinsame Zukunft für möglich hält oder gar für erstrebenswert.

lubov antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1243
Veröffentlicht von: @leonie0011

Und vorallem wie soll ich denn zeigen, dass sein Verhalten nicht ok ist?

Ich glaube, das ist wirklich die entscheidende Frage, die du hier formulierst. Kommunikation - aber wie?

Es gibt dazu so viel gute Lehre, dass ich hier nichts verlinken will. Vielleicht hat jemand anderes gerade das passende Video/Audio/Artikel.

Ich möchte dir nur versichern, dass es geht und zwar wirklich gut und du kannst es lernen: Du kannst in einem sachlichen, sogar wohlwollenden Ton klar und deutlich werden. Du wirst sogar besser verstanden. Denn Schreien und Ausdrücke herumwerfen drückt nur Gefühle aus, die dein Partner auf seine Weise interpretiert, zu Recht, wenn du nicht sagst, was wirklich los ist.

Ein Video verlinke ich doch. Es ist gar nicht zum Thema, aber es ist meine letzte (Fernseh-)Erfahrung mit einem Menschen, der es auf beeindruckende Weise vollbringt, positiv mit Gewalttätern zu sprechen ohne sich zu verbiegen. Die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzAzZTFhNzkyLWU3ZmYtNGI0Mi1iZGM1LTAwZDc5MGFmM2JhNA/

tagesschimmer antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

... noch ne Frage
Aus Wut oder Ärger zu reagieren und diese rauszulassen ist für mich etwas Impulsives. Und vorhanden ist ja beides bei dir. Wie hast du denn bisher reagiert?

Meine vorherigen Fragen waren ja eher als Anregung für dich selbst gedacht. Hier wäre ich tatsächlich recht neugierig.

Lieben Gruß von Seidenlaubenvogel und behüt' dich Gott!

seidenlaubenvogel antworten
Seite 2 / 3
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