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Wie die Bibel entstanden ist

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Tojak
 Tojak
Themenstarter
Beiträge : 402

In der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) habe ich gerade einen lesenswerten Artikel von Helmut Zander über die Entstehung der Bibel gefunden:

https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-die-bibel-entstand-gottes-wort-hat-eine-irdische-geschichte-ld.1517585?mktcid=smsh&mktcval=Twitter

Es handelt sich um die Besprechung eines neuen Buchs der Autoren Konrad Schmid und Jens Schröter, das am Ende das Prädikat lesenswert erhält. Der Artikel beginnt so:

Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Im Gegenteil, sie hat – was bei fundamentalistischen Juden und Christen die Nerven blank liegen lässt – eine ganz menschliche Geschichte. Diese haben Konrad Schmid und Jens Schröter, protestantische Professoren für die Geschichte biblischer Literatur, rekonstruiert. Wir erfahren, was es bedeutete, den Schritt von einer mündlichen zur einer Schrifttradition zu gehen, eine Entwicklung, die sich im vorexilischen Israel und Juda seit etwa dem 9. vorchristlichen Jahrhundert vollzog.

Frage hier in die Runde:

Sind Euch solche Positionen im Prinzip bekannt? Ist das in Eurer Kirche bekannt? Wird das thematisiert?

Ich selbst habe davon zuerst in einem theologischen Arbeitskreis vor über 30 Jahren gehört. Unter Theologen in meiner Kirche (EKD) scheint das zur Allgemeinbildung zu gehören, wird aber meinem Eindruck nach selten in der alltäglichen Praxis thematisiert. Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Ich meine, man kann das machen, es macht vieles leichter. Aber das Verständnis hört für mich auf, wenn sich Leute mit dieser Position als die einzig wahren Christen aufspielen und alle anderen abqualifizieren, wie ich es oft erlebe, auch und gerade hier.

Thomas Jakob

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96 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Sind Euch solche Positionen im Prinzip bekannt? Ist das in Eurer Kirche bekannt? Wird das thematisiert?

Bei uns in der evangelischen Landeskirche ist das Allgemeinbildung, nicht nur unter Theologen, und wird auch thematisiert.

Veröffentlicht von: @tojak

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Das scheint nur so weil wir in einem evangelikalen Forum sind, da ist das recht verbreitet. Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Anonymous antworten
23 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @engelss

Das scheint nur so weil wir in einem evangelikalen Forum sind, da ist das recht verbreitet. Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Aber eine ziemlich lautstarke.

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak
Veröffentlicht von: @tojak

Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Veröffentlicht von: @tojak

Aber eine ziemlich lautstarke.

Aber auch nur hier, oder? Bei z.B. Abtreibung fallen doch eher Katholiken auf?

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Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4963

Und keine Minderheit, wenn man die Zahlen der Gottesdienstbesucher betrachtet.

arcangel antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Das wage ich zu bezweifeln.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @herbstrose

Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Veröffentlicht von: @herbstrose

Das wage ich zu bezweifeln.

Darfst du, ändert aber nichts an den Tatsachen.

Anzahl der Christen in Deutschland nach Kirchenzugehörigkeit im Jahr 2018

römisch katholisch 23.002.000
evangelische Landeskirche 21.141.000
Orthodoxe 1.543.000
andere christliche Kirchen 401.000
Freikirchen 294.000
andere christliche Gemeinschaften 200.000

Eine winzige Minderheit.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1233/umfrage/anzahl-der-christen-in-deutschland-nach-kirchenzugehoerigkeit/

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Sind tatsächlich alle Kirchenmitglieder Christen? Ich denke eher nein. Viele sind nur Mitglied, weil ihre Eltern sie haben taufen lassen. Mit Glauben haben sie nichts am Hut.

Wer in einer Freikirche Mitglied wird, entscheidet sich aktiv dafür. Wobei in Freikirchen oft nochmal genau so viele Nichtmitglieder zum Gottesdienst kommen. Diese Christen fehlen, wenn man rein die Mitgliederzahlen zugrunde legt.

