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Bibelstellen, die mich beeindrucken (Teil 1)

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Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21573

Nachdem mir in letzter Zeit immer wieder (nicht ganz zu unrecht) vorgehalten wurde, ich würde den christlichen Glauben doch immer nur negativ sehen, an allem herumnörgeln und kein gutes Haar daran lassen möchte ich an dieser Stelle einfach mal das Gegenteil tun. Mir sind nämlich durchaus spontan ein Dutzend Bibelstellen oder so eingefallen, die mir sehr gefallen haben und an denen ich mich teilweise sogar auch als bekennender Atheist im Leben orientiere.

Ich nenne das jetzt mal ganz großspurig "Teil 1", weil da sicher noch mehr kommt... ich werde jetzt aber nicht jede Woche neue Threads eröffnen sondern möchte lediglich darauf hinweisen, dass es da noch mehr gibt. 😉

Außerdem habe ich als Atheist natürlich eine recht eigenwillige Sicht auf die Dinge, denen viele Christen in dieser Form vermutlich nicht immer zustimmen werden... aber genau deshalb stelle ich das ja auch hier zur Diskussion.

Fangen wir also mit einer meiner Lieblingsstellen an:

Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, 37-40)

Warum beeindruckt mich das?

Weil Jesus hier mal eben so nebenbei das halbe AT niederbügelt - ohne ihm dabei zu widersprechen. Denn wenn das Gebot lautet: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" - dann ergeben sich die anderen Gebote daraus wie von selbst. Denn dann liebe und respektiere ich natürlich auch meine Eltern, ich würde keinem irgendwas stehlen, sicher niemanden ermorden und auch keinem durch Lügen schaden wollen, wenn ich das wirklich beherzige.

Auch viele andere Gesetze des AT finden sich ihrem Sinn nach in diesem Gebot (Wenn man von den drastischen Strafen mal absieht, aber das hat historische Gründe). Es geht darum, zu einer guten Gemeinschaft zu finden, und wenn ich dabei auch die Bedürfnisse des Anderen berücksichtige - dann werde ich auch eher zu einer einvernehmlichen Lösung finden.

Wichtig auch die Aussage, "sich selbst" zu lieben. Nicht in Form von reinem Egoismus (Das schließt die Nächstenliebe aus), sondern in der Form, dass es natürlich berechtigte eigene Bedürfnisse und Interessen gibt. Und: Wer sich selbst hasst wird kaum zur Nächstenliebe in der Lage sein...

Bleibt natürlich noch die Sache mit "Gott". Tja, was macht man als geneigter Atheist daraus? Den Satz einfach streichen?

Nun, ich denke nicht... denn die Eigen- und Nächstenliebe braucht Orientierung. Es braucht einen gewissen Fixpunkt, auf den alle schauen, damit die Sache funktionieren kann. Es braucht gemeinsame Werte - und damit gemeinsamen Glauben.

Denn ohne dem käme man schnell auf den Trichter, dass man andere Leute auch ausbeuten kann, wenn man sich selbst nicht liebt... denn dann bräuchte man auch keine Rücksicht zu nehmen. Der Glaube an gemeinsame Werte ist demnach zentral - und das ist für mich an dieser Stelle "Gott".

 

Der Unterschied zu gläubigen Christen an dieser Stelle ist, dass Gott für mich abstrakt bleibt. Man könnte an dieser Stelle auch die allgemeinen Menschenrechte als "Gott" einsetzen. Gott steht für "gute Werte". Und das genügt mir an dieser Stelle, da brauche ich keine Religion.

Und natürlich findet sich das auch außerhalb der Bibel in der Philosophie... Kant wäre hier wohl an erster Stelle zu nennen. Aber die Bibel war halt ein paar Jahrhunderte früher dran (Und vermutlich auch nicht die erste).

Das Prinzip aber bleibt... und ich versuche mich daran zu orientieren, so weit es mir als Mensch halt möglich ist...

