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Petrus geht zu Jesus auf dem Wasser

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Evana
 Evana
Themenstarter
Beiträge : 924

Hallo ihr Lieben,

da derzeit bei uns keine Gottesdienste stattfinden, hat unser Pastor uns eine Aufgabe gestellt:

"Sucht in den Evangelien die Stellen heraus, in denen Petrus den Herrn bittet, ihm zu erlauben, aus dem Boot zu steigen und zu ihm auf das Wasser zu kommen.
Und hier die Frage: was war wohl das Motiv Petri, dies tun zu wollen? Also: welcher Wunsch trieb ihn wohl dazu an, diesen absolut unmöglichen Schritt auf ein nicht tragendes Element zu tun?
Vielleicht fallen Dir ja vier oder sogar fünf Gründe dazu ein.
Knifflig, ich weiß, aber versetz Dich gedanklich in dieses Boot in dieser recht stürmischen Nacht und versetz Dich in die möglichen Gedanken des Petrus und seine andere Art zu Denken und zu Handeln."

Okay, die Stelle ist ja leicht zu finden: in Matthäus 14,22-33, der Vers 28: Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehlt mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!
29 Jesus aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

Dieses Ereignis, wo Jesus auf dem Wasser, den verängstigten Jüngern im Boot, zu Hilfe kommt, steht auch in Markus 6,45-52 und Johannes 6,15-21. Aber dort wird nur von Jesus berichtet. Das Erlebnis von Petrus verschweigen sie.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust, mit mir darüber nachzudenken, welches Motiv oder Motive hinter dem Handeln von Petrus stehen?
Oder auch weiter zu denken: Wie würde ich (man selbst) handeln?
Warum konnte auch Petrus Schritte auf dem Wasser gehen?
Was kann ich/können wir aus diesem Erlebnis für uns heute lernen?

Bin gespannt auf eure Gedanken. Es ist leichter für mich, Gedanken zu formulieren, wenn ich diese beim Aufschreiben anderen mitteile
und reflektiert werde. Danke schon mal vorab.

Liebe Grüße
Evana

Antwort
79 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ich habe mir die Bibelstelle durchgelesen.

Ich glaube nicht das es hier um eine Prüfung geht.

Jesus schickt seine Jünger voraus. Weil er mal kurz für sich sein wollte.

Kam ja immer wieder mal vor.

Die Jünger waren mitten auf See und es wurde zunehmend stürmischer. Naja, 12 Leute auf einem kleinen Ruderboot... Schon wackelig mit den Wellen.

Jeus kam, trotz der hohen Wellen, auf sie zu.

Erst mal große Aufregung....Huii...ein Gespenst

Dann gibt er sich zu "ERKENNEN".

Und ja, Petrus, der mal wieder. Irgendwie habe ich immer wieder den Eindruck, das er gerne mal vorprescht. Jesus weiß das. Aber hier mal wieder...vorpreschen.

Ich glaub, als er Jesus sah vergaß er mal die Wellen und den Sturm. War sicherlich fasziniert. Und er wollte das auch. Glauben hatte er ja "genügend". Also stieg er aus dem Bott, vergisst erst mal das Drumherum und plötzlich fokussiert sein Blick was anderes. Die Wellen.

Ich denke, es geht um das Fokussieren.

Was ist vorher geschehen?
Der Täufer Johannes wurde brutal getötet
Jesus versorgt tausende und die Jünger nötigten ihn, sie sollen doch woanders Essen holen.

Ich glaube, Petrus hatte den Fokus, trotz all der Herausforderungen die Jesus hatte nicht begriffen. Egal was kommt. Tod eines geliebten Menschen, die Not der andere....nichts konnte Jesus umhauen. Er zeigte Petrus, was Souveränität bedeutet. und sagte am Ende: Hab Vertrauen!

Es ist keine Glaubensprüfung!

Aber wie man weiß, Petrus preschte immer wieder vor.

Irgendwann wurde er gereifter. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

M.

Anonymous antworten


GoodFruit
Beiträge : 2656
Veröffentlicht von: @evana

Vielleicht habt ihr ja auch Lust, mit mir darüber nachzudenken, welches Motiv oder Motive hinter dem Handeln von Petrus stehen?

