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Bibeltexte vs. Lebensrealität

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Queequeg
Themenstarter
Beiträge : 5587

In dem von mir eröffneten Thread »Leben, du umarmendes, reiches, warmes gesegnetes Wort« habe ich ja schon geschrieben, dass mir Texte außerhalb der Bibel mitunter sehr viel mehr sagen als diese. Nachdem ich dieses Lied, gesungen von Hannes Wader heute Abend noch einmal gehört habe, iszt mir auch klar geworden, warum.

Die Texte der Bibel haben in weitem Ausmaß mit meinem Leben nichts zu tun, wohl aber solche wie die von Hammarskjöld oder Wader oder einer Fülle von anderen Denkern, Poeten und Sängern, die sich auf etwas beziehen, was unmittelbar erlebbar ist.

Leider kann der Text aus Urheberrechtlichen Gründen hier nicht hineinkopiert werden. Aber es kann sich ihn ja jeder - dann auch als Gesang - bei YouTube ansehen.

Nachtrag vom 30.09.2019 0404
Dabei handelte es sich um "Heute hier, morgen dort" von Hannes Wader.

Ich könnte aber hier auch mit gleicher Intention "Forever young" von Alphaville oder "Lokomotive breath" von Jethro Tull und viele andere einfügen.

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175 Antworten
Stefantweeetys
Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @queequeg

Die Texte der Bibel haben in weitem Ausmaß mit meinem Leben nichts zu tun, wohl aber ....

Das ist aber ganz normal, alleine das AT gilt von den Gesetzen aller Art nur für Juden, daher fällt schon mal viel weg. Außerdem sind die Bibeltexte sehr alt, der Lebensstil von heute ist ein ganz anderer als vor 2000 oder mehr Jahren.

Das was heute in den Liedern steht, wird in 2000 Jahren weniger einen Bezug zum Leben haben als heute und der Bezug zur Bibel wird für die meisten Menschen noch viel weiter weg sein als heute. Daran ist nichts verwerfliches, es entspricht einfach dem Laufe der Zeit.

Liedtexte sind auch etwas besonderes, denn daran kann man erkennen wie schnell sich die gesprochene Sprache ändert. Was vor 200 Jahren toll geklungen hat, ist heute schwer verständlich, viele Wörter werden nicht mehr verwendet oder die Bedeutung hat sich gewandelt.

Bei der Bibel ist es ähnlich, der Grundtext bleibt gleich, aber wie es übersetzt wird muss ständig angepasst werden. Die knifflige Frage für Übersetzter ist immer: Wie übersetze ich den Text so, dass es zum einen korrekt ist und zum anderen wie würde es der eigentliche Autor heute sagen? Das erste ist verhältnismäßig leicht, das zweite ist im Grunde nur raten. Daher werden die Texte nur 1 zu 1 übersetzt, denn raten ist keine gute Idee. Sicher ist, dass wenn z.B. Jesus heute leben würde, er andere Bilder, Gleichnisse und Ideen verwenden würde. Heutige Lieder verwenden heutige Bilder und sind leicht verständlich... in 2000 Jahren sieht es aber mit den heutigen Liedern anders aus.

stefantweeetys antworten
33 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Trends
Hast Du gut zusammengefasst. Ich sehe das auch so.

Das Problem, das sich nur aus meiner Perspektive ergibt, kann ich vielleicht mit folgendem Beispiel aus einem anderen Bereich beschreiben:

Man kann seit einiger Zeit über Staatsgrenzen hinweg einen zunehmenden nationalistischen Trend erkennen. Das kann und muss man natürlich , politisch, soziologisch und sonstwie gesellschaftswissenschaftlich untersuchen. Das wäre vergleichbar der biblischen Beschreibung von Sachverhalten.

Mich interessiert aber primär nicht, welche gesellschaftliche Dynamik dazu führt, sondern wie es dazu kommt, dass sich der einzelne Mensch nationalistisch positioniert. Letztlich also, welche individuellen psychologisch zu verstehenden Lebensereignisse haben ihn dahin geführt. Und das setzt voraus, dass man seine Lebenssituation versteht. Und das zeigen mir solche Songs mehr als die Bibeltexte.

Dass in 200 Jahren die Leute unsere Texte nicht mehr richtig nachvollziehen können, liegt ja in der Natur der Sache. Dann müssten ja wieder individuelle Erlebnisweisen befragt werden.

queequeg antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434

https://www.youtube.com/watch?v=Q2o6luqvfzI

Schon vor über 30 Jahren ein Thema

irrwisch antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434
Veröffentlicht von: @queequeg

Mich interessiert aber primär nicht, welche gesellschaftliche Dynamik dazu führt, sondern wie es dazu kommt, dass sich der einzelne Mensch nationalistisch positioniert. Letztlich also, welche individuellen psychologisch zu verstehenden Lebensereignisse haben ihn dahin geführt. Und das setzt voraus, dass man seine Lebenssituation versteht. Und das zeigen mir solche Songs mehr als die Bibeltexte.

Ich denke, auch in der Bibel finden sich ähnlich Szenarien.

Die Israeliten hatten sich in Ägypten angesiidelt.
Eine große Dürre hatte diese Menschen dort hin flüchten lassen.
Weil ihnen sonst der Hungertod drohte.
Joseph war derjenige, der dafür gesorgt hatte, dass genug Getreide in den feten Jahren eingelagert wurde.

Irgendwann kippte diese Völkervermischung.
Die Ägypter versklavten die Israeliten.
Sogar ihre Kinder wurden ermordet, weil eine Übermacht der Einwanderer drohte oder als Bedrohung empfunen wurde.

Wenn ich mir einen einzelnen Menschen aus diesem Geschehen heraus greifen kann, dann ist es der Pharao, damaliger Herrscher in Ägypten.

Einerseits fühlte er sich durch die Israelis bedroht.
Andererseit hielt er sie aber fest. Denn Sklaven waren nun mal billige Arbeitskräfte.

Antreiber in diesem jetzigen Geschehen für Einzene denke ich sind zu finden unter den 4 Versuchungen, denen wir uns selbst oft nicht bewusst sind.
Die sich aber in allen Gesellschaften und auch Gemeinschaften finden.

Macht, Sex, Geld und weisse Weste lassen uns Menschen nun mal zu solchen Egomanen werden, die wir oft genu sind.
Wenn wir uns nicht grundsätzlich höheren Ortes geborgen wissen.

irrwisch antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Dreisprung
Das ist aber schon die 2. Welle der Problembearbeitung, nachdem man sich in der 1. über das Lebensgefühl eines Menschen, der in einer solchen Situation ist, Klarheit verschafft hat.

Das ist ja auch deshalb notwendig, weil nicht jeder Mensch eine Situation gleich wie der andere empfindet. Es kann sein, dass einer etwas als Gefangenschaft empfindet, was für den anderen Geborgenheit ist. Wenn ich jetzt nur den biblischen Text nehme, um den beiden zu sagen, wo es langgeht, tue ich mindestens einem Unrecht, weil ich seine Ausgangssituation überhaupt nicht einbezogen habe.

Wenn ich das aber habe und in Deinem Beispiel sehen konnte, wie leidvoll eine Mensch sein Leben unter ägyptischer Herrschaft erlebt, dann können Deine Überlegungen der zweite Schritt sein, der dann von einem dritten - wenn es möglich ist - gefolgt wird, nämlich die Flucht oder Kampf.

Ich denke, für den zweiten und vor allem auch dritten Schritt könnten manche Texte der Bibel hilfreich sein.

queequeg antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Wieso fällt das AT weg? Nirgendwo erfahren wir mehr über Gott als da! Wie willst du Stellen wie z.B. diese aus dem Hebräerbrief verstehen?

Denn er hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.« So können wir getrost sagen: »Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?«

herbstrose antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @herbstrose

Wieso fällt das AT weg? Nirgendwo erfahren wir mehr über Gott als da!

Und du fühlst dich ernsthaft an alles gebunden was da steht? Wie erwähnt ging es mir um die Gesetze.

Wie im NT erwähnt, gelten diese für Christen nicht, auch wenn es interessant ist sie zu kennen. Gottes Eigenschaften werden beschrieben, aber Gott ist im AT ein sehr harter und eifersüchtiger Gott, der auch kleinere Vergehen mit Todesstrafe bestraft oder sie ausdrücklich verlangt. Genozid von nicht israelischen Bewohnern in der Region Israel eingeschlossen.

Das das AT wertlos ist möchte ich damit nicht sagen, aber es als Grundlage für das heutige Leben zu nehmen dürfte ungeahnte Konsequenzen haben.

stefantweeetys antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Habe ich das gesagt? Allerdings beziehen sich alle Bücher im Neuen Testament auf das AT. Manche Passage im NT ist nur dann verstehbar, wenn man das AT kennt.

