Bedingungslose Vergebung? Was sagt die Bibel dazu?
Soll der Christ dem anderen bedingunslos vergeben, d.h. auch wenn der Täter sein Unrecht und seine Schuld nicht einsieht und es nicht bereut oder ihn nicht um Vergebung bittet?
Wird ein Mensch, ein Christ, ein Nachfolger Christi je die Haltung einnehmen? Eine Vergebung zuzusprechen, diese unerbeten oder arrangiert man sich halt?
Das hat EINER vermocht ... der Sohn Gottes!
Hallo pvm
Veröffentlicht von: @pvmWird ein Mensch, ein Christ, ein Nachfolger Christi je die Haltung einnehmen? Eine Vergebung zuzusprechen, diese unerbeten oder arrangiert man sich halt?
Veröffentlicht von: @pvmDas hat EINER vermocht ... der Sohn Gottes!
Du vergisst, dass in der Bibel auch Stephanus kurz vor seinem Tod um Schulderlass für seine Mörder bat.
Bei Deiner Einlassung bin ich schon froh nichts behauptet zu haben, sondern die Frageform gewählt zu haben.
Ja, da bist Du im Recht.
Hey,
um Deine Frage(n) zu beantworten, würde ich gern vorher etwas quasi zurückfragen: Gott teilt uns in seiner Schrift mit, dass uns alles erlaubt ist, aber nicht alles gut für uns ist. Insofern tue ich mich schon mit solchen "Soll ein Christ ..."-Fragen sehr, sehr schwer. Eine Antwort wird Dir immer Gott geben, der die Liebe in Person ist und sich damit genauestens auskennst. Nun fragst Du aber uns hier. *hm*
Gibt es denn konkret etwas in Deinem Leben, wo Du vielleicht Schwierigkeiten hast damit und jemand das Thema an Dich heranträgt? Oder fragst Du ganz allgemein, weil Du vielleicht gerade mit anderen darüber geredet hast? Bist Du denn einer, der Christus kennt und ihm nachfolgt oder fragst Du, weil Du ganz allgemein etwas wissen willst von diesen Christen oder etwas aus der Bibel?
Lieben Gruß
Hallo Neubaugöre,
Veröffentlicht von: @neubaugoereum Deine Frage(n) zu beantworten, würde ich gern vorher etwas quasi zurückfragen: Gott teilt uns in seiner Schrift mit, dass uns alles erlaubt ist, aber nicht alles gut für uns ist. Insofern tue ich mich schon mit solchen "Soll ein Christ ..."-Fragen sehr, sehr schwer. Eine Antwort wird Dir immer Gott geben, der die Liebe in Person ist und sich damit genauestens auskennst. Nun fragst Du aber uns hier. *hm*
Für dich scheint wohl Paulus gleichermassen fleischgewordenes Wort Gottes zu sein, wie ja eigentlich für ALLE Christen dies EINZIG Gottes Sohn, Jesus Christus sein sollte....!
lg lulute
Beim jemandem Vergeben, der mir Schaden zugefügt hat, geht es um meine innere Haltung.Vergebe und segne ich ihn in meinem Herzen, bete ich für eine positiveVeränderung, bewahrt mich dies vor Wut, negativen Emotionen.
Jesus lehrte uns, dass wir barmherzig sein sollen, wie unser Vater im Himmel.
Das heisst nicht, dass man Erlittenes schönreden, bagatellisieren müsse, sondern um zu vermeiden, dass mein künftiges Leben durch Unversöhnlichkeit eine lange Leidenszeit erwirkt.
Lg lulute
hach, diese Scheine aber auch überall *einsammel*
Veröffentlicht von: @crepuscularraySoll der Christ dem anderen bedingunslos vergeben, d.h. auch wenn der Täter sein Unrecht und seine Schuld nicht einsieht und es nicht bereut oder ihn nicht um Vergebung bittet?
Ist das eine persönliche Frage? Oder geht es dir um eine umfassende theoretische Antwort?
Ich halte Sätze wie diesen für zentral:
Jesus: "Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm. 4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben." Lukas 17, 3-4
Ich meine, dass die Vergebung an die Bitte um Vergebung gebunden ist.
