Benachrichtigungen
Alles löschen

Bibelstellen, die mich beeindrucken (Teil 1)

Seite 3 / 3

Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21564

Nachdem mir in letzter Zeit immer wieder (nicht ganz zu unrecht) vorgehalten wurde, ich würde den christlichen Glauben doch immer nur negativ sehen, an allem herumnörgeln und kein gutes Haar daran lassen möchte ich an dieser Stelle einfach mal das Gegenteil tun. Mir sind nämlich durchaus spontan ein Dutzend Bibelstellen oder so eingefallen, die mir sehr gefallen haben und an denen ich mich teilweise sogar auch als bekennender Atheist im Leben orientiere.

Ich nenne das jetzt mal ganz großspurig "Teil 1", weil da sicher noch mehr kommt... ich werde jetzt aber nicht jede Woche neue Threads eröffnen sondern möchte lediglich darauf hinweisen, dass es da noch mehr gibt. 😉

Außerdem habe ich als Atheist natürlich eine recht eigenwillige Sicht auf die Dinge, denen viele Christen in dieser Form vermutlich nicht immer zustimmen werden... aber genau deshalb stelle ich das ja auch hier zur Diskussion.

Fangen wir also mit einer meiner Lieblingsstellen an:

Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, 37-40)

Warum beeindruckt mich das?

Weil Jesus hier mal eben so nebenbei das halbe AT niederbügelt - ohne ihm dabei zu widersprechen. Denn wenn das Gebot lautet: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" - dann ergeben sich die anderen Gebote daraus wie von selbst. Denn dann liebe und respektiere ich natürlich auch meine Eltern, ich würde keinem irgendwas stehlen, sicher niemanden ermorden und auch keinem durch Lügen schaden wollen, wenn ich das wirklich beherzige.

Auch viele andere Gesetze des AT finden sich ihrem Sinn nach in diesem Gebot (Wenn man von den drastischen Strafen mal absieht, aber das hat historische Gründe). Es geht darum, zu einer guten Gemeinschaft zu finden, und wenn ich dabei auch die Bedürfnisse des Anderen berücksichtige - dann werde ich auch eher zu einer einvernehmlichen Lösung finden.

Wichtig auch die Aussage, "sich selbst" zu lieben. Nicht in Form von reinem Egoismus (Das schließt die Nächstenliebe aus), sondern in der Form, dass es natürlich berechtigte eigene Bedürfnisse und Interessen gibt. Und: Wer sich selbst hasst wird kaum zur Nächstenliebe in der Lage sein...

Bleibt natürlich noch die Sache mit "Gott". Tja, was macht man als geneigter Atheist daraus? Den Satz einfach streichen?

Nun, ich denke nicht... denn die Eigen- und Nächstenliebe braucht Orientierung. Es braucht einen gewissen Fixpunkt, auf den alle schauen, damit die Sache funktionieren kann. Es braucht gemeinsame Werte - und damit gemeinsamen Glauben.

Denn ohne dem käme man schnell auf den Trichter, dass man andere Leute auch ausbeuten kann, wenn man sich selbst nicht liebt... denn dann bräuchte man auch keine Rücksicht zu nehmen. Der Glaube an gemeinsame Werte ist demnach zentral - und das ist für mich an dieser Stelle "Gott".

 

Der Unterschied zu gläubigen Christen an dieser Stelle ist, dass Gott für mich abstrakt bleibt. Man könnte an dieser Stelle auch die allgemeinen Menschenrechte als "Gott" einsetzen. Gott steht für "gute Werte". Und das genügt mir an dieser Stelle, da brauche ich keine Religion.

Und natürlich findet sich das auch außerhalb der Bibel in der Philosophie... Kant wäre hier wohl an erster Stelle zu nennen. Aber die Bibel war halt ein paar Jahrhunderte früher dran (Und vermutlich auch nicht die erste).

Das Prinzip aber bleibt... und ich versuche mich daran zu orientieren, so weit es mir als Mensch halt möglich ist...

 

 

 

Antwort
43 Antworten
Deborah71
Beiträge : 22983

@lucan-7 

zum Eingangspost

Du hast diesen Abschnitt zitiert und dazu geschrieben...