Relevanter wäre zu erfahren: wie viele Gläubige kommen regelmäßig zu den Veranstaltungen? Ich kenne Gemeinden mit (auf dem Papier) 1500 Mitgliedern, aber nur 20 Gottesdienstbesuchern. Und ich kenne Gemeinden mit gerade mal 40 Mitgliedern, aber regelmäßig 100 bis 150 Gottesdienstbesuchern.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @herbstrose

Sind tatsächlich alle Kirchenmitglieder Christen?

Ich würde annehmen, dass sich mehr Christen um die Kirchensteuer drücken als Nichtchristen freiwillig Kirchensteuer zahlen.

Veröffentlicht von: @herbstrose

Relevanter wäre zu erfahren: wie viele Gläubige kommen regelmäßig zu den Veranstaltungen?

Wieso das denn? Christ ist wer an Jesus als seinen Erlöser glaubt? Nicht wer Veranstaltungen besucht?

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Gehört es nicht zum Leben eines Christen, das Wort Gottes zu hören und Gemeinschaft zu haben mit anderen Christen?

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @herbstrose

Gehört es nicht zum Leben eines Christen, das Wort Gottes zu hören und Gemeinschaft zu haben mit anderen Christen?

Nein. Ich kenne z.B. ehemalige Freikirchler, die nie wieder eine Kirche betreten werden, die Schnauze gestrichen voll haben. An Gott glauben die natürlich trotzdem noch.

Anonymous antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7698
Veröffentlicht von: @engelss

Nein. Ich kenne z.B. ehemalige Freikirchler, die nie wieder eine Kirche betreten werden, die Schnauze gestrichen voll haben.

Ich kenne auch Ex-Katholiken, denen es so geht.

Veröffentlicht von: @engelss

An Gott glauben die natürlich trotzdem noch.

Das ist diesen Menschen mitunter hoch anzurechnen - und man kann ihnen echt nicht verdenken, dass sie mit Kirche/Gemeinde "fertig haben".

suzanne62 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Wo beziehen die dann ihre geistliche Nahrung her? Und wie verhält es sich mit der Gemeinschaft untereinander?

herbstrose antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 170

Christen in den Kirchen

Veröffentlicht von: @engelss

Wieso das denn? Christ ist wer an Jesus als seinen Erlöser glaubt? Nicht wer Veranstaltungen besucht?

Tja, da beißt sich die Katze (der Argumentation der Freikirchler, die den meisten Mitgliedern der Kirchen den Glauben absprechen) in den Schwanz:

Einerseits wird behauptet (ohne jeglichen Beweis), dass die Leute, die die Gottesdienste in den Landeskirchen besuchen, nicht alle Christen seien und andererseits wird verlangt, dass die Christen auch die Gottesdienste besuchen müßten, um zu "beweisen", dass sie Christen sind.

Am Ende kann sich der Freikirchler heraussuchen, welches Argument er braucht, er hat immer recht, dass die meisten Landeskirchler keine Christen seien. ....

Nun leugne ich ja gar nicht, dass es Kirchenmitglieder gibt, die nicht an Jesus glauben. Zu streiten wäre aber, wie viele das sind und welcher Beweis akzeptiert würde.
Auch Luther hat immer von der Kirche als "corpus permixtum" gesprochen, als einer Institution in der es Gläubige und Ungläubige gibt. Das ist also nichts Neues.

Umgekehrt bilden sich Freikirchen oft ein, ihre Mitglieder seien alle gläubige Christen. In der Theorie klingt das gut, weil ja alle freiwillig in der Freikirche sind. In der Praxis bezweifle ich das ...

jimmy antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Es gibt aber auch Evangelikale in den Landeskirchen.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Es gibt aber auch Evangelikale in den Landeskirchen.

Wieso sollten Evangelikale denn in Landeskirchen sein?