 

 

 

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Beiträge : 18002
 

die Eigen- und Nächstenliebe braucht Orientierung. Es braucht einen gewissen Fixpunkt, auf den alle schauen, damit die Sache funktionieren kann. Es braucht gemeinsame Werte - und damit gemeinsamen Glauben.

@lucan-7

Da kam mir der Gedanke "Können Christen und Nicht-Christen eigentlich gemeinsame Werte haben?" Ich ließ die Frage etwas auf mich einwirken und kam zum Schluss "Nein, eigentlich nicht. Den Worten nach zwar ja, aber da ein Begriff von seinem begrifflichen Framing (im Geiste) geprägt wird und das begriffliche Framing von Christen eben christlich ist, können die Werte von Christen und Nicht-Christen ihrer Begrifflichkeit nach nicht deckungsgleich sein auch wenn sie den Worten nach gleich erscheinen."

Der christlichen Nächstenliebe geht so notwendigerweise die Gottesliebe voraus.

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6 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21573

@stero 

Da kam mir der Gedanke "Können Christen und Nicht-Christen eigentlich gemeinsame Werte haben?" Ich ließ die Frage etwas auf mich einwirken und kam zum Schluss "Nein, eigentlich nicht.

Das finde ich allerdings recht missverständlich. Denn eine Gesellschaft beruht ja auf gemeinsamen Werten - und wenn du sagst, dass Christen und Nicht-Christen keine "gemeinsamen Werte" haben, dann würde das bedeuten dass sie nicht zusammen leben können.

Aber das tun wir in Deutschland ja - demnach scheint das also zu funktionieren...

 

 

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

@lucan-7 

Aber das tun wir in Deutschland ja - demnach scheint das also zu funktionieren...

Solange man sich im Bereich der Gebote 3-10 bewegt (je nach Zählweise), ist die Welt scheints in Ordnung.

Aber nimm Bezug auf die ersten zwei Gebote, oder auf den ersten Teil des Liebesgebotes, dann merkt man den Unterschied.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21573

@deborah71 

Aber nimm Bezug auf die ersten zwei Gebote, oder auf den ersten Teil des Liebesgebotes, dann merkt man den Unterschied.

Na ja, die Aussage lautete ja, dass Ungläubige und Christen "keine gemeinsamen Werte" haben können. Diese Aussage schießt dann doch über das Ziel hinaus, denke ich.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

@lucan-7 

Ich bin gespannt, wie ihr da ihm Gespräch die Angelegenheit weiter beleuchtet. 🙂 

deborah71 antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@lucan-7 

Kein Wunder dass du das missverständlich findest, beziehst du dich doch gar nicht auf das, was ich geschrieben habe, sondern nur auf die Worte, welche du willkürlich herausnimmst aus dem Kontext meines Geschriebenen.

Aber ich will gerne noch einen Schritt weitergehen, also über die Begriffsbildung zu den bloßen Worten hinaus (denn davon sprach ich: dass die Werte den bloßen Worten nach gleich erscheinen können, obgleich die dazugehörenden Begriffe im Geist von Christen und Nicht-Christen nicht deckungsgleich sein können).
Einen Schritt weitergehend sage ich: Damit aber nicht genug, denn selbst den bloßen Worten nach stimmen die Werte vieler Christen und Nicht-Christen in dieser Gesellschaft nicht überein, obgleich sie doch zusammenleben. Ein gutes Beispiel ist, das viele Christen viele der weltlich-politischen liberalen Werte der Nicht-Christen dieser Gesellschaft ablehnen. Wie können sie dennoch zusammenleben? Ganz einfach, weil die geistige Heimat dieser Christen nicht diese Gesellschaft ist, sondern ihre christliche Gemeinde und da diese Gemeinde Teil dieser Gesellschaft ist, können sie auch mit den Nicht-Christen dieser Gesellschaft, deren Werte sie nicht mal den bloßen Worten nach teilen, "zusammenleben". "zusammenleben" bedeutet ja nicht, dass man privaten Umgang pflegen muss. In der Gesellschaft lebt man auch zusammen, wenn man sich aus dem Weg geht.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21573