Also nochmal: wieso fällt das AT weg?

herbstrose antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @herbstrose

Also nochmal: wieso fällt das AT weg?

Meiner Meinung nach ging es dem Ersteller des Forums um die Bedeutung des ATs für das alltägliche Leben. Das AT ist wichtig für die Historie, erklärt vieles und macht es verständlicher. Ich bin da ganz deiner Meinung, aber das Wissen darüber ist nicht Heilsnotwendig.

Natürlich kann man anhand des Lebens von Figuren aus dem AT etwas Lernen. Oft lernt man aber so oder sowie so nur sehr selektiv -> Gott ist gnädig und vergibt gerne, das findet man auch im AT und wird häufig bei uns zitiert, es gibt aber durch aus ein paar Eigenschaften Gottes die nicht oft positiv zitiert werden. Wenn es darum geht das Gott der einzige Gott ist, dann ist er überaus eifersüchtig und fordert wie schon erwähnt zu Mord und Totschlag auf.

Das AT ist aus Sicht Gottes kein Kuchen aus dem man nach belieben die schönen Stücke raus schneiden oder reininterpretieren kann. Gottes Charakter ändert sich laut seinen eigenen Aussagen auch nicht.

Sagen wir man nimmt z.B. Gottes Eifersucht als Referenz und Vorbild für das praktische Leben heute im Alltag... ... es dürfte klar sein das man ruck zuck im Gefängnis landen würde. Wenn man den Kuchen isst, dann den ganzen. Halb reicht Gott nicht, er fordert bei Übertretung den Tot, entweder von dir oder einem passenden Stellvertreter.

Als persönliche Richtschnur für das heutige Leben ist es in weiten Teilen nicht anwendbar und darum ging es doch dem Ersteller.

stefantweeetys antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ich finde, dass das AT voll ist von Texten, die ganz deutlich in unser heutiges Leben, unsere heutige Situation passen.

Neh. 8,10: Seid nicht bekümmert, die Freude am Herrn ist eure Stärke.

Ps 104,16 Die Bäume des HERRN stehen voll Saft, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

Ps 59,17 Ich aber will von deiner Macht singen / und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not.

Jer 16,19 HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!

Jes 66,13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.

Pred 3,1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

herbstrose antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434

Lebensrealität
Hallo Herbstrose

kannst du mir bitte erklären, wie ich diese Texte anwenden oder interpretieren kann im Blick auf zunehmende nationalistische Bewegungen in Europa?

Kannst du mir bitte übersetzen, was mir Psalm 104,16 saf´gen soll in unser Zeitgeschehen hinein?

irrwisch antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Erlebbarkeit
Du hast einen wichtigen Anteil meines Anliegens hier genau erfasst. Bei so ziemlich keinem Problem des Lebensalltags der Menschen findet man eine pragmatisch direkt umsetzbare Lösung in der Bibel. Und schon gar nicht findet man eine Begründung, warum es überhaupt zu diesem Problem gekommen ist. Und mit dieser Begründung, damit fängt mein Denken an. Und mit Begründung meine ich eben das reale Lebensgefühl, das für einen konkreten Menschen erlebbar ist und nicht eine theologisch hergeleitete allgemeine Erklärung des Gefallen-seins des Menschen.

Jedenfalls zeigen mir die Texte, auf die Du Dich hier in der Antwort beziehst, in nichts das, was ich wissen will.

Übrigens ist der einzige Theologe, der eine Fülle biblischer Themen, die in ihrer Erlebbarkeit vom Text aus selbst kaum nachvollziehbar sind, von Eugen Drewermann so überzeigend in Alltagssituationen übersetzt worden, dass einem die Dimension dessen, was im Text abläuft überhaupt erst klar wird.

queequeg antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3434
Veröffentlicht von: @queequeg

Übrigens ist der einzige Theologe, der eine Fülle biblischer Themen, die in ihrer Erlebbarkeit vom Text aus selbst kaum nachvollziehbar sind, von Eugen Drewermann so überzeigend in Alltagssituationen übersetzt worden, dass einem die Dimension dessen, was im Text abläuft überhaupt erst klar wird.

Drewermann kenne ich nicht in seinen Schriften.

Wol aber einen Brennan Mannig.
Dessen Bücher mich sehr berührt haben.
Dessen Leben zu mir redet.

Was Texte der Bibel betrifft, so hilft es mir, Hintergründe der Lebesumstände zu kennen, in denen Dinge geschehen, Aussagen getroffen werden, Gleichnisse etwas anschaulich machen wollen.

Darüber hinaus gelingt es mir immer wieder gut, mich in Predigten in bestimmten Aussagen wieder zu finden.

Das sind aber meist Prdigten, die eher weniger theologisch, sondern mehr lebensnah sind.

Auch die Wortwahl spiel dabei für mich eine Rolle.

Bei " Kananäisch" mache ich ziemlich sofort dicht.

Wird mirAlltastauglisches und Alltagsgeschehen nahe gebracht, horche ich auf.

Bilder sagen mir mehr als schöne oder auch unschöne Theorien.

Lieder erreichen durchaus Schichten bei mir, die gesprochene Worte oft nicht zuerreichen vermögen.

Aber da ist jeder Mensch anders.

irrwisch antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Du hast einen wichtigen Anteil meines Anliegens hier genau erfasst. Bei so ziemlich keinem Problem des Lebensalltags der Menschen findet man eine pragmatisch direkt umsetzbare Lösung in der Bibel.

Den Anspruch stelle ich gar nicht an die Bibel, wozu auch? Bei konkreten alltäglichen Problemen gibt es meist auch pragmatische Lösungsansätze, die mit dem Glauben direkt nichts zu tun habe, sprich: die funktionieren völlig unabhängig davon, ob und welche Religion man hat.
Bei gravierenderen Problemen ist es erst recht so, dass ich mich an die entsprechenden Fachleute wende - ich käme gar nicht auf die Idee, da in der Bibel nach einer Lösung zu suchen.
Das machen meine andersgläubigen Freunde auch nicht mit der Bhagavad Gita oder dem Talmud.

Veröffentlicht von: @queequeg

Und schon gar nicht findet man eine Begründung, warum es überhaupt zu diesem Problem gekommen ist.

Das sehe ich anders - die Bibel liefert ja schon manchmal Begründungen, warum etwas so und nicht anders ist - z.B. eine durch die Sündhaftigkeit des Menschen gestörte Beziehung zu Gott - bei den Propheten des AT klingt das ja immer mal wieder an, dass das vorausgesagte Unheil ein Gericht Gottes sei.
Auch Krankheit wird manchmal als Strafe Gottes gedeutet - eine Sicht, der Jesus allerdings auch schon mal energisch widersprochen hat.

Veröffentlicht von: @queequeg

Jedenfalls zeigen mir die Texte, auf die Du Dich hier in der Antwort beziehst, in nichts das, was ich wissen will.

Ich nehme an, du beziehst dich hier auf die von Herbstrose zitierten Bibelstellen.
Sie kommen oft in der Laudes (=Morgengebet der Kirche) vor. Sie können, wenn man sie betet, sehr tröstlich und hilfreich sein in Zeiten, in denen einem das eigene Leben um die Ohren fliegt - allerdings muss man dort erst einmal (wieder) hinkommen.
Werden sie einem in einem "seelsorgerlichen" Gespräch einfach so mir nichts, dir nichts um die Ohren gehauen, können sie wie eine Ohrfeige wirken (das habe ich durchaus schon erlebt).
Wobei ich einräume, dass eine solche Wirkung vielleicht gar nicht beabsichtigt ist und es der "Seelsorger" wohl nur gut meint....aber gut gemeint ist halt nicht unbedingt dasselbe wie gut gemacht.

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Biblisch vergessene Menschen

Veröffentlicht von: @suzanne62

Den Anspruch stelle ich gar nicht an die Bibel, wozu auch?

Das frage ich mich ja auch. Aber genau so wird sie einem ja nicht gerade selten entgegengehalten.

Veröffentlicht von: @suzanne62

die Bibel liefert ja schon manchmal Begründungen, warum etwas so und nicht anders ist - z.B. eine durch die Sündhaftigkeit des Menschen gestörte Beziehung zu Gott

Genau das ist die Antwort, die ich nicht haben will, wenn ich frage, wie ein Mensch in die Situation gekommen ist, in der er steckt. Das mag im Hintergrund eine global Erklärung der Misere des Menschen an sich sein. Aber es hilft nicht, den konkreten Menschen in seinem individuellen Dasein zu verstehen.