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Warum nicht? Es gibt etliche evangelikale Gemeinschaften innerhalb der Landeskirche.

herbstrose antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Man sollte das nicht Gegeneinander ausspielen, meine Tochter ist heute auch evangelisch getauft worden. Trotzdem soll man objektiv sein. Diejenigen welche es mit dem Glauben ich sag mal ernst meinen, sind prozentual stärker bei Freikirchen vertreten. Mein Bruder, auch Taufpate auf dem Papier (dafür bin ich ihm auch Dankbar damit wir taufen konnten) aber trotzdem hat er nicht wirklich eine Überzeugung hinter allem. Allerdings ist es ebenso nicht angebracht von Frei auf Landeskirchen negativ zu schauen.

derneinsager antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4963

Rund 734.000 Menschen besuchen im Schnitt in Deutschland jeden Sonntag einen evangelischen Gottesdienst.

https://www.ekd.de/Gottesdienst-Zahlen-Daten-EKD-17289.htm

Dann machen die Freikirchen rund jeden 4 Gottesdienst Besucher aus, Minderheit in Deutschland, ja aber winzig?

arcangel antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Das stimmt nicht.

Evangelikale Christen gehören zu den schnellstwachsenden Gemeinden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstbewegung

Mit den Pfingstgemeinden sind es nahezu 900 Millionen. Tendenz wachsend.

Von wegen Minderheit. Du lebst wohl hinter dem Mond?

VG

Max

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @meriadoc

Mit den Pfingstgemeinden sind es nahezu 900 Millionen. Tendenz wachsend.

Veröffentlicht von: @meriadoc

Von wegen Minderheit. Du lebst wohl hinter dem Mond?

Das ist albern, lies mal deinen link und frag dich dann wer hinterm Mond lebt.

Es gibt gerade einmal 900 Millionen Protestanten weltweit.

Anonymous antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Man sollte schon unterscheiden können zwischen der Situation in Deutschland und der außerhalb Deutschlands, ja Europas.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Man sollte schon unterscheiden können zwischen der Situation in Deutschland und der außerhalb Deutschlands, ja Europas.

Auch dort sind es ausweislich des von Meriadoc eingestellten Links keine 900 Millionen. Und in Deutschland sind's 300.000, knapp 0,4% der Gesamtbevölkerung.

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Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4963
Veröffentlicht von: @engelss

Es gibt gerade einmal 900 Millionen Protestanten weltweit.

Und was hat das mit der anderen aussage zu tun?

Aber zugegeben die 900 Millionen sind eine sehr optimistische Schätzung, realistischer sind 500-600 Millionen. Aber sie wachsen schneller als die Weltbevölkerung ganz im Gegenteil zu den Protestanten.

Und wenn man neben den Gottesdienstbesuchen auch noch die investierte Zeit in Betracht zieht dann überholen die evangelikalen trotz minder Vertretung ihre protestantischen Geschwister.

arcangel antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4963
Veröffentlicht von: @engelss

Evangelikale sind aber nur eine winzige Minderheit.

Wenn du 600 Millionen die sich als zu einer Pfingstgemeinde gehörend betrachten. Als eine winzige Minderheit betrachtest. Na ja! Die Pfingstler sind ja nur ein Teil der Evangelikalen Welt.

arcangel antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ich würde nicht sagen, dass die Entstehung der Bibel „eine ganz menschliche Geschichte“ hat.
Denn auch wenn ich weiss, wie die biblischen Schriften und der Kanon entstanden sind, so haben sie doch ihre Grundlage im Offenbarungsgeschehen Gottes.
Und ich gehe davon aus, dass in ihnen auch das Wirken des Heiligen Geistes sichtbar ist.

Es ist interessant zu erforschen, wie, wo und unter welchen Einflüssen der damaligen Umwelt die Bibel entstanden ist, das Wissen darum ändert aber m.E. nichts daran, dass in diesen Schriften Gott selbst zu uns spricht.

Von daher ist es auch zu erklären, dass die Entstehung des Kanons in der „alltäglichen Praxis“ keine sehr grosse Rolle spielt. Denn in der Verkündigung und Seelsorge geht es ja darum, die Aussagen weiterzugeben, die die Bibel über Gott, Christus und den Heiligen Geist und das Verhältnis von Gott und Mensch macht.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Dankenswerterweise ist das so ... gelobt sei der Name des Herrn dafür. Welch ein Gnadengeschenk des liebenden, gnädigen Gottes, es sollte demütig und dankbar machen.