Wer vergibt, vollzieht einen Rechtsakt.
Wer vergibt, muss sein Loslassen nicht emotional mitvollziehen. Schön ist es, wenn man es kann. Wenn man es nicht kann, ist die Vergebung trotzdem gültig.
Ich meine - das ist aber meine persönliche Wahrnehmung - dass es nicht häufig vorkommt, dass ein Täter sein Opfer um Vergebung bittet.
Falls das deine Frage ist (?): Was tue ich, wenn der Andere, der an mir schuldig geworden ist, mich nicht um Vergebung bittet?
Dann deponiere ich das bei Gott. Gott soll sich kümmern, und gut ist es (für mich).
Bei mir selbst ist es so, dass ich vieles einfach vergesse. Ich weiss gar nicht mehr, wer alles was Blödes zu mir gesagt hat.
Bei mir selbst ist es so, dass ich vieles einfach vergesse. Ich weiss gar nicht mehr, wer alles was Blödes zu mir gesagt hat.
Da hätten wir auch wirklich viel zu tun, wenn wir jedem sein blödes Geschwätz nachtragen wollten. So richtig tiefe Wunden hinterläßt es wohl nicht. Ich denke aber, daß es hier um etwas anderes geht.
Veröffentlicht von: @ungehorsamIch denke aber, daß es hier um etwas anderes geht.
Lies das erste Teil meines Posts.
Veröffentlicht von: @jeddie-xBei mir selbst ist es so, dass ich vieles einfach vergesse. Ich weiss gar nicht mehr, wer alles was Blödes zu mir gesagt hat.
So weit es nur um dumme Sprüche geht, die jemand gekloppt hat, finde ich diese Haltung nachvollziehbar und sympathisch.
Wo jemand einem anderen einen nachhaltigen schweren Schaden zugefügt hat, wird das das schon schwieriger.
Veröffentlicht von: @jeddie-xWer vergibt, vollzieht einen Rechtsakt.
Das kann ich so nicht sehen. Für den Rechtsstaat und seine Organe ist es völlig unerheblich, ob der Geschädigte vergeben hat oder nicht, jedenfalls wenn es sich um ein Offizialdelikt handelt. Und das ist auch gut so.
Veröffentlicht von: @jeddie-xWas tue ich, wenn der Andere, der an mir schuldig geworden ist, mich nicht um Vergebung bittet?
Dann deponiere ich das bei Gott. Gott soll sich kümmern, und gut ist es (für mich).
Das halte ich meistens auch so - wobei ich einräumen muss, dass das je nach Schwere des zugefügten Schadens (wenn es um mehr als nur eine dämliche beleidigende Bemerkung geht) nicht "von jetzt auf gleich" möglich ist.
Veröffentlicht von: @suzanne62Wer vergibt, vollzieht einen Rechtsakt.
Das kann ich so nicht sehen. Für den Rechtsstaat und seine Organe ist es völlig unerheblich, ob der Geschädigte vergeben hat oder nicht, jedenfalls wenn es sich um ein Offizialdelikt handelt. Und das ist auch gut so.
Logisch. Wir haben ja keinen Gottesstaat.
Nachtrag vom 09.02.2020 1914
P.S. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass man meinen könnte, dass die paulinische Rechtfertigung des Sünders eine Konsequenz für die staatliche Rechtsprechung haben könnte.
Veröffentlicht von: @jeddie-xIch bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass man meinen könnte, dass die paulinische Rechtfertigung des Sünders eine Konsequenz für die staatliche Rechtsprechung haben könnte.
Und ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass der Ausdruck "Rechtsakt" eine andere als eine juristische Bedeutung haben könnte.😇😉😀
Das kann nicht allgemeingültig beantwortet werden.
Oft tut so etwas aber einem gut, um mit einem Thema abzuschließen. Dem anderen zu vergeben und die Sachen hinter sich zu lassen. Egal wie der andere dazu steht.
Das geht natürlich nur bei Situationen, die einmalig aufgetreten sind, und nicht am nächsten Sonntag wieder in Raum steht.
Das einzige, was Christen "sollen", ist Gott und den Nächsten lieben.
Wenn wir das verinnerlicht haben, und uns vergegenwärtigen, was Jesus für uns getan hat, dann sind wir frei.
