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Wie die Bibel entstanden ist

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Tojak
 Tojak
Themenstarter
Beiträge : 402

In der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) habe ich gerade einen lesenswerten Artikel von Helmut Zander über die Entstehung der Bibel gefunden:

https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-die-bibel-entstand-gottes-wort-hat-eine-irdische-geschichte-ld.1517585?mktcid=smsh&mktcval=Twitter

Es handelt sich um die Besprechung eines neuen Buchs der Autoren Konrad Schmid und Jens Schröter, das am Ende das Prädikat lesenswert erhält. Der Artikel beginnt so:

Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Im Gegenteil, sie hat – was bei fundamentalistischen Juden und Christen die Nerven blank liegen lässt – eine ganz menschliche Geschichte. Diese haben Konrad Schmid und Jens Schröter, protestantische Professoren für die Geschichte biblischer Literatur, rekonstruiert. Wir erfahren, was es bedeutete, den Schritt von einer mündlichen zur einer Schrifttradition zu gehen, eine Entwicklung, die sich im vorexilischen Israel und Juda seit etwa dem 9. vorchristlichen Jahrhundert vollzog.

Frage hier in die Runde:

Sind Euch solche Positionen im Prinzip bekannt? Ist das in Eurer Kirche bekannt? Wird das thematisiert?

Ich selbst habe davon zuerst in einem theologischen Arbeitskreis vor über 30 Jahren gehört. Unter Theologen in meiner Kirche (EKD) scheint das zur Allgemeinbildung zu gehören, wird aber meinem Eindruck nach selten in der alltäglichen Praxis thematisiert. Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Ich meine, man kann das machen, es macht vieles leichter. Aber das Verständnis hört für mich auf, wenn sich Leute mit dieser Position als die einzig wahren Christen aufspielen und alle anderen abqualifizieren, wie ich es oft erlebe, auch und gerade hier.

Thomas Jakob

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96 Antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

"Scheint" ist der falsche Begriff.

In der Rubrik "was wir glauben" kann man das auf den Internetseiten vieler Kirchen, Gemeinden und Dachverbände lesen.

herbstrose antworten


Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @tojak

Sind Euch solche Positionen im Prinzip bekannt? Ist das in Eurer Kirche bekannt? Wird das thematisiert?

Ja.

Veröffentlicht von: @tojak

Unter Theologen in meiner Kirche (EKD) scheint das zur Allgemeinbildung zu gehören, wird aber meinem Eindruck nach selten in der alltäglichen Praxis thematisiert.

Das ist bei katholischen Theologen nicht anders.

Veröffentlicht von: @tojak

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Unter den Christen, die ich im RL kenne, sieht das keiner so.

Veröffentlicht von: @tojak

Ich meine, man kann das machen, es macht vieles leichter.

Da zitiere ich doch gerne mal wieder Rüdiger Hoffmann: das kann man machen. Muss man aber nicht.

Veröffentlicht von: @tojak

Aber das Verständnis hört für mich auf, wenn sich Leute mit dieser Position als die einzig wahren Christen aufspielen und alle anderen abqualifizieren,

Das erlebe ich hier auch oft genug. Ich habe gelernt, mich damit zu arrangieren - denn so wenig wie ich bereit bin, mich für diese Leute zu ändern, so wenig kann ich das umgekehrt von ihnen erwarten.
Und so preise ich bei manchen Themen ein, dass der eine oder andere meinen Glauben in Frage stellen bzw. ihn mir gleich völlig absprechen wird.
Ist nicht schön und würde in anderen christliche Communitys (z.B. mykath.de) zu Verwarnpunkten führen - aber jetzt, nach etwas mehr als einem Jahr Mitgliedschaft hier, prallt es weitgehend an mir ab.

suzanne62 antworten
2 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @suzanne62

Unter den Christen, die ich im RL kenne, sieht das keiner so.

Ich kenne auch im RL ein paar davon, die sind aber ganz überwiegend freikirchlich organisiert.

Veröffentlicht von: @suzanne62

ch habe gelernt, mich damit zu arrangieren - denn so wenig wie ich bereit bin, mich für diese Leute zu ändern, so wenig kann ich das umgekehrt von ihnen erwarten.
Und so preise ich bei manchen Themen ein, dass der eine oder andere meinen Glauben in Frage stellen bzw. ihn mir gleich völlig absprechen wird.

Mache und sehe ich im Prinzip ähnlich. Aber wenn ich mich eine Weile auf der einen Seite mit Atheisten auseinandergesetzt habe und dann wieder von den Geschwistern oder Cousins im Glauben so freundlich begrüßt werde, ziehe ich mich gern mal für eine Weile ins RL zurück.

Viele Grüße

Thomas

tojak antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @tojak

dann wieder von den Geschwistern oder Cousins im Glauben so freundlich begrüßt werde, ziehe ich mich gern mal für eine Weile ins RL zurück.

Das ist so oder so kein Fehler.

suzanne62 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ja, die B8bel.

Das Buch wo Menschen getötet werden wenn sie es besaßen.
Versucht wurde es zu verbieten, vernichten, verbrannt wurde.
In allen Sprachen der Welt übersetzt wurde.

USW.....

Und du willst der Nächste sein der es versucht?

Viel Erfolg 😂

Max

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5 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @meriadoc

Und du willst der Nächste sein der es versucht?

Nö. Du hast hier wohl was nicht verstanden.

Schönen Gruß

Tojak

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Für viele viele ist es aber so.

Du versuchst hier u;d dort das Wort abzuschwächen.

Gott wird Macht und Gründe haben das die Bibel heute das ist was es ist. Kontrovers hier und da, Hoffnung hier und da.

An der Bibel scheiden sich die Geister. Du bist nicht der e4ste und wirst auch nicht de letzte sein. Selbst die größten und grausamsten Diktaoren haben haben Angst um dieses Buch und haben es bis heute nicht geschafft.

Daher ist dieses Buch für mich einzigartig unter all den ganzen Büchern.

Max

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Es werden immer noch Menschen getötet, wenn sie eine Bibel besitzen oder Gottesdienste feiern. Open Doors kennt dazu viele Begebenheiten.

herbstrose antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Weil die Christenverfolger selbst annehmen, die Bibel sei verbalinspiriert. Wüßten sie, wie differenziert die Mehrheit der Christen inzwischen die Bedeutung der Bibel sieht, würden sie das ganz entspannter sehen.

ungehorsam antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Weil die Christenverfolger selbst annehmen, die Bibel sei verbalinspiriert.

Wohl kaum. Christen werden verfolgt, weil bestimmte Machthaber um ihren Einfluss fürchten.

lucan-7 antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Unter Theologen in meiner Kirche (EKD) scheint das zur Allgemeinbildung zu gehören, wird aber meinem Eindruck nach selten in der alltäglichen Praxis thematisiert.

Weil da die Probleme ja beginnen. Das Wissen um das historische Zustandekommen der "Heiligen Texte" läuft darauf hinaus, dass sich dieses Zustandekommen kaum kategorisch von dem Zustandekommen anderer ideologischer Texte unterscheidet. Und daraus leitet sich unmittelbar der Schluß ab, dass die Autorität dieser Heiligen Texte nicht wirklich begründet werden kann.

Was wiederum den Schluß nahelegt, dass das gesamte Geschäftmodell der Theologen auf Sand gebaut ist. Mit diesem Bewußtsein im Hinterkopf, dass womöglich schon die Prämissen, auf denen der ganze Kultus fußt, nicht tragfähig sein könnten, läßt sich schlecht im Kundenbereich arbeiten.

