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Wiederheirat = ewiger Ehebruch?

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Liane-2
Themenstarter
Beiträge : 21

Ihr Lieben, ich bin seit Jahren glücklich verheiratet. Für meinen Mann und mich ist es nicht die erste Ehe. Wir lieben beide den Herrn Jesus. Als wir geheiratet haben, war die Gemeindeleitung involviert. Ich habe sehr oft Buße getan über mein früheres Leben, Scheidung, falsche Wege etc. Nun habe ich eine alte Freundin wiedergetroffen, die sehr bibeltreu ist und dem Herrn Jesus sehr treu nachfolgt.
Sie hat mir unter anderem gesagt, ich solle mich von meinem jetzigen Mann scheiden lassen, da ja in der Bibel steht, wer eine Geschiedene/einen Geschiedenen heiratet, begehe Ehebruch. Diese Bibelstelle ist ja nicht anzuzweifeln. Sie meint, mein erster Mann sei mein wirklicher Mann und ich wäre verloren vor Gott, wenn ich mich nicht scheiden lasse und den fortgesetzten Ehebruch nicht aufgebe. Ich bin nun sehr verzweifelt. Habe auch mit einer Person aus der damaligen Gemeindeleitung gesprochen. Er sieht das nicht so. Er sagt, ich habe ja mein Leben vor Gott bereinigt und wir hätten vor Gott und den Menschen geheiratet. Dennoch bin ich sehr traurig. Ich möchte so gerne Jesus ganz aufrichtig dienen und IHM gefallen. Aber die Vorstellung, ich müsste meinen Mann verlassen, ist ganz furchtbar. Wie seht Ihr das?

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163 Antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

Meinst du nicht, dass Schuld bereits bei der ersten reumütigen Beichte vergeben ist? Gott hat deine Sünden weggenommen und in die tiefsten Tiefen des Meeres geworfen. Sie gehören dir nicht mehr. Kein Grund also, für bereits vergebene Schuld weiterhin Buße zu tun.

Und was genau will deine Freundin eigentlich? Entweder hat sie das mit dem ersten Stein nicht so ganz verstanden oder das mit der Liebe.

herbstrose antworten


nevada
 nevada
Beiträge : 4

Ich bin wie meine Vor-Schreiber der Meinung, eine gebrochene Ehe ist gebrochen. Sie kann nicht nochmals gebrochen werden. Selbst wenn die Eheleute es schaffen, einen zweiten Honeymoon zu erleben, wird immer eine Narbe bleiben.

Jesus vergibt, ohne Zweifel. Bei den Menschen bin ich mir nicht immer so sicher.

Es gibt verschiedene Arten von Scheidungen.

Unsere Seelsorgerin hat uns damals geraten, im Anstand auseinander zu gehen. Jesus möchte, dass es uns gut geht. Er will ganz sicher nicht, dass wir unglücklich in einer kaputten Beziehung ausharren müssen.

Als ist anfing zu träumen, wie es wäre, Witwe zu sein, wusste ich, dass ich dringend Hilfe brauche. Wir sind zusammen in die Eheberatung und haben uns viel Zeit für Gespräche genommen. Wir haben alles aufgerollt und je mehr wir über uns selber erfahren haben, je mehr haben wir gemerkt, dass unserer Ehe keine Zukunft hatte. Ehe kann man nicht in der Schule lernen. Wir waren jung und naiv. Vater und Tochter oder Chef und Sekretärin. Ein eingespieltes Team, aber eigentlich nie Partner.

Auch bei uns war die Gemeinde involviert. Wir haben uns garantiert nicht leichtfertig entschieden. Am Tag der Scheidung haben wir uns unsere Eheringe zurückgegeben und ein paar Monate später haben wir uns bewusst vergeben.

Für uns war immer klar, dass wir Eltern bleiben und dass wir unsere Probleme niemals über die Kinder austragen werden. Wir reden noch heute respektvoll miteinander und die inzwischen erwachsen Kinder sind uns dafür dankbar.