@stero 

Ein gutes Beispiel ist, das viele Christen viele der weltlich-politischen liberalen Werte der Nicht-Christen dieser Gesellschaft ablehnen. Wie können sie dennoch zusammenleben? Ganz einfach, weil die geistige Heimat dieser Christen nicht diese Gesellschaft ist, sondern ihre christliche Gemeinde

Jesus hat es doch mit der Aussage: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist" ganz gut auf den Punkt gebracht. Selbstverständlich können Christen und Nicht-Gläubige gemeinsame Werte für ihr Zusammenleben teilen, schließlich leben beide in dieser Welt.

"zusammenleben" bedeutet ja nicht, dass man privaten Umgang pflegen muss. In der Gesellschaft lebt man auch zusammen, wenn man sich aus dem Weg geht.

Natürlich kann man sich auch in ein Kloster zurückziehen, um jeden Kontakt mit der Außenwelt zu vermeiden. Aber das tun die wenigsten Christen.
 
 

 

 

lucan-7 antworten


Arcangel
Beiträge : 4411

In der Autobiografie von Benjamin Franklin, der sich selbst ja auch als Atheist bezeichnete. Hat er auf eine Stelle im 2 Petrus Brief verwiesen. "5 Darum setzt alles daran, dass zu eurem Glauben Charakterfestigkeit hinzukommt und zur Charakterfestigkeit geistliche Erkenntnis, 6 zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Ehrfurcht vor Gott,
7 zur Ehrfurcht vor Gott Liebe zu den Glaubensgeschwistern und darüber hinaus Liebe zu allen Menschen.
8 Denn wenn das alles bei euch vorhanden ist und ständig zunimmt, wird euer Glaube nicht untätig und nicht unfruchtbar bleiben, und ihr werdet Jesus Christus, unseren Herrn, immer besser kennen lernen."

Er hat dann angefangen systematisch Vices und Virtues systematisch zu erfassen, aber gab dann nach einigen Monaten auf. Aber mich fasziniert ans Franklins Vita, wie er Christen um sich herum analysiert hat, vor allem da er ja eine Episode der grossen Erweckung in Amerika hat nah miterlebt hat. Er war zu der Zeit sogar mit einem der bekanntesten Erweckungsprediger der Zeit befreundet, George Whitefield. Es hat Franklin, wie er selbst schreibt, viel bewusste Arbeit nicht Christ zu werden.

arcangel antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

@lucan-7 

 

Psalm 37

Freue dich über den HERRN, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst. 5 Befiehl dem HERRN dein Leben an und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen

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Simba
 Simba
Beiträge : 79
Veröffentlicht von: @lucan-7

Es braucht einen gewissen Fixpunkt, auf den alle schauen, damit die Sache funktionieren kann.

Das wäre dann ja quasi auch die kantische Begründung und die Nutzung des Begriffs "Gott" im Grundgesetz bspw.: damit der Mensch noch etwas über sich habe.

Davon redet Jesus natürlich nicht, aber es ist ein nachvollziehbarer, philosophischer Gedanke. Die christliche Lehre würde nun sagen, es ist die Liebe, die wir selbst auch empfangen haben, und nicht einfach nur die vernünftigen Regeln für ein Zusammenleben unter Menschen. Es begreift sich im Christentum aus der Beziehung zu Dem, von dem man das Leben erhalten hat.

LG

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lhoovpee
Beiträge : 2836

@lucan-7 Wenn man Jesu Gleichnis anschaut, wer ins Himmelreich kommt und wer nicht (Matthäus 25, 31ff), könnte man noch ergänzen, dass gelebte Gottesliebe mit der Nächstenliebe identisch ist bzw. eine große Schnittmenge bildet. Alles was wir unserem Nächsten antun, tun wir dem König (Jesus, Gott) an.