Meine Vermutung ist, dass nicht nur das Wissen über das Zustandekommen der Heiligen Texte nicht nur wenig thematisiert wird, sondern dass auch die Theologen es im Alltag verdrängen. Von "Gottes Wort" zu reden, wenn man weiß: es ist eben nicht Gottes Wort, sondern das, was sich einst Leute mehr oder minder programmatisch ausdachten - das bedeutet letzten Endes zu lügen. Und die Formel "Gotteswort in Menschenwort" ist, soviel traue ich ausgebildeten Theologen zu, das auch zu bemerken, Geschwurbel. Das läßt sich zwischendurch mal mit viel Anstrengung zweckrationalisieren, aber in der täglichen Praxis, eben beim Umgang mit dem Kunden, ist es hinderlich. "Gotteswort in Menschenwort" läßt sich nicht so wirklich flüssig denken, es ist eine Formel, die der Abwehr der Einsicht, dass die Heiligen Texte letztlich nicht wirklich heilig seien - weil beim näheren Hinsehen nicht mehr erkennbar ist, was das denn überhaupt bedeuten soll: heilig - dient.

Irgendwer hat hier im Forum oder sonstwo mal gesagt, ein wahrer gläubiger Christ solle besser kein Theologiestudium an einer deutschen Universität absolvieren, weil da am Ende lauter Atheisten herauskämen.

Und ich dachte so bei mir: Hey, da scheint die Qualität dieses Studienganges ja höher zu sein, als ich angenommen hatte... 😉

Anonymous antworten
34 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Das ist deine Sicht als Atheist, die sei dir unbenommen.
Natürlich gehört es zur Pflicht der Theologen, das, was sie auf der Uni gelernt haben, auch anzuwenden und weiterzugeben. Manche sind dabei zu radikal und stoßen die Gläubigen damit vor den Kopf. Andere wiederum sind sehr zögerlich aus Angst, die Gläubigen vor den Kopf zu stoßen und sie sogar vom Glauben abzubringen.
Ab und zu gibt es im Internet oder in Zeitschriften Artikel über dieses Thema. Das wird jedesmal als Sensation angekündigt und ist in Wirklichkeit schon ein alter Hut.

ungehorsam antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Das ist deine Sicht als Atheist, die sei dir unbenommen.

Das ist erst einmal so... aber was hälst du den Argumenten konkret entgegen?

Was macht aus der Bibel "Gottes Wort", abgesehen davon, dass halt eine Menge Leute daran glauben?

lucan-7 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Was macht aus der Bibel "Gottes Wort",

Mein Glaube.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Auf was stürzt denn dieser Glaube?

Jesus sagte mal. Du glaubst an Gott?
Der Teufel auch und der zittert.

Max

Anonymous antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ich vertraue auf Gott und auf seine Gnade.

ungehorsam antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Mein Glaube.

Dein Glaube macht aus der Bibel Gottes Wort? Und wenn das nicht mehr gaglaubt wird, dann ist es auch nicht mehr Gottes Wort?

Ich nehme an, du wolltest einfach sagen dass du halt daran glaubst?

lucan-7 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ich meine es so, wie ich es geschrieben habe. Was ist daran so schwer zu verstehen?

ungehorsam antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519

Ergibt halt keinen Sinn, aber ich nehme das mal zur Kenntnis.

lucan-7 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Weißt du, das ist ja das Verrückte am christlichen Glauben. Er ergibt keinen erkennbaren Sinn. Es gibt tausend vernünftige Gründe, die dagegen sprechen. Ich kenne mindestens neunhundert davon. Die halten mich trotzdem nicht davon ab, mich zu Christus zu bekennen. Für mich ist das eine Lebenseinstellung. Deine Lebenseinstellung ist es vielleicht, alles zu hinterfragen und überall einen Sinn erkennen zu können. Wenn es dich erfüllt und glücklich macht, ist es ok. Ich weiß, daß mein Glaube mich erfüllt und meinem Leben einen Sinn verleiht.
Schon meine atheistische Umgebung in der DDR vermochte nicht, mich von ihrem Konzept als dem Besseren zu überzeugen.
Wenn ich darauf schaue, welche Baustellen unsere Gesellschaft derzeit hat, finde ich die Botschaft des Jesus von Nazareth so aktuell und überzeugend wie eh und jeh.

ungehorsam antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519

Dass da irgendetwas dahinterstecken muss ist mir natürlich klar. Es ist halt nur für mich nicht nachvollziehbar...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Da steckt Jesus dahinter.
Ich hoffe so sehr, dass das für Dich doch noch mal nachvollziehbar da eigener Glaube wird (Glauben im Sinne von Wissen).

Anonymous antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Nee, Karibu - er weiß ja alles. Er kennt sich in der Bibel bestens aus, auch die verschiedenen Dogmen kennt er alles. Den brauchst du nicht zum Alpha-kurs schicken. Es ist nur in seinen Augen nicht plausibel, nicht nachvollziehbar und daher fehlt ihm nur der Glaube.

Ich halte es nicht für angemessen, Glaube und Wissen gleichzusetzen. Religiöses Wissen bedingt keinen Glauben, wie du es bei Lucan sehen kannst. Glaube sollte aber mit Wissen einhergehen, aber auch dieses ist nicht immer der Fall.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Nee, Karibu - er weiß ja alles. Er kennt sich in der Bibel bestens aus, auch die verschiedenen Dogmen kennt er alles

Eben, mit "nachvollziehbar" meine ich das Wissen, dass es Jesus gibt!
Ich meine damit, wer Jesus begegnet ist, dem ist es nachvollziehbar.
Weil Jesus eine echte Person ist, der zu begegnen einen verändert.
Also den Glauben in das Wissen, dass ER da ist.

Das war wohl missverständlich ausgedrückt.
Ich würde Lucan nie in einen Alphakurs schicken, aber von dem (Kurs) halte ich eh überhaupt nichts, anderes Thema.
Ich wünsche Lucan von Herzen die Begegnung mit dem Auferstandenen, DAS meine ich.

Manchmal frage ich mich, wieviele Gläubige eigentlich in ihrem Leben dem Auferstandenen begegnet sind (wenn man das hier besprechen darf von wegen eigenen Erfahrungen / Offenbarungen und so?).
Ob das üblich war und ist bei den Jesus-Nachfolgern, oder ein Privileg das nur Wenigen zuteil wird aus bestimmten Gründen.

Denn ich habe gut reden, aber was machen Menschen ohne diese Erfahrung?
Ich würde sie ja selber oft anzweifeln inzwischen trotz ihrer Realität damals und vielleicht für unwahrscheinlich halten, wenn sie nicht mit einem anderen einschneidenden Erlebnis zusammenhängen würde, das man nicht wegdiskutieren kann weil absolut real und echt.

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Ich halte es nicht für angemessen, Glaube und Wissen gleichzusetzen. Religiöses Wissen bedingt keinen Glauben,

Das meine ich mit Missverständnis.
Ich sprach nie von "religiösem Wissen".
Ich sprach davon, dass Jesus so real ist, dass es dem Wissen (um Seine Existenz!) gleich zu setzen ist.

"Religiöses Wissen" beinhaltet kein Wissen, dass es Jesus gibt.
Das weiß ich.
Wie gesagt, ich meine das Wissen, dass es Jesus gibt.

Ich kann nicht so tun, als sei das Glaubenssache.
Ich bin IHM ja begegnet, das kann ich nicht leugnen.
Nein, nicht so wie einem Menschen, der einem in Fleisch und Blut gegenüber steht.
Aber absolut real.
Das aber nur im PN, wen es interessiert.
Nicht hier im Haifischbecken, dazu ist mir das zu kostbar.
Zumal dies kein Christen-Thread im Jesus nachfolgen ist.

liebe Grüße
Karibu

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Den brauchst du nicht zum Alpha-kurs schicken.