Wir hatten das Beispiel mit dem "Fremdgeher". Die biblisch gesetzten Margen sind klar. Dass Ehebruch und andere Verfehlung vor dem Hintergrund einer gestörten Beziehung zu Gott zu Gott zu verstehen sind, auch. Aber das besagt überhaupt nichts zu dem, was diesen Mann dazu veranlasst hat.

Ich kann das an einem anderen Beispiel deutlich machen. Der Mann, immerhin 20 Jahre verheiratet - seit seinem 20. Lebensjahr - erkannte im Laufe der Gespräche, dass er 20 Jahre zuvor seine Frau genau deshalb geheiratet hatte, um mit ihr ins Bett gehen zu dürfen. Beide waren in einer ziemlich rigiden freievangelischen Gemeinde, in der Sex vor der Ehe völlig unmöglich war. Sie hatte, zumindest nach Paulus, wie sie und die Gemeinde meinten, alles richtig gemacht. Und jetzt lagen sie vor den Scherben ihres Lebens.

Der Fehler dieses Mannes war also nicht seine jetzige Tendenz, sich anderen Frauen hinzugeben, sondern in der Begründung seiner Ehe überhaupt. Ginge man jetzt einfach davon aus - wie es ihm mit dem Leiter seiner Gemeinde gegangen ist -, ihm zu sagen, er wisse ja, was vor Gott richtig ist, er könne ja schließlich lesen und wisse, was die Bibel dazu sagt, könnte man ihn eigentlich auch gleich erschießen. Jedenfalls ihm gerecht würde man nicht.

Erschossen worden, ist er nicht, aber aus seiner Gemeinde rausgeworfen. Seine Frau übrigens auch - weil man sich in der Gemeinde "rein von geschiedenen Menschen" halten wollte. Sie hatten sich dann scheiden lassen.

Ich gehe davon aus, dass das alles formal biblisch nicht zu beanstanden war. Nur wurde, wenn das stimmt, über dem Wort hier der Mensch völlig vergessen.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Das frage ich mich ja auch. Aber genau so wird sie einem ja nicht gerade selten entgegengehalten.

Ich weiß, hier ist das gang und gäbe. Aber im RL erlebe ich das weder in meiner eigenen Gemeinde noch in unserer evangelischen Nachbargemeinde, dass ein solcher Anspruch an die Bibel gestellt wird bzw. von allen erwartet wird, so mit der Bibel umzugehen. Und in anderen christlichen Foren - z.B. mykath.de - ist das auch nicht unbedingt so.

Veröffentlicht von: @queequeg

Genau das ist die Antwort, die ich nicht haben will, wenn ich frage, wie ein Mensch in die Situation gekommen ist, in der er steckt.

Nö, würde ich auch nicht haben wollen. Ist ja auch keine Antwort, die einen unbedingt einer Lösung näher bringt.
ehrlich: einem "Sellsorger" oder "Berater", der mir vollmundig erklärt, er habe und brauche keine fachliche Ausbildung, er kenne ja seine Bibel und die genüge für alle Lebenslagen, würde ich weiträumig aus dem Weg gehen.

Veröffentlicht von: @queequeg

Erschossen worden, ist er nicht, aber aus seiner Gemeinde rausgeworfen. Seine Frau übrigens auch - weil man sich in der Gemeinde "rein von geschiedenen Menschen" halten wollte. Sie hatten sich dann scheiden lassen.

Dieser Rauswurf muss für die beiden hart und bitter gewesen sein, vor allem für die Frau, die sich ja nach den Regeln der Gemeinde gar nichts hatte zuschulden kommen lassen.
Aber ich hoffe sehr, dass es dabei nicht geblieben ist, sondern letzten Endes eingemündet ist in einen Start in ein freieres und authentischeres Leben.

Veröffentlicht von: @queequeg

Ich gehe davon aus, dass das alles formal biblisch nicht zu beanstanden war. Nur wurde, wenn das stimmt, über dem Wort hier der Mensch völlig vergessen.

Ja, hier wurde jemand ganz und gar regelkonform niedergebibelt. Ich hoffe, er hat inzwischen den aufrechten Gang wiederentdeckt.

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @suzanne62

Aber ich hoffe sehr, dass es dabei nicht geblieben ist, sondern letzten Endes eingemündet ist in einen Start in ein freieres und authentischeres Leben.

Für ihn kann ich das bestätigen. Was aus beiden geworden ist, weiß ich nur insoweit, dass sie ihre Trennung nicht im Bösen vollzogen haben. Sie waren sich wohl beide bewusst, damals gemeinsam eine Fehlentscheidung getroffen zu haben.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Was aus beiden geworden ist, weiß ich nur insoweit, dass sie ihre Trennung nicht im Bösen vollzogen haben.

Das ist auch schon sehr viel wert. Es gibt viel zu viele Ehen, die in hemmungslosen Schlammschlachten enden, und dass beide aus einem gut christlichen Hintergrund kommen, ist kein Garant dafür, dass das nicht passiert.
Wenn es darum geht, recht zu haben und recht zu behalten, hindern Rechtgläubigkeit und Bibeltreue niemanden am Hauen und Stechen.

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Nein, leider nicht. Ich habe das oft genug erlebt.

Dabei ist der Hintergrund so gut wie immer gleich: Beide haben völlig unbewusste Hoffnungen mit dem anderen empfunden, die nicht erfüllt wurden. Aber das lag natürlich nicht am anderen, sondern daran, dass die Hoffnung falsch verknüpft waren und es deshalb scheitern musste.

Wieviel Leid könnte verhindert werden, wenn aus dem religiösen Raum - sage ich jetzt mal so weitläufig - eine Hilfe käme, die den wirklichen Bedürfnissen der Menschen gerecht würde, ohne sie wegen ihrer Irrläufe in die Pfanne zu hauen.

Wenn nicht gesagt würde, dass man erst in den Himmel kommt, wenn man diese und jene Regel befolgt und bestimmte Glaubensinhalte bekannt hat, sondern den Menschen klar und erlebbar machen könnte, dass der Himmel ja längst schon da ist und nicht erst durch einen Partner, der das gar nicht leisten könnte, geschaffen werden müsste.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Wieviel Leid könnte verhindert werden, wenn aus dem religiösen Raum - sage ich jetzt mal so weitläufig - eine Hilfe käme, die den wirklichen Bedürfnissen der Menschen gerecht würde, ohne sie wegen ihrer Irrläufe in die Pfanne zu hauen.

Das habe ich in der katholischen Kirche durchaus erlebt, gerade in Zeiten als es mir so richtig besch....eiden ging.
Deshalb kann ich mir trotz allem Driss, der bei uns gelaufen ist und noch läuft einen Austritt derzeit so gar nicht vorstellen.
Ich habe eben auch das freundliche Gesicht der Kirche kennengelernt, was nicht heißt, dass ich das Vorhandensein der hässlichen Fratze leugne.

Veröffentlicht von: @queequeg

Wenn nicht gesagt würde, dass man erst in den Himmel kommt, wenn man diese und jene Regel befolgt

Ich glaube nicht, dass man durch das Befolgen der Gebote in den Himmel kommt. Sie dienen dem Leben auf der Erde, es ist ihr Sinn und Zweck, das Leben hier und jetzt erträglich zu machen.
Und dass man "bestimmte Glaubensinhalte bekennen" muss, glaube ich auch nicht. Werden sie ohne innere Überzeugung bekannt, haben sie ohnehin keinen Wert.

Veröffentlicht von: @queequeg

den Menschen klar und erlebbar machen könnte, dass der Himmel ja längst schon da ist und nicht erst durch einen Partner, der das gar nicht leisten könnte, geschaffen werden müsste.

Solche Momente habe ich durchaus schon erlebt. Aber sie sind selten und kostbar. Das liegt wohl einfach in der Natur der Sache.

suzanne62 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Bei konkreten alltäglichen Problemen gibt es meist auch pragmatische Lösungsansätze, die mit dem Glauben direkt nichts zu tun habe, sprich: die funktionieren völlig unabhängig davon, ob und welche Religion man hat.
Bei gravierenderen Problemen ist es erst recht so, dass ich mich an die entsprechenden Fachleute wende - ich käme gar nicht auf die Idee, da in der Bibel nach einer Lösung zu suchen.

Ich setze dazu noch die Aufforderung um, ohne Unterlass zu beten. Ich habe schon sehr oft erlebt, dass ich genau die Hilfe bekam, die ich brauchte oder mit genau den Menschen ins Gespräch kam, die den entscheidenden Tipp für mich hatten. So sorgt Gott auch im Kleinen für mich.

herbstrose antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @irrwisch

kannst du mir bitte erklären, wie ich diese Texte anwenden oder interpretieren kann

Diese Frage habe ich mir auch gestellt, dabei ist mir bewusst geworden, dass die Texte für jeden eine andere Wirkung haben können.

