Wie beliebig ist die Bibel auslegbar?
Es gibt ja bekanntermaßen ein recht breites Spektrum möglicher Bibelauslegungen.
Das reicht von einer möglichst "wörtlichen" Auslegung, in der jede Silbe praktisch von Gott selbst dort hineingelegt wurde, bis zu einer menschlich-inspirierten Interpretation, bei der auch Fehler und Schwächen der Autoren zugelassen werden.
Aber selbst wenn man sich hier einig wäre gäbe es ja immer noch ganz unterschiedliche Auslegungen und Deutungen einzelner Aussagen. Und nicht genug damit, es gibt auch ganz unterschiedliche Gewichtungen verschiedener Passagen, die mal als mehr, mal weniger bedeutsam betrachtet werden.
Streift man dann durch die Geschichte des Christentums scheint mit der Bibel so ziemlich alles begründbar: Feindesliebe genau so wie Kriegstreiberei, Nächstenliebe wie Verfolgung, Vergebung genau wie Prinzipientreue bis zur Gnadenlosigkeit.
Manche Dinge, die im Namen Jesu begangen wurden, gingen sicherlich so weit dass heute Christen wie Nichtchristen sich darin weitgehend einig sind, dass dies - nach allem was wir wissen - sicher nicht in seinem Sinne war.
Dennoch bleibt immer noch ein weites Spektrum, in dem man sich hier bewegen kann, beginnend schon bei der Frage wie mit der Bibel eigentlich umzugehen sei.
Mir als - mittlwerweile - Aussenstehendem erscheint es im Grunde so, dass jeder Gläubige seine eigenen Wünsche und Vorstellungen in die Bibel hineininterpretiert, sich eine entsprechende Gemeinde sucht und dort dann eben als Christ teilnimmt.
Geht es dann um heutige gesellschaftliche Fragen werden dann die Unterschiede besnders deutlich... gibt es bezüglich der Ablehnung von Abtreibung immerhin noch weitgehende Einigkeit sieht das bei der Verhütung schon wieder ganz anders aus... wie überhaupt alle Fragen, die irgendwie mit Sexualität zusammenhängen. Wer mit wem wann, nicht mehr oder wieder rummachen darf war schon immer eine der zentralen kirchlichen Fragen wie es scheint...
Eher in den Hintergrund treten dazu im Vergleich andere Fragen, wie dem Umgang mit der Todesstrafe, dem Dienst an der Waffe und ähnliches.
Eine echte moralische Orientierung scheinen Christen, zumindest in ihrer Gesamtheit, schon längst nicht mehr geben zu können.
Was auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt wie wenig Einigkeit es auch bezüglich zentraler theologischer Fragestellungen gibt... ob die Hölle existiert wird genau so unterschiedlich gesehen wie die Frage der Vergebung, Umgang mit Andersgläubigen oder eben, wie erwähnt, sämtliche Fragen zur menschlichen Sexualität.
Wie nehmt ihr das wahr... vor allem im Umgang mit Christen, die aus einem ganz anderen Umfeld stammen?
Ist die Auslegung letztlich wurscht, hauptsache alle glauben irgendwie an Jesus...?
Veröffentlicht von: @lucan-7Wie nehmt ihr das wahr... vor allem im Umgang mit Christen, die aus einem ganz anderen Umfeld stammen?
Grundsätzlich darf jeder Glauben was er will. Das gilt natürlich auch innerhalb der eigenen Religion. Das muss man respektieren.
Ist die Auslegung letztlich wurscht, hauptsache alle glauben irgendwie an Jesus...?
"Wurscht" wofür?
Veröffentlicht von: @lhoovpee"Wurscht" wofür?
Ob du jemand anderen, der ganz erheblich von deiner Ansicht abweicht, überhaupt noch als Christen betrachtest.
Müssen wir jetzt nicht an konkreten Beispielen festmachen, dabei käme hier nichts Gutes mehr heraus... es geht ja nur ums allgemeine Prinzip, nicht darum, welche Auslegung jetzt tatsächlich die einzig wahre ist.
Veröffentlicht von: @lucan-7Ob du jemand anderen, der ganz erheblich von deiner Ansicht abweicht, überhaupt noch als Christen betrachtest.
Nun, ich nehme nicht meine Theologie als Maßstab, wer Christ ist und wer nicht.
Sofern die Person einer christlichen Kirche angehört und sich selbst als Christ bezeichnet, betrachte ich ihn als Christ.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeSofern die Person einer christlichen Kirche angehört und sich selbst als Christ bezeichnet, betrachte ich ihn als Christ.
Dir reicht dafür also die Selbstbetrachtung? Wie gesagt, ich will das jetzt nicht an konkreten Beispielen festmachen... aber ich nehme doch an, dass du da einen gewissen Rahmen hast, in dem du so ein Bekenntnis noch als "christlich" akzeptierst.
Denn wenn mir mal zurückschauen, was früher so alles im Rahmen des christlichen Glaubens geschah, dann vermute ich mal dass du da vieles finden wirst, was du keineswegs als "christlich" betrachten würdest, egal was die Kirchen und deren Gläubige behauptet haben...
Veröffentlicht von: @lucan-7Dir reicht dafür also die Selbstbetrachtung?
Und die gesellschaftliche Definition.
Wenn da nun eine Gruppe kommt, die sich Christen nennen, aber weder die Landeskirchen, noch die meisten Freikirchen, diese Gruppierung als Christen ansehen, dann gibt es guten Grund bei jenen nicht von Christen zu sprechen.
Schlussendlich hat es also auch etwas damit zu tun, ab wann eine Gruppierung eine Sekte ist (im Sinne das sie Irrlehren verbreiten). Das Ganze ist ein schweres Thema und in jedem Einzelfall zu entscheiden.
Bei Einzelpersonen akzeptiere ich aber das Bekenntnis; allein schon aus Höflichkeit. Wer bin ich, dass ich jemandem seine Identifikation absprechen könnte?
Je nach Rahmen kann man dann über einzelne Themen diskutieren.
Veröffentlicht von: @lucan-7was du keineswegs als "christlich" betrachten würdest,
Es ist ein Unterschied, ob ich einzelne Handlungen bewerte, oder einen Menschen. "Christ" und "christlich" werden ja verschieden verwendet.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeWenn da nun eine Gruppe kommt, die sich Christen nennen, aber weder die Landeskirchen, noch die meisten Freikirchen, diese Gruppierung als Christen ansehen, dann gibt es guten Grund bei jenen nicht von Christen zu sprechen.
Hm... das würde bedeuten, dass du die heutigen großen Kirchen als legitimiert betrachtest.
Nur waren die früher auch sehr weltlich orientiert und haben in historischen Zeiten auch zu Kreuzzügen und Hexenverbrennungen aufgerufen. Die Institution "Kirche" allein kann hier also nicht ausschlaggebend sein, immerhin kann man nicht völlig ausschliessen dass die ein oder andere Organisation selbst wieder auf einen Irrweg gerät.
Woran würdest du es denn festmachen, dass eine solche Institution den rechten Weg verlässt und einer falschen Auslegung folgt? Ich nehme doch an, dass du da auch eine ganz persönliche Richtschnur hast?
Veröffentlicht von: @lucan-7Die Institution "Kirche" allein kann hier also nicht ausschlaggebend sein,
Nein, aber es gibt ja nicht nur die eine Kirche, sondern viele. Und diese stehen ja im Dialog. Und da werden dann theologische Unterschiede erkennbar.
Ansonsten gibt es noch gemeinsame Glaubensbekenntnisse, die man heranziehen könnte.
Veröffentlicht von: @lucan-7historischen Zeiten auch zu Kreuzzügen und Hexenverbrennungen aufgerufen.
Und diese sogar religiös legitimiert. Das ist ein dunkle Zeit des Christentums, gehört aber mit zu Geschichte der Christenheit. Es bringt nichts diese Zeit als "unchristlich" zu brandmarken und so zu ignorieren. Viel mehr sollte es als Mahnmal gelten, dass so etwas nie wieder passiert.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeEs bringt nichts diese Zeit als "unchristlich" zu brandmarken und so zu ignorieren. Viel mehr sollte es als Mahnmal gelten, dass so etwas nie wieder passiert.
Wieso soll es denn nicht mehr passieren, wenn es doch eh christlich war?
Soll es nicht eher genau aus dem Grund nicht mehr passieren, #weil# es unchristlich war?
Veröffentlicht von: @didimusWieso soll es denn nicht mehr passieren, wenn es doch eh christlich war?
Es wurde von Christen praktiziert. In dem Sinne war er "christlich" und ein Teil der Kirchengeschichte.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeEs wurde von Christen praktiziert. In dem Sinne war er "christlich" und ein Teil der Kirchengeschichte.
Ist es dann "fussballerisch", wenn man während des Spiels Wettbetrug macht?
Ist es "amerikanisch", mit Drohnen Schulen anzugreifen und "russisch", wenn man Passagierflugzeuge abschießt?
