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Warum glaubte Jesu Familie ihm zunächst nicht?

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Turtle555
Themenstarter
Beiträge : 3

Hallo liebe Forenmitglieder, 

ich habe ein Frage und hoffe, dass mich hier jemand aufklären kann:

Gemäß Markus 3,21  (und Joh 7,5) hielt die Familie von Jesus ihn offenbar für verrückt ("von Sinnen"). Aber wieso? 

In Matthäus 1,1 steht, dass Josef ja offenbart wurde, dass Maria Jesus durch den Heiligen Geist empfangen hat. Und auch sie selbst muss doch gewusst haben, dass Jesus etwas Besonderes ist aufgrund der unbefleckten Empfängnis. Demgemäß wäre es doch nur logisch gewesen, dass sie von Beginn an an seine Lehren glauben.

Oder habe ich hier grundsätzlich etwas falsch verstanden?

Vorab vielen Dank für Eure Antworten.

 

Turtle

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27 Antworten
Tatokala
Beiträge : 3191

Nein, ich sehe da keinen logischen Schluss.

Du schreibst doch selbst: "Und auch sie selbst muss doch gewusst haben," (über Maria)

 

Und dann: "sie von Beginn an an seine Lehren glauben." (Also der Plural, der sich auf die Masse bezieht.)

Warum sollte Marias Wissen gleich Mehrheitswissen sein?

Wenn ein Familienmitglied eine bestimte Ansicht vertritt, heißt das noch lange nicht, daß alle anderen da automatisch mitziehen.

lg

Tatokala

tatokala antworten
3 Antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@tatokala 

Immerhin war ja Maria bei der Gruppe, die ihn dann zu sich nehmen wollte, mit dabei (Mk 3,32)!

hkmwk antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 3191

@hkmwk Allerdings war das mit hoher Wahrscheinlichkeit eine patriarchalisch geprägte Gesellschaft, in der Frauen nicht soo viel zu sagen hatten.

tatokala antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@tatokala 

Tatsache ist, dass sich Jesus dann auch von Maria distanziert hat, eben weil seine Familie nicht nach Gottes Willen handelte (Mk 3,33-35).

hkmwk antworten


Helmut-WK
Beiträge : 8575

@turtle555 

Gemäß Markus 3,21 (und Joh 7,5) hielt die Familie von Jesus ihn offenbar für verrückt ("von Sinnen"). Aber wieso?

Steht doch unmittelbar davor: Weil Er nicht zum Essen kam. »Aber der Junge muss doch was zu sich nehmen!«.

Da überdecken dann die aktuellen Nachrichten und Gefühle die Erfahrungen von vor langer Zeit.

hkmwk antworten
Goldapfel
Beiträge : 184

@turtle555 

Etwas zu hören und zu sehen und zu erleben heißt noch nicht, dass man es bereits ganz erfasst hat. Es muss auch verarbeitet werden. Und wenn das Bild noch nicht komplett ist, sieht man es noch nicht vollständig. 

Die Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit dem Kind Jesus werden auch viel ganz normales gehabt haben. Das prägt die Festplatte.😉 Da muss sie dann erst überschrieben werden. 

Und wenn ich hören würde, mein Kind käme nicht mehr dazu zu essen und man spräche davon, es sei besessen, würde ich mir auch Sorgen machen. Vielleicht war auch der äußere Druck auf Maria so groß, dass sie mitgehen musste? Gesellschaft funktioniere da anders, als heute bei uns.

 

ga2 antworten


amateurlektor
Beiträge : 10
Veröffentlicht von: @turtle555

Hallo liebe Forenmitglieder, 

ich habe ein Frage und hoffe, dass mich hier jemand aufklären kann:

Gemäß Markus 3,21  (und Joh 7,5) hielt die Familie von Jesus ihn offenbar für verrückt ("von Sinnen"). Aber wieso? 

In Matthäus 1,1 steht, dass Josef ja offenbart wurde, dass Maria Jesus durch den Heiligen Geist empfangen hat. Und auch sie selbst muss doch gewusst haben, dass Jesus etwas Besonderes ist aufgrund der unbefleckten Empfängnis. Demgemäß wäre es doch nur logisch gewesen, dass sie von Beginn an an seine Lehren glauben.

Oder habe ich hier grundsätzlich etwas falsch verstanden?

Vorab vielen Dank für Eure Antworten.

 

Turtle

Liebe/r Turtle,

Deine Frage ist sehr interessant und beschäftigt Theologen und Bibelwissenschaftler schon lange. Tatsächlich ist die Reaktion von Jesu Familie, insbesondere seiner Brüder, nicht immer einfach zu verstehen.