Nehmen wir an, jemand hat 30 Jahre in einer Welt ohne religiösen Kontakt gelebt. Es dürfte klar sein, dass viele Wörter und Zitate aus den biblischen Texten keinen Inhalt haben.

Für jemanden der aber von klein auf biblische Texte mit entsprechender Auslegung gehört hat, sieht es aber ganz anders aus.

Ich kenne den Hintergrund des Themenerstellers nicht, gehe aber davon aus, das er keinen streng christlichen Hintergrund mit Sonntagsschule hat. In dem Fall ist klar warum viele Texte für ihn Inhaltsleer oder eine ganz andere Bedeutung haben.

Als ehemaliger Besucher von Jerusalem sehe ich diese Stadt anders als vor meinem Besuch. Alle Zitate werden dadurch beeinflusst.

stefantweeetys antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @herbstrose

Jes 66,13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.

Die Texte sind schön, ohne Zweifel. Nehmen wir aber Dein obiges Beispiel und setzen alle Ratschläge Gottes zu Jerusalem in die Realität um. Wie soll sich denn heute jemand an Jerusalem trösten? Wie ist dein praktischer Bezug dazu?

Ich war in Jerusalem, die Stadt ist schön und historisch, aber voller Waffen. Warum sollte ich mich getröstet fühlen wen ich an eine Stadt denke wo 10% der Einwohner unter Waffen stehen? Sie sind überall präsent, es gibt nur eine Stadt in der man Straßenbahn fahren kann und alle Frauen und Männer um die 20 haben scharfe Sturmgewehre dabei.

Zum anderen ist Jerusalem in Israel. Das ist okay für die jüdische Bevölkerung, aber was ist mit den anderen? Drei von vier Stadtviertel sollten aus Gottes Sicht eventuell gar nicht da sein. Gott verlangte die Ausrottung von allem nichtjüdischen Leben.... ganz egal ob es Frauen, Kinder und Tiere sind... .

Also als praktisches Beispiel ist das mit dem Trösten an Jerusalem eine sehr zweischneidige Sache. Als Jude okay, als Nichtjude würde ich mir das zweimal überlegen.

Jeder vernünftig handelnde Menschen würde Gottes Ratschläge bezüglich der Stadt heute ignorieren, denn eine Umsetzung stürzt die ganze Region dort und vielleicht in der Welt in den nächsten großen Religionskrieg.

stefantweeetys antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Um welches Jerusalem geht es?

Ps 128,5 Der HERR wird dich segnen aus Zion, dass du siehst das Glück Jerusalems dein Leben lang

Jes 14,32 Und was wird man den Boten der Völker sagen? »Der HERR hat Zion gegründet, und hier finden die Elenden seines Volks Zuflucht.«

Jerusalem ist der Ort, den Gott sich als Wohnung erwählt wird. Was ist tröstlicher als Gottes Gegenwart?

herbstrose antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @herbstrose

Jerusalem ist der Ort, den Gott sich als Wohnung erwählt wird. Was ist tröstlicher als Gottes Gegenwart?

Ja, ich verstehe dich schon. Jeder hat eine andere Sicht auf die Dinge. Meine Sicht darauf ist eine andere als deine und die vom Themenersteller ist wieder eine andere.

Als ich dort gewesen bin, habe ich von Gottes Gegenwart nicht viel gesehen, ich bin aber sicher, dass andere Besucher einen ganz anderen Eindruck davon haben. Eben je nach Hintergrund.

Die Grabeskirche ist ein gutes Beispiel dafür. Es ist ein historischer Ort, viele Besucher sind total begeistert oder träumen nur davon dort hin zu gehen, um z.B. den Grabens-Stein dort zu berühren. Viele Stellen aus der Bibel werden lebendig.
Auf der anderen Seite müssen Moslems den Schlüssel zur Kirche seit Jahrhunderten aufbewahren und dienen als Schlichter bei innerchristlichen Streitigkeiten im Bezug zu dieser Kirche. Seit über hundert Jahren steht innen ein hässliches Holzgerüst, aber ein entfernen ist viel zu heikel. Obwohl jedem klar ist das hässliche Objekt weg sollte, konnte kein gangbarer Weg gefunden werden die paar Hölzer aus der Kirche zu entfernen. Es ist ein Beispiel für die Engsirnigkeit und des Fanatismus der Gläubigen.

Für die einen ist die Kirche ein Höhepunkt jeder Jerusalemreise, für andere ein abschreckendes Beispiel wie Christen miteinander umgehen.

Beides hat eben auch seinen Platz.

stefantweeetys antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791
Veröffentlicht von: @stefantweeetys

Als ich dort gewesen bin, habe ich von Gottes Gegenwart nicht viel gesehen, ich bin aber sicher, dass andere Besucher einen ganz anderen Eindruck davon haben. Eben je nach Hintergrund.

Was wolltest du denn von Gottes Gegenwart sehen?

Warst du auch an der Klagemauer?

deborah71 antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426

Drei oder vier Tage war ich in Jerusalem und habe alles gesehen was man so als Tourist machen kann, natürlich inklusive der Klagemauer. In den anderen ein bis zwei Wochen habe ich mir den Rest von Israel angeschaut. Israel ist sehr klein, gesehen habe ich 80% aller großen Sehenswürdigkeiten und noch viele kleinere unbekannte Orte, die aber oft schöner waren als die Topziele. Mit dem Auto kommt man überall hin, nur Nazareth habe ich ausgelassen, da ich mit dem Mietwagen unterwegs war (mit dem Mietwagen darf man nicht in Palistinensergebiete, es sei denn man hat ein besonderes Nummernschild / bzw. eine besondere Versicherung).

Veröffentlicht von: @deborah71

Was wolltest du denn von Gottes Gegenwart sehen?

Danach habe ich nicht gesucht, es ging mir hauptsächlich darum, dass ich mehr über das Land und die Leute dort weiß.
Natürlich war ich neugierig wie das Land so aussieht um vielleicht auch Texte in der Bibel neu einschätzen zu können.

Auch wenn ich selbst Gottes Gegenwart nicht gespürt habe, die vielen Pilger die dort sind, spüren das auf jeden Fall. Die Stadt ist voller Emotionen und Kontraste, weil mehr als in jeder anderen Stadt wo ich war. Auf dem Tempelberg schlägt einem die Feindschaft der Moslems spürbar entgegen, in den christlichen Kirchen weinen die Menschen vor Glück und sind am Ziel einer langen Reise. Juden in traditionellen Trachten leben und beten in der Stadt, manchmal fühl man sich 2000 Jahre zurück versetzt. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, auch wenn ich kein Pilger gewesen bin.

Israel ist klein, aber das sehenswerteste, faszinierendste und abwechslungsreichste Land das ich soweit besucht habe.

stefantweeetys antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Vielleicht war das der Fehler. Wenn wir davon ausgehen, dass Gottes Wort wahr ist (und davon bin ich überzeugt), ist Gott überall da zu finden, wo wir ihn suchen.

Um wirklich Land und Leute kennen zu lernen, reicht es nicht, als Touri mal eben durchgeschleust zu werden. Wer Israel wirklich kennen lernen möchte, sollte mit den Leuten da zumindest eine Zeit lang zusammenleben. Möglichkeiten gibt es da viele.

herbstrose antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @herbstrose

Wer Israel wirklich kennen lernen möchte, sollte mit den Leuten da zumindest eine Zeit lang zusammenleben.

Dem stimme ich zu. Da ich mit Flüchtlingen zu tun hatte, hatte ich das Glück das dort in Israel eine Weile von einem Palistinenser begleitet wurde. Er durfte problemlos nach von Nazareth nach Haifa reisen. Eine Jüdin kenne ich auch recht gut vom Studium, aber sie war in dem Zeitraum nicht verfügbar, sonst hätte sie auch Tel Aviv getroffen.

Auf meinen Reisen wohne ich immer wenn es geht bei Familien die ich kenne, der Eindruck ist immer viel tiefer und bleibender, aber das ist leider nicht durchgehend möglich. So viele Freunde habe ich nicht. Wobei ich in fast jedem Land wo ich war jemanden gekannt und zumindest einen Nachmittag zusammen verbracht habe.