In der Tat... denn da bin ich ohnehin schon gewesen. War interessant, im Nachhinein empfand ich es aber als recht manipulativ. Aber klar, ein kritisches Selbstbild war da natürlich auch nicht zu erwarten...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Was macht aus der Bibel "Gottes Wort", abgesehen davon, dass halt eine Menge Leute daran glauben?

Was macht aus einem Brief meiner Mutter an mich einen
"Brief meiner Mutter an mich"?

Egal, wer daran glaubt und wer nicht, wer mir glaubt oder den Brief selber liest und ihm glaubt.
???

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @karibu20

Was macht aus einem Brief meiner Mutter an mich einen
"Brief meiner Mutter an mich"?

Nun ja, simpel: Die Tatsache, dass er von deiner Mutter ist.
Das ist aber nicht die eigentliche Frage, um die es mir hier geht.

Schwieriger wird die Frage, woran du einen "Brief von deiner Mutter" erkennen kannst, wenn er gar nicht von deiner Mutter persönlich, sondern von einer unbekannten anderen Person geschrieben wurde, die du nicht kennst.
Und dann kommt jemand und behauptet einfach, dass deine Mutter gewollt hat, dass dieser Brief von dieser unbekannten Person auf diese Weise geschrieben wird. Woher weisst du dann, dass tatsächlich deine Mutter dahinter steckt?

Aber auch das wäre noch nicht die Situation, die wir mit der Bibel haben. Vielmehr wäre das gar nicht ein Brief von deiner "Mutter", sondern von jemandem, der behauptet dein Onkel zu sein, von dem du bislang aber nie zuvor etwas gehört hast.
Du hättest auch keine Möglichkeit, das nachzuprüfen... und der Brief wäre auch von einer ganz anderen, unbekannten Person geschrieben, die behauptet, er würde dir das schreiben, was dein Onkel dir sagen will...

Nur, dass Gott auch kein "Onkel" ist und noch nicht einmal wirklich klar ist, ob er überhaupt existiert... und die Sache vor 2000 Jahren oder noch länger zurück aufgeschrieben wurde, von Leuten, über die wir so gut wie nichts wissen.

Ich fürchte also, der Vergleich mit dem "Brief deiner Mutter" ist bei näherer Betrachtung etwas schwierig...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Okay, da wird es dann für Dich nicht nachvollziehbar (das Wort hast Du selber benutzt in einem anderen Beitrag fällt mir gerade ein, passt auch hier).
Denn das ist das Vertrauen in Jesus.
Jesus ist Gott, ER ist Gottes Sohn und als Mensch in diese Welt gekommen, um uns aufzuzeigen wer und wie Gott ist - und um uns zu erlösen.
Da hat also nicht irgendein Fremder irgendwelche Briefe geschrieben und behauptet nun ....
Das ist so eine absolut vertrauenswürdige Person (die dahinter steht), dass es ist als ob der Dir am meisten vertrauenswürdige Mensch (ich hoffe es gibt ihn oder Du kannst es Dir vorstellen) diesen Brief im Auftrag der erblindeten Mutter geschrieben hat (Beispiel, oder diktiert oder im Sinne von ... ).
Und dann wird es wieder schwierig.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Du hättest auch keine Möglichkeit, das nachzuprüfen

Doch, die habe ich in meinem Leben gehabt, sonst würde ich heute nicht mehr glauben.
Aber nun geht es an eigenes Erleben, an eine enorme echte eigene Erfahrung. Das kann ich nicht weiter geben.

Also beten, dass ER sich Dir offenbart.

Die Erfahrung Seiner Offenbarung hat bewirkt, dass ich IHM vertraue, das ist über alle Zweifel (die mir nicht fremd sind!) erhaben und bügelt mir auch die Schwierigkeiten mit der Bibel weg.
Die sind da, immer wieder, immer mehr.
Aber das ändert nichts daran, dass ER da ist und mich liebt und sieht, dass ich IHN liebe und erwarte eines Tages bei IHM zu sein.
Ja, ich weiß, theologisch wieder ein schwieriger Fall für sich.
Heute schon bei IHM, dann aber "besser" usw.

Für Dich ist der Vergleich mit der Mutter schwierig, weil Du eine andere Wahrheit dahinter siehst (ich nenne es mal so).
Für mich ist das (die Bibel) die Wahrheit, der Brief ist von Gott.

Die Bibel ist das schriftgewordene Wort Gottes.
Das geht viel direkter als der Onkel oder so.
Nicht dieses 1:1 - Diktat, aber "„Denn nicht durch den Willen eines Menschen wurde jemals eine Weissagung hervorgebracht, sondern von Gott her haben die Menschen gesprochen, während sie vom Heiligen Geist angetrieben wurden.”
wie Petrus es schreibt (2. Petrus 1,21)
Er nennt also Gott als Autoren.
Die Menschen sprachen aus Gott heraus.
Daher ist Gott die Quelle der Bibel, nicht der Mensch.

Daher ist der Vergleich mit dem Brief der Mutter für mich absolut legitim und passend.
Das meine ich ja damit.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Die Tatsache, dass er von deiner Mutter ist.

Wie kannst Du nun herausfinden, wer den Brief geschrieben hat?
WEN fragst Du nun, wer das war?
Es ist nicht klar, ob Gott existiert?
Und was machst Du mit Jesus?
Guten Menschen sein lassen?
Es gab den historischen Jesus, doch ich sage ER kann nur eines sein:
Entweder der größte Lügner aller Zeiten (ist ER nicht!), oder Gottes Sohn.
Nun, da nimmt man nun wieder die Bibel als Maßstab.
Wenn man nun nicht glaubt, dass da die Wahrheit drin steht.
Ich verstehe, dass das schwierig für Dich ist.

Und ja, ich gestehe, da passe ich.
Denn die Mutter gibt es, die kann man fragen.
Gott gibt es, .... den kann ich fragen.

Hat ER Dir denn nicht geantwortet?
Oder hörst Du nicht mehr zu, weil das alte Erlebnis Dich hindert,
Dich dem je wieder (auf völlig anderem Wege - es gibt noch viele andere Gemeinden-) zu öffnen?

Das frage ich mich immer wieder, solange und oft wie Du hier schreibst und fragst.
Vielleicht bin ich ja diesmal auch mal länger dabei.
Wenn ich es im Griff habe.
Zu viel Zeit hier verbringen wird nicht gut sein.
Dann wieder auszuteilen bis man mich endlich sperrt wäre dann aber nicht mehr der Weg.
Kann man jesus.de bitten, dann für 4 Wochen Pause zu verhängen?
Grübel.
sorry, ot.
Aber hier wieder in interessanten Austausch einsteigen und dann abhupp rausgeworfen werden während die Threads noch laufen, das ist schon Hammer.

Liebe Grüße
Karibu

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @karibu20

Daher ist der Vergleich mit dem Brief der Mutter für mich absolut legitim und passend.
Das meine ich ja damit.

Das das aus deiner Perspektive passend erscheint verstehe ich durchaus. Aber du setzt ja auch genau die Dinge als gegeben voraus, an denen ich zweifle.

Veröffentlicht von: @karibu20

Denn die Mutter gibt es, die kann man fragen.
Gott gibt es, .... den kann ich fragen.

Hat ER Dir denn nicht geantwortet?

Nun ja... ich habe schon Antworten erhalten, auf die ein oder andere Weise. Aber keine Antworten, die mich auf den Weg geführt hätten, die Bibel oder den christlichen Glauben für wahr zu halten.

Veröffentlicht von: @karibu20

Es gab den historischen Jesus, doch ich sage ER kann nur eines sein:
Entweder der größte Lügner aller Zeiten (ist ER nicht!), oder Gottes Sohn.