Die Überzeugung das dem so ist kennzeichnet unter anderem einen wahren Christen, Nachfolger Christi ... sollte ihn jedoch nur dazu bringen schriftgemäß (pflichtgemäß) zu handeln im Umgang mit Menschen, seien es Gläubige oder Ungläubige.

Anonymous antworten


OpaStefan
Beiträge : 968

Hallo Tojak,
ich finde den Inhalt des Artikels und auch deinen zitierten Text weder als neue Erkenntnis, noch als Widerspruch zur Aussage, dass die Texte der Bibel inspriertes Wort Gottes sind.

Man könnte auch zu dem journalistischen Schluss kommen, dass es langweilig ist, eine Rezension über ein Buch zu schreiben, dessen Inhalt aus der Auflistung geschichtlicher Tatsachen Texte besteht. So hat Helmut Zander versucht, mit der Polarisierung zu provozieren und Interesse zu wecken, was ihm anscheinend auch gelungen ist.

LG OpaStefan

opastefan antworten
3 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Hallo OpaStefan,

du schreibst:

Veröffentlicht von: @opastefan

noch als Widerspruch zur Aussage, dass die Texte der Bibel inspriertes Wort Gottes sind.

Dabei kommt es aufs Detail an. Inspiration an sich sehe ich auch, aber nicht im Sinne eines quasi Wort-für-Wort-Diktats, das auch eine lückenlose Wort-für-Wort-Wahrheit garantiert. M.E. sind da auch viele Vorstellungen der damaligen Zeit und auch jeweils unterschiedliche persönliche Auffassungen der jeweils überliefernden Personen eingeflossen.

LG

Tojak

tojak antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @tojak

Dabei kommt es aufs Detail an. Inspiration an sich sehe ich auch, aber nicht im Sinne eines quasi Wort-für-Wort-Diktats, das auch eine lückenlose Wort-für-Wort-Wahrheit garantiert. M.E. sind da auch viele Vorstellungen der damaligen Zeit und auch jeweils unterschiedliche persönliche Auffassungen der jeweils überliefernden Personen eingeflossen.

Das sehe ich genau wie du. Eine "Wort-für-Wort-Wahrheit" Auffassung käme ja einem vom Himmel gefallenen Buch gleich, die dann zwar kritikimmun ist, aber auch Dynamik und Verständigung unmöglich macht. Jedoch kenne ich wenige Menschen, die es so sehen.

Trotzdem oder gerade deshalb gibt es verschiedene Auffassungen von Inspiration. Das wird z.B an der Schöpfungsgeschichte deutlich.

LG OpaStefan

opastefan antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Da muss man recht geben. Manche Passagen sind schon wörtlich gemeint, wobei zb. die Briefe eher in bestem Wissen geschrieben wurden, intuitiv. So denke ich es. Ob immer alles dann auch wörtlich gemeint oder sinnbildlich gemeint ist, weis ich nicht.

Vielleicht ist es das: Christus ist nicht nur ein Buch. Aber in diesem Buch begegnet er uns. Sinngemäß habe ich das mal gehört.

derneinsager antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Sind die Perspektiven aus der Forschung in Hinblick auf die Entstehung der Bibel und der Umstand, dass Gott sein Wort für uns inspirert hat denn nicht kompatibel? Ich sehe da keinen Widerspruch, wenn man davon ausgeht, dass Gott sich Menschen (z.B. Schreiber) bedienen kann, um sein Wort schriftlich zu fixieren.

Auch dürfen wir nicht vergessen, dass auch wenn Schriften erst viel später entstanden, vorher doch die mündliche Tradition die Geschichten in diesen Schriften weitergegeben haben.

Anonymous antworten
6 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Sind die Perspektiven aus der Forschung in Hinblick auf die Entstehung der Bibel und der Umstand, dass Gott sein Wort für uns inspirert hat denn nicht kompatibel?