Klassischer Urlaub zur Erholung mache ich bei meinen Reisen vergleichsweise selten. Israel war eine Mischung zwischen Erholung und Arbeit, weil es trotz der vielen Waffen sehr sicher und bequem zu reisen ist.
Ein klassischer Touri war ich aber sicher nicht, die meisten von denen sind in organisierten Gruppen unterwegs, klappern nur die Höhepunkte ab und sind in sich gekapselt ohne großen Kontakt zu den Menschen vor Ort.

stefantweeetys antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

Vielen Dank für deinen Bericht. 😊

Ich war kürzer da im Rahmen einer Gruppenreise. Wir hatten keine Gelegenheit auf den Tempelberg zu dürfen.
Mit dem Bus sind wir durch Mea shearim, dem orthodoxen Viertel gefahren und da war eine seltsame Stimmung.

In der Grabeskirche hatte ich einen Eindruck von einem Bibelvers: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? in dieses kleinen Innengebäude konnten wir auch nicht wegen der langen Wartezeit, aber da hatte ich auch gar kein Verlangen nach.
Oben in der Lichtkuppel schien die Sonne so rein, dass sie unterhalb der Spitzen der Ornamente drei Lichtpunkte bildete....Erinnerung an die Dreieinigkeit.

Durch Nazareth kamen wir mit dem Bus und dann sind wir über den See Genezareth gefahren mit einem der Boote dort... und mitten auf dem See kam plötzlich Wind auf... wieder wurde eine Bibelgeschichte etwas lebendig... und auf der anderen Seite gab es zu Mittag Petrusfisch... ganz tourimäßig und sehr lecker.

Wir waren zweimal an der Klagemauer. Am Anreisetag noch spät abends.... es waren nicht so viele Menschen da und wir konnten in der Frauenabteilung bis an die Mauer gelangen. Ich konnte also die Mauer berühren und als ich fragte, HErr, bist du da? verdichtete sich seine Gegenwartsatmosphäre und das war krass.
Beim zweiten Besuch am Shabat war es voller, aber trotzem hatte ich Gelegenheit wieder direkt an die Mauer zu kommen.
War schon toll.

Es war ungewohnt, bewaffnete Soldaten im Straßenbild zu erleben. In allem fühlte ich mich aber immer sicher.

Veröffentlicht von: @stefantweeetys

Israel ist klein, aber das sehenswerteste, faszinierendste und abwechslungsreichste Land das ich soweit besucht habe.

Sehe ich auch so... auch wenn ich nicht so viel gesehen habe, wie du.

Als Nachwirkung sind mir die Bibelgeschichten noch plastischer... ich kann quasi durch die Straßen gehen in den Erzählungen.

deborah71 antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @deborah71

Wir hatten keine Gelegenheit auf den Tempelberg zu dürfen.

Das ist schade, die Schlange kann zu ungünstigen Zeiten sehr lange sein. Ich war vor den ganzen Touri-Bussen dort, gewartet habe ich vielleicht 15 Minuten aber wusste wann wenig los ist und konnte den Zeitpunkt abpassen.

Veröffentlicht von: @deborah71

In allem fühlte ich mich aber immer sicher.

Das hat mich auch überrascht, vor der Reise habe ich eher damit gerechnet das ich mich oft in Gefahr fühle, bis auf den Tempelberg war das aber nie der Fall. Selbst das arabische Stadtviertel fühlt sich im Gegensatz zu den anderen arabischen Städten außergewöhnlich sicher an und man kann problemlos und ungestört schlendern. Liegt aber sicher auch daran, das es in Jerusalem so viele Touris hat und man nicht der einzige Weiße Europäer ist :D.

Veröffentlicht von: @deborah71

Als Nachwirkung sind mir die Bibelgeschichten noch plastischer... ich kann quasi durch die Straßen gehen in den Erzählungen.

das geht mir auch so.

stefantweeetys antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @stefantweeetys

abschreckendes Beispiel wie Christen miteinander umgehen

Dafür müsste man nicht eigens nach Jerusalem.

queequeg antworten
Stefantweeetys
(@stefantweeetys)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 426
Veröffentlicht von: @queequeg

Dafür müsste man nicht eigens nach Jerusalem.

Das ist schon klar, Christen sind halt auch immer Menschen. Aber das besondere an dieser Kirche ist, dass es eines der wichtigsten Orte der Christenheit ist und von den führenden Köpfen der jeweiligen Kirchen betreut wird.

Wenn ein externer Beobachter wissen will wie das Christentum tatsächlich gelebt wird, vergleicht er was Leute sagen mit dem was Leute tun. Nächstenliebe, Vergebung und so weiter... ein Blick auf diese eine Kirche sagt aber mehr als 1000 Worte. Wenn man nicht mal ein paar Hölzer aus einer Kirche ohne Streit entfernen kann, wie soll man dann alles andere bewerten? Wie ernst kann man die Wörter der führenden Köpfe der jeweiligen Gruppen nehmen?

Man kann darüber doch nur den Kopf schütteln...

stefantweeetys antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Psalm 104, 16 fragt dich ganz persönlich: lebst du aus der Kraft Gottes? Wurzelst du fest in ihm?

herbstrose antworten


Herbstrose
Beiträge : 14194
Veröffentlicht von: @queequeg

Die Texte der Bibel haben in weitem Ausmaß mit meinem Leben nichts zu tun,

Das klingt, als würdest du nicht mit Jesus in Beziehung sein. Wenn die Texte der Bibel keine Auswirkung auf dein Leben haben, was ist Jesus dann für dich?

herbstrose antworten
55 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Ich hab das doch inzwischen hinreichend erklärend beschrieben: Ich kann die Texte der Bibel lesen und reflektieren, aber nicht erleben.

queequeg antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045

Ja, aber ganz ehrlich und das meine ich überhaupt nicht feindselig:
wenn Du keine Beziehung zu Gott hast, keinen Bezug zu den Texten aufbauen kannst, was erwartest Du denn? Natürlich berühren sie Dich dann nicht.

Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass die Bibel nicht realitätsnah wäre. Sie ist es halt für Nichtchristen nur bedingt. Es gibt hier User, die nicht gläubig sind, die haben scheinbar, wie man liest, mehr Zugang und andere eben nicht. Ich finde das ja auch traurig. Aber das kann man doch nicht erwarten?

Genauso wie für mich z.B. Texte von Bands mit Inhalten die Gott verhöhnen nichts sind. Die berühren mich nicht, die machen mich höchstens aggressiv 😊 Aber die Nichtchristen die sich damit identifizieren können, fühlen sich getroffen.

Das ist einfach so, wenn man verschiedene Anschauungen hat.

tristesse antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @tristesse

Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass die Bibel nicht realitätsnah wäre.

Liest hier eigentlich kein Mensch, was ich geschrieben habe? Ich habe doch gar nicht behauptet, dass sie nicht realitätsnah ist. Ich habe gesagt, die meisten Texte haben mit meinem Leben nichts zu tun und in weiteren Postings dann dazu erklärt, dass ich die Ebene des Erlebens - im Gegensatz zu der des Reflektierens - damit meine.

Wenn Dich manche Songtexte aggressiv machen, dann berühren sie Dich ja gerade doch.

Ansonsten wäre es gut, wenn Du mal Deine Mutmaßungen über mich runterfahren würdest.

queequeg antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Dafür so Grün!

Also stimmt es eingentlich das ich agressiv werde wenn ich selber so ein Problem in mir drin habe?

Anonymous antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @cookiee

Also stimmt es eingentlich das ich agressiv werde wenn ich selber so ein Problem in mir drin habe?

Ja, im Prinzip schon. Es berührt einen natürlich nur, was einen eben berührt. Können die meisten Menschen nachvollziehen, wenn sie sich an ihre Gefühle erinnern, die sie bei der Nachricht eines schlimmen Verbrechens hatten.

Aber man muss da vorsichtig sein und kann aus der Tatsache, dass überhaupt auf etwas emotional reagiert wird, kaum Schlüsse auf das tatsächliche Verhalten des Menschen schließen.

Aggressivität ist ja nicht per se schlecht. Sie gehört als konstruktive Möglichkeit zum Leben dazu. Es ist dann hier nur die Frage, wie ich sie einsetze.

queequeg antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045

Schade, ich dachte du wolltest diskutieren.
Stattdessen schlägst du nur feindselig um dich.
Das macht eine Diskussion mit dir unmöglich.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

🤨🤨🤨🤨🤨🤨

Anonymous antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @tristesse

ich dachte du wolltest diskutieren

Natürlich. Das erfordert dann aber auch, dass man auf das eingeht, was ich gesagt habe. Und ich habe nun inzwischen mehrfach erklärt, was ich meine.

Ich wiederhole es hier nochmals: Die biblischen Texte zeigen überwiegend sachlich Situationen von Menschen. Das will ich aber gar nicht wissen. Ich will wissen, wie sich ein Mensch in seiner Lebenssituation fühlt, um dann überlegen zu können, wie er überhaupt da hineingekommen ist.