Nein, das sehe ich nicht so. Wir haben ja ohnehin nichts von ihm persönlich überliefert, sondern nur Aussagen, wie andere Menschen ihn gesehen haben. Und ich sehe keinen Grund anzunehmen, dass diese gelogen hätten. Ich vermute, dass dann die Texte anders ausgesehen hätten. Ich denke schon, dass Paulus und die Evangelisten meinten, was sie so schrieben.

Trotzdem wissen wir einfach zu wenig darüber. Meiner Ansicht nach befanden sie sich einfach im Irrtum. Dafür mag es verschiedene Gründe geben - aber ihre Aussagen und Rückschlüsse als Wahrheit anzuerkennen erscheint mir als eine wenig wahrscheinliche Möglichkeit.

lucan-7 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519

OT

Veröffentlicht von: @karibu20

Vielleicht bin ich ja diesmal auch mal länger dabei.
Wenn ich es im Griff habe.
Zu viel Zeit hier verbringen wird nicht gut sein.
Dann wieder auszuteilen bis man mich endlich sperrt wäre dann aber nicht mehr der Weg.

Nein, das wäre wohl schade...

Vielleicht so als Tip: Wenn du mal wieder merkst, dass dich etwas emotional mitnimmt und du meinst, unbedingt auf etwas antworten zu müssen... denk' einfach noch mal über deine Formulierungen nach. Oft liegt es nicht am Inhalt, sondern nur an der Form.

Manchmal kann man Dinge auch so formulieren, dass zwar klar wird was du meinst, aber ohne dabei gegen die charta zu verstoßen... und wenn du einfach nur genau das schreibst: "Wenn ich hier jetzt schreiben würde, was ich gerade denke, dann würde das wohl gegen die charta verstoßen..."

Dann ist völlig klar, wie es dir geht, jeder kann sich seinen Teil denken... aber du hast trotzdem nichts Schlimmes geschrieben...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Danke.
Sorry, dass ich da aber an einer Stelle widersprechen muss:

Veröffentlicht von: @lucan-7

und wenn du einfach nur genau das schreibst: "Wenn ich hier jetzt schreiben würde, was ich gerade denke, dann würde das wohl gegen die charta verstoßen..."

Genau DAS ist mir mal in einem Beitrag "damals" von dem Moderator gerügt worden mit der Bemerkung, noch einmal und ich würde dann auch dafür eine gelbe Karte bekommen!.

Daher sitzt mir das noch genau in Erinnerung.
Lieber still halten, bestimmte User nicht lesen, auf keinen Fall antworten.
Aber nie mehr so etwas schreiben.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519

Ich wollte an der Stelle jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen... aber ich vermute mal, damals kam es wohl auch auf den Zusammenhang an.

Es klingt halt auch ganz anders, wenn man zum Ausdruck bringt: "Das macht mich gerade so wütend, dass es mir schwer fällt, nicht gegen die charta zu verstoßen" oder wenn man schreibt: "Ich würde dich jetzt gerne mit Dingen bezeichnen, die gegen die charta verstoßen".

Die eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen ist legitim... andere User anzugreifen nicht. Und manchmal liegt der Unterschied halt im Detail.

Aber ich wollte dich hier jetzt auch nicht belehren. Ich kenne das halt auch, dass mich manche Aussagen hier gelegentlich aus der Fassung bringen und ich mich dann zusammenreissen muss... und dann deute ich halt an, wie es mir damit geht ohne es direkt zu sagen, aber trotzdem meine Position deutlich wird.

lucan-7 antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @blackjack

Weil da die Probleme ja beginnen. Das Wissen um das historische Zustandekommen der "Heiligen Texte" läuft darauf hinaus, dass sich dieses Zustandekommen kaum kategorisch von dem Zustandekommen anderer ideologischer Texte unterscheidet. Und daraus leitet sich unmittelbar der Schluß ab, dass die Autorität dieser Heiligen Texte nicht wirklich begründet werden kann.

Veröffentlicht von: @blackjack

Was wiederum den Schluß nahelegt, dass das gesamte Geschäftmodell der Theologen auf Sand gebaut ist.

Es gibt durchaus Theologen, die diese Schlussfolgerung so ziehen. Als Beispiel fällt mir da Heinz Werner Kubitza ein, der nach Theologiestudium incl. Promotion vom Glauben abgefallen ist und das in seinem Buch "Der Jesuswahn" thematisiert, das übrigens besser ist, als der reißerische Titel vermuten lässt.

Für zwingend halte ich die Schlussfolgerung nicht. Eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik halte ich aber für dringend notwendig, nicht nur für Christen, sondern auch für Vertreter anderer sog. Buchreligionen, insbesondere Juden und Muslime. Damit wird die Möglichkeit der Machtausübung über andere Menschen mit Hilfe der jeweiligen heiligen Schriften beschränkt.

Eine wichtige Frage ist, wie man unter Einbeziehung einer solchen historisch-kritischen Lektüre sinnvoll mit der Bibel weiterarbeiten kann. Es gibt eben sehr viel mehr als nur die binären Respektswerte 100% und 0%.

Die Formel "Gottes Wort in Menschenwort" halte ich, anders als Du, für einen guten Weg, christliche Tradition und moderneres, kritisches Verständnis zusammenzubringen.

In der EKD wird zu diesem Thema auch der folgende Passus aus der Barmer Theologischen Erklärung sehr geschätzt:

„Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben."

Entstanden 1934 in einer Phase, als die damalige politisch-ideologische Mode dem Christentum in Deutschland sehr zusetzte, sei es durch Ablehnung, sei es durch Kaperung für die eigenen Zwecke.

Tojak

tojak antworten
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 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Eine wichtige Frage ist, wie man unter Einbeziehung einer solchen historisch-kritischen Lektüre sinnvoll mit der Bibel weiterarbeiten kann. Es gibt eben sehr viel mehr als nur die binären Respektswerte 100% und 0%.

Ja, durchaus - ich respektiere die Bibeltexte (nicht durchgängig, aber über weite Passagen hinweg) ja auch als gehaltvolle mythologische Dichtung. In einem Nachbarthread hat gerade Aischa die Begebenheit der Heilung des Besessenen durch Jesus en detail interpretiert und ich konnte ihrer Interpretation da sehr viel abgewinnen, so, wie ich ja auch den Märcheninterpretationen z.B. des aus der katholischen Theologie kommenden Drewermann etwas abgewinnen kann. Diese Sicht, entsprechende mythologische Dichtung als Bebilderung tatsächlicher, also so gesehen wahrer innerpsychischer Prozesse zu verstehen und entsprechend Erkenntnisse aus den Texten zu erlangen, empfinde ich als einen Gewinn; und vor dieser Art, Wahrheit zu transportieren über die Jahrhunderte hinweg, habe ich großen Respekt.
Aber diese Art von Wahrheit läßt sich eben nicht nur den Heiligen Texten einer ganz bestimmten konfessionellen Gruppierung entnehmen, sondern sie schimmert in den unterschiedlichsten Mythen, Legenden und Märchen auf. Man muß die nicht alle über einen Kamm scherend entsprechend den Schablonen eines C.G. Jung und seiner Schule interpretieren, oder aus radikal historisch-kritischer Perspektive, sondern kann womöglich, um die Leute da abzuholen, wo sie stehen, sogar mit noch stärker religiöser Terminologie dran gehen.