Es ist schön, dass Du in Deiner zweiten Ehe so glücklich bist. Kann es sein, dass Deine "Freundin" eifersüchtig ist? Steckt sie selber in einer unglücklichen Beziehung?

Zum Glück dürfen wir selber entscheiden, welche Freundschaften uns gut tun und welche wir besser meiden.

Meine Mama hat nach meiner Scheidung zu mir gesagt: Weisst du, früher war es undenkbar, sich scheiden zu lassen. - Sie hat das so traurig gesagt, dass ich das intensive Gefühl bekam, dass sie das damals vielleicht auch gerne gemacht hätte. Das hat mich tief berührt.

nevada antworten
6 Antworten
Liane-2
(@liane-2)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 21

Ich danke Dir. Meine Freundin ist vor Jahrzehnten verlassen worden von ihrem Mann und seitdem alleine geblieben.
Sie scheint darüber nicht verbittert zu sein.

Ich selbst habe trotzdem Angst, mein Heil zu verlieren und von Jesus verworfen zu werden.

liane-2 antworten
nevada
 nevada
(@nevada)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4

Liebe Liane

Wer sind wir, dass wir entscheiden können, wie Jesus über uns denkt?

Jesus liebt selbst Verbrecher. Warum? Ich könnte es nicht.
Er liebt sie wohl kaum für das, was sie getan haben, aber er sieht ihr Herz und sie sind genauso seine Kinder wie Du und ich.

Wieso denkst Du, Du bist weniger wert?
Du hast eine innige Beziehung zu Gott. Wieso kannst Du daran zweifeln?

Mir kam nur ein einziges Mal der Gedanke, Gott könnte enttäuscht von mir sein und sich von mir abwenden. Ich setzte mich ins Auto und wollte nur noch nach Hause. Ich drehte den Schlüssel und das Radio ging an: Heaven ist over me - diese 4 Worte haben sich eingebrannt.

The Storm is over now (R. Kelly)
Ich war in einem Tunnel ... Der Sturm ist vorbei und ich kann den Sonnenschein sehen. Ich fühle den Himmel, der Himmel ist über mir. Komm und setz mich frei.

Ich hob meine Hände, die Tränen liefen mir übers Gesicht und ich dankte Gott. Mit absoluter Sicherheit wusste ich, dass er mich immer noch liebt. Ich spürte aber auch sofort, dass er genau so traurig war wie ich. Er spürte meinen Schmerz und er verstand ihn. An jenem Abend fuhr ich nicht alleine nach Hause. Ich fühlte ihn deutlich neben mir im Auto.

Natürlich hatte auch ich wohlmeinende "Mitgläubige", die mir sagen mussten, Gott hätte sich von mir abgewandt. Aber weil der Schöpfer selber mir immer wieder das Gegenteil beweist, vertraue ich IHM einfach mehr. Achte Mal auf die kleinen Dinge im Leben: Ein Sonnenstrahl, ein Lied, eine wunderschöne Blume nur für Dich, eine Herz-Wolke am Himmel, eine willkürlich aufgeschlagene Bibelstelle, ein Jahreslos, ein prophetisches Bild während dem Gottesdienst ... es gibt tausend Möglichkeiten, wie er Dir seine Liebe zeigen kann.

Für mich gibt es nichts Schöneres, als wenn ich mich in die Bettdecke kuschele und mir vorstelle, dass er mich jetzt von hinten umarmt. Wenn ich am Morgen genau mit diesem Gefühl wieder erwache, fällt mir das Aufstehen sehr leicht und mein Liebestank ist voll.

Sei gesegnet und lass Dich von Gottes Liebe "einwickeln". Er würde Dich niemals fallen lassen. Er ist der Gott der Liebe. Frohe Festtage.

nevada antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ich selbst habe trotzdem Angst, mein Heil zu verlieren und von Jesus verworfen zu werden.