Und dann ist es genau so "deutsch", Hexen zu verbrennen? Denn das war primär die Obrigkeit in den europäischen Ländern, die das veranlasst hat, angezeigt von normalen Bürgern - die Kirche hat da nur eine kleine Rolle gespielt.
Nur, weil jemand, der sich Christ nennt, etwas tut und es mit seinem Glauben argumentiert, ist es noch lange nicht christlich.
Das heißt für mich aber nicht, dass man es ignorieren soll - sicher kann so etwas immer wieder passieren, wenn man vom Bild des liebenden, Gemeinschaft suchenden und Erlösung anbietenden Gott abkommt und nur mehr den strafenden, prüfenden Gott sieht.
Veröffentlicht von: @didimusDas heißt für mich aber nicht, dass man es ignorieren soll
Dann sind wir auf einer Linie.
Zum Wort "christlich": Es wird verschieden verwendet. Es gibt "christliche" Kindergärten und es gibt "christliche" Feiertage. Ob diese nun "christlich" sind ist aber eine andere Frage, obgleich das selbe Wort genutzt wird. Ebenso gibt es eine "christliche Geschichte". Das die Handlungen nicht sonderlich "christlich" waren, ist aber ebenso eine andere Frage. Das Wort "christlich" wird verschieden verwendet.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeDas Wort "christlich" wird verschieden verwendet.
Das weiß ich natürlich. Aber der aktuelle Sprachgebrauch ist eher "ethisch korrekt" - was ich allerdings auch nicht als Deutung mag:
Wenn jemand etwas Falsches tut, zB seine Familie beleidigt, dann heißt es oft "das war aber nicht christlich", obwohl es nur sehr indirekt etwas mit Jesus Christus zu tun hat. Ein christlicher Mensch ist dann nur mehr ein moralisch guter Mensch - ich wünsche mir allerdings eine klarere Abgrenzung dieses Begriffes.
Und in diesem Sinn würde ich eben auch nicht alles christlich nennen, was in der Kirchengeschichte passiert ist. Und die Leute, die heute "christlich" verkürzt verwenden, auch nicht.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeUnd diese sogar religiös legitimiert. Das ist ein dunkle Zeit des Christentums, gehört aber mit zu Geschichte der Christenheit. Es bringt nichts diese Zeit als "unchristlich" zu brandmarken und so zu ignorieren. Viel mehr sollte es als Mahnmal gelten, dass so etwas nie wieder passiert.
Es hat auch damals schon Leute innerhalb der Kirche gegeben, die sich ganz im Sinne Jesu z.B. gegen den Hexenwahn ausgesprochen haben. Das Machwerk "Der Hexenhammer" wurde ja auch von der katholischen Kirche lange Zeit strikt abgelehnt und war auch zur Zeit der Hexenverfolgung umstritten... da wird historisch vieles verzerrt dargestellt.
Aber wenn die Institution der Kirche selbst damals das Maß des Glaubens verloren hat - wer oder was bestimmt dann im Nachheinein, was eigentlich "christlich" ist?
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber wenn die Institution der Kirche selbst damals das Maß des Glaubens verloren hat - wer oder was bestimmt dann im Nachheinein, was eigentlich "christlich" ist?
Niemand und jeder.
Welche theologischen Strömungen sich durchsetzen, ist eine fortlaufender Prozess. Da gibt es keine zentrale Instanz, die das lenkt.
Veröffentlicht von: @lhoovpeeWelche theologischen Strömungen sich durchsetzen, ist eine fortlaufender Prozess. Da gibt es keine zentrale Instanz, die das lenkt.
Das heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
Ja.
Veröffentlicht von: @lucan-7Das heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
Das ist durchaus möglich.
Aber das ist kein Gedanke, der mich kirre macht. Tatsächlich bekomme ich von meinen nichtgläubigen Familienangehörigen öfter mal die Frage gestellt, was ich denn machen würde, wenn sich mein Glaube als völlig falsch herausstellen würde.
Meine Antwort ist jedes Mal gleich: es würde sich an meinem Leben fast nichts ändern. Meine ethischen Grundsätze wären immer noch die gleichen.
Ich würde sonntags länger schlafen und zu den Zeiten, zu denen ich bete stattdessen wohl meditieren - der Rest würde sich nicht ändern.
Welche theologischen Strömungen sich durchsetzen, ist eine fortlaufender Prozess. Da gibt es keine zentrale Instanz, die das lenkt.
Veröffentlicht von: @lucan-7Das heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
Halleluja, JA !
Veröffentlicht von: @m-poeppingVeröffentlicht von: @m-poeppingDas heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
Veröffentlicht von: @m-poeppingHalleluja, JA !
Hast du dir gerade den Glaubensboden unter den Füßen weggezogen? Wer an Christus glaubt, liegt daneben? 😯
Oder worauf bezieht sich dein Gelobt sei Gott ?
Veröffentlicht von: @m-poeppingHalleluja, JA !
Wie darf das verstanden werden?
Wäre
Veröffentlicht von: @m-poeppingVeröffentlicht von: @###user_nicename###Das heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
eine Grund zum Jubel? Alle lebenden Christen, somit auch durch Golgatha errettete erlöste und vor Gott gerechtfertigte Christen lagen/liegen im Verhalten, Bekenntnis und Lebenswandel komplett daneben?
Falscher Lebenswandel? Oder was soll der Jubel zu dem Satz bedeuten?
Veröffentlicht von: @lucan-7Das heisst, es ist prinzipiell auch denkbar dass heute alle Christen komplett danebenliegen?
Jemand sagte mal, wenn sich das irgendwann rausstellt, dass das alles eine Lüge war, dann bin ich stolz drauf, bei der ältesten Lüge dieser Welt dabeigewesen zu sein. Was aber, wenn sich rausstellt, es ist wahr?
😌
Dann hat sich bewahrheitet
Kol 2,8 Sehet zu, daß nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo.
das zu beachten.
Doch hat bereits Nikodemus warnende Hände erhoben ... seid vorsichtig, es könnte ja alles wahr sein und dann habt ihr euch gegen Gott aufgelehnt, ja vergangen!
Heute und gerade hier sind alle Menschen aufgeklärt, wissen was sie tun und was sie anstreben mit mit den Beiträgen.
Nachtrag vom 05.01.2019 1830
Pardon, es war Gamaliel welcher in der Form warnte sich nicht gegen Gott zu erheben, indem die Jünger getötet würden.
Veröffentlicht von: @lucan-7wer oder was bestimmt dann im Nachheinein, was eigentlich "christlich" ist?
Für Katholiken sind Konzilsbeschlüsse maßgeblich sowie Lehraussagen, die der Papst "ex cathedra" macht, letztendlich wird also in Rom festelegt, was als "gut katholisch" gilt.
Bei den Anglikanern ist es, so weit ich weiß, die "Lambeth Conference", die festlegt, was zu den zentralen Glaubensinhalten gehört.
Für andere Konfessionen ist das wohl schwieriger, weil es - anders als bei uns - keine "Zentrale" gibt
Die Bibel sollte man auslegen und Vertrauen zu Gott haben
Veröffentlicht von: @lhoovpeeNun, ich nehme nicht meine Theologie als Maßstab, wer Christ ist und wer nicht
Veröffentlicht von: @lhoovpeeSofern die Person einer christlichen Kirche angehört und sich selbst als Christ bezeichnet, betrachte ich ihn als Christ.
Ich teile deine Auffassung auch deshalb, weil ich gerade hier im Forum von Jesus.de immer wieder erlebe, wie man in Schubladen einsortiert wird oder werden soll. Ich passe aber leider, weil ich auch in bescheidenem Umfang ein Querdenker bin, in keinerlei Schublade.
Den Fundamentalisten bin ich zu ungläubig und lege angeblich die Bibel überhaupt aus (man soll sie angeblich wörtlich nehmen) oder ich interpretiere sie nach Gutdünken. Etwa wenn ich sage, dass die Schöpfungsgeschichte ja auch von dem Redakteur dieser Geschichte, der uns zwei unterschiedliche Versionen bringt, nicht historisch verstanden wurde. Sie ist eher eine Art von Glaubensbekenntnis bzw. ein Schöpfungshymnus. Es wird darin bekannt, dass Gott die Welt und damit alles Existierende geschaffen hat. Das Wie werden wir heute anders beantworten, sofern dies überhaupt möglich ist.
Jeder hat das Recht nicht glauben zu können oder zu wollen und friedlich hier im Forum darüber zu streiten. Was ich aber nicht beklage, sondern ledigich beschreibe, ist: Die Kritiker unseres Glaubens haben manchmal weder einen Funken Information über Theologie,etwa wie die Bibel entstand oder wie ganz normale Durchschnittschristen ticken. Sie benutzen gerne holzschnitzartig von ihnen verstandene Bibelverse oder Glaubensaussagen, um sie bar jeder Sachkenntnis zu diskreditieren. Sie halten sie dann für Unsinn, Aberglauben oder - bei Glaubenserfahrungen - für Einbildung bzw.