Naja, er hat Jesus auf dem Wasser laufen sehen - und da hat er sich sicher gedacht: Cool ey, will ich auch!
Und ein paar Schritt scheint es ja geklappt zu haben. Das war sicher eine große Erfahrung - ebenso wie die Erretung durch den Herrn.

goodfruit antworten
lhoovpee
Beiträge : 2843

Ich denke, der Einschub mit Petrus soll nochmal jenes Verdeutliche, was die gesamte Geschichte, auch ohne Einschub, vermitteln will.

Hauptaussage plump formuliert: a) Wenn wir auf Jesus vertrauen, hilft er uns auch in stürmischen Zeiten. b) Jesus ist Gottes Sohn.
Der Einschub mit Petrus verdeutlich, dass der Glaube/das Vertrauen dabei wichtig ist und man durchhalte vermögen benötigt.

Veröffentlicht von: @evana

, steht auch in Markus 6,45-52 und Johannes 6,15-21.

In Markus nehmen die Jünger im übrigen eine andere Rolle ein. In Matthäus fallen sie am Schluss auf die Knie und beten an. In Markus dagegen war ihr Herz erstarrt; trotz mehrerer Wunder waren sie weiterhin verschlossen. Hier wird das Unverständnis des Menschen fokussiert.

lhoovpee antworten


BeLu
 BeLu
Beiträge : 5087
Veröffentlicht von: @evana

Und hier die Frage: was war wohl das Motiv Petri, dies tun zu wollen?

Hm. Ich habe das immer so gesehen, dass Petrus einfach jemand war, dem vor lauter Euphorie ab und zu die Pferde durchgehen.

belu antworten
joe390
 joe390
Beiträge : 466

Begeisterung, aus dem Bauch heraus. Ganz unreflektiert, einfach so 😊

Stell dir doch die Situation vor: Da draußen auf dem großen See, nachts, Dunkelheit, Wind und Wellen, es wird gefährlich, sie kämpfen stundenlang mit den Elementen. In dieser Situation sehen sie dann auch noch eine Gestalt, erschrecken zuerst zu Tode, bevor sich Jesus zu erkennen gibt. Tja, und da ist Petrus eben Petrus, da macht es irgendwie klick, so wie bei einem Kind, dass Papa irgendwas Tolles tun sieht (Papa wirft den großen Bruder sooo hoch in die Luft, oder was auch immer) und einfach ruft: Ich will auch. - OK, Petrus hat noch viel mehr gesehen von Gottes wirken, aber jetzt, wo er Jesus sieht, will er - wie das erwähnte Kind - nicht zu zusehen. Mittendrin, statt nur dabei 😉

joe390 antworten
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Evana
 Evana
(@evana)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 924

Danke 😊 und will am Liebsten in die Arme vom Papa laufen. Ohne darüber nachzudenken: Kann ich das überhaupt.

Das Herz ist so überwältigt, dass es nicht mehr zu stoppen ist. Der Verstand ist in dem Moment total weg, ausgeschaltet.

evana antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo Evana,

das klingt interessant.

Bei dem Text dachte ich erst mal: Interessant ist auch, warum die anderen Jünger eigentlich nicht so reagieren.

Ich finde bei solchen Stellen sieht man immer mal wieder, wie unterschiedlich die Jünger im Temperament waren.

Ich bin nicht sicher, ob es für die Mutter von Petrus und Andreas immer so die helle Freude war: ich stelle mir vor, dass Petrus ein ziemlich impulsives Kind war, gerne mal gehandelt hat ohne vorher viel nachzudenken, vielleicht auch mal schnell in Raufereien verwickelt war - denke mal an die Situation im Garten Gethsemane, wo Petrus mal direkt das Schwert zückt und Malchus das Ohr abschlägt. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass er Freude direkter ausdrückte, Liebe stärker zeigte. Als Erwachsener geht er fischen, nachdem Jesus gekreuzigt wurde und auferstand - und kaum sieht er ihn am Ufer, springt er ins Wasser und schwimmt. Die anderen Jünger sind da weniger impulsiv und auch praktischer - sie bringen das Schiff ans Ufer.

Ich will ihm jetzt kein ADHS unterstellen, aber er scheint ziemlich impulsiv gewesen zu sein.

So sehe ich auch diese Stelle: erst mal reagieren, dann denken. Und kaum denkt er, schon sinkt er 😉

Interessant finde ich, dass ausgerechnet der impulsive Petrus die Vorrangstellung unter den Jüngern hatte und sie auch von Jesus bekam.