Worin liegt denn das Heil?
Im Gesetz?
In der Gnade?

ungehorsam antworten
nevada
 nevada
(@nevada)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 4

Da gibt es nur 1 Antwort: In der Gnade

nevada antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ich selbst habe trotzdem Angst, mein Heil zu verlieren und von Jesus verworfen zu werden.

Das wird nicht passieren. Lass dir das bitte nicht ei reden.

Wer an Christus glaubt, hat das ewige Leben. So sagt es Gottes Wort. Das Johannesevangelium ist voll mit diesen Aussagen. Der Römerbrief führt das noch weiter aus. In "Christensprech" heißt das Heilsgewissheit.

herbstrose antworten
agapia
 agapia
(@agapia)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1460

Das finde ich ein ausgesprochen sympathisches Posting.

Schön zu lesen, mit wieviel Wertschätzung füreinander, aber euch für euch selbst, ihr eure Trennung vollzogen - um nicht zu sagen, zelebriert - habt.

agapia antworten
DerNeinsager
Beiträge : 1449

Hallo, diese Sichtweise erinnert an die Katholische. Allerdings hört diese da nicht auf.

Dem liegt ein Verständnis des Sakraments zugrunde, was aber auch bedingt das nicht jede Ehe so einen Status hat und man Ehen unter Umständen auch annullieren lassen kann. Im selben Verständnis hat die (Apostolische) Kirche auch Vollmacht die sie ausübt

Bibeltreu ist das eine und hört sich gut an, aber es gibt nunmal auch eine Tradition welche Bedeutsam ist. Beides gehört zusammen, eines alleine kann zu Problemen führen. In welcher Kirche seit ihr denn+

derneinsager antworten
1 Antwort
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 2837
Veröffentlicht von: @derneinsager

Hallo, diese Sichtweise erinnert an die Katholische.

In einer russlanddeutschen mennonitischen Gemeinden habe ich dies Sichtweise auch schon angetroffen. Dort wurde sich stumpf auf die Matthäusstelle bezogen ohne nach Sinn/Zweck oder Kontext zu fragen. Bibelstellen zur Gnade und Barmherzigkeit wurden mit "Aber da steht doch..." mehr oder minder ignoriert.
Bibeltreu würde ich das nicht nennen. Das ist eher ein Sola Matthäus 5, 32.

lhoovpee antworten


paramaribo1954
Beiträge : 524

hallo Liane-2,
Diese alte Freundin mag ja von sich sagen, dass sie Bibeltreu ist und dass sie jesus nachfolgt....
Aber was sie dir da empfielt oder anrät, läßt die Vermutung zu, dass sie
wahrscheinlich entweder die Bibel nicht verstanden hat, oder Jesus aus den Augen verloren hat. Vielleicht sogar beides...

Du solltest bei deinem mann bleiben !
Und du solltest deine Freundin (FREUNDIN???) empfehlen, dich mit solchen sinnfreien Empfehlungen, bzw. Forderungen zu verschonen!!!

Du brauchst (darfst) deinen mann nicht verlassen.

Lieben Gruß
und fröhliche, gemeinsame Weihnachten mit deinem Mann.

paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
Groffin
Beiträge : 1873

Hi Liane-2,

warum musst Du oft Buße für Dein früheres Leben leisten? Jesus sagte zur Ehebrecherin - Dir ist vergeben, sündige fortan nicht mehr.
Es ist nicht hilfreich, die Vergebung für Sünden immer wieder zurückzuweisen - nimm Sie an und mach es künftig besser.

Zu Deinem eigentlichen Anliegen: das war in der Tat schon zu Jesu Zeiten ein Streitthema. Neben dem geschichtlichen Kontext, muss man auch andere Bibelstellen zu Rate ziehen um die Essenz dessen, was Gott sich wünscht herauszufiltern.