Ich denke die Gemeinsamen Werte sind dann viel mehr das, was man unter Nächstenliebe versteht. Also im Grunde die Auslegung der Nächstenliebe.

Im erwähnten Gleichnis wären diese z.B.

  • Hungrigen essen geben
  • Durstigen trinken geben
  • Obdachlosen Unterkünfte geben
  • Kleiderspenden
  • Kranken helfen
  • Gefangene helfen

Es geht in diesem Gleichnis also vor allem um humanitäre Hilfe. 

Auch Paulus nennt einige Werte, die er vertritt. Er nennt z.B. die Früchte des Heiligen Geistes (nach Galater 5, 16–26):

  • Liebe
  • Freude
  • Friede
  • Geduld/Langmut
  • Freundlichkeit
  • Treue
  • Sanftmut
  • Keuschheit

Ich denke, bis auf den letzten Punkt, sind dies Punkte, die auch heute noch als erstrebenswert angesehen werden. Wobei auch diese erst noch mit Leben gefüllt werden müssten. 

Oder was verstehst du unter Werte? 

lhoovpee antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21573

@lhoovpee 

Oder was verstehst du unter Werte?

Ja, das mit den Werten passt schon.

Die Gründe, weshalb man diesen Werten folgt, mögen allerdings ganz verschieden sein. Manche tun es aus Überzeugung, weil sie ihren Beitrag für eine "gute Welt" leisten wollen, andere halten es für ihre Pflicht, und wieder andere tun es, um vor anderen Menschen gut dazustehen und bewundert zu werden.

Letzteren Fall hat Jesus ja deutlich kritisiert, weil das eben nicht von Herzen kommt. Aber ich denke, an irgendeiner Stelle ist die Sache immer ich-bezogen... man könnte ja auch einem Christ vorwerfen, diesen Werten nur zu folgen, weil er unbedingt ins Paradies will (Wie immer er sich das auch vorstellt).

Was ja nicht ganz falsch ist. Völlig selbstlos ist niemand - und genau das ist ja, was mir an dieser Stelle gefällt. Denn Jesus sagt hier ja klar, dass wir auch an uns selbst denken sollen. Es ist auch eine Frage der Balance.

 

 

lucan-7 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002
 

 

 

Jesus hat es doch mit der Aussage: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist" ganz gut auf den Punkt gebracht.

@lucan-7

Das hat nun wirklich nichts mit dem Teilen von Werten zu tun, denn es bedeutet nur, dass man sich dem Staat/Gesetz fügen soll.

 

Veröffentlicht von: @lucan-7

Selbstverständlich können Christen und Nicht-Gläubige gemeinsame Werte für ihr Zusammenleben teilen, schließlich leben beide in dieser Welt.

Wenn du mit "können" die bloße Potentialität meinst, ja, dann "können" die das, weil Christen natürlich auch von ihrem Glauben abweichen "können". Aber wenn ich das Wort "Christen" gebrauche, dann basierend auf der Annahme, dass die so Bezeichneten dem christlichen Glauben auch folgen. Und wie ich bereits ausgedrückt habe, lehnen viele Christen (es gibt unterschiedliche Traditionen!) viele der weltlich-politisch liberalen Werte der Nicht-Christen ab und wenn Christen mit Nicht-Christen gleiche Werte teilen sollten, dann nur den bloßen Worten nach, weil die Begriffe, die sich im Geiste von Christen und Nicht-Christen zu den Worten bilden notwendigerweise nicht deckungsgleich sein können (Beispiel: Gottesliebe kommt an erster Stelle und Gottesliebe kann nicht mit der Ablehnung von Gottes Geboten einhergehen).