Interessant finde ich auch, dass Markus nicht darüber berichtet. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich habe mal gelernt, dass man davon ausgeht, dass das Markusevangelium von Markus (den aus der Apostelgeschichte) aufgeschrieben wurde und er es von Petrus direkt hatte. Da geht man wohl auch von aus, weil das Markusevangelium in der Sprache einfacher und direkter ist, was zu einem damaligen Fischer ja auch passen würde.
Wenn Markus nicht darüber berichtet, könnte das daran liegen, dass Petrus sich entweder nicht selbst rausstellen wollte oder das ganze nicht als seine Ruhmestat ansah und damit nicht hausieren ging, insbesondere wenn Markus sich auf Predigten von Petrus beziehen sollte.

Falls das Matthäusevangelium wirklich von Levi ist und damit einem Jünger, hat er das Ganze vielleicht aufgeschrieben, weil er einerseits dabei war, er aber vielleicht auch die Geschichte - weil Petrus eine führende Stellung hatte - eindrücklicher oder wichtiger fand.

Wie würde ich handeln? Wenn ich in einem Boot sitze, das in einem Sturm ist und es läuft nachts jemand über das Wasser, von dem ich erst mal denke, es könnte ein Geist sein?
Ja....panisch, ne? Und du? 😀

Warum konnte Petrus ein paar Schritte gehen? Weil Jesus ihn gerufen hat und er auf ihn schaute. Ich glaube, deshalb funktionieren diese ganzen "sie hatten doch Glauben und haben es auch versucht und sind ertrunken" Geschichten meistens nicht : Jesus ruft die Leute doch normalerweise gar nicht und einfach nur zu sagen: ich habe aber doch ganz viel Glauben, deshalb kann ich jetzt den Fluß überqueren, schließlich will ich zu einem Gottesdienst (gabs vor einigen Jahren wirklich mal irgendwo in Asien), ist eben kein direkter Ruf und damit Auftrag und Befähigung durch Jesus, sondern eher so was wie persönlicher Wunschgedanke. Und der Fokus ist dann ganz falsch: wenn wir anfangen uns auf unseren großen Glauben zu verlassen, sehen wir auf uns und eben nicht auf Jesus.

Und wenn wir versuchen über Wasser zu laufen, ohne dass wir gerufen wurden, sollten wir uns fragen, warum wir das eigentlich machen? Um Gott zu einem Wunder zu zwingen?

Zur Zeit des NT, war Jesus als Mensch auf der Erde (ganz Mensch, ganz Gott) und die Wunder dienten doch auch als Bestätigung seiner Worte. Er zeigte, dass er göttliche Vollmacht hatte, daher waren seine Worte eben nicht nur Menschenwort. Wenn Jesus über das Wasser lief oder einen Sturm bändigte, zeigte er doch, dass er eben nicht "nur" Mensch war, sondern Herr über die Gezeiten und über die Naturgesetze.

Das zu verstehen dauerte doch....auch bei seinen Anhängern. Die Jünger glauben das ist ein Geist oder Markus sagt eben, dass sie trotz eines gerade erlebten Wunders (Fische und Brote) eben immer noch harte Herzen hatten. Sie hatten es immer noch nicht wirklich verstanden, wer Jesus war.

Wenn ich für mich was daraus ziehen sollte....ich vermute wir denken auch oft, dass wir doch wissen wer Jesus ist. Oft genug gehört, oft genug bekannt, oft genug gelesen. Sogar immer mal wieder erlebt.

Trotzdem wären die meisten von uns wahrscheinlich fassungslos, wenn Jesus plötzlich bei uns im Raum stünde. Oder selbst sowas wie ein Wunder: ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren würde, wenn ich eine Totenauferstehung sehen würde. Das ist in der Theorie ja schön zu lesen, aber wenn man selbst dabei ist, merkt man wahrscheinlich erst, wie wenig man ehrlich dran glaubt.

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1 Antwort
Evana
 Evana
(@evana)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 924

Hallo Pottkind,

Veröffentlicht von: @pottkind

Bei dem Text dachte ich erst mal: Interessant ist auch, warum die anderen Jünger eigentlich nicht so reagieren.

Wahrscheinlich waren diese mit den Rudern beschäftigt. Es war ja ein Ruderboot. Petrus hat als erfahrener Schiffer das Boot gelenkt. Er hatte somit eine andere Körperhaltung. Er stand, während die anderen saßen und die Ruder in der Hand hielten.