Lucan-7: Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, 37-40)

Warum beeindruckt mich das?

Weil Jesus hier mal eben so nebenbei das halbe AT niederbügelt - ohne ihm dabei zu widersprechen.

Was ist denn hier "niedergebügelt" für ein Ausdruck? Für mich passt der nicht, weil ich sehe, dass Jesus alles gelebt hat und ein praktisches Beispiel war, die das Liebesgebot vollständig von ihm erfüllt wurde.

Von welcher Liebe ist denn in dem Liebesgebot die Rede?  Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass im griechischen Text das  Verb agapao verwendet wird, woraus sich das Hauptwort agape ableitet.

Ist der Mensch denn zu agape fähig? Ich denke nein, denn genau diese Liebe wird als Frucht des Heiligen Geistes beschrieben (Liebe, Freude, Frieden, Geduld.....) und dem Christen zugeeignet bei der Umkehr zu Gott...diese agape-Liebe wird dann in sein Herz ausgegossen (Röm 5,5).

Ohne dies bleibt nur die Philia... es gibt großartige Philanthropen/Menschenfreunde...  aber Philia ist nicht Agape.

 

 

deborah71 antworten
2 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21564

@deborah71 

Was ist denn hier "niedergebügelt" für ein Ausdruck?

Es geht um die Gesetzlichkeit. Jesus hat ja auch das sture Befolgen von Regeln kritisiert, wenn dadurch anderen Menschen Schaden zugefügt wird. Jesus zeigt den Sinn dahinter, er zeigt, worum es bei den Geboten tatsächlich geht.

Wenn ein Dieb etwas zu essen stiehlt, weil er gerade am Verhungern ist, dann kann man natürlich darauf pochen, dass man "nicht stehlen" darf und nach der ganzen Härte des Gesetzes rufen. Folgt man aber Jesu Regel, dann stellt sich die Sache anders dar: Ja, natürlich widerpricht stehlen dem Gebot der Nächstenliebe. Aber die Nächstenliebe gebietet es eben auch, auf die Notlage des Diebes zu schauen.

Jesus legt den Kern der Gebote offen, das worum es wirklich geht. Das heisst aber auch, dass seine Nachfolger damit Verantwortung übernehmen. Es reicht eben nicht mehr, einfach stur jedes Gesetz zu befolgen - es geht um die Herzenshaltung.

Das ist mühsamer als vorher. Jesus nachzufolgen, bedeutet mündig zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Ich halte das für einen sehr wesentlichen Unterschied zu vorher.

 

 

 

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22983

@lucan-7 

zu post https://forum.jesus.de/community/bibel-bibelstellen/bibelstellen-die-mich-beeindrucken-teil-1/paged/3/#post-331857

Fein entfaltet...das hört sich schon ganz anders an, als niedergebügelt.  Ich würde es so ausdrücken, dass Jesus die Schräglage konfrontiert hat. Der Mensch ist nicht für das Gesetz gemacht, sondern das Gesetz für die Menschen. Da war was ins Gegenteil verkehrt worden.

Das ist mühsamer als vorher. Jesus nachzufolgen, bedeutet mündig zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Ich halte das für einen sehr wesentlichen Unterschied zu vorher.

 Heraus fordernd aus dem alten Trott, nur Regeln zu befolgen. Da braucht es Herz dazu...Barm-herz-igkeit... schönes Wort... und auf dem Weg der Jesusnachfolge  gibt es über das Kreuz ein neues Herz....  

 

 

 

deborah71 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002
 

Ich habe den Eindruck, dass wir unter "Werten" ganz verschiedene Dinge verstehen.

@lucan-7

Den Eindruck habe ich nicht und mir scheint, dass ich mich zur Begründung wiederholen müsste. Die Divergenz unserer Werte(systeme) scheint wirklich so groß zu sein, dass eine Verständigung nicht möglich ist. Dass du Atheist bist, hat seinen Grund.

Du findest sicherlich andere Diskussionspartner.

deleted_profile antworten
Jack-Black
Beiträge : 3627

@lucan-7 Kant wäre hier wohl an erster Stelle zu nennen. Aber die Bibel war halt ein paar Jahrhunderte früher dran (Und vermutlich auch nicht die erste).