Als Beispiel, das Dich vermutlich nicht aggressiv macht: "Der Boxer" mit Hoffmann und Hoffmann, einer Übertragung aus dem Englischen von "The boxer" von Simon und Garfunkel. Ich kenne keinen Bibeltext, der dem nahe kommt.

queequeg antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @queequeg

Ich wiederhole es hier nochmals: Die biblischen Texte zeigen überwiegend sachlich Situationen von Menschen. Das will ich aber gar nicht wissen. Ich will wissen, wie sich ein Mensch in seiner Lebenssituation fühlt, um dann überlegen zu können, wie er überhaupt da hineingekommen ist.

Sind Zeugnisse von Christen für Dich dann interessant?
Also deren Lebensgeschichte und wie sie zum Glauben gekommen sind?

Bei den meisten Zeugnissen, die ich kenne, spielen bestimmte Stellen aus der Bibel eine entscheidende Rolle - sie sprechen Menschen treffend in ihrer jeweiligen Situation an und bewirken etwas.

Was ich teilweise nachvollziehen kann, ist Deine Beobachtung, dass in der Bibel relativ wenig über die Hintergründe, Gedanken, Emotionen der jeweiligen Personen geschrieben ist - und wenn, dann ist das sehr knapp beschrieben.

Böse ausgelegt, kann man nun sagen, dass der Mensch und seine Gefühle und Beweggründe in der Bibel kaum eine Rolle spielen. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass die Bibel (achtung: Kampfbegriff) als Wort Gottes, vorrangig ihn ins Zentrum stellt.

Naja - ich lese die Bibel offenbar anders als Du (haben wir ja schon festgestellt) - ich lese von Johannes dem Täufer und kann mir lebhaft vorstellen welche Ehrfurcht dieser Mann empfunden haben muss, als er Jesus erblickte. Ich kann mich in Elia hineinfühlen, wie er verfolgt von Ahab und Isebel in die Wüste floh - voller Zweifel und Angst, mittellos, hungrig, ausgezehrt.

Die Psalmen sprechen Dich besonders an - was mich kaum wundert - schließlich sind sie wie die meisten Deiner Zitate - Lieder und Gebete. Also sehr persönliche Glaubenszeugnisse von Menschen.

Hörst Du gerne christliche Musik?
https://www.youtube.com/watch?v=puMA1ackIv0

groffin antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

Beiträge : 0

Also das einzige was ich spannend finde ist ganz hinten in der Bibel! Davon gibt es auch echt viele Filme und Musik!

https://gph.is/2eYQsWA

Anonymous antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Antwortversuch
Du hast jetzt hier ziemlich viel in diesen Abschnitt gelegt. Mal sehen, wie weit ich ihm gerecht werden kann.

Veröffentlicht von: @groffin

Sind Zeugnisse von Christen für Dich dann interessant? Also deren Lebensgeschichte und wie sie zum Glauben gekommen sind?

Na ja als Ausdruck ihrer persönlichen Entwicklung schon. Aber mich würde ja auch hier eher die Zeit davor interessieren.

Veröffentlicht von: @groffin

Was ich teilweise nachvollziehen kann, ist Deine Beobachtung, dass in der Bibel relativ wenig über die Hintergründe, Gedanken, Emotionen der jeweiligen Personen geschrieben ist - und wenn, dann ist das sehr knapp beschrieben.

Genau das meine ich.

Veröffentlicht von: @groffin

... kann mir lebhaft vorstellen ...

Ja sicher. Aber das sind dann ja die eigenen Gedanken und Gefühle, die im Raum der eigenen Lebenserfahrung generiert werden. Spannend ist aber doch, wie der andere Mensch das erlebt - z.B. wie Hannes Wader das erlebt, was man von außen als umtriebig oder sonstwie charakterisieren kann oder "der Boxer", der sich immer wieder selbst in die Situation begibt, in der ihm in die Schnauze gehauen wird.

Wenn man einen Begriff von dem hat, was der andere Mensch und wie er sein Leben erlebt, dann wird es ja erst richtig spannend, weil dann die Frage kommt, warum er denn so umtriebig ist, oder warum er ständig wieder in den Ring steigt, obwohl er weiß, dass er nur verlieren kann.

Und von da aus kann man dann endlich auch fragen, ob es nicht auch andere Lebensbegründungen geben kann als die bisher gekannten. An diesem Punkt kann dann nach meiner Meinung auch die Bibel ins Gespräch kommen.

Veröffentlicht von: @groffin

Hörst Du gerne christliche Musik?

Eher nicht. Von Ausnahmen abgesehen: https://youtu.be/ANbOsFqh14g

queequeg antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Noch ein Lied
https://youtu.be/RSA4qFlNk-M

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791
Veröffentlicht von: @queequeg

Als Beispiel, das Dich vermutlich nicht aggressiv macht: "Der Boxer" mit Hoffmann und Hoffmann, einer Übertragung aus dem Englischen von "The boxer" von Simon und Garfunkel. Ich kenne keinen Bibeltext, der dem nahe kommt.

Ich hab ein wenig überlegen müssen.... aber es kommt dem verlorenen Sohn recht nahe.... hat Anteile von Esau und dem Linsengericht... von Joseph in Ägypten

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Einbahnstraße
Ja, kann ich nachvollziehen. Der Weg vom Songtext zur biblischen Geschichte ist da nicht weit. Aber die biblische Geschichte als Ausgangspunkt würde mich nie zu einem Eindruck bringen, wie der Songtext.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

Kannst du dir die Bibel als gesprochenen Text, also wie ein Hörbuch, ansprechend vorstellen?

Suchst du ein Erleben, dass ein Text an einem Tag in eine aktuelle Situation hineinspricht?

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Nein, ich stelle ja an die Bibel überhaupt nicht den Anspruch das zu erfüllen, was die Songtexte tun. Nur, ihre Texte sagen mir eben auch nicht viel. Das kriegen die Songs viel besser hin.

Die Bibel als Hörbuch hätte zumindest etwas mehr emotionalen Gehalt. Aber an der Art überwiegend faktischer Darstellung würde das auch nichts ändern.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791
Veröffentlicht von: @queequeg

Die Bibel als Hörbuch hätte zumindest etwas mehr emotionalen Gehalt. Aber an der Art überwiegend faktischer Darstellung würde das auch nichts ändern.

Das liegt ja nun an der Betonung des Vorlesers und seiner Interpretation und seiner Gefühlsansprache.

Hast du dir mal Bibeltexte selbst vorgelesen? Hörbar lesen ist auch spannend.

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @deborah71

Hast du dir mal Bibeltexte selbst vorgelesen? Hörbar lesen ist auch spannend.

Nein habe ich nicht.

Ich habe einige Male Bibliodrama mitgemacht. Da wurde zuerst der biblische Text vorgelesen und dann nachgespielt. Die Spielebene war dann auch genau die, die ich meinem Einwurf meine. Aber da wurde ja auch nicht ein gelernter Text einfach rezitiert, sondern es kamen die Emotionen und teilweise auch lebensgeschichtlichen Ereignisse wortwörtlich ins Spiel.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791
Veröffentlicht von: @queequeg

Ich habe einige Male Bibliodrama mitgemacht. Da wurde zuerst der biblische Text vorgelesen und dann nachgespielt. Die Spielebene war dann auch genau die, die ich meinem Einwurf meine. Aber da wurde ja auch nicht ein gelernter Text einfach rezitiert, sondern es kamen die Emotionen und teilweise auch lebensgeschichtlichen Ereignisse wortwörtlich ins Spiel.

Wie muss ich mir das vorstellen? Ist das so ähnlich wie Aufstellungsarbeit, aber nicht mit Familie oder Betrieb als beteiligte Personen, sondern Personen aus Bibelgeschichten, dann aber bewegter?

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Bibliodrama
Ja, es ist praktisch wie richtiges Theater, nur, dass eben die Texte und die Handlungen im Detail nicht vorgegeben sind. Ich hatte einmal die Szene "Jesus in Gethsemane" übernommen und kann sagen, dass das hammerhart war. Regiemäßig sah das so aus, dass anderen in der Gruppe die Jünger waren und ich in eine Ecke des Raumes ging. Und dann, wie in der biblischen Geschichte, haben die Kerle jedesmal geschlafen, wenn ich nachgeguckt habe. Mehr will und ich auch nicht dazu sagen.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

Vielen Dank 😊

Mehr wäre auch zu persönlich.

Ich habe noch Fotos für dich aus dem Garten Getsemane😊
Die ersten drei Bilder..
Nr 1: links der helle Teil wirke wie an den Baum gelehnte Figuren
Nr 2: ein Stück weit entfernt im Spalt des Baumes eine betende Figur, die ihren Kopf auf dem Arm gelegt abstützt
Nr 3: Vergrößerung der betenden Figur
https://harp-and-bowl.de.tl/Israelreise-Seite-3.htm

Vielleicht kannst du es auch erkennen.