Zufall. Vertreter dieser Zunft halten Glauben im Extremfall auch für etwas pathologisches.
Darauf springen wieder sehr fundamentalistische Christen an und bewerfen ihre Gegendiskutanten mit Bibelversen und verbreiten eine ausgesprochene oder unausgesprochene Vorstellung, unsere Bibel sei gewissermaßen vom Himmel gefallen und man habe alles gefällig so wörtlich zu glauben, wie es da steht. Dies widerum bringt die Agnostiker, denen ich keine Unehre antue mit dieser Bezeichnung, regelrecht auf die Palme. Dies ist leider auch teilweise nachvollziehbar.
Daneben gibt es noch diejenigen, die sich überhaupt keine Gedanken machen, auch keine besondere Gedanken haben und die völlig leidensschaftslos sind. Aber sie schrieben zwei bis vier Sätze und in diesen kann man nicht viel heraus lesen (ich bin das unrühmliche Gegenteil eines Kurzschreibers).
Da lobe ich mir doch, dass man auch als theologischer Laie Bücher lesen darf mit nicht nur erbaulichem, sondern auch - was kein Gegensatz ist - theologischen Inhalten. Dass man gut informiert sein darf. Dass mir am Sonntag durch eine/n gutausgebildeten Pfarrer, Pfarrerin oder Priester eine Predigt gehalten wird, die keine theologische Schmalkost beinhaltet, sondern ein ausgewogenes und qualitatives Mahl. Gleichwohl schätze ich aber auch die Predigten von Prädikanten, die als Laien eine 2jährige ehrenamtliche Ausbildung erhalten haben, gute Predigten halten und sich optimal darauf vorbereiten. Sie lesen nämlich vorbereitend auch theologische Kommentare, sogar dann, wenn sie Pietisten sind oder evangelikale Zugänge zum Glauben haben. Eine solche Predigerin hat unserer damaligen Gemeinde gut erklärt, dass es drei unterschiedliche Erklärungen für biblische Wunder gibt. (Es geht ja auch, dass man dem Einzelnen überlässt, von welcher Version er überzeugt ist oder sein könnte).
Es darf auch jeder glauben, Adam und Eva seien historische Personen, die als erste Menschen im Paradies lebten, aus diesem vertrieben wurden und dann wieder andere Menschen trafen. Manche haben aber damit so ihre Probleme, die sie aber wegzublenden versuchen.
Dann hört man von ihnen, dass man das als Christ glauben muss, weil die Bibel zuverlässig sei und sie nicht willkürlich auslegen darf. Manchmal verzweifeln aber Mitchristinnen und Mitchristen an den angeblichen Widersprüchen in der Heiligen Schrift. Aber auch die kann man ohne große Nachhaltigkeit aus der Welt bannen, so wie man geschickt suggerieren kann, die Erde sei eine Scheibe. Alles zu glauben muss keine Glaubensstärke sein. Es scheint mir in manchen Fällen eine Schwäche zu sein.
Es geht nicht um eine beliebige oder willkürliche Auslegung der Bibel. Die Bibel ist eine ganze Bibliothek unterschiedlichster Literaturgattung und beinhaltet die Glaubenserfahrungen und damit Gottesbegegnungen aus Jahrtausenden. Sie ist Gotteswort durch Menschenwort. Viele Texte sind wie Predigten, wozu man Prediger bzw. Überlieferer und Weitererzähler braucht, die egal ob sie vor Jahrtausenden, zur Zeit Jesu oder heute leben, in eine solche predigtartige Verkündigung nicht nur Gottes Wort, sondern auch eigene Meinung verarbeiten. Wir haben - um es poetisch auszudrücken - die Wahrheit über Gott nur in irdenen Gefäßen. Um mit Paulus zu reden, sehen wir die Wahrheit hier noch durch einen dunklen Spiegel. In Gottes Neuer Welt werden wir wissen, was wir hier nicht wissen können.
Gleichwohl glaube ich fest daran, dass der Glaube durchaus ein Existenzieller Akt sein sollte, etwas was mich unbedingt angeht und ein Vertrauen in Gott bestehen sollte, sich ihm ganz und in aller Freiheit auszuliefern. So wie bei einer Vertrauensübung, wenn ich mit verbundenen Auge ins Bodenlose springe und nicht tiefer fallen kann als in die geöffnete Hand Gottes. Allerdings habe ich diesbezüglich kein perfektionistisches Verständnis. Es gibt ganz viele Gläubige, die einfach im alltäglichen Leben Jesus nachzufolgen versuchen, die sich mühen Gott und ihren Nächsten zu lieben und die im engeren Sinne nie eine Glaubenserfahrung hatten. Es gibt keine Christen in unterschiedlichen Spielklassen; die Letzten werden sogar bei Gott die Ersten sein. Das ärgert die Ersten, denn die sahen sich als religiöse Leistungsträger.
Es wird nur selten wirklich geistlich über den Glauben diskutiert und argumentiert, sondern bisweilen oberflächlich. Dabei neigen wir als Christen gerne dazu andere Menschen gedanklich auszusortieren, weil ihr anderer Zugang zum Glauben uns fremd oder bedrohlich erscheint.
Es ist mir noch sehr gut aus vielen zurückliegenden Jahrzehnten erinnerlich, was uns einmal ein älterer Pfarrer sagte, also wir uns mit Bibelversen, unübersehbaren Widersprüchen und unplausiblen Antworten herumärgerten: "Man muss die (Glaubens-)Krücken wegwerfen und ohne falsche Sicherheiten glauben können. Glauben ist ja gleich Vertrauen. Der ungläubige Thomas hatte ein gleiches Problem, er wollte statt Vertrauen zu haben erst Beweise sehen.
Wir haben keine absolute Wahrheit, sondern nur unsere eigene Glaubenserfahrung, die sehr eindrücklich oder eine tiefe innere Begegnung mit Christus sein kann, die uns zu einem tiefen Vertrauen zu Gott bringt, aber die aus der Sicht anderer Menschen nachvollziehbar subjektiv ist.
BERND
Viel Text, habe ich alles durchgelesen und für sehr gut befunden. Grün!
begrünt...
gut beschrieben 😊
Wie nehmt ihr das wahr... vor allem im Umgang mit Christen, die aus einem ganz anderen Umfeld stammen?
Ist die Auslegung letztlich wurscht, hauptsache alle glauben irgendwie an Jesus...?
Erstmal vorneweg: Was einen Christen zum Christen macht, ist sein Bekenntnis. Nicht sein Umgang mit der Bibel.
Streift man dann durch die Geschichte des Christentums scheint mit der Bibel so ziemlich alles begründbar
Nimmt man noch die Geschichte des jüdischen Glaubens mit dazu, wird das Spektrum sogar noch breiter. Wovon zeugt das? Von Beliebigkeit? Ich denke eher es zeugt davon, dass über viele Fragen lang und viel diskutiert und gerungen wurde. Viel zu oft leider in die retrospektiv falsche Richtung.
Aber genau das, das Diskutieren über Jahrhunderte, teils auch mit der Waffe, scheint mir eher typisch für die gesamte Menschheit zu sein. Oder anders gesagt, das Christentum fällt zu anderen Gebieten (Philosophie, verschiedene Ideologien, agnostische Wissenschaft etc.) nicht aus dem Rahmen. Leider.
Veröffentlicht von: @billy-shearsWas einen Christen zum Christen macht, ist sein Bekenntnis.
Wozu soll er sich bekennen? Was bekennt denn ein Christ?
Wozu soll er sich bekennen?
Zu Christus.
Veröffentlicht von: @billy-shearsZu Christus.
Wenn also so ein Kreuzritter im Namen Jesu Ungläubige abschlachtet, dann ist er "Christ"...? Denn das Bekenntnis ist ja da.
Und ich vermute, dass zumindest etliche der Ritter damals auch an ihre Heilige Mission geglaubt haben, an Glauben mangelte es also auch nicht unbedingt...
Kreuzritter? Im ernst jetzt? Vielleicht solltest Du nochmal präzisieren, worum es dir genau in diesem Thread geht.
Veröffentlicht von: @billy-shearsKreuzritter? Im ernst jetzt? Vielleicht solltest Du nochmal präzisieren, worum es dir genau in diesem Thread geht.
Ich sehe das durchaus übergreifend durch die Geschichte. Wo genau würdest du denn die Grenze ziehen? Das Christentum hat ja auch eine sehr lange politische Geschichte hinter sich, in der die Bibel zunächst zusammengestellt und dann ausgelegt wurde. Und wenn man so sieht was dabei herauskam, dann scheint mir das doch recht beliebig zu sein.
Gut, du magst dich von den Extremen distanzieren (hoffe ich ja auch)... aber woran genau machst du fest, wann die Extreme beginnen?
