Ihr Lieben, ich bin seit Jahren glücklich verheiratet. Für meinen Mann und mich ist es nicht die erste Ehe. Wir lieben beide den Herrn Jesus. Als wir geheiratet haben, war die Gemeindeleitung involviert. Ich habe sehr oft Buße getan über mein früheres Leben, Scheidung, falsche Wege etc. Nun habe ich eine alte Freundin wiedergetroffen, die sehr bibeltreu ist und dem Herrn Jesus sehr treu nachfolgt.
Sie hat mir unter anderem gesagt, ich solle mich von meinem jetzigen Mann scheiden lassen, da ja in der Bibel steht, wer eine Geschiedene/einen Geschiedenen heiratet, begehe Ehebruch. Diese Bibelstelle ist ja nicht anzuzweifeln. Sie meint, mein erster Mann sei mein wirklicher Mann und ich wäre verloren vor Gott, wenn ich mich nicht scheiden lasse und den fortgesetzten Ehebruch nicht aufgebe. Ich bin nun sehr verzweifelt. Habe auch mit einer Person aus der damaligen Gemeindeleitung gesprochen. Er sieht das nicht so. Er sagt, ich habe ja mein Leben vor Gott bereinigt und wir hätten vor Gott und den Menschen geheiratet. Dennoch bin ich sehr traurig. Ich möchte so gerne Jesus ganz aufrichtig dienen und IHM gefallen. Aber die Vorstellung, ich müsste meinen Mann verlassen, ist ganz furchtbar. Wie seht Ihr das?
Sie meint, mein erster Mann sei mein wirklicher Mann und ich wäre verloren vor Gott, wenn ich mich nicht scheiden lasse und den fortgesetzten Ehebruch nicht aufgebe.
wenn wer verloren geht dann eher die person die sowas sagt,
seit der steinigung wo jesus die frau gerettet hat
wissen wir es gibt keinen ohne sünde,
darum sollte diese person sein stein weglegen, und auf seine sünden schauen,
trenne dich nicht von deinem mann, auch wenn es heisst bis zum tot zusammen zu bleiben,
jesus wäre nicht jesus wenn er gleich alles steinigen lassen würde der mist baut
am besten die meidest diese person.........
die sehr bibeltreu ist und dem Herrn Jesus sehr treu nachfolgt.
sie glaubt ihm treu nachzufolgen, aber kennt sein wesen gar nicht, im grunde steht sie mit bei einer steinigung, und versucht spitter bei anderen zu ziehen, wehe dem jesus zieht ihr ihren balken, dann wird sie aufwachen,
solche treuen jesus menschen meide ich
weil die jesus sein wesen im grunde gar nicht erkannt haben, aussagen wie du wärest verloren vor gott, sind schon ne starke nummer,
aber sie hat die rechnung ohne jesus gemacht ^^
was sagte jesus nach zur frau.... gehe deines Weges und sündige nicht mehr,
er hat sie nicht verurteilt
oder gar steinigen lassen
von einem volk das man selber hätte steinigen können.
hochmut kommt vor dem fall, und diese dame könnte eines tages sehr tief fallen ^^
Hej Liane,
Ihr Lieben, ich bin seit Jahren glücklich verheiratet.
Schön 😊.
Für meinen Mann und mich ist es nicht die erste Ehe.
Ja, da ist dann offenbar in der Vergangenheit etwas schief gelaufen. Das kommt leider vor. Eine wichtige Frage ist da, wie man mit dem, was da schief gelaufen ist, umgeht oder umgegangen ist. Nun deutet einiges darauf hin, dass du (und dein Mann ebenso), damit sehr sorgfältig umgegangen seid:
Als wir geheiratet haben, war die Gemeindeleitung involviert. Ich habe sehr oft Buße getan über mein früheres Leben, Scheidung, falsche Wege etc.
Das klingt sehr nach sorgfältiger Klärung und Prüfung. (Eigentlich insofern ein wenig ZU sorgfältig, als es meiner Ansicht nach völlig ausreicht, wenn man EINMAL Buße tut und einem Vergebung von Jesus geschenkt wird 😊.)