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Gerne. Ich kann das nur empfehlen. Es ist erstaunlich, wie schnell man gar nicht mehr spielt, sondern richtig in der Szene "drin" ist. Und das ist etwas ganz anderes, als nur einen Text zu lesen.

Ein Bisschen Fantasie braucht man schon für die Bilder. Aber sie sind wirklich gut.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Ich kann das nur empfehlen. Es ist erstaunlich, wie schnell man gar nicht mehr spielt, sondern richtig in der Szene "drin" ist.

Ich habe während meiner Studienzeit einige Male an solchen Gruppen teilgenommen und kann das nur bestätigen.

Veröffentlicht von: @queequeg

Und das ist etwas ganz anderes, als nur einen Text zu lesen.

Na ja, es ist weder besser noch schlechter als "nur" zu lesen. Es ist anders.
Noch mal einen ganz anderen Zugang zu den biblischen Texten habe ich bekommen seit ich in unserer Gemeinde regelmäßig Lektorendienst mache.

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587
Veröffentlicht von: @suzanne62

es ist weder besser noch schlechter

Ja, es ist ja immer wieder das Thema in den Foren, dass irgendwer meint, mehr von der Wahrheit oder Wirklichkeit zu kennen als ein anderer und dementsprechend besser zu wissen, was gut oder nicht gut für einen ist.

Wäre ja auch so gut wie nie ein Problem, wenn die Leute nicht meinen würden, dass die, die es anders sehen, auf Linie gebracht werden müssten.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Wäre ja auch so gut wie nie ein Problem, wenn die Leute nicht meinen würden, dass die, die es anders sehen, auf Linie gebracht werden müssten.

Ja, am Anfang meiner Mitgliedschaft hier hat mich das auch schwer irritiert, mitunter verletzt und/oder genervt - manchmal war ich auch kurz davor mich abzumelden.
Inzwischen habe ich mir ein hinreichend dickes Fell zugelegt und nehme das nicht mehr so ernst.
Und die meisten derjenigen, die versucht haben, mich auf ihre Linie zu bringen, haben wohl kapiert, dass das nicht funktioniert und lassen mich weitgehend damit in Ruhe.

suzanne62 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Die biblischen Texte zeigen überwiegend sachlich Situationen von Menschen.

Nö. Die Bibel erzählt, wer und wie Gott ist.

Das will ich aber gar nicht wissen. Ich will wissen, wie sich ein Mensch in seiner Lebenssituation fühlt, um dann überlegen zu können, wie er überhaupt da hineingekommen ist.

Und wozu soll das gut sein? Ist es nicht wichtiger, auf Gott zu vertrauen, dass er die Situation kennt und alles in seiner Hand liegt?

Veröffentlicht von: @queequeg

Als Beispiel, das Dich vermutlich nicht aggressiv macht: "Der Boxer" mit Hoffmann und Hoffmann, einer Übertragung aus dem Englischen von "The boxer" von Simon und Garfunkel. Ich kenne keinen Bibeltext, der dem nahe kommt.

Was hat das jetzt damit zu tun, dass biblische Texte (angeblich) nicht zur Lebensrealität passen?

Du lebst so fern von Gott, dass sein Wort nicht zu dir durchdringen kann. Schade. Sehr schade.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

Beiträge : 0

Wie nah oder fern jemand Gott ist, können wir von Aussen überhaupt nicht beurteilen.

Niemals würde ich so ein hartes, abschliessenden Urteil über einen anderen Menschen und dessen Gottesbeziehung fällen, ich finde, das darf man auch nicht tun.

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Abschließend? Für Gott ist da gar nichts abgeschlossen.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

Beiträge : 0

Na immerhin ruderst Du jetzt zurück, gut so!

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ich rudere nicht zurück. Weil ich nie behauptet gebe, was du mir unterstellst.

herbstrose antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @herbstrose

Weil ich nie behauptet gebe, was du mir unterstellst.

Du hast zu Queequeg gesagt: "Du lebst so fern von Gott, dass sein Wort nicht zu dir durchdringen kann. Schade."
Das ist ein hartes Urteil, wenn auch möglicherweise kein abschließendes.
Und eines, das eigentlich einem Außenstehenden gar nicht zusteht - oder glaubst du wirklich, du könntest bei jemandem, den du nicht mal persönlich kennst, beurteilen, wie nah oder fern er von Gott lebt?

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Mauerbrecher

Veröffentlicht von: @suzanne62

glaubst du wirklich, du könntest... beurteilen, wie nah oder fern er von Gott lebt?

Mal abgesehen von der bodenlosen Dreistigkeit ist es ja auch völlig unsinnig, zu glauben, dass es für Gott eine Mauer gäbe, die er nicht zu durchdringen vermöchte.

queequeg antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Das ist nur eine Betrachtung des aktuellen Standes und nichts Abschließendes.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

Beiträge : 0

Suzanne und Queequeg haben dazu schon alles Nötige richtig gesagt.

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Wenn du meinst.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @herbstrose

Du lebst so fern von Gott

🤨🤨🤨🤨🤨

Also glaube ja echt nicht so das du mal so 40 Jahre durch eine echt sehr miese Wüste gewandert bist

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Meine Wüste wünsche ich keinem. Und ohne Gottes Zusagen gerade aus dem AT wäre ich verloren gewesen.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @herbstrose

Meine Wüste wünsche ich keinem. Und ohne Gottes Zusagen gerade aus dem AT wäre ich verloren gewesen.

Die Zusagen hat Gott seinem Volk gegeben.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

Es hindert ihn nicht daran, einen Vers persönlich werden zu lassen 😊

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Aber ich halte nichts davon den jüdischen Leidensweg irgendwie auf ein persönliches Leben umzumünzen. Wieso sollte man das tun, wenn dieser Weg an das Gesetze, der Weg der Christen aber über das Kreuz führt.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22791

Das muss man auch nicht. Das wären ja etwas selbstgesuchtes und wenn das dann noch in die Ersatztheologie mündet, dann taugt es gar nicht.

Ich denke bei Zuspruch an Psalm 23 oder Psalm 118,17 oder die vielen Fürchet dich nicht! ... so in der Art.

deborah71 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Und da wir eingpfropft sind, gelten sie auch uns.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Aber nur die Zusagen. Nicht die Gesetze und nicht die angekündigten Gerichte, die Diaspora usw. usf, oder? Wer hat eigentlich die Deutungshoheit darüber welche Rosinen sich Christen da herauspicken dürfen?

Anonymous antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @lavoisine

Wer hat eigentlich die Deutungshoheit darüber welche Rosinen sich Christen da herauspicken dürfen?

Das habe ich mich heute und in den letzten Tagen immer mal wieder gefragt, wenn mir dargelegt wurde, dass die 10 Gebote für Christen nicht mehr gelten. Als ob es geradezu völlig daneben wäre, wenn man sich darum bemüht, sie zu halten.

suzanne62 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Nicht, dass ich mich da besonders gut auskennen würde. Aber wenn ich erlebe, wie die Geschichte des jüdischen Volkes im "Alten Testament" teilweise zerpflückt wird, erschrecke ich.

Vor allem wenn das dann noch mit einer Respektlosigkeit und (meist wohl ungewollte aber eben doch im Ergebnis vorhandene) Lächerlichmachung Gottes einhergeht.

Man muss sich nur mal anschauen, welche Bedeutung das Allerheiligste hatte und dann kommen einige Christen damit an und meinen mit Gott zu interagieren, wie mit einem knorke Typen aus dem Freundeskreis.

Anonymous antworten
an.ja
 an.ja
(@an-ja)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1756
Veröffentlicht von: @lavoisine

Man muss sich nur mal anschauen, welche Bedeutung das Allerheiligste hatte und dann kommen einige Christen damit an und meinen mit Gott zu interagieren, wie mit einem knorke Typen aus dem Freundeskreis.

Da hast Du sehr recht.

Zugang zum Allerheiligsten und damit in direktem Kontakt mit Gott, hatte nur der Hohepriester.

Für Christen ist der Hohepriester Jesus.

Und nur - In Ihm - haben wir ebenfalls Zugang zu Gott.

So wie ich Gott erfahre, ist er alles andere als ein Kumpel.

Gruß Andy

an-ja antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045
Veröffentlicht von: @queequeg

Natürlich. Das erfordert dann aber auch, dass man auf das eingeht, was ich gesagt habe. Und ich habe nun inzwischen mehrfach erklärt, was ich meine.