Ein Kreuzritter geht wohl zu weit... aber wie ist es mit einem Bischof, der im Namen der Bibel politischen Einfluss nimmt? Was ist mit einem Politiker im Bundestag, der sich auf "christliche Werte" beruft?
Wo ist der Unterschied, wo sind die Grenzen? Wann ist etwas noch "christlich", wann nicht?
Das hängt letztlich alles an der Bibelauslegung, wenn man es auf den Punkt bringt...
Das hängt letztlich alles an der Bibelauslegung, wenn man es auf den Punkt bringt...
Ein Christ ist ein Christ, selbst wenn er schweren Mist baut, selbst wenn seine Bibelauslegung völlig daneben ist. Selbst wenn er im Namen des Herrn Menschen abschlachtet
Denn der Glaube ist ein Geschenk, wie der Beschenkte dann damit umgeht, ist eine andere Frage. Aber die Frage, ob jemand Christ ist, ist mMn nicht von seiner Bibelauslegung her beantwortbar. Dafür gab und gibt es genug Christen, die keine Bibel besaßen oder (wie zB das Gros der Kreuzeitter) sie nicht lesen konnten.
Veröffentlicht von: @billy-shearsEin Christ ist ein Christ, selbst wenn er schweren Mist baut, selbst wenn seine Bibelauslegung völlig daneben ist. Selbst wenn er im Namen des Herrn Menschen abschlachtet
Das wage ich dann doch zu bestreiten... denn der Glaube soll ja an den Früchten zu erkennen sein.
Die Früchte eines Menschen, der voller Hass Leute tötet, zeugt wohl kaum von einem Glauben, den Jesus gemeint hat. Ganz egal, was der Mensch selbst behauptet.
Natürlich ist das nicht immer so eindeutig... aber eben auch nicht so beliebig wie du es hier sagst.
richtig, und doch ist er von Gott geliebt und gewollt
eine Rückkehr jederzeit möglich
gilt für uns alle
Nachtrag vom 03.01.2019 1407
Er ist immer noch Christ, auch wenn er den Christus mal aus dem Auge verliert. Du bist auch immer noch Deiner Frau Mann, auch wenn Du sie mal aus dem Auge verlierst. 😉
Nachtrag vom 03.01.2019 1423
Intelligenz ist immer das, was Dir 24 Stunden später einfällt 😀 😀 - sorry für das Stückeln ... aber es ist der "Stand" der Ehe, der Dich zu ihrem Ehemann macht, ebenso wie es der neue "Stand" in Gott ist, der jemanden zu einem Christen macht. Es ist nicht das "lebe ich gut oder nicht gut nach der Schrift", sondern habe ich das Herz an Gott gehängt (Glauben) und befinde mich im Stand eines Gotteskindes ...
Veröffentlicht von: @neubaugoereEr ist immer noch Christ, auch wenn er den Christus mal aus dem Auge verliert. Du bist auch immer noch Deiner Frau Mann, auch wenn Du sie mal aus dem Auge verlierst.
Es sei denn ich wäre geschieden. Und das wäre dann - um in deinem Bild zu bleiben - der Fall, wenn jemand im Namen Jesu einen Krieg beginnt oder Menschen foltert.
Wieso siehst Du eigentlich nie das Positive?
Warum hälst Du immer nach dem Negativen Ausschau?
Ja ich weiß allein, dass der Vergleich hinkt.
Dass Gott den Stand nicht ändert, solltest Du allein wissen.
Also, warum nimmst Du nicht dazu Stellung? Versuch's mal. 😊
Meine persönliche Bibelauslegung
Veröffentlicht von: @neubaugoereWieso siehst Du eigentlich nie das Positive?
Warum hälst Du immer nach dem Negativen Ausschau?
Keine Ahnung wie du da jetzt darauf kommst, dass ich hier "nur das Negative" sehen würde.
Ich kann dir aber gerne zur Erklärung meine ganz persönliche Bibelauslegung vorstellen... nach der ich mich auch zumindest in Teilen richte, weil sie mir logisch und vernünftig erscheint.
Nach Jesus (Und auch nach Paulus) beginnt alles mit dem Glauben. Jesus schildert das recht drastisch, indem er davon spricht, dass wir "sterben" müssten, um von "neuem geboren" zu werden.
Ich denke, er meint damit, dass wir künftig nicht mehr auf unsere niederen Instinkte und fleischlichen Begierden hören sollten.
Dieser Teil von uns soll "sterben"... nicht bis zur Selbstkasteiung (Das ist eine recht extreme Auslegung), sondern so weit, dass wir uns nicht von unseren Trieben und Begierden beherrschen lassen sollten.
Stattdessen sollen wir uns künftig vom "Geist" leiten lassen, welcher mit dem Glauben einhergeht.
Falls dieser Glaube und Geist echt ist, dann wird sich das künftig auch in entsprechenden Taten zeigen. Dabei sind nicht nicht die Taten selbst entscheidend, sondern der Umstand, dass sie tatsächlich aus innerer Überzeugung geschehen. Und das ist der Punkt, auf den ich hier hinaus wollte.
Natürlich ist dabei kein Mensch perfekt. Deshalb brauchen wir nach wie vor die Vergebung, sowohl für uns selbst (für unsere eigenen Verfehlungen) als auch für andere (denn auch andere verletzen uns immer wieder).
Das ist für mich die - relativ simple - Basis, unter der ich Jesu Lehre und den christlichen Glauben betrachte.
Mit irgendwelchen magisch-mythologischen Vorstellungen von irgendeiner "geistigen Vermählung mit Jesus" oder "Überkommen mit dem Heiligen Geist als Zeichen der Auserwähltheit" und dergleichen kann ich wenig bis gar nichts anfangen.
Dafür bin ich vielleicht zu simpel gestrickt.
Für mich ist ganz klar: Jemand der gläubiger Christ ist, zeigt diesen Glauben durch seine Taten. Nicht perfekt, manchmal auch nur in guter Absicht, aber doch erkennbar.
Wer dabei über ein gewisses Maß hinaus geht, indem er seinem Hass und seiner Menschenverachtung freien Lauf lässt... der hat diesen Glauben nicht.
Egal, ob er glaubt den Heiligen Geist zu haben, auserwählt zu sein, Braut oder Bräutigam darzustellen oder was auch immer... keiner ist zwar vollkommen, aber irgendwo ist auch Schluss... da können die Leute behaupten was immer sie wollen.
Nur meine persönliche Auslegung als Aussenstehender, klar.
Aber vielleicht hilfreich für das Verständnis.
Ja, so ein typisches: das ganze Leben toll, eine einzige Tat daneben und der Mensch ist total und ganz böse ...
Das ist mein "Gesamteindruck" von Dir.
Auch wenn ich Dich total nett finde.
Weil Du einmal schlecht gehandelt hast, bist Du nicht gleich ein schlechter Mensch und hast plötzlich keine "richtige Basis" mehr. Du nicht und jeder andere auch nicht. Erschließt sich mir nicht.
Christ ist, wer seine Errettung in Christus weiß.
Nicht, wer am tollsten ist.
DAS ist der Maßstab von denen, die Gott und sein Angebot nicht kennen. Und ja, da bin ich forsch bei solchen Aussagen. 😊
Neulich hab ich einen Film über einen Prediger gesehen, nicht aus unserer "Zeit" und nicht aus Europa. Er hat die Liebe Gottes gepredigt wie kein anderer, sehr offen, sehr ehrlich, sehr authentisch. Umwerfend. Und er war bis an sein Lebensende Alkoholiker, süchtig und hat gelogen und anderen das Leben dadurch sagen wir erschwert. Er kannte die Liebe Gottes, er sprach von nichts anderem. Dennoch war er Alkoholiker. Kam nicht davon los.
Du tätest sagen: Er war kein Christ.
Ich sage: Er war es und zwar wie kaum ein anderer.
Wem viel vergeben wurde, der liebt viel. (u.a. nach Lk 7,47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. und )
Da ist was dran.
Nur weil Du Dich einmal mit Deiner Frau streitest, macht es Dich nicht von Grund auf böse, falsch, schlecht. Du bist dennoch ihr Ehemann (ja, ich nehme den hinkenden Vergleich noch einmal) und liebst sie und sie liebt Dich. Es ist etwas "grundlegendes" ... Grund-legendes ... etwas, was in Grund gelegt ist, eine Basis, ein Fundament ... ein "Stand" ... hat mit der einzelnen "Tat" nichts zu tun, die auch mal daneben gehen kann.
Eine einzelne Tat verändert nicht den ganzen Menschen von einer Sekunde auf die andere. Sie ist eine böse Tat und macht aus einem guten Menschen keinen bösen. Um es mal mit solchen Worten zu sagen, auch wenn die mir nicht ganz so gefallen.