Zunächst einmal ist es wichtig, zwischen "verrückt" und "von Sinnen" zu unterscheiden. Der Ausdruck "von Sinnen" im griechischen Original kann auch "außer sich" oder "beunruhigt" bedeuten. Es ist denkbar, dass Jesu Familie nicht wirklich glaubte, er sei geisteskrank, sondern eher besorgt über sein Verhalten war. Seine Verkündigung und sein Auftreten, die gängige religiöse Normen hinterfragten, könnten bei seiner Familie auf Unverständnis und Sorge gestoßen sein.

Du hast Recht, Matthäus 1,1 beschreibt die göttliche Empfängnis Jesu. Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Maria und Josef von Anfang an die Tragweite von Jesu Sendung und die volle Bedeutung seiner Göttlichkeit verstanden haben. Das Neue Testament zeigt uns immer wieder, dass selbst die Menschen, die Jesus am nächsten standen, Zeit brauchten, um seinen Weg und seine Botschaft zu begreifen.

Aus psychologischer Sicht ist es zudem nachvollziehbar, dass Jesu Familie Schwierigkeiten hatte, seine göttliche Natur mit dem Menschen zu vereinen, den sie aufgezogen hatten. Es ist ein menschliches Phänomen, dass wir uns schwertun, Vertrautes in einem neuen Licht zu sehen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Glaube ein Prozess ist. Selbst wenn Maria und Josef von Anfang an an Jesus als den Messias glaubten, so bedeutete das nicht, dass sie von Anfang an alle seine Handlungen und Aussagen sofort und vollständig verstanden.

Letztendlich bleibt die Frage, warum Jesu Familie in Markus 3,21 und Johannes 7,5 so reagierte, komplex und nicht eindeutig zu beantworten. Die Bibel gibt uns Einblicke in menschliche Reaktionen auf das Göttliche, die von Zweifel und Unverständnis bis hin zu tiefem Glauben reichen.

Ich hoffe, diese Antwort hilft dir weiter!

Herzliche Grüße

amateurlektor antworten
Meriadoc
Beiträge : 210

@turtle555 

auch Maria musste wieder-geboren werden.

 

Ihr wurde gesagt 

 

kurz nach der Geburt ihres Sohnes hat ihr der Prophet Simeon im Tempel prophezeit: "Deine Seele wird ein Schwert durchdringen" (Lk 2,35).

 

Dieses zweischneidige Schwert 

Hebräer 4:12 BIBEL. HEUTE. Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert, das die Gelenke durchtrennt und das Knochenmark freilegt.

 

Maria und ihre Familie waren fleischlich gesinnt. 

meriadoc antworten
16 Antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Monaten

Beiträge : 210

Nachtrag


Ein großer Teil einer fleischlichen Gesinnung besteht darin,
das zu wollen, was man will, wenn man es will . Dazu gehört auch, Menschen oder Ideen anzubeten, die einem das geben können, was man will. Das passiert, wenn selbstsüchtige Wünsche wichtiger werden als das, was Gott will. Auch diese Dinge können sehr subtil und trügerisch sein.

 

https://www-crosswalk-com.translate.goog/faith/spiritual-life/warning-signs-of-a-carnally-minded-christian.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq#

meriadoc antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

@meriadoc 

Maria und Joseph waren geistig gesinnt. Es war damals nicht Standard bei einem Erstgeborenen im Tempel ein Opfer darzubringen. Lies mal Lukas 2,22. Später war sie offenbar alleinerziehend. Am Kruzifix vertraute Jesus ihre geistige Obhut dann Johannes an. Johannes 19: Als Jesus seine Mutter und den Jünger, den er besonders liebte, dort stehen sah, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, das ist jetzt dein Sohn!“ Und zu dem Jünger sagte er: „Das ist jetzt deine Mutter!“ Der Jünger nahm sie mit zu sich nach Hause und sie wohnte von da an bei ihm. 

Als nach der Auferstehung Jesus seinem Halbbruder Jakobus erschien (1. Kor. 15,7), wurde dieser ein eifriger Nachfolger von Jesus. In seinem Brief sagte er demütig: "Schließlich machen wir ja alle oft Fehler." (Jakobus 3,2)

bibelleser antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24829

@bibelleser 

Zum Beitrag

Es war damals nicht Standard bei einem Erstgeborenen im Tempel ein Opfer darzubringen.