Und ich hab es scheinbar nicht so gut verstanden, wie Du es verstanden haben wolltest. Das kommt in einem Forum nun mal vor.

Da hättest Du evtl. auch ne Rückfrage zu meinem Verständnis stellen können, aber Du hast es vorgezogen, mich an den Ohren wie ein kleines Kind in die Ecke zu zerren und abzukanzeln.

Tut mir leid, aber das muss ich echt nicht haben gerade. Ich hab Dir freundlich, offen und nach bestem Wissen und Gewissen versucht in Deiner ziemlich undurchsichtigen Fragestellung zu helfen.
Dass das unzureichend war, hab ich nun verstanden.

Veröffentlicht von: @queequeg

Die biblischen Texte zeigen überwiegend sachlich Situationen von Menschen. Das will ich aber gar nicht wissen.

Die Bibel kann nichts dafür, dass sie Deine emotionalen Ansprüche nicht erfüllt, die scheinbar Leonard Cohen, Jethro Thrull und Simon & Garfunkel erfüllen. Aber das hat sie auch nicht versprochen. Die Bibel ist kein Songbook, sie ist schlicht und ergreifend nur Gottes Wort.

Trissi

tristesse antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Na ja. Ich habe weder Dich so freundlich und offen erlebt, wie Du Dich einschätzt, noch mich so bösartig. Aber das liegt wohl an der unterschiedlichen Perspektive.

Aber ich denke, Du hast in den letzten Wochen in den Foren genug Stress erlebt und brauchst die Auseinandersetzung mit mir tatsächlich nicht. Wir können den Sack also getrost hier zubinden.

queequeg antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Also ich finde halt schon das du es sehr gut erklärt hast!

Anonymous antworten
an.ja
 an.ja
(@an-ja)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1756
Veröffentlicht von: @queequeg

Ich wiederhole es hier nochmals: Die biblischen Texte zeigen überwiegend sachlich Situationen von Menschen. Das will ich aber gar nicht wissen. Ich will wissen, wie sich ein Mensch in seiner Lebenssituation fühlt, um dann überlegen zu können, wie er überhaupt da hineingekommen ist.

Diesen Eindruck von biblischen Texten habe ich auch.

Aber die biblischen Texte beleuchten das Gegenteil, finde ich.

D.h., sie beschreiben, wie jemand in eine Situation hineingekommen ist und wie er sich fühlt kann man dann evtl. an dem weiteren Prozess ablesen oder heraushören.

Ich denke da gerade an die Geschichte von Lazarus.

Die beiden Schwestern haben Jesus um Hilfe gebeten, weil Lazarus schwer erkrankt ist. Und Lazarus stirbt, weil Jesus sich einfach Zeit gelassen hat.

Jetzt treffen die Schwestern und Jesus aufeinander. Alle weiteren Gespräche gründen sich auf die Enttäuschung der beiden Schwestern, auch wenn es so nicht ausdrücklich geschrieben steht.

Wie sich die beiden Schwestern gefühlt haben, kann man sich denken oder anhand der Gespräche erahnen.

Gruß Andy

an-ja antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @an-ja

Wie sich die beiden Schwestern gefühlt haben, kann man sich denken oder anhand der Gespräche erahnen.

Martha lässt ja daran keinen Zweifel und mutet Jesus ihre Trauer und Enttäuschung zu. Aber - und auch darin ist sie mir eine wichtiges Vorbild: sie zieht sich, anders als ihre Schwester, nicht von ihm zurück, sondern bleibt im Gespräch mit ihm.

suzanne62 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194
Veröffentlicht von: @queequeg

Ich hab das doch inzwischen hinreichend erklärend beschrieben: Ich kann die Texte der Bibel lesen und reflektieren, aber nicht erleben.

Ganz genau: das liegt an der fehlenden Beziehung zu Gott.

herbstrose antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @herbstrose

das liegt an der fehlenden Beziehung zu Gott.

Das kannst du doch überhaupt nicht wissen.

suzanne62 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Nach dem, was ich im Lauf der Jahre hier gelesen habe, komme ich zu diesem Ergebnis.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Hallo Herbstrose

Wie sieht für Dich diese Beziehung praktisch aus ?
Was soll der ander tun um in diese Beziehung hineinzukommen und darin zu leben ?
Gruß

Lebendiger

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

alt vs. neu
Ich finde es nur logisch, dass uralte Bibeltexte weniger mit der heutigen Lebensrealität zu tun haben als aktuelle Texte.

Anonymous antworten


Clay
 Clay
Beiträge : 1328
Veröffentlicht von: @queequeg

Die Texte der Bibel haben in weitem Ausmaß mit meinem Leben nichts zu tun,

Vielleicht handhabst Du die Bibel falsch? Ich beobachte, dass sie oft wie das Vermächtnis eines längst Verstorbenen behandelt wird: Man findet gut, was darin steht, und versucht es im Leben umzusetzen. Oder man sieht die Bibel wie eine Rezeptbuch und merkt: Das funktioniert nicht und legt sie weg.

Die Bibel ist eines der vielen Kommunikationsmittel Gottes mit uns. Wenn ich in einer Alltagssituation Gott konkret frage, dann antwortet Er u.a. durch die Bibel. Ein Beispiel von vielen:
Ich hatte die Diagnose der Ärzte: "Wird trotz OP nicht wieder ..., Fuß muss versteift werden ..." Also fragte ich Gott: "Wie ist deine Diagnose ...?" Ich las die Bibel in Erwartung seiner Antwort. Als ich an Jesaja 53 kam und den Vers 5 las: "... durch seine Striemen (Wunden) ist uns Heilung geworden", wusste ich in meinem Herzen: Das ist die Antwort! Ich wusste es so sicher, dass ich dem Arzt nicht verbot, den Fuß zu versteifen, sondern betete, dass Gott das verhindert. Er tat es und der Fuß war nach 3 Jahren wieder vollstänig in Ordnung, obwohl Orthopäden und Physiotherapeuten immer wieder betonten, dass der Fuß nicht wieder in Ordnung käme und das Gelenk noch versteift werden müsste. Ich ließ mich davon nicht beirren, denn ich wusste es durch Gottes Zusage besser.

Ich kann die Bibel aus meinem Leben nicht wegdenken, denn sie bestimmt - mit dem Gebet - mein Leben und ich brauche sie in meinen Alltag, um Gottes Reden zu 'hören' und seinen konkreten Willen in bestimmten Situationen zu erkennen.

LG.
Clay

clay antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

Ja klar. Denen, die auf der Seite des Wortes Gottes stehen, eine drüber braten, den anderen den Hintern putzen.

herbstrose antworten


Irrwisch
Beiträge : 3434

Der gute alte Riemann in seinem Buch:
" Grundformen der Angst" hat 4 Typen von uns Menschen aufgestellt, die uns charakterisieren.

Dabei ist der "schizoide Typ" ( für nicht Kenner: dieser Typus hat nichts mit Schizophrenie zu tun) der eher bindungsferne und ängstliche Typus in Sachen Hingabe.

Ohne dich einordnen zu wollen trotzdem die Frage an dich,ob du wohl eher große Anteile dieses Typus in dir tägst und es dir dadurch schwer fällt, eine Gottesbeziehung via Bibel herzustellen?

Von meiner Grundeinstellung gehöre ich ebenfalls in großen Anteilen zu dieser " Sorte Mensch".

Habe mir aber inzwischen durch Bibliodrama und mehr noch durch eigene durchlebte Tiefen meines Lebens Die Bibel auf anderen Ebenen zum lieb gewordenen Buch des , meines Lebens machen können.

Bitte dieses Posting nicht so verstehen, dass ich dir zu nahe treten möchte.

Eher als ein Posting, dass dich fachlich zum Nachdenken oder Draufherumdenken einladen soll.

Für alle, die gerne mehr über dieses Buch und dessen Inhalt wissen möchten, bitte hier entlang:

https://de.wikipedia.org/wiki/Grundformen_der_Angst

Dort findet sich eine ziemlich gute Zusammenfassung des Riemann Buches

irrwisch antworten
1 Antwort
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Im Prinzip hast Du natürlich recht, dass man gut daran tut, sich zu überlegen, warum und woraufhin man überhaupt eine Einschätzung oder Positionierung hat oder warum man manches anders versteht als andere.

Aber das gilt natürlich für jeden. Man könnte also genauso gut fragen, welche persönliche Eigenart es denn ist, was einen die Texte der Bibel so aktuell und Hintergrund erklärend erscheinen lässt.

Ich fürchte nur, dass wir damit nicht weiterkommen.

Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen, dass dieses uralte Buch dringend lesenswert ist.

queequeg antworten
Seite 2 / 3
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