Nun habe ich eine alte Freundin wiedergetroffen, die sehr bibeltreu ist
Ja, mit der Bibeltreue ist das so eine Sache...
Sie hat mir unter anderem gesagt, ich solle mich von meinem jetzigen Mann scheiden lassen, da ja in der Bibel steht, wer eine Geschiedene/einen Geschiedenen heiratet, begehe Ehebruch.
Ja, das basiert auf IHREM Verständnis der Bibel, aus dem SIE damals FÜR SICH die entsprechenden Konsequenzen gezogen und folglich nie wieder geheiratet hat. DAS ist etwas, was ich gut akzeptieren kann. Das hätte eventuell auch für dich eine Option sein können, damals, als du auch im Gespräch mit der Gemeindeleitung nach einer Lösung gesucht hast. Ihr seid aber zu einem anderen Ergebnis gekommen. Und heute ist der Weg deiner alten Freundin KEINE Option mehr, da ist sie zu spät. Sie hätte, wie es so schön heißt, damals sprechen sollen oder für immer schweigen 😊. Wenn sie JETZT "spricht", dann halte ich das für verfehlt und für übergriffig.
Ich möchte so gerne Jesus ganz aufrichtig dienen und IHM gefallen.
Ja, dann mach das doch! Dann nimm doch bitte seine Vergebung mal ohne weiteres Zaudern an, mach dich nur von IHM abhängig und nicht von irgendwelchen Menschen.
Aber die Vorstellung, ich müsste meinen Mann verlassen, ist ganz furchtbar.
Aber natürlich ist das eine ganz furchtbare Vorstellung! Schon das sollte eigentlich deutlich machen, wie verfehlt der Ansatz deiner Freundin Jahre nach der Hochzeit ist.
Liebe Grüße
fr😊sch
Der Zeitgeist - Jesus als Vorbild
Ich möchte so gerne Jesus ganz aufrichtig dienen und IHM gefallen. Aber die Vorstellung, ich müsste meinen Mann verlassen, ist ganz furchtbar. Wie seht Ihr das?
Das wäre wirklich furchtbar. Aber an eben jener Bibelstelle um die es hier geht (Mk 10,2-12 u.par.), können wir von Jesus etwas ganz anderes lernen: Die Notwendigkeit Regeln anzupassen aufgrund der Lebensumstände der Menschen.
Erstaunlich ist ja zu allererst, dass der Mann der sagte „Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen“ (Mt 5,18), dann aber an jener Stelle ein Gebot eben jenes Gesetzes aushebelt und abschafft. Was aber waren die Hintergründe dafür?
Zur Zeit Jesu litt Galiläa unter bitterer Armut, da König Herodes für seine Großprojekte sein Königreich ausgesaugt hatte (mehr zu den ärmlichen Verhältnissen hier). Ursprünglich sollte die Mitgift bei der Hochzeit eine Frau vor einer Scheidung bewahren bzw im Fall einer Scheidung sie vor Armut und Hunger bewahren (die einzigen verfügbaren „Jobs“ für Geschiedene waren Bettelei und Prostitution). Für den Großteil der Frauen in jener Zeit bedeutete eine Scheidung daher den finanziellen und gesellschaftlichen Ruin. (Es gab nur eine einzige Möglichkeit der Eheschließung die nicht geschieden werden konnte, nämlich wenn man als unverlobte Jungfrau inflagranti erwischt wird, siehe Dtn 22,28f.)
Was Jesus hier also macht, kann man aus heutiger Perspektive durchaus als feministisch bezeichnen: er stärkt das Recht und die Stellung der Frau, indem er Scheidungen verbot und gleichzeitig neu einführte, dass auch Männer ihre eigene Ehe brechen können. Er verwirft das Gebot des Mose und stellt eine neue Regelung auf, angepasst an den Zeitgeist.