Ja doch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erstgeburt#Erstgeburt_in_der_Bibel

Das priesterliche Gesetz gab über das Opfer der Auslösung der Erstgeborenen genaue Auskunft. Das erstgeborene Kind wurde, wenn es mindestens einen Monat alt geworden war d. h. wohl seine Lebensfähigkeit bewiesen hatte, im Tempel dargestellt (Lk 2,22 EU) und nach der gesetzlichen Schätzung um „fünf Schekel heiligen Gewichtes losgekauft“ (Num 18,16 EU; 3,47 EU). In dem Buch Numeri wird die Vorschrift dann noch mal präzisiert (Num 3,40 EU; 8,17 EU). Die Leviten die von Jahwe als Auslösung der Erstgeborenen in Israel genommen werden, bezieht sich nur auf die Einsetzung des Levitenstandes; in späterer Zeit mussten sämtliche jüdischen Erstlingssöhne, nicht bloß die über die Levitenzahl überschüssigen, durch Geld ausgelöst werden.

Dann geht es auch interessant weiter bei Jesus,der Erstgeborene aus den Toten, der sein Blut im himmlischen Heiligtum  dargebracht hat.

deborah71 antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

Ich glaube nicht, dass sich zu jener Zeit noch alle an das Gebot gehalten haben. Auch nicht den Zehnten zu geben. Vor allem, wenn sie arm waren.

Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass Maria eine gottgefällige Frau war und blieb. Das bescheinigte ihr auch ein Engel. Lukas 1 (Da sagte der Engel zu ihr: „Hab keine Angst, Maria! Gott hat dir seine Anerkennung geschenkt.) In der Folge antwortete sie: "Siehe, Gottes Dienerin!"

Sie waren offensichtlich sehr arm, da sie 40 Tage nach der Geburt Jesu nur 2 Tauben als Opfer darbrachten. Das durften nur die, die sich den jungen Widder nicht leisten konnten. 

Später war sie offensichtlich Witwe und alleinerziehend. Dass ihre Kinder Jesus erst nach seinem Tod als Messias annahmen, und Jesus sie auf Golgatha in die geistige Obhut von Johannes gab und Johannes sie sogar aufnehmen musste (wo waren ihre Kinder???), kann man ihr nicht zum Vorwurf machen. Sie blieb eine gottesfürchtige Frau. Joseph war zum Zeitpunkt des Todes Jesu offensichtlich bereits gestorben.

bibelleser antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24829

@bibelleser 

Das ist unbestritten. Wogegen ich einen Einwand habe ist dieser zitierte Satz von dir:

Es war damals nicht Standard bei einem Erstgeborenen im Tempel ein Opfer darzubringen.

Doch, es war Standard. Das belegen die Stellen im wikiartikel, der sie aus der Bibel zusammengesucht hat. Du magst deine Meinung haben, sie stimmt aber nicht mit der Schrift überein.

Unser Glaube soll sich nicht auf Meinungen gründen, sondern auf dem Wort. Wenn du vermittelst, die haben das damals nicht ernst genommen, dann brauchen wir das wohl auch nicht. So schnell schleicht sich Verführung zu Nachlässigkeit ein.

Maria war auch nicht irgendeine junge Frau, sondern stand nahe ihrer levitischen Verwandschaft, Zacharias und Elisabeth. Dass sie sich an die Regel hielt bezeugt auch ihre Aussage dem Engel gegenüber, der ihr die Botschaft der Empfängnis brachte.

deborah71 antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

@deborah71 

Dass sich unser Glaube nicht auf Meinungen gründen soll, da bin ich ganz deiner Meinung.

Vom Fragesteller ging der Gedanke aus, Maria wäre nicht geistig gesinnt gewesen und jemand antwortete gar, dass Jesus sich von seiner Mutter abgewendet hätte. Dagegen spricht der Bericht aus den Evangelien. In einer Zeit, von der Hosea sprach, dass viele in getäfelten Häusern saßen, während das Haus Gottes verfiel, finde ich es um so mehr ein Ausdruck von Gelstiggesinntsein, dass sie alles andere als wohlhabend am 40. Tag nach der Geburt das vorgeschriebene Opfer darbrachten. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt.

bibelleser antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24829

@bibelleser 

Irgendwie war es mißverständlich. Gut, dass wir drüber geredet haben.

Neulich habe ich eine interessante Interpretation zu der Bibelstelle gelesen, als er auf die Anfrage seiner Mutter antwortete. Der Interpret verengte die Stelle nicht auf Ablehnung der Mutter, sondern blickte von einer anderen Seite auf die Szene und schrieb von einer Erweiterung seiner (Jesu) Familie.... im Sinne von: schaut... hier bin ich auch in Familie, in Glaubensfamilie. Keine Sorge....