 

Der Buddhismus und der Hinduismus waren da noch deutlich früher dran. Und was die zehn Gebote angeht, so wäre z.B. Solon mit seinen zehn Geboten zu nennen, die ich unter'm Strich für sinnvoller, respektive weiser halte als die christlichen 10 Gebote.

 

edit: der Link führt auf einen englischsprachigen Blog, falls gewünscht, werde ich die 10 Gebote gern noch übersetzen (aber vermutlich interessiert das hier niemanden, der nicht auch selbst gut genug Englisch versteht).

jack-black antworten
4 Antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627

Ach, ich liefere doch besser die Übersetzung gleich:

1. Vertraue gutem Charakter eher als Versprechungen

2. Behaupte nichts Falsches.

3. Tue Gutes.

4. Schließe nicht vorschnell Freundschaften, aber wenn du Freunde gefunden hast, lasse sie nie im Stich.

5. Lerne zu gehorchen, bevor du befiehlst.

6. Wenn du Ratschläge erteilst, empfiehl nicht, was am angenehmsten ist, sondern was am nützlichsten ist.

7. Mache Vernunft zu deinem höchsten Prinzip (Befehlshaber)

8. Mache dich nicht gemein mit Leuten, die Schlechtes tun.

9. Ehre die Götter

10. Respektiere deine Eltern.

jack-black antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22983

@jack-black 

Interessante Reihenfolge.

Frage zu 9.  An welche Götter denkt der Autor da?

Frage zu 10. Wozu stehen die Eltern am Schluß?

deborah71 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3627

@deborah71 

Frage zu 9. An welche Götter denkt der Autor da?

Vermutlich (ich kann mich freilich da auch irren, ihn aber leider nicht fragen... 😉 )  diejenigen, die zu Solons Zeiten in seinem Umfeld üblicherweise verehrt wurden, also wohl die üblichen Verdächtigen im Olymp. Mir ist diese Regel halb sympathisch und halb unsympathisch. Sympathisch, weil sie mir insbesondere dazu zweckdienlich erscheint, gesellschaftlichen Konflikt-Eskalationen aufgrund unterschiedlicher religiöser Überzeugungen vorzubeugen. Unsympathisch aus denselben Gründen, weswegen ich den StGB § 166. ablehne, insbesondere weil man m.A.n. Ehre nicht sinnvoll einklagen kann. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Unterschiede zwischen heute und damals (~ 2600 Jahre) denke ich, dass diese spezielle Regel heute nicht mehr so sinnvoll ist wie damals.

 

Frage zu 10. Wozu stehen die Eltern am Schluß?

Keine Ahnung. Ich hätte sie auch vor die Götter gesetzt. 😀 Aber womöglich ist die Reihenfolge hier auch nicht von sooo großem Belang. Des weiteren vermag ich nicht sagen, ob die von mir formulierte Übersetzung "respektiere" optimal ist, weil die Leute unter "Respekt" Unterschiedliches verstehen. Man könnte vielleicht ebensogut auch übersetzen: Kümmere dich um deine Eltern.

Wenn man näher auf diese zehnte Regel eingehen will, kann man vielleicht überlegen, welche Art ethischer Grundüberzeugungen ihr strukturell zugrunde liegen. Ähnlich wie in Konfuzianismus scheint mir auch bei Solon eine Pflichten-Ethik zugrunde zu liegen, also eine ethische Weltanschauung, in welcher auch Hierarchien und Autoritäten durchaus eine hohe Bedeutung haben. Insbesondere die Regel Nr. 5 scheint mir in diese Richtung zu weisen, zeigt aber auch, wie dialektisch statt banal-platt Solon z.B. das Autoritätsproblem mitdenkt.

Wenn Du dem von mir gesetzten Link folgst, kommst Du schnell über einen weiteren Klick auf einen Artikel von Richard Carrier, der sich sehr ausführlich damit auseinandersetzt, inwieweit die zehn Regeln des Solon den zehn Christlichen Geboten möglicherweise vorzuziehen wären. Seine Analyse muß dann wiederum vor dem Hintergrund gelesen werden, wie im us-amerikanischen Kulturkampf die zehn christlichen Gebote zum bloßen Erkennungszeichen geworden sind, auf welcher Seite des Schützengrabens man jeweils steht.