Aber mein Anknüpfungspunkt war ja Deine Bemerkung, dass das historische Zustandekommen der Texte den Theologen zwar bekannt sei, dies aber in der Praxis wenig thematisiert werde. Und dafür hatte ich die meiner Ansicht nach naheliegende Erklärung darlegen wollen: Dass, christliche Tradition hin oder her, die Begrifflichkeiten, die den "naiven" Volksglauben und das aufgeklärte Bewußtsein über die Quellen verbinden, nur in Formeln zur Hand sind, die bei näherer Betrachtung leer oder paradox sind. Man muß bei "Gotteswort in Menschenwort" schon (vorher) wollen, dass das eine sinnvolle Formulierung sei - es erklärt oder präzisiert oder konkretisiert nichts, sondern beruhigt nur die Irritation, die aus der Erkenntnis resultiert, dass den heiligen Text nichts prinzipiell von anderen Texten unterscheidet.
Die Besonderheit der Texte resultiert nicht aus ihrer besonderen Herkunft und Machart, sondern allerhöchstens aus ihrer spezifischen Überlieferungstradition, die aber nur in dem Sinne spezifisch ist, wie jeder tradierte Text seine spezifische Überlieferungstradition hat. Das wird ja in dem von Dir anfangs verlinkten Artikel angeschnitten, wenn z.B. darauf hingewiesen wird, dass das, was hierzulande als biblischer Kanon verstanden wird, in anderen Weltgegenden (Äthiopien z.B. ) selbst unter Christen nicht als der Kanon betrachtet wird.

Die Formel "Gotteswort in Menschenwort" erweckt den Eindruck (wie gesagt - man kann das mit Anstrengung natürlich ausdifferenzieren, erläutern und immer weitere Gedanken hinzufügen, bis es nach einer vernünftigen Formulierung sich anfühlt, aber dieses Gefühl verflüchtigt sich auch wieder im Alltag, wo die entsprechenden Anstrengungen nicht ständig geleistet werden können), als habe Gott etwas zu sagen und ließe die Menschen das, was er zu sagen habe, lediglich mit ihren Worten übersetzen. Wenn nun aber in Äthiopien Gott deutlich mehr zu sagen hat als im Geltungsbereich der King James-Bibel oder der Lutherbibel, dann drängt sich ja die Frage auf, ob nicht das, was die Menschen da vom Gotteswort mit ihren Worten "übersetzen", womöglich nur ein Bruchteil dessen ist, was Gott eigentlich sagt und das Unterschlagen des Rests die übersetzten Teile sinnentfremdet.

Letztlich läßt sich, wenn man wie die von Dir erwähnten Theologen weiß, wie die Bibeltexte zustande kamen, nicht mehr konsistent davon ausgehen, dass es sich hier um "echte" Offenbarungen Gottes handelt. Kurz: der sich aufdrängende Verdacht, dass es sich bei den Heiligen Texten um überhaupt keine heiligen Texte handele, wird durch jedes historische Detail, das man erfährt, weiter genährt.

Veröffentlicht von: @tojak

In der EKD wird zu diesem Thema auch der folgende Passus aus der Barmer Theologischen Erklärung sehr geschätzt:

Veröffentlicht von: @tojak

„Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben."

Ja, und genau so geht es: in diesem Passus wird das, was angesichts der Text-Anamnese immer fraglicher wird (nämlich die Auszeichnung der Bibel, heilig zu sein und so der üblichen Textkritik entzogen), einfach wieder ignoriert, indem von "der Heiligen Schrift" geredet wird, in welcher dann etwas "bezeugt" sei. Wenn die "Heilige Schrift" nicht heilig ist, dann ist ihr Zeugnis durchaus fragwürdig und dass man diesem Zeugnis sich dann im Leben und Sterben unterzuordnen habe, bekommt ein Geschmäckle.

Woher will man denn wissen, dass der Jesus Christus, wie er in der Heiligen Schrift bezeugt wird, das eine Wort Gottes sei?

Nehmen wir die Heilung des Besessenen als Beispiel. Aischa wies in dem Nachbarthread (der sich um die Dämonen dreht) darauf hin, dass es in der Gegend, wo die Episode spielt, überhaupt keinen See oder kein Meer gebe, worin die 2000 Schweine, in welche die Dämonen angeblich, entsprechend ihrer eigenen Bitte an Jesus, fuhren, hätten ertrinken können. Das bedeutet: diese konkrete Geschichte ist ausgedacht. Mit Details wie den Sauhirten, die dann nochmal durch die Gegend laufen und diese Szene bezeugen. Eine Geschichte wird ausgedacht, in welcher die Zeugen, die für die Wahrhaftigkeit der Geschichte bürgen, gleich mit reingebastelt werden...
Ich sage nicht, dass die Geschichte von der Dämonenaustreibung nicht einen Erkenntniswert über innerpsychische Prozesse oder hinsichtlich eines guten Therapeut-Patienten-Verhältnisses hätte. Aber es gibt alle möglichen Fiktionen mit Erkenntniswert, von denen niemand annimmt, sie seien "das eine Wort Gottes".

Kurz: vor dem Hintergrund des (immer weiter zunehmenden) Wissens um die historische Textentstehung ergeben Ausführungen wie der von Dir zitierte Passus aus der Barmer Theologischen Erklärung immer weniger Sinn. Und der kann auch nicht durch Pathos (im Leben und im Sterben) ersetzt werden oder durch den Hinweis darauf, dass die Ausführungen von Leuten stammen, die sich unter und gegen Hitler positionieren mußten, bzw. wollten.

Noch härter formuliert: Bibelaussagen werden nicht dadurch wahrer, dass man sich unter Berufung auf sie gegen Diktatur positioniert.

Gruß,
the Jack

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Tojak
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(@tojak)
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Veröffentlicht von: @blackjack

a, durchaus - ich respektiere die Bibeltexte (nicht durchgängig, aber über weite Passagen hinweg) ja auch als gehaltvolle mythologische Dichtung.

Davon ist auch viel darin, und ich finde auch die psychologische Deutungsvarianten, z. B. von C. G. Jung, Drewermann u.a. vielfach sehr interessant.

Anderes wiederum hat durchaus konkrete historische Kerne. Ich sehe z. B. Paulus und Jesus als historische Personen an.

Und konkrete ethische Anweisungen wie die Zehn Gebote oder weite Teile der Bergpredigt sind etwas deutlich anderes als das Mythologisch-Psychologische.

Die Bibel ist ein vielschichtiges Buch. Unterschiede im Kanon gibt es übrigens nicht nur zur äthiopischen Kirche, sondern z. B. zwischen Evangelischen und Katholischen.

Veröffentlicht von: @blackjack

Aber mein Anknüpfungspunkt war ja Deine Bemerkung, dass das historische Zustandekommen der Texte den Theologen zwar bekannt sei, dies aber in der Praxis wenig thematisiert werde. Und dafür hatte ich die meiner Ansicht nach naheliegende Erklärung darlegen wollen: Dass, christliche Tradition hin oder her, die Begrifflichkeiten, die den "naiven" Volksglauben und das aufgeklärte Bewußtsein über die Quellen verbinden, nur in Formeln zur Hand sind, die bei näherer Betrachtung leer oder paradox sind.

Veröffentlicht von: @blackjack

Man muß bei "Gotteswort in Menschenwort" schon (vorher) wollen, dass das eine sinnvolle Formulierung sei - es erklärt oder präzisiert oder konkretisiert nichts, sondern beruhigt nur die Irritation, die aus der Erkenntnis resultiert, dass den heiligen Text nichts prinzipiell von anderen Texten unterscheidet.

Da würde ich noch nicht einmal allzu sehr widersprechen. Die Formulierung löst aber, wie ich finde, die unsachgemäß harte Gegenüberstellung von Gottes Wort und Menschenwort auf.

Dass das nur leer oder paradox ist, sehe ich keineswegs so. Du kannst da natürlich aus atheistischer Sicht alles mögliche dekonstruieren, aber es dabei ja überhaupt nicht darum, Atheisten zu überzeugen, sondern darum, Leute, die im Prinzip in der gleichen Richtung unterwegs sind, davon abzuhalten, sich unnötig auseinanderzudividieren.