An etlichen Stellen ist es ja so, dass Jesus von der natürlichen Ebene auf die geistliche Ebene wechselt. Das klassische Beispiel dazu ist die Frau am Jakobsbrunnen, wo es von der natürlichen Durstebene und dem natürlichen Wasserholen auf die geistliche Ebene des Lebenswassers von Jesus geht. Und die Frau wird zur Botschafterin des Messias. Faszinierende Entwicklung!

deborah71 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@bibelleser (zum Beitrag)

In einer Zeit, von der Hosea sprach

Hosea lebte über 700 Jahre vor Maria. Was er beklagte, führte zur Zerstörung des »Nordreichs« durch die Assyrer 722 v.Chr.

dass sie alles andere als wohlhabend am 40. Tag nach der Geburt das vorgeschriebene Opfer darbrachten

Sie haben nicht das vorgeschriebene Standard-Opfer dargebracht (ein Lamm und eine Taube), sondern das Opfer für Arme (zwei Tauben).

Tatsächlich kann man nur aus dieser Angabe bei Lukas überhaupt schließen, dass sie arm waren!*

Fakt ist: Das Opfer, dass sie darbrachten, war Standard (bzw. genau genommen Substandard).

Von besonderer Geistlichkeit Marias wird nirgendwo in der Bibel gesprochen. vergleiche nur die Charakterisierung von Elisabeth (der besondere Geistlichkeit attestiert werden kann) in Lk 1,4-5 mit der von Maria in Lk 1,26-27.

Natürlich sollte man ihre Fehler nicht überbetonen, aber eben auch nicht wegzureden versuchen.

Anmerkung:
*Und man kann daraus auch schließen, dass die Weisen 40 Tage nach der Geburt Jesu noch nicht in Jerusalem angekommen waren …

hkmwk antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

@hkmwk 

Lukas 1,46 Maria zitiert aus den Psalmen.

 

Lukas 2,51 während Jesus heranwuchs, verfolgte Maria genau, was in seinem Leben geschah, und schenkte seinen weisen Worten Aufmerksamkeit. Sie „bewahrte . . . alle diese Worte sorgfältig in ihrem Herzen“.

 

Lukas 2:41 obwohl nur die Männer verpflichtet waren, zu den großen Festen in Jerusalem zu erscheinen, reisten Joseph und Maria Jahr für Jahr als Familie zusammen mit anderen Verwandten dorthin.

 

Apostelgeschichte 1,14 Sie war Teil der ersten Gemeinde.

 

Sie ging jungfräulich in die Ehe

 

Joseph wollte Maria schützen, als er erfuhr, dass sie schwanger war, und dies noch bevor der Engel ihm den wahren Grund erklärte.

 

Für mich steht fest: zwei Glaubensmenschen. Gott hatte eine gute Wahl getroffen.

bibelleser antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@bibelleser 

Lukas 1,46 …

Hier gings ja um Mk 3, wo Jesus seiner Mutter indirekt bescheinigt, nicht im Sinne Gottes zu handeln (also zu sündigen).

Für mich steht fest: zwei Glaubensmenschen. Gott hatte eine gute Wahl getroffen.

Das Eine schließt das Andere nicht aus.

Und was die »gute Wahl« angeht: Gott wählt anders als wir es tun würden. Zuweilen sucht er sich die »am wenigsten geeignete Person« aus, ich denke gerade an Gideon oder David. Siehe auch 2.Ko 4,7.

hkmwk antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

@hkmwk 

Nach Johannes 7,5 waren es explizit seine Brüder, die nicht an ihn glaubten. Von Maria lesen wir nichts derartiges.

bibelleser antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@bibelleser 

Ich habe von Mk 3 gesprochen:

Mk 3,20 Jesus ging nach Hause, und wieder versammelte sich eine Menschenmenge bei ihm, sodass er und seine Jünger nicht einmal Zeit zum Essen fanden. 21 Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen. Sie waren überzeugt, dass er den Verstand verloren hatte.

Das ist die Vorgeschichte, nach einer Weile (literarisch dadurch »erlebbar«, dass Markus erst mal über andere Dinge schreibt) kommen sie bei Jesus an:

Mk 3,31 Inzwischen waren Jesu Mutter und seine Geschwister gekommen. Sie blieben vor dem Haus stehen und schickten jemand zu ihm, um ihn zu rufen. 32 Die Menschen saßen dicht gedrängt um Jesus herum, als man ihm ausrichtete: »Deine Mutter und deine Brüder und Schwestern sind draußen und wollen dich sprechen.« - 33 »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?«, erwiderte Jesus.