Ich könnte meinerseits nun darlegen, warum auch ich in der Tendenz Solons Regeln für weiser und gesellschaftspolitisch für zweckdienlicher erachte als die christlichen. Aber hier ging es ja nur darum, aufzuzeigen, dass bestimmte ethische Ideen schon verbreitet waren, bevor das Christentum überhaupt überregional wirksam werden konnte.

jack-black antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22983

@jack-black 

Zu Regel 9 und die nicht genauere Bezeichnung der Götter....macht Sinn.....

Ähnliches findest du auf dem Nemrud Berg, wo Mithradates in einem Bund mit zwei verschiedenen Götterwelten dargestellt wird. Er wollte Frieden in seinem großen Reich haben. Auch sein Sohn Antiochos I. ist dort oben verewigt. Die Atmosphäre dort oben bei den Monumantalfiguren ist eindrücklich.

http://nemrud.nl/

https://de.wikipedia.org/wiki/Nemrut_Da%C4%9F%C4%B1_(Ad%C4%B1yaman)

 

Zu Regel 10: Danke für den Hinweis...dann such ich mal den link von Carrier und les da mal weiter.

deborah71 antworten


BanAnnaPi
Beiträge : 5
Veröffentlicht von: @lucan-7

Mir sind nämlich durchaus spontan ein Dutzend Bibelstellen oder so eingefallen, die mir sehr gefallen haben und an denen ich mich teilweise sogar auch als bekennender Atheist im Leben orientiere.

Sowas, und ich hielt Dich immer für einen von uns. 🙂 :-/ 😀

banannapi antworten
1 Antwort
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21564

@banannapi 

Sowas, und ich hielt Dich immer für einen von uns. 🙂 :-/ 😀

Falls du dich selbst als Mensch definierst, dann bin ich das auch 😛 

 

 

lucan-7 antworten
BanAnnaPi
Beiträge : 5
Veröffentlicht von: @lucan-7

Falls du dich selbst als Mensch definierst, dann bin ich das auch

@Lucan-7 Wir haben uns leider noch nie telefoniert geschweige denn in persona getroffen, weswegen ich Dich nicht einschätzen kann. Natürlich definiere ich mich als Mensch, eine KI die Dir hier antwortet, sowas kann ich leider nicht programmieren und ich gebe auch Deine Sätze nicht in ChatGPT ein. Aber im Prinzip weisst weder Du wer ich bin und ich weiss nicht wer Du bist, aber ich gehe davon aus dass Du ein Mensch bist. Vielleicht merkst Du dass ich grad extrem gestresst und nicht in der Stimmung für Humor bin. 🙂 :-R 😀

banannapi antworten
1 Antwort
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21564

@banannapi 

Aber im Prinzip weisst weder Du wer ich bin und ich weiss nicht wer Du bist, aber ich gehe davon aus dass Du ein Mensch bist. Vielleicht merkst Du dass ich grad extrem gestresst und nicht in der Stimmung für Humor bin.

Nein, das habe ich leider nicht gemerkt, tut mir leid. Wie du schon schreibst: Wir kennen uns ja nicht persönlich.

Meine Bemerkung, dass ich mich als "Mensch" definiere war aber gar nicht so sehr als Witz gemeint. Ich bin es nämlich leid, dass Menschen immer mehr in immer kleinere Kategorien und Schubladen unterteilt werden. Es gibt eine Tendenz, scharfe Grenzen zu ziehen, und das Ganze auch noch als "Toleranz" zu verkaufen.

Am extremsten fällt mir das bei Regeln für Filmproduktionen auf. Da gibt es inzwischen Regeln, wieviele Menschen aus ethnischen Minderheiten bei einer Produktion besetzt werden müssen, wie viele LGBT Leute, wieviele Behinderte etc.. es wird also genau unterschieden: Du gehörst hierhin, du gehörst dahin, du gehörst nicht zu uns!

Und natürlich haben wir diese ganzen Schubladen auch im Glauben. "Christ" zu sein reicht da auch nicht, da gibt es Chrismatiker, Altkatholiken, Neuapostoliker und was weiss ich... und das ganze dann auch nochmal in verschiedene Bereiche unterteilt.

