»Leben, du umarmendes, reiches, warmes gesegnetes Wort.«
Ein Zitat von Dag Hammarsköld.
Es hat mir lebenslang mehr gesagt, als 1000 blutleere Worte der Bibel.
Das ist wirklich schön.
Allerdings finde ich viele Worte in der Bibel alles andere als blutleer - gerade habe ich die Laudes gebetet mit dem "Benedictus", dem Lobgesang des Zacharias nach der Geburt seines Sohnes Johannes.
Das geht mir, obwohl ich es schon seit Jahrzehnten jeden Tag bete, immer wieder unter die Haut, vor allem die Stelle "durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes".
Veröffentlicht von: @suzanne62finde ich viele Worte in der Bibel alles andere als blutleer
Ja, das mag sein. Einzelne Texte könnte ich da auch sehen. Aber insgesamt ist mir die Sprache der Bibel - mit Ausnahmen von z.B. den Psalmen - zu dogmatisch.
Im Text von Hammarskjöld wird nicht gesagt, was und wie man zu glauben hat. Er sagt einfach aus, wie er sich fühlt.
Naja, dann könntest du auch einen einzelnen Satz aus den Psalmen herausgreifen - der wäre dann auch nicht dogmatisch, sondern "nur" schön und man müsste sich nicht mit den unbequemen Sachen beschäftigen. Geht aber irgendwie an der Sache vorbei. Du ignorierst ja auch nicht das Grundgesetz, weil es zu dogmatisch ist, und beschränkst dich nur auf "Deutschland ist ein Rechtsstaat", weil die Aussage schmerzfreier ist als das Gesamtwerk...
Veröffentlicht von: @tinkerbellman müsste sich nicht mit den unbequemen Sachen beschäftigen
Auf was für einer Spur bist Du denn jetzt?
Veröffentlicht von: @queequegAber insgesamt ist mir die Sprache der Bibel - mit Ausnahmen von z.B. den Psalmen - zu dogmatisch.
Sie ist nur dann dogmatisch, wenn du denkst (endgültig) zu verstehen, was du da liest.
Ich finde es faszinierend, aber es gibt viele Bibelworte, die kannst du in unterschiedlichen Lebenssituationen, unterschiedlichem Alter zahllos oft lesen und sie sagen dir jedesmal etwas anderes. Als wären sie nur der Tropfen, in dem sich die Sonne immer wieder aufs Neue spiegelt.
Ein Dogma lässt nur eine einzige Aussage zu. Damit ist das Wort aber tot. Wenn Gott doch das Leben ist, so muss sein Wort ebenfalls leben. Das bedeutet in einem Gotteswort müssen unendlich viele göttliche Weisheiten verborgen sein.
Auf der anderen Seite freue dich doch, dass du Worte gefunden hast, die dich ansprechen. Gerade wenn es von Menschen kommt, die selber auf dem (christlichen) Weg sind.
Das freut mich für Dich.
😊
Mich berührt es nicht wirklich, ich kann da mit der Bibel wesentlich mehr anfangen, weil Gottes Geist aus den Versen zu mir spricht und es lebendig werden lässt.
Klar gibt es auch einiges, was sich mir nicht erschließt, wo ich auch durchaus Schwierigkeiten mit hab. Aber es bleibt mehr als genug lebendiges Wort übrig, dass ich umsetzen darf
Schönen Tag Dir.
Tris
Vielleicht ist das Zitat auch deshalb so schön, weil es von einem Mann stammt, dessen Wesen maßgeblich durch seinen Glauben und die Worte der Bibel geprägt war.
Wusstest Du, dass er als evangelischer Heiliger gilt?
https://www.heiligenlexikon.de/KalenderSeptember/18.htm
Du musst da schon etwas runterscrollen bis Du zum kurzen Abschnitt evangelischer Heiliger kommst.
Viele Grüße
Ecc
Gebremster Fundamentalismus
Veröffentlicht von: @ecclesiajadessen Wesen maßgeblich durch seinen Glauben und die Worte der Bibel geprägt war
Ja, aber sein Glaube bestand im Fragen und nicht im Antwort geben. Das unterscheidet ihn schon von der üblichen christlichen Position von der aus der Gläubige sowieso schon weiß, wo es langzugehen hat.
Ein wirkliches gemeinsames Nachdenken über den Glauben und das, was er sagt, habe ich selten erlebt. Vor vielen Jahren merkwürdigerweise mit jemandem, der sich selbst als einen "gebremsten Fundamentalisten" bezeichnete.
Veröffentlicht von: @queequegJa, aber sein Glaube bestand im Fragen und nicht im Antwort geben.
Es ist eine große Gabe, die richtigen Fragen stellen zu können. Das bewirkt of viel mehr als große Vorträge über bestimmte Fragestellungen.
Muss man...
...das gegeneinander ausspielen? Ich glaube nicht, dass Hammarskjöld die Worte der Bibel "blutleer" fand, für einen Christen können sie das auch gar nicht sein, denke ich. Sie sind manchmal unverständlich, ja, aber mit Sicherheit nicht blutleer.
Ich kann beispielsweise mit diesem Zitat sehr wenig anfangen, mir ist das zu schwurbelig-schwülstig, da finde ich andere Aussagen von ihm (z.B. "Mein Geschick ist es, gebraucht und verbraucht zu werden nach deinem Willen.") deutlich wegweisender. Aber er war eben auch kein Theologe, sondern bisschen christlich-mystisch unterwegs.
Wege finden
Veröffentlicht von: @tinkerbellda finde ich andere Aussagen von ihm ... deutlich wegweisender
Genau das unterscheidet Dich von ihm. Er hat etwas von sich, zu sich, für sich geschrieben und nicht etwas, wo er den Leuten sagt, wo es langgeht. Er wollte keine Wege weisen, sondern seinen Weg finden.
Veröffentlicht von: @queequegEr hat etwas von sich, zu sich, für sich geschrieben und nicht etwas, wo er den Leuten sagt, wo es langgeht. Er wollte keine Wege weisen, sondern seinen Weg finden.
Aber du zitierst ihn so, als wäre SEINE Erkenntnis etwas, was du einfach für dich mit übernehmen kannst. Insofern ist es ja für dich auch irgendwo wegweisend - weg von der dogmatischen Bibel, hin zu einer persönlichen Zusammenfassung eines anderen.
Erfahrung
Ja, so stimmt das. Er verkündet keinen Lehrsatz, sondern spricht von einer Erfahrung, die ich kenne.
Veröffentlicht von: @tinkerbell...das gegeneinander ausspielen?
Manch einer muss es ...
also, ich finde diesen Satz reichlich kitschig - wer spricht denn so?
"umarmendes ... warm gesegnetes Wort" - Aha. Und was ist das?
Veröffentlicht von: @katy3also, ich finde diesen Satz reichlich kitschig - wer spricht denn so?
Ein evangelischer Christ, der Jesus als Hintergrund für diese Worte hatte.
Vom Suchen und Finden
Ja, so ist es. Wobei er sicher kein Mensch war, der aus der Fülle eines vermeintlichen Wissens schöpfte, sondern im Gegenteil aus der Fülle von Fragen. Und genau das macht ihn für mich so glaubwürdig, weil man sich - zumindest ich - entlang seiner Fragen mit ihm bewegen kann, um auf diese Weise die eigenen Antworten zu finden.
Nicht jeden berühren diese Worte.
Nicht jedes Wort ist für jeden "bestimmt".
😊
mich btw. auch nicht und das ist auch völlig in Ordnung, dass es ihn berührt und mich nicht