2. Mose 20, 4-6 Heimsuchung oder Heim gesucht 🙂
Aus dem Wagenburgthread herausgezogen: Thema Generationenfluch, Heimsuchung Gottes
Anlassposts, bitte nachlesen
meine erste Antwort:
Hier wird der Zusammenhang erklärt, warum Gott die folgenden Generationen zur Umkehr von angelerntem Verhalten bringen will und sie für Verharren in falschem Verhalten zur Rechenschaft zieht.
Die Vorfahren werden für ihre eigene Schuld belangt, so sie sich nicht um Vergebung an Gott gewandt haben. Die nächste Generation sehe ich in der Verantwortung, den Vorfahren ihr Vorbild zu vergeben und sich selbst von falschen Motiven und Verhaltensweisen ab- und Gott zuzuwenden. Die Gnade und Erneuerung kommt vom Kreuz und wird empfangen durch Glauben. DAS Osterthema!
https://www.gotquestions.org/Deutsch/generationenfluch.html
Antwort Praktiker:
@deborah71 Also stimmts Du nicht der Wirksamkeit von 2. Mose 20 ; 5-6 zu ? Oder verstehe ich Dich falsch ?
So wie ich Dich interpretiere geht es mehr um einen Gesinnungswandel ...
Gruß
Praktiker
meine Antwort:
@praktiker Ich stimme der Wirksamkeit zu, interpretiere die Stelle aber anders und zwar aus dem Blickwinkel eines gnädigen Gottes und unter Einbeziehung aller relevanten Bibelstellen dazu.
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Soweit der Vorlauf. Der Vollständigkeit halber habe ich Vers 4 des Bibelabschnittes miteinbezogen, denn ich erachte die persönliche Ansprache für die Interpretation für wichtig.
Wie versteht ihr denn diese Bibelstelle? und welche Bibelstellen verstärken für euch die Strafsicht und welche die Gnadensicht?
lg
Deborah71
Veröffentlicht von: @deborah71Wie versteht ihr denn diese Bibelstelle? und welche Bibelstellen verstärken für euch die Strafsicht und welche die Gnadensicht?
für mich drücken die Verse die Gnade und das Erbarmen Gottes in den Mittelpunkt ("heim" "suchen"). Dafür spricht mMn. auch Psalm 103...
Wir haben einen Gott, der immer wieder von Gnade und Erbarmen, Gedult und Treue charakterisiert wird. Gott ist die Liebe (1.Joh.4 bzw. 1.Kor. 13)
Der "Strafaspekt" kommt eigentlich nur da zum tragen, wo der Mensch aus dem "Bündnis" ausschert (aber das hat sich durch Jesu Wirken ja "gottseidank" erledigt) - Letztendlich bleibt Gott ein "Retter", denn ER liebt es gnädig zu sein...
hg poimen

@poimen-a
Vielen Dank für den Hinweis auf Psalm 103. Feine Erweiterung für mich 🙂
Ich möchte noch einen Punkt hier einbringen: Konsequenzen erleben lassen.
Die Strafe lag auf Jesus, dass wir Frieden hätten für unsere Seelen. Dabei ist es nun nicht so, dass Gott uns unseren Unfug einfach so durchgehen lässt, sondern ER möchte meiner Ansicht nach auf uns leiten, dass Christus immer mehr Gestalt in uns annimmt.
4 Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist. (3. Mose 26.1) (5. Mose 27.15) (Psalm 97.7) (Jesaja 40.18) (Römer 1.23) 5 Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen; (2. Mose 34.7) (Jeremia 31.29-30) (Hesekiel 18.2-3) (Hesekiel 18.20) 6 und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die mich lieben und meine Gebote beobachten.
Viel Interpretation kenne ich nicht dazu.
Der Hauptpunkt, welcher mir auffällt, ist die Fähigkeit bis zum Ende zu lesen, danach zu verstehen, danach seine Handlungen anzupassen an das verstandene.
1) Jene, die Gott hassen bestraft er, und verfolgt auch ihre Kinder
2) Jenen, die Gott lieben und seine Gebote beachten, erweist er Güte
Ferner ergeben sich Fragen:
a) Was bedeutet das Wort, welches hier mit "Güte" übersetzt wird?
חֶסֶד
Den deutschen Wikipediaartikel habe ich nicht gefunden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Chesed
Im modernen jüdischen Sprachgebrauch wird es für Wohltätigkeitsorganisationen verwendet.
Es gibt dazu zu viel zu lesen und zu schreiben, als dass ich dies hier klären könnte.
b) Was bedeutet es, Gott zu hassen?
c) Was bedeutet es, Gott zu lieben?
d) Was bedeutet es, Gottes Gebote zu beachten?
e) Was bedeutet die Kombination von "Gott zu lieben und seine Gebote zu beachten"?
f) Was wird er mit jenen tun, die ihn nicht hassen, aber auch nicht lieben, auch nicht seine Gebote beachten?
g) Was wird er mit jenen tun, die seine Gebote beachten, ihn aber nicht lieben?
Dies als kleiner Ansatz.
@deborah71 Ich denke , die Frage der Gnade und Ungnade ist in 2. Mose 20 ; 5b - 6 klar "zugewiesen" .
Einmal dreht es sich um die , die Gott haßen und die Strafe auf Grund ihrer definierten Vergehen erfahren .
Das andere Mal um die , die Gott lieben , Gnade erfahren .
Jetzt stellt sich natürlich die Gretchen Frage . Liebt Gott nicht alle Menschen und ist Jesus nicht für alle gestorben ? Von dieser Seite alles klar .
Und von unserer Seite ? Lieben oder haßen wir Gott ?
Gruß
Praktiker