Es spielt keine Rolle, wie und ob Du die Bibel auslegen kannst. Es ist entscheidend, ob Du den Autor kennst und glaubst, was er für Dich getan hat. Es gibt Menschen in der heutigen Zeit auf diesem Planeten, die haben nicht mal eine Bibel, können sie also auch nicht auslegen, glauben diesem Christus, von dem sie gehört haben (oh, wie vor 2000 Jahren 😀) und folgen ihm, geben ihr Leben für ihn. Es geht nicht um die Auslegung, nicht um das Wissen und dessen Anhäufung (viel Wissen macht aus keinem Menschen automatisch einen klugen oder intelligenten und schon gar keinen "guten"). Es geht um Glauben ... glauben ...
Komm also mal einen Schritt zurück, raus aus dem ständigen "der ist so, weil ...", aus dem "nicht perfekt" und "perfekt" und dem wenn-denn-dann-Denken ... zurück zum "ich bin" ...
Veröffentlicht von: @neubaugoereJa, so ein typisches: das ganze Leben toll, eine einzige Tat daneben und der Mensch ist total und ganz böse ...
Das ist mein "Gesamteindruck" von Dir.
Hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe? Ich habe doch gesagt, dass niemand perfekt ist und wir deshalb die Vergebung brauchen. Das betrifft doch gerade die von dir geschilderten Fälle, dass wir natürlich immer wieder Fehler machen. Dass wir als gläubige Menschen nicht mehr unseren Trieben folgen wollen ist ja zunächst mal nur ein guter Vorsatz... ob uns das auch immer und zu jeder Gelegenheit gelingt ist dann eine ganz andere Frage. Bei manchen Leuten reicht schon ein wenig Alkohol, andere haben ihre ganz persönlichen Trigger und Schwächen, die sie in ungute Verhaltensweisen verfallen lassen.
Wichtig ist aber, das dann auch zu erkennen - und nicht einfach den Spieß umzukehren, und die falschen Verhaltensweisen im Namen Jesu zur Richtlinie zu machen!
Ich gebe dir mal ein Beispiel zum allzeit beliebten Thema "Homosexualität".
Wenn da jemand ist, der Homosexualität ablehnt und das mit der Bibel begründet, und ausserdem der Ansicht ist, dass Homosexuelle "geheilt" werden können, dann werde ich mich dem auf jeden Fall entgegenstellen... ich kann aber zumindest respektieren, dass dieser Mensch trotz allem dass Beste für die Menschen will, also aus "gutem Glauben" handelt, auch wenn ich es für vollkommen falsch halte.
Falls aber jemand seinen Hass und seine Homophobie versucht, mit biblischen Sprüchen zu rechtfertigen, dann ist die Basis eine völlig Andere. Das kommt dann nicht aus aufrichtigem Glauben, sondern vielmehr aus einer Selbsterhöhung - die Bibel wird nicht gebraucht, sondern für eigene egoistische Zwecke benutzt. Und das hat dann nichts mit "christlichem Glauben" zu tun!
In der Realität ist das meist nicht so simpel zu trennen, und wir können ja auch nicht in die Menschen hinein schauen. Da wird es sicher auch Übergänge geben... aber vielleicht erklärt es das Prinzip, das ich hier meine.
Veröffentlicht von: @neubaugoereEs spielt keine Rolle, wie und ob Du die Bibel auslegen kannst. Es ist entscheidend, ob Du den Autor kennst und glaubst, was er für Dich getan hat.
Es kommt aber auch darauf an, was man am Ende daraus macht. Natürlich ist da kein Mensch vollkommen... aber wer im Namen Gottes Hass und Elend verbreitet, der hat den Autoren in deinem Sinne sicher nie kennengelernt...
Wer den Autor kennt, hängt ihm an. Der kann sich nicht mehr abwenden. Das ist eine steile Behauptung von mir, ja. Und ich meine "wer den Autor kennt" und nicht etwa, wer viel über ihn weiß ...
frei nach: "Knowing the Bible is one thing. Knowing the author is another."
Für mich ist Homosexualität ebenso ein Greuel wie für Gott. Ich liebe jeden Menschen, den Gott mir zeigt, den ich lieben soll. Ganz unabhängig seiner Sünden. Denn wir (zwei beide, Gott und ich) hassen die Sünde, lieben den Sünder. Das ist ein meilenweiter Unterschied. Das eine ist das Tun, das andere das Sein. Nicht mehr und nicht weniger. Ich wäre gern bei der Hochzeit des Sohnes einer Freundin dabei gewesen im Sommer, der seinen langjährigen Partner geheiratet hat. Ich hab viel mit mir und Gott gerungen, hab ihn gefragt, die Bibel gelesen. Ich war nicht eingeladen, aber ich habe dennoch überlegt, wie ich entscheiden würde - hingehen oder nicht hingehen? Ist es ein Statement und wenn ja, welches und wofür. Ich wußte lange nicht, wo ich wirklich stehe und was ich tun würde. Bis Gott geredet hat. "Hab ihn lieb!" Weiter nichts. Weil nicht die Sünde zählt, ob ich den Menschen liebe oder nicht, sondern der Mensch selbst, weil Gott ihn liebt. (keine Angst, ich bin in dieser Übung auch nicht perfekt 😀) Und er liebt ihn immerzu. Wie mich auch. Er hört niemals damit auf. Liebe ihn, ist seine "Anweisung". Urteile nicht. Dann schaue ich, was "lieben" bedeutet und tue es ...
Aber das nur, weil Du das Thema aufgebracht hast und ich diesen Gedanken eben hatte dazu.
Deine Zeilen sind dennoch wieder über andere, urteilend und negativ über andere, will heißen, Du bringst keine positiven Beispiele, immer nur negative, immer nur die, wo etwas schief läuft, wo sich andere fehlverhalten etc. Ich lese von Dir selten bis nie etwas Positives, wo etwas gut läuft und Du das toll findest, wo Du froh bist darüber etc. Mir fällt das so auf, weil ich auch so war. Eine Freundin (ehemalige Arbeitskollegin) auch noch gleichen Namens war noch schlimmer darin als ich. Ich fand mich sogar in einer Situation: wir beide auf dem Balkon bei ihr zuhause, sie redet und redet und redet und mir platzte der Kragen. Ich sagte ihr, sie möge einmal was Nettes oder Positives sagen oder einfach mal die Fresse halten. Sie schwieg eine ganze Weile. Warum sie schwieg, weiß ich nicht. Sie schwieg. Und es brachte Frucht. Sie öffnete ihre Augen für die Dinge, die schön sind, die gut sind, die laufen ... und benannte sie.
Veröffentlicht von: @lucan-7Hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe?
Natürlich nicht. Was soll die Frage? *rhetorisch* Vielleicht habe ich Deine Worte einfach nicht oder anders verstanden als Du sie gemeint hast. Könnte doch auch sein, es wäre möglich. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir zwei Verständigungsschwierigkeiten haben.
Es zählt, wer wir sind in Christus. Es zählt unser Sein, nicht unser Tun. Dass sich das auch im Tun (nämlich das der guten Werke) zeigt, ist ein weiterer Schritt, den wollte und will ich gedanklich einfach noch nicht gehen, weil ihn viele Menschen viel zu schnell gehen. Erst das Verstehen des Sein, ganz ohne Tun. Denn ich BIN geliebt und angenommen, mir IST vergeben. Und noch dazu ganz ohne mein Tun. Allein durch SEIN Tun, durch das Tun, das eine "Folge" seiner Liebe ist. Eben dem Tun, das einem "Stand" folgt. Und der "Stand"? - Liebe.
Es spielt keine Rolle, ob Du die Bibel auslegen kannst, weil es keine Rolle spielt, ob und wie "gut" Du darin bist oder ob Du überhaupt "gut" bist oder "besser sein" musst oder "besser werden" musst. - Du BIST geliebt von diesem einzigen, großartigen Gott, von dem nur Gutes kommt und der durch und durch gut IST. Es zählt allein Dein Stand ihm gegenüber, ob Du in der Vergebung BIST, also in ihm lebst, Dich sein Kind nennst und ihn "Vater" (Abba). Alles andere ist "Folge" seiner Liebe. Da "mache" ich nichts draus ... ich strenge mich auch nicht an. Ich lebe in ihm, mit ihm, aus ihm. Er in mir und ich in ihm. Wir sind eins. Das ist alles, was zählt. - Dann erst kommt das mit dem Geist und dem Führen in alle Wahrheit und wie gut jeder Gott hört, wie gern er mit ihm zusammen ist - als Folge davon, wie er ihn kennt etc. Das ist Null Anstrengung. Lediglich das "Kämpfen" gegen die alten Gewohnheiten, die alten Überzeugungen und Lügen ist "Anstrengung". Und auch dabei habe ich seine Hilfe.
Es ist nicht wichtig, ob und wie viel Du leistest.
Gott liebt. Dann folgt alles andere aus ihm und dieser Liebe heraus, ohne Zutun, ohne Leistung - allein aus Gnade, derer sich NIEMAND von uns rühmen kann.