Veröffentlicht von: @blackjack

Ja, und genau so geht es: in diesem Passus wird das, was angesichts der Text-Anamnese immer fraglicher wird (nämlich die Auszeichnung der Bibel, heilig zu sein und so der üblichen Textkritik entzogen), einfach wieder ignoriert, indem von "der Heiligen Schrift" geredet wird, in welcher dann etwas "bezeugt" sei. Wenn die "Heilige Schrift" nicht heilig ist, dann ist ihr Zeugnis durchaus fragwürdig und dass man diesem Zeugnis sich dann im Leben und Sterben unterzuordnen habe, bekommt ein Geschmäckle.

Auch hier wieder: es geht bei diesem Text nicht darum, Atheisten zu überzeugen. Zielgruppe waren andere Christen, und der Begriff Heilige Schrift etwas, das man auf keinen Fall der Gegenseite ("Deutsche Christen") überlassen konnte und wollte.

Das, was Du im weiteren Verlauf unter Pathos abhakst, "im Leben und im Sterben", bekam für einige Mitglieder der Bekennenden Kirche später eine sehr konkrete Bedeutung in Form von Verfolgung, Verhaftung, KZ-Aufenthalt bis hin zu Hinrichtung.

Veröffentlicht von: @blackjack

Woher will man denn wissen, dass der Jesus Christus, wie er in der Heiligen Schrift bezeugt wird, das eine Wort Gottes sei?

Das ist eine Glaubens-, keine Wissensfrage.

Veröffentlicht von: @blackjack

Noch härter formuliert: Bibelaussagen werden nicht dadurch wahrer, dass man sich unter Berufung auf sie gegen Diktatur positioniert.

Wenn und wo sie wahr sind, brauchen sie auch nicht wahrer zu werden.

Ich sehe die Konstellation mit der Diktatur aus einem anderen Blickwinkel. Die Nazi-Diktatur mit ihrer Umwertung vieler Werte und ihrem religionsähnlichen Führerkult hat die Kirchen auf eine ernste Probe gestellt. Im großen und ganzen haben die Kirchen dabei versagt. Umso mehr Respekt habe ich vor denen, die in der konkreten Situation offenbar richtig abgeleitet haben, was geboten war, und dafür auch persönliche Konsequenzen in Kauf genommen haben.

Diesen Leuten höre ich auch danach und in der deutlich bequemeren Situation heute zu.

Viele Grüße

Tojak

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Anonymous
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Veröffentlicht von: @tojak

Anderes wiederum hat durchaus konkrete historische Kerne. Ich sehe z. B. Paulus und Jesus als historische Personen an.

Bei Jesus bin ich mir ja schon nicht mehr so sicher (meine persönliche Meinung lautet derzeit, dass er zu 60% historisch war - aber nur, weil ich gerade die Gedanken von Richard Carrier zum Thema so interessant finde), aber bei Paulus sind wir einer Meinung - ich wollte aber auch nicht behaupten, dass die Bibeltexte durchweg metaphorischer Art seien, selbstverständlich sind sie auch seitens der Autoren über weite Passagen als Tatsachenberichte gemeint und in jenen Passagen geraden dann Fiktionen nur insoweit mit hinein, als sie den Autoren selbst nicht als fiktiv bewußt sind.

Mir geht es um das Attribut "Heilig". Und dessen heller Schein nimmt, so meine ich, mit jedem faktischen Detail, das man über die Textentstehung herausfindet, ab.

Veröffentlicht von: @tojak

Auch hier wieder: es geht bei diesem Text nicht darum, Atheisten zu überzeugen.

Schon klar. Es geht um Binnen-Propaganda. Die mich, den Aussenstehenden, halt als Phänomen interessiert. Wenn die profane Entstehung der maßgeblichen programmatischen, als sakral gekennzeichneten Texte im Diskurs zwischen den Christen keine Rolle spielt, dann vermute ich eben, dass das seine gruppendynamischen Gründe haben wird.

Veröffentlicht von: @tojak

Das ist eine Glaubens-, keine Wissensfrage.

Ach naja, das Ding ist doch, dass man, um etwas zu glauben zu können, Gründe dafür braucht. Grundlos glaubt niemand an irgendetwas. Und wenn - z.B. durch historische Forschung zur Textgenese - immer mehr Gründe auftauchen, die den Text als ganz normal und ohne sonderlich aussergewöhnliche Umstände entstanden erscheinen lassen, dann werden diese Gründe - so man sie denn im Bewußtsein hält und nicht sofort verdrängt - eben auch den Glauben z.B. bezüglich der "göttlichen Inspiriertheit" tangieren. Da sind wir wieder bei meinem epistemologischen Lieblingsthema: dass jeder für das, was er glaubt, Gründe braucht und von Gegengründen zum Zweifeln gebracht wird. So sie denn in's Bewußtsein dringen und nicht - was durch Rituale und gruppendynamische Effekte unterstützt werden kann - verdrängt werden. Die Forschungsergebnisse zur Genese der Heiligen Texte liefern Gegengründe für den Glauben, die Texte seien göttlichen Ursprungs. Und deswegen spielen sie im religiösen Alltag - so meine Vermutung - keine sonderlich große Rolle. Weil sie, bzw. ihre Diskussion den Geschäftsinteressen der Kirchen (das erkennbar primär darin besteht, dass möglichst viele Leute glauben) schadet. Bei Leuten, denen die Profanität der angeblich Heiligen Texte bewußt wird, bei denen also Zweifel ob des Offenbarungscharakters dieser Texte aufkommen, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese Leute "vom Glauben abfallen".
Was wohl kaum im Interesse der Kirchen liegen kann.

Ich schrieb:

Noch härter formuliert: Bibelaussagen werden nicht dadurch wahrer, dass man sich unter Berufung auf sie gegen Diktatur positioniert.

Du darauf:

Veröffentlicht von: @tojak

Wenn und wo sie wahr sind, brauchen sie auch nicht wahrer zu werden.

Und nun bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du Dich da knochentrocken über meine nicht sonderlich gelungene Formulierung belustigst oder ob Du nicht verstanden hast, wie sie gemeint war? 🤨

Gruß,
the Jack

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Tojak
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Veröffentlicht von: @blackjack

Ach naja, das Ding ist doch, dass man, um etwas zu glauben zu können, Gründe dafür braucht. Grundlos glaubt niemand an irgendetwas.

Ich frage mich gerade, was meine Gründe sind. Ich habe den Eindruck, dass sie im Lauf der Zeit gewechselt haben. Letzlich würde ich sagen, es liegt daran, dass mich dieser Jesus nicht los lässt. Irgendwelche Inspirationslehren bezogen auf die biblischen Texte haben dabei keine Rolle gespielt.

Für mich passt die Formulierung, dass es um Jesus Christus geht, wie er in der Bibel bezeugt ist, zurzeit ziemlich gut.

Veröffentlicht von: @blackjack

Und nun bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du Dich da knochentrocken über meine nicht sonderlich gelungene Formulierung belustigst oder ob Du nicht verstanden hast, wie sie gemeint war? 🤨

Ich habe schon verstanden, was Du gemeint hast. Die Antwort war auch nicht lustig gedacht. Für mich ist einfach der Ankerpunkt des Ganzen woanders. Ich muss biblische Aussagen nicht mit irgendwelchen Hilfsargumenten rechtfertigen. Wenn ich Jesus glaube, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, wenn ich seine paradox wirkende Forderung der Feindesliebe als Teil dieses Wegs verstehe, dann muss ich dafür ohnehin den sicheren Boden des herleitbaren Wissens verlassen und bin bei Glauben, den ich in dem Fall höher einschätze als die Möglichkeiten von Vernunft.

