Zweifel
Hallo Ihr Lieben,
ich habe mein Leben Jesus übergeben. Lange habe ich damit gerungen, ihm die Tür zu öffnen, doch irgendwann ist es 'einfach passiert'. Das ist noch nicht lange her und jetzt bräuchte ich echt jemanden, mit dem ich über meine Zweifel sprechen kann. In meiner Gemeinde gibt es zwar ein paar Leute, mit denen ich das gern tun würde, aber ein Treffen muss ausgemachz werden und öfter als alle ein, zwei Wochen geht es dann auch nicht. Außerdem möchte ich gern auch andere Meinungen hören, nicht nur die einer "im Gleichschritt maschierenden" Gemeinde (wobei das jetzt nicht negativ gemeint ist).
Vielleicht haben hier ja meine Fragen Platz? Antworten würden vielleicht meine Zweifel beseitigen und bewirken, dass ich noch tiefer auf Gott und seine Liebe vertrauen kann.
Eine wäre zum Beispiel: wie passt die Geschichte mit dem Sündenfall zur Schöpfungsgeschichte?
Gott erschuf ja die Menschen mit dem Auftrag fruchtbar zu sein und sich zu vermehren und gab ihnen die Erde um sie sich untertan zu machen.
Und dann schuf er Adam?
Kann ja nicht sein, Adam war ja der erste Mensch. Oder war er 'nur' Gottes erster Gefärte?
Oder schuf er an dem Tag der Schöpfungsgeschichte Adam und der Rest mit dem Aufrag und so kam erst nach dem Sündenfall?
Dass in der Bibel nicht alles immer chronologisch geschrieben ist, ist mir ja grundsätzlich bewusst ...
Was habt ihr da für Ansichten/Ideen/Erkenntnisse dazu?
Freu much über eure Antworten!
In 1. Mose 1 wird von der Schaffung der Menschheit geschrieben (Adam kann Mensch, Menschheit und der Name Adam sein), als männlich und weiblich. Da stehen diese Eigenschaften im Text und nicht Mann und Frau als Hauptwörter.
In 1. Mose 2 geht es dann detaillierter in den Schaffungsvorgang dere Menschheit anhand des Beispiels eines Menschenpaares mit Namen Adam und Eva.
1. Mose 1-11 ist kein naturwissenschaftlich gemeinter Text, sondern ein poetischer zum Lob Gottes.
Soweit erst mal.
Aber die Schaffung von Adam und Eva dauerte na mehr als einen Tag ... zumindest hätte ich den Eindruck. Immerhin hatte Adam Zeit, in der Zwischenzeit allen Tieren Namen zu geben.
Sorry, ich will mit solchen "Anfängerfragen" sicher niemenden auf die Nerven gehen. Vielleicht kann ich es irgendwann mal einfach hinnehmen und sagen: das ist Gottes Wort und vieles werde ich in meinem Leben hier auf der Erde verstehen. Vielleicht ist mir auch einfach mein perfektionistischer Kopf im Weg.
Und übrigens bin ich dankbar für den durchwegs freundlichen Umgang, der hier im Forum herrscht. Danke dafür 😀
Adam wurde zuerst geschaffen.... und es muss einen Grund gehabt haben, dass er bei der Namensgebung (Autorität ausüben) der Tiere gemerkt hat, dass Tiere anders sind und kein passendes Gegenüber für ihn.
Als das klar war, kam die Geschichte mit Eva.
Du hast schon etwas Wichtiges entdeckt: die Bibel ist nicht in Romanform geschrieben. Da kann ein Satz stehen und der nächste Satz beschreibt etwas evtl 50 Jahre später, aber ohne Zeitangabe. Mit sowas muss man in den Texten rechnen.
Vielleicht ist mir auch einfach mein perfektionistischer Kopf im Weg.
Nicht nur dir 😉 da gibt es mehrere Exemplare Mensch, bei denen das so ist.
Es ist nicht verkehrt, Dinge und Abläufe verstehen zu wollen, schließlich sind wir mit Grips geschaffen worden. Glaube allerdings wohnt im Herzen....wenn du etwas liest und es spricht dich persönlich an. Am besten erwartest du beides.
Alles nur im Kopf zu speichern und nichts umzusetzen, fördert Selbstbetrug. Die Bibel ist ja im Hebräischen Kulturkreis entstanden und dort wird praktisch geglaubt mit Umsetzung, während der humanistisch geprägte Westen sein Lexikon im Hirn füttert und es meist damit gut sein lässt. 😉
Okay, ich gehe jetzt vielleicht einfach mal davon aus, dass ein Tag nicht unbedingt 24 Stunden mit jeweils 60 Minuten hat?
Gibt es dafür eine Erklärung?
Liebe Grüße 😀
Das hebräische Wort yom bedeutet nicht nur Tag, sondern auch Zeitraum. Und bevor die Sonne nicht an ihrem Platz stand, kann man nicht von einem ca 24-Stunden-Tag ausgehen. Naturwissenschaftlich hat sich auch die Umdrehungszeit geändert im Laufe der Jahrtausende... also mit der Uhrzeit und unserem heutigen Tagesverständnis kommt man da zu gedanklichen Blocks.
Der Hintergrund der sogenannten 7-Tage-Schöpfung ist ein ganz anderer und war eine Ansage, dass Gott für das ganze Universum nur 6 Tage gebraucht hätte und dann ruhte, im Gegensatz zu einem fremden Gott/Baal, der einen Monat nur für einen Tempel gebraucht hatte.
Ich sagte ja schon... es ist ein poetischer Text.
@elly Nein, könnte man so sehen.
Aber, wenn man nun versucht, das mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen: Funktioniert auch nicht. Ein Tag kann auch nicht beliebig laaang sein, dann würde die Sonne zu heiß brennen. Und wenn er kürzer ist, dann sind die Lebensbedingungen bestenfalls in den wärmsten Gegenden der Erde wie in der Arktis.
Auch keine gute Vorraussetzung für die Entstehung eines grünen Planeten.😆
Hi, für Gott war es einfach erst mal Tag und Nacht. Kam die Nacht und dann der Tag, war es einfach ein neuer Tag. Es gab zu der Zeit keine Uhrzeit. Sollte jemand kommen und sagen, die Schöpfung war am 7. Tag um 18:48 Uhr fertig, ist das schlichtweg Unsinn. Die Zeitrechnung kam viel später und von anderen Kulturen.
Leg dir doch mal eine Erklärungsbibel zu. Kann hier und da hilfreich sein. Die Stuttgarter oder die Elberfelder Erklärungsbibel ist ganz gut.
Den Babyloniern wird die frühe Entwicklung von Zeitmesssystemen zugeschrieben, darunter auch die Einteilung des Tages in Stunden und Minuten, obwohl sich ihr Zeitkonzept von dem modernen System unterschied, das wir heute verwenden
hab ich aus Wikipedia
@meriadoc Ich halte mich an die Aussage, dass vor Gott tausend Jahre sind wie ein Tag.
Bezogen auf die Schöpfung bedeutet das für mich, dass Gott die Welt in sechs Zeiteinheiten erschaffen hat und sich dann eine Zeiteinheit nahm, um auszuruhen.
Ob diese Zeiteinheiten dann 24 Stunden gedauert haben oder eben länger, muss mich nicht belasten.
Wobei ich eher zu längeren Zeiteinheiten tendiere.
Die richtig große Sache ist doch die, dass ich ihm zutraue, die Welt erschaffen zu haben - da ist die Frage nach den Zeiteinheiten für mich zweitrangig.