Spr. 22:15 / Erziehung
Spr. 22:15 Haftet Narrheit am Herzen des Knaben, die Rute der Zucht entfernt sie davon.
Wie versteht ihr diesen Vers und wie wendet ihr ihn in der Kindererziehung an? Meine Frau ist der Meinung, dass ich ihn bei Ungehorsam der Kinder (also z.B. wenn sie etwas nicht tun, das sie gesagt hat) mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung (so, dass sich in jedem Fall die Situation entspannt hat, manchmal aber auch vom Kind vergessen sein mag) körperlich umsetzen sollte, mit einem Hinweis auf die Situation. Da ich hier stark zurückhaltend bin, bzw. auf unserer aller Unvollkommenheit verweise sowie andere Möglichkeiten, die auszuschöpfen wären (Vorbild sein, Konflikte zwischen den Kindern nicht weit kommen zu lassen, die Gnade und Güte Gottes betonen, die zur Umkehr führt), sagt sie ich sei ungehorsam Gottes Wort gegenüber und droht deswegen mit einem Ältesten der Gemeinde über meine Weigerung Spr. 22:15 umzusetzen zu sprechen und spekuliert, dass ich aufgrund meines Ungehorsams unter Gemeindezucht gestellt werden könnte. Sie befürchtet, dass mit dem Ausbleiben von Zucht der Kinder z.B. nach Spr. 23:13-14 unsere Kinder in der Hölle landen würden und schaden nehmen würden und ich es darum, wenn ich sie liebe, so umsetzen müsste. Ich befürchte, dass das eher zu blindem Gehorsam/ Furcht der Kinder führt und ihnen nicht unbedingt helfen würde, Vertrauen zum Herrn aufzubauen, freiwillig Gott gegenüber gehorsam zu sein und in Seine Nachfolge zu treten. Wie versteht ihr die Verse und was ist / war aus eurer Sicht hilfreich um eure Kinder in die Nachfolge Jesu zu rufen?
Ist diese Anfrage ernst gemeint?
"Körperliche Züchtigung ist in Deutschland gesetzlich verboten. Seit November 2000 ist das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert, genauer gesagt in § 1631. Dort heißt es: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
"Sollten Eltern trotz des Verbots ihre Kinder körperlich bestrafen, drohen straf- und zivilrechtliche Konsequenzen. Das Familiengericht kann Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls anordnen. Zudem können Kinder Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn sie durch verbotene Maßnahmen verletzt werden."
Literaturhinweis:
Die "Rute der Zucht" hat nichts mit Schlagen zu tun, sondern ist eine Redewendung für ...siehe nachfolgende Erklärung aus KI:
Die „Rute der Zucht“ (oder auch „Stab der Zucht“) ist ein Begriff mit tieferer Bedeutung, besonders im Kontext der Bibel. Im Hebräischen wird dafür das Wort „schévet“ verwendet, das einen Hirtenstock oder -stab bezeichnet. Es symbolisiert nicht nur Züchtigung oder Strafe, sondern auch liebevolle Führung und Anleitung, ähnlich wie ein Hirte seine Herde leitet.
Im Alten Testament, besonders in den Sprüchen, wird die Rute oft im Zusammenhang mit der Erziehung von Kindern erwähnt. Sie steht für Disziplin und die Notwendigkeit, Kindern bestimmte Verhaltensweisen beizubringen, um sie vor Torheit zu bewahren. Allerdings wird dies nicht als rohe Gewalt verstanden, sondern als liebevolle Korrektur, um den Kindern zu helfen, einen besseren Weg einzuschlagen.Ein Beispiel dafür ist Psalm 23:4, wo es heißt: „Auch wenn ich gehe durchs finstere Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.“ Hier wird die Rute des Hirten als etwas verstanden, das Schutz und Trost bietet.In der orientalischen Kultur, insbesondere im alten Israel, war der Hirtenstock ein alltägliches Werkzeug und ein Symbol für Autorität und Führung. Die „Rute der Zucht“ sollte daher nicht als Zeichen von Härte, sondern als Ausdruck von Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein gesehen werden.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Rute der Zucht“ im orientalischen Kontext eine vielschichtige Bedeutung hat. Sie steht für:
- Disziplin und Erziehung: Notwendig, um Kinder vor Torheit zu bewahren.
- Liebevolle Führung: Die Rute wird als Werkzeug der Führung und Anleitung verwendet, nicht als Mittel zur rohen Gewalt.
- Schutz und Trost: Der Hirtenstab kann auch Schutz und Trost bieten, wie in Psalm 23.
- Autorität und Verantwortung: Im Kontext der Hirtenrolle symbolisiert die Rute Autorität und die Verantwortung für das Wohl der Herde bzw. der Kinder.
Es ist so ziemlich die schlechteste Idee, die Kinder nachträglich für irgendwelche Fehler des Tages zu verhauen.
Und es ist weiterhin so ziemlich die schlechteste Idee, diese Tätigkeit dann von einem anderen ausüben zu lassen.
Damit macht sich die Mutter die Hände nicht dreckig und das Verhältnis zum Vater wird auch dauerhaft geschädigt
'Wart nur, bis der Papa kommt ...' - das gibt ein ganz schräges Vater- (und in diesem Fall auch Gottes-)Bild.
Man kann ein Kind ganz sicher nicht in den Himmel prügeln.


Danke für den Beitrag, dem ich nur voll und ganz zustimmen kann und ihn mit einer grundsätzlichen Bemerkung ergänzen will:
Es ist so ziemlich die schlechteste Idee, die Kinder nachträglich für irgendwelche Fehler des Tages zu verhauen.
Egal ob "verhauen" oder eine andere Form der Strafe:
Jeder, der auch nur minimale Kenntnis von Erziehung und Führung hat, weiß, dass die Ahndung eines Vergehens so zeitnah wie möglich erfolgen soll. Aktion und Reaktion gehören zusammen, sowohl im Schlechten als auch im Guten!
Und es ist weiterhin so ziemlich die schlechteste Idee, diese Tätigkeit dann von einem anderen ausüben zu lassen.
Da kann man nichts mehr hinzufügen...
Ich Glaube, die Rute sollte nicht als Gegenstand gesehen werden.
Ich glaube eher so.