Veröffentlicht von: @lucan-7

Natürlich kann man sich auch in ein Kloster zurückziehen, um jeden Kontakt mit der Außenwelt zu vermeiden. Aber das tun die wenigsten Christen.

Das ist ja hanebüchen, dass du meine Aussage ""zusammenleben" bedeutet ja nicht, dass man privaten Umgang pflegen muss. In der Gesellschaft lebt man auch zusammen, wenn man sich aus dem Weg geht." gleichsetzt mit "in ein Kloster zurückziehen, um jeden Kontakt mit der Außenwelt zu vermeiden".

 

Zum wiederholten Male stelle ich fest, dass du so sehr an deiner atheistischen Ideologie hängst, dass deine Polemik keine Grenzen kennt. Ich sehe nicht wie unter dieser Bedingung ein sinnvolles Gespräch mit dir möglich sein sollte, mit der Einschränkung, dass ich dennoch feststellen kann, dass die Zwiegespräche, die wir bisher hatten, sehr sinnvoll waren, weil sie belegt haben, dass wir beide nicht die gleichen Werte teilen, dass auf dieser Basis auch keine Verständigung möglich ist, dass dies dennoch nicht ausschließt, dass wir in diesem Land zusammenleben und das, obwohl ich mich keinesfalls ins Kloster zurückziehe.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21573

@stero 

Das hat nun wirklich nichts mit dem Teilen von Werten zu tun, denn es bedeutet nur, dass man sich dem Staat/Gesetz fügen soll.

Ich habe den Eindruck, dass wir unter "Werten" ganz verschiedene Dinge verstehen. Ich verstehe darunter eine bestimmte Richtlinie. Dir geht es offenbar mehr um die Begründung dieser Richtlinie.

So wäre "man soll nicht stehlen" ein solcher Wert, der einerseits in der Bibel steht, andererseits aber auch in deutschen Gesetzen vorkommt. Das wäre also ein "gemeinsamer Wert".

Wenn du jetzt sagst, dass hier aber die Begründung entscheidend ist, und ein Christ diesen Wert als Auftrag Gottes betrachtet, dann mag das zwar stimmen. Aber auch ohne dem würde ein Christ ja nicht einfach losziehen und Sachen klauen, weil es ja um ein gutes soziales Miteinander geht.

Das ist ja hanebüchen, dass du meine Aussage ""zusammenleben" bedeutet ja nicht, dass man privaten Umgang pflegen muss. In der Gesellschaft lebt man auch zusammen, wenn man sich aus dem Weg geht." gleichsetzt mit "in ein Kloster zurückziehen, um jeden Kontakt mit der Außenwelt zu vermeiden".

Ich habe das nicht "gleichgesetzt", sondern als ein mögliches Beispiel erwähnt. Denn damit wäre deine Aussage, keinen "privaten Umgang" mit Nichtgläubigen zu haben auf optimale Weise erfüllt.

Ich kannte übrigens etliche Christen, die nach dieser Maxime leben wollten (ohne gleich in ein Kloster zu gehen), die also versucht haben, nach Möglichkeit nur Umgang mit anderen Christen zu haben und "Ungläubige" zu meiden (Da ich zu dieser Zeit auf der Suche war, war ich für sie ein "potentiell Gläubiger", damit war das in Ordnung).

Diese Leute erschienen mit in erster Linie völlig weltfremd. Sie erzählten sich Dinge darüber, was Ungläubige angeblich alles tun und wie sie denken dass ich nur den Kopf schütteln musste. Diese Leute hatten schlicht keine Ahnung vom Leben und der Welt, weil sie sich völlig in ihre eigene Blase zurückzogen und kaum Austausch mit anderen Denkweisen hatten.

Das kann man von Jesus und den Aposteln nicht unbedingt sagen, ich halte das also auch nicht unbedingt für sinnvoll oder vorbildlich. Aber das muss natürlich jeder für sich selber entscheiden...

 

 

lucan-7 antworten
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