Das mit dem ADHS und der Impulsität fand ich mal in einem Seelsorgebuch, dass der Autor Petrus mit dieser Art von Menschen verglich. Sie werden ja meistens von den anderen als anstrengend abgestempelt, was dann zur Folge hat, dass das Selbstwertgefühl im Keller ist. Deshalb erkannte wohl auch Simon Petrus (als er Jesus kennenlernte) dass er ein Sünder ist.

Veröffentlicht von: @pottkind

Interessant finde ich, dass ausgerechnet der impulsive Petrus die Vorrangstellung unter den Jüngern hatte und sie auch von Jesus bekam.

Gott erwähnt das, was in den Augen der Welt, Schwache, damit er die Weisheit der Welt umdreht. Das was in der Welt anerkannt ist, nimmt er nicht an, aber das, was in der Welt verstoßen wird, das stärkt er.
Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten die Ersten.

Witwen, Waise, Kranke, Arme sind in den Augen Gottes diejenigen, denen er helfen will.
Deshalb spricht Jesus: Die Gesunden bedürfen keinen Arzt, wohl aber die Kranken.

Das die 2 anderen Evangelisten (Markus und Johannes es nicht berichteten, lag vielleicht auch daran, dass der Fokus auf Jesus bleiben sollte. Lukas war nicht dabei, er hat die Geschichte gar nicht erwähnt.

Veröffentlicht von: @pottkind

Wie würde ich handeln? Wenn ich in einem Boot sitze, das in einem Sturm ist und es läuft nachts jemand über das Wasser, von dem ich erst mal denke, es könnte ein Geist sein?
Ja....panisch, ne? Und du? 😀

Wahrscheinlich wäre ich von dem Sturm so seekrank, dass ich zu nichts mehr imstande wäre. Das einzige, was da noch möglich wäre, wären Stoßgebete.

Veröffentlicht von: @pottkind

Warum konnte Petrus ein paar Schritte gehen? Weil Jesus ihn gerufen hat und er auf ihn schaute. Ich glaube, deshalb funktionieren diese ganzen "sie hatten doch Glauben und haben es auch versucht und sind ertrunken" Geschichten meistens nicht : Jesus ruft die Leute doch normalerweise gar nicht und einfach nur zu sagen: ich habe aber doch ganz viel Glauben, deshalb kann ich jetzt den Fluß überqueren, schließlich will ich zu einem Gottesdienst (gabs vor einigen Jahren wirklich mal irgendwo in Asien), ist eben kein direkter Ruf und damit Auftrag und Befähigung durch Jesus, sondern eher so was wie persönlicher Wunschgedanke. Und der Fokus ist dann ganz falsch: wenn wir anfangen uns auf unseren großen Glauben zu verlassen, sehen wir auf uns und eben nicht auf Jesus.

Das denke ich auch. Wir brauchen einen inneren Auftrag von Gott.
Ohne ihn können wir nichts tun. Das hat auch Jesus gesagt: Ich tue das, was der Vater mir zeigt.

Veröffentlicht von: @pottkind

Zur Zeit des NT, war Jesus als Mensch auf der Erde (ganz Mensch, ganz Gott) und die Wunder dienten doch auch als Bestätigung seiner Worte. Er zeigte, dass er göttliche Vollmacht hatte, daher waren seine Worte eben nicht nur Menschenwort. Wenn Jesus über das Wasser lief oder einen Sturm bändigte, zeigte er doch, dass er eben nicht "nur" Mensch war, sondern Herr über die Gezeiten und über die Naturgesetze.

Ja, so steht es auch in Hiob 9,8: der die Himmel ausspannt, er allein, und schreitet auf den Wogen des Meeres.
Vielleicht hat diese Stelle Jesus inspiriert: Ich bin Gottes Sohn, also ist mir auch möglich auf den Wogen des Galiläischen Meeres zu schreiten.
So funktioniert der Glaube: Gott beim Wort zu nehmen. Hier steht es, das glaube ich. Das ist wahr!

Bei uns ist oft der Verstand im Weg. Wir rechnen meistens nicht, das Gott in die Situation eingreift, oder Jesus im Raum erscheint, wir einem gewaltigen Wunder beiwohnen etc. Das können wir einfach nicht erfassen und sind dann fassungslos.

Gehört habe ich in letzter Zeit von Totenauferweckungen. Menschen, die gestorben sind und tot waren, wurden durch Gebete wieder ins Leben zurückgeholt. Persönlich habe ich aber noch keinen getroffen oder es an toten Tieren auszuprobieren.

Wir haben noch viel zu lernen.

LG
Evana

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