VG

Tojak

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Anonymous
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Veröffentlicht von: @tojak

Ich frage mich gerade, was meine Gründe sind. Ich habe den Eindruck, dass sie im Lauf der Zeit gewechselt haben. Letzlich würde ich sagen, es liegt daran, dass mich dieser Jesus nicht los lässt. Irgendwelche Inspirationslehren bezogen auf die biblischen Texte haben dabei keine Rolle gespielt.

Dazu kann ich freilich mangels Kompetenz nichts Erhellendes beitragen, Dein persönlicher Glaube und Deine persönlichen Gründe für ihn sind allein Deine Angelegenheit.

Nochmal: mir ging es um die Frage, warum ein Wissen, über das die ausgebildeten Theologen verfügen, "in der Praxis" so selten zur Sprache komme. Dazu versuchte ich mich an einem Erklärungsansatz.

Welchen Erklärungsansatz hättest Du denn?

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Tojak
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(@tojak)
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Veröffentlicht von: @blackjack

Nochmal: mir ging es um die Frage, warum ein Wissen, über das die ausgebildeten Theologen verfügen, "in der Praxis" so selten zur Sprache komme. Dazu versuchte ich mich an einem Erklärungsansatz.

Ich zitiere Dich dazu noch einmal von weiter oben:

Die Forschungsergebnisse zur Genese der Heiligen Texte liefern Gegengründe für den Glauben, die Texte seien göttlichen Ursprungs. Und deswegen spielen sie im religiösen Alltag - so meine Vermutung - keine sonderlich große Rolle. Weil sie, bzw. ihre Diskussion den Geschäftsinteressen der Kirchen (das erkennbar primär darin besteht, dass möglichst viele Leute glauben) schadet. Bei Leuten, denen die Profanität der angeblich Heiligen Texte bewußt wird, bei denen also Zweifel ob des Offenbarungscharakters dieser Texte aufkommen, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese Leute "vom Glauben abfallen".

Teils - teils. Es gibt sicher Leute, denen das Verständnis einer Wort-für-Wort-Verbalinspiration zentral wichtig ist und die das und nur das als "göttlichen Ursprungs" akzeptieren würden. Andererseits gibt durchaus ein Verständnis, das einen göttlichen Ursprung annimmt und dennoch menschliche Einflüsse in der Entstehung der Texte akzeptiert. Das ist m. E. der Mainstream der Leute, die sich damit professionell beschäftigen, in den großen Kirchen.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass viele Theologen in der Ausbildung die Erfahrung machen, dass durch die historisch-kritische Schule vieles ins Wackeln kommt, bei manchen sogar so sehr, dass sie ihren Glauben verlieren.

Und ich kann vor diesem Hintergrund durchaus nachvollziehen, dass sie normalen Kirchenmitgliedern so etwas nicht zumuten wollen, zumindest nicht unbegleitet. Außerdem besteht ihr Job darin, Leute für den Glauben zu gewinnen und nicht, sie zu verunsichern. Das entspricht m. E. in etwa dem, was Du schreibst, nur weniger polemisch.

Davon abgesehen hat das in einem normalen Gottesdienst m. E. sowieso nichts zu suchen. Dort werden ausgewählte Bibelstellen liturgisch verwendet und auf der anderen Seite wird ein Bibeltext in der Predigt ausgelegt, d. h. hinsichtlich seiner konkreten Bedeutung für den Predigthörer gedeutet.

Für die Diskussion solcher Aspekte sind dann z. B. theologische Arbeitskreise da, wie damals in meinem Fall. Dort trifft sich bereits eine bestimmte Auswahl von Leuten, und denen wird da nicht einfach etwas verkündet, sondern es wird eben auch darüber gesprochen.

Auf der anderen Seite sehe ich durchaus Potenzial darin, klarzumachen, dass Verbalinspiration eben nicht das Hauptmodell der Kirchen ist. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen die Kirche aus deswegen verlassen, weil sie überhaupt nicht wissen, dass Kirchen auch durchaus eine modernere und wissenskompatible Seite haben.

VG

Tojak

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Danke für Deine Ausführungen!
War ein interessanter Austausch.

Gruß,
the Jack

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Ich hab euch mal drüben die Infos zum vorhandenen Galiläischen Meer (= See Genezareth) rausgesucht samt Landkarten.

https://community.jesus.de/forum/ansicht/thread.html?tx_scmforum_pi1 [post_uid]=12705782&tx_scmforum_pi1[disablepreset]=0

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @deborah71

Ich hab euch mal drüben die Infos zum vorhandenen Galiläischen Meer (= See Genezareth) rausgesucht samt Landkarten.

Danke! Es hatte mich, auch wenn ich da jetzt aufgrund des Diskussionsgegenstands, nicht skeptisch nachfragte, schon ein wenig gewundert, dass es, wenn die (überprüfbaren) Details so eindeutig nicht stimmen würden, diese Passage unwidersprochen in den Kanon geschafft hatte.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Gerne...

denn, was sind ca 10 km für einen wütenden Mann, der Ketten zereisst?
Das sind in der Kraft der Wut keine normalen 2 Stunden Fußweg. (Ist jetzt meine Vorstellung. Es ist ja nicht bekannt, seit wann der Mann in der Nähe war).

Ahischas Interpretation, so hilfreich sie sein kann den Blick von Kleben am Buchstaben zu lösen und therapeutisch zu helfen, ist nur eine mögliche Facette, denn die Bibel ist auch ein Seelsorgebuch, aber nicht nur.

Der vierfache Schriftsinn darf nicht ausser acht gelassen werden, denn sonst setzt man sich selbst in einem Interpreationsgefängnis fest.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vierfacher_Schriftsinn

Auch im Jüdischen werden 4 Ebenen betrachtet:
https://de.wikipedia.org/wiki/PaRDeS

deborah71 antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Solange Atheismus das Qualia nicht erklären kann ist er auch ne Sackgasse.

Man muss Gott ja nicht als ein “Buch“ begreifen. Aber in diesem Buch, der Überlieferung, kann man Gott begegnen.

derneinsager antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21519
Veröffentlicht von: @derneinsager

Solange Atheismus das Qualia nicht erklären kann ist er auch ne Sackgasse.

Warum muss man das denn überhaupt erklären können? Ich würde sagen, das übersteigt einfach unsere Möglichkeiten.

Warum soll ich jetzt deshalb an eine Religion glauben? Nur weil die behaupten, etwas zu wissen sind die auch nicht weiter...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Für mich war schon nach diesen ersten polemischen Sätzen klar, dass sich die Lektüre des Artikels nicht lohnt. Ich bin schon vielen Fundamentalisten begegnet, aber noch nie einem, der meinte, die Bibel sei vom Himmel gefallen. Auch die Chicago-Erklärung, die wohl für Helmut Zander fundamentalistisch sein dürfte, weiss, dass die Bibel Gottes Wort in Menschenwort ist, dass sie also auch eine menschliche Geschichte hat. Deswegen liegen bei niemandem die Nerven blank.

Anonymous antworten
2 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Alles gut!

Veröffentlicht von: @moorwackler

Ich bin schon vielen Fundamentalisten begegnet, aber noch nie einem, der meinte, die Bibel sei vom Himmel gefallen. Auch die Chicago-Erklärung, die wohl für Helmut Zander fundamentalistisch sein dürfte, weiss, dass die Bibel Gottes Wort in Menschenwort ist, dass sie also auch eine menschliche Geschichte hat.

Na, dann ist doch alles gut!

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Na, dann ist doch alles gut!

Ja. Wäre halt hilfreich, eine Buchrezension nicht mit einem polemischen Strohmann zu beginnen.