Gruß
Warum du meine Interpretation als so negativ empfindest ist mir, ehrlich gesagt, unverständlich. Allerdings geht es mir mit deiner Ausführung genau so: Sie erscheint mir unheimlich und befremdlich. Du glaubst, in Gott einem Wesen zu begegnen, und dann in allem diesem Wesen zu gehorchen. Denn das, was dieses Wesen will, ist absolut richtig.
Nun sehe ich zwar keinen Grund, dir irgend etwas Böses zu unterstellen... aber die Art deiner Begründung gleicht der Begründung irgendwelcher "Gotteskrieger"... "Ich bin Gott begegnet, und er will dass die Ungläubigen bekämpft werden!"
Damit will ich dir nichts unterstellen - es geht mir darum, wie diese Art der Erklärung bei mir ankommt. Denn, wie gesagt... mit diesen mythologischen Dingen kann ich nicht viel anfangen.
Aber wenn Jesus sagt: "Folgt nicht euren niedrigen Instinkten, sondern eurem Geist und Verstand!" - dann kann ich damit sehr wohl etwas anfangen.
Veröffentlicht von: @neubaugoereDeine Zeilen sind dennoch wieder über andere, urteilend und negativ über andere, will heißen, Du bringst keine positiven Beispiele, immer nur negative, immer nur die, wo etwas schief läuft, wo sich andere fehlverhalten etc.
Das ist der Grund, warum Jesus gepredigt hat: Nicht weil alle Menschen so toll sind und alles perfekt ist - sondern weil mit den Menschen alles schief läuft! Also muss man auch genau darüber sprechen. Wären wir keine Sünder wäre der ganze christliche Glaube überflüssig.
Veröffentlicht von: @neubaugoereDu BIST geliebt von diesem einzigen, großartigen Gott, von dem nur Gutes kommt und der durch und durch gut IST. Es zählt allein Dein Stand ihm gegenüber, ob Du in der Vergebung BIST, also in ihm lebst, Dich sein Kind nennst und ihn "Vater" (Abba). Alles andere ist "Folge" seiner Liebe. Da "mache" ich nichts draus ... ich strenge mich auch nicht an.
Genau so sollte es sein, und das entspricht ja auch dem, was ich geschrieben habe... was genau soll jetzt falsch daran sein? Dass ich es wesentlich nüchterner sehe?
Veröffentlicht von: @neubaugoereGott liebt. Dann folgt alles andere aus ihm und dieser Liebe heraus, ohne Zutun, ohne Leistung - allein aus Gnade, derer sich NIEMAND von uns rühmen kann.
Ich sehe hier allerdings keinen Automatismus. Es gibt durchaus egoistische Menschen, die von Gott geliebt werden wollen... aber nicht bereit sind, diese Liebe auch weiter zu geben.
Veröffentlicht von: @neubaugoereGott, von dem nur Gutes kommt und der durch und durch gut IST.
Hm. Schon die Greueltaten im AT gelesen?
servus
kahei2
Hallo Neubaugöre
Veröffentlicht von: @neubaugoereEs spielt keine Rolle, wie und ob Du die Bibel auslegen kannst. Es ist entscheidend, ob Du den Autor kennst und glaubst, was er für Dich getan hat. Es gibt Menschen in der heutigen Zeit auf diesem Planeten, die haben nicht mal eine Bibel, können sie also auch nicht auslegen, glauben diesem Christus, von dem sie gehört haben (oh, wie vor 2000 Jahren 😀) und folgen ihm, geben ihr Leben für ihn
In der Bibel gibt es viele Autoren, wie Du ja selber auch weisst. 😉 und persönliche Bibelauslegungen wurden ja auch in einige Bibelübersetzungen gleich schon im Sinne dessen, der sie abfasste mit eingebracht. Je nachdem ob Du Luther oder HfA dieselbe Bibelstelle liest ziehst Du Deine Schlüsse daraus.
Für Christen ist es meiner Ansicht nach von grösster Wichtigkeit, sich in erster Linie mit den Autoren der Evangelien zu beschäftigten um ja denjenigen, dem man ja die Lebensführung übergeben, anvertrauen will auch intensiv kennen zulernen.
Dies war für mich vor Jahrzehnten sehr wichtig, um zu wissen, was es sich mit einer Nachfolge Christi auf sich hat, also worin man schon dieser entspricht, und wo noch was geändert werden sollte, um ganz in IHM zu sein, was Paulus eine NEUE KREATUR IN CHRISTUS nennt. Das Alte, also christusferne Verhalten ist dann Vergangenheit, durch Reue und Gott beknnen vergeben, der neue Mensch wurde angezogen die Regentschaft durch den Hl.Geist erfolgt und stets im Gange.
Tönt im Moment vielleicht kompliziert, doch Jesus Christus lehrte schon damals die fortan nurmehr gelebte, tätige Liebe als Lebensgrundsatz für seine Anhänger, solche die ihm nachfolgen, von ihm den Willen des Vaters im Himmel lernen und umsetzen wollten.
Johannes vereinfachte dann das Ganze mit den Worten: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.
Veröffentlicht von: @neubaugoereEs gibt Menschen in der heutigen Zeit auf diesem Planeten, die haben nicht mal eine Bibel, können sie also auch nicht auslegen, glauben diesem Christus, von dem sie gehört haben (oh, wie vor 2000 Jahren 😀) und folgen ihm, geben ihr Leben für ihn.
Zu Jesus Zeiten war es absolut lebensgefährlich sich zu IHM und seinen Lehren zu bekennen. Wer dies trotzdem aus innerer Überzeugung tat, wurde aus der Synagoge verbannt wenn es bekannt wurde, und ebenso verfolgt wie Jesus Christus ja ebenso von solchen Schriftglehreten, die mit seinen Lehren nicht einverstanden waren, noch genauer, die diese als gefährliche volksverderbende Irrlehren glaubten, von denen das jüdische Volk ihrer Ansicht nach mit allen Mitteln ferngehalten werden sollte. Was dann folgte weisst Du ja.
Schon da scheiden sich unsere Wege.
😉
Veröffentlicht von: @neubaugoereSchon da scheiden sich unsere Wege.
😉
Oh, ich bevorzuge den sogenannt schmalen Weg, auf dem mich mein Guter Hirte und Erlöser vom Einfluss des Bösen, Jesus Christus liebevoll und schützend führt und begleitet. Das Leben nach SEINEN Lehren in der Bibel verhalfen mir zu einer neuen Kreatur in IHM.
Ich vertraute mein Leben dem Sohne Gottes an vor langer Zeit.
Das schenkte mir unendliches Gottvertrauen bis in die Ewigkeit.
Am Ende landet jeder und jede entweder auf der Bockseite, oder der Schafseite, da können Blicke noch so lammfrom sein 😊
Willste grad Punkte sammeln, weil Du das so betonst?
Bei wem eigentlich?
Veröffentlicht von: @neubaugoereWillste grad Punkte sammeln, weil Du das so betonst?
Bei wem eigentlich?
Oh, Christus in mir lehrte ja das was ich lediglich wiederhole, weil ja die WAHRHEIT durch IHN, das einzige fleischgewordene WORT GOTTES aller Zeiten in die Welt kam um den schmalen WEG aufzuzeigen, vorzuleben und zur Nachahmung anzuregen.
Niemand kommt zum Vater als nur durch, IHN, durch Beherzigen seiner Lehren( Verhaltensanweisungen)
Es geht doch darum, dass man sich aus tiefer Dankbarkeit und von ganzem Herzen dafür einsetzt, dass die zur innigen Gottgemeinschaft mit dem Vater im Himmel führenden heilsamen Lehren, die ER ja durch Jesus Christus verlautbaren liess und seit damals uns allen ans Herz legt, wieder mehr gewichtet werden.
Das hat mit Punktesammeln nichts zu tun. Obwohl es der Vater im Himmel und auch sein Sohn Jesus sicherlich schätzt, wenn man sich für DEREN Lehren einsetzt und natürlich selber lebt, was man von Jesus so einverleibt hat, dass man tatsächlich eine neue Kreatur in Christus geworden ist und zu nurmehr GUTEN Werken fähig...im Gegensatz zum Leben vor dem JA zum Leben mit Christus und in IHM.
lg lulute
Du darfst schon hinhören. 😉
Ich frage schon, warum Du Dich vor/bei mir so ins Zeug legst.
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisNiemand kommt zum Vater als nur durch[del],[/del] IHN,[del] durch Beherzigen seiner Lehren( Verhaltensanweisungen)[/del]
durch Glauben an den Wiederauferstandenen (! richtig, nicht tot 😉) und Sein gegebenes Leben für unsere Sünden am Kreuz, sein vergossenes Blut, auf dass wir Leben haben.
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisNiemand kommt zum Vater als nur durch, IHN, durch Beherzigen seiner Lehren( Verhaltensanweisungen)
Durch Ihn oder durch Verhalten? Das sind zwei Paar Stiefel.
Jesus spricht von Glauben.
Joh 14, 1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Joh 14, 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Der Heilige Geist spricht von Glauben.
Joh 16, 8 Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;...