Natürlich ist es nicht ganz unerheblich, wenn ich hier aus einer atheistischen Perspektive schreibe... aber trotzdem können wir uns ja ganz normal über verschiedene Dinge unterhalten, selbst über Glaubensfragen, wenn wir einmal bereit sind, uns auf andere Perspektiven einzulassen (Was mir auch nicht immer gelingt, zugegeben).

Das war so ein wenig der Hintergrund meiner Bemerkung. Dir eine schöne, möglichst stressfreie Zeit!

 

 

lucan-7 antworten


Lachmöwe
Beiträge : 1527

@lucan-7 

Der Unterschied zu gläubigen Christen an dieser Stelle ist, dass Gott für mich abstrakt bleibt. Man könnte an dieser Stelle auch die allgemeinen Menschenrechte als "Gott" einsetzen. Gott steht für "gute Werte". Und das genügt mir an dieser Stelle, da brauche ich keine Religion.

Gott als Platzhalter… Du traust dich was. 😉 Dabei lässt du etwas ganz Entscheidendes unter den Tisch fallen. Was macht denn den Unterschied? Gott ist eben nicht nur Orientierung. Allein in Gott ist Heil. 💝 In Christus (und in der Nachfolge Christi) finden wir Rettung und Erlösung. Keiner kann sich selbst retten… Sind wir uns darin einig? Auch wenn vielleicht nicht jede*r erkennt, dass es Rettung bedarf…

Wie es uns tatsächlich gelingt, in Christus zu leben und zu sterben, lässt sich schwer beantworten oder gar von außen beurteilen - als Christen streben wir danach, erleben dies auch, scheitern und wachsen darin. Es kommt also nicht auf uns Menschen (und unsere Religion) an, abhängig sind wir (wir Menschen generell) von Gottes Gnade. Wie wertvoll als Christ bereits damit beschenkt zu sein und von einer unfassbaren Größe zu wissen. Gottes Wege - wer kann sie schon fassen? Auf Gott und Seine Wege vertrauen - das trau ich mich. 😎

seidenlaubenvogel antworten
2 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@seidenlaubenvogel 

"Rettung und Erlösung"

Wüsste nicht, wovon es Rettung und Erlösung geben müsste. Jedenfalls nichts, was ich noch aus dem Konfirmandenunterricht kenne.

"Erlöst" werden müssten wir nicht aus einer Schuld, die als erlösungspflichtig überhaupt nicht existiert, sondern aus unserer Angst vor dem Dasein und dem Nicht-Dasein. Dafür würde ich aber eher sagen, dass wir davon geheilt werden müssen. Und dabei könnte Jesus von Nazareth durchaus etwas zu  zu sagen haben.

 

queequeg antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21564

@seidenlaubenvogel 

Gott als Platzhalter… Du traust dich was.

Für mich ist das eine Konsequenz aus meiner Suche. Ich habe damals eine entscheidende Lehre für mich mitgenommen: Es ergibt keinen Sinn, so zu tun als wüssten wir etwas über Dinge, über die wir nichts wissen können. Und ich erdreiste mich mal zu behaupten: Kein Christ kann mehr über Gott wissen als ich oder sonst ein Mensch auf der Welt. Selbst wenn man da etwas spürt muss das nichts mit dem christlichen Gott zu tun haben. Es ist alles nur Glauben.

Dieser Glaube mag sinnvoll sein und erfüllend. Ich habe ihn sowohl positiv wie negativ kennengelernt. Aber ich sehe keinen Sinn darin, zu behaupten: "Gott ist so und so, und das weiss ich einfach, basta!". Ich könnte nur sagen: "Ich glaube, dass Gott so oder so ist" - aber ich habe keine Gründe dafür gefunden, Gott konkret zu beschreiben.

Keiner kann sich selbst retten… Sind wir uns darin einig?

Das hängt wohl sehr davon ab, was wir unter "Rettung" verstehen. Je nachdem, was das sein soll kann der entscheidende Beitrag durchaus aus uns selbst heraus erfolgen.

 

 

lucan-7 antworten
Seite 3 / 3
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?