Vergebung geschieht freiwillig - aus freiem Willen. Wenn jemand nicht vergeben möchte, dann muß er es nicht.
Für das eigene seelische Wohl ist es jedoch von Vorteil, zu vergeben, denn Zorn und Rachsucht können die Gedanken so gefangennehmen, daß man davon zerfressen wird. Auch wenn der Schuldige nicht darum bittet, kann man alles Gott überlassen, dem Schuldigen vergeben und wird wieder frei für positive Gedanken. Nichts ist schlimmer, als wenn man sein Leben lang eine Verbitterung über eine ungesühnte oder unvergebene Tat mit sich herumschleppen muß. Das macht einsam und darüber noch verbitterter, so entsteht eine Teufels-Spirale.
Veröffentlicht von: @ungehorsamWenn jemand nicht vergeben möchte, dann muß er es nicht.
Da sagt Jesus aber mehrmals etwas anderes. Siehe mein Post oben.
Oder Matthäus 6:
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Nachtrag vom 08.02.2020 1914
Ich muss präzisieren: Wenn jemand vom Schuldner darum gebeten wird, ihm etwas Bestimmtes zu vergeben, dann sagt Jesus: Tu es.
Oder Matthäus 6:
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Sage ich doch. Von "müssen" kein Wort. Jesus spricht hier von den Konsequenzen. Entweder man nimmt sie in Kauf oder nicht.
Veröffentlicht von: @ungehorsamSage ich doch. Von "müssen" kein Wort. Jesus spricht hier von den Konsequenzen. Entweder man nimmt sie in Kauf oder nicht.
Nein, das stimmt so nicht.
Gott sagt in den 10 Geboten, dass wir unseren Schuldigern vergeben sollen, wie er uns auch vergibt. Das ist miteinander verbunden und aneinander geknüpft.
Natürlich musst Du vergeben, auch wenn ich verstehe, wenn es Christen gibt, denen das schwer fällt und die das nicht können. Das ist ja nicht heilsentscheidend. Aber so freiwillig, wie Du das gern hättest, ist es nun nicht.
Gott sagt in den 10 Geboten, dass wir unseren Schuldigern vergeben sollen,
Hä?
Oh, das findest du schon. Der Passus fängt an mit "und vergib uns unsere Schuld...." 😊
vielleicht meinst Du das Vater-Unser? Nicht die 10 Gebote? 😉
Ach Mist, natürlich 😀
Tststs....
M.
Mein Fehler!
Sorry, ich meinte natürlich das Vater Unser!
muss vs muss
verhakelt ihr gerade an dieser Stelle zwischen
logischem muss > Konsequenzen bedenken, wollen, vermeiden; freiwillige Entscheidung treffen
nachdrückliches muss > einen Befehl ausführen müssen, Zwang
Hallo Ungehorsam 😊
Veröffentlicht von: @ungehorsamWenn wir das verinnerlicht haben, und uns vergegenwärtigen, was Jesus für uns getan hat, dann sind wir frei.
Vergebung geschieht freiwillig - aus freiem Willen. Wenn jemand nicht vergeben möchte, dann muß er es nicht.
Für das eigene seelische Wohl ist es jedoch von Vorteil, zu vergeben, denn Zorn und Rachsucht können die Gedanken so gefangennehmen, daß man davon zerfressen wird. Auch wenn der Schuldige nicht darum bittet, kann man alles Gott überlassen, dem Schuldigen vergeben und wird wieder frei für positive Gedanken. Nichts ist schlimmer, als wenn man sein Leben lang eine Verbitterung über eine ungesühnte oder unvergebene Tat mit sich herumschleppen muß. Das macht einsam und darüber noch verbitterter, so entsteht eine Teufels-Spirale.
Treffender könnte man meines Erachtens nicht erklären, was es mit dem von Jesus gelehrte, ans Herz gelegten Vergebungsprozedere und der oft missverstandenen "Feindesliebe" auf sich hat.
lg lulute
Unversöhnlichkeit und ganzheitlich in der Liebe bleiben ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und es ist ja die Liebe, die Zugang zu Gottes Reich in und um sich ermöglicht.