Im Brief an die Epheser wird Glaube genannt.
Eph 2, 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
Gnade, die durch Verhalten verdient werden kann, ist keine Gnade mehr.
Hättest du mal einen Schriftbeleg dafür, dass Jesus sagt: durch euer Verhalten kommt ihr durch mich zum Vater?
Eine wichtige Themenbetrachtung! wenn ein Christ andere foltert
Veröffentlicht von: @lucan-7Neubaugoerezum Beitrag
Er ist immer noch Christ, auch wenn er den Christus mal aus dem Auge verliert. Du bist auch immer noch Deiner Frau Mann, auch wenn Du sie mal aus dem Auge verlierst.
Veröffentlicht von: @lucan-7Es sei denn ich wäre geschieden. Und das wäre dann - um in deinem Bild zu bleiben - der Fall, wenn jemand im Namen Jesu einen Krieg beginnt oder Menschen foltert.
Eine wichtige Themenbetrachtung!
wenn ein Christ,
Veröffentlicht von: @lucan-7der Fall, wenn jemand im Namen Jesu einen Krieg beginnt oder Menschen foltert.
Ich frage mich, was dies für eine Welt ist, wo Christ und Nichtchrist sich nicht unterscheiden.
Worin unterscheiden sie sich? wenn ich das mal so weiterschicken darf, an alle?
Veröffentlicht von: @m-poeppingIch frage mich, was dies für eine Welt ist, wo Christ und Nichtchrist sich nicht unterscheiden.
Nicht notwendigerweise eine schlimme Welt.
Wenn Christen und Nichtchristen sich nicht sonderlich unterscheiden, muss das ja nicht bedeuten, dass die Christen so furchtbar sind.
Sondern es könnte daran liegen, dass die Nichtchristen in der Regel durchaus respektable und anständige Menschen sind.
Vielleicht ist es gar nicht so angebracht, als Christ auf die "Weltmenschen" herazusehen.
Ich fürchte nach Gottes Maßstab ist dann irgendwas faul....
Das wage ich dann doch zu bestreiten... denn der Glaube soll ja an den Früchten zu erkennen sein.
War Petrus Christ? Immerhin hat er Jesus in seinen schwersten Stunden dreimal verleugnet?
Die Früchte eines Menschen, der voller Hass Leute tötet, zeugt wohl kaum von einem Glauben, den Jesus gemeint hat.
Um bei deinem Beispiel der Kreuzritter zu bleiben: Voller Hass? Weisst Du das? Oder vielleicht voller Unwissenheit und Verblendung? Vgl. aktuell die parallele Debatte um die Soldaten im 2.Weltkrieg.
Veröffentlicht von: @billy-shearsWar Petrus Christ? Immerhin hat er Jesus in seinen schwersten Stunden dreimal verleugnet?
Von Perfektion war keine Rede... immerhin zeigten sich seine Früchte anderweitig.
Veröffentlicht von: @billy-shearsUm bei deinem Beispiel der Kreuzritter zu bleiben: Voller Hass? Weisst Du das? Oder vielleicht voller Unwissenheit und Verblendung? Vgl. aktuell die parallele Debatte um die Soldaten im 2.Weltkrieg.
Es ist nicht auszuschliessen, dass auch mancher Kreuzritter die Lehren Christi tatsächlich verstanden und verinnerlicht hatte, z.B. indem er gegenüber seinen Feinden Barmherzigkeit zeigte... und den Fehler des Krieges als solchen einfach nicht erkannte.
Aber jemand, der die Lehre Christi auf Krieg und Eroberung beschränkte dürfte wohl kaum etwas davon verstanden haben... da müsste man noch einmal individuell unterscheiden.
Hallo Lucan
Veröffentlicht von: @lucan-7Veröffentlicht von: @lucan-7Ein Christ ist ein Christ, selbst wenn er schweren Mist baut, selbst wenn seine Bibelauslegung völlig daneben ist. Selbst wenn er im Namen des Herrn Menschen abschlachtet
Veröffentlicht von: @lucan-7Das wage ich dann doch zu bestreiten... denn der Glaube soll ja an den Früchten zu erkennen sein.
Die Früchte eines Menschen, der voller Hass Leute tötet, zeugt wohl kaum von einem Glauben, den Jesus gemeint hat. Ganz egal, was der Mensch selbst behauptet.
Das sehe ich wie Du. Jesus Christus sagte ja wohl gerade deshalb Selig sind die Friedfertigen, denn diese werden Gottes Kinder heissen. Matth. 5.9. Zu Jesus Zeiten und auch danach wurden ja jene einstigen Juden oder Heiden, Römer, Griechen als zu Christus gehörig = Christen im wahrsten Sinne des Wortes bezeichnet, die IHM glaubten und sich von allem bisherigen Denken und Handeln loslösten, was mit Jesus Christus Lehren unvereinbar war.
Und da Jesus Christus NIEMALS jemanden aufgefordert hat, für dies oder das zu töten, war und wäre das Abschlachten von Menschen im Namen Jesus Christus ein Zeichen dafür dass wer es tat, nicht wirklich ein Christ sein konnte.
Jesus Christus anerkennt ja jene als seine Brüder und Schwestern, die den Willen des Vaters im Himmel tun, den er ja in dessen Auftrag kam um diesen auf Erden bekannt zu machen, Menschen die Möglicheit zu geben sich danach auszurichten.Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter. Matthäus 12.50
Zudem sollte die Bibelauslegung als auch die eigene Glaubensüberzeugug eines Christen meiner Ansicht nach immer mit dem was Jesus Christus während der 3 Jahre seiner WORT GOTTES-Verkündigung lehrte und vorlebte im Einklang stehen.
lg lulute
Eben. Und deswegen reicht m.E. ein Bekenntnis als solches nicht aus. Es muss sich am Feindes- und Nächstenliebe-Gebot, das im AT und durch Jesus noch einmal neu bestätigt wurde messen lassen.
Die Grundfeste des Christentums, die offenkundige Grundfeste fällt schon aus dem Rahmen. Gott stirbt am Kreuz für uns.....
Das frage ich mich auch ab und zu.
Es ist auffällig, das es mit dem AT wenig “Auslegungsprobleme“ gibt. Ausser Christus, der Eckstein der Verworfen wurde. Auf jeden Fall wird man die Bücher Mose in 5000 Jahren noch aufschlagen können und klar wissen was Sache ist.
Das was man ich sage überspitzt Gott gerne Vorwirft, hat er im AT doch klar gemacht; Eine eigentlich klare “Bedienungsanleitung“ mit anderen Worten.
Deshalb stellt sich doch die Frage warum Paulus nicht in derselben Art und Weise sein Wissen über die Nachfolge Christi niedergeschrieben hat. Dann gäbe es Vermutlich keine 35.000 verschiedene Glaubensbekenntnisse.
Das lässt nunmehr zwei Sachen vermuten unter der Prämisse Gott will das Chaos nicht.
A) Gott hat es später gerade gerückt und die Katholische Kirche ist tatsächlich die legitimierte Kirche Christi. Die nachfolgenden Abspaltungen sind Gerichte über den Abfall der Kirche in Vorlutherischer Zeit.
B) Das NT wird falsch interpretiert und eine tiefere, kompliziertere Theologie ist für die Nachfolge Christi nicht notwendig sondern vielleicht sogar nicht angemessen.
Bei B) würde es Bedeuten dass das NT einfach eine Sammlung an Zeitzeugen ist, von Dokumenten ist aber nicht das in der Art des AT. Würde bedeuten das die Nachfolge Christi, das eigentliche Evangelium ganz einfach ist und keine tiefere Theologie benötigt. Eine Sache von quasi 5 Sätzen und der Rest ergibt sich. Wenige Dinge die wichtig sind und klar sein sollten, alles weitere sind Dinge die jeder mit sich aus machen muss. Über die Jahrhunderte ging dieses Verständnis vielleicht verloren und wurde nach und nach durch neue Theologien und Abgrenzungen ersetzt. Vielleicht, es ist nur ein Gedanke, war die Entrückung schon längst und es ist alles etwas anders wie es heute gelehrt wird.
Nur ein paar Gedanken....Grüße
Da stellt sich die Frage warum der Neue Bund der bessere Bund ist.
Das liegt dann vielleicht daran, das der alte Bund eine Sammlung von detailierten Gesetzen ist, wärend der neue Bund auf eine änderung der Herzens und damit zur einer Eigenverantwortungsethik wechselt. Und hier muss ich offtmals so manchem Atheisten recht geben. Wenn der einzige Grund warum man etwas tut oder nicht tut die angst vor einer Straffe ist, dann ist Religion wirklich verwerflich. Moralisches handeln sollte aus einer inneren überzeugung herraus kommen, man handelt so weil es an und für sich gut ist erstrebendswert ist. Und darin liegt genau der unterschied zwischen dem alten und dem neuen Testament.
Organisationen wie die RKK fallen allerdings wieder ins alt testamentliche Gesetzehalten zurück.