Dem entnehme ich erstmal: Gott hasst Ehebruch, erlaubt aber die Scheidung.
Verfolgen wir einmal den Gedanken. Im Ideal raufen sich zwei Ehepartner immer wieder zusammen, überwinden Probleme, vergeben einander und entziehen sich auch nicht sexuell.
Sie arbeiten an Ihrer Beziehung zueinander und lösen Probleme nicht durch weglaufen oder fremdgehen.
Weil wir Menschen aber sündig sind, schaffen wir es oft nicht, dieses Ideal zu erreichen. Missbrauch, psychische Gewalt, Lieblosigkeit, Verachtung, Untreue - es gibt viele Gründe, wie sich Probleme hochschaukeln und irgendwann das gemeinsame Zusammenleben unerträglich machen.
Selbstverständlich wäre der optimale christliche Weg, die geschehene Sünde in der Ehe zu erkennen, einander zu vergeben und Liebe zueinander zu leben.
Da wir aber "verhärtete Herzen" haben, ist das nicht so einfach. Auch gehören zu einer Ehe immer zwei - und wenn ein Partner nicht dem gleichen Ideal nachstrebt, wird es schwer - sehr schwer.

Ehebruch ist vorrangig auf die sexuelle Unzucht bezogen, beginnt aber streng genommen überall dort, wo Ehepartner nicht willens sind, einander zu vergeben oder an der gemeinsamen Ehe zu arbeiten.
Ich denke nicht, dass Gott einen Ehebruch allein an der Frage misst, wer mit wem ins Bett geht, sondern unsere Herzenshaltung anschaut.
Daher - Gott hasst Ehebruch, weil das seinem Wunsch nach Liebe entgegenläuft.

Scheidung soll daher nicht zu einfach gemacht werden. Zu Zeiten Jesu wurden Ehen bereits aus nichtigen Gründen geschieden. Dem schiebt auch Jesus einen Riegel vor.
Als besonderer Fall gilt hier die Unzucht, die bereits Tatsachen schafft, obwohl die Scheidung noch nicht offiziell vollzogen ist.

Schauen wir uns auch einmal das Ehegelöbnis an: Da finden sich meist Formulierungen wie "lieben, achten und ehren - in guten wie in schlechten Zeiten bis dass der Tod uns scheidet."
Meistens dann mit einem Zusatz beantwortet Ja- mit Gottes Hilfe oder Ja Gott helfe mir.
Einer Scheidung oder Ehebruch gehen ganz viele Sünden bereits lange voraus - bis schließlich ein Partner Tatsachen schafft und seine Hoffnungen aufgibt.
Eine Scheidung ist daher immer die Konsequenz einer oder mehrerer Sünden und nicht die Sünde an sich. Sünden übrigens, die wir tagtäglich alle tun: Lieblosigkeit, mangelnde Vergebungsbereitschaft, uvm.

Sind Tatsachen geschaffen und ist die Scheidung vollzogen, spricht aus meiner Sicht nichts gegen eine Wiederheirat - selbstverständlich mit dem Wunsch, dass sich Fehler und Sünden der Vergangenheit nicht wiederholen.

Die Bibel hält sich zum Thema Wiederheirat relativ bedeckt.
Ich sehe aber den roten Faden der Barmherzigkeit und Vergebung Gottes durch die ganze Bibel. Wenn ihr jetzt glücklich seid und Euren Frieden gefunden habt, lasst Euch nicht verunsichern.
Sehe die Einwände Deiner Freundin als Ansporn, aus vergangenen Fehlern zu lernen und dem nachzueifern, was Gott sich für Eure Ehe wünscht.

Seid gesegnet!
Groffin

groffin antworten
1 Antwort
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Toller Beitrag.
Danke und grün 😊

tristesse antworten


frager16
Beiträge : 54

Trenne dich nicht von deinem Mann, sondern von der Person, die sich deine Freundin nennt.

Veröffentlicht von: @liane-2

Er sagt, ich habe ja mein Leben vor Gott bereinigt und wir hätten vor Gott und den Menschen geheiratet.

so ist das und Punkt. Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden.

frager16 antworten
Seite 3 / 5
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