Ist in etwa der gleiche Einwand wie von OpaStefan etwas früher. Kritisch sehe ich nicht Inspiration ganz allgemein, sondern Wort-für-Wort-Inspiration. Mit einem Verständnis der Bibel als Gottes Wort in Menschenwort komme ich besser zurecht.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Auch dürfen wir nicht vergessen, dass auch wenn Schriften erst viel später entstanden, vorher doch die mündliche Tradition die Geschichten in diesen Schriften weitergegeben haben.

Das macht es nicht besser, eher im Gegenteil. Wer kennt nicht das Spiel "Stille Post" oder auch die Ungenauigkeiten, die durch mehrfache mündliche Weitergabe von Information selbst beim besten Willen aller Beteiligten häufig entstehen.

Tojak

tojak antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

In Anbetracht dessen, dass die Texte der Bibel die einzigen weltweit sind, die über die Jahrtausende wortgetreu weitergegeben wurden, zieht dein "Stille-Post"-Argument nicht.

https://www.folgemirnach.de/2018-08-glaubwuerdigkeit-der-bibel-a3302.html

herbstrose antworten
chubzi
 chubzi
(@chubzi)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 1287
Veröffentlicht von: @herbstrose

In Anbetracht dessen, dass die Texte der Bibel die einzigen weltweit sind, die über die Jahrtausende wortgetreu weitergegeben wurden, zieht dein "Stille-Post"-Argument nicht.

Die Verschriftlichung der Aussagen ist doch erst viel später entstanden. Die ernsthafen Lagerfeuergespräche haben schon eine Stille Post im Laufe der Zeit gehabt. Wir kennen nicht den Inhalt der Gespräche am Lagerfeuer.

chubzi

chubzi antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ah ja, das Erzählen der Geschichten in den Synagogen oder auch an den Wassern zu Babylon hat was von Lagerfeuerromantik. Interessant.

herbstrose antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Du darfst nicht vergessen, daß sich ein Text niemals 1:1 von einer Sprache in eine andere übersetzen läßt.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Mit einem Verständnis der Bibel als Gottes Wort in Menschenwort komme ich besser zurecht.

Ist das wirklich so? Woher kommen die Worte - von Gott inspireirt, aus den Dingen selbst - oder von den Menschen gegeben?

Wenn ich mir die Arbeit von Friedrich Weinreb ansehe - z.B. hier:
https://www.weinreb-stiftung.org/themen/+/text/19/der-traum-vom-anfang-der-sprache

..., dann ist für mich Sprache mehr als ein von Menschen vereinbarter Code. Sie enthält eine tiefere geistliche Wahrheit, die oft erstaunliche Zusammenhänge deutlich macht. Das ist kein "Menschenwort" - das ist Gottes Wort den Menschen gegeben. So kann ich es zumindest nachvollziehen.

Veröffentlicht von: @tojak

Das macht es nicht besser, eher im Gegenteil. Wer kennt nicht das Spiel "Stille Post" oder auch die Ungenauigkeiten, die durch mehrfache mündliche Weitergabe von Information selbst beim besten Willen aller Beteiligten häufig entstehen.

Wenn Du Dir ansiehst, mit welcher Genauigkeit wichtige religiöse Texte oft tradiert werden, dann würdest Du das kaum so behaupten. Wer sagt denn, dass das früher nicht genauso war. Wir haben ja oft einen recht freien Umgang mit Gottes Wort - allein schon, wenn wir unterschiedliche Bibelübersetzungen heranziehen. Aber geh nur mal zu den Moslems. In den Koranschulen wird da aber so was von exakt tradiert - sicher mit der Sicherheit des geschriebenen Wrotes im Hintergrund. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne diese Sicherheit des Schriftwortes weniger genau sein würde. Wenn Du eine Sicherheit hast, dann wird diese oft zu Freiheiten missbraucht (ich weiß von LEuten, die sich erst nicht sicher waren, ob Sicherheitsgurte in Autos sinnvoll sind, weil die zu rasanterer Fahrweise verleiten, weil ich ja weniger gefährdet bin). Wenn die Sicheherheit nicht da ist, dann wird oft viel, viel genauer und gewissenhafter gearbeitet und vermutlich auch tradiert.

LG
Ecc

Anonymous antworten


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