Aus verschiedenen gründen denke ich. Im AT wurden viele Sünden gar nicht mehr vergeben, bedeuteten den Tod. Eine direkte Verbindung mit Gott ohne Priester war nur sehr wenigen Zugänglich eigentlich niemand da Priester im Hintergrund fungierten.
Grüße
Auch hier wieder die Parallele zur organsierten Religion/Kirche, wo sich die Kirche als Bindeglied oder Vermittler versteht. Dies ändert sich heute Gott sei dank langsam aber leider noch nicht in aller konsequenz.
Hallo Arcangel
Veröffentlicht von: @arcangelDa stellt sich die Frage warum der Neue Bund der bessere Bund ist.
Der Neue Bund beinhaltet weder Opferkult noch Steinigungsgesetze, so auch fallen Vergeltungsmassnahmen weg, Böses mit Bösem zu vergelten. Und nebenbei erwähnt spielt Beschneidung auch keine Rolle. Die Umsetzung der gelebten tätigen Liebe und Vergebungsbereitschaft steht im Vordergrund, was insgesamt einem fried- und verständnisvolles Miteinander von allen Menschen fördert. Jesus säte vor 2000 Jahren, Warum die Saat noch nach 2000 Jahren, nicht genügend zum Reich Gottes auf Erden beigetragen hatte liegt sicher nicht an der zur Kenntnisgabe, seitens Jesus Christus, sondern fiel sie nicht überall auf den hierfür notwenigen fruchtbaren Boden. 🙁
Veröffentlicht von: @arcangelDas liegt dann vielleicht daran, das der alte Bund eine Sammlung von detailierten Gesetzen ist, wärend der neue Bund auf eine änderung der Herzens und damit zur einer Eigenverantwortungsethik wechselt. Und hier muss ich offtmals so manchem Atheisten recht geben. Wenn der einzige Grund warum man etwas tut oder nicht tut die angst vor einer Straffe ist, dann ist Religion wirklich verwerflich. Moralisches handeln sollte aus einer inneren überzeugung herraus kommen, man handelt so weil es an und für sich gut ist erstrebendswert ist. Und darin liegt genau der unterschied zwischen dem alten und dem neuen Testament.
Veröffentlicht von: @arcangelDa stellt sich die Frage warum der Neue Bund der bessere Bund ist.
Gott interessiert sich nicht, wofür sich ein Mensch ausgibt (Ob Christ, Atheist, etc. ) ein jeder der Recht tut ist Gott angenehm (Petrus Erkenntnis mit meiner Hinzufügung in ()
Veröffentlicht von: @arcangelOrganisationen wie die RKK fallen allerdings wieder ins alt testamentliche Gesetzehalten zurück.
Nicht nur die RKK, zunehmend auch Freikirchen und leider Gottes sogar einige Pfarrleute unserer reformierten Landeskirche was von Freikirchlen gar gutgeheissen wird.
Wenn der einzige Grund warum man etwas tut oder nicht tut die angst vor einer Straffe ist, dann ist Religion wirklich verwerflich.
Absolute Zustimmung!!
Veröffentlicht von: @eddie78Es ist auffällig, das es mit dem AT wenig “Auslegungsprobleme“ gibt.
Wie kommst du darauf, dass das so ist? Texte des AT sind ebenso Gegenstand der Exegese wie die des NT.
Veröffentlicht von: @eddie78Dann gäbe es Vermutlich keine 35.000 verschiedene Glaubensbekenntnisse.
Wie kommst du darauf, dass es die gibt?
Vielleicht hätte ich bei dir Reli-Unterricht haben sollen, denn ich habe tatsächlich nur zwei Glaubensbekenntnisse gelernt: das Nizänische und das Apostolische.
Die wo mit dem At Probleme haben sind eher Christen 🙂
Die Juden? Die Fundamentalisten nehmen den Talmud dazu. Das ist dann aber eine andere Mitgrundlage und nicht mehr vergleichbar.
Im AT lese ich sonst die Gesetze von Mose, dann weis ich relativ klar was Gott von mir möchte.
Im NT ist das etwas anders. Alleine unter Fundamental Gläubigen gibt es unwahrscheinlich viele Auslegungen. Es ist keine direkte Anweisung oder wie das Gesetz, deshalb funktioniert es auch nicht selbiges daraus zu machen. Vielleicht möchte Gott nicht das wir eine Theologie daraus machen.
es gibt nur eine Auslegung
es geht darum wer es auslegt!
Dann sprchen sich die Texte in die richtige Sytuation.
Manche sind ja gläubig, andere Wiedergbeoren.
dritte sind heilig und vierte, fünfte in Christus oder Christus in ihnen.
6.te sind eins mit Gott!
Wer kann denn da richtig sprechen?
Wer schon.
ich sag zu meiner Freundins Tochter immer.
Bibellesen kann keiner.
Man muss sie sich vorlesen lassen vom Schreiber.
Gott, der Vater, der Sohn und Heilige Geist.
Und dann kann es beim Hörer manchmal auch noch dauern, bis er ihn versteht.
jou ... und der Autor ist der einzige weltweit, der alle seine Leser kennt und liebt 😀 😀
Veröffentlicht von: @neubaugoerejou ... und der Autor ist der einzige weltweit, der alle seine Leser kennt und liebt 😀 😀
Genau das macht den Unterschied.
Mehr Liebeswort anstatt Bibelwort!
Mehr Liebeswort aus der Bibel anstatt Bibelwort als System.
wie ich wünschte, jeder würde ihn als den erkennen, der er ist ... 😌
Veröffentlicht von: @neubaugoerewie ich wünschte, jeder würde ihn als den erkennen, der er ist ... 😌
Ja, du sagst es!
Ich sagte ja schon mal wo anders, das
tiefe Traurigkeit mein Herz durchzieht, das ich so wenig meinem Bruder Christus gleiche.
(Besonders in der Liebes-Sprachfähigkeit)
na mir geht's eher um die anderen 😀 😀 als um mich ...
aber ich verstehe, was Du meinst, niemand ist perfekt, wird es auch nie sein, und Du bist in Ordnung wie Du bist, genau wie ich, auch wenn wir nicht perfekt sind.
Das Problem ist erkannt 😉
Leider erklärt die Bibel nicht, wie sie auszulegen ist, d.h. sie gibt keine Hermeneutik vor - zumindest nicht explizit.
Deswegen legt jeder Ausleger seine Hermeneutik fest - und sollte sie, der intellektuellen Ehrlichkeit wegen, seiner Auslegung immer voran stellen. Leider sind sich viele gar nicht bewusst, dass sie eine eigene Hermeneutik haben. Andere wählen die Hermeneutik so, dass sie zum gewünschten Ergebnis kommen.
Jeder Ausleger legt sich fest, was er als sichere Grundlage annimmt. Die kommt meist auch aus der Bibel. Der Rest der Bibel wird dann so interpretiert, dass er dieser sicheren Grundlage nicht widerspricht.
Die allermeisten versuchen das Problem mit verschiedenen Auslegungen mit Autorität zu lösen. Mal mit der Autorität der Kirche (RKK und andere traditionelle Kirchen) oder mit der Autorität der Schrift (Protestantismus).
Eine Sonderstellung nimmt dabei der Dispensationalismus ein. Er geht davon aus, dass die Bibel 'irrtumslos' und von Gott eingegeben ist. Widersprüche werden aufgelöst, indem die Aussagen verschiedenen Dispensationen (= Ausgaben) zugeordnet werden, wobei diese Ausgaben entweder zu verschiedenen Zeiten oder für verschiedene Personengruppen gelten. Die Dispensationalisten behaupten, dass ihre Hermeneutik von der Bibel vorgegeben ist (2. Tim 2,15). Aber dem liegt meiner Ansicht nach ebenfalls Wunschdenken zugrunde.
Hope this helps.
Guter Beitrag, aber es ist ja nicht nur die Hermeneutik die hier eine Rolle spielt sondern auch das Schriftverständniss, und die daraus resultierende autorität des Textes. Aber auch der Umgang mit der Sprache.
Als ein Beispiel möchte ich mal Hesekiel anführen, Hier beschreibt Gott wie er die Babylonier benutzt um die Ägypter zu vernichten zu plündern und zu bestraffen. Wer den Text der aus Hesekiel liesst kommt leicht zum schluss, dass ganz Ägypten zerstört und entvölkert worden ist. Schaut man sich an, was tatsächlich passiert ist, so ist Ägypten tatsächlich von Babylon vernichtend geschlagen worden und Ägypten musste seine Vormachtstellung im mittleren Osten aufgeben und grosse Gebiete abtreten, und viel Tribut entrichten. Aber von einer Zerstörung und entvölkerung Ägyptens war das weit entfernt.
Wie man mit der diskrepanz dieser prophetischen Bilder zur Realität umgeht bestimmt stark wie man einen Text betrachtet.
Für mich ist ein klassischer Biblizissmuss jedenfalls nicht die Antwort.