Ich greife mal diese deine Fragen heraus:
Und von unserer Seite ? Lieben oder haßen wir Gott ?
Aus gutem Grund habe ich Vers 4 noch mitreingenommen, denn da wird erstmal die Sünde, die mit Hassen bezeichnet wird, erklärt und noch wichtiger, es ist eine persönliche Ansprache an ein DU!
Gott geht jedem einzelnen liebevoll nach und möchte ihn oder sie wieder in die Gemeinschaft mit sich hineinlieben.
Daher konkretisiere ich deine Frage mal, wie es einem persönlichen Gefragtsein entspricht:
- wie sieht es von meiner Seite aus? liebe oder hasse ich Gott?
Fußnote: bei Liebe geht es hier nicht um ein Gefühl, sonder der Schwerpunkt des hebräischen Wortes ist Loyalität.

@deborah71 Wann ich Jesus liebe ? Jesus meint dazu , wenn ich sein Wort halte . Ist nicht unbedingt die Definition der Liebe die wir vielleicht nach dem AT erwartet hätten . Weil Werkegerechtigkeit - oder was heißt sein Wort halten - ist ja bei uns laut Bibel nicht mehr drin . Was heißt also sein Wort halten ? Die Juden haben sich da etwas extravagantes einfallen lasen und tragen so ein viereckiges Ding auf der Stirn . Ob das damit gemeint ist ?
Gruß
Praktiker
Veröffentlicht von: @praktikerUnd von unserer Seite ? Lieben oder haßen wir Gott ?
Wie willst Du einen Gott "lieben", der Dich vom Grundsatz her nur dann "annimmt", wenn Du seinen "Anordnungen" folgst?
Nein. Gott geht (immer) in Vorleistung (und beruft sich auch darauf => 2.Mose 20,2)
d.h. nicht ICH liebe GOTT , sondern GOTT liebt MICH ! (und hat mich befreit - wie sollte ich IHN da hassen - insofern mir das bewusst ist?)
Gott fordert also Liebe nicht aufgrund seines Wesens (die hätte ER in der tat "verdient"), sondern aufgrunde Seines "Tuns" (> das Seinem Wesen "entspringt"...)
Wie man da die These eines "rachsüchtigen Gottes" aufrecht zu erhalten vermag (der nur seine "Günstlinge" privilegiert), ist mir zumindest schleierhaft.
hg poimen

@poimen-a In gewisser Form hast Du sogar recht mit Deiner Vorleistung . Irgendwo heißt es , das mich Gott zuerst liebt .
Irgendwo steht auch , das jemand seine ( Gottes ) erste Liebe ( für die Person ) verlassen hat .
Also Gott liebt mich zuerst . Nur sollte ich irgendwie auf diese Liebe reagieren . Das ist eigentlich der tiefere Sinn der Sache . Das es beidseitig ist . Für uns wirkt das , was Jesus gesagt hat etwas "komisch" . Ganz anders als das was wir erwarten würden . Er sagt : " Wenn ihr mich liebt haltet ihr meine Worte ." Wenn man das tut sieht man worauf das hinausläuft .
Gruß
Praktiker
Veröffentlicht von: @deborah71Die Strafe lag auf Jesus, dass wir Frieden hätten für unsere Seelen
Ja, aber wie Du auch schon schreibst : Die "Strafe" nahm Jesus auf SICH.
Der "neue Bund" ist befreiend.
hg poimen

@poimen-a
Und wir dürfen dabei auch die Konsequenzen von Fehlern erleben, um trainiert zu werden im Königreichsleben.
Viele können Strafe und Konsequenzen erleben nicht unterscheiden und setzen es gleich. Dabei sind es zwei verschiedene Sachen.
Wenn ich mit dem Kopf durch die Wand will und bekomme Kopfschmerzen, dann ist das keine Strafe, sondern eine Konsequenz. Ich könnte ja lernen, die Tür zu nehmen. 🤣