Heute stehen wir vor völlig anderen Herausforderungen unter völlig anderen Umständen. Hier sollte uns Jesus Vorbild sein, indem wir unsere gesellschaftlichen Regeln an unseren heutigen Zeitgeist anpassen. Heute muss die Scheidung ein legitimer Ausweg aus toxischen Beziehungen sein können. Heute muss es möglich sein erneut heiraten zu können ohne gesellschaftlich ins Abseits gestellt zu werden usw.
Und wenn wir Jesus dafür als Vorbild nehmen, dann verdient das die Bezeichnung „der Bibel treu“.
Heute hatten wir Titus 3 als Predigttext. Ich will nur eine kurze Passage zitieren, die verdeutlichen soll, dass du vor Gott gerecht bist:
Titus 3, 4 Doch dann ist die Güte Gottes, unseres Retters, und seine Liebe zu uns Menschen sichtbar geworden, 5 und er hat uns gerettet – nicht etwa, weil wir so gehandelt hätten, wie es vor ihm recht ist, sondern einzig und allein, weil er Erbarmen mit uns hatte. Durch das Bad der Wiedergeburt hat er den Schmutz der Sünde von uns abgewaschen und hat uns zu neuen Menschen gemacht. Das ist durch die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes geschehen, 6 den Gott durch Jesus Christus, unseren Retter, in reichem Maß über uns ausgegossen hat. 7 Durch Gottes Gnade für gerecht erklärt, sind wir jetzt also – entsprechend der Hoffnung, die er uns gegeben hat – Erben des ewigen Lebens.
So wie du berichtest, hat Gott euch neu gemacht. Niemand hat das Recht, euch das abzusprechen.
Das Ehe- und Familienbild in biblischer Zeit war entsetzlich, sind wir ehrlich.
Lies mal die 10 Gebote: Fällt dir auf, daß sie sich nur an Männer richten? Und daß Frauen nur ganz unten zählen, nämlich als Besitz des Mannes? ("Du sollst nicht begehren deines Nächsten.... und auch nicht sein Weib!")
Im AT hat derjenige der eine Geschiedene geheiratet hat, sich sozusagen an fremdem Besitz vergriffen. Als ob er Vieh gestohlen hätte.
Und ja, auch Jesus hat die Scheidung verboten, aber bei ihm war das zum Schutz der Frau.
Der Mann konnte sich leicht scheiden lassen, aber es gab damals keine Scheidungsanwälte, keine Unterhaltspflichten, kein Hartz IV, und vor allem konnten sich die Frauen in der Regel ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen. Sie waren nicht erbberechtigt, hatten also in der Regel keinen Landbesitz, sie hatten praktisch keinen Zugang zu Berufen, außer evtl. Prostituierte.
Kurz: Die Frau flog mittellos auf die Straße.
Ich bin mir sicher, daß ein Familienbild wie es damals war, niemals von Gott gewollt ist.
Was wollte Gott stattdessen?
Ich glaube daß du dir die Frage leicht beantworten kannst.
Und ist Gott lediglich ein Standesbeamter den ausschließlich der Stempel auf der Heiratsurkunde interessiert?
Dann wäre das natürlich so, wie deine Freundin es beschreibt! Falsch gestempelt, also ewige Sünde!
Oder ist Gott der Vater der sehr wohl weiß, wer füreinander gemacht ist, wer zueinander passt, wer sich gegenseitig gut tut, wer sich gegenseitig das Leben vervollständigt?
Deine Freundin mag die Buchstaben der Bibel noch so gut kennen, aber sie wird niemals alles über deine Ehen, die aktuelle und die gescheiterte, kennen.
Das weiß nur Gott. Aber bei ihm darfst du dich darauf verlassen: Er weiß was gelaufen ist, und warum.
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.....
Bitte klär das mit Jesus selbst und nicht mit irgendwelchen Schatten der Vergangenheit, die offensichtlich eine sehr gesetzliche und wenig barmherzige Auffassung der Schriftauslegung haben - etwas, was Jesus schon den Pharisäern angekreidet hat.....