Anonymous antworten


PeterPaletti
Beiträge : 1317
Veröffentlicht von: @tojak

Sind Euch solche Positionen im Prinzip bekannt? Ist das in Eurer Kirche bekannt? Wird das thematisiert?

Ja, es heißt immer wieder, dass die Bibel Gottes Wort in Menschenwort ist.

Veröffentlicht von: @tojak

Es scheint immer noch eine Menge Leute zu geben, die die Bibel als direkt inspiriertes, Wort für Wort wahres Wort Gottes verstehen.

Ja, die gibt es, sie sind aber in der Minderheit. Ich halte es eher mit dem Spruch: Entweder nimmt man die Bibel wörtlich oder man nimmt sie ernst.

Veröffentlicht von: @tojak

Ich meine, man kann das machen, es macht vieles leichter. Aber das Verständnis hört für mich auf, wenn sich Leute mit dieser Position als die einzig wahren Christen aufspielen und alle anderen abqualifizieren, wie ich es oft erlebe, auch und gerade hier.

Ja, auf j.de gibt es viele Evangelikale. J.de ist aber nicht repräsentativ für die Christenheit.

peterpaletti antworten
8 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @peterpaletti

Ja, die gibt es, sie sind aber in der Minderheit. Ich halte es eher mit dem Spruch: Entweder nimmt man die Bibel wörtlich oder man nimmt sie ernst.

Den habe ich auch schon öfters gehört. Da ist etwas Wahres dran.

Veröffentlicht von: @peterpaletti

Ja, auf j.de gibt es viele Evangelikale. J.de ist aber nicht repräsentativ für die Christenheit.

Evangelikale und Katholikale oder wie immer die heißen. Die haben ja durchaus, gerade im realen Leben, ihre Qualitäten, aber in so einer Gemeinde würde ich es nicht aushalten, zumindest nicht bei ehrlicher Äußerung meiner Glaubenspositionen.

Wirklich gut, dass diese Plattform nicht repräsentativ ist.

VG
Tojak

tojak antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @tojak

Den habe ich auch schon öfters gehört. Da ist etwas Wahres dran.

Wer die Bibel ernst nimmt, wird wörtliche und metaphorische Stellen finden, Poesie, Gesetze, Lehren und Evangelium.

Du sollst nicht morden ist z.B. ernst und wörtlich zu nehmen, meiner Ansicht nach. Ich mags nicht gerne, wenn das einer mir gegenüber meint, weder ernst noch wörtlich nehmen zu müssen.

😉

deborah71 antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @deborah71

Du sollst nicht morden ist z.B. ernst und wörtlich zu nehmen, meiner Ansicht nach. Ich mags nicht gerne, wenn das einer mir gegenüber meint, weder ernst noch wörtlich nehmen zu müssen.

Nachvollziehbar. Aber beim 1. Kor 14,34 ("sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen") wirst Du möglicherweise weitere Interpretationsspielräume akzeptieren, z. B. dass hier möglicherweise eher der Junggeselle als der Apostel Paulus federführend war.

😉

tojak antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @tojak

Nachvollziehbar.

Gut. Mir ging es darum, dieses entweder-oder als wackelig aufzuzeigen. Für mich wirkt es wie ein Totschlagsargument. Allein daher lehne ich diesen Satz schon ab.

1. Kor 14,34 wurde überinterpretiert und ist nicht Paulus anzulasten. Es gibt übrigens kein Gesetz im AT, auf das sich Paulus beziehen könnte, aber ein römisches Gesetz, das zur Debatte stand.

Je mehr ich in die sprachlichen Hintergründe und die damaligen Gebräuche eintauche, um so weniger ist ein absolutes Redeverbot haltbar.

Ich halte es mit dem vierfachen Schriftsinn und der PaRDeS-Betrachtung... und wenn wörtlich keinen Sinn ergibt, dann ist wörtlich an der Stelle nicht dran.

😉

deborah71 antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @deborah71

Mir ging es darum, dieses entweder-oder als wackelig aufzuzeigen.

Nach meinem Verständnis hat der Spruch noch nie bedeutet, dass man in umgekehrte Extrem verfallen und nichts mehr wörtlich nehmen soll.

Veröffentlicht von: @deborah71

PaRDeS-Betrachtung...

Diese Abkürzung kenne ich nicht. Was bedeutet das?

Veröffentlicht von: @deborah71

. und wenn wörtlich keinen Sinn ergibt, dann ist wörtlich an der Stelle nicht dran.

"Widersprechen Bibelstellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, sind sie allegorisch zu deuten." Maimonides, 12. Jahrhundert. So weit sind viele heute noch nicht.

VG
Tojak

tojak antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @tojak

Diese Abkürzung kenne ich nicht. Was bedeutet das?

Schau hier, da ist sie ausgeführlich dargestellt:
https://de.wikipedia.org/wiki/PaRDeS

Das andere ist hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vierfacher_Schriftsinn

Und da wird auch beschrieben, wie es wahrscheinlich zu der Gewohnheit des ausschließlich wörtlich zu nehmenden Verständnisses gekommen ist und wann in etwa.

Mit vierfachem Schriftsinn (lat. quatuor sensus scripturae) wird der vorherrschende Ansatz der christlichen Bibel-Interpretation von der Alten Kirche bis ins späte Mittelalter bezeichnet. Bibelstellen lassen sich demnach nicht nur buchstäblich als konkrete historische Aussagen verstehen, sondern können auch als allegorische Aussagen über die Glaubenswirklichkeit, moralisch als Handlungsanweisung für den Glaubenden oder anagogisch als Ausdruck der Hoffnung gelesen werden. Luther und andere Reformatoren der frühen Neuzeit wandten sich von dieser Sichtweise ab.

Diese Abwendung hat mit verursacht, dass so seltsame Interpretationen entstanden sind, die an das Beispiel von "It's raining cats and dogs" - "Es regnet Katzen und Hunde" erinnern.
Das machte die meisten Redewendungen platt, obwohl derer einige im NT vorhanden sind und bei denen die Hebraismen durch die Übertragung ins Griechische oder Lateinische schon gelitten hatten.

Wenn dein Auge hell ist, ist dein ganzer Leib hell... das spricht von Güte, Lauterkeit, Zuversicht und nicht von hellblauen, hellbraunen oder hellgrünen Augen.

Lu17 Lk 11, 34 Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.

Elb Lk 11, 34 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. 35 Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.

deborah71 antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Vielen Dank! Sehr interessante Links!

Vierfacher Schriftsinn war mir ein Begriff, PaRDeS bisher nicht, aber der von mir weiter oben schon zitierte Maimonides kannte sich in dieser Deutungstradition bestimmt auch aus.

Veröffentlicht von: @deborah71

Luther und andere Reformatoren der frühen Neuzeit wandten sich von dieser Sichtweise ab.

Dazu hätte ich mir etwas mehr Information über die Hintergründe und die Konsequenzen gewünscht.

Jedenfalls sind PaRDeS und Vierfacher Schriftsinn Ansätze, bei denen das Ernstnehmen der Bibel über das Wörtlichnehmen hinausgeht, um einmal wieder zu Deinem Einstieg bzw. zu dem von PeterPaletti zurückzukommen.

tojak antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @tojak

aber der von mir weiter oben schon zitierte Maimonides kannte sich in dieser Deutungstradition bestimmt auch aus.

Das ist sicher anzunehmen 😊

Veröffentlicht von: @tojak

Dazu hätte ich mir etwas mehr Information über die Hintergründe und die Konsequenzen gewünscht.

Vielleicht kann dir da jemand anderes weiterhelfen.

Veröffentlicht von: @tojak

Vielen Dank! Sehr interessante Links!

Gerne 😊

deborah71 antworten
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