Das ist natürlich eine rhetorische Frage (Jesus hatte keinen Blackout, so dass Er nicht mehr wüsste, wer Seine Familienangehörigen sind).

Mk 3,34 Er sah die an, die rings um ihn herum saßen, und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Geschwister!

Also: Die da draußen (Maria und die Brüder Jesu) sind es nicht, Jesus verleugnet Seine Familie.

Mk 3,35 Denn wer den den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«

Denn … Jesus distanziert sich von seiner Familie, weil sie im Augenblick nicht den Willen Gottes tut. Denn Gottes Wille war nicht, dass er jetzt erst mal ne Pause macht, um wieder zu sich zu kommen (V.21!) …

Das lesen wir also von Maria. Natürlich auch all das, was du oben erwähnt hast, man sollte Maria nicht schlechtreden (hab ich sinngemäß auch schon gesagt). Aber eben auch nicht ihre Fehler und Sünden vertuschen.

hkmwk antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16698

@hkmwk 

Gut auf den Punkt gebracht. Ich tät den "Augenblick" hervorheben; weil viele lesen/verstehen, dass er sie ganz ablehnte ... (was nicht da steht).

neubaugoere antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 901
Veröffentlicht von: @hkmwk

Jesus distanziert sich von seiner Familie, weil sie im Augenblick nicht den Willen Gottes tut. 

Oder:
Jesus distanziert sich von seiner Familie, weil sie im Augenblick nicht den Willen Gottes tut.

chai antworten
Bibelleser
(@bibelleser)
Beigetreten : Vor 4 Wochen

Beiträge : 50

@hkmwk 

Jetzt verstehe ich deinen Gedanken. Das "Distanzieren" passt halt nicht so in mein Bild von Jesus.

Im Johannesevangelium steht, dass er einen der Apostel besonders lieb hatte. Das grenzte die anderen ja auch nicht aus.

Ich würde die Bemerkung in Markus 3,35 so deuten, (und in Matthäus 12 ist ja eine ähnliche Begebenheit), dass sein Verhältnis zu seinen Jüngern ihm einfach nur stets mehr bedeuteten. Das ist zumindest mein Beleg, im Geiste verwandte "Bruder" und "Schwester" zu nennen.

Ich gehe mit dir einig, dass das Verhältnis zu seinen leiblichen Brüdern zu Lebzeiten wohl nicht einfach war. Es gibt ja kaum eine Erzählung, wo es unter den Geschwistern nicht Reibereien gab: Kain und Abel, Jakob und Essu, Isaak und Ismael, 11 Söhne Jakobs gegen Joseph, Rahel gegen Lea, und so weiter. 

Wenn wir davon ausgehen, dass in Matthäus 28,10 er seine leiblichen Brüder meinte (Jesus beruhigte sie: „Habt keine Angst! Geht und erzählt alles meinen Brüdern, damit sie nach Galilạ̈a gehen und mich dort treffen“), dann wäre das ein Indiz, dass er am geistigen Wohl seiner Familie mit Wohlwollen stets interessiert blieb. Die Reaktion wäre dann alles andere als Distanz. 

bibelleser antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 8575

@bibelleser 

Ich würde die Bemerkung in Markus 3,35 so deuten, (und in Matthäus 12 ist ja eine ähnliche Begebenheit), dass sein Verhältnis zu seinen Jüngern ihm einfach nur stets mehr bedeuteten.

Du hast den Zusammenhang mit Mk 3,20-21 nicht beachtet. Jesus verhindert mit dieser Aussage, dass Ihn Seine Familie erst mal aus den Verkehr zieht, damit Er zu sich selbst kommt (oder wie immer du V.21b interpretieren willst).

Und V.35 sagt Jesus in aller Öffentlichkeit. Stell dir vor, dein leiblicher Bruder würde in deiner Gegenwart vor allen Leuten sagen: Bibelleser ist nicht mein Bruder, denn meine Brüder sind die, die Gottes Willen tun. Nur eine Betonung, dass ihm andere Leute gerade wichtiger sind als du? Und so ein Verhalten war damals noch provozierender als heute, wo die Familienbande weniger eng sind!

Wenn wir davon ausgehen, dass in Matthäus 28,10 er seine leiblichen Brüder meinte

Das ist eine andere Situation. ich habe ja schon in Bezug auf Maria gesagt, was dann neubaugoere und Chai hervorgehoben haben: das sagte Jesus in einer bestimmten Situation, die Mt 28 so nicht gegeben war. - Mal ganz abgesehen davon, dass viele Ausleger die »Brüder« auf die 11 Apostel deuten, denen die Frauen ja auch vom Auferstandenen erzählt haben.

hkmwk antworten


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